Abbruch
Ich habe das Buch abgebrochen, mir war es definitiv zu
langatmig. Mich hat es nach hundertfünfundzwanzig Seiten regelrecht gelangweilt,
obwohl mich der Anfang fasziniert hatte, als die Großmutter der Icherzählerin
retrospektivisch während ihrer Spielsucht im Kaffeehaus ein Baby zur Welt
bringt, das zweite Kind von ihr. Im Kaffeehaus ein Kind zur Welt zu bringen, weil sie aufgrund ihrer Spielsucht so abgelenkt war, dass sie ihre Wehen nicht
rechtzeitig wahrnehmen konnte, das muss ja schon eine Kunst sein. Keine Ahnung,
ob diese Szene der Wirklichkeit entspricht, oder ob arg übertrieben dargestellt
ist, wenn ich mir das Kaffeehaus als Kreißsaal umfunktioniert vorstelle vor all
den Leuten, hm. Interessant fand ich diese Szene aber trotzdem. Die Gebärende
machte später dem Kindsvater große Vorwürfe, dass sie ihm diese Bälger zu
verdanken habe. Hahaha ...
Später wurden die beiden Kinder, zwei Jungen, wegen des
Nationalsozialismus von Wien aus nach England zu Pflegeeltern verschifft, um
sie vor den Nazis zu schützen. Der Vater der Kinder, der Großvater der
Icherzählerin, war Jude. Das fand ich auch noch interessant, aber später war
mir das Thema schon recht schnell ausgereizt. Die Icherzählerin erzählt,
erzählt und erzählt und für eine Erzählung ist das Ganze auf knapp sechshundert
Seiten für meinen Geschmack definitiv zu lang. Verstehe nicht, weshalb das Buch
als Roman deklariert wird und nicht als eine Erzählung. Wegen der vielen
Seiten? In der Regel sind Erzählungen tatsächlich viel kürzer ...
Mir hat der Erzählstil nicht zugesagt.
Ich beginne heute mit einem weiteren Buch von Isabel Allende ...
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Wir Menschen sind alle
gleich, doch wir sehen nicht alle gleich aus.
(Eva Menasse)
Gelesene Bücher 2014: 75
Gelesene Bücher 2013: 81
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