Sonntag, 30. November 2014

Michel Bussi / Das Mädchen mit den blauen Augen (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Das Buch habe ich soeben beendet und es steckt von der ersten bis zur letzten Seite voller Überraschungen.

Erst war ich ein wenig verunsichert, denn auf den folgenden hundert Seiten entpuppte sich der Text immer mehr zu einem Krimi. Oder Thriller?, womit ich gar nicht gerechnet habe. Das hat sich aus dem Klappentext überhaupt nicht rausgelesen. Krimi oder Thriller, das ist egal; mit beidem hatte ich partout nicht gerechnet. Da ich keine Krimileserin bin, hätte ich das Buch nicht gekauft, wäre das Genre explizit  deklariert worden. Manchmal ist es gut, wenn man im Vorfeld nicht zu viel weiß, denn dieser Krimi hat mir recht gut gefallen und im Nachhinein wäre es schade gewesen, ihn nicht gelesen zu haben ...

Sehr viel werde ich also über das Buch nicht schreiben wollen, denn ich gönne jeder Leserin dieselben überraschenden Effekte.

Zum Schluss hatte ich mich gefragt, ob es an meiner Naivität gelegen hat, weshalb ich die Abläufe so ungefragt übernommen habe? Nein, das war es nicht, denn gleich zu Beginn merkte ich kurz an, dass es für mich unglaubwürdig erscheint, dass ein Säugling einen Flugzeugabsturz auf einen Berg überlebt hat.

Mehr verrate ich nicht. Ich gebe zur Erinnerung erneut den Klappentext rein, obwohl ich von dem Klappentext abraten möchte. Man wird zu sehr in eine Richtung gedrängt.
Ein Flugzeugabsturz – nur ein namenloses Baby überlebt 1980. In der Vorweihnachtsnacht kommt es im verschneiten Jura zu einem tragischen Unfall: Ein Flugzeugabsturz, den allein ein kleines Baby überlebt. Doch auf der Passagierliste sind zwei Säuglinge vermerkt, beide Mädchen, beide drei Monate alt. Welches der Babys wurde gerettet? In einer Zeit, in der es noch keine DNA-Tests gibt, ist dies kaum mit Sicherheit nachzuweisen. In einem aufwühlenden Sorgerechtsprozess, den die Großeltern beider Familien führen, fällt trotz letzter Zweifel schließlich ein Urteil: Emilie Vitral hat überlebt, nicht Lyse-Rose de Carville. Achtzehn Jahre später entdeckt ein Privatdetektiv den Schlüssel zur Wahrheit, kurz darauf wird er tot aufgefunden. Zuvor aber hat er Emilie seine Aufzeichnungen zukommen lassen, die das Leben der jungen Frau von Grund auf verändern.
Des Weiteren habe ich mal die Rezensionen auf Amazon verglichen. Eine Leserin kritisierte die vielen Klischees in dem Buch, die mir gar nicht aufgefallen sind. Doch irgendwie, im Nachhinein, hatte sie auch gar nicht so Unrecht. Aber lest selbst.

Von meiner Sicht aus hat das Buch seine zehn von zehn Punkten verdient. Das Buch liest sich nicht wie ein typischer Krimi mit typischem Fallmuster. Der Krimi wirkt auf mich auch viel authentischer als die meisten anderen Krimis, deren Spannung künstlich hochgeschaukelt wird. Nein, dieser wirkt echt und sehr differenziert ausgehend von den vielen kreativen Ideen des Autors …  
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Jedes Böse hat auch sein Gutes.
(Isabel Allende)

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