Samstag, 30. September 2017

Sonya Fitzpatrick / Tierseelen im Jenseits (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Ich bin durch mit dem Buch und es hat mir recht gut gefallen, ohne die Frage beantworten zu wollen, ob ich überhaupt an das Jenseits glaube. Zur besseren Veranschaulichung, wie die Autorin mit den Tieren in Kontakt tritt und wie sie überhaupt mit der Tierkommunikation begonnen hat, sollen die folgenden englischsprachigen 

Videos auf youtube zeigen, s. u. . Unabhängig davon, ob ich diese Theorie mit dem Jenseits in Frage stelle oder nicht, haben mir die vielen Tiergeschichten sehr gut getan. Viele Fragen habe ich in dem Buch finden können, die ich mir nach Momos Tod, mein Kater, selbst auch gestellt hatte. Fragen wie z.B., ob er es gut bei mir hatte, ob er sich von mir geliebt gefühlt hat, und ob es richtig war, ihn gehen zu lassen. Interessant fand ich, welche Antworten dabei für die Ratsuchenden herausgekommen sind. 

Interessant war zudem für mich zu lesen, wie andere Menschen mit der Trauer ihres verstorbenen Tieres umgegangen sind. 





Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
Der Tod eines Haustieres ist für viele ebenso schlimm wie der Verlust eines geliebten Menschen. Und auch die trauernden Tierbesitzer stellen sich oft Fragen wie: Warum musste das geschehen? Ist mein Tier glücklich, wo es jetzt ist? Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich ein anderes Haustier zu mir nehme?Sonya Fitzpatrick ist nicht nur in der Lage, mit Tieren telepathisch zu kommunizieren, sie kann auch mit den Seelen im Tierhimmel Kontakt aufnehmen. Einfühlsam gibt sie Antworten auf all diese Fragen, spendet den Menschen Trost und hilft ganz konkret, die Trauer zu bewältigen.

Die 77-jährige englische Autorin ist eine erfahrene Tierkommunikatorin. In England gibt es eine TV-Sendung mit ihr, in der TierbesitzerInnen sie telefonisch kontaktieren können, um Problemfragen, bezogen auf das Haustier, stellen zu können. Die Autorin soll durch die Tiere auf metaphysischer Ebene Infos preisgegeben haben, die sie nicht hätte wissen können …

Sonya Fitzpatrick kam 1940 mit einem Hörfehler auf die Welt, sodass sie dadurch in ihrer Kindheit keine richtigen menschlichen Spielgefährten hatte, und sie stattdessen viel mit ihren Haustieren nonverbal kommuniziert hat. Eine Fähigkeit, so die Autorin, über die eigentlich jedes Kind verfügen würde, nur im Laufe der Zeit verliert das Kind durch die Erziehung diese wieder …

Die Geschichten in dem Buch sind recht einfach, beschreiben exakt das Leben der Tiere mit ihren Menschen. Es geht um Abschiede, um Verluste, es werden Gewissensfragen behandelt und viele Krankheiten, mit denen die Haustiere zu kämpfen hatten. Und viele andere Themen mehr…

Mich hat das Sterben und das Loslassen sehr beschäftigt. Wann ist der Zeitpunkt der richtige, sich von seinem Haustier zu trennen? Mich selbst plagten nämlich Schuldgefühle, ob ich meinen Kater Momo am 31.08.2017 nicht zu früh habe gehen lassen? So die Autorin:
Sollten Sie je in diese Lage kommen, dass Sie nicht wissen, was Sie tun sollen, dann horchen Sie in Ihre Gefühle hinein. Ihre Gefühle kennen die richtige Entscheidung bereits, (2014, 145).

Ein Tier einschläfern zu lassen, erfordert für mich immer eine ungeheure Kraft, da ich mir immer gewünscht habe, dass meine Tiere einen natürlichen Tod sterben. Aber ich habe das nie geschafft. Ich fühle mich von der Autorin verstanden:
Ein Haustier einschläfern zu lassen, gehört sicher zu den schmerzlichsten Erlebnissen eines tierlieben Menschen. Aber es ist auch (…) ein großes Geschenk für ein Tier, das große Schmerzen hat und dem das Leben in einem Körper zur Last geworden ist. (155)

Tröstlich ist auch, dass kein Tierarzt zu einer Erlösungsspritze raten würde, wenn sie nicht angebracht wäre. Ja, ich hatte mich Tage später mit der Frage gequält, ob ich meinen Tierarzt nicht hätte davon abhalten sollen? Diese Frage stelle ich mir nun nicht mehr.


Mein Fazit?

Die vielen Tiergeschichten und der Prozess mit dem Sterben des kranken Tieres hat mir doch gezeigt, dass der Umgang mit den vielen traurigen Themen bei den meisten  Menschen doch sehr ähnlich ablaufen. Ich habe auf vielen Seiten dieses Buches Trost finden können. Die Geschichten waren alle sehr authentisch geschrieben ...


Weitere Informationen zu dem Buch

Ich möchte mich recht herzlich beim Ansata-Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar bedanken. 

·         Broschiert: 192 Seiten, 16,99 €
·         Verlag: Ansata (28. Juli 2014)
·         Sprache: Deutsch
·         ISBN-10: 3778774824

Und hier geht es auf die Verlagsseite von Ansata, Randomhouse München.  

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Falls der Tod aber gleichsam ein Auswandern ist
von hier an einen anderen Ort,
und wenn es wahr ist, was man sagt,
dass alle, die gestorben sind, sich dort befinden,
welch ein größeres Glück gäbe es wohl als dieses?
(Sokrates)

Gelesene Bücher 2017: 41
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Montag, 25. September 2017

Sonya Fitzpatrick / Tierseelen im Jenseits

Klappentext
Kommunikation zwischen Mensch und Tier – auch über den Tod hinaus
Der Tod eines Haustieres ist für viele ebenso schlimm wie der Verlust eines geliebten Menschen. Und auch die trauernden Tierbesitzer stellen sich oft Fragen wie: Warum musste das geschehen? Ist mein Tier glücklich, wo es jetzt ist? Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich ein anderes Haustier zu mir nehme?
Sonya Fitzpatrick ist nicht nur in der Lage, mit Tieren telepathisch zu kommunizieren, sie kann auch mit den Seelen im Tierhimmel Kontakt aufnehmen. Einfühlsam gibt sie Antworten auf all diese Fragen, spendet den Menschen Trost und hilft ganz konkret, die Trauer zu bewältigen. Für jeden Leser dieses berührenden Buches steht am Ende fest: Es gibt keine traurigen Tiere im Himmel!


Autorenporträt
Sonya Fitzpatrick ist weltweit eine der bekanntesten Tierkommunikatorinnen. Aufgewachsen auf einem Bauernhof in England, entwickelte sie schon von Kindesbeinen an die Fähigkeit, sich mit Tieren auf telepathischem Weg zu verständigen. Mit dieser faszinierenden Gabe hat sie bereits zahllosen Menschen geholfen, Einblick in die verborgene Seelenwelt ihrer Haustiere zu nehmen und eine neue Dimension im Zusammenleben von Mensch und Tier zu erschließen. Sonya Fitzpatrick lebt mit ihren Katzen und Hunden in Texas.
Klingt etwas kitschig und esoterisch, ich weiß, aber ich habe Lust, manchmal auch solche Bücher zu lesen, weil ich über einige Erfahrungen feinstofflicher Art verfüge. Sowohl mit meinen beiden Katzen Momo und Alice, als auch mit sterbenden Menschen in meiner damaligen Hospizarbeit. Seit Momo tot ist, habe ich viel meditiert und habe dabei geistige , transzendente Erfahrungen gemacht, die sehr bedeutsam für mich waren, die man aber auch nicht jedem weitererzählen möchte. 

Weitere Informationen zu dem Buch

·         Broschiert: 192 Seiten, 16,99 €
·         Verlag: Ansata (28. Juli 2014)
·         Sprache: Deutsch
·         ISBN-10: 3778774824

Und hier geht es auf die Verlagsseite von Ansata, Randomhouse München.  
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Wenn die Erde schreien könnte,
wären wir alle taub.
(Spruch vom Tierheim Darmstadt)




Freitag, 22. September 2017

Anna Porter / Mord auf der Buchmesse

Lesen mit Tina


Klappentext
Bestsellerautorin Margaret Drury Carter wird auf der Frankfurter Buchmesse der Star des Jahres sein. So jedenfalls hat es ihre Lektorin Marsha Hillier geplant. Sie hat für die Weltrechte der nächsten drei Romane von Margaret zwanzig Millionen Dollar gezahlt - ohne bisher einen einzigen Buchstaben gesehen zu haben- und will die Lizenzrechte auf der Messe so teuer wie möglich an ihre internationalen Kollegen verkaufen.Auf dem festlichen Bertelsmann- Empfang im Intercontinental, zu dem nur die internationale Verlagselite geladen wird, ist Marshas  Deal in aller Munde.Bei Hummer und Champagner wird- wie jedes Jahr- der neuste Branchenklatsch ausagetauscht. HIer hofft Marsha eine Gelegenheit zu finden, dem Agenten Andrew Myles die ersten Kapitel von Margarets neuem Roman abzuringen. doch dazu soll es nicht kommen.Die Party ist in vollem Gange,als Marsha Andrew tot in seinem Sessel findet.Verdächtige gibt es viele, der New Yorker Agent war nicht unbedingt beliebt. Auch Marsha wird von der Frankfurter Polizei verhört. Und verdächtigt.Denn ein Mordskandal könnte den Marktwert der so teuer eingekauften Autorin durchaus erhöhen.Margaret aber amcht Marsha einen dicken Strich durch die Rechnung:Nach einem Mittagessen im Kreise ihrere internationalen Verleger reist sie, von Andrews Tod schwer betroffen, aus Frankfurt ab.Am nächsten Abend schlägt der Tod noch einmal zu. Diesmal ist sein Opfer ein britischer Verleger, einer der letzten Mitbieter in der Auktion um Margarets Weltrechte.Allmählich beginnt Marsha um ihr eigenes Leben zu fürchten. Nicht zu Unrecht. Kaum nach New York zurückgekehrt, warten eine Reihe unangenehmeer Überraschungen auf sie.Sie erfährt das Büchermachen ein mörderisches Geschäft sein kann...


Autorenporträt
Anna Porter ist eine kanadische Schriftstellerin und Verlegerin. Sie ist Autorin von mehreren Kriminalromanen und arbeitet seit über zwanzig Jahren in der internationalen Verlagsszene. Nachdem sie Schlüsselpositionen in vielen großen amerikanischen und kanadischen Verlagshäusern innehatte, ist sie seit einiger Zeit selbst Verlegerin des Hauses Key Porter Books in Toronto.
Ich bin zwar keine Krimileserin, aber hier musste ich einfach eine Ausnahme machen, da nun recht bald die Frankfurter Buchmesse wieder starten wird. In ungefähr zwei Wochen ist es soweit. Und wir freuen uns sehr darauf, wobei ein Krimi eher erschreckend ist, sich vorzustellen, dass dort Morde begangen werden … Aber wir können gut zwischen Fiktion und Realität unterscheiden.

Mal schauen, wohin uns diese Morde bringen werden.

Abbruch:

Ich konnte das Buch leider nicht weiter lesen. Ich stecke noch viel zu sehr in meiner Trauer von Momos Tod, mein erst kürzlich eingeschläferter Kater. Ich habe einfach das Bedürfnis, Bücher über Tiere zu lesen und viel zu meditieren. 

Außerdem bin ich keine Krimileserin, aber befände ich mich nicht in Trauer, ich würde das Buch nicht abbrechen, da es ja nicht besonders dick ist. Ich werde Tinas Buchbesprechung verfolgen, da es mich schon auch interessiert, von wem diese Doppelmorde auf der Buchmesse begangen wurden und was die Beweggründe waren.

Es war schön zu lesen, geistig auf der Buchmesse zu sein, und auch noch Frankfurt. Es hätte ja auch Leipzig sein können. Doch leider verlässt man nach ca. 100-150 Seiten die Buchmesse, viele sind wieder nach Hause gereist. Da wäre ich schon gespannt, wie der Kommissar Hübsch seine Ermittlungen bei einer dermaßen großen geografischen Entfernung weiter nachgehen kann. Viele von den Figuren sind aus Amerika, aus Holland, aus England, aus Kanada ... angereist und es stehen ca. 500 Leute in Verdacht. Wir privaten Leute kennen die Buchmesse in einer sehr bescheidenen Form. Wir sind nur BesucherInnen, LeserInnen, während die Leute, die richtig mit Büchern zu tun haben, wie z.B. Verlage, AgentInnen, LektorInnen, SchriftstellerInnen, etc. für diese werden richtige Partys veranstaltet. Auf dieser Party, eine davon die Bertelsmann-Party, sind Normalsterbliche nicht eingeladen. Ich wusste bis dato gar nicht, dass es Buchmessenpartys gibt. Nun ja, dort wurden zwei Morde verübt ... Dieses Buchmesseflair hat mir gut gefallen, konnte mich gut hineinversetzen, abgesehen von den Morden, die fand ich nicht gut, aber es ist ja ein Krimi ... Ich könnte aber ein Buchmessebuch gut auch ohne Morde vertragen.

Wo hatte ich meine Schwierigkeiten? Dass der erste Mord schon gleich auf den ersten Seiten verübt wurde und man es mit vielen Namen zu tun bekommt, deren Gesichter ich mir schwer vorstellen konnte, da die Charaktere noch gar nicht ausgebildet waren. Das hat mich ein wenig überfordert, jetzt, in der für mich noch schweren Zeit, wo es mir etwas an Konzentration fehlt ...  

Wenn Tina mit dem Buch durch ist, werde ich hier ihren Link reinsetzen. 

Hier geht es zu Tinas Buchbesprechung. 





Montag, 18. September 2017

Colin Thompson: Bücher öffnen Welten

Lesen mit Anne


                                                                                                                                                      

Klappentext
Peter macht sich auf die Suche nach dem verschwundenen Buch "Für immer leben". Nach vielen Irrwegen stößt er auf den einzigen Menschen, der das Buch gelesen hat, das uralte Kind. "Colin Thompson erzählt davon, was in und hinter den Büchern geschieht, die uns sonst nur den Rücken zukehren." (DIE WELT) "Diese Parabel auf den Sinn von Leben und Sterben, von Werden und Vergehen ist, ... ähnlich wie "Der kleine Prinz" von Saint-Exupéry, ein Buch für jede Altersstufe." (NDR)


Autorenporträt
Colin Thompson wurde 1942 geboren und ist ein englisch-australischer Schriftsteller und Illustrator für Kinder- und Jugendliteratur. Er hat mehr als 70 Werke verfasst und ein Puzzles mit Büchermotiven wie sie in seinem hier voliegendem Werk zu finden sind, entwickelt.

Das Buch ist mit seinen 40 Seiten schnell gelesen, obwohl man angehalten ist, nicht schnell zu lesen, denn in dem Werk gibt es viel zu schauen und zu bestaunen. Jede Menge Bücher auf jeder Seite und jede Seite ist anders. Bücher öffnen Welten, damit ist der Buchtitel sehr gut getroffen. Sich Zeit lassen und entdecken. Originell fand ich die Figur das uralte Kind. Ich schreibe aber jetzt zu dieser Figur nichts weiter, sonst hat man schon zu viel verraten.

Mit Anne telefoniert: Auf jeden Fall ist dieses Buch jugendtauglich ohne Altersbeschränkung. Für Bücherliebhaber besonders geeignet aber auch für Kinder, die es mit Büchern nicht so haben. Jede Seite breitet eine ganze Welt von Büchern auf. Sehr farblich, sehr stilvoll und sehr originell. Eine Stadt von Büchern, die niemals aussterben wird … 

Und hier geht es zu Annes Buchbesprechung.


Weitere Informationen zu dem Buch

  • Gebundene Ausgabe: 40 Seiten
  • Verlag: Lappan (15. Januar 2008)
  • Sprache: Deutsch, 9,99 €
  • ISBN-10: 3830361637
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Gelesene Bücher 2017: 39
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Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Sonntag, 17. September 2017

Rachel Urquhart / Das zweite Gesicht (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre



Das Buch hat mir recht gut gefallen. Es beinhaltet eine recht traurige Familiendramatik. Die Handlung spielt sich 1842 in Massachusetts statt.

Ich habe das Buch als einen historischen Roman aufgefasst, nachdem ich etwas in der Suchmaschine gegoogelt habe, da ich zuvor noch gar nichts über die Shaker-Klostergemeinschaft gehört habe. Das Kloster an sich wird als Die Stadt der Hoffnung bezeichnet.

Schwestern und Brüder gehen getrennte Lebensformen nach, sie zelebrieren aber gemeinsam die klösterlichen Regeln und Festivitäten. Inhaltlich unterscheidet sich diese Klostergemeinschaft nicht sonderlich von den Klöstern hierzulande, abgesehen von ein paar wenigen Merkmalen wie z.B. den praktizierenden göttlichen Ehrentanz ...

Sie verfolgen asketische und zölibatäre Lebensformen, d. h. sie leben streng religiös und fern von weltlichen Verlockungen. Die Shaker bezeichnet man als eine amerikanische Freikirche aus dem Jahre 1736. Der Name Shaker ist abgeleitet von dem rituellen Schütteltanz. Im Tanz verehren die Klostermitglieder Gott.



  Schütteltanz der Shaker, Radierung, ca. 1840


Gegenstand dieses Romans ist die Darstellung der Familie Kimbell, die aus vier Familienmitgliedern zusammengesetzt ist und auf einer recht heruntergekommenen Farm lebt. Das Familienoberhaupt Silas Kimbell erlebe ich hier als eine Bestie, das nicht nur die Farm heruntergewirtschaftet hat, das auch seine Tochter Polly schon im Alter von zehn Jahren angefangen hat sexuell zu missbrauchen und seinen kleinen Sohn Ben immer wieder versucht im Wasser zu ertränken. Ein Mensch, der besessen ist von blanker und roher Gewalt. Dass Ben noch lebt, ist Polly zu verdanken, die ihn immer wieder von dem Vater weggezerrt hat. Die Mutter ist selbst Opfer, und sehr eingeschränkt in ihrer Handlungsfähigkeit. Auch sie wird von Silas körperlich massiv misshandelt. Polly sieht nur noch einen Weg, die Familie von dieser Gewalt zu befreien. Sie zündet eines Nachts, als der Vater schon schläft, das Haus an. Der Brand wurde zusammen mit der Mutter gut geplant und erfolgreich durchgeführt. Die Mutter und der kleine Ben warteten in der Kutsche auf Polly.

Nach dieser Tat brennt das Haus lichterloh und die Familie reist mit den letzten Habseligkeiten davon. Die Kinder ahnen noch gar nicht, wohin die Reise geht. Die Mutter behält das für sich, bis sie mitten in der Nacht das Kloster aufsucht, mit der Bitte, die Kinder bei ihnen aufzunehmen, ohne die Gründe zu benennen … Nun beginnt ein neues Leben für Polly und Ben im Kloster und für die Mutter außerhalb dieser Einrichtung. Da das Kloster keine engen Banden duldet, werden gleich zu Beginn die Kinder voneinander getrennt. Das habe ich als recht furchtbar und lieblos erlebt. 

Im Kloster versucht Polly ihre Fassade zu wahren. Sie gibt sich erfolgreich als Seherin, doch die Klostermutter versucht hinter diese Fassade zu blicken. Sie mahnt Polly immer wieder zur Beichte. Da Polly darauf nicht eingeht, wird die Klostermutter Polly gegenüber immer misstrauischer …

Und Polly weiß noch gar nicht, dass sie schwanger ist. Das bekommt eine Mitschwester raus, die mit Naturheilverfahren arbeitet. Erst entwickelte sich zwischen der Schwester Charity und Polly eine Freundschaft, bis Charity eines Tages bemerkt, dass Polly schwanger ist. Ab diesem Zeitpunkt wendet sich Charity von Polly ab und bezichtigt sie als eine Hure, die ihre Fleischeslust nicht zu beherrschen wusste. Charity ahnte nicht, dass Polly das Kind ihres Vaters in sich trägt.

Aus Kimbals Nachbarschaft wird ein Branddetektiv eingeschaltet, der die Ursache dieses Brandes analysieren soll. Er begibt sich auf die Suche nach den Familienmitgliedern …

Mehr möchte ich nun inhaltlich nicht verraten. Nur noch ein paar Sätze zum Konzept der Autorin. Der Roman wird in verschiedenen abwechselnden Perspektiven erzählt. Mal aus der Sicht von Polly, dann wiederum aus der Sicht des Branddedektivs, aus der Sicht verschiedener Schwestern … Das hat den Roman noch zusätzlich lebendig gemacht. 


Buchbewertung:

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

Zwölf von zwölf Punkten.


Weitere Informationen zu dem Buch

Ich möchte mich recht herzlich für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar beim btb-Verlag bedanken. 

·         Taschenbuch: 416 Seiten
·         Verlag: btb Verlag (10. April 2017)
·         Sprache: Deutsch
·         ISBN-10: 3442714826
·         ISBN-13: 978-3442714827
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Gelesene Bücher 2017: 38
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
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