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Montag, 14. Februar 2022

Jahresrückblick 2021


Obwohl im letzten Lesejahr nicht viel passiert ist, verglichen zu den vergangenen acht Jahren, möchte ich trotzdem noch einen Jahresrückblick schreiben. Letztes Jahr waren es nur 18 Bücher, aber ich will nicht klagen. Immerhin befinden sich in den 18 Büchern auch Leben ... Viel zu berichten habe ich diesmal nicht, nach dem coronabedingt so viel ausfallen musste, dafür viele andere Themen aus dem letzten Jahr, die ebenso mit Literatur gefüllt waren- und mir viel Freude bereitet haben.

44 Kalenderblätter sind im neuen Jahr mittlerweile gefallen, trotzdem noch nicht zu spät, über das letzte Lesejahr zu schreiben. 

Letztes Jahr fand ich einen schönen Spruch auf einer Karte gedruckt, der mich ein wenig trösten konnte, was die Anzahl meiner gelesenen Bücher betrifft:


Fast hätte ich das dreifache geschafft. 

Und hier nochmals kurz meine gelesenen Bücher plus meiner Bewertungen:

1. Sy Montgomery: Einfach Mensch sein - Von Tieren lernen (12 +2, 14)
2. Kim Thúy: Der Klang der Fremde (11)
3. Trutz Hardo: Das große Handbuch der Reinkarnation (12)
4. Ingrid Noll: Goldschatz (9)
5. Rolf Sellin: Wenn die Haut zu dünn ist (12 +2, 14)
6. Paula Stern: Tage des Aufbruchs (7)
7. Mohandas K. Gandhi: Mein Leben (12)
8. Stefanie vor Schulte: Junge mit schwarzem Hahn (12 +2, 14)
9. Amélie Nothomb: Klopf an dein Herz (9)
10. Olli Jalonen: Die Himmelskugel (11)
11. Sy Montgomery: Rendezvous mit einem Oktopus (12+2, 14)
12. Rainer Hagencord: Gott und die Tiere / Ein Perspektivenwechsel (*** ) für mich selbst keine neuen Kenntnisse. Schon zu viel darüber gelesen.
13. Louise Brown: Was bleibt, wenn wir sterben (12)
14. Peter Hunt: Die Erfindung von Alice im Wunderland (12+2, 14)
15. Agatha Christie: Der Tod auf dem Nil (10)
16. J. M. Coetzee: Schande (7)
17. Ryan Ellis: anamon (12)
18. Anthony Doerr: Wolkenkuckucksland (12+2, 14)

Die mit 14 Punkten votierten Bücher haben zu den 12 Punkten von mir noch zwei erhalten, als Obolus sozusagen, weil sie mir jede Menge Aha-Erlebnisse haben bieten können und zu meinen Highlights zählen.

Dieses Mal befindet sich nur ein abgebrochenes Buch darunter, aber nicht, weil das Buch schlecht gewesen ist, sondern weil ich von der Thematik her völlig gesättigt bin. Ich hatte zu viele Bücher dazu auf Vorrat mir angeschafft, was ein Fehler war. Tier und Kirche, davon hatte ich einfach genug ... Würden nur mal die Kirchenleute diese Bücher lesen.

Insgesamt befanden sich wieder keine schlechten Bücher dabei, dies aus meiner subjektiven Brille heraus betrachtet.

Weniger gelesen? Dafür viel gehört. Leider habe ich zu den auditiven Büchern aus Zeitgründen keine Liste geführt. Aber in meiner Signatur können die gehörten Titel zum großen Teil nach jedem Posting entnommen werden. 
Insgesamt habe ich 52 Titel gehört und habe auf Audible folgende Trophäen erhalten:

1. Nachteule
2. Wochenendheld
3. Wiederholungstäter
4. Sampler

😂😂😂

Wenn mir ein Buch sehr gut gefallen hat, habe ich es zwei und drei Mal gehört. 

Aus dem Kindle
Auf meinem Kindle lese ich hauptsächlich Fachbücher, die allerdings nicht auf meiner obigen Liste stehen, da ich vieles quer lese; und das Wochenmagazin. Dies alles lese ich, wo immer ich bin. Abonniert habe ich zur Papierreduzierung Die Zeit. Die Zeit als Zeit hätte ich gerne noch dazu abonniert 😌, aber nein, man kann nur das Wochenmagazin mieten, und keine zusätzliche Zeit auf Die Zeit, siehe Beiträge unten. 

Warum keine Belletristik? Belletristik kann ich nur zu Hause in Ruhe lesen, mit dem richtigen Buch in den Händen. Die vielen Facetten der Protagonist*innen möchte ich einfach mehr genießen, ohne ständig unterbrochen zu werden. 

Was hat mir besonders gut gefallen im Jahr 2021?
- Die Diogenes Talk-Zoomrunden
- Basiskurs in der Tierkommunikation 
- Die vielen aufmunternden Zuschriften via E-Mail
- Dass ich angefangen habe, den Blog ein kleinwenig mehr mit Leben zu füllen
- Dass ich wieder angefangen habe, zu musizieren
- Authentisches Schreiben auf meinem Blog

Frankfurter Buchmesse - #fbm21
Ich habe sie ausfallen lassen. Auch dieses Jahr werde ich damit aussetzen, solange sich unsere Lage nicht normalisiert hat. Die Leipziger Buchmesse ist für dieses Jahr bedauerlicherweise auch schon abgesagt worden: mich wundert umso mehr, dass die fbm es letztes Jahr geschafft hat, die Pforten zu öffnen, sogar für die rechten Verlage ... 😕, die reichlich vertreten waren.

Ich laufe in schlecht klimatisierten Räumen nicht den ganzen Tag mit Maskenschutz durch die Hallen 😷. Trotzdem hatte ich mich gefreut, als mir letztes Jahr wieder eine Akkreditierung angeboten wurde. Es ist mir sehr schwer gefallen, abzulehnen. Und als der Diogenes Verlag auch seinen Rückzug verkündet hatte, dann war ich nicht mehr ganz so traurig, sondern fühlte mich eher bestätigt, denn wenn ein für mich so besonderer Verlag, wie der Diogenes es für mich ist, nicht dabei ist, so fühlt sich für mich eine Buchmesse ohne diesen nur unvollständig an. Ich marschiere mehrmals an diesen Stand, jeden Messetag ein bis zwei Mal, weil es so viel zu entdecken gibt. Und die vielen tollen lebendigen Autor*innenlesungen und das Bloggertreffen mit Susannen Bühler hätte ich schmerzhaft vermisst. 

Diogenes-online Bloggertreffen
Ich fand es wunderbar, dass das Treffen nicht ganz ausgefallen ist. Es fand dieses Mal online statt. Viele Neuerscheinungen wurden uns vorgestellt, die ich hier gerne auflisten möchte, auch wenn seit dem wieder Zeit vergangen ist. Allerdings sind  Bucheindrücke in der Regel zeitlos.

Benedict Wells
Hard Land

Ich beginne mit einem meiner Lieblinge,  Benedict Wells, dessen Bücher ich alle kenne.

Obiges Buch liegt hier bei mir noch ungelesen als Hardcover. Habe es aber schon gehört. Ein Buch über das Erwachsenwerden. Sooo viel Weisheit findet man darin. Nicht nur ein Buch für Jugendliche und junge Erwachsene, aber ein Muss für diese Altersgruppe. Ein Buch  auch für Leser*innen, die sich an ihre Jugend zurückerinnern möchten ... Die Handlung spielt Anfang der 80er-Jahre.

Annalena McAfee
Blütenschatten
Ein Buch über Kunstrivaltiät

Luca Ventura
Bittersüße Zitronen
(Krimi)

Marianne Philipps
Die Beichte einer Nacht
Aus dem Niederländischen
Über die weibliche Identität und die Suche nach Glück
(Dieses Buch muss ich unbedingt hören / lesen)
Ein sehr ansprechendes Buchcover.

Moritz Heger
Aus der Mitte des Sees

Doris Dörrie
Einladung zum Schreiben
(Allgemein bekannte Autorin, die Tipps zum kreativen Schreiben gibt. Ich selbst habe sie nicht gelesen, denn bei mir ist es eher so, dass ich meine Schreibideen unterdrücken muss, weil sie mich sonst überfluten würden. Ich möchte meine Schreibideen nicht spüren, wenn sie mich rufen aber ich spüre, dass die Zeit zum Schreiben irgendwann wieder kommen wird. Ich muss dazu erst bereit sein).

Donna Leon
Flüchtiges Begehren
30. Brunetti Roman 
Italien - Krimi, mit Brunetti durch Venedig

Sasha Filipenko
Der verlorene Sohn
Stillstand Lukashenkos Regime
Roman aus Weißrussland

Beat Sterch
Capricho
Dieser Roman führt uns nach Spanien
Ein Roman zum Entspannen

Spencer Wise
Im Reich der Schuhe
Aus dem Amerikanischen
Für mich ein sehr ansprechendes Cover, und werde es mir als Hörbuch runterladen. 

Charles Lewinski
Melnitz
Ein Buch über Schweizer Bürgerrechte und Zugehörigkeit
Ein dicker Schmöker aber für mich ein Muss.
Sehr ansprechendes Cover

Lukas Hartmann
Schattentanz
Die Wege des Louis Soutter
Ein Künstlerroman

Bernhard Schlink
20. Juli 
Ein politisches Theaterstück über das Hitlerattentat
Für mich ein Muss

Ingrid Noll
Kein Feuer kann brennen so heiß
Krimi
Bei Ingrid Noll gefallen mir alle ihre Buchcover. 

Joachim B. Schmitt
Kalmann
Ein isländischer Roman / Thriller
Ein Muss für alle Krimi- und Island-Liebhaber*innen

Jörg Fauser
Das Weiße im Auge
Erzählungen von 1980-1987

Paolo Coelho
Und die Liebe hört niemals auf
Aus dem Brasilianischen
Aus meiner Sicht ein wunderschönes Buchcover

Ebd:
Schutzengel
Höre ich gerade.

Andrea de Carlo
Margherita und der Mond
Aus dem Italienischen
Ein Buch zwischen Tradition und Moderne

Andrej Kurkov
Warum den Igel keiner streichelt
Ein Kinderbuch
Auch Kurkov zählt zu meinen Lieblingen 
So ein wunderschöner Buchtitel: Kann man sicher auch Erwachsenen schenken.

Hier geht es zum Frühjahrprogramm vom Diogenes Verlag. Jede Menge spannende Neuvorstellungen. 

Lieblingsverlage?
Nach wie vor Diogenes und Suhrkamp, und es sind noch ein paar hinzugekommen:

C.H.Beck, Kadmos, wbg-Theis.

Programm 2022 
Spannende Buchpremieren aus dem C.H.Beck Verlag
Und hier die Neuvorstellung vieler interessanter Bücher aus dem C.H.Beck. Sehr vielversprechend. Wow, wunderschöne Buchtitel und für mich noch dazu sehr ansprechende Cover. Und wer in Berlin oder München seinen Wohnsitz hat, hat Glück, der kann sogar an den Buchpremieren der jeweiligen Bücher persönlich teilnehmen. Für andere, die weiter weg wohnen, haben die Möglichkeit, sich über Livestream zuzuschalten. Ich habe mir ein paar Buchtitel rausgeschrieben. Und Daniel Kehlmann ist sogar bei Markus Gasser Die Verschwörung der Krähen zu Gast. Diesen Buchtitel würde ich gerne hören, und dann lesen. Ich freue mich darauf. Unbedingt.

Ich habe mir schon mal alle Termine aufgeschrieben, um zumindest digital teilzunehmen. Hoffe, es klappt.

Der gedichtete Himmel, welch ein schöner Titel; leider passt die Uhrzeit für mich nicht. 

Und, hier, beim Suhrkamp-Verlag gibt es zum Frühjahrsprogramm auch viele Neuerscheinungen. Ihr findet dort eine Shortliste, Gewinntipps und jede Menge Buchtipps.  Auch wenn die Leipziger Buchmesse abgesagt wurde, besteht kein Grund Trübsal zu blasen. Jede Menge Nominierungen verschiedener Titel aus verschiedenen Kategorien. Bücher werden weiterhin bepreist, und ich drücke ganz toll die Daumen. Hier die wunderschöne Seite dazu.

Auch für mich ist so viel dabei. Ich muss Scheuklappen aufsetzen, mein Herz pumpt so fürchterlich, ist schmerzvoll, die Zeit nicht zu haben. Trotzdem schaffe ich sie mir an, zumindest auditiv erstmal, wobei bei den Neuen muss man noch etwas warten, bis sie belesen werden.

Für mich ein Muss:
Der Streit um Pluralität von Juliane Rabentisch. 

Mal schauen, ob diese Bücher im nächst-jährigen Jahresrückblick´22 wieder auftauchen werden.

Großes Dankeschön 
Außerdem ein großes Dankeschön allen Verlagen gegenüber, die mir meine verspäteten Rezensionen verziehen haben und mir dennoch trotz meiner Zeitnot weiterhin Leseexemplare angeboten haben und mir weiterhin anbieten. 💚💙💛💜

Diese Zeitnot-Phase ist aber leider noch nicht abgeschlossen ... 😔 Aber sie stimmt mich kreativ. 

Manchmal gehen mir Phantasien durch den Kopf, und stelle mir vor, wie ich am Lebensende mein Leben bewerten würde? Dann kommen mir Bilder, und ich vor einer Allmacht stehe, und sie mich mit meinem Lebensbuch in ihren Händen fragt, was ich denn auf der Erde außer dem Beruf sonst noch getrieben hätte? Meine Antwort: Ich habe viele Bücher gelesen. Die Allmacht schüttelt den Kopf: Mehr nicht? ... Und wo ist dein eigenes Leben geblieben, das du hättest leben sollen?

Ganz so krass ist das nicht, aber manchmal fühlt sich das so an, wenn ich denke, dem Leben außerhalb der Bücher so wenig Achtung geschenkt zu haben ... Schwermütige Gedanken? K
eine Sorge, der Tod und das Lebensende waren Themen, die mich von der philosophischen Seite her schon ein Leben lang beschäftigt haben, und nicht erst mit zunehmendem Alter. Mit noch keine zwanzig Jahren habe ich Simone de Beauvoir gelesen, die ein fiktionales Buch über unsterbliche Menschen geschrieben hat, und diese Menschen verzweifelt nach einem Gift gesucht hatten, weil das unendliche Leben sich für sie als unerträglich herausgestellt hat. 

Hierzu ein wenig kreative Philosophie: Vergangenheit und Gegenwart in eigener Sache
Mit Anfang zwanzig habe ich ein Theaterstück Auf der Suche nach dem Leben geschrieben. Komisch, ich kannte damals Proust noch gar nicht, aber der Titel, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, ist recht ähnlich, stelle ich gerade erst fest. Verlorene Zeit, verlorenes Leben? Fühle ich mich deshalb so sehr zu Marcel Proust hingezogen?

Mein damaliger Deutschlehrer aber, dem ich mein Stück zu lesen gegeben hatte, empfahl mir, Warten auf Godot von Samuel Beckett zu lesen. Durch mein eigenes Theaterstück lernte ich somit Beckett und Godot kennen. Warten auf was? Dümmlich und dämlich konnten Estragon und Wladmir auf diesen ominösen Godot warten, der niemals kommen würde, und die beiden das nicht verstanden haben, statt das Leben anzupacken, als es wartend zu verschwenden. Und mein Stück? Was war meine Botschaft? Dass das Leben sich überall abspielt, vor den eigenen Füßen, vor der eigenen Haustüre, vor den Füßen anderer, vor den Haustüren anderer, etc. und mich das Leben aber einfach nicht wirklich befriedigt hat? und ich Höheres wollte? Was ist Leben? War damals meine Frage als junger Mensch gewesen, der irgendwie Angst hatte, erwachsen zu werden. Wo findet man es? Und ähnlich wie bei Godot suchte meine Protagonistin es in einem humoristischen Beckett`schen Tonfall in absurden Gegenden nach diesem Leben ... 

Die Suche in der Gegenwart?
Und heute? Was suche ich heute? Heute suche ich die Zeit, ohne von Proust abgeguckt zu haben. Ich könnte aus dem Zeitmangel heraus gefühlt tausend Dinge gleichzeitig tun, weil es so viel gibt, das mich interessiert und mich innerlich beschäftigt. Gleichzeitig habe ich den Anspruch, alles aus der Tiefe heraus angehen zu wollen, sonst finde ich die Themen zu fad und zu farblos. 

Ja, und somit kostet mich mein langsames Tempo allerdings auch wieder Zeit, jede Menge Zeit sogar. Wie absurd, dass man nichts, auch rein gar nichts umsonst bekommt. Nicht mal mein langsames Tempo ist kostenlos, das doch eigentlich (zu) mir gehört. Wenigstens hier müsste ich die Zeit anhalten können, wenn ich ich mich in meinem Tempo befinde, und später, nach dem Tun aus meinem Tempo, die Möglichkeit bekommen, die Zeit wieder einzuschalten. Zeit auf Knopfdruck sozusagen, die man ein- und ausschalten könnte. Und jeder bekommt so viel, wie er für sein Tempo benötigt. Natürlich müssten die Langsamen mehr Zeit zum Ausschalten erhalten, und die Schnellen weniger 🤔. Das wäre doch fair.

Aber es gibt Menschen, die Zeit haben, allerdings sind sie krank, und können ihre Zeit nur mit ihren Sorgen ausfüllen. Sie sind definitiv zu krank, um keine Zeit zu haben. Ihnen täte ein Zeitmangel wiederum gut, wenn sie nur könnten und dürften. Andere Menschen dagegen, gesunde, haben auch Zeit, aber keine Hobbies und langweilen sich. Was ist mit ihnen passiert, dass sie außer TV, Smartphone und Konsumgüter sonst keine Interessen haben?, frage ich mich oft. Jeder Mensch hat ein Faible für irgendwas ... Und wieder andere haben zu wenig Zeit, aber dafür zu viele Hobbies 😈 ... Es scheint wohl nie richtig zu sein, das ist doch zum Verrückt werden 🙈. Aber ich werde nicht verrückt ... weil ich darin das Humoristische sehe, die Absurdität, die mich mit der Zeit wieder spielen lässt, und so möchte ich stattdessen in meiner Suche alles annehmen, was und wie es kommt und aus allem das Besondere machen. Nicht selten lasse ich sogar ganze Nächte ausfallen, um mehr Zeit zu gewinnen, solange es diesen Ein- und Ausschaltknopf nicht gibt. Dass für alle Menschen der Tag 24 Stunden hat, klingt zwar gerecht, aber für die Langsamen ist dieses Kalkül unausgewogen, weil sie einfach das Dreifache an Zeit bräuchten 😆. Die Zeit anzuhalten, damit Leben möglich ist, ohne Stillstand, und ohne dass Zeit verbraucht wird, wäre einfach perfekt. 

Musik und Literatur, ein Mix zwischen Lettern und Tönen

Denn Literatur erlebt man nicht nur in Büchern, sondern auch 
in der Musik. Meine Freundin bzw. meine Flötenpartnerin und ich haben wieder mit unseren Flöten zu musizieren begonnen. Duette aus Harry Potter, Herr der Ringe, Stücke aus der griechischen Mythologie u. v. m.  Aber auch als Solistin genieße ich und spüre dabei die Unendlichkeit. Hier kann ich richtig abschalten. Das Musizieren verleiht meiner Seele innere Flügel, die mich aus dem Alltag hinausfliegen lassen 🕊.

Musizieren ist eine Sucht, die keinen Schaden anrichtet. Würden die Suchtkranken nur wissen, wie viele schöne Süchte es gibt, die z. B. weder Leber noch Gehirn angreifen ... Süchte, die organisch nichts rauben, sondern uns geistig und seelisch nähren, indem sie unsere Seelen mit Freuden und Leben füllen. Diese Süchte machen uns nicht arm, sondern reich. Sie schenken uns Frieden und mich verbindet die Musik mit allen Lebewesen. Sie söhnt mich sogar aus, wenn es mit bestimmten Mitmenschen Unstimmigkeiten auszutragen gibt. 

Drei meiner Flöten, mit denen ich am häufigsten spiele, haben sogar einen Namen. Historia, mit ihr spiele ich eher altertümliche Stücke. Die zweite heißt Papagena, mit ihr spiele ich alle Formen von Melodien. Viele moderne und irische Balladen. Die dritte, ein Er zwischen zwei Damen, ist mein Orpheus, die dunkelste von allen. Orpheus liebe ich ganz besonders, weil er mit seiner tiefen Stimme so schön singen konnte und eine starke Liebe für seine Euridike empfunden hatte. Er konnte mit seinen Gesängen nicht nur die Götter verzaubern und milde stimmen, sondern auch alle Tiere anziehen. 

Meine Pläne für das neue Jahr 2022
Ich mag mich nicht festlegen, solange unsere Zeiten so unsicher sind. Eine literarische Reise 
möchte ich mal ganz vorsichtig anpreisen. Im Mai würde ich gerne für ein paar Tagen eine Voyage nach Paris tätigen, und lauthals schreien: Paris, j'arrive, um endlich Marcel Proust zu besuchen, und in dieser proustischen Weltstadt auf seinen Spuren flanieren und Madelines genießen. Urlaub habe ich schon beantragt. Ich war in meinen jungen Jahren schon mehrfach in Paris zu einer Zeit gewesen, als Proust in meinem Kopf noch nicht mal geboren war.

Sollte es wieder nicht klappen? Betrachte ich mit Humor und völlig relaxt, da Proust schon auf dem Friedhof liegt, seinen asthmatischen Erstickungsanfall hat er hinter sich, so muss ich keine Befürchtung und Sorge hegen, er könnte mir wegsterben. Anders wäre es, wenn auch Leichen sterben würden ... Aber nein, das geht glücklicherweise nicht. Er liegt ganz brav auf dem Père Lachaise, wo viele andere, bekannte Künstler auch liegen, und er weiß noch nicht einmal, dass er dort liegt. Er kann mir nicht weglaufen. Hier kann er nicht mal wegziehen. Umzüge, wie er sie häufig zu Lebzeiten der Gesundheit wegen erfahren musste, finden auf dem Friedhof als Toter nicht mehr statt. Deshalb bin ich beruhigt. Ich werde ihn dort finden, egal wann und zu welcher Zeit ich zu ihm reisen werde. Das ist ganz sicher.

Ansonsten habe ich vor, Dinge auf mich zukommen zu lassen. Ich freue mich auch darauf. 

Auf diesem Weg wünsche ich allen, allen, allen für die restlichen 10,5 Monate viel Frieden auf dem gesamten Planeten;  jede Menge Feingefühl, Liebe, Erfolg, viel Gesundheit und Freude in allen Aktivitäten. Unser Planet benötigt neben dem zahlreichen theoretischen Wissen, das es schon gibt und schon immer gegeben hat, jede Menge Empathie, Verständnis und Wohlwollen allen Lebewesen gegenüber. 






Eure Mira aus Darmstadt

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Gelesene Bücher 2022: 01
Gelesene Bücher 2021: 17
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott, Teil 1
Ovid - Metamorphosen
Rachel Joyce: Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
Paolo Coelho: Schutzengel

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Ein Wettrennen mit der Zeit
Fazit: Je schneller man das Leben lebt,
desto weniger Zeit kommt dabei heraus.

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Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)


Sonntag, 7. Februar 2021

Mein Jahresrückblick 2020

Foto: Pixabay
Mit nur 26 Büchern war 2020 das leseärmste Jahr der letzten neun Jahre. Was war los?

Gelesene Bücher 2020: 26
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Leseflaute?
Ich kann nicht sagen, dass ich unter einer Leseflaute leide. Ich bin eher frustriert, dass mir nicht mehr Zeit zur Verfügung gestanden hat. Aber was sind die eigentlichen Gründe, dass an meiner Lesestatistik seit den letzten Jahren solch ein sukzessiver Abfall zu beobachten ist? Häufig habe ich von Jahr zu Jahr mit meiner besten Freundin Anne darüber gesprochen, die mich gut kennt, und immer wieder habe ich die Gründe im Außen gesucht. Aber die wahren Gründe konnten nur in meinem Inneren gefunden werden. Denn zur Antwort hat mir schließlich hierbei der wunderbare Autor Stan Nadolny verholfen, in: Die Entdeckung der Langsamkeit. 

Eigenes Lese- und Lebetempo
Genau, daran liegt das. Ich habe mein eigenes Tempo. 

Sten Nadolny / Die Entdeckung der Langsamkeit
Zu viele neue Bücher verführen zu schnellem Lesen. Frühjahr- oder Sommerprogramme an Neuerscheinungen aller Verlage lassen an die Kleidermode erinnern. Lange habe ich die vielen Bücher im Sommer nicht mal ausgelesen, als schon die nächste Jahreszeit bzw. die neue Büchersaison angekündigt wurde. Manche Menschenseele kann so schnell nicht verarbeiten, wie der Kopf liest. Als ich zum Jahresabschluss Irvings Owen Meany gelesen habe, habe ich gemerkt, wie gut mir das langsame Lesen getan hat. Solche tiefgründige Gedanken haben sich mir aufgetan, die niemals entstanden wären, wenn ich ihn in einer schnelleren Geschwindigkeit abgelegt hätte. Wenn ich ein Buch geistig und seelisch erfassen möchte, und diesen Anspruch habe ich, dann geht das nur in meinem subjektiven Tempo.  

Man ist deshalb nicht verkehrt, weil man weniger Bücher schafft als andere. Diese unbewusste Einstellung ist zu revidieren, die Leseqauntität an der Lesequalität festmachen zu wollen. Irvings Owen Meany hat mir im Dezember gezeigt, dass mir viele Weisheiten aus dem Buch entgangen wären, hätte ich mir nicht die Zeit für ihn genommen. Und mit Prousts Briefen hatte meine Langsamkeit unbewusst schon längst begonnen, zu mir zurückzufließen, ohne dass mir das wirklich bewusst wurde. Ich las vor meiner Proust - Pause jedes Wochenende nicht mehr als zehn bis zwölf Seiten. Es hätte mich definitiv nicht befriedigt, wenn ich die Briefe einfach nur runtergelesen hätte. Dennoch bin ich gegen meinen eigenen Strom geschwommen, in dem ich versucht habe, dagegen anzukämpfen. Trotzdem habe ich nicht mehr geschafft, nur meine Unzufriedenheit hat noch weiter massiv zugenommen, wenn zur Mitte des Jahres hin eine schrumpfende Lesestatistik weiterhin zu beobachten war. 

Mit Sten Nadolny, der mich an die Vorteile der Langsamkeit erinnert, gehe ich also ins neue Lesejahr 2021. Ihn, nun in mein Herz eingelassen, möchte ich mich als eine langsame Leserin akzeptieren, dafür aber lese ich mit mehr Intensität und mit mehr Genuss. 

Viele meiner Bücherfreundinnen und meiner Besucher*innen melden mir zurück, dass ihnen an meinem Blog die Tiefe gefallen würde. Und ich verspreche, es wird mit meinem ursprünglichen Lesetempo noch tiefsinniger werden. 

Langsame Menschen können auch nicht so losplappern. Ähnlich wie bei 
John Franklin sprudeln auch bei mir die Worte nicht aus mir heraus, aber wenn ich durch einen Anpassungsdruck trotzdem rede und rede, kommen nur unreife Sachen hervor. Nicht anders erging es John Franklin, der auch das langsame Sprechen thematisiert hatte. Aber wenn diese Menschen Zeit bekommen, dann bekommen die Gedanken Blüten und aus den Blüten entstehen bei guter Pflege wunderschöne Pflanzen.

Doch nun etwas Statistik!

Meine Lesestatistik

Diese Bücher habe ich 2020 gelesen

Schwarz Fettgedruckt: Lesehighlight und die Blaugedruckten sind die abgebrochenen Bücher.

Das Jahr 2020 hatte gleich mit einem Lesehighlight begonnen und zum Ende hin hatte es sogar mit einem weiteren Leshighlight beendet. Beide Bücher sind aus dem Diogenes Verlag. 

Die Bücher werden unten in der Reihenfolge aufgezählt, wie sie auch über das Jahr verteilt gelesen wurden.

1. Ian McEwan: Die Kakerlake (12)
2. Ulrich Ladurner: Der Fall Italien (11)
3. Leena Gander: Die Gesichter des Meeres (***, nach 200 Seiten abgebrochen)
4. Charles Dickens: Dombey und Sohn BD 2 (11)
5. John Okada: No No Boy (12)
6. Ian McEwan: Liebeswahn (12)
7. Hasnaim Kazim: Auf sie mit Gebrüll (12)
8. Matthias A. K. Zimmermann: Kryonium (12)
9. John Kaag: Das Bücherhaus (***, nach 200 Seiten)
10. Hendrik Lambertus: Das Erbe der Altendiecks (12)
11. David Michie: Buddhismus für Mensch und Tier (12)
12. Saša Stanišić: Herkunft (12)
13. David Michie: Die Katze des Dalai Lama (***, nach 100 Seiten)
14. Dennis Lehane: Der Abgrund in dir (11)
15. Alexander Gosztonyi: Das große Buch der Seele (12)
16. Karmen Jurela: Rauschliebe (7)
17. Raffaella Romagnolo: Bella ciao (11)
18. Michael Rosenberger: Der Traum vom Frieden zwischen Mensch und Tier: (12)
19. Alexander Gosztonyi: Betrachte dich mit den Augen der Liebe (12)
20. Walter Moers (***) (338)
21. Oscar Wilde: Das Gespenst von Canterville (10)
22. Mahatma Gandhi: Es gibt keinen Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg: (12)
23. Raffaella Romagnolo: Dieses eine Leben (8)
24. Stefano Mancuso: Die unglaubliche Reise der Pflanzen (12)
25. Michael Repkowsky / Hochensibel und glücklich (12)
26. John Irving: Owen Meany (12)

Punktevergabe gelesener Bücher

12 Punkte: 15 Bücher
11 Punkte: 04 Bücher
10 Punkte: 01 Buch
  8 Punkte: 01 Buch
  7 Punkte: 01 Buch

Das ist doch ein guter Schnitt. Dass von den bewerteten Büchern kein schlechtes zur Hand war. Sie entwickelten sich für mich alle zu einem überdurchschnittlichen Potenzial. 

An die Autor*innen, die es nicht bis zur 12 geschafft haben. Bitte nicht traurig sein, ich versuche wirklich ganz ehrlich meine Punkte zu vergeben, und es fällt mir selbst auch nicht immer leicht, ein Werk schlechter zu bewerten als ein anderes. In unserer leistungsbezogenen Gesellschaft glaubt man immer die "Höchstpunktzahl" erwerben zu müssen, weil man zu den Besten zählen muss, um dadurch etwas Besonderes  zu sein. Nein, das muss man aber nicht. Mit sieben Punkten und weniger kann man durchaus auch ein ganz besonderer Mensch und Autor*in sein. Mir ist bewusst, dass eure Bücher eure Babys sind, mit denen ihr lange Zeit schwanger gegangen seid, bis ihr sie auf dem Papier ausgetragen habt. Das allein verdient schon große Wertschätzung und Anerkennung. 

Abgebrochene Bücher:

An die Autor*innen der abgebrochenen Bücher. Die Chemie zwischen uns hat partout nicht gestimmt. Ich konnte mit eurer Welt nicht warm werden, befinde mich in meiner Entwicklung auf einer völlig anderen Stufe, was das Welt- und Menschenbild betrifft.

Wenn ich jedem Buch die gleiche Anerkennung zolle, kann ich nicht mehr authentisch sein und büße dadurch auch vor mir selbst meine Glaubwürdigkeit ein.

Aber wie kommen Abbrüche zustande?

Dafür gibt es für mich zwei Kategorien.

Kategorie 1: Unterschiedliches Wissen

Zu einseitiges Weltbild

Dieser Punkt ist auch abhängig davon, wie ich ein Buch innerlich bewerte. Manches Wissen von Autor*innen ist für mich regelrecht überholt, bin damit längst durch, weshalb es zu den Abbrüchen mancher Bücher kommen konnte. Undifferenzierte Charaktere, einseitige Lebensstile befriedigen mich nun mal nicht. Die Welt draußen ist überall bunt und überall auf der Welt gibt es facettenreiche Menschen, gute und böse. Selbst im "schlechtesten" Menschen sind positive Anteile behaftet. Wenn solche Bücher noch in einer populistischen Sprache verfasst wurden, dann können wir partout nicht zusammen kommen.

Kategorie 2: Zu kühle Sprache
Eine zu kühle und eine zu technisierte literarische Sprache findet in meiner Seele keinen Anklang, denn ich halte es wie Benedict Wells. Auch ich mag keine "intellektuellen Dünkel". Auch ich möchte alle lesende Menschen hier für willkommen heißen, niemanden ausschließen, wobei die Experten unter uns, die sog. Literaturwissenschaftler*innen, sich häufig selbst abkabseln, viele pflegen den Austausch in ihren eigenen Nischen, da wir, die Nichtprofis, ihnen sicherlich zu profan erscheinen. Wells möchte mit seinen Büchern auch keinen Menschen ausschließen. Solche Autor*innen mache ich zu meinen Vorbildner*innen, wenn sie mir so richtig aus der Seele sprechen. 

Wie kommen die Lesehiglights zustande?
Ich habe ja viele Bücher mit 12 Punkten votiert, bei sieben fanden ganz besondere innere Erlebnisse statt.

Welche waren das? Sechs Kriterien

1.   1. Neue Wissensvermittlung 
 2. Versetzung in einen tranceähnlichen Zustand
 3. Unvorhersehbare Ereignisse und Ausgänge
 4. Wenn ein belletristisches Buch viele Fragen aufwirft und die hypothetischen Antworten
     dazu irregeleitet waren
 5. Überraschungen und Aha-Erlebnisse
 6. Die Balance eines ausgewogenen Schreibstils zwischen Kognition und Empathie

Rezensionsexemplare
Im Jahr 2019 hatte ich es als ziemlich bedrückend erlebt, meine Rezensionsexemplare nicht zeitnah besprochen zu haben. Teilweise mussten die Verlage bis zu einem Jahr auf meine Buchbesprechung warten. Das tat mir sehr leid, deshalb habe ich mir für das Jahr 2020 ganz fest vorgenommen, nicht mehr so viele Leseexemplare anzufragen und das ist mir in diesem Jahr gelungen. Nur noch einzeln habe ich die Bücher beantragt und konnte sie dadurch auch zeitnah besprechen.

Im Jahr 2021 handhabe ich es ähnlich, allerdings mit einer kleinen Veränderung. Ich möchte nur noch die Bücher anfragen, auf die ich ganz besonders aufmerksam geworden bin. Ich suche nicht mehr gezielt.

Ein herzliches Dankeschön hierbei an allen Verlagen, vor allem auch dem Bloggerportal, für das dafür aufgebrachte Verständnis.

Auch möchte ich wieder vermehrt Bücher anfragen, die nicht jeder lesen möchte. Diese Bücher machen mir irgendwie mehr Freude, sie zu rezensieren. Bei den anderen, vor allem bei den behypten Büchern, lasse ich mir mit kleinen Ausnahmen gerne etwas Zeit, da sie schon überall auf den Blogs genug Raum einnehmen.  

Meine Lieblingsverlage

Diogenes und Suhrkamp
Noch immer der Diogenes Verlag, aber auch der Suhrkamp Verlag. Neben den interessanten Büchern findet man in den Leseexemplaren immer wundervolle Grußkarten von diesen beiden Verlagen. Aus Zeitgründen habe ich leider keine Leseexemplare mehr beim Suhrkamp beantragt, aber es ist für mich tröstlich zu wissen, dass ich mit meinem Anliegen laut der Pressereferentin mich jederzeit wieder an den Verlag wenden könne. 

Und der Diogenes Verlag?
Wenn man nur noch Bücher aus diesem Verlag lesen würde, kann ich dafür meine Hand ins Feuer legen; man wäre für den Rest seines Lebens durchgehend mit vielen verschiedenen anspruchsvollen Büchern versorgt. Auch für die jüngeren Leser*innen unter uns. Keine Übertreibung. Und bei den gebundenen Buchbänden ist der Diogenes Verlag weiterhin nicht um gute Sprüche verlegen. Immer mit dem Passenden dabei. Wenn ich ein Diogenes-Buch aus seiner äußeren Hülle entkleide, purzelt mir eine Postkarte aus dem Inneren entgegen. Alle diese Karten werden wie ein Schatz in eine schöne Kiste gelegt. Und damit die Sprüche nicht nur Sprüche bleiben, packe ich immer mal wieder einen aus und es kommt vor, dass dieser Spruch sogar einen Platz in meiner Küche erhält. Viele sind fein humoristisch nuanciert. Wer den Diogenes Verlag kennt, der versteht den Witz aus jedem Spruch herauszuziehen. 

  

Werden Sie ein besserer Mensch ... Doch auch dieser Spruch zauberte ein Lächeln auf meinen Lippen. Aber gleichzeitig drückt er für mich genau das aus, zu was Bücher mir verhelfen sollen. Oftmals holen Bücher mich auch zu mir selbst zurück ... 

Für eine tolle und für die ganz besondere Zusammenarbeit mit der Pressereferentin Susanne Bühler, die mit ihrem Einsatz auch virtuell wunderbar uns Buchblogger*innen auf eine besondere Art und Weise betreut, möchte ich mich hierfür recht herzlich bedanken.

Frankfurter Buchmesse 2020
Leider ist sie dieses Jahr der Pandemie wegen ausgefallen. (Zur Pandemie habe ich am Schluss ein paar Worte geschrieben.) Virtuelle Buchmesse? Das hat bei mir nicht funktioniert. Ein Sonntag ist mir gelungen, zwei Lesungen zu verfolgen, über die ich schreiben wollte. Ich habe mir Notizen gemacht, habe sie aber nicht auf meinem Blog übertragen. Mir hat definitiv das Buchmessen-Feeling gefehlt.

Bloggertreffen mit Diogenes
Diogenes Verlag / Bloggertreffen über Zoom. Auch hier hatte ich mir viele Notizen zu den Neuerscheinungen für das Frühjahr 2021 gemacht und habe sie noch nicht auf meinem Blog übertragen, wo ich eigentlich sonst so fix bin mit meinen Aktivitäten dieser Art.

Ein Trost: Die Notizen gehen mir nicht verloren und werde sicher damit noch arbeiten, wenn auch in einer anderen Form. Zumindest nehme ich sie mit ins neue Jahr 2021.

Was ist mir nicht gelungen?
Alle meine literarischen Reisen mussten bedingt der Pandemie ausfallen. Sowie auch die Bildungsreise nach Auschwitz.

Leseprojekt Italien
Ich bin mit diesem Projekt regelrecht gescheitert, sodass ich damit wegen der stereotypen Themen und der meist durchgehend einfachen Charaktere nicht fortsetzen möchte. Um dieses Land aber nicht ganz aufgeben zu müssen, möchte ich mit Biografien weiter machen, weil sie viel differenzierter und glaubwürdiger ausfallen. Nicht alle belletristischen Bücher waren schlecht, aber die Themen, die darin behandelt wurden, waren (fast) immer dieselben. 

Was ist mir gelungen?
Das Marcel Proust – Leseprojekt habe ich zusammen mit Anne regelmäßig weiter verfolgt. Allerdings ist Anne zum Jahresende ausgestiegen, was ich natürlich verstehen kann, da sie zu Proust nicht dieselbe Bindung hat wie ich. Dennoch ein herzliches Dankeschön an Anne, dass sie mich für eine längere Zeit begleitet hat. Der Austausch mit ihr war immer sehr schön und bereichernd.

Weitere Leseprojekte
Ein paar weitere Leseprojekte zu bestimmten von mir favorisierten Autor*nnen konnten fortgesetzt werden. Das waren Bücher von Charles Dickens, Ian McEwan und John Irving.

Neue Leseforen auf Facebook
Es gibt auf Facebook so viele tolle Lesegruppen, für die ich neben meinem Beruf leider nicht die Zeit habe, mich überall einzubringen. Ich habe auch nicht immer die Power, mich mit anderen auszutauschen. Oftmals genieße ich auch die Stille und das Ausbrüten diverser Gedanken im Alleingang. 

Lesedrachen
Durch das Kennenlernen einer weiteren Lesefreundin bin ich in diesem Forum, das noch heimelig klein ist, nach bestem Willen aktiv.

Diogenes Backlistenlesen
Hier bin ich schon seit ein paar Jahren Mitglied, meist in stiller Form. Aber wenn es passt, kann ich mich auch recht aktiv einbringen, wie ich es dieses Mal mit einem Irving erlebt habe. Auch in einem Alleinposting-Gang. Eine wunderbare Erfahrung durfte ich in diesem Forum auch zum Ende des Jahres machen und habe hierbei neue und sehr interessante Menschen kennenlernen dürfen. Diese zahlreichen Posts haben mir geholfen, mir Owen näher zu bringen, da ich gewisse Gedanken und Eindrücke nicht einfach geschluckt habe, sie stattdessen dort festhalten konnte.

Leseforum außerhalb von Facebook
  Mojoreads

Leider werde ich mit dieser Plattform nicht so richtig warm, das aber auch an mir liegt, weil ich evtl. durch meinen Zeitmangel zu wenig aktiv bin, was ich selbst bedauere.

Schade finde ich allerdings, dass das Konzept dieses Forums von vielen Mitglieder*innen ideell nicht wirklich geschätzt und im schlimmsten Fall sogar missbraucht wurde. Durch die Kreditvergabe wurden viele Rezensionen gepostet, aber es kam wenig Austausch zustande. Eine ideelle Sache hat sich in eine materielle entpuppt. Das war sicher nicht im Sinne des wirklich gut gemeinten Administrator Volker Oppmann, der nun sein Konzept verändert hat. Kredite gibt es jetzt nur noch bis zu einer bestimmten Grenze. Ganz verwerflich fand ich, dass viele Rezensionen von anderen Seiten sogar gestohlen bzw. plagaiert wurden, um an Kredits dranzukommen.

Dennoch bleibe ich dem Forum weiterhin treu und fülle dort nach und nach meine virtuelle Bibliothek mit neuen Büchern auf, sobald ich sie ausgelesen habe.

Warum schreibe ich, wie ich schreibe?
Zu dieser Antwort hat mir John Irving mit seinem Buch Owen Meany verholfen.

Eine reine technische Sprache, wie ich oben schon geschrieben habe, liegt mir nicht, nimmt mir die Kreativität zu eigenen Gedanken. Mir kommt es in einem Werk hauptsächlich auf die Zwischenmenschlichkeit an. Ich möchte auf zwei Ebenen verstehen können, was ein*e Autor*in schreibt. Auf der kognitiv - intellektuellen Ebene und auf der Ebene der Feinfühligkeit. Wie fühlt sich der Gedanke an, den ein*e Autor*in durch jenes Werk in meinem Kopf hat entstehen lassen? Und so versuche ich im zweiten Akt des Verstehens in einem Buch eine Verbindung zu beiden Ebenen herzustellen.

Besondere Rückmeldung von Autor*innen?
Ich hatte in diesem Jahr eine Rückmeldung in kryptischer Form. Der Autor schickt mir einfach zwei Smilies, wovon der eine für mich erst ohne Bedeutung war. Was soll ich denn damit?, hatte ich mich gefragt. Smilies ersetzen die verbale Sprache nicht, sie unterstreichen sie lediglich. Er hatte mir einen lachenden Smilie geschickt, den Link meiner Rezension und darunter war der umgekehrte Smilie abgedruckt. Ich wusste nicht, was dieser Smilie sollte. Da schreibt ein Mensch so ein tolles Buch, und schickt mir Smilies, weil er wahrscheinlich nicht weiß, wie er sich mir gegenüber ausdrücken soll. Und erst am nächsten Morgen kam mir das Aha-Erlebnis. Er hatte mich mit seinem Buch gefoppt und alle meine Hypothesen wurden am Ende des Buches auf den Kopf gestellt. 18 Kilometer zur Arbeit eBike fahren war für mich ein Gewinn, da ich viel Zeit hatte, ohne abgelenkt zu werden, über sein zweites Smilie nachzudenken. Und das wäre sehr schade gewesen, wenn ich seine Antwort nicht verstanden hätte. Danke hierfür an den Autor.

Meine herausragende Freundschaft mit Anne-Marit Strandborg
Auch das Lesejahr 2020 war sehr schön mit Anne. Jede Menge buchige Themen haben wir telefonisch austauschen können. Leider befinden sich unsere Wohnorte zu weit auseinander. Aurich und Darmstadt  trennen fast 600 Kilometer. 

Zusammen haben wir die Proust - Briefe  gelesen, im Dezember eine Dickens-Weihnachtsgeschichte. Wir verfolgen zwar unterschiedliche Leseprojekte, auf die wir uns fokussieren, aber wir lernen trotzdem recht viel voneinander. Anne beschäftigt sich literarisch mit der ehemaligen DDR und aktuell ist sie seit Längerem mit Büchern über vergessene Autorinnen zugange. Anne habe ich vor zehn Jahren im Literaturforum kennengelernt, in dem auch ich sehr aktiv war, da ich noch keinen Blog hatte und auch Facebook war ich noch nicht beigetreten. Als ich das Forum aus bestimmten Gründen verlassen habe, baute ich mir vor acht Jahren meinen Blog auf, der im Mai 2021 neun Jahre alt wird. 

Liebe Anne,
ich danke Dir herzlichst für diese besondere Freundschaft. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg mit Deinen Leseprojekten und freue mich auf viele weitere Buchgespräche und über sonstige Themen, die auch das reale Leben uns bietet.  

Zum Abschluss ein paar Gedanken zur Pandemie, die unser aller Leben geprägt hat.
Auch die Buchbranche hat es stark getroffen
Fast überall wird nur noch über Covid 19 gesprochen. Dies hat sich schon auch zu einer Art Hype im Gesundheitswesen entwickelt. Die Sozialen Netzwerke sind voller Anfeindungen, auch die Journalisten bringen vielerorts nur noch recht einseitige Themenberichte. Daher halte ich mich in den Medien eher zurück, bevor man in eine rechte Schublade gesteckt wird. Ich möchte nur hier ein paar Zeilen darüber schreiben. Selbst viele Leseratten tauschen sich vermehrt darüber aus, wie ich heute von Anne mitgeteilt bekommen habe, die dieses Phänomen des Austauschs auch auf Twitter immer wieder beobachten würde. Die Buchthemen würden dadurch in den Hintergrund treten.

In so einer Phase ist es besonders wichtig, dass die Menschen zusammenhalten und sie sollen aufhören, sich gegenseitig anzufeinden. Corona ist besorgniserregend, ohne Frage, aber mit einer angstschürenden Politik kommt man auch nicht weiter, sie spaltet nur eine Gesellschaft und lenkt eher von den Ursachen der Problematik ab, und ich mich frage, ob das nicht auch gewollt ist? Klimawandel, gestörtes Ökosystem, Massentierhaltung, Abholzung von Regenwäldern, etc. Diese bereiten mir langfristig noch mehr Sorgen. Corona ist nicht die erste Pandemie. BSE, Vogelgrippe, Schweinegrippe ... Und jetzt der Ausbruch von Mutanten. Die Viren scheinen immer aggressiver zu werden. Wenn wir unsere gewohnte Lebensweise nicht hinterfragen und so weiter machen wie bisher, ist es sehr wahrscheinlich, dass bald mit neuen Erregern zu rechnen ist. Sorgen bereitet mir, wenn wir die Erlösung nur in die Impfungen setzen. Wir denken, der Impfstoff befreit uns von der Seuche. Das ist nur die eine Sichtweise. In Wahrheit müssen wir unser Leben ändern, denn die Natur wehrt sich, zeigt, wie krank sie durch uns geworden ist und sich die Krankheit auf uns überträgt. Eine Aufklärungskampagne dazu müsste gestartet werden. Welche Zukunft wollen wir unseren Kindern hinterlassen? Eine verbrannte Erde? Es wird längst Zeit für einen inneren und äußeren Lebenswandel. Alle haben sie Angst vor Covid. Aber wo bleibt die Angst vor einem ausgeraubten Planeten? Immer mehr jüngere Menschen erkranken an Krebs und sterben daran. Darüber werden keine Statistiken gezeigt. Das finde ich sehr gruselig und besorgniserregend ... 

Wieder zurück zur Buchthematik: Bedingt durch die Pandemie fällt die Leipziger Buchmesse auch 2021 zum zweiten Mal aus und es ist abzusehen, dass es auch die Frankfurter Buchmesse treffen wird. 

Meine Ziele für 2021
Ich würde gerne meine Leseprojekte weiter intensivieren. Ansonsten habe ich keine Ziele, da durch die Pandemie alles noch offen ist. Ich möchte bescheiden bleiben, da im Jahr 2020 viele Vorhaben ausgefallen sind. Eigentlich habe ich vor, Benedict Wells, der ein Lesungskonzert in Darmstadt am vierten November 2021 in der Centralstation gibt, zu besuchen. 

Neues Bewertungssystem, kleine Abweichung
Im möchte im neuen Jahr 2021 für die Lesehighlights zwei Extrapunkte vergeben. Zwölf bleibt weiterhin die volle Punktzahl, doch dieser kleine Obolus von zwei Punkten zusätzlich macht diese Werke zu Besonderheiten, zu Leseh
ighlights. Ich hatte 2019 das Problem, dass ich jede Menge 12-er Bewertungen hatte, und ich mich für die Highlights nicht entscheiden konnte. Und das fand ich sehr schade, denn es gab vereinzelt 12-er Bewertungen, obwohl mir die Bücher nicht besonders gut gefallen haben. 

Eigentlich hatte ich auch die Überlegung, ganz von der Bewertung abzukommen. Dann hatte ich mich doch wieder dafür entschieden, weil die Furcht vor unfairer Bewertung größer war, und ich Gefahr laufen würde, eine*r Autor*in nicht ausreichend gerecht werden zu können. Und dieses Punktesystem soll zu einer gerechteren Beurteilung verhelfen. Sie hilft , den Blick auf mehrere Bereiche auszuweiten. Es ist nur für mich eine persönliche Hilfe, denn eigentlich ist jede Bewertung sehr subjektiv, auch die vermeintlich objektive. Mehr nicht. 

Mein Fazit?
Trotz Leseabfall hatte ich insgesamt durch die besonderen inneren Erlebnisse ein wundervolles Lesejahr 2020. 

Foto: Pixabay
Verspätete Neujahrsgrüße? 
Tja, auch wenn der Jahreskalender jetzt schon Anfang Februar 
verzeichnet, möchte ich trotzdem noch die Gelegenheit nutzen, allen Verlagen, Autor*innen, Freund*innen, Bloger*innen und allen Besucher*innen ein erfolgreiches und ein gesundes neues Jahr 2021 wünschen. Uns allen wünsche ich auf jeder Ebene weiterhin viel Erfolg. Es bleibt noch genug übrig, um das Jahr mit diesen Wünschen weiter auszufüllen.

Herzlichst und beste Grüße

Mirella Pagnozzi

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Gelesene Bücher 2021: 02
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Aufhören, gegen den eigenen 
Strom zu schwimmen.

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere 
besser zu verstehen.


Sonntag, 26. Januar 2020

Mein Jahresrückblick 2019


Und wieder ist ein Lesejahr verstrichen. Mal schauen, was es mir rückblickend gebracht hat. 

Ein wenig Statistik
Das Jahr 2019 war mit 34 gelesenen Büchern das leseärmste Jahr von den letzten neun Jahren. Das muss ich so hinnehmen, da meine Zeit einfach nicht mehr hergeben hat.
Das sind in Zahlen geschrieben im Vergleich die gelesenen Bücher der letzten neun Jahre:

Gelesene Bücher 2019: 34
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Diese Bücher habe ich 2019 gelesen

1. John Irving: Lasst die Bären los
2. Clarence Day: Unser Herr Vater
3. Dörte Hansen: Mittagsstunde
4. Rosemarie Marschner: Das Bücherzimmer
5. Kent Haruf: Abendrot
6. Markus Zusak: Nichts weniger als ein Wunder
7. Paolo Cognetti: Sofia trägt schwarz
8. Rana Ahmad: Frauen dürfen hier nicht träumen
9. Han Kang: Deine kalten Hände
10. Ferdinand von Schirach: Verbrechen
11. Daniela Krien: Die Liebe im Ernstfall
12. Nicoletta Giampietro: Niemand weiß, dass du hier bist
13. Fatima Farheen Mirza: Worauf wir hoffen
14. Robert W. Haas: Der Tierheiler
15. Charles Lewinsky: Der Stotterer
16. Lucy Fricke: Töchter
17. Lukas Hartmann: Der Sänger
18. Grandin Temple: Ich sehe die Welt wie ein glückliches Tier
19. Erich Kästner: Der Gang vor die Hunde
20. Ian McEwan: Maschinen wie ich
21. Elke Söllner: Die heilende Kraft der Katzen
22. Gary Shteyngart: Willkommen in Lake Success
23. Astrid Lindgren: Ronja Räubertochter
24. Henning Mankell: Die italienischen Schuhe
25. Andrej Kurkow: Graue Bienen
26. Henning Mankell: Die schwedischen Gummistiefel
27. Juli Zeh: Unterleuten
28. Simone Lappert: Der Sprung
29. Tracy Barone: Das wilde Leben der Cherri Matzner
30. John Strelecky: Das Café am Rande der Welt
31. Marcel Proust Briefe, BD 1
32. Ulrich Ladurner, Der Fall Italien
33. Charles Dickens, Dombey und Sohn BD 1
34. Michi Brezel: Witzvorlagen / Cartoons

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10394 gelesene Seiten
 

20900 gelesene Seiten von 2018.

10506 weniger Seiten als 2018.


Punktevergabe gelesener Bücher

34 Bücher gelesen
05 Bücher habe ich abgebrochen. Und vier bleiben ohne Bewertung.
14 Bücher haben von mir die Höchstpunktzahl (12 Punkte) erhalten.
04 Bücher haben elf Punkte erhalten.
02 Bücher haben 10 Punkte …
02 Bücher haben 9 Punkte ...
01 Buch ... 8 Punkte
03 Bücher ... 7 Punkte
01 Buch ... 4 Punkte

Am schlechtesten hat bei mir abgeschnitten
Lucy Fricke: Töchter


Abgebrochen habe ich

1.    John Irving: Lasst die Bären los
2.    Elke Söllner: Die heilende Kraft der Katzen
3.    Markus Zusak: Nicht weniger als ein Wunder
4.    Ferdinand von Schirach: Verbrechen (Toller Schreibstil, aber mir waren die kriminalistischen Fälle zu heftig)
5.    Lucy Fricke: Töchter

Was waren meine Highlights im Jahr 2019?
Bücher mit 12 und 11 Punkten.

12 Punkte

1.    Clarence Day: Unser Herr Vater
2.    Charles Lewinsky: Der Stotterer
3.    Dörte Hansen: Mittagsstunde
4.    Rosemarie Marschner: Das Bücherzimmer
5.    Kent Haruf: Abendrot
6.    Rana Ahmad: Frauen dürfen nicht träumen
7.    Nicoletta Giampietro: Niemand weiß, dass du hier bist
8.    Fatima Farheen Mirza: Worauf wir hoffen
9.    Robert W. Haas: Der Tierheiler
10.  Lukas Hartmann: Der Sänger
11.  Grandin Temple: Ich sehe die Welt wie ein glückliches Tier
12.  Erich Kästner: Der Gang vor die Hunde
13.  Andrej Kurkow: Graue Bienen
14.  Michi Brezel: Witzvorlagen

11 Punkte

1.    Astrid Lindgren: Ronja Räubertochter
2.    Simone Lappert: Der Sprung
3.    Tracy Barone: Das wilde Leben der Cheri Matzner
4.    Charles Dickens: Dombey und Sohn, BD 1

Weitere Highlights
Meine Highlights waren zudem auch meine zwei literarischen Reisen nach Irland und Schweden, die mir geholfen haben, meinen seelischen Stress abzubauen, um wieder meine innere Balance zu finden. Über diese Reisen habe ich auf meinem Blog ausführlich berichtet.

Bin ich zufrieden mit meinem Lesejahr 2019
Zufrieden bin ich, dass ich so viele Highlights hatte. Weniger zufrieden, dass ich so wenige Bücher geschafft habe.

Welche Bücher möchte ich im neuen Jahr unbedingt lesen?
1.    Meine Leseprojekte intensivieren
2.    SuB-Abbau
3.    Weiter Marcels Prousts Briefe mit Anne lesen

Rezensionsexemplare
Rezensionsexemplare habe ich deutlich eingeschränkt. Es befriedigt mich nicht, nur Rezensionsexemplare zu lesen. Ich finde es schön, wenn man Schwerpunkte hat, die sich auch auf meinem Blog zeigen lassen. Auch hier ist mein Wunsch, die Balance zu finden zwischen Rezensionsexemplaren und den eigenen Büchern. Mein Interessensgebiet ist sehr, sehr groß, wie man dies auf meinem Blog sehen kann. Sonst huscht man nur von einer Thematik in die nächste, ohne diese zu vertiefen. Und das liegt mir nicht.
Aber ich bin sehr dankbar, wenn ich Leseexemplare erhalte. Das weiß ich sehr zu schätzen. Es sind viele wunderbare Bücher darunter, die ich alle nicht missen möchte.

Veränderungen
Ich habe durch Anne ein neues Bücherforum gefunden, in dem ich mich recht wohl fühle. Hier werde ich auch meine Rezensionen weiter teilen.
Das Forum nennt sich Mojoreads. Es arbeitet mit einem ganz anderen System. Man bekommt für jede Aktivität Credits, die man später bei einer bestimmten Summe gegen Bücher eintauschen kann. Ich bin jetzt nicht darauf aus, viele Credits zu sammeln. Ich poste aus Freude, auch ohne Credits würde ich mich hier einbringen. Allerdings bin ich auch hier nicht so wahnsinnig aktiv, da mir dafür einfach die Zeit fehlt. Das finde ich sehr schade, da man auch Beziehungen zu anderen Leser*innen nicht so gut pflegen kann. Aber mit Anne hat sich eine tiefe Freundschaft entwickelt. Wir kennen uns mittlerweile schon zehn Jahre und haben uns in einem anderen Literaturforum kennengelernt, in dem ich richtig aktiv war, aber seit ich den Blog habe, schaffe es nicht, mich woanders mehr einzubringen.

Mein Lieblingsverlag
Hierbei muss ich nicht groß nachdenken, das ist auf jeden Fall der Diogenes – Verlag. Und das hat ideelle und materielle Gründe. 

Der ideelle Wert

-       Gutes Gespür auf der Autor*innen – Suche, dadurch sehr gute und sehr sympathische Autor*innen im System
-       Viele schöne und authentische Buchgeschichten
-       Der wunderbare Kontakt zwischen der Pressereferentin des Verlages und uns Blogger*innen. Auch gefällt mir, dass der Verlag bei jeder Buchmesse die Autor*innen einlädt, und man als Leser*innen diese live erleben darf. So viele interessante Autor*innen, die sich auf dem Bloggertreffen auch uns Blogger*innen persönlich hingewendet haben. Dadurch bekommt man die Möglichkeit, die Autor*innen persönlich kennenzulernen. Ein großes Dankeschön hierbei an Susanne Bühler, Philipp Keel und den wunderbaren und sympathischen Autor*innen.

Der materielle Wert

·        Das sind schlichtweg die Bücher, die alle in einem Format gedruckt werden, sodass man sie ganz leicht nebeneinander in das Bücherregal stellen kann. Dadurch strahlt es eine wunderbare Harmonie aus. Mir gefällt das einfach gut. 
·        In jedem Buchband befindet sich eine Postkarte mit einem wunderschönen kritischen Spruch zu Politik und / oder Gesellschaft. 
- 
Meine Art, Rezensionen zu schreiben
Meine Art, Rezensionen zu schreiben möchte ich gerne beibehalten. Ich mache mir über ein Buch immer sehr viele Gedanken, und ich finde es schade, wenn sie untergehen, nur damit man schön objektiv wirkt. Aber ich möchte nicht objektiv wirken, sonst kann ich gar nicht authentisch sein. Ich möchte mich in dem finden, in dem, was ich schreibe. Mir ist es wichtig, dass mein Verstand und meine Seele beim Schreiben mitschwingen. Dabei habe ich von einem unbekannten Autor einen wunderschönen Spruch gefunden, der just hätte auch von mir sein können.
                Intelligenz und Intuition sind zwei Freunde.
Ich mag das einseitige Intellektualisieren nicht. So oft kommen mir gute Gedanken, die ich aufschreibe, und ich mich dabei immer frage, ob ich das auch wirklich so meine, was ich so schöngeistig produziert habe? Deshalb frage ich mich ganz häufig, ob ich diese von mir formulierten Theorien auch in der wirklichen Welt lebe? Mir ist es wichtig, das, was ich denke auch spüren zu wollen. Deshalb habe ich meinem Blog den Titel Literatur zum Nachdenken und zum Nachfühlen gegeben. Außerdem möchte ich auch nicht das schreiben, was andere schreiben. Jeder Mensch ist ein Individuum, und das möchte ich auch beim Schreiben meiner Rezensionen bleiben. Und zwar schön persönlich, sodass man meine Besprechungen mit anderen nicht einfach austauschen kann.
Ich verbringe viel Zeit damit. Zeit, die vom Lesen abkommt, aber doch zum Lesen dazugehört.

Ich bekomme auch Rückmeldung von Autor*innen. Leider meistens nur via eMail. Eine schrieb mir zum Beispiel, dass sie sich mit meiner Buchbesprechung hundertprozentig verstanden gefühlt habe ... Welche eine Freude für mich, das zu lesen.
Ende des Jahres habe ich zum ersten Mal einen Kommentar von einem Autor auf meinem Blog erhalten, über den ich mich wahnsinnig gefreut habe. Ich habe mich auch hier so wertgeschätzt gefühlt.

Verrate ich in meinen Rezensionen zu viel?
Es gibt verschiedene Meinungen. Viele sagen, dass ich durch meine lange Rezension Neugier wecken konnte, und sie das Buch dann selbst lesen wollten. Andere sagen, sie lesen an meinen Rezensionen nur die Handlung, dann scrollen sie runter, um die Punktevergabe zu entnehmen. Wenn sie das Buch selbst gelesen haben, lesen sie meine ganze Rezension, um die Meinungen miteinander zu vergleichen. Andere sagen wiederum, dass sie meine Art zu schreiben wunderbar fänden, weil sie anders sei als die der anderen Leser*innen. Darüber freue ich mich, aber das ist auch alles nur Geschmackssache. 

Leserunden
Leserunden haben mich letztes Jahr sehr gestresst, sodass ich dieses Jahr damit aussetzen möchte. Ich tausche mich sehr gerne mit anderen aus, aber wenn man auch noch die vielen Kommentaren der Mitstreiter*innen lesen muss, bleibt mir dann gar keine Zeit mehr, selbst noch das Buch zu lesen. Letztes Jahr bin ich ganz schön ins Strudeln gekommen, dass mir die Freude am Austausch verloren gegangen ist. Angenehm finde ich einen Austausch von ein bis drei Personen. Was darüber ist, empfinde ich nur als Stress, wenn man abends einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich gebracht hat. Außerdem wird man doch zu sehr von den Meinungen anderer beeinflusst, bei denen es geradezu heraussprudelt, während ich oftmals mehr Zeit benötige, bis sich die Thematik in mir entfaltet hat. Ich habe nicht immer Lust, so schnell über ein Buch zu sprechen, weil ich die Situation einer Handlung und die Charaktere der Protagonist*innen stärker beobachten möchte, bevor ich mir darüber eine Meinung bilde. Und deshalb lese ich derzeit ganz gerne lieber im Stillen. 

Aber auf Diogenes Backlist habe ich gesehen, dass man dort auch über Gedanken eines Buches schreiben kann, selbst wenn dazu keine Leserunde stattgefunden hat. Das würde ich gerne fortsetzen. Ich fand den letzten Austausch über den neuen McEwan wahnsinnig bereichernd, ein kurzer Austausch mit nur zwei/drei Leuten. 

Literarische Reisen

Literarische Reisen möchte ich auch in diesem Jahr fortsetzen.
1.    Im April für ein Wochenende nach Paris, um auf den Spuren von Marcel Prousts zu wandeln. Paris ist mir nicht fremd. Ich war schon drei Mal dort, aber zu einer Zeit, in der mir Proust noch fremd war.
2.    Im Mai findet eine Bildungsreise mit Reiner Engelhard als Reiseleiter nach Auschwitz statt.

3.    August / September plane ich erneut eine Schwedenreise.  

Ich wünsche allen meinen Freund*innen, den Verlagen und meinen Besucher*innen ein schönes und friedliches buchiges Jahr 2020. 

Eure Mir(ell)a aus Darmstadt