Sonntag, 26. Dezember 2021

Ryan Ellis / anamon - Das Geheimnis der Seelenverbindungen (1)

Bildquelle: Pixabay
  Für alle Seelen,  
 mit denen ich in Liebe verbunden war,
bin und sein werde.
(Ryan Ellis)

Und wieder habe ich ein wundervolles Buch beenden dürfen. Viele Themen, die mich in letzter Zeit stark beschäftigt haben, konnten mich darin begleiten, diesen Denkprozess auf einer anderen Ebene etwas zu vertiefen und fortzusetzen. In den ersten Kapiteln fand ich nichts Neues, in den folgenden Kapiteln zwar auch nicht, da viele Ideen und Gedanken sich mir erst kürzlich durch das viele Reflektieren erschlossen haben und mir das Buch dadurch aber immerhin Bestätigung hat liefern können.

Viele Themen sind für die meisten von uns wegen der Transzendenz zu abstrakt und dadurch nicht greif- und auch nicht glaubwürdig. Ich hoffe dennoch, etwas von diesem Wissen weitergeben zu können. Themen, die nicht völlig abgehoben sind von den Werten irdischer / materieller und kapitalistischer Art, weshalb ich ein wenig selektiv schreiben werde.

Hier geht es zum Klappentext, zum Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Was sind die Themen in diesem Buch?
Das Buch behandelt Themen wie Seelenverbindung, Individualseele, Kollektivseele, Seelenverwandtschaft bzw. Seelenfamilie. Es geht um die individuelle Lebensbestimmung einer jeden Seele, Entwicklung und Stagnation, Werte und Werteverschiebungen, Licht, Liebe, Alter, Tod, Reinkarnation und vieles andere mehr.

Und dennoch fällt es mir schwer, trotz meines eigenen Wissens, über dieses Buch zu schreiben. Ich bin ein wenig blockiert, mein Wissen fließt nicht so richtig, der Unsicherheit wegen. Und dennoch wage ich es, weil ich diese Thematik auf einer überdimensionalen Ebene zu schreiben für wichtig erachte auch für andere Menschen, die offen dafür sind. Immerhin wurde die Buchvorstellung recht häufig angeklickt.

Mehrere Schreibversuche gestartet
Ich habe in den letzten acht Tagen mehrere Schreibversuche gestartet und habe mich nun für zwei Themenpunkte aus dem Buch entschieden, und ich einen davon, zweiter Themenpunkt, meinen psychisch kranken Klienten*innen widmen möchte. Das Thema lautet: Der Wert eines Menschen spirituell betrachtet angelehnt an Leistungs- und Prestigedenken. Aber gewidmet ist diese Buchbesprechung auch anderen Menschen.

Der erste Themenpunkt behandelt in kurzer Form die Seelenverwandtschaft bzw. die Gruppenseele. Weshalb wir uns zum Beispiel zu bestimmten Menschen ganz besonders hingezogen fühlen, obwohl äußere Anreize und Annäherungen dagegensprechen.

Woher hat der Autor sein Wissen?
Der Autor Ryan Ellis hat Kontakt zu einer Seele, mit der er über viele Inkarnationen verbunden war und sogar noch ist. Zu einem seiner damaligen Söhne namens Simon, der zurzeit nicht als Mensch auf der Erde wandelt, sondern zu ihm als eine Lichtgestalt aus anderen Sphären, für unser menschliches Auge nicht sichtbar, spricht.

Bereits als Kind hatte ich spezielle Fähigkeiten, die ich über Jahre hinweg von meinem Umfeld zu verheimlichen versuchte. Ich konnte anstehende Ereignisse aus dem Detail voraussehen und wusste meist ganz genau, was andere Menschen gerade dachten oder tun wollten. 

In meinem jetzigen Leben verstrich sehr viel Zeit, bis sich Simon und ich wiederfanden. Unsere Seelen sind in meiner aktuellen Inkarnation nicht gleichzeitig hier auf diesem Erdenplaneten. Ich lebe zum jetzigen Zeitpunkt eines meiner Leben, und Simon begleitet und unterstützt mich mit seinen Botschaften aus einer anderen für uns unsichtbaren Dimension. (2018, 18)

Zum Themenpunkt 1

Seelenverwandtschaft
Wie definiert der Autor überhaupt eine Seele?

Unsere Seele ist aus der Universalseele entstanden, die in vielen Religionen auch als die >Göttliche Seele< bezeichnet wird. Jede Einzelseele kommt aus dem Licht und wird irgendwann wieder ins Licht zurückkehren. (120)
Doch die Einzelseele sei immer gebunden an einer Gruppe, an einer Seelenfamilie, die sich in ihrer Einheit und in ihren Merkmalen durch viele gemeinsame Inkarnationen widerspiegeln.
Die Seele entscheidet zusammen mit anderen Lichtwesen, wann, wo, wie und unter welchen Umständen sie inkarnieren und ihr Leben leben darf.
Zusammen mit der Seelenfamilie wird ein Lebensplan erstellt, in dem sämtliche Aufgaben und Schicksale bestimmt sind, an denen die Seele wachsen soll. Dies bedeutet aber nicht, dass alles festgeschrieben ist und die Seele keinen eigenen Willen auf der Erde hat.
Die Seele sucht sich für eine Information nicht nur schöne, sondern auch herausfordernde und schwierige Lebenskonstellationen aus, um sich und anderen verbundenen Seelen dadurch die Möglichkeit zu bieten, sich weiterzuentwickeln oder Karma abzutragen. Vieles, das sie im Leben als Schicksal bezeichnet, ist in eurem Lebensplan so vorgesehen, vorausgeplant und hat mit der Weiterentwicklung eurer Seele und mit euren Seelenverbindungen zu tun. (83)

Die Entwicklung einer Einzelseele würde dadurch auch der gesamten Seelenfamilie diesseits und jenseits zugutekommen, weshalb die Seelenfamilie an der Entwicklung jener Seele interessiert ist. Erst wenn die Seele ihre vollständigen Entwicklungen durch zahlreiche Inkarnationen erreicht habe, würde sie sich von der Seelenfamilie lösen und ganz ins Licht gehen.

Die Seelengruppe

Im Verlaufe deines Lebens begegnest du viele Seelen, die dir gegenüber alle verschiedene Aufgaben haben. Sie gehören deiner Seelengruppe an, weil sie das Potenzial in sich tragen, deine Seele auf ihre wichtige Entwicklung und auf ihr weiteres Wachstum vorzubereiten. Sie erscheinen also aus einem bestimmten Grund in deinem Leben, damit du dich in ihnen spiegeln und dadurch deine positiven und negativen Eigenschaften entdecken und an ihnen arbeiten kannst. So gesehen, sind die Seelengruppen ein zentrales und bedeutendes Instrument, um der Einzelseele ihr Spiegelbild vorzuhalten und damit für ihre weitere Entwicklung zu sorgen (91f).  

Der Autor spricht von Seelengruppen, die gemeinsam Gutes in der Welt bewirken, gemeinsame Ideale entwickeln und sie ihr Wissen positiv in das Weltgeschehen hineinzutragen in der Lage sind.

Seelengruppen dieser Art können sich aber leider auch für negative Ziele verbinden, wie dies auf eurem Planeten schon oft aus religiösen oder rassistischen Motiven der Fall war. Diese negativen Muster prägen sich tief in die Seelen aller Beteiligten ein und können nur wieder gelöst werden, wenn jede einzelne Seele der beteiligten Seelengruppe gereift und sich der schwerwiegenden Folgen ihrer Gedanken, Worte und Handlungen bewusst geworden ist. (90) 

Doch ein Gut und Böse gibt es in dem Sinne nicht, wie wir Menschen diese definieren. Wir würden alle diese Pole, auch Licht und Schatten, Negatives und Positives, in uns tragen, um durch Erfahrung zwischen dem einen und dem anderen unterscheiden zu können. Schattenbehaftete Wesen, damit sind nicht Menschen krimineller Handlungen gemeint, sondern Menschen, die keine kriminelle Tat verübt haben, die immer brav und gesetzestreu ihr Leben gestaltet haben, können trotzdem am Licht vorbei gelebt haben, wenn sie damit der Anpassung wegen der eigenen Seele und die Seele anderer geschadet haben.

Aber der Mensch hat die Wahl, er kann entscheiden, welchem Pol er mehr Nahrung zufügen- und welchen er vernachlässigen möchte. Er hat die Wahl, sich für das Licht oder für den Schatten zu entscheiden.

Irgendwo habe ich mal gelesen: Nicht das Böse ist böse. Böse ist, wenn man nichts dagegen tut.

Es ist von großer Bedeutung, dass die Seele sowohl die Licht-  als auch die Schattenseite kennen muss. Damit du als Mensch beide Seiten erfahren und deren Auswirkungen auf deine Seele spüren kannst, musst du sie erleben. Das kannst du nur in einem menschlichen Körper. Die Seele muss also die Dunkelheit erfahren, damit sie diese in Licht verwandeln kann. So erkennt sie, da sie sich immer für das Positive oder das Negative entscheiden kann und dadurch an Licht gewinnt oder verliert.
Demnach kann jeder Mensch gleich damit aufhören, das Dunkle im anderen zu suchen und sich dagegen als einen nur Gutmenschen hinzustellen. Doch Furcht müssen wir vor unseren eigenen Schwächen keine haben, denn ...

… (e)ntscheidend für deine seelische Entwicklung ist natürlich, dass du dich immer mehr für das Licht entscheidest und dadurch immer heller leuchtest, bist du irgendwann so hell erstrahlst, dass der Schatten, die Dunkelheit für dich gar nicht mehr sichtbar ist. (123)

Jeder Mensch hat Schwächen, ist meist nur floskelhaft gemeint und nicht wirklich ernst zu nehmen. Man will die eigenen Schwächen in konkreter Form bei sich nicht wirklich wahrhaben, um daran zu arbeiten. Man sucht und sieht sie individuell deshalb nur beim anderen oder kollektiv in anderen Menschengruppen. Deshalb existieren so viele Fehlurteile und Bewertungen anderen gegenüber, ohne zu berücksichtigen, was andere Menschen tatsächlich sind; gut wird gesellschaftlich und politisch oft als schlecht gedeutet und schlecht häufig als gut.

Deshalb schwenke ich nun zum zweiten Punkt über: Was genau versteht nämlich der Autor unter Schattenseiten? Was ist böse? Wir denken dabei an die zeitlosen Klassiker wie z. B. Morde, Vergewaltigungen, Diebstahl etc. .

Leistungs- und Prestigedenken
Nein, damit sind ganz andere Kategorien gemeint. Kategorien, die wir als erfolgsorientierte Menschen nicht vermuten würden. Berufliche Zwänge, Leistungs- und Machtdenken bzw. Profitgier … , um nur ein paar Beispiele zu nennen, sind alles Tugende, wofür man in der irdischen Welt sogar noch Achtung erntet. Menschen, die das nicht besitzen, werden häufig in unserer Gesellschaft als Versager*innen bezeichnet. Oft lassen wir uns blenden von Äußerlichkeiten und nur wenige schaffen es, hinter die wahre Fassade eines Menschen zu blicken.

Begegnest du einer solchen Person, so nimmst du nur noch die Rolle wahr, in der sie auftritt. Das richtige Leben dieses Menschen bleibt dir verborgen. Nur die nach außen gewandte Seite zu leben und anderen Wesen zu zeigen, ist sehr gefährlich. Deine Leidenschaften und deine persönlichen Gefühle werden damit beständig unterdrückt. (164)
Aber genau das lernen wir in unserer Ausbildung, in unserem Beruf und in anderen nach außen gesteuerte Aktivitäten. 

Die Seele birgt eine potenzielle Tiefe, der die Oberflächlichkeit der heutigen Arbeitswelt nicht mehr gerecht werden kann. Alles verläuft so oberflächlich und profitorientiert, und die Geschwindigkeit der Abläufe der Arbeitsprozesse nimmt ständig zu. Überall, wo die Dinge sich zu schnell verändern, kann sich nichts mehr stabilisieren und somit auch nichts mehr wachsen. (Ebd) 

Wie steigt man aus, aus diesem Karussell?-, ohne in das andere Extrem zu verfallen. Und damit meine ich nicht nur Menschen im Lohnsektor haftend. Antworten hierbei kann allerdings nur jeder für sich selbst finden.

Je mehr einem Menschen gelingt, seine äußere Rolle perfekt wie eine Schaupuppe zu polieren, umso mehr stuft er sich selbst als besonders erfolgreich ein, merkt aber nicht, wie sehr seine innere Rolle, sein innerer Mensch, seine eigentliche Seele immer mehr verkümmert.

In der Welt, in der du lebst, verkaufen sich unglaublich viele Wesen zu einem hohen Preis, um sich nicht einem System oder bestimmten Menschen unterordnen zu müssen. Das heißt, sie verkaufen sprichwörtlich ihre Seele für Ruhm und Reichtum und verlieren dabei jegliche Achtung vor sich selbst. 

Auch unser Privatleben wird häufig von Leistungs-, Konkurrenzverhalten und von Erfolgsstreben dominiert. Fast jeder misst sich mit dem anderen, dass es kaum noch möglich ist, Hobbys mit seinem Gegenüber zu genießen, wenn gemeinsame Ideale dadurch nicht mehr richtig ausgetauscht werden können. Es hagelt vor allem in den sozialen Netzwerken verbale Prügel mit den Gepflogenheiten eines kalten, arroganten, überheblichen Ton Personen gegenüber, die andere Sichtweisen vertreten und so entwickeln diese Ideale schon fast eine Eigendynamik, die von materiellen Werten nicht mehr zu unterscheiden ist; getragen unter einem Deckmantel wie z. B.: Ich kann mehr, ich weiß mehr, sodass Wissen und Ideale schon fast wie Besitztümer zelebriert werden. 

Wissen mit anderen teilen und gemeinsam vermehren / Die Welt damit besser machen

Und dabei geht es doch in erster Linie darum, das Wissen mit anderen Wissenden zu teilen, es gemeinsam zu vermehren, um die Welt mit gleichschwingenden Wissenspartner*innen etwas besser, wohliger und geborgener für alle zu machen. Wissen wird meist noch zu Selbstzwecken instrumentalisiert, um in erster Linie ausschließlich sich selbst darzustellen. Viele füttern damit nur ihr Ego, statt es teilend in die Welt für die Allgemeinheit zu tragen, ohne sich damit profilieren zu müssen. 

Deine Seele zu verkaufen, beinhaltet den Aspekt, dass dir materielle Werte und Erfolg bedeutend wichtiger sind als deine seelische Entwicklung. Du solltest dabei immer im Auge behalten, dass du bei der Rückkehr in unsere Dimension nichts Materielles mitnimmst und bei uns vorzeigen kannst. Es ist nur von Bedeutung, wie sich deine Seele entwickelt hat. (164ff)

Um Missverständnissen vorzubeugen; es ist nicht verkehrt, z. B. Vermögen und Reichtümer anzuhäufen; es ist nicht verkehrt, berufliche Ziele erfolgsorientiert zu verfolgen; solange man dabei nicht die eigene Seele verliert, stattdessen sich und anderen gegenüber menschlich und fürsorglich bleibt, besonders Mitseelen gegenüber, die andere Ziele verfolgen und nicht in diesem Macht- und Leistungsstreben eingebunden sind, wie z. B. kranke Menschen, und Menschen, die wirtschaftlich im Hilfebezugssystem eingebunden sind.

Es geht um das Wie, wie wir agieren. Wie wir uns in der Welt präsentieren. Ich greife noch einmal den Aspekt auf, die Seele an den Teufel verkaufen, was auch literarisch häufig besetzt ist.

Gegenstand vieler volkstümlicher Sagen und Legenden ist der sogenannte "Teufelspakt", ein mythologisches Handelsbündnis zwischen dem Teufel und einem Menschen. Dabei wird dem Teufel gegen Reichtum, Macht, Talent (...) seine Seele verkauft. (162)

Letzten Endes sind wir alles eine Familie und sollten zueinanderhalten und niemanden aus einer Gemeinschaft durch Vor- und Fehlurteile verstoßen. Gruppenseelen kommen schließlich zustande, wenn diese Seelen gemeinsame Schwächen abzutragen haben bzw. gemeinsame Stärken entwickeln konnten. Das macht sie zu Verwandten einer Seelengruppe.

Menschen, die an sich arbeiten, ihre eigene Seele rehabilitieren, rehabilitieren damit auch ein Stück die Seelen ihrer Seelenfamilie, sie heilen somit implizierend peu a peu auch die Welt und den Kosmos. Wer aber Schmerz weiter gibt, weil er ihn durch Anpassungsdruck o. Ä. selbst erfahren hat, wird in positiver Form nichts verändern können, sondern weitet den Schmerz eher noch aus, indem er seine Verletzung unbewusst durch Gegenverletzungen vermehrt. 

Zu glauben, wir wüssten längst über alles Bescheid, ist der größte Irrtum der Menschheit. Eigentlich wissen wir noch rein gar nichts, sonst würden sich viele Dinge auf unserem Planeten nicht ständig wiederholen, und die Menschen würden sich gegenseitig mehr Respekt erweisen. Es wüssten mehr Menschen über die universellen Gesetze Bescheid und wären fähig, sie im täglichen Leben anzuwenden. Würden sich die Menschen mehr mit dem Kommen und Gehen unserer Seele auseinandersetzen, können sich die Menschheit von den Kriegsschauplätzen und den Hungersnöten verabschieden. Es gebe weniger Kriminalität und Gewalt, und es könnte sich eine neue, intelligente und feinfühliger Menschheit entwickeln. (96f)

Cover und Buchtitel 
Ich finde das Cover wunderschön. Die vielen Lichtverbindungen betrachte ich als die körperlosen Seelen in anderen Sphären, die als Seelenfamilie miteinander diesseits und jenseits verbunden sind. Und die Farbkombination drumherum finde ich recht gelungen, da sehr ansprechend.

Zum Buchtitel:

>anamon< ist ein uraltes Wort aus der keltischen Mystik und bedeutet >Seele< aber zugleich auch so viel wie >Lebenshauch< oder >Lebenskraft< , jene geheimnisvolle Kraft, welche die ganze Schöpfung durchdringt. (22) 

Zum Schreibkonzept
Das Buch beginnt auf der ersten Seite mit einer Widmung für alle Seelen, mit denen der Autor in Liebe in den verschiedenen Sphären verbunden ist.

Es beginnt mit einer Einleitung, gefolgt von einem Prolog, darauffolgend acht Kapitel, die alle mit Unterkapiteln bestückt sind. Am Ende folgt ein Epilog.

Der Schreibstil ist flüssig, gut verständlich und nicht zu ausschweifend gewählt.
Im inneren Klappentext sind zudem zwei wundervolle Zitate aufgeführt.

Meine Meinung
Obwohl dies nicht mein erstes Buch zur Grenzwissenschaft gewesen ist, das ich rezensiert habe, und auch nicht das letzte, habe ich mir mit diesem Buch, wie oben schon geschrieben, etwas schwergetan, und so habe ich viele wichtige Themen nicht aufgreifen können aus der Befürchtung heraus, hier verlacht zu werden, wobei ich mich durch die Themenkürzung noch immer nicht in Sicherheit wiege. Aber aus Liebe zu meinen Mitseelen, die ich auf dieser Seite erwähnt habe, musste ich es wagen und über meinen eigenen Schatten springen, um über das Buch zu schreiben. 

Diese Buchbesprechung ist besonders Menschen gewidmet, die es nicht schaffen, sich einen eigenen Wert zuzusprechen, weil die hiesige Bevölkerung ihnen aufgrund ihrer Ausklammerung aus der Leistungsgesellschaft den Eigenwert nicht zugesteht. 

Es sind gerade die psychisch kranken Menschen, die aufgrund ihrer schweren Lebenssituation besonderen Respekt und Hochachtung verdienen, weil sie lernen, sich mit sich, der Erkrankung und der gesellschaftlichen Ausgrenzung auseinanderzusetzen. Ich bin sicher, sie bekommen später einen Ehrenplatz, wenn die Lebenszeit auf dem Planet Erde abgelaufen ist. Spirituell gesehen sind das ganz besondere Menschen, die häufig in ihren Kompetenzen und in ihrer Wertigkeit übersehen werden. 

Gewidmet aber auch Menschen, die wegen ihres
 Perfektionsstrebens eine innere Lücke zu füllen versuchen und es dadurch häufig zu einer Vernachlässigung der eigenen inneren Seele führt. 

Diese Buchbesprechung ist allerdings noch einem anderen Menschen gewidmet, der ich die Suche nach dieser speziellen Buchthematik überhaupt zu verdanken habe, ich sie aber aufgrund ihrer massivst unpersönlichen Art nicht mit Namen erwähnenn möchte, und ich mich ihr dadurch nur anzupassen versuche.

Mein Fazit
Ein sehr lesenswertes Buch für alle interessierte und suchende Menschen, die in zwischenmenschlichen Bereichen Warum - Fragen stellen und entsprechende Antworten suchen.

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Durch Eigenrecherche auf der Suche nach Antworten auf Fragen, weshalb man sich zu bestimmten Menschen / Seelen hingezogen fühlt. Es gibt Menschen, die ich gleich duzen müsste, obwohl ich eine distanzierte Persönlichkeit bin, die sich i. d. Regel nur langsam anderen nähert, wirken diese Seelen wiederum auf mich so altvertraut, und ich dabei, ich oute mich mal, in eigener Erfahrung einmal kürzlich ins Fettnäpfchen getreten bin, aber glücklicherweise ohne dass es mir nachgetragen wurde. Es konnte im Nachklang auch geklärt werden. Ein
 großes Dankeschön dafür. Trotzdem war ich mehr als peinlich berührt und bin es noch, wenn ich rückblickend darüber nachdenke.

Zur Seelenfamilie und zu anderen wohlwollenden und weniger wohlwollenden Seelenverbindungen gibt es in dem Buch noch zahlreiche weitere lesenswerte Themen aus den Unterkapiteln zu entnehmen.

Meine Bewertung

Sachbuch

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck und Verständlichkeit
2 Punkte: Sehr gute Umsetzung der Thematik.
2 Punkte: Sehr gute aufklärerische und kritische Verarbeitung
2 Punkte: Logischer Aufbau, Struktur und Gliederung vorhanden.
2 Punkte: Anregung zur Vertiefung, zum weiteren Erforschen und zur Erkundung
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

12 von 12 Punkte

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Gelesene Bücher 2021: 17
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Ralf Hungerland: Seelenreisende - Mediale Reisen in die Welt der Seele
Benedict Wells: Hard Land
Eva Marquez: DNA-Aktivierung durch die Sprache des Lichts
Ovid - Metamorphosen
Rachel Joyce: Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
Eva Marquez: Kontaktaufnahme mit der kosmischen Familie
Paolo Coelho: Schutzengel
Lewis Caroll: Alice hinter den Spiegeln - Ein Hörspiel

_________________________

Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)


Samstag, 11. Dezember 2021

Lewis Caroll und Floor Rieder / Alice im Wunderland & Alice hinter den Spiegeln

Klappentext  

Zum 150. Jahrestag der Erstveröffentlichung am 4. Juli 1865 erscheint die komplette und ungekürzte Alice (Alice im Wunderland & Alice hinter den Spiegeln) als opulent ausgestattetes Wendebuch in der renommierten Übersetzung von Christian Enzensberger. Die bibliophile Prachtausgabe des berühmtesten Kinderbuchs aller Zeiten erscheint als Halbleinenband mit Rückenprägung, Fünffarbendruck und Lesebändchen, g roßartig illustriert und gestaltet von der vielfach ausgezeichneten Künstlerin Floor Rieder.

Das Cover der niederländischen Ausgabe wurde als schönster Buchumschlag des Jahres 2014 in den Niederlanden prämiert.

Autor*inporträt

Lewis Carroll, (1832-1898), Pseudonym von Charles Lutwidge Dodgson, lehrte Mathematik in Oxford. Im Sommer 1862 lud er die Töchter des Dekans, darunter die elfjährige Alice, zu einer Bootsfahrt ein und erzählte ihnen zum Zeitvertreib eine Geschichte. Drei Jahre später erschien Alice im Wunderland in Buchform.

Illustratorin 

Floor Rieder, geb. 1985 in den Niederlanden, studierte an der Kunstakademie in Zwolle Illustration. Sie arbeitet für Zeitschriften, Zeitungen und Buchverlage. Für ihre Bilder zu Evolution oder Das Rätsel von allem, was lebt wurde sie mit dem Goldenen Pinsel ausgezeichnet und war für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Die von ihr gestaltete Ausgabe von Alice im Wunderland wurde von der Stiftung Buchkunst als eines der schönsten deutschen Bücher prämiert.

Meine ersten Leseeindrücke
Werden noch nachgeliefert.

Aber vorab schon mal gesagt; diese Ausgabe ist ein richtiges Zauberbuch. Ich hatte mich dafür entschieden, weil beide Bände vom gleichen Verlag und die gleiche Aufmachung besitzen. 

Eine kleine Satire, die sich tatsächlich abspielte
Als es mir geliefert wurde, und ich das Buchpaket geöffnet habe und daraus nur eine Alice ... zu entnehmen war, war ich sichtlich irritiert und unsagbar enttäuscht. Es fehlte das Buch ... hinter den Spiegeln. Ich blätterte in dem Buch, weil ich dachte, dass beide Bände in einem Band abgedruckt wurden, aber ich fand auf die Schnelle keinen weitere Alice ...


Daraufhin habe ich beim Vertreiber angerufen, und er entschuldigte sich für das Versehen, nachdem er meine Bestelldaten beglichen hatte und bat mich, das Buch zurückzusenden, damit mir zusammen beide Bände geschickt werden können. Wie umständlich war das denn? Nein, sagte ich, schicken Sie mir doch einfach den fehlenden Band. Das war ein Hin- und Her, und während der Geschäftspartner im letzten Schritt noch Erkundungen beim Verlag einholte, hatte ich in der Zwischenzeit den fehlenden Band schließlich doch noch finden können ... Deshalb ein Zauberbuch, weil ich auf der Rückseite des Buches die A. ... hinter den Spiegeln auf dem Kopf in Spiegelschrift gedruckt vorfand. Das Buch musste man nochmals umdrehen, so hatte man quasi ein anderes Buch vor sich liegen, das sich in einem Band befand. Im Innenteil des Buches fand ich die Buchseiten der anderen Ausgabe auf dem Kopf gestellt, je nach dem, welchen Teil man in den Händen hielt. Wirklich eine sehr schöne und kreative, verspielte Idee, die absolut zu den Zauberaktionen der Geschichten passt. 👏 

Ich sollte am Ende noch eine Bewertung abgeben darüber, ob der Berater mein Problem habe beheben können? Ich gab ihm eine sehr gute Sternenbewertung ab, weil er nichts dafür konnte, schließlich hätte der Verleger, lt. Bildcover s. oben, ein Buch zu wenig abgeschickt 😍😜😈 aber ich sagte ihm auch, dass ich eigentlich selbst das Problem gelöst hätte, sonst hätten sie wahrscheinlich noch ewig nach dem zweiten Band gesucht aber das sagte ich ihm nicht, das dachte ich nur für mich im Stillen. Hm, zumindest der Verleger müsste Bescheid über die Beschaffenheit seiner Bücher wissen, die er verkauft. Ich fand es irgendwie gruselig lustig 😂😂😂. Passend zu der Alice im Wunderland, und ich?

Was war mein Anteil für diesem Fehler? Ich hatte mich zu sehr von dem doppelten Buchmotiv beeindrucken lassen, weil ich genau das gesucht hatte. Die beiden Bücher vom selben Verlag in der gleichen Aufmachung, weil diese nach dem Lesen im Regal ein schönes harmonisches Bild abgeben und sie dadurch als ein Blickfang herausstechen würden, während die vielen anderen Exemplare anderer Verlage nicht dieselbe Wirkung auf mich erzielen konnten.

Ich mag meine Regale, wenn sie harmonisch sortiert sind. Also, ich hätte nichts dagegen gehabt, die beiden Bände nach dem Lesen nebendran in meinem Bücherboard stehen zu sehen, statt´s Rücken an Rücken, wo sie dadurch als Solo kaum auffallen.

Gute alte Zeit: Gute Nachtgeschichten
Ich möchte jeden Abend mit diesem Band mir selbst Gutenachtgeschichten vorlesen, symbolisch gedacht, in dem ich mir abends oder nachts vor dem Lichtausschalten immer nur ein Kapitel vornehmen möchte. Ich fühle mich durch diese Ausgabe in meine Kindheit zurückversetzt. 

Gedruckte Geschichten kommen bei mir besser an als auditive. Ich liebe einfach das geschriebene Wort. Da mein Fahrrad derzeit auf Winterpause eingestellt ist, letzten Winter bin ich allerdings noch gefahren, komme ich außerdem aus diesem Grund noch weniger zum Hören. Aber meine auditive Bibliothek ist bei jeder kleinsten Gelegenheit immer griffbereit. Ich liebe sie nicht weniger. Nur nutze ich sie halt jetzt vermehrt in der furchtbar langweiligen Hausarbeit. 

Buchdaten

  • Herausgeber ‏ : ‎ Gerstenberg Verlag; 8. Auflage 2021
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 384 Seiten, 28 -, €
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3836958643

Hier geht es zur Verlagsseite von Gerstenberg.

Hier geht es zu meiner späteren Buchbesprechung.

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Gelesene Bücher 2021: 16
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Ralf Hungerland: Seelenreisende - Mediale Reisen in die Welt der Seele
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Lewis Caroll: Alice hinter den Spiegeln - Ein Hörspiel

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Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
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Donnerstag, 9. Dezember 2021

Tamsin Calidas / Vor mir nichts als Meer - Meine langsame Rückkehr vom Rande des Abgrunds

 Klappentext  

»Sie sind nicht von hier. Machen Sie sich keine allzu großen Hoffnungen. Es ist eine andere Welt dort draußen, nur Schafe und Bauern, und ansonsten nichts als Wasser.«
Ganz gleich, was die Maklerin sagt: Als Tamsin die Insel zum ersten Mal betritt, fühlt sie sich sofort zu Hause. Gemeinsam mit ihrem Mann lässt sie das hektische Londoner Leben hinter sich und zieht auf die Äußeren Hebriden. Eine Weile leben sie das erhoffte Idyll, doch schließlich bleibt Tamsin allein und mittellos zurück. Völlig auf sich gestellt und auf die raue Natur und die Feindseligkeit der Inselbewohner zurückgeworfen, kämpft sie umso mehr dafür, zu bleiben und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Autor*inporträt

Tamsin Calidas ist eine britische Autorin und Fotografin. Sie hat in der Werbung, im Verlagswesen und für die BBC in London gearbeitet, bevor sie 2004 alles aufgab, um auf eine kleine abgeschiedene Insel der Äußeren Hebriden zu ziehen. Dort lebt sie in einem brachliegenden Bauernhaus und betreibt eine Pferde- und Schafzucht. 

Meine ersten Leseeindrücke, 18.01.22
Ich lese das Buch parallel. Ja, es gefällt mir, besitzt Weisheit. Es fällt mir leicht, mich in die Gedankenwelt der Protagonistin hineinzuversetzen. Man bekommt ein Inselfeeling, wenn auch in einer weniger wohlwollenden Art, wenn Alteingesessene Besitzansprüche an Land und Leute gegenüber Fremden hegen. 

Und zu meiner Freude: In dem Buch geht es auch um Tierkommunikation. 

Derzeit befinde ich mich erst noch auf der Seite 74.  

Buchdaten

·       Herausgeber: ‎HarperCollins; 1. Edition (24. November 2020)

·       Seitenzahl der Print-Ausgabe: ‎ 301 Seiten, 20.- €

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Gelesene Bücher 2021: 16
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Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
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Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Ralf Hungerland: Seelenreisende - Mediale Reisen in die Welt der Seele
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Eva Marquez: DNA-Aktivierung durch die Sprache des Lichts
Ovid - Metamorphosen
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Eva Marquez: Kontaktaufnahme mit der kosmischen Familie
Lewis Caroll: Alice im Wunderland
Lewis Caroll: Alice hinter den Spiegeln - Ein Hörspiel

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Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

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Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)


Sonntag, 28. November 2021

Peter Hunt / Die Erfindung von Alice im Wunderland - Wie alles begann (1)

Bildquelle aus obigem Buchband
Nun, endlich komme ich dazu, die langersehnte 
Buchbesprechung zu schreiben, nach dem ich das Buch längst ausgelesen habe.

Ein interessantes und imposantes Sachbuch über die Entstehungsgeschichte der Protagonistin namens Alice im Wunderland. Total spannend zu lesen, wo diese ihren Ursprung hat, wie jene Alice von einer wahren Wirklichkeit in eine fiktive Wirklichkeit den Weg in die surreale Bücherwelt hat finden können. Es gibt ein Double an Alice, das allerdings von ihrer äußerlichen Form nicht unterschiedlicher sein kann.

Hier geht es zum Klappentext, Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.  

Die wichtigsten Fakten
Der Vater dieser märchenhaften Figur ist der britische Mathematikdozent Charles Ludwige Dogsen, 1832 bis 1898, nahm 1856 seinen Künstlernamen Lewis Carrol an.

Ein Londoner Verleger namens McMillian brachte das erste Kinderbuch Alice im Wunderland (Alice`s Adventures in Wonderland) 1865 heraus, das sich inhaltlich in seiner exorbitanten Größe gänzlich von allen anderen Kinderbüchern unterschied. 1872 fand eine Fortsetzung mit dem Titel Alice hinter den Spiegeln (Through the Looking-Glass) statt.

Auf den ersten Blick alles Nonsens - Geschichten, weshalb es wie ein Wunder ist, dass Caroll einen Verleger hat finden können, der sich von diesen märchenhaften, skurrilen Figuren, die hauptsächlich den Erwachsenen widerspiegeln, nicht abschrecken ließ. Die einzig Normale schien für mich die kleine abenteuerlustige und fantasiebegabte Alice zu sein, der dadurch kein Problem unlösbar erschien, während im Umkehrschluss, sozusagen aus der Sicht der Erwachsenen, sie als normal galten und Alice als die Verrückte.

Der Unterschied zu den herkömmlichen Kinderbüchern war, dass dieser Kinderband keinen moralischen, erzieherischen und auch keinen religiösen Auftrag zu erfüllen hatte. Alles durfte sein, nichts war verboten … Das Kindermärchen wurde noch durch den Satiriker John Tenniel illustriert. Allerdings war Tenniel nicht der einzige Künstler, der sich an diesen Bänden kreativ beteiligte. Man will es nicht glauben, aber es sollen über hundert weitere Künstler gewesen sein, die sich an dem Bildband betätigt hatten. Dass der Autor dies so großzügig zulassen konnte, finde ich erstaunlich. Und doch passt alles gut zusammen, als würden die vielen unterschiedlichen Maler alle über ein und dieselbe Handschrift verfügen.

Es war nicht nur ein Kinderbuch, sogar Erwachsene bedienten sich der Geschichten. Selbst Politiker zitierten 153 Jahre später daraus.

Die “Alice”- Bücher gehören zu den meistzitierten, am häufigsten angeführten, bekanntesten Büchern in englischer Sprache, (...) denen zudem nachgesagt wird, sie hätten den Lauf der Kinderliteratur geändert - durch eine bis zur Anarchie reichende Parteiname für den kindlichen Leser und die kindliche Leserin. Aber das ist es nicht, was für die Fans so faszinierend macht und für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Tausende von Artikeln und Hunderte von Büchern darüber hervorgebracht haben. Sie unterscheiden sich von den meisten Kinderbüchern, die vor ihnen (und den meisten, die nach ihnen kamen) durch ihre schiere Dichte: Es gibt kaum einen Satz, der nicht mehrere Bedeutungen, vielerlei Scherze, zu, verschlüsselte Anspielung auf intellektuelle, politische und persönliche Dinge transportieren würde. Da gibt es keine Überlänge, kein Beiwerk, keine Nebensächlichkeiten, kaum irgendeine Abweichung von einer auf das Kind ausgerichteten Erzählstimme: Wir haben viel mit Büchern zu tun, in denen ein erstaunlich beweglicher, komplexer und spielerischer Geist unmittelbar und empathisch mit seinem Publikum kommuniziert. (2020, 9)
Alice im viktorianischen Zeitalter
Die Alice – Bücher entstanden alle im viktorianischen Zeitalter, eine Zeit, die geprägt war von sozialen und religiösen Gegensätzen, aber auch eine Zeit, dominiert von hohen moralischen und sittenstrengen Maßstäben, dazu noch ein Land, das primär als  kinderunfreundlich galt. Da passte Alice als ein absoluter Kontrast in dieses Zeitgeschehen rein, völlig konträr und dazu noch in provokativer Form adäquat zu einer Queen Viktoria, die an bürgerlichen Traditionen und Konventionen regelrecht festhielt, und die absolut auch in diesen Büchern gespiegelt wird. Die Queen lehnte sogar die Frauenrechte ab, während Alice für mich für die damalige Zeit eine durchaus emanzipierte Figur darstellte. Für ein Mädchen frech, selbstbewusst, autonom, intelligent und abenteuerlustig zugleich. Alles Tugenden, die eher Jungen vorbehalten waren ...

Erstaunlich, dass die fiktive Alice es dennoch in die fantastische Welt der Bücher schaffen konnte, ohne den Autor politisch mit Ausschluss zu sanktionieren.

Wer ist Alice?
Alice Liddell und Alice im Wunderland
Man bekommt es mit der realen und der fiktiven Alice zu tun. Der Autor war sehr kinderlieb und pflegte eine tiefe und langjährige Freundschaft mit der kleinen sechsjährigen Alice Liddell, die von 1852 bis 1934 gelebt hat.

Alice Liddell hat allerdings von ihrem äußerlichen Porträt gar nichts mit der fiktiven Alice gemein, aber recht viel mit der inneren Alice. Alice Liddell hat kurze dunkle Haare, während der Satiriker Teniell die fiktive Alice mit langen, blonden Haaren illustriert hatte. Dieser pflegte nämlich die Vorstellung eines modischen präraffaelitischen Mädchentyps, entstammt aus einer modischen Kunstform (Mitte des 19. Jahrhunderts), die bekannt ist für ihre leuchtenden und lebendigen Farben.

Denn obwohl die Bücher für die “echte” Alice geschrieben waren, war Alice Liddell nicht die einzige “kindliche Freundin” in Dogdsons Leben - und nicht einmal die einzige namens Alice. Wie bei fast allen Aspekten dieser Bücher haben wir es mit etwas Vielschichtigem zu tun. (27)
Doch Alice Liddell wusste, dass sie die Alice aus dem Buch war. Im Alter von zwölf Jahren bekam sie das erste Exemplar, ein handgeschriebenes- und illustriertes Buch, in dem sie selbst als die Hauptfigur dargestellt wurde. Vieles, was sie an Gedanken und Fantasien ihrem Freund Dogson heraussprießen ließ, fand sie in den gedruckten Werken wieder.
Und ich wollte, ich könnte euch auch nur die Hälfte von dem erzählen, was bei Alice alles mit den Worten anfing “Tun wir doch so, als ob”. Erst gestern hatte sie sich mit ihrer Schwester verzankt, weil sie gesagt hatte: “Tun wir doch so, als ob wir Könige und Königinnen wären!” Aber ihre Schwester, die immer alles sehr genau nahm, hatte eingewandt, das könnten sie nicht, weil sie nur zu zweit seien, und da blieb schließlich Alice keine andere Antwort mehr als: “Gut, dann bist Du eben einer davon und ich alle übrigen”. (57)

Dem Autor war es wichtig, seine junge Leserschaft auf Augenhöhe zu begegnen. Unabhängig davon, ob seine symbolträchtigen Geschichten entschlüsselt werden konnten oder nicht. 

Alice identifizierte sich sogar mit einigen anderen Figuren aus den Bänden. 

Cover und Buchtitel  

Das Cover finde ich wunderschön, das supergut zum Buchtitel passt. Was mag sich nur hinter dem Vorhang verstecken? Wohin führt diese winzige rote Türe? Und man kann weiter spinnen, dass Alice´ kindliche Neugier keine Ruhe findet, bis sie es herausgefunden hat. Keine Tür ist zu klein, kein Objekt zu hoch, sie kann sich allen widrigen Umständen gegenüber magisch verwandelnd spielerisch hingeben, um Antworten zu finden. 

Zum Schreibkonzept
Dieser von Peter Hunt sehr gut recherchierter Bild- und Buchband ist neben einer Einleitung auf 127 Seiten in sechs Kapiteln gepackt. Im Anschluss daran ist ein Anhang zu entnehmen, bestehend aus einer Anmerkung, weiterführender Literatur, Abbildungsnachweis und aus einem Register. Auf jeder Seite sind wunderschöne Illustrationen abgebildet, gemixt mit Fotografien verschiedenster Personen aus der Lebenswelt des Autors, die an dem Kinderbuch mitgewirkt haben. Auch findet man mehrere Fotos von der kleinen, sechsjährigen Alice begonnen, bis hin zu der älteren und reifen Alice als Dame.

Meine Meinung
Ein fulminantes Entstehungsbuch, das in mir die Lust wecken konnte, diese Jugendbücher aus meinen Kindertagen nochmals lesen zu wollen. Ich wäre dazu wahnsinnig interessiert, da mich die vielen Archetypen an C. G. Jung denken lassen, der sich über das kollektive Unbewusste in seinen Büchern ausgelassen hat. Symbole, die mit unterschiedlichen Hintergründen aber bei jedem Menschen dieselbe Bedeutung haben, unabhängig von geografischer und kultureller Herkunft. Unsere nächtlichen Träume scheinen auf den ersten Blick ähnlich wie die Alice-Bände auch sinnlos zu wirken, weil sie häufig schräg, dadurch abstrus und wenig realitätskonform erscheinen, aber tiefenpsychologisch sind sie durchaus nicht als Unsinn zu betrachten, wenn man sich die Mühe macht, die Symbole zu entschlüsseln. Und so stelle ich mir auch die Bilder in den Alice - Büchern vor, die in Wirklichkeit alles andere als bedeutungslos sind. Ich 
werde mir diese Bücher demnach auf jeden Fall nachbestellen. 
Was wusste ich damals als Kind schon von Archetypen und deren tieferen Bedeutung? Aber ich erinnere mich, dass ich alles Schräge liebte und alles Brave und Angepasste nur langweilig und fad fand. Ich bewunderte damals die Alice, die so sein durfte, wie sie war, ohne jedes Mal abgestraft zu werden. Alice lebte absolut autonom; in ihrer Welt gab es keinen Erwachsenen, der sie in ihrem Wirken aufhalten und beschränken konnte. 
Außerdem hege ich ein großes Faible für die Kunst, die surrealistisch geformt ist.

Mein Fazit
Ein Muss für alle Fans dieses Genres. Sehr bereichernd und sehr aufschlussreich, was die Alice in doppelter Form betrifft. Es gibt darin noch viel Faktisches zu entnehmen, das ich zum Selberentdecken nicht erwähnt habe.

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Durch die Anfrage des Verlages an mich, sonst wäre ich wohl gar nicht auf dieses Buch gestoßen. Ich habe es bisher in noch keiner Buchhandlung liegen gesehen.

Meine Bewertung 

Sachbuch

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck und Verständlichkeit
2 Punkte: Sehr gute Umsetzung der Thematik.
2 Punkte: Sehr 
gute aufklärerische und kritische Verarbeitung
2 Punkte: Logischer Aufbau, Struktur und Gliederung vorhanden.
2 Punkte: Anregung zur Vertiefung, zum weiteren Erforschen und zur Erkundung
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

12 Punkte plus zwei Zusatzpunkte wegen des Lesehighlights.
Daher 14 Punkte

Vielen herzlichen Dank an den wbgTheiss - Verlag für das Bereitstellen des Leseexemplars.

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Gelesene Bücher 2021: 16
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Gelesene Bücher 2017: 60
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Gelesene Bücher 2015: 72
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Gelesene Bücher 2011: 86

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Eva Marquez: Kontaktaufnahme mit der kosmischen Familie
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