Sonntag, 28. November 2021

Peter Hunt / Die Erfindung von Alice im Wunderland - Wie alles begann (1)

Bildquelle aus obigem Buchband
Nun, endlich komme ich dazu, die langersehnte 
Buchbesprechung zu schreiben, nach dem ich das Buch längst ausgelesen habe.

Ein interessantes und imposantes Sachbuch über die Entstehungsgeschichte der Protagonistin namens Alice im Wunderland. Total spannend zu lesen, wo diese ihren Ursprung hat, wie jene Alice von einer wahren Wirklichkeit in eine fiktive Wirklichkeit den Weg in die surreale Bücherwelt hat finden können. Es gibt ein Double an Alice, das allerdings von ihrer äußerlichen Form nicht unterschiedlicher sein kann.

Hier geht es zum Klappentext, Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.  

Die wichtigsten Fakten
Der Vater dieser märchenhaften Figur ist der britische Mathematikdozent Charles Ludwige Dogsen, 1832 bis 1898, nahm 1856 seinen Künstlernamen Lewis Carrol an.

Ein Londoner Verleger namens McMillian brachte das erste Kinderbuch Alice im Wunderland (Alice`s Adventures in Wonderland) 1865 heraus, das sich inhaltlich in seiner exorbitanten Größe gänzlich von allen anderen Kinderbüchern unterschied. 1872 fand eine Fortsetzung mit dem Titel Alice hinter den Spiegeln (Through the Looking-Glass) statt.

Auf den ersten Blick alles Nonsens - Geschichten, weshalb es wie ein Wunder ist, dass Caroll einen Verleger hat finden können, der sich von diesen märchenhaften, skurrilen Figuren, die hauptsächlich den Erwachsenen widerspiegeln, nicht abschrecken ließ. Die einzig Normale schien für mich die kleine abenteuerlustige und fantasiebegabte Alice zu sein, der dadurch kein Problem unlösbar erschien, während im Umkehrschluss, sozusagen aus der Sicht der Erwachsenen, sie als normal galten und Alice als die Verrückte.

Der Unterschied zu den herkömmlichen Kinderbüchern war, dass dieser Kinderband keinen moralischen, erzieherischen und auch keinen religiösen Auftrag zu erfüllen hatte. Alles durfte sein, nichts war verboten … Das Kindermärchen wurde noch durch den Satiriker John Tenniel illustriert. Allerdings war Tenniel nicht der einzige Künstler, der sich an diesen Bänden kreativ beteiligte. Man will es nicht glauben, aber es sollen über hundert weitere Künstler gewesen sein, die sich an dem Bildband betätigt hatten. Dass der Autor dies so großzügig zulassen konnte, finde ich erstaunlich. Und doch passt alles gut zusammen, als würden die vielen unterschiedlichen Maler alle über ein und dieselbe Handschrift verfügen.

Es war nicht nur ein Kinderbuch, sogar Erwachsene bedienten sich der Geschichten. Selbst Politiker zitierten 153 Jahre später daraus.

Die “Alice”- Bücher gehören zu den meistzitierten, am häufigsten angeführten, bekanntesten Büchern in englischer Sprache, (...) denen zudem nachgesagt wird, sie hätten den Lauf der Kinderliteratur geändert - durch eine bis zur Anarchie reichende Parteiname für den kindlichen Leser und die kindliche Leserin. Aber das ist es nicht, was für die Fans so faszinierend macht und für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Tausende von Artikeln und Hunderte von Büchern darüber hervorgebracht haben. Sie unterscheiden sich von den meisten Kinderbüchern, die vor ihnen (und den meisten, die nach ihnen kamen) durch ihre schiere Dichte: Es gibt kaum einen Satz, der nicht mehrere Bedeutungen, vielerlei Scherze, zu, verschlüsselte Anspielung auf intellektuelle, politische und persönliche Dinge transportieren würde. Da gibt es keine Überlänge, kein Beiwerk, keine Nebensächlichkeiten, kaum irgendeine Abweichung von einer auf das Kind ausgerichteten Erzählstimme: Wir haben viel mit Büchern zu tun, in denen ein erstaunlich beweglicher, komplexer und spielerischer Geist unmittelbar und empathisch mit seinem Publikum kommuniziert. (2020, 9)
Alice im viktorianischen Zeitalter
Die Alice – Bücher entstanden alle im viktorianischen Zeitalter, eine Zeit, die geprägt war von sozialen und religiösen Gegensätzen, aber auch eine Zeit, dominiert von hohen moralischen und sittenstrengen Maßstäben, dazu noch ein Land, das primär als  kinderunfreundlich galt. Da passte Alice als ein absoluter Kontrast in dieses Zeitgeschehen rein, völlig konträr und dazu noch in provokativer Form adäquat zu einer Queen Viktoria, die an bürgerlichen Traditionen und Konventionen regelrecht festhielt, und die absolut auch in diesen Büchern gespiegelt wird. Die Queen lehnte sogar die Frauenrechte ab, während Alice für mich für die damalige Zeit eine durchaus emanzipierte Figur darstellte. Für ein Mädchen frech, selbstbewusst, autonom, intelligent und abenteuerlustig zugleich. Alles Tugenden, die eher Jungen vorbehalten waren ...

Erstaunlich, dass die fiktive Alice es dennoch in die fantastische Welt der Bücher schaffen konnte, ohne den Autor politisch mit Ausschluss zu sanktionieren.

Wer ist Alice?
Alice Liddell und Alice im Wunderland
Man bekommt es mit der realen und der fiktiven Alice zu tun. Der Autor war sehr kinderlieb und pflegte eine tiefe und langjährige Freundschaft mit der kleinen sechsjährigen Alice Liddell, die von 1852 bis 1934 gelebt hat.

Alice Liddell hat allerdings von ihrem äußerlichen Porträt gar nichts mit der fiktiven Alice gemein, aber recht viel mit der inneren Alice. Alice Liddell hat kurze dunkle Haare, während der Satiriker Teniell die fiktive Alice mit langen, blonden Haaren illustriert hatte. Dieser pflegte nämlich die Vorstellung eines modischen präraffaelitischen Mädchentyps, entstammt aus einer modischen Kunstform (Mitte des 19. Jahrhunderts), die bekannt ist für ihre leuchtenden und lebendigen Farben.

Denn obwohl die Bücher für die “echte” Alice geschrieben waren, war Alice Liddell nicht die einzige “kindliche Freundin” in Dogdsons Leben - und nicht einmal die einzige namens Alice. Wie bei fast allen Aspekten dieser Bücher haben wir es mit etwas Vielschichtigem zu tun. (27)
Doch Alice Liddell wusste, dass sie die Alice aus dem Buch war. Im Alter von zwölf Jahren bekam sie das erste Exemplar, ein handgeschriebenes- und illustriertes Buch, in dem sie selbst als die Hauptfigur dargestellt wurde. Vieles, was sie an Gedanken und Fantasien ihrem Freund Dogson heraussprießen ließ, fand sie in den gedruckten Werken wieder.
Und ich wollte, ich könnte euch auch nur die Hälfte von dem erzählen, was bei Alice alles mit den Worten anfing “Tun wir doch so, als ob”. Erst gestern hatte sie sich mit ihrer Schwester verzankt, weil sie gesagt hatte: “Tun wir doch so, als ob wir Könige und Königinnen wären!” Aber ihre Schwester, die immer alles sehr genau nahm, hatte eingewandt, das könnten sie nicht, weil sie nur zu zweit seien, und da blieb schließlich Alice keine andere Antwort mehr als: “Gut, dann bist Du eben einer davon und ich alle übrigen”. (57)

Dem Autor war es wichtig, seine junge Leserschaft auf Augenhöhe zu begegnen. Unabhängig davon, ob seine symbolträchtigen Geschichten entschlüsselt werden konnten oder nicht. 

Alice identifizierte sich sogar mit einigen anderen Figuren aus den Bänden. 

Cover und Buchtitel  

Das Cover finde ich wunderschön, das supergut zum Buchtitel passt. Was mag sich nur hinter dem Vorhang verstecken? Wohin führt diese winzige rote Türe? Und man kann weiter spinnen, dass Alice´ kindliche Neugier keine Ruhe findet, bis sie es herausgefunden hat. Keine Tür ist zu klein, kein Objekt zu hoch, sie kann sich allen widrigen Umständen gegenüber magisch verwandelnd spielerisch hingeben, um Antworten zu finden. 

Zum Schreibkonzept
Dieser von Peter Hunt sehr gut recherchierter Bild- und Buchband ist neben einer Einleitung auf 127 Seiten in sechs Kapiteln gepackt. Im Anschluss daran ist ein Anhang zu entnehmen, bestehend aus einer Anmerkung, weiterführender Literatur, Abbildungsnachweis und aus einem Register. Auf jeder Seite sind wunderschöne Illustrationen abgebildet, gemixt mit Fotografien verschiedenster Personen aus der Lebenswelt des Autors, die an dem Kinderbuch mitgewirkt haben. Auch findet man mehrere Fotos von der kleinen, sechsjährigen Alice begonnen, bis hin zu der älteren und reifen Alice als Dame.

Meine Meinung
Ein fulminantes Entstehungsbuch, das in mir die Lust wecken konnte, diese Jugendbücher aus meinen Kindertagen nochmals lesen zu wollen. Ich wäre dazu wahnsinnig interessiert, da mich die vielen Archetypen an C. G. Jung denken lassen, der sich über das kollektive Unbewusste in seinen Büchern ausgelassen hat. Symbole, die mit unterschiedlichen Hintergründen aber bei jedem Menschen dieselbe Bedeutung haben, unabhängig von geografischer und kultureller Herkunft. Unsere nächtlichen Träume scheinen auf den ersten Blick ähnlich wie die Alice-Bände auch sinnlos zu wirken, weil sie häufig schräg, dadurch abstrus und wenig realitätskonform erscheinen, aber tiefenpsychologisch sind sie durchaus nicht als Unsinn zu betrachten, wenn man sich die Mühe macht, die Symbole zu entschlüsseln. Und so stelle ich mir auch die Bilder in den Alice - Büchern vor, die in Wirklichkeit alles andere als bedeutungslos sind. Ich 
werde mir diese Bücher demnach auf jeden Fall nachbestellen. 
Was wusste ich damals als Kind schon von Archetypen und deren tieferen Bedeutung? Aber ich erinnere mich, dass ich alles Schräge liebte und alles Brave und Angepasste nur langweilig und fad fand. Ich bewunderte damals die Alice, die so sein durfte, wie sie war, ohne jedes Mal abgestraft zu werden. Alice lebte absolut autonom; in ihrer Welt gab es keinen Erwachsenen, der sie in ihrem Wirken aufhalten und beschränken konnte. 
Außerdem hege ich ein großes Faible für die Kunst, die surrealistisch geformt ist.

Mein Fazit
Ein Muss für alle Fans dieses Genres. Sehr bereichernd und sehr aufschlussreich, was die Alice in doppelter Form betrifft. Es gibt darin noch viel Faktisches zu entnehmen, das ich zum Selberentdecken nicht erwähnt habe.

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Durch die Anfrage des Verlages an mich, sonst wäre ich wohl gar nicht auf dieses Buch gestoßen. Ich habe es bisher in noch keiner Buchhandlung liegen gesehen.

Meine Bewertung 

Sachbuch

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck und Verständlichkeit
2 Punkte: Sehr gute Umsetzung der Thematik.
2 Punkte: Sehr 
gute aufklärerische und kritische Verarbeitung
2 Punkte: Logischer Aufbau, Struktur und Gliederung vorhanden.
2 Punkte: Anregung zur Vertiefung, zum weiteren Erforschen und zur Erkundung
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

12 Punkte plus zwei Zusatzpunkte wegen des Lesehighlights.
Daher 14 Punkte

Vielen herzlichen Dank an den wbgTheiss - Verlag für das Bereitstellen des Leseexemplars.

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Gelesene Bücher 2021: 16
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Ralf Hungerland: Seelenreisende - Mediale Reisen in die Welt der Seele
Benedict Wells: Hard Land
Eva Marquez: DNA-Aktivierung durch die Sprache des Lichts
Ovid - Metamorphosen
Rachel Joyce: Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
Eva Marquez: Kontaktaufnahme mit der kosmischen Familie
Lewis Caroll: Alice im Wunderland
Lewis Caroll: Alice hinter den Spiegeln - Ein Hörspiel

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Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)

Montag, 22. November 2021

Ryan Ellis / Anamon: Das Geheimnis der Seelenverbindung

Klappentext  

Ryan Ellis wählt mit „anamon“ ein heiliges Wort aus der keltischen Mystik. Es ist der keltische Ausdruck für „Seele“, der zugleich auch so viel wie „Lebenskraft“ oder „Lebenshauch“ bezeichnet. Jene geheimnisvolle Kraft, welche die gesamte Schöpfung durchdringt.

Dieses Buch beschäftigt sich mit allen möglichen Formen von seelischen Verbindungen – in dieser Welt und auch in jenseitigen Sphären. Auf ihrer nicht endenden Reise durch das Universum geht jede Seele unzählige Verbindungen ein – positive wie negative, fördernde wie schädigende.
Es ist unsagbar erhellend zu verstehen, warum bestimmte Begegnungen stattfinden, warum bestimmte Menschen in das Leben treten und andere, manchmal schmerzhaft, es wieder verlassen. Alle Seelenverbindungen sind schicksalhaft. Alle Seelenverbindungen sind von einer unendlich weisen Ordnung gefügt.

Ryan Ellis geht natürlich auch der Frage nach, ob es so etwas wie „Dualseelen“ oder „Zwillingsseelen“ gibt und was eine wahrhafte „Seelenpartnerschaft“ auszeichnet.
Ein echtes geistiges Juwel, das ein wunderbares Licht auf eines der wichtigsten Felder des menschlichen Lebens wirft – die zwischenmenschlichen Beziehungen!

 

Autor*inporträt
Wird noch nachgeliefert. Konnte ich auf der Verlagsseite nicht finden.

Meine ersten Leseeindrücke
Es ist ein gut lesbares Sachbuch aus dem Bereich der Grenzwissenschaft.

Ich versuche jeden Tag ein bis zwei Kapitel im Buch zu lesen, weil die Thematik mich derzeit fasziniert und ich manches noch besser verstehen möchte. Sonst komme ich gar nicht dazu, das Buch noch zeitnah zu lesen und dümpelt nur sinnlos auf meinem SuB vor sich hin. Ich hatte schon Bücher, die brandaktuell waren, ich sie aus Zeitgründen später gelesen habe, die mich dann aber nicht mehr angesprochen haben, weil sich die Situation bei mir verändert hatte.  

18.12.2021

Ich finde das Buch wunderbar und habe vor, es heute zu Ende zu lesen. Ich freue mich schon jetzt auf die Besprechung. Weil es aber so viele Themen sind, werde ich wieder zu einzelnen Themenbereichen Stellung nehmen. 

Buchdaten

·           Herausgeber ‏ : ‎ Aquamarin Verlag; 1. Edition (2. Oktober 2018)

·           Sprache ‏ : ‎ Deutsch

·           Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 272 Seiten

·           ISBN-10 ‏ : ‎ 3894278358

Hier geht es zur Verlagsseite von Aquamarin. 
Hier geht es zu meiner Buchbesprechung.

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Gelesene Bücher 2021: 15
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Ralf Hungerland: Seelenreisende - Mediale Reisen in die Welt der Seele
Benedict Wells: Hard Land
Eva Marquez: DNA-Aktivierung durch die Sprache des Lichts
Ovid - Metamorphosen
Rachel Joyce: Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
Eva Marquez: Kontaktaufnahme mit der kosmischen Familie

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Samstag, 20. November 2021

Agatha Christie / Der Tod auf dem Nil - Ein Fall für Poirot

Lesen mit Anne   

Klappentext  

Wer reich ist, sollte nicht gut aussehen!

Für Männer ist Linnet Ridgeway schlicht bezaubernd, Frauen bekommen bei ihrem Anblick messerscharfe Lippen. Nur sie selbst hält sich für harmlos. Als Hercule Poirot neben ihrer Leiche steht, sagt er schlicht: »Die meisten Liebesgeschichten sind doch nur Tragödien.« Weltberühmt verfilmt mit Peter Ustinov als Hercule Poirot! 

Autor*inporträt

Beim Namen Agatha Christie denkt man sofort an die vielen Kriminalromane, in denen der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot oder die Amateurkriminalistin Miss Marple die Verbrecher mit Witz und Verstand zur Strecke bringen. Viele Verfilmungen haben zu ihrer Popularität beigetragen, etwa von „Tod auf dem Nil“, „Mord im Orientexpress“ oder „16 Uhr 50 ab Paddington“. Ein sensationeller Dauererfolg ist auch ihr Bühnenstück „Die Mausefalle“, das seit 1952 im Londoner Westend auf dem Spielplan steht – ununterbrochen! Ein weiteres Highlight ihres Werks ist das Drama „Zeugin der Anklage“, auch dank der Verfilmung mit Marlene Dietrich. Agatha Christie wurde am 15.9.1890 im heutigen Torbay geboren. Sie heiratete in zweiter Ehe den Archäologen M.E.L. Mallowan und starb am 12.1.1976 in Wallingford.

Meine ersten Leseeindrücke
Liest sich flüssig. Man wird mit reichlichen  Namen überschüttet.

Buchdaten
Ich besitze ein älteres Exemplar einer Sonderausgabe von 2011 des Fischerverlages, der die Autorin nicht mehr im Sortiment führt.

Kurze Buchbesprechung
Ich habe das Buch mit Anne gelesen, wobei mir die letzten einhundert Seiten zu schwerfällig geworden sind und ich den Krimi abbrechen musste. Ich bin einfach keine Krimileserin. Ich habe mir den Schluss von Anne am Telefon erzählen lassen. Wir hatten uns vor dem Ende der Lektüre ausgetauscht und ich hatte so meine Vermutung, wer die Täter dieser Handlung am Tatort sein könnten. Anne bestätigte am Ende meinen Verdacht.

Auch hatten wir uns über den Schreibstil der Autorin ausgetauscht und wir sind uns beide einig, dass Agatha über einen wirklich guten und psychologisch versierten schriftlichen Ausdruck verfügt. Allerdings schwimmen ihre Charaktereigenschaften der Protagonist*innen in Klischees und Stereotypen, was mich als eine Nicht-Krimileserin erst recht zum Abbrechen bewogen hatte.

Ich werde meine anderen Bände verschenken. Ich bin durch mit dieser Autorin. Eben auch  weil dies nicht mein Genre ist, und habe auch nicht mehr vor, eine zu werden. Anne zeigte Verständnis für meine Lage.

 Meine Bewertung

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck 
2 Punkte: Differenzierte, facettenreiche Charaktere 
2 Punkte: Authentizität der Geschichte 
2 Punkte: Erzähl-und Schreibstruktur, Gliederung vorhanden 
0 Punkt: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein.

10 von 12 Punkten

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Gelesene Bücher 2021: 15
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre: Ralf Hungerland: Seelenreisende - Mediale Reisen in die Welt der Seele
Benedict Wells: Hard Land
Eva Marquez: DNA-Aktivierung durch die Sprache des Lichts
Clemens Cuby: Gelebte Reinkarnation
Rachel Joyce: Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
Eva Marquez: Kontaktaufnahme mit der kosmischen Familie

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Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

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Mittwoch, 3. November 2021

J. M. Coetzee / Schande

Lesen mit Tina

Eine gute Nachricht für heute Abend. Tina und ich lesen wieder gemeinsam ein Buch. Ende November beginnen wir damit. Durch widrige Umstände war es ein wenig 
eingeschlafen. Unser gemeinsamer SuB, siehe hier,  ui, so musste ich heute feststellen, der ist schon fast vollständig runter gelesen. Wir haben fast alle Bücher durch. Das hiesige Buch ist noch übrig geblieben, das wir uns nun vornehmen werden.

Liebe Tina, welcome back 💙💓💚💛💜. 

Klappentext  
Davie Lurie, Literaturprofessor in mittleren Jahren und zweimal geschieden, ist in Ungnade gefallen: eine Affäre mit einer seiner Studentinnen ist an die Öffentlichkeit gedrungen. Der peinlichen Befragung entzieht er sich durch ein Schuldbekenntnis. Er quittiert seinen Dienst und verläßt Kapstadt, um für eine Weile zu seiner Tochter aufs Land zu ziehen. Lucy, die keinerlei Ambitionen in der Welt ihres Vaters hat, versucht auf einem entlegenen Stück Land eine kleine Farm aufzubauen. Zunächst scheint es, als könnten der Einfluss Lucys und der natürliche Rhythmus des Farmlebens Davids aus den Fugen geratenem Leben neuen Halt geben, doch dann werden Vater und Tochter Opfer eines brutalen Überfalls, in dessen Folge der grundlegende existentielle Konflikt zwischen beiden offen zutage tritt.

»Die fortwirkende Erbschaft von Hass und Rachsucht, die das formelle Ende der Apartheid noch lange überdauern wird, beschwört J. M. Coetzee in lakonischer Sprache - und mit der Bannkraft von Weltliteratur.« Der Spiegel

Ausgezeichnet mit dem Booker-Preis 1999 

Autor*inporträt

J. M. Coetzee, der 1940 in Kapstadt geboren ist und von 1972 bis 2002 als Literaturprofessor in seiner Heimatstadt lehrte, gehört zu den bedeutendsten Autoren der Gegenwart. Er wurde für seine Romane und sein umfangreiches essayistisches Werk mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet, u. a. zweimal mit dem Booker Prize, 1983 für ›Leben und Zeit des Michael K.‹ und 1999 für ›Schande‹. 2003 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Coetzee lebt seit 2002 in Adelaide, Australien.

 

Meine ersten Leseeindrücke

Werden noch nachgeliefert. Auf jeden Fall hat das Buch vom Klappentext her eine brisante Thematik zu bieten.

Buchdaten

  • Herausgeber: ‎ S. Fischer; 5. Auflage, Sonderausgabe (1. September 2006)
  • Sprache: ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe: ‎ 352 Seiten
  • ISBN-10: ‎ 3596509513


Hier geht es zur Verlagsseite von Fischer.

Hier geht es zu meiner späteren Buchbesprechung.

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Kurze Buchbesprechung
Leider hat mich das Buch so gar nicht angezogen, und das hat auch nichts damit zu tun, dass ich derzeit zusätzlich mit anderen Dingen beschäftigt bin, wie ich dies erst zu  entschuldigen versucht hatte. Schon die ersten Kapiteln schienen mir sehr fragwürdig, doch für eine Meinungsbildung war es mir noch zu früh, und wartete auf die folgenden Seiten, und schließlich wartete ich dann auf das Ende, um in mir ein gerechtes Urteil entstehen lassen zu können. Meine Meinung hat sich nicht geändert. Die Thematik hat mich überhaupt nicht überzeugt, und deshalb hat sich das Lesen bei mir recht schleppend entpuppt. Und den Buchtitel fand ich alles andere als gelungen, wenn hier von Schande zu sprechen wäre, dann ist das der katastrophale Tierschutz, das Töten unsäglicher nicht vermittelbarer Hunde, die am Ende nach ihrer gnadenlosen Exekution würdelos in die Säcke gesteckt wurden, um anschließend ins Verbrennungslager gefahren zu werden. 

Nein, mit Schande wurde eine Affäre gemeint, die sich zwischen einem Literaturprofesser, 51 Jahre alt, und seiner jungen Studentin, Anfang 20, zugetragen hat. Die Studentin ist eine erwachsene Frau, die sehr wohl weiß, auf was sie sich einlässt, wenn sie freiwillig ihre Hüllen fallen lässt. 
Unsympathisch war mir der Professor, der Frauen als ein Bedienobjekt behandelt; die Schönheit einer Frau dürfe z. B. nicht der Frau selbst gehören, sondern den Männern ... Der Professor degradiert unschöne Frauen in die unterste Schublade, betrachtet sie als wertlos ...  Der Professor, ein Feingeist, der seine sexuellen Triebe nicht in den Griff bekommt ... 

Der Autor ist mir unsympathisch, weil er ältere Menschen auch als wertlos beschreibt. Für die Sexualität zu alt, zu alt für neue Ideen, zu alt, für neue Erkenntnisse, zu alt, sich zu verändern, zu alt für das Leben selbst ... Ich kenne so viele Rentner, die richtig aktiv sind, dass sie eher unter Zeitnöte leiden als unter Langweile. Einige darunter lernen im Rentenalter noch ein Musikinstrument. Auch wenn sie keine Profis aufgrund ihres Alters mehr werden können, haben sie Spaß an dem Instrument, wenn sie darauf auch nur einfache Stücke spielen können ... Hier in dem Werk wird ein ganz großes Klischee alten Menschen gegenüber forciert, das in der Gesellschaft schon vorurteilsbehaftet verbreitet ist. 

Mit Tina findet noch ein Austausch statt, sie ist ja schon längst durch, ich hinke hinterher, aber ein paar Sätze haben wir über WA gewechselt, und sie sieht es ähnlich. 

Auf weitere Schilderungen verzichte ich gerne, überhaupt ein Wunder, das Buch nicht abgebrochen zu haben. wo bei mir die Zeit sowieso zu knapp ist, bei den vielen anderen interessanten Dingen, die mich beschäftigen.