Donnerstag, 31. März 2022

Karin Tscholl u. Almuth Mota / König Lichterloh

 In Gedenken an die Kriegsopfer; an alle Menschen und Tiere.  Vor allem an die kleinsten Mitseelen dieser Welt!  
 Ich fordere eine ganzheitliche Bildung für Herz und Verstand!
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Klappentext      
Warum Kriege entstehen und wie Frieden gelingen kann

Die 33 in diesem Buch versammelten Volksmärchen und Weisheitsgeschichten erzählen davon, wie Streit entstehen und Vergebung beginnen und gelingen kann. Es geht um den Frieden im Inneren, um das Verzeihen in der Liebe ebenso wie um Kriege zwischen Völkern oder Streit unter Nachbarinnen. Es sind weitgehend unbekannte Volksmärchen und Weisheitsgeschichten aus aller Welt – orientalische (arabische, beduinische und jüdische), afrikanische, indianische, asiatische und europäische. Schon allein dadurch wird das Verbindende in den Weisheiten der Menschen unterschiedlicher Kulturen erfahrbar.

Nicht jede Geschichte geht gut aus, doch alle überraschen mit unvorhersehbaren Wendungen und zeigen Auswege auf: Märchen erzählen vom möglichen Gelingen und ermutigen Erwachsene und Kinder, Wege des inneren Wachsens zu finden. Im Stil mittelalterlicher Buchmalerei kostbar und aufwändig illustriert, entfaltet jede dieser inspirierenden Geschichten ihre zeitlose Weisheit und Schönheit. Für Kinder besonders geeignete Märchen sind eigens gekennzeichnet.

Autor*inporträt

FRAU WOLLE, Karin Tscholl, erzählt seit 1995 hauptberuflich Märchen und Geschichten für Erwachsene. Mit über 1400 Auftritten in bisher 14 Ländern gehört die Tirolerin zu den erfolgreichsten Märchenerzählerinnen im deutschsprachigen Raum. Sie hält Seminare und Workshops und engagiert sich im Netzwerk „Erzähler ohne Grenzen". „König Lichterloh“ ist ihr siebtes Buch. Im Tyrolia-Verlag erschienen sind „Tiroler Märchen“ (3. Auflage 2016, mehr als 8000 verkaufte Exemplare) und die beiden Geschenkbücher „Hühnersuppe und Rosenduft“ sowie „Morgen ist morgen“. www.frauwolle.at

Meine ersten Leseeindrücke
Ein wunderschöner und sehr ansprechender Buchband. Davon habe ich die erste Weisheitsgeschichte gelesen, andere nur mal kurz überflogen. Für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignet. An die Kinder habe ich aber hauptsächlich gedacht, weil so viele von ihnen durch die aktuelle politische Lage große Angst vor dem Krieg entwickelt haben.

Es sind so schöne illustrene Geschichten, die aufzeigen, was Kriege überhaupt sind, und dass sie sich häufig auch im Kleinen zutragen. 

Ich bin auf die weiteren 32 Geschichten gespannt und freue mich, später darüber zu rezensieren.

Da ich nun in die Kommentare zu jeder Geschichte einen kleinen Statement setze, werde ich mir für meine spätere Besprechung ein Märchen aussuchen, das mir ganz besonders gefallen hat. Die Auswahl wird recht schwer ausfallen.  

Buchdaten
Hardcover
216 Seiten; durchgehend farbig illustriert; 24 cm x 19 cm
1. Auflage
Sprache Deutsch
2016 Tyrolia
ISBN 978-3-7022-3542-0

Hier geht es zur Verlagsseite von Tyrolia.
Hier geht es zu meiner Buchbesprechung.


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Nie wieder Krieg! (Käthe Kollwitz)
Soldaten; nieder mit den Waffen! (M. Gandhi)
Alle!
Kriegswillige Politiker an die Front!
Empathische Frauen und Männer in die Politik!
Solidarität mit Ukrainer*innen und allen friedliebenden
Menschen dieser Erde!
Solidarität mit russischen Kriegsgegner*innen!
Schluss mit Diskriminierungen!
Liebe für alle! Hass für keinen! (Ahmadiyya-Muslime)
Kriege entstehen aus dem Scheitern,
das Menschsein der Anderen zu verstehen.
(Dalai Lama)

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Gelesene Bücher 2022: 04
Gelesene Bücher 2021: 17
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott, Teil 3
Ovid - Metamorphosen
Fjodor F. Dostojewski: Der Idiot
Helene Schucmann u. William Thetford: Ein Kurs in Wundern
Gabriele Krone-Schmalz: Respekt geht anders

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Ein Wettrennen mit der Zeit
Fazit: Je schneller man das Leben lebt,
desto weniger Zeit kommt dabei heraus.

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Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)


 

Samstag, 26. März 2022

Wolfgang Schreil / Der mit den Waldtieren spricht - Mit dem Woid Woife die Geheimnisse des Waldes und die Kraft der Natur entdecken


In Gedenken an die Kriegsopfer; an alle Menschen und Tiere.     
 Ich fordere eine ganzheitliche Bildung für Herz und Verstand!
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Klappentext                                     
Niemand kommt einem wilden Tier in freier Natur so nah wie er: Rothirsch und Luchs steht er 
Auge in Auge gegenüber, einen jagenden Hermelin fotografiert er aus drei Metern Entfernung, mit Giftschlangen geht er auf Tuchfühlung und Rehe grasen friedvoll direkt neben ihm. Wie gelingt ihm diese unfassbare Nähe – Momente der Verbundenheit, die für ihn zu den glücklichsten seines Lebens zählen?

Für Wolfgang Schreil, den „Woid Woife“, bedeutet der Wald größtmögliche Geborgenheit und wahre Freiheit. Seine packenden Erzählungen, sein unschätzbares Wissen über die Tierwelt und seine Fotos von Wildtieren aus nächster Nähe haben ihn zu einem ganz besonderen Botschafter des Waldes gemacht. Die tiefe Freude am eigenen Leben und dem Leben der Tiere, der Glaube an die Kraft der Liebe und die Erkenntnis, dass die größten Geschenke der Natur sich uns offenbaren, wenn wir uns nur die Zeit dafür nehmen – die Erfahrungen des Woid Woife halten eine Botschaft bereit für jede und jeden von uns, die das Leben aus vollem Herzen spüren und sich auf das besinnen möchten, was wirklich zählt.

Autor*inporträt

Vom Internationalen Deutschen Meister im Steinheben zum bekannten Umweltschützer und Tierexperten: Wolfgang Schreils Lebenslauf wartet mit einigen Überraschungen auf, doch die Konstante in seinem Leben war stets seine außergewöhnliche Tier- und Waldverbundenheit. Sein großer Wissensschatz und seine ansteckende Leidenschaft für den Wald und dessen Bewohner inspirieren und begeistern seine Mitmenschen nachhaltig. Bei seinen geführten Wanderungen, in Vorträgen, Büchern, Filmen und als Talkshowgast zeigt er, wie man nicht nur „in“ der Natur, sondern Teil der Natur sein kann. Seine beeindruckenden Fotografien von Wildtieren aus nächster Nähe gelten – neben Filzhut und Wanderstock – als sein Markenzeichen.
2019 erschien der erfolgreiche BR/Arte-Film „Vom Woife und dem Wald“ und 2020 die zweifach preisgekrönte Kinderserie „Anna und der wilde Wald“ (BR/Kika) mit Wolfgang Schreil und Annika Preil in den Hauptrollen.

Meine ersten Leseeindrücke
Ich habe erst ein paar Kapitel daraus gelesen und schon jede Menge Neues dazugelernt. Die Lebensweise einer Kreuzotter; die häufig mit der Ringelnatter verwechselt wird, und die Tierkommunikation der Waldtiere, eine Art Tiersprache, die von jeder Tierart verstanden wird.

Weitere Kapitel gelesen: Ein wunderbares Buch, aus dem ich so viel mitnehmen kann. Schade, dass ich nicht genug Zeit zur Verfügung habe. Wenn ich könnte, würde ich in die Tierwissenschaft ziehen, da ich selbst, ähnlich wie Schreil und andere Autor*innen dieser Gattung, neben dem stark ausgeprägten Interesse über eine tiefe Beobachtungsgabe verfüge.

Dank dieses Autors sehe ich vor allem Waldtiere nun mit völlig anderen Augen.

Dankeschön 🥰. 

Dazu später mehr in der Buchbesprechung.

Buchdaten
Herausgeber ‏ : ‎ Ludwig Buchverlag; Originalausgabe Edition (16. August 2021)
Gebundene Ausgabe: ‎ 208 Seiten, 22.- €
ISBN-10 : ‎ 3453281438

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Hier geht es zu meiner Buchbesprechung.

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Nie wieder Krieg! (Käthe Kollwitz)
Soldaten; nieder mit den Waffen! (M. Gandhi)
Alle!
Kriegswillige Politiker an die Front!
Empathische Frauen und Männer in die Politik!
Solidarität mit Ukrainer*innen und allen friedliebenden
Menschen dieser Erde!
Solidarität mit russischen Kriegsgegner*innen!
Schluss mit Diskriminierungen!
Liebe für alle! Hass für keinen! (Ahmadiyya-Muslime)
Kriege entstehen aus dem Scheitern,
das Menschsein der Anderen zu verstehen.
(Dalai Lama)

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Gelesene Bücher 2022: 03
Gelesene Bücher 2021: 17
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott, Teil 3
Ovid - Metamorphosen
Fjodor F. Dostojewski: Der Idiot
Helene Schucmann u. William Thetford: Ein Kurs in Wundern
Helene Schuchmann u.a.: Ein Kurs in Wundern

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Ein Wettrennen mit der Zeit
Fazit: Je schneller man das Leben lebt,
desto weniger Zeit kommt dabei heraus.

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Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)


Sonntag, 20. März 2022

Andrej Kurkow und Tania Gorųushina / Warum den Igel keiner streichelt

In Gedenken an die Kriegsopfer; an alle Menschen und Tiere.
 Ich fordere eine ganzheitliche Bildung für Herz und Verstand!
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Aus dem Russischen von Angelika Schneider 

Klappentext

Der kleine Igel ist traurig. Die anderen Tiere werden immer gestreichelt, die Hunde, die Katzen und die Pferde. Nur um ihn kümmert sich niemand. Doch dann begegnet er der klugen grauen Maus, die ihm zeigt: Wir alle werden geliebt, so wie wir sind. Und manchmal ist es ein Glück, wild und frei zu sein.

Auf seinem Spaziergang durch das Dorf beobachtet der kleine Igel, wie verschiedene Tiere gestreichelt werden – und wie glücklich und zufrieden sie das macht. Erst beneidet er die anderen Vierbeiner nur ein wenig, doch dann wird der kleine Igel richtig traurig. Er fragt sich: »Warum streichelt mich denn keiner?« Zum Glück kommt die kleine graue Maus, um ihn zu trösten: Auch sie wird nicht gestreichelt, weil sie kein Haustier ist, sondern ein Wildtier – und Wildtiere streichelt man nicht, man fürchtet sie. Da lädt der kleine Igel die kleine Maus zu sich in den Wald ein. Sie trinken Tee, essen Nüsse mit Äpfeln und werden gute Freunde.

Autor*inporträt

Andrej Kurkow, geboren 1961 in St. Petersburg, lebt seit seiner Kindheit in Kiew und schreibt in russischer Sprache. Er studierte Fremdsprachen (er spricht insgesamt elf Sprachen), war Zeitungsredakteur und während des Militärdienstes Gefängniswärter. Danach wurde er Kameramann und schrieb zahlreiche Drehbücher. Sein Roman ›Picknick auf dem Eis‹ ist ein Welterfolg. Kurkow lebt als freier Schriftsteller in Kiew und arbeitet auch für Radio und Fernsehen.

Auszeichnungen

›Fulbright Visiting Scholar-Stipendium‹ in Sand Diego, Kalifornien, USA, 2021

 Ernennung zum ›Chevalier de la Légion d'Honneur‹ durch den französischen Präsidenten François Hollande, 2014

 ›Premio Gogol‹, Rom, 2012

 ›Prix des lecteurs‹, Frankreich, für Der Gärtner von Otschakow, 2012

 Jurymitglied für den ›Man Booker International Prize 2009‹, 2009

 Writer in Residence in Innsbruck, 2008

 Nach Einschätzung der Zeitschrift Lire ist Andrej Kurkow einer der 50 wichtigsten Schriftsteller der Welt., 2005

 Preis ›Schriftsteller des Jahres 2001‹, den Buchhändler anlässlich der Buchmesse in der Ukraine vergeben haben, 2002

 In der Ukraine als Künstler des Jahres 2001 mit dem Preis ›Mann des Jahres‹ ausgezeichnet, 2001

 Sein Drehbuch Ein Freund des Verblichenen wird für den ›Felix‹-Preis in der Kategorie ›Bester Europäischer Drehbuchautor des Jahres‹ nominiert., 1997

 Das Drehbuch, basierend auf Kurkows Erzählung Ein Freund des Verblichenen, erhielt ein Stipendium vom französischen Kultusministerium, wodurch der Film teilfinanziert werden konnte. Priyatel pokoynika wurde 1997 eim Filmfestival in Cannes gezeigt., 1996

 Nominierung des Romans Bikfordov mir für den Russischen Booker Prize, 1994

 Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung für seine Erzählung Liebeslied eines Kosmopoliten, 1994 

Tania Goryushina

Tania Goryushina, 1978 in Kiew geboren, ist Illustratorin, Lehrerin und Verlegerin. Ihre Kinderbuchprojekte, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurden, entwickelt sie in Zusammenarbeit mit verschiedenen Verlagen oder produziert sie in ihrem eigenen Kleinverlag ›Tyanachu‹. Tania Goryushina lebt in Stockholm. 

Meine kleine Interpretation

Ein Buch über Freundschaft und über das Anderssein. Ein Buch über die Sensucht, geliebt zu werden.

Mich hat diese Geschichte aktuell auch an den Kriegstreiber P. erinnert. Wegen der spitzen Stachel habe ich ihn mit dem Igel assoziiert. ...  Aber leider gibt sich P. mit kleinen Mäusen nicht zufrieden, er will die ganze Welt und sinnbildlich gedacht das ganze Weltreich zum Freund haben. Weil aber nicht die ganze Welt ihn zum Freund haben möchte, macht er diese zu seinem Feind und schlägt zu … 

Dieser kleine Igel aber ist anders. Er ist schlau und genügsam. 

Man muss sich die richtigen Freunde suchen, die zu einem passen, ohne sie erzwingen zu müssen ... 

Ab welches Lesealter?

Ein Buch nicht nur für Kleinkinder. Viele schöne bunte und leicht kartonierte Buchseiten mit wenig Text. Ideal für Kleinkinderhände und Augen.

Aber auch für größere Kinder thematisch sehr gut geeignet. Immer wieder hört man von Kindern, die Schwierigkeiten haben, Freunde zu finden und werden dadurch verhaltensauffällig. 

Ein für alle wundervolles Kinderbuch, das auch Erwachsene lesen können, denn jeder fragende Mensch erlebt in seinem Leben eine oder mehrere Selbstfindungsphasen ... Was der Mensch daraus macht, kann sich positiv oder negativ entwickeln. Das kommt auf den Charakter und auf die Erlebnisse des Suchenden an. 

Ein Kind "liest" das Buch natürlich anders. Vor allem wenn es ganz kleine Kinder sind. Und das ist gut so. Das Kinderbuch lädt jeden dazu ein, darin seine eigene Geschichte zu finden.

Ein Buchtitel, der mir sofort ins Auge gesprungen ist

Ein wunderschöner Buchtitel. Eine wunderschöne und wirklich geniale Metapher. Ich musste so schmunzeln bei dieser Idee, weshalb ich damit gleich an einen erwachsenen Despoten habe denken müssen, der auch einmal süß und niedlich gewesen sein muss, und mit den Jahren seine Stacheln so spitz geworden sind, dass man sich vor ihm nur noch fürchten muss. Ans Streicheln gar nicht zu denken, ohne sich die Hand dabei zu verletzen.

Ich musste dieses Buch nun hier auf meinem Blog vorstellen, jetzt, und nicht aufgeschoben auf eine Zeit, die besser zu meiner Zeit passen könnte.

Das Wenige, was ich tun kann, ist, Kurkow lesen ...
... um die Ukraine und Russland zu unterstützen.

Andrej Kurkow liebe ich außerdem. Eine wunderbare, sensible Sprache. Ich nehme mir jetzt unbedingt vor, von ihm einmal im Monat ein Buch zu lesen und zu besprechen. Auf der Buchmesse, in der Diogenes Talkrunde, habe ich ihn auch noch persönlich erlebt. Er strahlt seine Bücher aus. Keine tote Materie. Mit seiner leisen Stimme jede Menge Charisma dazu. 

Meinen Lieblingsaustor aufschieben? Nein!!!
Sofort damit aufhören!!! Ich möchte mit Kurkow nicht mehr warten, bis ich wieder Zeit habe ...
Vielleicht werde ich nie wieder Zeit haben und dann werde ich es bereuen müssen, warum ich einen wichtigen Lieblingsautor von mir aus Zeitgründen aufgeschoben habe ... 

Unsere Mitseelen sterben im Krieg, andere flüchten. Sie werden nicht gefragt, ob sie Zeit oder keine Zeit haben. Sie werden gezwungen zu sterben ... zu fliehen ....  zu kämpfen ...  zu hungern ... zu frieren ... Dies sind die Prioritäten von Menschen und Tieren aus Kriegsländern.

Mein Appell direkt an den Autor gerichtet
Nein, Andrej Kurkow, ich möchte ab jetzt Ihre Bücher nicht mehr auf bessere Zeiten aufschieben. Aus purer Solidarität. Ich höre auf mit dem Aufschieben und möchte meinen Beitrag leisten, mit Ihren Büchern die Welt ein bisschen besser zu machen, ganz nach Charles Dickens; Jeder sollte die Welt mit seinem Leben ein kleinbißchen besser machen. Danke für Ihre tollen Bücher, in denen so viel Liebe steckt 🧡.

Bücher, die in uns leben
Die Bücher leben in mir, in uns, und wir müssen dieses Bücherwissen endlich lebendig werden lassen, es sogar vermehren, und es unbedingt in die Welt hinaustragen, um 
sie menschlicher zu machen. Unser Wissen auch an Menschen weiter geben, die nicht lesen. Wissenschaft gehört auch unter das Volk gemischt. 

Stockfoto

Raus aus dem trockenen Bücherwissen. Lasst uns die Welt gemeinsam für alle einen geborgenen Ort machen. Jetzt!!!! Jetzt damit beginnen!!!! Stein auf Stein setzen. Ohne die Politiker*innen. Sollen sie unter sich bleiben, und sich gegenseitig zerfleischen, bis sie an ihrer Gier nach Macht und Profit ersticken. Bis wir bessere haben, bis wir empathischere haben. Vielleicht genügt es bis dahin, dass wir uns haben. 

Lasst Vielfalt zu und Buntheit gemeinsam großflächig streuen. Wir sind alles Bewohner*innen dieser Erde.


Pixabay


Leute, lest Andrej Kurkow, lest ihn, ein ganz sensibler Autor, der lachen kann, der weinen kann, der mitfühlen kann, der denken kann ... Er trägt alle Elemente in sich. Kurkow ist dadurch ganz Mensch. Bitte lest Kurkow!!!

Graue Bienen, passend zur aktuellen politischen Lage, ist sehr zu empfehlen. 

Hier geht es zur Verlagsseite von Diogenes.

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Nie wieder Krieg! (Käthe Kollwitz)
Soldaten; nieder mit den Waffen! (M. Gandhi)
Alle!
Kriegswillige Politiker an die Front!
Empathische Frauen und Männer in die Politik!
Solidarität mit Ukrainer*innen und allen friedliebenden
Menschen dieser Erde!
Solidarität mit russischen Kriegsgegner*innen!
Schluss mit Diskriminierungen!
Liebe für alle! Hass für keinen! (Ahmadiyya-Muslime)
Kriege entstehen aus dem Scheitern,
das Menschsein der Anderen zu verstehen.
(Dalai Lama)

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Gelesene Bücher 2022: 03
Gelesene Bücher 2021: 17
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott, Teil 2
Ovid - Metamorphosen
Fjodor F. Dostojewski: Der Idiot
Paolo Coelho: Schutzengel
Helene Schuchmann u.a.: Ein Kurs in Wundern

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Ein Wettrennen mit der Zeit
Fazit: Je schneller man das Leben lebt,
desto weniger Zeit kommt dabei heraus.


Montag, 14. März 2022

Tamsin Callidas / Vor mir nichts als Meer - Meine langsame Rückkehr vom Rande des Abgrunds (1)

In Gedenken an die Kriegsopfer; an alle Menschen und Tiere.
 Ich fordere eine ganzheitliche Bildung für Herz und Verstand!
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Bäume haben Wurzeln, Menschen haben Beine, und der liebe Gott wird sich bei der Einrichtung der Welt auf diese Weise schon etwas dabei gedacht haben. Wir sind im Grunde nicht dazu da, ortsfest wie ein Baum zu leben. (Denis Scheck)

Mit diesem Buch bin ich schon längst durch, aber wegen der geballten Probleme wie z. B. Rassismus in doppelter Form, Gewalt, Eheprobleme und Seitensprünge, Trennung, verschiedene Ressentiments … habe ich die Muse nicht aufbringen können, früher darüber zu schreiben. Ich musste dies alles sacken lassen.

Schön fand ich an dem Buch, dass die Autorin in einer recht authentischen Form uns hat ihre eigene Lebensgeschichte weiterreichen können. Imponiert hat mir ihr großes Herz und ihre Feinfühligkeit den Tieren- aber auch den Menschen gegenüber trotz der rauen Natur und trotz des Rassismus, den sie wegen ihrer leicht getönten Hautfarbe erfahren musste … Dennoch werfe ich auch einen kleinen kritischen Blick auf dieses Werk, doch dazu später mehr …

Zum Schluss fokussiere ich mich in der Solidarität mit der Autorin auf den Rassismus und auf die Wurzeltheorie, mit der man bewusst oder unbewusst Menschen ausgrenzt und sie damit verletzt.

Hier geht es zum Klappentext, Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Die Handlung
In Oban, eine Hafenstadt im Westen Schottlands, kaufen sich das englische Ehepaar Tamsin und Rab eine Croft, um der Londoner Luft und der Hektik zu entfliehen. Sie träumen von einem selbstbestimmten Leben auf der Insel, um auch mit der Natur eins zu sein. Sie wirken abenteuer- und risikofreudig, wenn ihre Sehnsucht so groß ist, dass sie bereit sind, sämtliche städtische Ansprüche, Komfort und Luxus, über Bord zu werfen, um in der Natur sich ganz auf das einfache Leben zu beschränken.

Das Cottage lässt eher an eine Ruine erinnern als an ein häusliches Gebäude. Es fehlt alles. Sämtliche sanitäre Anlagen, so wie Heizkörper, Strom, Türen, die Wände sind winddurchlässig, etc. Es wird zudem auch für den Geldbeutel ein ziemlicher Kraftakt, dieses Häuschen zu sanieren, bis darin ein menschenwürdiges Leben möglich wird.

In der Zwischenzeit leben sie in ihrem Wohnwagen …

Auf der Insel werden sie von alteingesessenen Nachbarn, die keine Fremden dulden, misslich behandelt.

Jeder bisschen Grund wird eifersüchtig geschützt wie enge Familienbande. Verwandtschaft und Boden sind Territorien, die man heftig verteidigt. Um etwas benennen zu dürfen, muss es einem gehören. Doch so sehr man sich auch anstrengend, verdient hat man es nie. Über Zugehörigkeit und Duldung bestimmt andere, die ihren eigenen Anspruch auf die Erde verteidigen. Die Geschichte das Croft ist wichtig. Sein Verlust bereitet einigen spürbaren Schmerz, für manche ist die ein Grund für Anfeindung. Umherliegendes Gerät, Pflüge und Ambosse, um die sich vor unserer Ankunft niemand geschert hat, haben plötzlich wieder eine Herkunft. Es ist merkwürdig, ihr Fehlen zu bemerken, wenn sie plötzlich nicht mehr am alten Ort liegen. Schwer, sich vorzustellen, wie es sein muss, wenn Fremde kommen und die Gewohnheiten des Croft auf den Kopf stellen. (56f)
Während Tamsins Mann als Mann größere Chancen hat, von den Inselbewohner*innen akzeptiert zu werden, kämpft sie durch ihre etwas dunklere Hautfarbe um Zugehörigkeit. Später gerät durch die rundum schwierige Lebenslage auch die Ehe in eine schwere Krise ...

Welche Szene hat mir nicht gefallen?
Rassistische Übergriffe bestehend aus Kultur- und Geschlechterrassismus. Frauen ohne einen Mann an deren Seite werden wie Freiwild behandelt. Ganz furchtbar in einer Zeit, die wir als westliche Welt für modern und fortschrittlich halten. Soll das etwa fortschrittlich sein? Wir brauchen gar nicht in andere Länder außerhalb von Europa schauen.

Der Mensch ist ein Anachronismus, das Land gehört ihm nicht. Die Gesteinsschichten stammen aus dunkleren Zeiten voller Mythen und Urinstinkten, sie waren zuerst hier - und sie tragen die kreative und zerstörerische Macht der Erde in sich. (Ebd.)

Welche Szene hat mir besonders gut gefallen?
Dass Tamsin eine starke Persönlichkeit ist und sich nicht hat unterkriegen lassen. Dass sie mit den Tieren sprechen konnte in einer Art, wie man sie in einer Ausbildung der Tierkommunikation beigebracht bekommt, ist sie von Natur aus mit dieser besonderen Gabe bestens ausgestattet worden.

Probleme gab es auch mit ihrem Hund Maude, der wild war und sich schwer zähmen lassen konnte:

>>Maude, sieh her. Bitte sieh her<<. Doch sie sieht nicht her. Ich stemme mich gegen den Wind und renne los, bete, dass sie sich umdreht. Plötzlich bleibe ich stehen. Ich brülle nicht mehr. Ich lasse mein Rufen, meine Schreie und Pfiffe sein. Ich versuche, mit ihr zu kommunizieren. Nicht mit meiner Stimme, sondern mit meinem Herzen. (64)

Ich spreche mit meinem Pferd, meinen Schafen, meinem Hund und meinen Hühnern, selbst mit den Wildvögeln und den anderen Wildtieren, die mir über den Weg laufen. (...) Meine Welt fülle ich mit der Natur, was - im Gegensatz zum Kontakt mit meiner eigenen Spezies - etwas merkwürdig Friedliches hat. (167f)

Das ist der Grund, weshalb es viele tierliebende Menschen gibt, die sich von den Menschen abschotten und den Kontakt mehr zu Tieren suchen, auch wenn es nach außen hin so aussieht, als würden sie Tiere mehr wertschätzen als Menschen. Das sind nur äußere Vermutungen, haben mit der Wirklichkeit desjenigen wenig zu tun. Die wahren Gründe stecken in tiefe Verletzungen eines Menschen, verursacht durch Menschen. Tiere dagegen behandeln den Menschen immer gut und respektvoll, wenn das Tier gut und respektvoll behandelt wird.

Welche Figur war für mich eine Sympathieträgerin?
Cristall und Tamsin.

Welche Figur war mir antipathisch?
Die Nachbarn waren mir mit einer Ausnahme alle unsympathisch. Diese Besitzansprüche, diese Inselwelt gehöre ihnen, weil sie durch ihre Vorfahren schon immer auf dieser gelebt hätten, haben mich aufstoßen lassen, obwohl ich die Problematik selber auch kenne. Hautfarbe oder nur ein fremdländischer Name sind Stigmata und lassen Schubladen entstehen, in die man regelrecht hineingequetsch wird, ohne den Menschen zu kennen, ohne sich jemals für dessen eigene Identität zu interessieren. Kenne ich selbst auch zu gut durch meinen nichtdeutschen Namen.

Erst kürzlich habe ich dies wieder zu spüren bekommen. Ich greife am Ende im Unterpunkt Meine Meinung dieses Beispiel auf, damit die Menschen das zu lesen bekommen, und sie wissen müssen, was sie mit ihren vereinfachten, naiven Theorien alles anrichten.

Wenn ich nur mehr Zeit hätte, würde ich gerne eine Satire über dieses hirnlose Schubladendenken schreiben.

Meine Identifikationsfigur
Keine.

Cover und Buchtitel
Das Cover finde ich sehr ansprechend, aber der Buchtitel? 
Hat leider nicht halten können, was er versprochen hat. In den ersten Kapiteln hatte ich tatsächlich ein Inselfeeling erwerben können, aber später?, hätte der Buchtitel besser heißen sollen: Vor mir nichts als Konflikte …

Nun ja, eine Rosamunde Pilcher - Leserin bin ich ganz und gar nicht, aber irgendwie hatte ich mir unter dem Titel etwas anderes in der Inselthematik vorgestellt. Klappentexte überfliege ich meist und vergesse sie schnell wieder. Meine eigene Schuld …

Zum Schreibkonzept
Das Schreibkonzept fand ich sehr gut, eingebettet in klarer Struktur, die eine gute und überschaubare Orientierung bietet und man dadurch wunderbar hin und her blättern kann, wenn man etwas Bestimmtes sucht. Insgesamt besteht der Titel aus 351 Seiten. Auf der ersten Seite findet man darin eine Widmung an die verunglückte Inselfreundin Cristall. Auf der folgenden Seite Zitate aus den Carmina Gadelica Bänden. Zwei Seiten später folgt das Inhaltsverzeichnis, das in drei Akten gegliedert ist, mit jeweils acht Unterkapiteln. Im Anschluss das übliche Dankwort.

Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich gewählt. Die Autorin besitzt eine sehr warme und eine schöne bildhafte Sprache, die nicht verkitscht ist.

Die Kapitel sind nicht überfrachtet, und vor jedem Kapitel findet man einleitend zur neuen Thematik eine schöne Schwarz-Weiß-Fotografie.

Die Zahl Acht: Meine Frage
Warum hat jeder Akt exakt acht Kapitel? Für was steht die Acht? Zufall, Sinn oder nur strukturbehaftet?
Die Zahl Acht steht z. B. für Kraft und Unendlichkeit, Fluss, Gehen und Zurückkommen … , was absolut gut zu der Geschichte passen könnte …

Meine Meinung
Mir schien dieser ganze in die Tat umgesetzte Idealismus mit dem Kauf der Croft ein wenig naiv. Die Sanierungsausgaben erwiesen sich als unermesslich hoch. Hier wurde neben der pekuniären noch zusätzlich viel eigene körperliche Kraft gefordert, daraus einen wohnbaren Lebensraum zu schaffen. Und selbst die eigene Kraft gab es nicht umsonst ... Und wenn zusätzlich das Umfeld nicht stimmt, wundert es mich nicht, wenn eine Ehe daran zerbricht, das aber von mir nicht als Entschuldigung gedeutet sein soll … In der Krise lernt man den eigenen Ehemann oder die eigene Ehefrau am besten kennen.

Blätter vom Baum zu essen, weil kein Geld für Lebensmittel mehr vorhanden war, stimmte mich recht kritisch. Ich habe keine Ahnung, wie glaubwürdig diese ganze Geschichte tatsächlich ist, lasse sie aber so stehen, weil sie sehr authentisch geschrieben ist. 
Mir war eine kleine kritische Anmerkung zumindest wichtig.

Richtig aufgestoßen ist mir vonseiten der Inselbewohner*innen der Rassismus, dass der Mensch im 21. Jh. nichts dazugelernt hat und er andere Menschen noch immer in die Pflicht nimmt, ihre Identität zu rechtfertigen. Leider finde ich dazu keine Textstelle mehr, weil es schon zu weit zurückliegt, als ich das Buch gelesen habe.

Ich zitiere mal Donald Walsch dazu:

Die meisten Menschen sind mit einer Welt zufrieden, in der die Unterschiede und nicht die Gemeinsamkeiten hochgehalten und Zwistigkeiten durch Kämpfe und Kriege entschieden werden.

(Walsch, Neale Donald. Gespräche mit Gott - Band 2: Gesellschaft und Bewußtseinswandel (German Edition) (S.89-90). Arkana. Kindle-Version. )

Kriege entstehen aus dem Scheitern, das Menschsein der Anderen zu verstehen. (Dalai Lama)

Und ein Exempel eigener Erfahrung kürzlicher Tage, wie ich es auch erlebt habe und das zu den Erfahrungen der Autorin passen könnte:

Ich hatte eine schriftliche Anzeige in unserer nachbarschaft.de geschaltet, weil ich kostenlosen Flötenunterricht für Erwachsene anbieten wollte. In meinem Profil stand außer mein Namen nichts Italienisches. Es standen zudem Daten wie z. B. Wohnort: Darmstadt, Heimatregion: Riedstadt – Goddelau.

Mit einer Dame verabredete ich mich ziemlich bald. Und kaum war sie bei mir angekommen, bekam ich gleich die erste Frage gestellt, ob ich italienische Wurzeln hätte? Ok, dachte ich mir, gebe ich ihr mal meine Antwort, als ich erst überlegt hatte, wie ich mit dieser Frage ihr gegenüber überhaupt umgehen sollte, ohne ihr auf die Füße treten zu wollen:
Ich besitze eine deutsche Identität (Pause). Meine Wurzeln habe ich in Deutschland geschlagen, aber ich halte nichts von der Wurzeltheorie (Pause). Eigentlich bin ich Weltmensch, aber das verstehen die meisten noch weniger. 
Funkstille.

Mit jeder Sprechpause versuchte ich ihre Reaktion abzuwarten. 

Ein paar Wochen später konfrontierte mich dieselbe Dame erneut mit den sog. ital. Genen, wo ich sicher war, meine letzte Antwort würde von ihr akzeptiert worden sein ... Doch ganz gleich, was ich gesprochen hatte, sofort steckte sie mich immer und immer wieder in ihre ital. Schublade, ohne dass sie mir im Gegenzug meine Frage hat beantworten können, was sie an mir italienisch finden würde? … Daraufhin wiederholte ich trotzdem geduldsvoll meine Ansicht zu meiner Identität, aber ich hatte absolut keine Chance, sodass ich beschlossen hatte, den Kontakt zu ihr wieder abzubrechen und bin ganz froh darum.

Mein Profil in meiner nachbarschaft.de habe ich daraufhin mit folgendem Spruch geändert:

Von Geburt aus Mensch. Für mein Denken, für meine Gefühle und für mein Handeln sind nicht meine Gene, sondern dafür bin ich ganz allein verantwortlich.

Früher habe ich diese Vorurteile und diese Stereotypen bis zum Exzess ausgehalten, heute trenne ich mich recht schnell von solchen Menschen, die allerdings selbst in keine Schublade gesteckt werden möchten, siehe Beispiel unten, aber ihr Weitblick reicht gerade mal nur bis zum eigenen Bauchnabel. Solche Menschen schaffen es einfach nicht, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, weil ihnen definitiv diese Empathie fehlt. 

Ein Beispiel mit derselben Dame:

Wir unterhalten uns über Veganes, Vegetarisches und über die Fleischernährung. Ich freute mich zu hören, dass sie Fleisch weitestgehend meiden würde, aber Fisch würde sie essen. Ah, sagte ich, dann bist Du Flexitarierin? Ihre Reaktion? Nein, erwiderte sie und zeigte mir sofort eine Grenze. Ich mag diese Zuschreibung nicht. Ok, dachte ich mir, ich akzeptiere dies und habe sie nicht wieder als Flexitarierin bezeichnet, wobei ich immer noch nicht weiß, welchen Begriff sie selbst gebraucht für Menschen, die gelegentlich Fleisch- und regelmäßig Fisch konsumieren????

Meine Frage und mein Appell an die Menschheit: Was ist so schwer daran, Rassismus zu verstehen?

Das frage ich mich recht häufig, warum dieser Rassismus nicht aufhören kann? Unsere Vorfahren haben nicht das Wissen gehabt, über das wir heute verfügen. Sie konnten nicht anders. Aber wir? Wir heute haben reichlich Bildung erworben, viel darüber gelesen, haben studiert, Filme gesehen, und trotzdem muss man in einer Zeit wie heute Rassismus noch erleben? Das zeigt mir, dass Bücherwissen ... alleine nicht ausreicht, diese versteckte und verletzende Problematik zu überwinden. Wir müssen das Wissen, unsere Bildung endlich in Empathie umwandeln. Es darf keine reine Kopfsache mehr bleiben. Wie geht das? Indem wir endlich lernen, uns in andere wertfrei hineinversetzen, zuhören, was der andere Mensch zu sagen hat, aber nicht nur im Rassismus, sondern generell in dem Menschen, der anders ist als man selbst. Damit verbinde ich für die eigene Seele einen enormen Reichtum. Für unseren Mitmenschen aber auch für uns selbst.

Bildquelle oben und unten: Pixabay

Mein Fazit zum Anderssein
Es ist nicht die Masse, die die Welt verändert. Es sind die Minderheiten; Menschen, die anders denken und anders fühlen. Die Masse ist damit beschäftigt, von außen auferlegte Instruktionen größtenteils zu übernehmen, ohne diese aus der Tiefe heraus zu hinterfragen. Würden die Menschen diese mehr beleuchten, dann wüssten sie selbst, dass es nur eine einzige Menschenrasse gibt, und zwar eine bunte, und dass keine Nationalität eine eigene Blutgruppe besitzt. Rassismus könnte man damit ganz schnell ausmerzen.

Zur Wurzeltheorie zitiere ich zudem noch den Literaturkritiker Denis Schenk, weil auch die Medien diesen Begriff in der Regel immer wieder in ihrem Sprachjargon gebrauchen, und sie damit Menschen zu ewigen  Ausländer*innen abstempeln.

Bäume haben Wurzeln, Menschen haben Beine, und der liebe Gott wird sich bei der Einrichtung der Welt auf diese Weise schon etwas dabei gedacht haben. Wir sind im Grunde nicht dazu da, ortsfest wie ein Baum zu leben. 

Mein Fazit zu dem Buch
Abgesehen von den kleinen Details finde ich diese Lebensgeschichte dennoch lesenswert und ich danke der Autorin sehr für ihre Feinfühligkeit. Der warme Umgang mit den Tieren war für mich ein absoluter Hingucker.
Mit menschlichen Problemen dagegen bin ich durch meine Berufspraxis reichlich eingedeckt. Damit möchte ich sagen, dass es an mir liegt, wenn das Buch meine Vorstellung nicht ganz hat entsprechen können.

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Ich habe mich von dem Buchtitel anziehen lassen und habe eine Anfrage beim Verlag gestellt. Die Sehnsucht nach Wasser und Weite war bei mir besonders groß.  

Meine Bewertung

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck; sehr angenehm.
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus durch die Autorin
1 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

11 von 12 Punkten

Ich danke herzlichst dem Verlag HarperCollins für das Bereitstellen des Leseexemplars. 

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Gelesene Bücher 2022: 03
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Gelesene Bücher 2017: 60
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Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott, Teil 2
Ovid - Metamorphosen
Fjodor F. Dostojewski: Der Idiot
Paolo Coelho: Schutzengel
Helene Schuchmann u.a.: Ein Kurs in Wundern
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Kriege entstehen aus dem Scheitern,
das Menschsein der Anderen zu verstehen.

(Dalai Lama)

Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)

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Ein Wettrennen mit der Zeit
Fazit: Je schneller man das Leben lebt,
desto weniger Zeit kommt dabei heraus.