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Sonntag, 26. Dezember 2021

Ryan Ellis / anamon - Das Geheimnis der Seelenverbindungen (1)

Bildquelle: Pixabay
  Für alle Seelen,  
 mit denen ich in Liebe verbunden war,
bin und sein werde.
(Ryan Ellis)

Und wieder habe ich ein wundervolles Buch beenden dürfen. Viele Themen, die mich in letzter Zeit stark beschäftigt haben, konnten mich darin begleiten, diesen Denkprozess auf einer anderen Ebene etwas zu vertiefen und fortzusetzen. In den ersten Kapiteln fand ich nichts Neues, in den folgenden Kapiteln zwar auch nicht, da viele Ideen und Gedanken sich mir erst kürzlich durch das viele Reflektieren erschlossen haben und mir das Buch dadurch aber immerhin Bestätigung hat liefern können.

Viele Themen sind für die meisten von uns wegen der Transzendenz zu abstrakt und dadurch nicht greif- und auch nicht glaubwürdig. Ich hoffe dennoch, etwas von diesem Wissen weitergeben zu können. Themen, die nicht völlig abgehoben sind von den Werten irdischer / materieller und kapitalistischer Art, weshalb ich ein wenig selektiv schreiben werde.

Hier geht es zum Klappentext, zum Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Was sind die Themen in diesem Buch?
Das Buch behandelt Themen wie Seelenverbindung, Individualseele, Kollektivseele, Seelenverwandtschaft bzw. Seelenfamilie. Es geht um die individuelle Lebensbestimmung einer jeden Seele, Entwicklung und Stagnation, Werte und Werteverschiebungen, Licht, Liebe, Alter, Tod, Reinkarnation und vieles andere mehr.

Und dennoch fällt es mir schwer, trotz meines eigenen Wissens, über dieses Buch zu schreiben. Ich bin ein wenig blockiert, mein Wissen fließt nicht so richtig, der Unsicherheit wegen. Und dennoch wage ich es, weil ich diese Thematik auf einer überdimensionalen Ebene zu schreiben für wichtig erachte auch für andere Menschen, die offen dafür sind. Immerhin wurde die Buchvorstellung recht häufig angeklickt.

Mehrere Schreibversuche gestartet
Ich habe in den letzten acht Tagen mehrere Schreibversuche gestartet und habe mich nun für zwei Themenpunkte aus dem Buch entschieden, und ich einen davon, zweiter Themenpunkt, meinen psychisch kranken Klienten*innen widmen möchte. Das Thema lautet: Der Wert eines Menschen spirituell betrachtet angelehnt an Leistungs- und Prestigedenken. Aber gewidmet ist diese Buchbesprechung auch anderen Menschen.

Der erste Themenpunkt behandelt in kurzer Form die Seelenverwandtschaft bzw. die Gruppenseele. Weshalb wir uns zum Beispiel zu bestimmten Menschen ganz besonders hingezogen fühlen, obwohl äußere Anreize und Annäherungen dagegensprechen.

Woher hat der Autor sein Wissen?
Der Autor Ryan Ellis hat Kontakt zu einer Seele, mit der er über viele Inkarnationen verbunden war und sogar noch ist. Zu einem seiner damaligen Söhne namens Simon, der zurzeit nicht als Mensch auf der Erde wandelt, sondern zu ihm als eine Lichtgestalt aus anderen Sphären, für unser menschliches Auge nicht sichtbar, spricht.

Bereits als Kind hatte ich spezielle Fähigkeiten, die ich über Jahre hinweg von meinem Umfeld zu verheimlichen versuchte. Ich konnte anstehende Ereignisse aus dem Detail voraussehen und wusste meist ganz genau, was andere Menschen gerade dachten oder tun wollten. 

In meinem jetzigen Leben verstrich sehr viel Zeit, bis sich Simon und ich wiederfanden. Unsere Seelen sind in meiner aktuellen Inkarnation nicht gleichzeitig hier auf diesem Erdenplaneten. Ich lebe zum jetzigen Zeitpunkt eines meiner Leben, und Simon begleitet und unterstützt mich mit seinen Botschaften aus einer anderen für uns unsichtbaren Dimension. (2018, 18)

Zum Themenpunkt 1

Seelenverwandtschaft
Wie definiert der Autor überhaupt eine Seele?

Unsere Seele ist aus der Universalseele entstanden, die in vielen Religionen auch als die >Göttliche Seele< bezeichnet wird. Jede Einzelseele kommt aus dem Licht und wird irgendwann wieder ins Licht zurückkehren. (120)
Doch die Einzelseele sei immer gebunden an einer Gruppe, an einer Seelenfamilie, die sich in ihrer Einheit und in ihren Merkmalen durch viele gemeinsame Inkarnationen widerspiegeln.
Die Seele entscheidet zusammen mit anderen Lichtwesen, wann, wo, wie und unter welchen Umständen sie inkarnieren und ihr Leben leben darf.
Zusammen mit der Seelenfamilie wird ein Lebensplan erstellt, in dem sämtliche Aufgaben und Schicksale bestimmt sind, an denen die Seele wachsen soll. Dies bedeutet aber nicht, dass alles festgeschrieben ist und die Seele keinen eigenen Willen auf der Erde hat.
Die Seele sucht sich für eine Information nicht nur schöne, sondern auch herausfordernde und schwierige Lebenskonstellationen aus, um sich und anderen verbundenen Seelen dadurch die Möglichkeit zu bieten, sich weiterzuentwickeln oder Karma abzutragen. Vieles, das sie im Leben als Schicksal bezeichnet, ist in eurem Lebensplan so vorgesehen, vorausgeplant und hat mit der Weiterentwicklung eurer Seele und mit euren Seelenverbindungen zu tun. (83)

Die Entwicklung einer Einzelseele würde dadurch auch der gesamten Seelenfamilie diesseits und jenseits zugutekommen, weshalb die Seelenfamilie an der Entwicklung jener Seele interessiert ist. Erst wenn die Seele ihre vollständigen Entwicklungen durch zahlreiche Inkarnationen erreicht habe, würde sie sich von der Seelenfamilie lösen und ganz ins Licht gehen.

Die Seelengruppe

Im Verlaufe deines Lebens begegnest du viele Seelen, die dir gegenüber alle verschiedene Aufgaben haben. Sie gehören deiner Seelengruppe an, weil sie das Potenzial in sich tragen, deine Seele auf ihre wichtige Entwicklung und auf ihr weiteres Wachstum vorzubereiten. Sie erscheinen also aus einem bestimmten Grund in deinem Leben, damit du dich in ihnen spiegeln und dadurch deine positiven und negativen Eigenschaften entdecken und an ihnen arbeiten kannst. So gesehen, sind die Seelengruppen ein zentrales und bedeutendes Instrument, um der Einzelseele ihr Spiegelbild vorzuhalten und damit für ihre weitere Entwicklung zu sorgen (91f).  

Der Autor spricht von Seelengruppen, die gemeinsam Gutes in der Welt bewirken, gemeinsame Ideale entwickeln und sie ihr Wissen positiv in das Weltgeschehen hineinzutragen in der Lage sind.

Seelengruppen dieser Art können sich aber leider auch für negative Ziele verbinden, wie dies auf eurem Planeten schon oft aus religiösen oder rassistischen Motiven der Fall war. Diese negativen Muster prägen sich tief in die Seelen aller Beteiligten ein und können nur wieder gelöst werden, wenn jede einzelne Seele der beteiligten Seelengruppe gereift und sich der schwerwiegenden Folgen ihrer Gedanken, Worte und Handlungen bewusst geworden ist. (90) 

Doch ein Gut und Böse gibt es in dem Sinne nicht, wie wir Menschen diese definieren. Wir würden alle diese Pole, auch Licht und Schatten, Negatives und Positives, in uns tragen, um durch Erfahrung zwischen dem einen und dem anderen unterscheiden zu können. Schattenbehaftete Wesen, damit sind nicht Menschen krimineller Handlungen gemeint, sondern Menschen, die keine kriminelle Tat verübt haben, die immer brav und gesetzestreu ihr Leben gestaltet haben, können trotzdem am Licht vorbei gelebt haben, wenn sie damit der Anpassung wegen der eigenen Seele und die Seele anderer geschadet haben.

Aber der Mensch hat die Wahl, er kann entscheiden, welchem Pol er mehr Nahrung zufügen- und welchen er vernachlässigen möchte. Er hat die Wahl, sich für das Licht oder für den Schatten zu entscheiden.

Irgendwo habe ich mal gelesen: Nicht das Böse ist böse. Böse ist, wenn man nichts dagegen tut.

Es ist von großer Bedeutung, dass die Seele sowohl die Licht-  als auch die Schattenseite kennen muss. Damit du als Mensch beide Seiten erfahren und deren Auswirkungen auf deine Seele spüren kannst, musst du sie erleben. Das kannst du nur in einem menschlichen Körper. Die Seele muss also die Dunkelheit erfahren, damit sie diese in Licht verwandeln kann. So erkennt sie, da sie sich immer für das Positive oder das Negative entscheiden kann und dadurch an Licht gewinnt oder verliert.
Demnach kann jeder Mensch gleich damit aufhören, das Dunkle im anderen zu suchen und sich dagegen als einen nur Gutmenschen hinzustellen. Doch Furcht müssen wir vor unseren eigenen Schwächen keine haben, denn ...

… (e)ntscheidend für deine seelische Entwicklung ist natürlich, dass du dich immer mehr für das Licht entscheidest und dadurch immer heller leuchtest, bist du irgendwann so hell erstrahlst, dass der Schatten, die Dunkelheit für dich gar nicht mehr sichtbar ist. (123)

Jeder Mensch hat Schwächen, ist meist nur floskelhaft gemeint und nicht wirklich ernst zu nehmen. Man will die eigenen Schwächen in konkreter Form bei sich nicht wirklich wahrhaben, um daran zu arbeiten. Man sucht und sieht sie individuell deshalb nur beim anderen oder kollektiv in anderen Menschengruppen. Deshalb existieren so viele Fehlurteile und Bewertungen anderen gegenüber, ohne zu berücksichtigen, was andere Menschen tatsächlich sind; gut wird gesellschaftlich und politisch oft als schlecht gedeutet und schlecht häufig als gut.

Deshalb schwenke ich nun zum zweiten Punkt über: Was genau versteht nämlich der Autor unter Schattenseiten? Was ist böse? Wir denken dabei an die zeitlosen Klassiker wie z. B. Morde, Vergewaltigungen, Diebstahl etc. .

Leistungs- und Prestigedenken
Nein, damit sind ganz andere Kategorien gemeint. Kategorien, die wir als erfolgsorientierte Menschen nicht vermuten würden. Berufliche Zwänge, Leistungs- und Machtdenken bzw. Profitgier … , um nur ein paar Beispiele zu nennen, sind alles Tugende, wofür man in der irdischen Welt sogar noch Achtung erntet. Menschen, die das nicht besitzen, werden häufig in unserer Gesellschaft als Versager*innen bezeichnet. Oft lassen wir uns blenden von Äußerlichkeiten und nur wenige schaffen es, hinter die wahre Fassade eines Menschen zu blicken.

Begegnest du einer solchen Person, so nimmst du nur noch die Rolle wahr, in der sie auftritt. Das richtige Leben dieses Menschen bleibt dir verborgen. Nur die nach außen gewandte Seite zu leben und anderen Wesen zu zeigen, ist sehr gefährlich. Deine Leidenschaften und deine persönlichen Gefühle werden damit beständig unterdrückt. (164)
Aber genau das lernen wir in unserer Ausbildung, in unserem Beruf und in anderen nach außen gesteuerte Aktivitäten. 

Die Seele birgt eine potenzielle Tiefe, der die Oberflächlichkeit der heutigen Arbeitswelt nicht mehr gerecht werden kann. Alles verläuft so oberflächlich und profitorientiert, und die Geschwindigkeit der Abläufe der Arbeitsprozesse nimmt ständig zu. Überall, wo die Dinge sich zu schnell verändern, kann sich nichts mehr stabilisieren und somit auch nichts mehr wachsen. (Ebd) 

Wie steigt man aus, aus diesem Karussell?-, ohne in das andere Extrem zu verfallen. Und damit meine ich nicht nur Menschen im Lohnsektor haftend. Antworten hierbei kann allerdings nur jeder für sich selbst finden.

Je mehr einem Menschen gelingt, seine äußere Rolle perfekt wie eine Schaupuppe zu polieren, umso mehr stuft er sich selbst als besonders erfolgreich ein, merkt aber nicht, wie sehr seine innere Rolle, sein innerer Mensch, seine eigentliche Seele immer mehr verkümmert.

In der Welt, in der du lebst, verkaufen sich unglaublich viele Wesen zu einem hohen Preis, um sich nicht einem System oder bestimmten Menschen unterordnen zu müssen. Das heißt, sie verkaufen sprichwörtlich ihre Seele für Ruhm und Reichtum und verlieren dabei jegliche Achtung vor sich selbst. 

Auch unser Privatleben wird häufig von Leistungs-, Konkurrenzverhalten und von Erfolgsstreben dominiert. Fast jeder misst sich mit dem anderen, dass es kaum noch möglich ist, Hobbys mit seinem Gegenüber zu genießen, wenn gemeinsame Ideale dadurch nicht mehr richtig ausgetauscht werden können. Es hagelt vor allem in den sozialen Netzwerken verbale Prügel mit den Gepflogenheiten eines kalten, arroganten, überheblichen Ton Personen gegenüber, die andere Sichtweisen vertreten und so entwickeln diese Ideale schon fast eine Eigendynamik, die von materiellen Werten nicht mehr zu unterscheiden ist; getragen unter einem Deckmantel wie z. B.: Ich kann mehr, ich weiß mehr, sodass Wissen und Ideale schon fast wie Besitztümer zelebriert werden. 

Wissen mit anderen teilen und gemeinsam vermehren / Die Welt damit besser machen

Und dabei geht es doch in erster Linie darum, das Wissen mit anderen Wissenden zu teilen, es gemeinsam zu vermehren, um die Welt mit gleichschwingenden Wissenspartner*innen etwas besser, wohliger und geborgener für alle zu machen. Wissen wird meist noch zu Selbstzwecken instrumentalisiert, um in erster Linie ausschließlich sich selbst darzustellen. Viele füttern damit nur ihr Ego, statt es teilend in die Welt für die Allgemeinheit zu tragen, ohne sich damit profilieren zu müssen. 

Deine Seele zu verkaufen, beinhaltet den Aspekt, dass dir materielle Werte und Erfolg bedeutend wichtiger sind als deine seelische Entwicklung. Du solltest dabei immer im Auge behalten, dass du bei der Rückkehr in unsere Dimension nichts Materielles mitnimmst und bei uns vorzeigen kannst. Es ist nur von Bedeutung, wie sich deine Seele entwickelt hat. (164ff)

Um Missverständnissen vorzubeugen; es ist nicht verkehrt, z. B. Vermögen und Reichtümer anzuhäufen; es ist nicht verkehrt, berufliche Ziele erfolgsorientiert zu verfolgen; solange man dabei nicht die eigene Seele verliert, stattdessen sich und anderen gegenüber menschlich und fürsorglich bleibt, besonders Mitseelen gegenüber, die andere Ziele verfolgen und nicht in diesem Macht- und Leistungsstreben eingebunden sind, wie z. B. kranke Menschen, und Menschen, die wirtschaftlich im Hilfebezugssystem eingebunden sind.

Es geht um das Wie, wie wir agieren. Wie wir uns in der Welt präsentieren. Ich greife noch einmal den Aspekt auf, die Seele an den Teufel verkaufen, was auch literarisch häufig besetzt ist.

Gegenstand vieler volkstümlicher Sagen und Legenden ist der sogenannte "Teufelspakt", ein mythologisches Handelsbündnis zwischen dem Teufel und einem Menschen. Dabei wird dem Teufel gegen Reichtum, Macht, Talent (...) seine Seele verkauft. (162)

Letzten Endes sind wir alles eine Familie und sollten zueinanderhalten und niemanden aus einer Gemeinschaft durch Vor- und Fehlurteile verstoßen. Gruppenseelen kommen schließlich zustande, wenn diese Seelen gemeinsame Schwächen abzutragen haben bzw. gemeinsame Stärken entwickeln konnten. Das macht sie zu Verwandten einer Seelengruppe.

Menschen, die an sich arbeiten, ihre eigene Seele rehabilitieren, rehabilitieren damit auch ein Stück die Seelen ihrer Seelenfamilie, sie heilen somit implizierend peu a peu auch die Welt und den Kosmos. Wer aber Schmerz weiter gibt, weil er ihn durch Anpassungsdruck o. Ä. selbst erfahren hat, wird in positiver Form nichts verändern können, sondern weitet den Schmerz eher noch aus, indem er seine Verletzung unbewusst durch Gegenverletzungen vermehrt. 

Zu glauben, wir wüssten längst über alles Bescheid, ist der größte Irrtum der Menschheit. Eigentlich wissen wir noch rein gar nichts, sonst würden sich viele Dinge auf unserem Planeten nicht ständig wiederholen, und die Menschen würden sich gegenseitig mehr Respekt erweisen. Es wüssten mehr Menschen über die universellen Gesetze Bescheid und wären fähig, sie im täglichen Leben anzuwenden. Würden sich die Menschen mehr mit dem Kommen und Gehen unserer Seele auseinandersetzen, können sich die Menschheit von den Kriegsschauplätzen und den Hungersnöten verabschieden. Es gebe weniger Kriminalität und Gewalt, und es könnte sich eine neue, intelligente und feinfühliger Menschheit entwickeln. (96f)

Cover und Buchtitel 
Ich finde das Cover wunderschön. Die vielen Lichtverbindungen betrachte ich als die körperlosen Seelen in anderen Sphären, die als Seelenfamilie miteinander diesseits und jenseits verbunden sind. Und die Farbkombination drumherum finde ich recht gelungen, da sehr ansprechend.

Zum Buchtitel:

>anamon< ist ein uraltes Wort aus der keltischen Mystik und bedeutet >Seele< aber zugleich auch so viel wie >Lebenshauch< oder >Lebenskraft< , jene geheimnisvolle Kraft, welche die ganze Schöpfung durchdringt. (22) 

Zum Schreibkonzept
Das Buch beginnt auf der ersten Seite mit einer Widmung für alle Seelen, mit denen der Autor in Liebe in den verschiedenen Sphären verbunden ist.

Es beginnt mit einer Einleitung, gefolgt von einem Prolog, darauffolgend acht Kapitel, die alle mit Unterkapiteln bestückt sind. Am Ende folgt ein Epilog.

Der Schreibstil ist flüssig, gut verständlich und nicht zu ausschweifend gewählt.
Im inneren Klappentext sind zudem zwei wundervolle Zitate aufgeführt.

Meine Meinung
Obwohl dies nicht mein erstes Buch zur Grenzwissenschaft gewesen ist, das ich rezensiert habe, und auch nicht das letzte, habe ich mir mit diesem Buch, wie oben schon geschrieben, etwas schwergetan, und so habe ich viele wichtige Themen nicht aufgreifen können aus der Befürchtung heraus, hier verlacht zu werden, wobei ich mich durch die Themenkürzung noch immer nicht in Sicherheit wiege. Aber aus Liebe zu meinen Mitseelen, die ich auf dieser Seite erwähnt habe, musste ich es wagen und über meinen eigenen Schatten springen, um über das Buch zu schreiben. 

Diese Buchbesprechung ist besonders Menschen gewidmet, die es nicht schaffen, sich einen eigenen Wert zuzusprechen, weil die hiesige Bevölkerung ihnen aufgrund ihrer Ausklammerung aus der Leistungsgesellschaft den Eigenwert nicht zugesteht. 

Es sind gerade die psychisch kranken Menschen, die aufgrund ihrer schweren Lebenssituation besonderen Respekt und Hochachtung verdienen, weil sie lernen, sich mit sich, der Erkrankung und der gesellschaftlichen Ausgrenzung auseinanderzusetzen. Ich bin sicher, sie bekommen später einen Ehrenplatz, wenn die Lebenszeit auf dem Planet Erde abgelaufen ist. Spirituell gesehen sind das ganz besondere Menschen, die häufig in ihren Kompetenzen und in ihrer Wertigkeit übersehen werden. 

Gewidmet aber auch Menschen, die wegen ihres
 Perfektionsstrebens eine innere Lücke zu füllen versuchen und es dadurch häufig zu einer Vernachlässigung der eigenen inneren Seele führt. 

Diese Buchbesprechung ist allerdings noch einem anderen Menschen gewidmet, der ich die Suche nach dieser speziellen Buchthematik überhaupt zu verdanken habe, ich sie aber aufgrund ihrer massivst unpersönlichen Art nicht mit Namen erwähnenn möchte, und ich mich ihr dadurch nur anzupassen versuche.

Mein Fazit
Ein sehr lesenswertes Buch für alle interessierte und suchende Menschen, die in zwischenmenschlichen Bereichen Warum - Fragen stellen und entsprechende Antworten suchen.

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Durch Eigenrecherche auf der Suche nach Antworten auf Fragen, weshalb man sich zu bestimmten Menschen / Seelen hingezogen fühlt. Es gibt Menschen, die ich gleich duzen müsste, obwohl ich eine distanzierte Persönlichkeit bin, die sich i. d. Regel nur langsam anderen nähert, wirken diese Seelen wiederum auf mich so altvertraut, und ich dabei, ich oute mich mal, in eigener Erfahrung einmal kürzlich ins Fettnäpfchen getreten bin, aber glücklicherweise ohne dass es mir nachgetragen wurde. Es konnte im Nachklang auch geklärt werden. Ein
 großes Dankeschön dafür. Trotzdem war ich mehr als peinlich berührt und bin es noch, wenn ich rückblickend darüber nachdenke.

Zur Seelenfamilie und zu anderen wohlwollenden und weniger wohlwollenden Seelenverbindungen gibt es in dem Buch noch zahlreiche weitere lesenswerte Themen aus den Unterkapiteln zu entnehmen.

Meine Bewertung

Sachbuch

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck und Verständlichkeit
2 Punkte: Sehr gute Umsetzung der Thematik.
2 Punkte: Sehr gute aufklärerische und kritische Verarbeitung
2 Punkte: Logischer Aufbau, Struktur und Gliederung vorhanden.
2 Punkte: Anregung zur Vertiefung, zum weiteren Erforschen und zur Erkundung
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

12 von 12 Punkte

 _______________

Gelesene Bücher 2021: 17
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Ralf Hungerland: Seelenreisende - Mediale Reisen in die Welt der Seele
Benedict Wells: Hard Land
Eva Marquez: DNA-Aktivierung durch die Sprache des Lichts
Ovid - Metamorphosen
Rachel Joyce: Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
Eva Marquez: Kontaktaufnahme mit der kosmischen Familie
Paolo Coelho: Schutzengel
Lewis Caroll: Alice hinter den Spiegeln - Ein Hörspiel

_________________________

Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)


Freitag, 12. Februar 2021

Trutz Hardo / Das große Handbuch der Reinkarnation (1)

Bildquelle: Pixabay
 Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre 

Ein wundervolles Buch über die Praxis der Rückführung in andere Leben. Bestens auch als ein Nachschlagewerk bzw. als ein Arbeitsbuch zu betrachten für Menschen, die aus dieser Praxis kommen oder sich dahin verändern möchten.

Für andere könnte das Buch zu einer Überforderung führen. Ohne Vorkenntnisse wäre zu empfehlen, sich erst mal mit leichterer Lektüre einzudecken, die mehr Hintergrund bietet. Was sind die Lebensziele von Mensch zu Mensch? Wie lässt sich die Seele in ihrer Entstehung begreifen? Was ist unter Gott zu verstehen? Wie kommen die vielen unterschiedlichen Religionen  zustande? Haben Tiere überhaupt eine Seele? Ein Background zum Universum und zur Evolution wären auch noch einzubeziehen. Hintergründe zu allen Lebewesen unseres Planeten. Diese und andere Themen würde ich zusätzlich empfehlen.  

Da jedes Subjekt in dem Buch aufeinander aufbaut und ich sie nicht aus dem Zusammenhang reißen möchte, halte ich mich in dieser Buchbesprechung kurz. Am Ende gebe ich eine kleine Empfehlung zu weiteren Werken.

Hier geht es zum Klappentext, zum Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Für mich selbst sind in diesem Buch die theoretischen Hintergründe zu Psychologie und Psychiatrie und die gesamten Krankheitsbilder und deren möglichen Therapiefelder wie Verhaltenstherapie, Autogenes Training und Gruppentherapie durch meine eigene Berufspraxis vertraut. Diese Therapieformen werden mit der Rückführugstherapie über Vorteile und Nachteile miteinander verglichen. Bezüge werden auch durch die komplexen Zusammenhänge wie z. B. die Ausstattung des Gehirns - linke und rechte Gehirnhälfte, sowie die großen Namen wie z. B.  Siegmund Freud, der Vater der Psychoanalyse hergestellt.

Interessant wurde es für mich schließlich erst, wie eine Rückführung in der Praxis durchgeführt wird, z. B. über einen Alphazustand. Die Proband*innen / Klient*innen werden in sechs Tiefenzustände geführt, das heißt, sie werden sukzessiv in einen hypnotischen Schlaf versetzt.

Ich werde mit dieser Therapieform nicht arbeiten, da ich keine Ausbildung dazu habe. Rückführungstherapeut wird man nicht durch das Anlesen diverser Theorien aus Büchern, sondern man muss sich zusätzlich über langwierige Kurse qualifizieren. Mich hat lediglich die Berufspraxis in abstrahierender Form interessiert, ohne die Absicht zu verfolgen, selbst diese Praktiken ausüben zu wollen. Aber vielleicht kann ich mit dem angelesenen Wissen Menschen in Brückenform über eine solche Therapie begleiten. Vielleicht möchte ich selber an mir diese ausprobieren. Wäre doch spannend zu erfahren, wer man in den multiplen Vorleben so alles gewesen ist.

Dazu fand ich den nächsten Abschnitt wiederum spannend, welche Erkrankungen mithilfe einer Rückführung behandelt werden könnten und was die jeweiligen Ursachen der Erkrankungen sind und wo sie ihren Ursprung haben. Ängste und Phobien jeglicher Art sowie Sexual- und Beziehungsstörungen, aber auch somatische Beschwerden, wie z. B. Haut- und Krebserkrankungen, Migräne,  Asthma ... Auch pränatale Entwicklungsstörungen können hier über eine Rückführung angegangen werden.

Aber Vorsicht, auch eine Rückführungstherapie hat ihre Grenzen, denn nicht jeder Mensch könne rückgeführt werden und nicht jede Krankheit sei heilbar.

Wovon ist das abhängig?
Weil nicht jeder Mensch in den Alphazustand gebracht werden könne. In dem Buch befindet sich zur besseren Orientierung für die / den Therapeut*in einen Test, den man zu Beginn der Therapie an der / dem Klient*in anwenden könne, um zu sehen, wie leicht oder schwer diese*r sich in einen Alphazustand versetzen lassen könne. Bei der Heilung der Erkrankung würde es auf das Ausmaß des Karmas, bzw. auf die Tiefe eines Lernprozesses, ankommen.

 Auch psychisch labilen Menschen wäre von dieser Therapieform abzuraten ... Viele Experten üben aus Überzeugung diesen Beruf aus, selbst Skeptiker unter ihnen. Denn …

Ein großes Plus der Rückführungstherapie besteht darin, dass weder Therapeut noch Klient an frühere Leben glauben müssen. Viele Therapeuten, die die Rückführungstherapie mit großem Erfolg ausüben, glaubten anfangs überhaupt nicht an die Existenz früherer Leben und erklärten ihren Klienten, die ebenfalls nicht an die Reinkarnation glaubten, z. B., dass aus ihrem Unterbewusstsein symbolische Bilder aus anderen Zeiten aufsteigen würden, die wichtige Aufschlüsse über den Heilungsprozess geben könnten. Jedoch gilt die Reinkarnation ab dem Jahr 1997 als bewiesen, dank der großartigen Pionierarbeit von Professor Ian Stevenson, (kanad. Psychiater, Anm. d. Verf.)

 Der Psychiater Brian Weiss schreibt: Weder Therapeut noch Patienten müssen an die Existenz früherer Leben bzw. an die Reinkarnationslehre glauben, um mit der Reinkarnationstherapie Erfolge zu erzielen. Der Beweis liegt in der Sache selbst. Schon mancher Kollege aus der Psychotherapie meinte zu mir: >Ich weiß noch immer nicht, ob ich an diese Sache mit dem früheren Leben glauben soll, aber ich arbeite damit, und es funktioniert.< (...) Mit der Zeit werden wohl alle Therapeuten, die diese Methode ausprobieren, von der Tatsächlichkeit der Reinkarnation überzeugt werden, da Klienten im Alphazustand historische und kulturgeschichtliche Fakten oder Daten nennen können, die ihnen im Wachzustand nicht bewusst sind (und die sich auch mit kryptomnesie nicht erklären lassen), deren Richtigkeit vom Therapeuten jedoch überprüft und bestätigt werden kann. (20f) 

Goethe war Pantheist und kein Atheist
Goethes Glaube war später gelöst sowohl von Konfessionen als auch von grauer Theorie und fand Gott in der Natur. Auch darin spiegelt Doktor Faust ohne Zugehörigkeit einer Religion die Sinn- und Glaubenssuche auf einer transzendenten- und einer präkognitiven Art: Was ist der Mensch, was ihn im Innersten zusammenhält? Goethe ist konfessionslos geworden, obwohl er eine protestantische Erziehung erworben hatte. Doch als Suchender hatte er sich von allen religiösen Vorstellungen gelöst, und sich aufgemacht, nach innen zu reisen, denn nur dort würde man, so Goethe, die Wahrheit finden. Suchen wir nur die eine Wahrheit? Es gibt unendlich viele Wahrheiten und jeder muss seine in sich finden, und wenn man hierfür ein ganzes Menschenleben benötigt. 

Goethe wurde später Pantheist statt Atheist. In seiner eigenen Suche musste er auch grenzüberschreitende Erfahrungen gemacht haben. Auch Ereignisse der Feinstofflichkeit waren im Faust zu beobachten; Wie werde ich die Geister wieder los, die ich einst rief? Wobei der Suchende, aus meiner Sicht, überall fündig werden kann, auch in Kreisen der Konfessionen.

Doch nicht nur Goethe, auch Hermann Hesse, Albert Einstein und viele andere Intellektuelle waren große Suchende in ähnlicher Form gewesen. 

Und nun wieder zurück zu Trutz Hardos Lesestoff. 

Ich fand es ganz spannend zu lesen, wie er zu dieser Thematik bzw. zu dieser Überzeugung hingefunden hat. Ähnlich wie sein Kollege Alexander Gosztonyi schreibt er aus seiner eigenen Berufspraxis heraus, denn auch Hardo ist Experte auf dem Gebiet der Rückführungstherapie:

Ich stütze mich bei diesen Ausführungen weniger auf indirektes Wissen (...), sondern vor allem auf direktes Wissen, also Erkenntnisse, die ich aus der praktischen Erfahrung in der Rückführungspraxis oder aus anderen >inneren< Quellen bezogen habe. So habe ich Hunderte von Aussagen von Menschen auswerten können, die ich in Einzel- und Gruppenrückführungen in den Zustand unmittelbar vor ihrem ersten Leben als Mensch versetzte und dann graduell weiter rückwärtsgehen ließ, bis sie am Ausgangspunkt ihres Seins angekommen waren. (27)

Sicherlich hat der Autor sich mit dem Wissen anderer Autoren wie z. B. dem Anthroposophen Rudolf Steiner befasst, aber er pflegte den Anspruch, schließlich sein eigenes Wissen zu finden. Ähnlich wie Goethe wollte er sich nicht mit der grauen Theorie zufriedengeben. 

Meine Empfehlungen zum Abschluss, die aus drei Lesephasen bestehen.

Drei Phasen
Ich empfehle, wer sich mit dieser Thematik ernsthaft beschäftigen möchte, sich mit folgenden Büchern einzudecken:

Erste Phase 
Theoretisches Hintergrundwissen
Das Buch von Alexander Gosztonyi: Das große Buch der Seele

In diesem Buch habe ich alle meine weltlichen- und Sinnfragen, vor allem auch bezogen auf die Tierqualen, beantwortet bekommen.

Von demselben Autor: Betrachte dich mit den Augen der Liebe – Deine Seele ist kein unbeschriebenes Blatt. Auch geht es hier um sieben seelische Entwicklungsstufen, die der Mensch im Laufe der Reinkarnation über zahlreiche und unterschiedliche Lernaufgaben erlangen müsse, um letztendlich von der Wiedergeburt erlöst zu werden, um vollends ins ewige Licht und in die ewige Liebe zu gelangen.

Zweite Phase
Reinkarnation aus der Berufspraxis über die Rückführungspraxis. Hier eignet sich wunderbar das vorliegende Buch von Trutz Hardo, der tiefere Einblicke aus der Praxis mit Menschen, die eine oder mehrere Rückführungen mitgemacht haben, schenkt.

Dritte Phase 
Mit dieser Phase wäre der nächste Schritt, selbst in die Rückführung zu gehen, wer möchte. Dazu gibt es von demselben Autor reichlich Material oder man sucht sich einen realen Experten dafür aus.

Woher hat der Autor sein Wissen?
Ich habe hier noch zwei Bücher von dem Autor und seinem Kollegen Johannes  v. Buttlar liegen, die ich allerdings nicht rezensieren werde. Ihnen zufolge bezieht vor allem Buttlar sein Wissen nicht nur aus seiner beruflichen, therapeutischen Tätigkeit heraus, sondern er selbst würde reichlich über außerkörperliche Erfahrungen (Out-of-Body) verfügen. Er ist daher von der Reinkarnation nicht nur durch seine Klientel überzeugt. Auch er wurde durch seine langjährige Sinn- und Glaubenssuche, die mit 17 Jahren begonnen hatte, auf diesen Weg gebracht. 

Es hat mit Glauben nichts zu tun, sondern es ist meine Überzeugung, weil ich es aufgrund meiner vielen Erfahrungen weiß. (61)

Mit welchen Techniken diese Out-of-Body eingeleitet und ausgeführt werden, sind aus den jeweiligen Büchern der Autoren zu entnehmen. Eines davon habe ich unten im Fettdruck erwähnt.


Mein Fazit?
Das Buch hat mich angeregt, mich weiter mit dieser Thematik zu befassen und gehe in die dritte Phase und habe mir ein weiteres Buch von demselben Autor Trutz Hardo und Mitautor Johannes von Buttler bestellt Supersurfing / Reisen durch Raum und Zeit. Aber es gibt noch andere Bücher mit einer Rückführung - CD. Ich werde sehen, wie weit ich komme, bis mein Wissensdurst gestillt ist.

Zudem eignet sich das vorliegende Buch nach dem Lesen wunderbar auch als ein Nachschlagewerk, wie ich im Vorspann schon geschrieben habe. Also, kein Buch zum Wegstellen.

Meine Bewertung zum Sachbuch

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck und Verständlichkeit
2 Punkte: Sehr gute Umsetzung der Thematik
2 Punkte: Sehr gute aufklärerische  Verarbeitung
2 Punkte: Logischer Aufbau, Struktur und Gliederung vorhanden.
2 Punkte: Anregung zur Vertiefung, zum weiteren Erforschen und zur Erkundung
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

12 von 12 Punkte 

Eine klare Leseempfehlung nicht nur für Profis, sondern auch für andere aufgeschlossene und neugierige Menschen mit Vorkenntnissen.

Herzlichen Dank an den Silberschnurverlag für das Leseexemplar.

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Gelesene Bücher 2021: 03
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Aufhören gegen den 
eigenen Strom zu schwimmen.

Ich lese in meinem Tempo
mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen, Tiere und auch mich
besser zu verstehen.

 


Dienstag, 20. Oktober 2020

Alexander Gosztonyi / Betrachte dich mit den Augen der Liebe (1)

Foto: Pixabay
Deine Seele ist kein unbeschriebenes Blatt

Der Wissende weiß, dass er glauben muss.
(Friedrich Dürrenmatt)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre  

Mir hat auch dieses Buch von Alexander Gosztonyi sehr gut gefallen. Gelesen hatte ich kürzlich von ihm Das große Buch der Seele. Am Ende dieser Buchbesprechung gibt es eine Verlinkung dahin. Vieles, was er schreibt, konnte ich mir selbst auch denken, da es bei mir seit meines Lebens etliche Überlegungen in diese Richtung schon gab. Außerdem hatte ich selber schon häufigen Kontakt nach oben, deshalb kann ich gar nicht anders, als daran zu glauben ... Doch auch in diesem Buch haben sich mir jede Menge Aha-Erlebnisse aufgetan. Es ist sehr eindrucksreich geschrieben. Die sieben Entwicklungsstufen fand ich spannend und sprachlich sehr anschaulich dargestellt. Ich glaube, dass jeder, der kritisch mit sich umgeht, seine Entwicklungsstufe in diesem Buch wird finden können, wenn ich auch eine Sache vermisst habe, auf die ich in später kurz eingehen werde. Da ich in meiner letzten Buchbesprechung desselben Autors mich sehr ausführlich in meiner Rezension ausgelassen habe und sich hier manches nochmals wiederholen würde, habe ich eher das Bedürfnis, in kurzer Form über einzelne Punkte dieses Buch zu diskutieren. Ich werde mich hier aber hauptsächlich auf die dritte Entwicklungsstufe auslassen, weil dies die Stufe ist, die mich in diesem Leben am meisten beschäftigt.

Ich weiß, dass ich mich mit dieser Buchbesprechung für gewisse Leser*innen weit aus dem Fenster hinauslehnen werde, für andere dagegen kann diese kleine Diskussion wertvolle Impulse beinhalten, aber ich möchte nur ein Zeichen setzen und Mut machen, verkrustete Verhaltens- und Denkweisen durch's kritische Hinterfragen aufzubrechen. Man findet immer Argumente, eine Besprechung wie diese rational abzulehnen, insofern geht es mir nicht darum, recht haben zu müssen, sondern nur um neue Sichtweisen möglich zu machen. Niemand ist gezwungen, sie zu übernehmen.

Hier geht es zum Klappentext, zum Autor*inporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Ich möchte gerne begründen, weshalb ich mich für diese transzendentalen Themen interessiere, die der Autor thematisch aufgreift. Weil ich das Bedürfnis habe, Dinge besser zu verstehen, die unser menschlicher Verstand nicht zu erfassen in der Lage ist, und er aus diesem Grund vieles negiert und rational abwehrt. Aber was ist eigentlich unter einer Transzendenz zu verstehen?

Tranzendental (neulat. überschreitend) heißt diese zweite Art von Intelligenz, weil sie den Menschen dazu verhilft, über die bloße Erscheinungswelt, über das Materielle und auch über das nur rational Erfassbare hinauszugelangen und das Wesensmäßige unmittelbar zu erfassen. (143)

Zum einen, weil ich selber neugierig bin zu erfahren, auf welcher Entwicklungsstufe ich mich befinde, und zum anderen, weil ich Antworten auf kosmopolitische Fragen suche, die mir die Naturwissenschaft schuldig bleibt. Wir orientieren uns häufig an die Lehren der Wissenschaft, doch nicht nur, dass die Wissenschaft an ihre Grenzen stößt, sondern sie hat sich selber häufig geirrt und falsche Theorien in die Welt verpflanzt. Ich erinnere mich an die Anfänge meines Studiums, als im Hörsaal der Dozent damals zu uns sprach, dass das, was wir heute hier lernen, sich morgen als falsch herausstellen könnte.

Die sieben seelischen Entwicklungsstufen in diesem Buch bezeichnet der Autor als das innere Alter der Seele und vergleicht sie mit der Entwicklung eines Menschen vom Säugling bis zum Erwachsenen. Wie die Seele ist auch die Psyche ist nicht sichtbar, sie lebt im Körper. Niemand kann die Psyche eines Menschen sehen, und doch wissen wir alle, dass es sie gibt.

Ich habe in der Buchvorstellung geschrieben, dass ich glaube, dass unsere Gesellschaft sich größtenteils in der dritten Entwicklungsstufe befindet, das ist die Stufe der Rationalität. Damit möchte ich nicht ausdrücken, dass wir alle gleich sind. Jeder Mensch lebt sie auf seine Art aus. Aber wie komme ich darauf? Weil auf die Herzensbildung kaum Wert gelegt wird, und viele Themen werden regelrecht mit der Ratio kaputtgeredet. Jeder bildet sich zu allem eine private Meinung, ohne zu fühlen, was der Kopf denkt. Die Kinder werden schon in der Grundschule geimpft, die ersten Weichen werden hier gestellt, wenn nicht schon im Kindergarten, dass nur das Abitur zu einem beruflichen und gesellschaftlichen Erfolg führen würde. Und naturwissenschaftliche Berufe stehen bei uns in der Gesellschaft ganz hoch oben in der Beliebtheitsskala, was die Wertschätzung und der Arbeitslohn betreffen. Oder der Rassismus. Noch immer wird z. B. über die Hautfarbe oder über die Herkunft eines Menschen und dessen Rechte diskutiert, statt sich in diesen Menschen hineinzuversetzen, empathisch zu ergründen, was dieser Mensch in einer sog. „homogenen Gesellschaft“ durchmacht. Ein Mensch, der sich auf empathischer Ebene weiterentwickelt hat,

Wird sich Klarheit darüber verschaffen, wie es in einem Menschen in dieser oder jener Situation innerlich aussieht, was er jeweils empfindet, fühlt, denkt, welche Gefühlslage sich hinter seinen Worten, seinem Benehmen verbirgt, er wird auf Ton und auf Gebaren achten, um die Hintergründe zu verstehen, um bis zur Quelle von Leid, Verzweiflung in der großen, großen Angst zu kommen. Dabei wird er tunlichst vermeiden, eine Diskussion auf der Verstandesebene zu suchen, etwas >beweisen< oder >widerlegen< zu wollen, um das Wesentliche, das Gefühl und die Stimme des Herzens, totzureden. (180)

Gefühle werden häufig als Schnulzen und als Sentimentalitäten abgetan, als wenig sachlich, mag sicher auch bei dem einen oder anderen zutreffen, doch es kommt auf den Menschen darauf an, wie er sie äußert, aber auch auf der Verstandesebene können Gedanken auf einer niederen und unreifen Ebene ausgedrückt werden. Auch hier kommt es auf den Menschen an, wie er sein Denken formuliert und wo er sich in seiner Entwicklung gerade befindet. Aber es kommt auch auf das Gegenüber an, wie dieser Gefühle beim anderen bewertet.

Der Wert oder Unwert solcher Ergründung ist an ihrem Erlebnisgehalt ablesbar. Beruht die Erklärung auf einer immanent logischen Konzeption mit Voraussetzungen, die nur rein theoretisch >erarbeitet< wurden, so schwebt die Argumentation unverwurzelt in der Luft und hat zur echten Wirklichkeit keinen Bezug. Die Realität, die sie darstellt, ist zwar auch eine, jedoch eine rein abstrakte Denkrealität. Sie besteht nur insofern, als sie er-und gedacht wird, darüber hinaus hat sie keine Bedeutung auch nur für eine der Wirklichkeitsspähren. Es ist ein Abenteuer des sich selbst überlassenen Verstandes, der seine Eroberungszüge durchführt, ohne vom eroberten Land echten Nutzen ziehen zu können. Die erdachte Theorie erweist sich als Schal, sobald sie mit der Wirklichkeit konfrontiert oder in der irdischen Realität umgesetzt wird. (219) 

Ich denke dabei auch an den Mathematiker und Philosophen René Descartes, der mit seinen Lehren Theorien verbreitet hatte, die für bestimmte Lebewesen bis heute noch fatale Folgen mit sich brachte. Er bezeichnete Tiere z. B. nur als Maschinen, und sie dadurch keine fühlenden und denkenden Wesen seien. Wie konnte Descartes sich nur so täuschen? Ist er es nicht gewesen, der gefühllos war und er seine Gefühllosigkeit auf die Tiere übertragen hatte? Jedes Tier, dem man Schmerz zufügt, von dem lassen sich laute Schreie vernehmen, und es wird dadurch ganz deutlich, dass Tiere sehr wohl wie wir Menschen Schmerzen und in Stresssituationen auch Ängste empfinden. Dafür benötige ich keinen Mathematiker, der mir dies erklärt.

In der Stufe der Rationalität ist auch häufig kein Platz für Immaterielles. Wir glauben häufig nur an das, was man sehen und anfassen kann.

Die Identifikation des Lebens schlechthin mit dem Leben in der irdisch grob-stofflichen Materie gilt noch auf der dritten Entwicklungsstufe. Auf dieser Stufe stellt der Mensch rational erfasste, oft nur er dachte Ordnungen auf und versucht, auch die Lebenserscheinungen systematisch einzuordnen, zu rationalisieren. Da er aber nur das als wirklich existierend betrachtet, was eine irdisch-materielle Erscheinungsweise hat, reduziert er im Grunde alles Erfassbare auf das Materielle. Eine Folge davon ist, dass nur das als >wissenschaftlich< gilt, was auf der irdisch-materiellen Ebene zugänglich ist; was mit Instrumenten der Physik nicht messbar ist, gilt als nicht-existent, und alle seelisch-geistigen Vorgänge werden auf die Funktion des Gehirns zurückgeführt. Und die Tatsache, dass der Mensch und jedes Lebewesen eine Seele hat, gehört dann selbstverständlich zu den Ammenmärchen. (39)

Das genau sind die Gründe gewesen, weshalb es mich zu diesen Büchern der Geheimwissenschaft hingezogen hat. Ist der Mensch tatsächlich die Krone der Schöpfung und andere Mitseelen wie Tiere und Pflanzen nur Zufallsprodukte, die man nach Belieben ausbeuten kann? Wenn mir Mitmenschen auf meine Frage antworten, ob ihnen das Leid der Tiere nichts ausmachen würde, bekomme ich häufig zu hören, dass die Tiertötung des Fleisches wegen völlig normal sei, weil dies schließlich alle Menschen auf der Welt tun würden, und so höre ich sie aus der Ratio heraus sprechen. Sich aber in die Tiere hineinzuversetzen, welche Pein sie erdulden müssen, nur damit der Gaumen des Menschen befriedigt wird, würde es den Tieren mithilfe der Empathie deutlich besser gehen.

Es ist mir dennoch schwergefallen, mich über eine Rezension dieses Buches zu entscheiden, in dem die Grenzwissenschaft in den Fokus gerückt wird. Warum? Weil man schon im Alltag Schwierigkeiten hat, diese Themen in Diskussionen miteinzubeziehen. Es fällt den meisten schwer, an eine Welt zu glauben, die mit den Händen nicht greifbar ist, obwohl sich diese geistige Welt, dieses Wissen in uns allen befindet.

Der Mensch hat das Bedürfnis, die Anziehung des Unsichtbaren in sich zu unterdrücken oder sogar abzutöten, solange er die Stimme des Unsichtbaren nicht vernehmen will oder noch nicht vernehmen kann. Er tut es, indem er mit seinem Verstand, natürlich mit einem einseitig gebrauchten, verabsolutierten Verstand, in sich alles erstickt, was mit dem Übersinnlichen korrespondieren und auf dessen Anruf er mit Resonanz antworten möchte. Er tut es meistens, indem er sich in das Abenteuer der Ratio stürzt. Anstelle der wahren Wirklichkeit setzt er die abstrakte Realität, und er ergeht sich in theoretischen, theologischen und philosophischen, seit der Neuzeit in wissenschaftlichen Ergründungen, die die Stelle der Wirklichkeit des Übersinnlichen und sogar alles Himmlischen einzunehmen haben. (219)

Meine Identifikation mit den Entwicklungsstufen
Auch ich habe mich in der dritten Entwicklungsstufe gesehen, aber mehr in einem Übergang in die vierte Stufe, da ich ebenso über mediale Erfahrungen verfüge, die mit der vierten Entwicklungsstufe beginnen würden. Ich lerne, in diesem Leben tatsächlich zweigleisig zu fahren. Ich arbeite mit meinem Kopf, aber auch mit meinem Herzen. Dennoch fällt es auch mir oftmals schwer, mich vom Herzen her mehr zu öffnen. Auch ich trage die Schwierigkeit mit mir herum, an immaterielle Dingen zu glauben, die mit dem Verstand und mit den Händen nicht greifbar sind. Durch dieses Buch weiß ich nun, dass ich mich in einem Lernprozess befinde, weiterhin mehr auf mein Herz zu hören. Irgendwann wird jeder Mensch lernen, die Balance zwischen Herz und Verstand zu finden, doch zum Licht und zur universellen Liebe ist es das Herz, das uns, wie der Autor sagt, hinführen wird.

Unsere Aufgabe lautet demnach, ein wahrhaftig menschlicher Mensch zu werden und Hochachtung vor jeder Kreatur zu haben. (125) Die Gefühlsfähigkeit ist die Voraussetzung für die echte Liebesfähigkeit. (25)

Bis dahin wird es für viele von uns noch ein weiter Weg sein.

Cover und Buchtitel  

Der Buchtitel war es, der mich neugierig und mich zum Weiterlesen nach dem ersten Werk Das große Buch der Seele gestimmt hat. Mich und meine Mitmenschen mit den Augen der Liebe zu betrachten ist eine Herausforderung, die ich gerne vom Autor vorgelebt haben wollte, und von daher habe ich Cover und Buchtitel nach dem Lesen als recht stimmig empfunden, weil mein Mitgefühl, wie ich weiter unten schon geschrieben habe, durch das Buch deutlich gesteigert werden konnte, wobei ich schon allein durch meinen Beruf mit psychisch kranken Menschen tagtäglich vor dieser Herausforderung gestellt bin.

Der Untertitel Deine Seele ist kein unbeschriebenes Blatt zeigt auf, dass es seine Berichtigung hat, so zu sein, wie man ist, dass die Seele gefüllt ist mit den zahlreichen Vorerfahrungen ihrer Vorleben.

Zum Schreibkonzept
Das Buch beginnt mit einem Vorwort, das Heinrich von Nievergelt verfasst hat. Aber wer ist Heinrich von Nievergelt? Ein Berufskollege? Ich konnte im Internet nicht fündig werden. Danach beschreibt Gosztonyi erstmal allgemein den Weg zur Vollendung. Er bereitet die Leser*innen quasi auf die Hauptthematik vor. Er beschreibt die Etappen der Entwicklung, bis er schließlich in den folgenden Kapiteln auf die unterschiedlichen Entwicklungsstufen von eins bis sieben in sehr ausführlicher aber gut verständlicher Form eingeht. In jeder Entwicklungsstufe gibt es weitere Unterpunkte. Das Buch endet mit einer äußerst interessanten Danksagung durch seine Ehefrau und mit einer Bücherliste.

Es zeigt, dass das Buch sehr gut strukturiert und gegliedert ist. Man merkt deutlich, dass der Autor in seiner Thematik sicherlich auch durch seinen Beruf als Rückführungstherapeut zu Hause ist. Er scheint auch über mediale Erfahrungen aus der Kindheit zu verfügen. Denn in dem Vorwort geht hervor:

Alexander Gosztonyi war noch Schüler in Ungarn, als ihm ein Medium prophezeite: “Du wirst als Erwachsener einmal Bücher schreiben und in deiner nächsten Inkarnation sie selber lesen”.

Gosztonyi ist zudem bibelfest, zitiert häufig daraus, bezieht sich aber auch sehr kritisch zur Heiligen Schrift, was ich zusätzlich noch sehr interessant fand. 

Meine Meinung
In mancherlei Hinsicht erschien mir das Buch sehr negativ. Auf positive Entwicklungen dürfe sich der Mensch nichts einbilden, denn sie seien Geschenke Gottes, doch für die negativen Anteile haben wir Menschen uns durch die Anhäufung von schlechtem Karma von Stufe zu Stufe abzurackern. Wenn man Gosztonyi liest, beschleicht mich am Ende ein Gefühl von einer ewigen Anstrengung durch zahlreiche Leben über die der Reinkarnation. Wenig geht der Autor auf positive Entfaltung eines Menschen ein, die man als gutes Karma bezeichnen könnte. Das leuchtet mir nicht ein. Negatives hat sich der Mensch selbst verschuldet, Positives seien Geschenke Gottes. Aber so hat der Autor das nicht gemeint, es liest sich nur so, weil er auf das Gute, das sich der Mensch erschaffen hat, zu wenig eingeht.

Es ist doch auch schön, auf der Welt zu sein, man hat Freude und Spaß am Leben, was mir etwas in diesem Buch zu kurz gekommen ist. Ich war froh über die Kenntnisse seines Werkes Das große Buch der Seele zu verfügen, denn durch dieses Buch konnte ich besser ableiten, mit wieviel Liebe er sein Wissen in die Bücher gepackt hat, um es uns Menschen weiterzureichen.

Und die Wertung von Gut und Böse würde es im Göttlichen nicht geben, da beides gottgewollt sei und beides neutral. Zur Weiterentwicklung der Seele müsse der Mensch auf beiden Bewusstseinsebenen von Gut und Böse seine Erfahrungen machen. Das sog. Böse sei notwendig, damit der Mensch dadurch aus sich heraus das Gute entfalten könne. Das hieße aber nicht, dass der Mensch tun könne, was er will. Alles Schlechte, was er fabriziert, würde auf ihn selbst zurückfallen.

Die Seelenstufen lesen sich ein wenig wie ein Schubladendenken, aber auch das ist so nicht gemeint. Selbst wenn Menschen einer Gesellschaft in ihren Werten miteinander partizipieren und kooperieren, ist doch jeder Mensch anders und jeder lebt diese Eigenschaften anders aus. In einer Schulklasse gleichen sich auch nicht alle Schüler*innen, obwohl sie alle vor den selben Aufgaben ihrer Klassenstufe gestellt sind.

Hermann Hesse
Eine Brücke zwischen der grobstofflichen und der feinstofflichen Welt
Ich denke oft darüber nach, dass es eine Brücke geben müsste, die diese beiden Welten für uns (suchende) Menschen verbindet. Ich erinnere mich dabei tatsächlich an Hermann Hesse, der sich ebenso sehr intensiv in seinen Büchern 
Das Glasperlenspiel und Siddharta über die feinstoffliche Existenz ausgelassen hat. Auch Hesse äußerte darin eine gewisse Sehnsucht nach einer Brücke dieser Art. Laut Gosztonyi scheint es tatsächlich diese Brücke zu geben, allerdings erst in der siebten Entwicklungsstufe. Hier habe der Mensch wie eine Brücke Verbindung zu beiden Bereichen. Erst in dieser Stufe würde der Mensch dafür diese innere Reife und Stärke erworben haben.

Was hat das Buch in mir bewirkt?
Ich habe mehr Mitgefühl mit meinen Mitmenschen erworben. Mithilfe des Buches wird deutlich, welchen Lebenskampf wir alle führen, und dass es nicht einfach ist, diese Entwicklungsstufen zu erlangen. Anders als mit der menschlichen Entwicklung von Geburt bis zur Bahre verlaufen die seelischen-geistigen Abläufe viel längerfristiger ab. In den unterschiedlichen Entwicklungsstufen würde man immer wieder hineingeboren werden. Nicht, weil der Mensch unfähig oder dumm ist, nein, weil die Erfahrungen erst gemacht werden müssen, die der Mensch auf den verschiedenen Stufen erwerben müsse, um aufsteigen zu können. Erfahrungen als Mann, dann wieder als Frau, Erfahrungen mit Religionen, dann wieder ohne Religionen, Erfahrungen mit den verschiedenen Berufsgruppen, mit den unterschiedlichsten Familien, Erfahrungen mit verschiedenen Kulturen, etc. um nur ein paar Beispiele zu nennen. Die Stufen kann man mit einer Schule vergleichen. Wenn wir innerlich reif sind, werden wir eine Stufe höher steigen, sozusagen versetzt in die höhere Klasse, nur, dass hier die jeweiligen Schuljahre nicht auf zwölf Monate zu begrenzen sind. Wie und wann wir es geschafft haben, diese Schule Erde zu verlassen, das heißt, von dem Reinkarnationszyklus endlich befreit zu werden, möchte ich an folgendem Zitat aufzeigen.

Sein anfänglich noch recht theoretisches Wissen über die Doppelgeschlechtigkeit der Seele, dass sie also zugleich Männliches und Weibliches in sich schließt, begann erst auf den höheren Stufen zur inneren Realität zu werden, als er nämlich anfing, diese beiden Eigenarten menschlichen Seins bewusst zu entfalten. Dazu war nötig, dass er fähig wurde, den Menschen nicht mehr nach der äußerlichen Erscheinung, so auch nicht nach dem biologischen Geschlecht und dem biologischen Alter, sondern nach den menschlichen Qualitäten und nach dem inneren Alter einzustufen. Er musste reif werden, um den Menschen im Menschen und nicht bloß die nach außen erscheinende Person wahrzunehmen. (254)

Niemand wird aus diesem Raster fallen. Es wird niemand im Fegefeuer verschwinden. Der Schöpfer weiß, wie schwer unsere Bürden sind, und dass die schlechten Erfahrungen zu unserer Entwicklung dazugehören, sie sind sogar gottgewollt, weshalb wir immer nach dem physischen Tod wieder mit Liebe empfangen und nach einer Ausruhphase mit Liebe wieder zurück auf die Erde geschickt werden. Immer wieder in einer anderen Rolle, die Erde als Bühne begreifend. An diesem Bild Bühne wird deutlich, wie mannigfaltig die Rollen von Personen sein können, die der Mensch immer wieder abwirft, um später in eine weitere Rolle zu schlüpfen, um sein neues Lebensstück in einer anderen Façon spielen zu können.

Mein Fazit
Ein sehr zu empfehlendes Buch, das zum Weiterforschen anregt. Allerdings setzt das Buch unbedingt eine gewisse geistige Aufgeschlossenheit voraus. Aber wer sie nicht mitbringt, der wird diese Besprechung sowieso mittendrin wieder abbrechen. 

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Gosztonyis Werk Das große Buch der Seele hat mich dermaßen erfüllt, dass ich unbedingt auch dieses Buch lesen wollte. Auf der letzten Seite sind sämtliche Buchtitel des Autors aufgelistet.

Wer Interesse zur Buchbesprechung Das große Buch der Seele bekommen hat, der kann sie  hier nachlesen.

Meine Bewertung Sachbuch

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck und Verständlichkeit
2 Punkte: Sehr gute Umsetzung der Thematik.
2 Punkte: Sehr gute aufklärerische und kritische Verarbeitung
2 Punkte: Logischer Aufbau, Struktur und Gliederung vorhanden.
2 Punkte: Anregung zur Vertiefung, zum weiteren Erforschen und zur Erkundung
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

Zwölf von zwölf Punkten.

Vielen herzlichen Dank an den Windpferd - Verlag für das Leseexemplar.

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Jeder kann die Welt mit seinem
Leben ein kleinwenig besser machen.
(Charles Dickens)

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Gelesene Bücher 2011: 86

Ich lese mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Die Herkunft eines Menschen
Die Wurzeltheorie verdammt Menschen zu ewigen Ausländer*innen, nur, weil sie eine andere Hautfarbe, eine andere Religion oder einen anderen Namen tragen.

Bäume haben Wurzeln, doch Menschen haben Beine, und der liebe Gott wird sich schon bei der Einrichtung der Welt auf diese Weise etwas gedacht haben. Im Grunde sind wir nicht dazu da, ortsfest wie ein Baum zu leben“.
(Denis Scheck im Interview mit Iris Wolf, aus ARD-Buchmessenbühne)

Es lebe die menschliche Vielfalt in Deutschland und überall.
(M. P.)