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Samstag, 29. Dezember 2018

Ari Folman und David Polonsky / Das Tagebuch der Anne Frank (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre  

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Eine Glanzleistung, Glückwunsch an die beiden Künstler Folman und Polonsky, dieses Tagebuch über ein neues Genre ausgearbeitet zu haben, ohne es zu verzerren. Mich hat das Buch einfach nicht mehr losgelassen.

Hier geht es zum Klappentext, zum Autorenporträt, zu meinen ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Die Handlung
Zu der Handlung muss ich nicht viel sagen, denn jeder kennt das Schicksal der Anne Frank und deren Familie. Auf den ersten Seiten feiert man im Sommer 1942 Annes 13. Geburtstag. Hier lebte die Familie schon seit 1933 in Holland. Doch nicht mehr lange, dann werden die Juden auch in diesem Land in ihren Lebensrechten sukzessiv beschnitten. Sie dürfen nicht mehr ins öffentliche Schwimmbad, keine Straßenbahn und auch kein Fahrrad fahren. Anne weiß plötzlich die banalsten Dinge zu schätzen, die für sie einst so selbstverständlich waren, wie schön es doch war, mit der Straßenbahn zu fahren … 

Das Leben wurde in Deutaschland noch vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs für die Juden immer unerträglicher, bis der Vater Otto Frank schon 1933 beschlossen hatte, nach Holland zu gehen, um sich dort beruflich neuzuorientieren. In Amsterdam fand er als Direktor in einer Firma eine neue Arbeit und holte seine Familie nach. Doch auch in dem angeblich liberalen Holland waren die Juden nicht mehr sicher, sodass die vierköpfige Familie Frank von guten Freunden in ein Versteck gebracht wurde, das sich in dem Bürogebäude von Annes Vater befindet, allerdings im Hinterhaus. Eine weitere Familie namens van Daan, dreiköpfig, fand hier Unterschlupf, später kam noch ein Zahnharzt hinzu.

Denn als die Familie im Juli 1942 erneut ihre Koffer packen musste, um ins Hinterhaus zu ziehen, fand ich so rührend, als Anne sagte, dass sie viel Unsinniges mitnehmen würde; Fotos, Tagebuch, Kuscheltiere …, da ihr Erinnerungen lieber seien als schöne Kleider, während ihre ältere Schwester Margot eher Nützliches mitnehmen möchte, bis sie einsah, dass Objekte, die Erinnerungen erzeugen, doch auch für sie wichtig wurden.

Im Amsterdamer Hinterhaus beginnt nun ein neues Leben für diese acht Menschen. Das kann man sich kaum vorstellen. So ein Leben hinter verschlossenen Türen und Fenstern. Fast zwei Jahre haben diese Menschen hier zugebracht …

Skurril finde ich die auf vornehm machende Mitbewohnerin Madame Auguste van Daan. Sie hatte als Kostbarkeit ihren Nachttopf mitgebracht und ihre besten Kleider und Pelze, da sie ganz großen Wert legt auf schicke Kleidung und vornehme Sitten, die nicht immer mit Annes Vorstellungen und Verhalten konform gingen …

Anne schreibt in ihr Tagebuch, das sie von ihrem Vater zum Geburtstag geschenkt bekommen hat. Sie gibt ihm den Namen Kitty, und redet mit ihr, als wäre Kitty eine menschliche Freundin und vertraut ihr ihre Geheimnisse an. Sie schreibt alles Intime, alles Persönliche über sich und über ihre Mitmenschen hinein. Ihre Gefühle, Gedanken und jede Menge fantastische Vorstellungen, um ihre Welt um sich herum besser verstehen und verarbeiten zu können. Jede Menge philosophische und selbstreflektierende Betrachtungen im Porträt der Anne Frank sind in dem Tagebuch abgebildet.

Am 4. August 1944 wurden durch einen Verrat die im Haus exilierten Menschen gefunden und von der Gestapo abgeführt. Von der Familie Frank hat nur einer überlebt. Es war Otto Frank. Nach dem Krieg sorgte er dafür, dass Annes Tagebuch als ein wichtiges Zeitdokument veröffentlicht wurde.

Anne war ein so weiser, junger Mensch. Sie hat mich tief berührt und tief beeindruckt, weil sie mich auch ein wenig an meine eigene Jugend erinnert hat. Siehe dazu mehr im Unterpunkt Meine Identifikationsfigur. 

Durch ihre Art ist sie häufig mit Madame van Daan in Konflikt geraten, die in so einer schweren Zeit noch immer nicht unterscheiden konnte vom Wesentlichen und vom Unwesentlichen. Auch mir war sie schier unsympathisch. Sie hetzte auch oft die Familie Frank gegen das Kind auf.
Wenn ich zeichnen könnte, hätte ich sie am liebsten in dieser Haltung gezeichnet, so komisch war dieses kleine, verrückte, dumme Weib! Man lernt die Menschen erst gut kennen, wenn man einmal richtigen guten Streit mit ihnen hatte. Erst dann kann man ihren Charakter beurteilen. (2017, 37)

Auf der Zeichnung ist diese Dame zusammen mit ihrem Mann als zwei feuerspeiende Drachen abgebildet, die sich gegenseitig anfauchen, denn diese Madame streitet nicht nur mit Anne, sondern auch mit ihrem Mann über belanglose Dinge.

Die van Daans haben einen Sohn namens Peter, der nicht viel älter als Anne ist. Die beiden freunden sich an, und verlieben sich sogar ineinander. Anne ist mit ihren Emotionen total überfordert, auch, weil sie sich im pubertären Alter befindet.

Sie schreibt an Peter über das Glück:
Reichtum, Ansehen, alles kann man verlieren, aber das Glück im eigenen Herzen kann nur verschleiert werden und wird dich, solange du lebst, immer wieder glücklich machen. Wenn du allein und unglücklich bist, dann versuche mal, bei schönem Wetter vom Oberboden aus in den Himmel zu schauen. Solange du furchtlos in den Himmel schauen kannst, so lange weißt du, dass du innerlich rein bist und dass du wieder glücklich werden wirst. (106)

Auf Seite 129 hat Anne einen Brief an ihren Vater geschrieben, darüber, dass sie mit ihrer Lebenseinstellung alle enttäuschen würde, am meisten wohl ihren Vater, den sie abgöttisch lieben würde. Die Worte, die sie dafür wählt, sind so ergreifend, dass ich diese Textstelle immer wieder lesen musste.

Auf Annes Frage, weshalb Menschen Kriege führen, Häuser zerstören und wiederaufbauen, wieso so viele Bomben hergestellt werden, um andere zu töten? Weshalb Menschen an Hunger sterben, während woanders die Lebensmittel auf dem Tisch verfaulen, weil zu viel davon vorhanden seien.

Annes Vater hat versucht, darauf eine Antwort zu finden:
Im Menschen ist nun mal ein Drang zur Vernichtung, ein Drang zum Totschlagen, zum Morden und Wüten, und solange die ganze Menschheit, ohne Ausnahme, keine Metamorphose durchläuft, wird Krieg wüten, wird alles, was gebaut, gepflegt und gewachsen ist, wieder abgeschnitten und vernichtet, und dann fängt es wieder von vorn an. (130)

Ich würde zusätzlich noch sagen, schuld sind die vielen unverarbeiteten und unangenehmen infantilen Gefühle, mit denen viele Menschen aufgewachsen sind, denn ich glaube nicht, dass der Mensch von Natur aus böse ist. So viel ich weiß litt Hitler unter seinem cholerischen Vater ...

Deshalb tut Anne genau das Richtige, sich mit den Gefühlen auseinandersetzen, um sie später, vor allem die unangenehmen, nicht auf andere projizieren zu müssen. Ein Später gibt es aber leider nicht ...

Außerdem verweise ich auf Alexander Mitscherlichs Buch Die Unfähigkeit zu trauern.

Auch er sagt, wenn der Mensch sich nicht mit seinen dunklen Seiten auseinandersetzt, dann wird er gezwungen sein, Vergangenes zu wiederholen.

Es gab nichts, womit sich dieser junge Mensch, eigentlich mit seinen 13 und 14 Jahren noch ein Kind, auseinandergesetzt hat. Selbst über das Alter grübelte Anne nach, erst recht, wenn die ältere Generation immerzu auf die jüngere schimpft:
>>Denn im tiefsten Grund ist die Jugend einsamer als das Alter<<. Diesen Spruch habe ich aus einem Buch behalten und gefunden, dass es stimmt. Ist es denn wahr, dass die Erwachsenen es schwerer haben als die Jugend? Nein, bestimmt nicht. Ältere Menschen haben eine Meinung über alles und schwanken nicht mehr, was sie tun sollen oder nicht. Wir, die Jüngeren, haben doppelt Mühe, unsere Meinungen in einer Zeit zu behaupten, in der aller Idealismus zerstört und kaputtgemacht wird, in der sich die Menschen von ihrer hässlichsten Seite zeigen, in der in Wahrheit, an Recht und Gott gezweifelt wird. (143) 

Anne Frank ringt um Autonomie und um ihre weibliche Identität, setzt sich mit ihrem Geschlecht sexuell und mit der gesellschaftlichen Rolle der Frau auseinander. Sie findet aber kein Ohr bei den Eltern, da die Sexualität damals tabuisiert wurde … Aber sie findet trotzdem Antworten, und lässt sich nicht so leicht abwimmeln.

 Außerdem ist es für Anne nicht leicht, in einer kleinen Welt eingesperrt zu sein, in der die Erwachsenen überwiegen. Selbst als sie durch einen viralen Infekt erkrankt, nervte es sie, wenn permanent um sie gesorgt wurde, während sich andere Kinder freuen, wenn sie durch die Krankheit stärker bemuttert werden:
Das halte ich nicht aus, wenn so auf mich aufgepasst wird, dann werde ich erst schnippisch, dann traurig, und schließlich drehe ich mein Herz wieder um, drehe das Schlechte nach außen, das Gute nach innen und suche dauernd nach einem Mittel, um so zu werden, wie ich gern sein würde und wie ich sein könnte, wenn … wenn keine anderen Menschen leben würden.

Wow, diese Worte hätten damals in Annes Alter auch von mir stammen können. Genau das hatte ich auch erlebt, fast meine gesamte Jugend hindurch.


Meine Identifikationsfigur
Wie aus den letzten Zeilen hervorgeht, ist Anne meine Identifikationsfigur. In der Regel reicht es mir, meine Identifikationsfigur nur mit dem Namen zu erwähnen. Aber hier ist es mal anders ...  Ich war in meiner Kindheit und Jugend auch sehr ungemütlich. Mir haben die Erwachsenen dermaßen gestunken, dass ich mich innerlich immer mehr zurückgezogen habe, und für mich im Stillen beschlossen hatte, nicht erwachsen werden zu wollen. Bis ich in eine Phase geriet, in der ich auch aus mir heraus explodiert bin, denn ich habe genauso gegen diese Erwachsenenwelt rebelliert, wie Anne es tat. Irgendwann musste ich aber erkennen, dass ich auch nicht ewig Kind bleiben wollte, um nicht von ihnen abhängig zu bleiben und so geriet ich in ein immer größeres Dilemma, die meine innere Krise nur noch mehr verstärkte, über die ich mit niemanden reden konnte, weil immer ich die Böse war und so agierte ich auf meine Weise, um mich gegen diese großen, sogenannten allwissenden und arg widersprüchlichen Leute aufzulehnen, die stets glaubten, alles besser wissen zu müssen, nur weil sie älter waren. Auch ich habe Tagebuch geführt, das aber ohne meine Erlaubnis aufgebrochen wurde, und so habe ich meine Welt durch das ständige Ausspähen und Kontrolle meines Tuns symbolisch gesehen ein wenig wie eine kleine Diktatur erlebt … Noch heute ist mir manchmal mulmig zumute, wenn ich Sichtweisen vertrete, die so ganz gegen gegen die Allgemeinheit zieht ... 
Schon damals hatte ich mir über diese Dinge Gedanken gemacht, da hatten andere Mädchen in meinem Alter noch mit Puppen gespielt. Später wurde ich häufig für meine Weisheit bewundert, die für mein damaliges Alter so untypisch war ... Es gibt leider noch immer genug Erwachsene, die sich wenig Gedanken machen und laufen ganz brav mit dem Strom mit, weil sie es nicht anders gelernt haben. Aber genau diese Menschen grenzen andere ein, vor allem, wenn sie sich dazu noch von den Medien leiten lassen, die sie nicht kritisch hinterfragen. Diese Erwachsenen verfolgen ein Menschenbild, das geprägt ist von nur Schwarz-Weiß-, und von Gut-und-Böse-Facetten.

Anne Frank spricht mir so aus der Seele.

Cover und Buchtitel
Finde ich supergut umgesetzt. Das ganze Tagebuch in Bildern und mit Sprechblasen eingebettet, wie in einem richtigen Comic, verliert absolut nicht den Charme und die Ernsthaftigkeit dieses prosaischen Tagebuches. Aber es befinden sich auch viele Seiten darunter, die ohne Bildchen und Sprechblasen auskommen.

Wie erlebe ich die Menschen heute?
Unter meinen Bücherfreund*innen habe ich Gleichgesinnte gefunden.

Mein Fazit
Ein wunderbares Buch für Jugendliche und für Erwachsene, aber auch für Jugendliche, die nicht so gerne Bücher lesen … Eine Grafik Diary, eine andere Form, hochwertige Literatur leicht verständlich vermitteln zu können.

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Literaturwissenschaftliches, gut recherchiertes Buch
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

12 von 12 Punkten. Eine klare Leseempfehlung.

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Vertraue auf dein Herz.
Denn dann gehst du niemals allein.
(Temple Grandin)

Gelesene Bücher 2018: 59
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


Sonntag, 16. Dezember 2018

Clemens Ettenauer / Therapeutische Cartoons


Klappentext  
Wie sieht Psychoanalyse beim Werbepsychologen aus? Woran erkennt man einen Psychiater beim Blind Date? Und was machen eigentlich Löffel bei der Sexualberatung? Diesen und anderen Fragen gehen die besten Cartoonisten des deutschen Sprachraums (und zwei Gastzeichner aus den USA) in dem Buch nach. Damit hätte wohl auch Sigmund seine Freud‘ gehabt…

Autorenporträt
Herausgeber ist Clemens Ettenauer. Die zahlreichen Namen der Cartoonisten und deren Kurzbiografien sind im hinteren Buchteil angegeben.

Buchbesprechung
Ein wunderbares Buch. Aber wer von Haus aus nicht mit dieser Sparte vertraut ist, wird die Cartoons vom Verständnis her schwer zuordnen können. Aber es sind nicht alle kompliziert.

Ich stehe nach dem Lesen wieder vor der Entscheidungsfrage, welche haben mich nun besonders angesprochen? Wie immer werde ich auch hier eine Auswahl treffen müssen. Fast auf jeder Seite klebt ein Blättchen.

Und wieder jede Menge Wortspielereien …

Seite 10, Seite 35: Der Psychoanalytiker, der gerade einen Patienten therapiert, er aber im Rücken seine Mutter stehen hat, und diese sogar erwähnt. Man hört ja so oft, dass viele, die andere therapieren, selbst von ihren eigenen Geschichten nicht befreit sind. Was geht dem Patienten die Mutter des Analytikers an? Der Therapeut, der selber unter einer Neurose leidet bzw. unter einem ungelösten Mutterkomplex … 

Seite 11: Geniales Coverbild, das keiner weiteren Worte bedarf. Ich möchte nur auf dieses Cartoon aufmerksam machen.

Seite 16: Nein, hier geht es nicht um die Anonymen Alkoholiker. Diese Selbsthilfegruppe nennt sich Selbsthilfegruppe der anonymen Harmoniesüchtigen. Die Gruppenmitglieder kloppen sich, dass die Fetzen fliegen. An der Tür steht zusammen mit der Sekretärin der Therapeut, und beide beobachten schaulustig diese Szene und sind sichtlich zufrieden, dass die Gruppenteilnehmer*innen sich nun schlagen und sehen durch das Ausleben unterdrückter Emotionen den Erfolg ihrer Arbeit.

Seite 17: Klangschalentherapie:  Wie könnte diese wohl aussehen? Eine Ehefrau schmeißt dem zeitungslesenden Gatten die Klangschale ins Gesicht und fühlt sich wohl dabei, ist stolz, dass diese Methode, die sie aus der Therapie mitgebracht zu haben scheint, wirkt, als der Gatte fast vom Stuhl fällt … Sie scheint wohl nicht verstanden zu haben, was eine Klangschalentherapie ist. 

Seite 18: Die Komplechse: Eine kleine grüne Echse liegt auf der Couch und leidet unter massiven MinderwertigkeitskomplEchsen. Niemand würde sich für sie interessieren. Alle würden viel lieber süße Tiervideos, Hunde und Katzen, betrachten.

Seite 19: Ein Ehepaar in einer Paartherapie. Das Ehepaar sollte getrennt voneinander ihre Konflikte aufschreiben, die sie mit dem Partner’in haben. Der Ehegatte kommt mit einem einzigen Blatt Papier, die Ehefrau mit einem ganzen Stapel. Einziges Problem des Gatten? Zu wenig Sex. 

Seite 24: Die Arche Noah? Nein, alles Archetypen á la Carl Gustav Jung.

Seite 28: Soll das der Trump sein? Das Problem sei nicht die Krankenversicherung, sondern sein Geisteszustand, stellt der Arzt fest. Ein Mann, der ein Volk regiert.

Seite 32: Klimt und der Phalluskomplex/Penisneid. Doch kein Phalluskomplex? Eher eine Freudsche Fehlleistung, sagt Klimt, der Sigmund Freud auf der Leinwand porträtiert und ihm als Nase einen langen erigierten Penis gezeichnet hat  

Seite 38: Ein Hypochonder bekommt von seinem Therapeuten gesagt, dass seine hypochondrische Erkrankung nur Einbildung sei 

Seite 39: Der psychische Apparat. Alle drei werden therapiert. Das Es, das Ich und das Übei-Ich liegen in der Dreier-Konstellation von unten nach oben auf einem Hochbett. Der Therapeut weiß noch nicht, wer von den Dreien zuerst therapiert werden soll. Das Es und das Ich sind nackt, das Über-Ich geordnet gekleidet ... 

Und jede Menge andere Cartoons zur Übertragung und Gegenübertragung, und verweise diese und sonstige Themen auf das Buch.

Mein Fazit
Ein ideales Weihnachtsgeschenk für Leser*innen, die beruflich selbst mit den Studien der Psychoanalyse zu tun haben. Über Sigmund Freud, der Vater der Psychoanalyse und seine Patient*innen, oder die es werden wollen... :-) 

Meine Bewertung
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Literaturwissenschaftliches, gut recherchiertes Buch
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
12 von 12 Punkten.

Weitere Informationen zu dem Buch
Clemens Ettenauer (Hg.): Therapeutische Cartoons
96 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-902980-76-2

Hier geht es zur Verlagsseite von Holzbaum.
Vielen Dank an den Holzbaum Verlag für das Bereitstellen des Leseexemplars.
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Vertraue auf dein Herz.
Denn dann gehst du niemals allein.
(Temple Grandin)

Gelesene Bücher 2018: 57
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86



Montag, 12. November 2018

Clemens Ettenauer / Katzen in leinwanden Grafiken

Katzen in leiwanden GrafikenKlappentext

Katzen in leiwanden Grafiken
Woran schärfen Katzen am liebsten ihre Krallen? Was passiert, nachdem man sich ein Katzenvideo angesehen hat? Und vom wem kann Grumpy Cat noch was lernen? Diese und andere Fragen rund um die flauschigen Vierbeiner werden in diesem Büchlein bunt und übersichtlich beantwortet.
 Herausgeber
Clemens Ettenauer (Hg.): Katzen in leiwanden Grafiken 28 Seiten, Softcover, ISBN 978-3-902980-78-6

Eine Buchbesprechung

Das ist ja ein scharfes Büchelchen rund um das Katzenleben im Hause seines Menschenfreundes. Und dies dazu noch ohne viel Worte. Alles in bunte Grafiken dargestellt. Bei einigen Grafiken musste ich so herzhaft lachen. Richtig witzige, humorisitsche, artistische Darbietungen, die häufig den Kern treffen. Wer Katzen bei sich hält, der kann mitreden.
Und auf der ersten Seite  bekommt man ein wunderschönes Katzenzitat von Kurt Tucholski zu lesen. 

Auch die Grafik auf dem Cover spricht Bände, siehe oben.

Dieses Büchelchen und Vegane Cartoons werden im November meine Highlights werden.

Hier sind zwei Grafiken aus dem Buch. Zum Lesen die Grafik anklicken und höher zoomen. 
Eine ideales Geschenk zum Geburtstag oder zu Weihanchten. Ich selbst werde mir ein paar Bände zum Verschenken anschaffen. 

Hier geht es zur Verlagsseite von Holzbaum. Wie man auf der Seite sehen kann, gibt es noch jede Menge Ideen anderer Rubriken. 

Hier geht es auf die Facebookseite von Holzbaum.

Vielen Dank an den Holzbaum Verlag für das bereitgestellte Leseexemplar. 


Montag, 5. November 2018

Clemens Ettenauer und Johanna Bergmayr u. a. / Vegane Cartoons

Vegane CartoonsKlappentext
Können Vegetarier auch Wurstfinger haben? Gibt es neben Paniertem Salat noch andere fleischlose Leckereien in Dorfwirtshäusern? Und stimmt es, dass Gott eine Karotte ist? Diese und mehr Fragen rund um das vegane Leben werden in dem Buch beantwortet.
Mit komischen Bildern von Ari Plikat, Dorthe Landschulz, Michael Holtschulte, Nicolas Mahler, Rudi Hurzlmeier, Til Mette, Oliver Ottitsch und vielen mehr.

Herausgeber
Clemens Ettenauer, Johanna Bergmayr (Hg.): Vegane Cartoons
64 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-902980-19-9.

Die Namen der zahlreichen Cartoonisten sind dem Buch zu entnehmen. 


Eine Buchbesprechung
Und wieder ein gelungenes, intelligentes Buch rund um die Themenwelt zwischen Veganismus, Vegetarismus, Fleischkonsum,  u.v.m.

Schon das Bild auf dem Cover finde ich urig.

Noch weitere 57 Cartoons folgen im Inneren des Buches. Hier werden alle Genossen, zwei und vierbeinig, ein wenig auf den Arm genommen und dabei wird spielerisch mit der Sprache umgegangen.

Folgende Cartoons haben mich besonders inspiriert:

Seite 7: Eine im See badende Frau, die sich vor ihrem Mann, der am Ufer sitzt, rechtfertigt, dass sie vegan baden würde, auch wenn in dem Wasser Tiere schwimmen würden.

Seite 8: Eine Frau, die ihrer schmollenden Katze veganes Futter vorsetzt, und behauptet ganz frech, dass dieses Futter gesund sei …

Seite 12: Zwei Männer auf der Tofu-Insel, die besorgt aus der Miene schauen, weil es auf dieser Insel nur Tofu zu essen gibt …

Seite 13: Bericht aus der Bild Zeitung: Vegetarier, die Tofu essen, werden seit Jahren verarscht, denn Tofu wurde nicht aus der Pflanze gewonnen, sondern aus dem Fleisch des bälzigen Tofu Tierchen … 

Seite 14: Ein Ehepaar in einem Restaurant: Der Ehemann bekennt seiner Frau, dass sie niemals Kinder bekommen werde, da er ab sofort vegan leben werde und bereit sei, auf seine Eier zu verzichten. 

Seite 15: Zwei Schweine auf einer mickrigen Insel, die aus einer Palme und aus einer männlichen menschlichen Person besteht. Der Mann guckt sitzend dumm aus der Wäsche, während das eine Schwein das andere Schwein tröstet, da es sich nicht fürchten müsse, der Mann sei Veganer.

Seite 17: Ein Zwerg in einem Ordnungswahn: Er versucht die krausige Petersilie glatt zu bügeln.

Seite 18: Dieses Cartoon ist der Knüller: Ein Wolf betrachtet in seinen Pfoten eine große Karotte und überlegt: Vegetarier sterben gesünder.

Seite 19: Eine Fleischfressende Pflanze namens Bob ist Vegetarier geworden. Zwei Sonnenblumen fürchten sich nun vor ihm.

Seite 23: In einem Restaurant bekennt eine Frau ihrem Gegenüber, dass sie kein Fleisch mehr essen würde und auch keine Eier. Das männliche Gegenüber fragt sie ganz dumm, wie sie denn nun das Schnitzel panieren würde? (Passt wunderbar, da viele Menschen das Schnitzel nicht mit einem geschlachteten Tier in Verbindung bringen).

Seite 30: Ein Fuchs kommt um die Ecke und denkt laut, dass er jetzt Lust habe auf eine Gänsekeule. Um die Ecke kommt eine Gans mit einer Keule, um sie dem Fuchs über den Kopf zu schlagen.

Seite 31: Ein Mann beim Friseur, der ihn bittet, die Koteletten nicht abzurasieren, da er Vegetarier geworden sei.

Seite 32: Hier bekommt man es nicht mit anonymen Alkoholiker*innen zu tun, sondern mit anonymen Vegetarier*innen und darunter befindet sich ein Fleischer mit einer blutigen Schürze, die nur eine Farce sein soll. 

Seite 35: McDonald, der total auf Vegan umgestellt ist. Aus meiner Sicht ist und bleibt dies nur ein Witz. Ein großes Herz für Tiere hat McD. nicht.

Seite 37: Ein männlicher Gast in einem Restaurant bestellt eine Schlachtplatte, bittet aber den Kellner, die Platte vegetarisch aussehen zu lassen.

Seite 47: 100% vegane Abenteuerliteratur wie z. B. Robinson Tofu, Das Bildnis des Earl Grey, Herr der Zwiebelringe, u. a. m.

Seite 51: Das Schlachtverhalten von zwei Fleichkonsoment*innen, die vor einem Schweinestall stehen, während der Mann sagt, er würde trotzdem Fleisch essen, auch wenn er es selbst schlachten müsste; die Frau dagegen würde kein Fleisch mehr essen, aber nur noch schlachten wollen.

Und die vielen anderen Cartoons, die ich nicht erwähnt habe, sind auch alle klasse, aber ich musste eine Auswahl treffen, um nicht alles verraten zu wollen.

Die Cartoons treffen absolut den Kern dieser neuen Realität in unserer Gesellschaft, zwischen Fleischkonsument*in, Vegetarier*in und Veganer*in. Und witzig, die Tiere, fleischfressende und pflanzenfressende, mit in diese Problematiken einbezogen zu haben, wird versucht, diese aus deren Sicht etwas satirisch zu beschreiben.

Da wir nun auf Weihnachten zusteuern, denke ich, dass diese Cartoons ideale Buchgeschenke sind für Menschen, die selber sich in dieser Entwicklung befinden, ihr Essverhalten zu hinterfragen; oder für hartgesottene Fleischkonsument*innen, sie mit diesem Buch doch noch zum Nachdenken anzuregen, oder sie aber auch nur mit viel Witz und mit viel Humor zum Lachen zu bringen.

Und für alle Menschen, die nicht so gerne Bücher lesen. Auch in diesem Fall ein ideales Weihnachtsgeschenk. 

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt, intelligente Ideen,
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
Zwölf von zwölf Punkten.

 Hier geht es zur Verlagsseite von Holzbaum.

Vielen Dank an den Holzbaum - Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.
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Gelesene Bücher 2018: 47
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Sonntag, 9. September 2018

Clemens Ettenauer, Hrg (u. a.) / Bärige Cartoons

Klappentext
Warum gehen Koalas zum Therapeuten? Wie verreist der Urlaubär? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Honig und Diäthonig? Diese und andere Fragen werden hier beantwortet.Mit Bildern von Dorthe Landschulz, Martin Zak, Oliver Ottitsch, Rudi Hurzlmeier, Schilling & Blum, Steffen Butz und vielen mehr.Das Buch ist ein gemeinsames Projekt von Komische Künste Wien und Vier Pfoten – Stiftung für Tierschutz.

Autorenporträt

Jede Menge verschiedene Cartoonisten und Illustratoren:

Adam
Cmartoon
Denis Metz
Dorthe Landschulz
Frederik Mettjes
Jean La Fleuer
Markus Grolik
Martin Zak
Michael Dufek
Michael Roher
Oliver Ottitsch
Rudi Hrzlmeier
Schilling & Blum
Steffen Butz

Herausgeber:
Clemens Ettenauer

Die vielen unterschiedlichen Autorenporträts sind  hier auf der Verlagsseite zu entnehmen.

Buchbesprechung

Da dies ein sehr winziges Büchlein von 48 Seiten ist, finden hier auf meinem Blog Buchvorstellung und Buchbesprechung auf einer Seite statt. Ein kleines Büchlein, aber mit großer Wirkung, weil es humorvoll ist und viel mit Tierliebe und mit Tierschutz zu tun hat.
Die Welt aus der Sicht der Bären, die in der Menschenwelt leben, da ihre natürlichen Freiräume größtenteils zerstört sind.

Die vielen Bärenporträts stimmen recht nachdenklich. Manchmal kommen die Umweltprobleme zur Geltung, manchmal wird aber auch der Bär auf die Schippe genommen. Schon das erste Cartoon auf dem Cover fand ich recht witzig und ansprechend. Der Bär mit einem bösen Erwachen, in der Menschenwelt zwar adaptiert, trotzdem Winterschlaf gehalten und dadurch jede Menge E-Mails verpasst.

Das Cartoon auf der dritten Seite; hier werden die Rollen vertauscht: Hier sind es nicht die Menschen, die Fleisch konsumieren, sondern die Bären, die Menschenfleisch essen. Fleisch ist Fleisch, das wollen viele zweibeinige Menschenesser nicht wissen. Wobei das Cartoon etwas stärker hätte ausgedrückt werden können. Weiter mit dem Rollentausch bis Seite 7.

Jeder Cartoonist hat sich etwas Besonderes mit den Bären einfallen lassen. Auf der Seite 10 bis Seite 14 findet man bärige Wortspielereien. Ein Mann, der von einem Bären belagert wird. Dieser ruft seinen Freund um Hilfe, um entbärt zu werden.
Oder der Waschbär, der frustriert am Spülbecken steht und Teller wäscht …
Seite 15 bis 18 geht es wieder um die Natur, die sich durch den Klimawandel verändert hat und der Bär damit nicht klarkommt.

Auf der Seite 37 befindet sich ein kleiner ausgewachsener Bär mit einem angeknacksten Selbstwertgefühl auf der Couch eines Psychoanalytikers und lässt sich therapieren, weil er bei den Menschen nicht genug Respekt erntet, da sie ihn alle nur verniedlichen und ihn  "süß" finden.

Jede Menge weitere schöne und nachdenklich stimmende Illustrationen sind dem Büchlein zu entnehmen.

Ein ideales Buch auch für Menschen, die nicht so gerne Bücher lesen und mit wenigen Worten lieber Bilder betrachten. Passt in jede Tasche.

Meine Bewertung:

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

Zwölf von zwölf Punkten.


Weitere Informationen zu dem Buch

·         Taschenbuch: 48 Seiten
·         Verlag: Holzbaum Verlag; Auflage: 1 (1. Juni 2018)
·         Sprache: Deutsch
·         ISBN-10: 3902980729

Vielen Dank an den Holzbaum Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

Hier geht es zu dem Verlag von Holzbaum.


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