Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre
Das Buch hat mir eigentlich recht gut gefallen. Dennoch sind
mir ein paar Lücken aufgefallen, vor allem was die Sprünge zwischen den Zeiten betreffen. Diese waren nicht immer klar abgetrennt.
Schön fand ich, mit meinem Kopf nach Irland zu reisen. Die
schöne Landschaft und das Meer waren recht authentisch beschrieben. Wären da nicht
diese Tragödien, das harte Leben von Bauern ...
Eigentlich findet man die typischen irischen Themen vor wie z. B. Armut,
Katholizismus, Kinderreichtum, Hass zwischen den Engländern und den Iren …
Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
Die Engländerin Julia und der Ire Brian sind seit zehn Jahren verheiratet. Ihr Sonnenschein ist der siebenjährige Sohn Sam. Als Sam durch eine Unachtsamkeit seines Vaters ums Leben kommt, empfindet Julia nur noch Hass für den Ehemann und zieht sich in das Cottage von dessen Vater zurück. Dort entdeckt sie ein altes Notizbuch von Brians längst verstorbenen Mutter und sie erhält Einblick in die angeblich so sorglose, idyllische Kindheit ihres Mannes. Allmählich kommt sie Brian innerlich wieder näher, doch er verliert zusehends den Boden unter den Füßen.
Aber es ist auch ein Buch, das ich gerne gelesen habe, ohne nochmals
viele Worte darin zu verlieren. Halte mich demnach mit meiner Buchbesprechung recht
kurz. Im Klappentext steht alles Wesentliche drin. Und mehr als das habe ich
nicht zu erzählen. Ich fand auch nicht viele Zitate, die ich
unbedingt festhalten möchte.
Ein wenig schockiert hat mich Brians Vater, der hartherzig war, eine
Seele aus Eis, als habe sich sein Charakter dem rauen Klima angepasst. Ein Mann und Vater, der seine Kinder richtig gezüchtigt hat. Er war ein
gewalttätiger Vater, der in der Erziehung die schwarze Pädagogik praktizierte. Auch seine Frau, die Mutter der Kinder, hat er hart arbeiten
lassen, trotz der vielen Kinder. Diese ist an der vielen Arbeit zerbrochen und
schied vorzeitig aus dem Leben.
Damit ihr eine kleine Vorstellung davon bekommt, wie sich diese Gewalt
ausgewirkt hat, folgt nun gleich ein kleines Zitat. Es geht um Brians
Zwillingsbruder Noel, der unter Höhenangst litt, und der Vater mit folgender
Methode es ihm auszutreiben versuchte:
Noel schrie sich die Seele aus dem Leib, schrie in solch panischer Angst, dass Brian aus dem Hof und die Felder hinunterraste, um zu sehen was los war. Jeremiah hatte Noel an einem Knöchel gepackt und ließ ihn mit dem Kopf nach unten über den Rand der Klippe baumeln.
Noels Höhenangst verstärkte sich dadurch noch mehr.
Nun komme ich zu der Hauptsache. Es geht weiter mit Noel, den ein schreckliches
Schicksal ereilte. Die damals kleinen Brüder Noel und Brian trugen ihre Streitereien körperlich aus. Statt
dass der Vater die beiden Jungen auseinanderbrachte, spornte er den Kampf noch
zusätzlich an und schrie Brian zu, er solle Noel das Bein stellen. Da Brian,
mittlerweile von dem Kampf erschöpft, dazu nicht in der Lage war, stellte der
Vater Noel das Bein. Noel stürzte die Klippen hinunter. Brian war geschockt und
rannte davon. Zwei lange Tage hielt er sich von zu Hause fern, als man ihn mit
hohem Fieber in seinem Versteck fand. Brian glaubte felsenfest, dass er
Noel getötet hat. Mit dieser Schuld wurde Brian erwachsen, obwohl ihm der Vater gesagt hatte, dass es ein Unfall war …
Nun wiederholte sich das Schicksal ana seinem eigenen Jungen und
sämtliche Schuldgefühle zu seinem Zwillingsbruder kamen wieder hoch. Er
durchläuft nun eine dreifache Trauer. Verlust um Sam, Verlust um seine Frau und
um den Verlust seines Zwillingsbruders Noel. Erst durch seine Frau Julia gibt es Klarheit, denn
sie erfährt durch ihre Recherche im Haus seines Vaters, wie Noel tatsächlich
ums Leben kam. Die Mutter hatte zu Lebzeiten Tagebuch geführt und darin diesen
Vorfall festgehalten.
Da ich nicht zu viel verraten möchte, mache ich nun hier Schluss.
Das Buch erhält von mir wegen des anfangs beschriebenen Dementi sieben
von zehn Punkten.
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Jedes Böse hat auch
sein Gutes.
(Isabel Allende)
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