Samstag, 25. April 2020

David Michie / Buddhismus für Mensch und Tier

Klappentext  
Buddha hat ein Herz für Tiere
Im Geiste des Buddhismus sowie anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse gewährt uns David Michie – Bestsellerautor von »Die Katze des Dalai Lama« – einen faszinierenden Einblick in das Bewusstsein der Tiere. Er zeigt, wie wir unseren Haustieren in allen Lebenslagen achtsam und mitfühlend begegnen und so auch unser eigenes Leben bereichern. Das Buch bietet Ihnen Meditationen, Mantras, Achtsamkeitsübungen und viele weitere praktische Tipps, mithilfe derer Sie die Beziehung zu Ihrem Haustier vertiefen können.
Wie wir Achtsamkeit und Mitgefühl voneinander lernen können

Autorenporträt
David Michie, geboren in Simbabwe, lebt heute in Australien, wo seine Bücher Bestseller sind. Ursprünglich Thriller-Autor, gelingt es dem praktizierende Buddhist mit Bravour, buddhistische Gedanken in moderner, verständlicher Form einem breiteren Publikum nahezubringen.

Meine ersten Leseeindrücke und meine Erfahrungen

Das Buch liest sich sehr gut. Es finden sich darin jede Menge naturwissenschaftliche Studien, die belegen, dass Tiere eine Seele, dadurch auch ein Bewusstsein hätten und sehr wohl fühlende Wesen seien. Das ist ja alles nichts Neues für mich. Was ich gesucht habe, ist ein Buch, das mir hilft, den Stress meiner eigenen Katze abzubauen. Als mein Kater Momo im August 2017 von uns gegangen ist, war das sehr schmerzvoll für mich, dass ich mir aus dem Tierheim zwei Wochen später einen anderen Kater nach Hause geholt habe, um mit einer neuen Herausforderung etwas von meinem Schmerz abgelenkt zu werden. Obwohl ich mit meiner Katzendame Alice telepathisch kommuniziert hatte, auch darum geht es in diesem Buch, ob das in Ordnung sei, dass ich einen Kater aus dem Tierheim hole, überließ sie mir die Entscheidung. Aber im Nachhinein hat sich die Entscheidung scheinbar als falsch herausgestellt, da Alice Mio noch heute nicht akzeptieren kann, mit der Konsequenz, dass sie sich die Fellhaare vom Bauch abschleckt, was mich sehr belastet. Und Mio fühlt sich von ihr abgelehnt und provoziert sie. Obwohl ich mir viel Zeit für die Einführung genommen hatte. Aber ich möchte aufhören, zu sagen, dass Mio eine Fehlentscheidung war. Das wäre ihm gegenüber nicht fair. Er hat uns als sein Zuhause liebevoll angenommen, dann kann dies keine Fehlentscheidung gewesen sein. 

Ich hatte kürzlich eine professionelle Tierkommunikatorin beauftragt, die herausfand, dass Alice unseren Wohnraum und mich für sich alleine beanspruchen möchte. Nun ist aber Mio da, und wir müssen das Beste daraus machen, es würde ihm das Herz brechen, ihn wieder ins Tierheim zurück zu bringen, was ich damals sehr wohl versucht habe, und er aus tiefster Seele geschrien hatte, als ich ihn in die Transportkiste setzen wollte. Ich werde diesen Schmerzenslaut niemals mehr vergessen, der nun in meiner Seele gespeichert ist. Mio wollte bei uns bleiben, und ich habe ihn nach diesem Schrei gelassen. Die Tierkommunikatorin gab mir Tipps, ich aber parallel dazu mir noch ein paar literarische Anregungen holen wollte, und so bin ich bei der Online-Recherche auf obiges Buch gestoßen.
Ich freue mich darauf, es nach den 66 Seiten in Ruhe weiterlesen zu können.

Wenn es nach mir ginge, würde ich mir noch mehr heimatlose Tiere in die Wohnung holen, aber ich wage es nicht noch einmal und lasse es bleiben, auch wenn ich Alice immer wieder sage, dass mein Herz groß genug ist, um viele Tiere darin aufzunehmen, bzw. ihnen einen Platz zu geben. Meine Liebe zu ihr hat sich deshalb nicht veändert, sie bekommt noch genauso viel Zuwendung wie zu alten Zeiten. Häufig erzähle ich ihr Geschichten von anderen Tieren, die kein Zuhause haben oder andere, die gequält werden, aber das beeindruckt sie derzeit noch nicht. 

Da ich gerade noch mit dem sehr umfangreichen Uhrmacher-Werk beschäftigt bin, hatte ich versucht, diese Lektüre von David Michie noch parallel zu lesen, aber ich komme nicht weit, da meine Zeit sehr begrenzt ist, weshalb ich erst einmal das Uhrmacher-Buch abschließen möchte, und ich im Anschluss daran mir dieses Buch so vornehmen werde, dass ich mich mit vollster Konzentration darauf einlassen kann.

Für kritische Interessierte: Tierkommunikation existiert tatsächlich. Ich habe damit mit allen meinen Haustieren Erfahrungen gemacht und fühle mich dadurch sehr bereichert. Es ist schwierig an so etwas zu glauben in einer Welt, in der Tiere wie Objekte betrachtet und behandelt werden, nur weil sie nicht unsere verbale Sprache sprechen, was allein anatomisch nicht möglich ist. Tierkommunikation geht aber auch anders. Glücklicherweise stehe ich mit meinen Erfahrungen nicht mehr alleine da, und kann mich stützen an viele unterschiedliche naturwissenschaftliche Theorien verschiedener Autor*innen, die durch empirische Studien entstanden sind. Siehe dazu meine Literaturvorschläge in meinem Label zu meinem Leseprojekt Den Tieren eine Stimme geben. 

Weiteres mehr in meiner späteren Buchbesprechung. Da ich mit meinem Uhrwerk Das Erbe der Altendiecks nun durch bin, und ich nur noch eine Rezension dazu schreiben muss, kann ich mich zeitnah weiter dieser Thematik widmen. 

Weitere Informationen zu dem Buch

·         Seitenzahl der Print-Ausgabe: 273 Seiten
·     Verlag: Irisiana (18. März 2019)
·     Broschiert, 17,-

Hier geht es zu der Verlagsseite von Irisiana.
 
Hier geht es zur Buchbesprechung.


Mittwoch, 22. April 2020

Hendrik Lambertus / Das Erbe der Altendiecks

Klappentext   
Die Geschichte einer Familie.
Die Chronik einer Stadt.
Das Bild einer Epoche.
Bremen im 18. Jahrhundert: Die Altendiecks sind eine der angesehensten Handwerksfamilien der Stadt. In ihrer Werkstatt entstehen kunstvolle Uhren für Ratsherren, Kaufleute und Seekapitäne. Doch nicht einmal Uhrmacher können den Lauf der Zeit aufhalten – oder die Katastrophen, die sie mit sich bringt. Johann Altendieck wird die Familie beinahe in den Abgrund stürzen, seine Tochter Gesche wird grausame Entscheidungen treffen müssen, sein Enkel Nicolaus wird einen Krieg erleben, der den ganzen Kontinent zerreißt. In diesen dunklen Zeiten können sie nur eins tun: sich an dem festhalten, was bleibt. Liebe. Hoffnung. Und die Familie.Ein beeindruckender historischer Roman, der fast hundert Jahre Geschichte einer norddeutschen Uhrmacher-Dynastie erzählt.

Autorenporträt
Historisch fundiert – Dr. Hendrik Lambertus ist promovierter Skandinavist/Mediävist. Dem Setting des Romans verbunden – Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Bremen. Stilistisch versiert und erfahren – Seit 2011 betreibt er als freiberuflicher Schreibcoach die Schreibwerkstatt „Satzweberei“ und veröffentlicht Bücher in unterschiedlichen Genres: Fantasy bei Lübbe, Kinderbücher bei Ueberreuter und Sachbücher bei Eden.

Meine ersten Leseeindrücke

Bisher habe ich 248 Seiten gelesen und bin beeindruckt. Am Anfang hatte ich erst die Befürchtung, dass mich der Roman mit einer verbotenen Liebesgeschichte unterhalten würde, dazu noch bepackt mit fiesen Intrigen und Widrigkeiten. Glücklicherweise haben sich meine Befürchtungen nicht bestätigt, weshalb ich jetzt mit viel Freude und Spannung weiter lesen werde. 640 Seiten ist schon eine Menge. Ich hätte mich gelangweilt, wäre der Focus auf diese Liebesgeschichte gelegt. Da ich in der Regel keine Liebesromane lese, hätte ich mir schwergetan, das Buch bis zum Ende durchzuhalten.

Tolles Buch. Die Details spare ich mir für meine spätere Buchbesprechung auf.

Weitere Informationen zu dem Buch
·         Taschenbuch: 640 Seiten
·         Verlag: Rowohlt Taschenbuch; Auflage: 1. (24. März 2020)
·         Sprache: Deutsch
·         ISBN-10: 3499276089

Hier geht es zu der Verlagsseite von.

Montag, 20. April 2020

John Kaag / Das Bücherhaus

Klappentext 
Als der junge Philosophieprofessor John Kaag im Hinterland von New Hampshire die vergessene Bibliothek von William Ernest Hocking, einem der letzten großen amerikanischen Denker entdeckt, traut er seinen Augen kaum. Unter den halb verfallenen und vermoderten Bänden findet er zahlreiche Schätze: handgeschriebene Notizen von Walt Whitman, annotierte Bücher aus dem Besitz von Robert Frost, zahllose Briefe von Pearl S. Buck – und sogar dutzende Erstausgaben der Werke europäischer Geistesgrößen. Er beschließt, die Bücher zu restaurieren und begibt sich damit auf eine intellektuelle Reise durch die Geistesgeschichte Amerikas und seiner europäischen Grundlagen. Bald schon merkt er, dass die großen, lebensbejahenden Ideen in diesen Büchern auch ganz praktisch zu Werkzeugen für das Umkrempeln seines eigenen Lebens verwendet werden können. Ganz besonders, als sich ihm eine brillante Kollegin anschließt und ihm bei der Arbeit am Bücherhaus hilft...

Autorenporträt
John Kaag, Jahrgang 1981, ist Professor für Philosophie an der University of Massachusetts, Lowell. Er gilt als einer der spannendsten jungen Philosophen der USA und schreibt regelmäßig Artikel für Fachzeitschriften, aber auch für die »New York Times«, »Harper’s Magazine« und viele weitere Magazine und Zeitungen. »American Philosophy. A Love Story« wurde 2016 u.a. vom National Public Radio zum Besten Buch des Jahres gekürt. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Boston.

Weitere Informationen zu dem Buch

·         Taschenbuch: 352 Seiten
·         Verlag: btb Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (14. Oktober 2019)
·         Sprache: Deutsch
·         ISBN-10: 3442718899

Kurze Buchbesprechung
Leider bin ich mit diesem Buch überhaupt nicht zurande gekommen. Ich hatte es mehrmals versucht. Ich kann nicht sagen, woran es gelegen hat. In meinem Leben habe ich schon mehrere philosophische Bücher gelesen, die ich nicht abbrechen musste.
Vielleicht ist es gerade nicht die richtige Zeit oder auch nicht das richtige Buch. Vielleicht brauche ich mehr Ruhe, die ich gerade nicht habe.

Das Cover finde ich wunderschön.

Hier geht es zu der Verlagsseite von btb / Randomhaus.

Ein herzliches Dankeschön an den btb - Verlag für das Leseexemplar.


Sonntag, 19. April 2020

Seelische Krise

Foto: Pixabay
Weiter geht es mit den Seiten 466 und 469 bis 481 

Durch Prousts schwere Erkrankungen und durch den Tod seiner Mutter im September 1905, wo 1903 schon der Vater an einem Hirnleiden verstorben ist, und zuvor die Großeltern mütterlicherseits, erleidet er eine seelische Krise auch durch den Tod seines Onkel. Proust bewundert den Erfolg anderer Mitstreiter, bei denen die Probleme sich in Wohlwollen aufzulösen scheinen. Er schreibt neidvoll an

Geneviève Strauß
21.07.1906, hier ist Proust 35 Jahre alt
Seltsam zu denken, dass das Leben, sowenig es sonst einem Roman gleicht, dies ausnahmsweise einmal tut. Ach, wir alle haben in den letzten zehn Jahren viel Kummer, viele Enttäuschungen, viele Qualen durchgemacht. Und für niemanden von uns wird die Stunde schlagen, in der unser Kummer in Freudenrausch, unsere Enttäuschungen in unverhoffte Erfolge und unsere Qualen in köstliche Triumphe verwandelt werden. Ich werde immer kränker sein, die Wesen, die ich verloren habe, werden mir immer mehr fehlen. (466)

Eigentlich mag ich Neid absolut nicht, obwohl jeder mal in eine neidvolle Phase geraten kann, aber hier, in diesen Zeilen, schmerzt mich Prousts Kummer sehr, weil er durch seine Erkrankungen, durch seinen Verlust wichtiger Familienmitglieder*innen tatsächlich vom Leben stark gebeutelt ist.
Alles, was ich mir vom Leben erträumen konnte, wird mir immer unerreichbarer sein. Aber für Dreyfus und Picquart ist es nicht so. Ihr Leben wurde wie in Märchen und Fortsetzungsromanen >von einer guten Fee geleitet<. Denn unsere Trauer beruht auf Wahrheiten, physiologischen Wahrheiten, menschlichen und emotionalen Wahrheiten. Ihre Leiden beruhen auf Irrtümern. Selig die Opfer von Justizirrtümern oder Ähnlichem. Sie sind die einzigen Menschen, für die es Vergeltung und Wiedergutmachung gilt. (Ebd.)

Aus der Fußnote ist dazu zu entnehmen:
Das Kassationgericht revidierte in einem Beschluss vom 12. Juli 1906 das Urteil von Rennes gegen Dreyfus. Daraufhin stimmten die Abgeordneten am 13. Juli für zwei Erlasse: Der erste erkannte Dreyfus`Unschuld an und gliederte ihn wieder in die Führung der Armee ein; der zweite rehabilitierte Picquart und beförderte ihn in den Rang des eines Brigadegenerals. (469)

Dass er neidvoll auf Picquart blickt, kann ich irgendwie nachvollziehen aber gegen Dreyfus, der politisch geplagt war, fehlt mir hierfür doch das tiefere Verständnis.
Wenn ich daran denke, was für eine Mühe ich hatte, Picquart auf den Mont Valérien, wo er gefangen gehalten wurde >>Les Plaisirs et les jours<< zukommen zu lassen, habe ich fast keine Lust mehr, ihm jetzt >>Sésame et les Lys<< zu schicken. (466)

Der Tod scheint kein Ende zu nehmen. Ein Jahr später, nachdem die Mutter an einer Urämie verstorben ist, verstirbt auch der Onkel, der Bruder der Mutter, an dieser grausamen Erkrankung.

Vier Wochen später schreibt er noch mal an dieselbe Dame:
Ich fühle mich seit zwei Tagen so schlecht, dass ich Ihnen nicht schreiben kann, ich will Ihnen nur sagen, dass ich wegen der Krankheit meines Onkels nicht abreisen konnte und deswegen in Versailles in den Réservoirs Quartier bezogen habe und prompt krank geworden bin. (471)

Aus der Fußnote ist zu entnehmen:
Proust, der gerade in die Ferien aufbrechen wollte, richtete sich stattdessen in Versailles ein, um seinen schwer erkrankten Onkel Georges-Denise Weil oft in Paris besuchen zu können (dieser starb am 25. August). Prousts Gesundheitszustand erlaubte es ihm schließlich nicht, seinen Onkel mehr als einmal zu besuchen, und er konnte nicht einmal dem Begräbnis beiwohnen. Zu Beginn seines Aufenthalts glaubte er wohl noch, er würde seinen Onkel jeden Tag (…) aufsuchen können, sobald er sich eingerichtet und von der Reise erholt hätte. (470f)

Auch durch den Tod seines Onkels fühlt sich Proust stark mitgenommen. Er schreibt an

Marie-Marguerite Catusse
Anfang September 1906
Mein armer Onkel war zu diesem Zeitpunkt äußerst krank, deswegen bin ich nicht weiter fortgefahren und hatte doch Paris nur verlassen, weil ich gehofft hatte, dass die Veränderungen mir ermöglichen würde, wieder vor die Tür zu kommen, was seit so vielen Monaten nicht der Fall gewesen war, und so meinen Onkel zu besuchen, was ich kein einziges Mal konnte. Als er im Sterben lag, bin ich hingegangen, ohne dass er mich wiedererkannte, und ich war derart krank von dieser Reise, dass ich nicht zu seiner Beerdigung gehen konnte, obwohl ich es unbedingt wollte. Er starb an derselben Krankheit wie Mama, einer Urämie, die ich ihm seit Jahren vorausgesagt hatte und die vielleicht hätte verhindert werden können, wenn man auf mich gehört hätte. (473)

Auch seine Mutter wollte nicht wahrhaben, wie schwer krank sie war, und hat jede Behandlung abgelehnt, bis es schließlich zu spät war.
Die Form war nicht dieselbe wie bei Mama, er hatte nicht diese Art von Lähmung, er war nie beim Sprechen behindert, dafür hatte er zwei Monate lang Höllenqualen gelitten, da diese Urämie (…) auf die Muskeln geschlagen ist, er konnte keine Bewegung machen, ohne zu schreien. (Ebd.)

Proust hatte sich intensiv mit der Erkrankung seines Onkels befasst. Er konnte sehr gut die unterschiedliche Auswirkung zwischen die seiner Mutter, und die seines Onkels benennen.
Was ich jetzt sagen werde, ist schrecklich, aber körperliches Leiden bedeutet für meine arme Mama so wenig, niemand kann ihre bewundernswerte Tapferkeit in Zweifel ziehen, im Gegenteil, sie fand in ihrem starken Herzen derart unerschöpfliche Kräfte, seelische Qualen durchzustehen, dass ich nicht weiß, ob ich für sie nicht am Ende Schmerzen vorgezogen hätte, die ihr körperlich zugesetzt, aber nicht wie die Sprachstörung und die Lähmung die Vorstellung aufgezwungen hätten, dass sie zum Tode verurteilt war und mich bald verlassen würde. Ich weiß, was ich sage, klingt barbarisch, aber ich, der seit ihrem Tod keine Stunde ohne den Versuch verbracht hat nachzuempfinden, was sie seit ihrer Rückkehr aus Evian denken und leiden mochte, erlebe dabei derartige Qualen, dass ich körperliche Schmerzen für sie tausendmal vorgezogen hätte, die ihr, wie ich weiß, so wenig bedeutet haben. (475)

Ich bin sicher, dass er meint, was er sagt, aber ich glaube, dass er körperliche Schmerzen stark unterschätzt. Körperliche Schmerzen können nämlich Menschen in den Wahnsinn treiben, je nach dem, von welcher Erkrankung sie ausgehen.
Ich weiß wohl, dass es alle, angefangen bei mir selbst, körperliches Leiden fürchterlicher ist als seelisches, aber nur, weil ich feige und egoistisch bin. Und Mama war frei von Feigheit und Egoismus in einem Ausmaß, das fast übermenschlich ist. (Ebd.)

Ich habe mich wiederholt gefragt, woher er das wissen kann? Was ein Mensch innerlich durchleidet, kann niemand mit Bestimmtheit sagen, da niemand in das Innenleben eines anderen hineinsehen kann. Dadurch, dass die Mutter vom Sprechen her beeinträchtigt war, könnte ich mir vorstellen, dass Proust ihre Stimme, ihre Worte vermisst hatte. Aber Krankheiten sind rigoros, sie kennen keine Kompromisse und gehen auch keinen Deal mit den kranken Menschen ein.

Den nächsten Brief fand ich rührend, als Proust die Ohrringe seiner Mutter an eine Arztfrau zu vermachen versucht. Mutig, dass er es schafft, sich von Gegenständen zu trennen, die seiner Mutter wichtig waren. Aber es macht auch Sinn, die Dinge an Lebenden weiterzugeben, damit diese an anderen Personen weiterleben können, statt sie in einer Schatulle aufzuheben.

An Dr. Ladislas Landowski
26. September 1906
Chér dokteur,
 Würden Sie uns, Robert und mir, als Fürsprecher dienen wollen, und Madame Landowska bitten, diese kleinen Ohrringe anzunehmen, die Maman gehört haben? Ich habe sie eigentlich nie ohne diese Ohrringe gesehen, und wir empfänden es als zu grausam, uns von ihnen zu trennen, wenn es uns nicht andererseits ein wohltuender Gedanke wäre, sie künftig in Besitz einer Frau zu wissen, für die Maman eine tiefe Sympathie empfand. (476f)

Aus der Fußnote ist zu entnehmen, dass Dr. Landowski ein Schüler von Prousts Vater gewesen ist.

Nun würde mich und Anne noch interessieren, ob die Dame das Erbe angenommen hat oder nicht? Ohrringe, die man ein Leben lang getragen hat, sind etwas Intimes, das ist, wie die Haut einer anderen Person zu tragen. Aber das werden wir nie erfahren, da uns die Antwortbriefe dazu fehlen.

Auf der nächsten Seite werden Möbel gerückt, oder rausgeschmissen, Proust weiß nicht so recht, wohin mit der großen Einrichtung, die seine Eltern hinterlassen haben, und er aus dem Elternhaus ausziehen möchte. Interessant finde ich, dass Prousts Eltern viele farbige Möbel gehabt hatten, was ich persönlich sehr liebe. Dadurch, dass die Prousts sehr häufig umgezogen sind, und das Haus, in dem sie zuletzt gelebt hatten, abgerissen wurde, kann man diese Möbel größtenteils in keinem Proust-Museum besichtigen. Soviel ich weiß, konnte in Paris nur ein einziges Möbelstück gerettet werden, und das war Prousts Bett, das in einem Museum untergebracht und zu besichtigen ist. Durch diese verflixte Corona-Krise musste meine Proust-Reise im April dieses Jahres storniert werden, sodass ich vorerst nicht mehr dazu komme, auf Prousts Spuren zu wandeln. Deshalb habe ich Lust, mir diesbezüglich eine Textpassage aus seinem Brief herauszuschreiben.

An Genevève Strauß
Anfang Oktober 1906
Da ich gezwungen war, mich von der rue de Courcelles zu trennen, habe ich seit über einem Monat täglich Wohnungen suchen lassen, und mein Zögern, meine Ängste, meine in die Wege geleiteten und dann im Moment der Unterzeichnungen rückgängig gemachten Mietvereinbarungen haben mir den ganzen Schlaf geraubt, ich habe kaum die Kraft, Ihnen zu schreiben. Letzten Endes konnte ich mich nicht dazu entschließen, in einem Haus zu leben, das Mama nicht gekannt hat, und so habe ich dieses Jahr als Übergangslösung eine Wohnung in unserem Haus am boulevard Haussmann als Untermieter genommen, wo ich oft mit Mama zum Abendessen war, wo wir zusammen meinen alten Onkel in dem Zimmer sterben sahen, das ich bewohnen werde. (478)

Das müssen kostbare Möbel gewesen sein, wie man auf der Seite 480 entnehmen kann.

Welch eine Unruhe, dieses ständige Umziehen. Selbst in der Wohnung, in der er als Untermieter billig leben wird, ist das Wohnen zeitlich begrenzt.

Telefongespräch mit Anne
Anne hat sich die Frage gestellt, weshalb Proust billige Mietwohnungen suchen lässt? Ist er doch nicht so wohlhabend, wie man dies glauben möchte? Weshalb muss er auf jeden Cent achten? Eigentlich ist er wohlhabend, ich denke schon, sagte ich, dass die Eltern ein Vermögen hinterlassen haben, das mit dem Bruder Robert geteilt ist. Nur, wo ist das Vermögen hin? Wir wissen, dass Proust schlecht mit Geld umgehen kann. Aber kann man innerhalb eines Jahres das gesamte Kapital veräußert haben? Auch hier haben wir eine Lücke, die wir entweder aushalten müssen, oder aber sie wird sich mit der Zeit anhand anderer Briefe noch füllen.

Weiterhin sind wir gespannt, wie Proust sein Leben ohne seine Mutter bewältigen wird. Derzeit befindet er sich noch in tiefer Trauer, vermisst seine Mutter schmerzlichst. Gewundert haben wir uns, dass er Probleme hat, in eine Wohnung zu ziehen, mit der er noch nicht mit der Mutter darin gewohnt hatte.

Unsere Frage außerdem: Wer sorgt für ihn, wenn er so schwer krank ist? Es gibt eine Magd, die auch über den Tod der Eltern hinaus in Prousts Haushalt hantiert.

Weiter geht es nächstes Wochenende von Seite 482 – 492.

Nachtrag, 27.04.2020
Die Seiten von 482 - 429 haben Anne und ich gelesen, aber da es wieder hauptsächlich um die Möbelproblematik geht, da Proust einen Umzug plant, ist meine Buchbesprechung hierzu recht kurz geworden, die ich nicht posten werde. Oder ich knüpfe sie mit der nächsten Buchbesprechung. Mal schauen wie es passen wird.


Weiter geht es nächstes Wochenende von Seite 492 bis 502.

___________________
Man kann nur über das gut schreiben,
was man liebt.
(Marcel Proust zitiert Ernest Renan)

Gelesene Bücher 2020: 08
Gelesene Bücher 2019: 34
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


Sonntag, 12. April 2020

Matthias A. K. Zimmermann / Kryonium (1)

Foto: Wikipedia / Brouhaha
Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre  

Was für ein Buch!!! Endlich habe ich es geschafft, durch alle Seiten zu kommen. Mir ging es nicht schnell genug. Zu ungeduldig bin ich mit jeder gelesenen Seite geworden, je weiter ich mich mit meinen Sinnen in dieser literarischen Welt vorangetastet habe. So ein spannender Fantasieroman ist mir ja noch nie in die Finger gekommen. Ich muss gestehen, dass ich nach ein paar Tagen es nicht mehr ausgehalten habe, und musste nach vorne blättern, weil ich unbedingt wissen wollte, wer z. B. dieser namenlose Icherzähler nur ist, und mit welcher Realität die Geschichte enden wird. Wie sollte die Kernbotschaft dieses Buches nur lauten? Dies und anderes wollte ich unbedingt vorzeitig in Erfahrung bringen. Ich habe das Lesen wirklich nicht genießen können, so sehr hat mich diese Geschichte in ihren Bann gezogen.

Hier geht es zum Klappentext, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Aber ich kann versichern, dass inhaltlich alle meine Fragen beantwortet wurden, aber ob alle Probleme des Protagonisten in den Griff zu bekommen waren, das soll jeder selbst herausfinden.

Die Buchbesprechung muss ich bei dieser Lektüre ein wenig anders aufziehen. Ich kann auf vieles gar nicht eingehen, denn ein Satz zu viel geschrieben, ein Detail zu viel verraten sprengt die ganze Auflösung, was ich keinesfalls möchte. Sollen andere Leser*innen genauso leiden, wie ich gelitten habe, und sich schön von Frage zu Frage lesend hocharbeiten. Das klingt böse, nein, ich wünsche jedem dieselbe Spannung, die auch ich erfahren habe. Lasst euch überraschen!!!!

Die Handlung
Der Icherzähler befindet sich auf einer magischen Insel, in der er sich mehrfach gefangen fühlt. Diese Gegend ist ihm völlig unbekannt. Er weiß nicht, wie er dorthin gelangt ist und wie er wieder aus ihr herauskommen wird. Auf dieser bewaldeten Insel leben sämtliche Fabelwesen wie Zwerge, Gnome, Hexen, Zauberer, Einhörner, Drachen, etc. Der Wald ist verhext. Aber alles scheint beseelt zu sein, wie z. B. auch der erstarrte Schneemann, der ein Bewusstsein hat. Der Icherzähler wird in einem Schloss gefangen gehalten. Es ist Winter und ein gefrorener See umschloss wie eine Zange die Insel und hielt die Tiere, Fabelwesen und Schlossbewohner gefangen. Unter der Eisfläche lauerte das Ungeheuer. (2019, 13)
Das Schloss, im Vergleich zum Wald, wirkte alles andere als in sich ruhend und wurde von unentwegter Hektik und ständigem Unbehagen beherrscht. Seine Bewohner waren in eine strikte Hierarchie gegliedert: Die Obrigkeit bestand aus dem König und den Rittern; die Mittelschicht bildeten die Wachen und Hofdamen; und die Unterschicht (…) setzte sich aus den Untertanen zusammen. (Ebd.)

Der Icherzähler, in dieser Sparte Physiker von Beruf, wird von zwei Wachen jeden Morgen aus seiner Zelle geholt und in die Lichtwerkstatt begleitet. Hier pflegt er den wissenschaftlichen Auftrag ausfüllen zu müssen, die größte Glühbirne zu erstellen, die es jemals gab, damit diese viel Licht ausstrahlen kann, um das lichtempfindliche Ungeheuer aus den Tiefen des Sees auszumerzen ...

Der Icherzähler versucht, aus dem Schloss zu fliehen. Er befindet sich im verzauberten Wald und macht Bekanntschaft mit verschiedenen Märchenfiguren, die ihm helfen sollen, den Wald wieder zu verlassen, um nach Hause zu kommen. Wäre da nicht die Hexe, die scheinbar eine Flucht unmöglich macht …

Später findet sich der Icherzähler in einer psychiatrischen Klinik wieder, die ihn dort wegen einer Wahrnehmungsverzerrung festhält. In dieser Anstalt wird er gezwungen, Psychopharmaka einzunehmen, ohne zu wissen, wie lange er schon festgehalten wird und unter welcher Erkrankung er leidet. Er scheint von einer Amnesie befallen zu sein ... Die Psychiatrie lässt an Zeiten der 1950 / 1960er Jahre erinnern, wo Erkrankte wie Schwerverbrecher behandelt und von der Gesellschaft weggesperrt wurden.

Er wünscht sich wieder zurück in die Märchenwelt, da er die Psychiatrie noch weniger zu ertragen weiß. An allen Orten, wo er sich allerdings befindet, ist er bedroht und dadurch ständig auf der Flucht …

Welche Szene hat mir nicht gefallen?
Am Anfang waren das die Szenen in der Psychiatrie.
Aber auch die Szene mit der gierigen und gefräßigen Eule fand ich widerlich.

Welche Szene hat mir besonders gut gefallen?
Diese Aha-Erlebnisse in den letzten Kapiteln. Sehr originell fand ich allerdings, als der Icherzähler bei der Flucht aus der psychiatrischen Klinik draußen mit einer Glaswand zusammengestoßen ist und nicht weiterkam, und er schmerzvoll erkennen musste, dass er und das gesamte Umfeld in einer Schneekugel gefangen war. Was für eine tolle Idee.

Welche Figur war für mich eine Sympathieträgerin?
Mir war der Schneemann sehr sympathisch aber auch der Zauberer.

Welche Figur war mir antipathisch?
Die gesamte Belegschaft der Psychiatrie.

Meine Identifikationsfigur
Ich habe mich hin und wieder in dem Icherzähler gesehen ... 
Diese ständige Suche nach Lösungen, selbst wenn eine Situation aussichtslos erscheint, hält ihn nichts davon ab, weiter zu suchen. Es rattert im Kopf und rattert und rattert, bis er neue Wege gefunden hat, neue Ideen, neue Antworten auf Fragen, die, wenn man den Fabelwesen glauben wollte, völlig unlösbar erscheinen würden. genauso bin auch ich. Auch der Widerstand gegenüber dem Klinikpersonal war für mich nachvollziehbar. 

Cover und Buchtitel
Mir hat das Cover sehr gut gefallen, das mich so sehr angezogen hat. Die Symbole darauf konnte ich im Buch alle wiederfinden und so lernte ich nach und nach deren Bedeutung kennen. Was den Buchtitel betrifft, so benötigt man hierbei sehr viel Geduld und Ausdauer, bis man dessen Sinn und Zweck herausgefunden hat.

Zum Schreibkonzept
Auf den 324 Seiten ist der Roman in vier Teilen gegliedert. Die Teile bestehen fortlaufend aus 60 relativ kurzen Kapiteln. Auf der allerersten Seite bekommt man eine Widmung in Versform zu lesen, einleitend passend zum Inhalt des Romans. Auf der folgenden Seite ist ein Vers von einem tibetischen Yogi abgedruckt. Im ersten Teil lernt man die Ichfigur kennen, die Probleme mit ihrer Identität hat und gar nicht weiß, wer sie ist und wie sie in diese skurrilen Welten eingedrungen ist. Bis zum dritten Teil ist der Roman in der Ichperspektive erzählt. Im dritten Teil findet ein Wechsel zwischen dem Icherzähler und dem neutralen Erzähler statt. Im ersten Teil ist die Welt fiktiv, im zweiten Teil bekommt man es mit der Wirklichkeit zu tun, bis sich beides auch hier vermischt. Surreale Handlungen werden im zweiten Teil zur Normalität. Im dritten Teil gibt es eine neue Gegenwart, aus der ich meine Aha-Erlebnisse gewonnen habe. Im vierten Teil liest man ein Nachwort von Stephan Günzel, deutscher Philosoph und Medientheoretiker, der sich auf den Roman mit wissenschaftlichen Theorien bezieht.

Man hat es hier mit vielen bekannten Figuren in abgewandelter Form aus der Märchen- und der Fantasywelt zu tun. Aber man findet auch neue und unbekannte Wesen. Des Weiteren sind in dem Roman auch Archetypen aus der griechischen Mythologie mit eingewoben. Nicht, dass der Autor abgeschrieben hätte, nein, er hat mithilfe der vielen bekannten aber auch der vielen unbekannten Symbole eine eigene Geschichte kreiert.

Auch die Sprache fand ich sehr gelungen. Eine überaus gewählte und elaborierte literarische Ausdrucksweise, die dennoch gut zu verstehen ist.

Meine Meinung
Eigentlich bin ich genauso getäuscht und gefoppt worden, wie auch die Hauptfigur dieses Romans getäuscht worden ist. Im zweiten Kapitel hatte ich gedacht, die Botschaft des Romans schon erfasst zu haben, aber nein, ich lag völlig falsch. Meine gesamten Deutungstheorien haben mich fehlgeleitet. Alle meine Hypothesen wurden negiert. Ich hatte heute Nacht sogar von dem Buch geträumt, von ganz viel Algorithmen, sogar vom Satz des Pythagoras????

Nichts, aber auch gar nichts ließ sich voraussehen. Selbst mit einer Kristallkugel wäre man nicht weitergekommen. Einen so tollen Fantasieroman dieser Art habe ich noch nie vor mir liegen gehabt. Am Anfang wird Fiktion und Wirklichkeit getrennt, dann aber vermischt sich beides, und selbst die Wirklichkeit, wie wir sie kennen, wie wir sie leben, gibt es in mehreren Dimensionen. Richtig gut. Aber das Lesen hat mich erschöpft. Weil die Hauptfigur so überwältigend war, und man mit ihr fiebern konnte, mit ihr fliehen, mit ihr nach Lösungen suchen, war man eigentlich immer mit der Figur mitten im Geschehen und mitten auf der Flucht. Ich dachte, ich sitze in einem 3-D-Kino, weshalb mich die ganze Handlung innerlich gestresst hat ...

Diesen Roman muss ich auf jeden Fall ein weiteres Mal lesen. Unbedingt.

Mein Fazit
Dennoch fragt man sich immer wieder, was real ist, aus was Wirklichkeit gemacht ist, woraus sie letzten Endes besteht. Was ist Fiktion? Wenn man diesen Roman gelesen hat, weiß man es nicht mehr mit Bestimmtheit zu sagen, weshalb das Klinikpersonal so Probleme hatte, den Protagonisten zu verstehen, da es für sie nur eine Wirklichkeit gab. Für diese war alles erklärbar, alles erfassbar, alles berechenbar, verrückt waren demnach die Menschen, die über andere Bewusstseinsebenen als die der Realität verfügten. Und weil dies nicht sein darf, müssen solche Menschen eben weggesperrt werden. Dies allerdings ist nur ein kleiner Radius dieser monumentalen Geschichte, der vielleicht auch nur nebensächlich ist ...

Eine klare Leseempfehlung.

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Der Kadmos, Kulturverlag hat mir eine Anfrage gestellt und ich freue mich so sehr, diese angenommen zu haben. Ganz herzlichen Dank hierfür an den Verlag und an den Autor Matthias Alexander Kristian Zimmermann.

Ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass das Buch auch einen Buchpreis gewonnen hat. Dadurch, dass ich mit Buchpreisen so etwas auf Kriegsfuß stehe, habe ich das hier völlig ignoriert. Ich hole es nach und möchte noch erwähnen, dass sich der Autor die Ehrung aber wirklich richtig gut verdient hat.

Das Buch ist ausgezeichnet worden mit dem Ersten Deutschen Verlagspreis.

Amazon hat meine Rezension auf den Namen Marianne freigeschaltet. Nur zur Klärung. Nicht dass man mir vorwerfen könnte, ich hätte von Marianne abgeschrieben. Nächstes Mal suche ich mir meinen Nick selber aus.

Meine Bewertung

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

Zwölf von zwölf Punkten.

________________
Jeder kann die Welt mit seinem
Leben ein wenig besser machen.
(Charles Dickens)

Gelesene Bücher 2020: 08
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Gelesene Bücher 2011: 86


Der Mensch ist mehr als nur die biologische Erbmasse.
Er ist, was er innerlich denkt und fühlt.
(M. P.)
Die Herkunft eines Menschen
Die Wurzeltheorie verdammt Menschen zu ewigen Ausländer*innen, nur, weil sie eine andere Hautfarbe, eine andere Religion oder einen anderen Namen tragen. Die meisten haben ihre Wurzeln dort geschlagen, wo sie geboren wurden und / oder dort, wo sie ihr ganzes Leben zugebracht haben.

Es lebe die menschliche Vielfalt in Deutschland und überall.
(M. P.)