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Dienstag, 27. September 2022

Tania Goryushina und Andrej Kurkow / Warum der Igel reich beschenkt wird

Ich schreibe und lese weiter, dabei In Gedenken an alle Kriegsopfer; an alle Menschen und Tiere dieses Planeten. Ich fordere eine ganzheitliche Bildung für Herz und Verstand!
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Aus dem Russischen von Angelika Schneider 

Klappentext

Der kleine Igel ist zurück! Im Herbst sonnt er sich gern auf einem Hügel und beobachtet die Menschen im Dorf. Als er in sein Baumstumpfhaus zurückkehrt, findet er dort drei Säckchen gefüllt mit kleinen Äpfeln. Was er für ein Geschenk der grauen Maus hält, stellt sich bald als Wintervorrat des roten Eichhörnchens heraus. Das macht aber nichts, denn der Wald ist voller Geschenke für alle.

Der kleine Igel möchte sich bei der grauen Maus für die großzügigen Geschenke bedanken und sammelt ein Bündel Weizen für sie. Kaum zu seinem Haus zurückgekehrt, findet er aber noch mehr Vorräte – bald hat er keinen Platz mehr zum Schlafen! Da kommt das rote Eichhörnchen dazu und klärt das Rätsel auf: Es möchte das Baumstumpfhaus als Speicher verwenden. Der Igel erlaubt es ihm und wird dafür reich beschenkt: mit einem Ausflug in die Baumwipfel, einem selbstgemalten Bild und einem eigenen Zeichenset. Im roten Eichhörnchen finden er und die graue Maus außerdem einen neuen Freund. Eine anrührende Geschichte über gegenseitige Unterstützung, Freundschaft und Dankbarkeit.

Autor*inporträt

Andrej Kurkow, geboren 1961 in St. Petersburg, lebt seit seiner Kindheit in Kiew und schreibt in russischer Sprache. Er studierte Fremdsprachen, war Zeitungsredakteur und während des Militärdienstes Gefängniswärter. Danach schrieb er zahlreiche Drehbücher. Seit seinem Roman ›Picknick auf dem Eis‹ gilt er als einer der wichtigsten zeitgenössischen ukrainischen Autoren. Sein Werk erscheint in 42 Sprachen. Kurkow lebt als freier Schriftsteller mit seiner Familie in der Ukraine.

Tania Goryushina, 1978 in Kiew geboren, ist Künstlerin, Illustratorin und Dozentin. Ihre Kinderbuchprojekte, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurden, entwickelt sie in Zusammenarbeit mit verschiedenen Verlagen oder produziert sie in ihrem eigenen Kleinverlag ›Tyanachu‹. Tania Goryushina lebt in Stockholm.

Buchdaten

  • Herausgeber ‏ : ‎ Diogenes; 1. Edition (28. September 2022)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 36 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3257013051
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3257013054
  • Lesealter ‏ : ‎ Ab 4 Jahren

Dies ist nun das zweite Kinderbuch, das ich von Kurkow gelesen habe. Wieder wundervoll. 

Für Kinder
Ein Buch über Freundschaft. Ein Buch über´s Teilen. Ein Buch über´s Staunen ... über Entdeckungen ... über Überraschungen ... über Großzügigkeit ... 

Ich habe dieses Buch mittlerweile mehreren Vorschulkindern vorgelesen, und sie besaßen aus dem Gespräch heraus alle diese natürliche Selbstverständlichkeit, gutmütig und hilfsbereit anderen gegenüber aufzutreten ... 
Zudem waren die Kinder fasziniert von den vielen schönen Bildern. Sehr kindgerecht in Bild und Sprache.

Am kommenden Wochenende lese ich das Buch meinem kleinen Freund Jan, elf Jahre, vor. Ich bin neugierig auf das Leseempfinden eines älteren Kindes. Und seine Mutter, die Grundschullehrerin ist, wird das Buch sicher auch in ihrer Klasse zum Einsatz bringen. Leider wurden beide letztes Wochenende krank, und wir das Buch verschieben mussten. 

Ich werde die Eindrücke von Jan dann hier später noch nachliefern. 

Hier geht es zum ersten von  mir gelesene Kinderbuch Warum den Igel keiner streichelt. 

Was hat mich als eine erwachsene Leserin berührt?
Von der ersten bis zur letzten Zeile hat mich alles berührt. Allerdings hatte ich zu Beginn Mitleid mit dem Igel, wie sehr ihn dieser Schenkzwang gestresst hat ... 

Aber in der Geschichte geht es um etwas ganz anderes. Die besondere Freundschaft zwischen dem Igel  und der Maus ... Sooo liebevoll. Eine neue Freundschaft zwischen dem Igel und dem Eichhörnchen. Jedes Tier ist anders und jedes Tier geht auf die Besonderheit des Anderen ein. Aber sie haben auch alle Gemeinsamkeiten. Sie alle sind achtsame Lebewesen, sie alle haben eine Seele, sie alle leben gemeinsam in einem Wald und lernen, sich die Schätze zu teilen ... 

Fazit:
 Andrej und Tania zeigen mit ihrem Kinderbuch auf, dass der Planet Erde allen gehört. Etc. Menschen, Tieren, Pflanzen, Mineralien, etc ... . 

Je mehr wir (fremden) Besitz beanspruchen wollen, desto ärmer macht es uns. Reich sind die, die schenken und teilen. 🧡🧡🧡

Ich lehne mich weit aus dem Fenster
Dieses Buch gehört in die Briefkästen sämtlicher profitorientierter Politiker*innen weltweit. Aber an einen Politiker musste ich aktuell ganz besonders denken, dem leider die Weisheit dieses Eichhörnchens fehlt ... 

Klare Leseempfehlung!!!!

14 Punkte durch zwei Zusatzpunkte wegen des Lesehighlights!!!

Hier geht es zur Verlagsseite von Diogenes.

Vielen herzlichen Dank an den Diogenes Verlag für das Bereitstellen dieses wundervolle Leseexemplars. 

Und Hier die Autorenseite auf Diogenes.

Kurkow bereist im Okt. 2022 Deutschland und hält in vielen großen Städten Lesungen zu seinem neuesten Werk Samson und Nadjeschda

Für mich ein ungünstiger Monat, schade, dass Darmstadt n
icht dabei ist. Würde die Lesung in DA stattfinden, könnte ich es vielleicht irgendwie einrichten. Wie gerne hätte ich ein signiertes Exemplar vom Autor persönlich.

Auch die fbm´22 entfällt dieses Jahr für mich aus verschiedenen Gründen, auf der Kurkow mehrfach vertreten ist. Ich verpasse viel, ich weiß, somit auch das Diogenes Jubiläum. Vielleicht aber schaffe ich es, an nur einem Tag zur Buchmesse zu erscheinen. 

Ich wünsche schon jetzt recht viel Erfolg allen, allen Beteiligten! Auch ohne mich. 

Beste Grüße an Andrej, Tania und dem Diogenes Verlag
Mirella Pagnozzi
__________________
Ich hamstere kein Speiseöl,
keine Hefe,
kein Mehl
und sonstige Lebensmittel!
Ich hamstere stattdessen:
Bücher
Musiknoten
Notizhefte
leere Tagebücher
Stifte
Musik;
obwohl ich weiß,
dass man Papier nicht essen und nicht trinken kann.
Aber die Buchstaben und die Musiknoten beruhigen mich nun mal 🙈.
Sie nähren meine Seele und meinen Geist von innen!

__________________

Stoppt die Milliarden für die Aufrüstung!
Investiert  die Milliarden in Bildung und Menschlichkeit!
Für einen Wohlfühlort für alle!
Soldaten! Hört auf Bomben zu werfen! 
Werft Weizensamen! (Andrej Kurkow)

Soldaten; nieder mit den Waffen! (M. Gandhi)
Alle!
Nie wieder Krieg! (Käthe Kollwitz)
Kriegswillige Politiker an die Front!
Empathische Frauen und Männer an die Macht!
Solidarität mit Ukrainer*innen und allen friedliebenden
Menschen dieser Erde!
Solidarität mit russischen Kriegsgegner*innen!
Schluss mit Diskriminierungen!
Liebe für alle! Hass für keinen! (Ahmadiyya-Muslime)
Kriege entstehen aus dem Scheitern,
das Menschsein der Anderen zu verstehen.
(Dalai Lama)
Wir brauchen keinen Krieg! Krieg brauchen diejenigen, 
denen Gerechtigkeit fremd ist und die die Völker versklaven wollen.
(Andrej Kurkow)
Der Mangel an Gefühl ist das gefährlichste Gefühl von allen.
(Elif Şafak)

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Ein Wettrennen mit der Zeit
Fazit: Je schneller man das Leben lebt,
desto weniger Zeit kommt dabei heraus.

Neues Fazit:
Ich habe keine Zeit mehr, keine Zeit zu haben.
Es gibt zu viel zu tun! In meinem
 Tempo!

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Imprecht für alle!
Impfzwang für keinen!

Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)

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Gelesene Bücher 2022: 08
Gelesene Bücher 2021: 17
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
Ulrike Guérot: Wer schweigt, stimmt zu
Fjodor F. Dostojewski: Der Idiot
Carsten Henn: Der Buchspazierer
Spencer Wise: Im Reich der Schuhe

Montag, 11. Oktober 2021

Louise Brown / Was bleibt, wenn wir sterben - Erfahrungen einer Trauerrednerin (1)

Bildquelle: Pixabay
Dass der Tod uns dazu bringen kann, in der Hektik unseres 
Alltags innezuhalten und genauer hinzuschauen. Und wir erst dann die Einmaligkeit einer Person entdecken, die sich weniger in den großen Taten als in den kleinen Details zeigt. Die Details, die sich oft im Alltäglichen verbergen. (2021, 13)

Ein wunderbares, fulminantes Buch, das mich trotz meiner schon vorhandener Kenntnisse zum wieder Nachdenken anregen konnte. Ich habe das Buch schon vor einer Woche ausgelesen und freue mich jetzt auf den schriftlichen Part und hoffe aber, mich an wichtige Details erinnern zu können.

Am Ende der Besprechung gebe ich ein paar Fragen aus dem Interview aus der Diogenes  Talk - Zoomrunde wieder.  

Zwischendrin, je nach Thematik, habe ich vereinzelt eigene Beispiele angedockt, weil es aus meiner Sicht so schön gepasst hat.

Hier geht es zum Klappentext, zum Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Um was geht es in diesem Buch?
Auf jeden Fall geht es nicht nur um den Tod an sich, sondern auch um das Leben. Und die Verarbeitung aus beidem, was bleibt, wenn wir sterben.

Die Autorin bringt jede Menge Beispiele aus ihrer Berufspraxis als Trauerrednerin, aber auch Beispiele als Betroffene, als sie ihre eigenen Eltern in kurzen Zeitabständen verabschieden musste.

Diesen Mix zwischen Professionalität und persönlicher Erfahrung ist Louise Brown in dieser außergewöhnlichen Thematik wunderbar gelungen, ohne sentimental zu wirken, ohne den roten Faden in einem Dschungel von belastender Traueremotionen verloren zu haben.

Und jede Menge symbolträchtige Weisheiten waren zu entlocken:

Freut euch an jedem Tag eures Lebens, die Jahre enteilen wie ein Sturmwind, wie eine aufgeblühte Rose, die morgens noch duftet und am Abend verblüht. Ich habe Brot bekommen, und man hat mir Rosen geschenkt - wie glücklich war ich, beides in meinen Händen zu halten. (35)

Vieles, in dem, was die Autorin geschrieben hat, habe ich mich selbst widerspiegeln können. Mir ist mein Leben in doppelter Weise bewusst, einmal, dass wir leben und einmal, dass es aber eines Tages zu Ende ist. Trotzdem versetzt es einen immer wieder in einen Schockzustand, wenn der Tod einer nahestehenden Mitseele ereilt. Und ich mich immer wieder dabei fragen muss, ob es nicht einen Weg gibt, sich besser darauf vorzubereiten?

Wie tief muss es denn erst Menschen treffen, die nicht so bewusst durchs Leben gehen? Ich habe keine bessere Vorbereitung auf diese Thematik finden können, als die Bewusstheit selbst, trotzdem ist es jedes Mal schmerzvoll.

Wie sollte ich mich darauf vorbereiten? Auch das verstand ich in diesem Moment: Selbst wenn in den Ärzteberichten steht, dass ein Mensch bald sterben wird, auch wenn wir es an einem Sterbebett spüren: Wir sind nie wirklich darauf vorbereitet, wenn der Moment dann tatsächlich da ist. (70)
Aber den Tod als einen zum Leben dazugehörigen Prozess zu betrachten, kann dennoch hilfreich sein.
Es ist schon paradox, dass wir in den Nachrichten täglich mit Geschichten von Leid und Verlust konfrontiert werden, in unserem Alltag aber nie wirklich dafür gewappnet zu sein scheinen, dass ein geliebter Mensch eines Tages sterben könnte. Es hat bei mir lange gedauert, bis ich das Leid weniger als eine Störung, sondern vielmehr als einen Teil des Lebens akzeptieren konnte (…). Bis ich gelernt habe, Verlust und Schmerz als das zu sehen, was sie sind: Bestandteil des Lebens. Bis ich das Schicksal besser annehmen konnte, anstatt mich dagegen aufzulehnen und im eigenen Leid zu versinken. (38)
Damit möchte die Autorin aber keineswegs ausdrücken, dass man das Leid und den Trauerschmerz ignorieren muss, ihn sozusagen verdrängen, was ja die übliche Form bei vielen Menschen der modernen Industrienationen ist.
Ich will das Leiden keinesfalls schönreden. Sprüche wie > Was mich nicht umbringt, macht mich stärker < mochte ich noch nie. Denn was uns nicht umbringt, bringt uns manchmal fast um. Und was uns fast umbringt, kann tiefe Risse und Narben hinterlassen. Narben, die nicht immer gut verheilen und uns für immer prägen. (Ebd)
Wie also geht man mit der Trauer angemessen um, damit man für andere nicht als Last empfunden wird?

Denn was ich diesbezüglich als Tabu in unserer Gesellschaft empfinde, ist genau dieser Satz:
Natürlich kann ich nachvollziehen, wie anstrengend es für Freunde, Verwandte oder Kolleginnen sein kann, einen emotional instabilen Menschen um sich herum zu haben. Ich selbst war so ein Mensch, der in den Monaten nach dem Tod der Eltern immer wieder die Tränen kamen. Dennoch finde ich Sätze wie: >> Jetzt ist es aber auch gut mit der Heulerei << respektlos: Ein Satz, den mir ein nahestehender Mensch drei Monate nach der Beerdigung meiner Eltern an den Kopf geworfen hat. Niemand sollte das Gefühl haben, versagt zu haben, weil er nicht so souverän sein kann, wie die Gesellschaft es erwartet. Niemand sollte sich dafür schämen, nicht mehr so sein zu können, wie er vor dem Verlust war. Oder weil sich das Zusammensein mit anderen in einem Raum so anfühlt, als stünde man auf einer Bühne vor Publikum und hätte den Text vergessen. (108)
Dies waren auch meine Erfahrungen mit dem Tod meines eigenen Vaters. Ich hätte Lust, am Ende dieser Besprechung über ein kurzes Beispiel zu schreiben, damit wir alle voneinander lernen können, achtsamer mit uns selbst und den anderen umzugehen. Menschen, die leichter verdrängen können als andere, gehen allerdings in erster Linie mit sich selbst nicht achtsam um, was sich sehr wahrscheinlich irgendwann mit negativen Auswirkungen zeigen wird. Und wer mit sich gut umgeht, kann auch gut mit anderen umgehen. Wer anderen eine wertfreie, hohe Toleranzgrenze entgegenzubringen weiß, der kann es auch sich selbst gegenüber.
Tatsächlich scheint heute die Frage, wie man mit seinem Verlust klarkommt, daran gemessen zu werden, wie wenige Emotionen man als Trauernder offenbart. Auch habe ich beobachtet, dass es eine Art unsichtbare Zeitmarke zu gehen scheint - ungefähr nach sechs Monaten -, nach der man von Kollegen und Nachbarn so behandelt wird, als wäre man die Gleiche, die man vor dem Verlust war. Tatsache ist aber, dass man nie mehr der Mensch sein wird, der man einmal war. Die Einsamkeit in einem bleibt und das weit über die ersten Monate hinaus. Und wer trauert, ist oft doppelt einsam, denn man verliert häufig nicht nur eine geliebte Person, sondern muss auch damit rechnen, dass Bekannte sich von einem abwenden, aus Furcht, einen mit falschen Kommentaren zu belasten. (109)

Manche wissen tatsächlich nicht, wie sie sich aufgrund ihrer Befangenheit in so einem Fall dem Trauernden gegenüber verhalten sollen. Die Autorin geht auch darauf ein, dass es nicht darum geht, jemanden mit großen Worten zu betüdeln. Nein, kleine und aufrichtige Worte tun es auch. Die eigene Befangenheit ruhig zeigen, dass man z. B. unsicher ist …

Es gibt eine Textstelle, die hat mir ganz besonders gefallen. Gedanken, die ich mir als Jugendliche häufig gemacht habe,  viele (philosophische) Gedanken über den Tod:

Poesie der Geschichte, die in der wundersamen Tatsache liegt, dass einst, auf diesem bekannten Flecken Erde, andere Männer und Frauen gingen, genauso wie wir heute, in ihren Gedanken vertieft und von ihren Leidenschaften beeinflusst, aber jetzt sind sie alle fort, eine Generation entschwindet nach der anderen - sowie auch wir bald entschwinden werden, wie Geister im Morgengrauen.  (115)

Der Umgang mit der Vergänglichkeit?
Viele Menschen verbringen sehr viel Zeit damit, sich mit Anti - Aging Produkten zu verjüngen, und verlieren dadurch ihre Endlichkeit aus dem Bewusstsein. Aber geht das? Kann man dem wirklich entfliehen, selbst wenn man es geschafft hat, sich mit chirurgischer oder konventioneller Kosmetik jünger zu machen?
Mir persönlich würde etwas fehlen. Die Erfahrung, die Gedanken und die Gefühle, was das Älterwerden ausmachen und zwar eines Tages bestmöglich wissend gehen zu können. Ich bin sicher, dass wir alle lernen könnten, philosophisch mit unserer Endlichkeit umzugehen, würden wir uns nicht von den Werbespots, die uns ewige Jugendlichkeit (Jugendwahn) suggerieren, in dem kein Älterwerden erlaubt ist, beeinflussen ließen. Die Autorin bietet hierbei schöne und sinnfindende Impulse, die Mut machen können, …

mit der Einsicht, dass das Älterwerden eine Chance sein kann: dass ich auch ohne die Rüstung meiner Jugendlichkeit liebenswert bin. Dass ich ohne meinen Schutzschild aus Disziplin einzigartig bin. Diese Erkenntnis war für mich einschneidend und tröstlich: dass mein Wert nicht von meinem Aussehen oder meiner Leistung abhängt, sondern etwas ist, das tief in mir steckt; etwas Eigenes, das ich nicht ständig optimieren muss. Ich bin ein Mensch mit Hoffnungen und Träumen und, wie alle anderen auch, mit Fehlern. Vielleicht kann ich lernen, großzügiger und mitfühlender mit mir selbst zu sein und damit auch mit meinen Mitmenschen. Denn wir alle kennen die Einsamkeit, die Verlust und Vergänglichkeit mit sich bringen. Die Geschichte, die von mir bleibt, ist noch nicht zu Ende geschrieben. (166)

Das fand ich eine so schöne Textstelle. Die Geschichte, die am Ende bleibt ... wird von einem anderen weitergeschrieben. Das drückt so viel Hoffnung und Weiterleben aus.

Auch im Radio, Fernsehen und in der Zeitung wende ich mich dem Tod zu. Eines Morgens hörte ich mir ein Interview mit einer britischen Paralympics - Sängerin im Radsport an, die mit einer seltenen und unheilbaren Krebsart lebt. Mit ihrer bescheidenen und fröhlichen Art erzählt sie, wie schön sie es finden würde, wenn man sich als gesunder Mensch nicht über ein einzelnes graues Haar aufregen würde, da man froh sein könne, überhaupt grau werden zu dürfen. (137)

Meine eigenen prägnanten Erfahrungen mit dem Tod
In meinem Leben gab es drei sehr einschneiende Ereignisse, von denen mich zwei davon ziemlich viel Zeit gekostet haben, diese zu überwinden. Das letzte begann vor vier Jahren, während ich eine andere, mein erstes Ereignis, zu überspielen versucht hatte und es zügig aus meinem Bewusstsein geworfen habe ....

Und als Jugendliche verhielt ich mich einmal recht großkotzig einem Schulkameraden gegenüber, als dieser seine Großmutter verloren hatte und er mir seine Trauer bekunden wollte. Und so tröstete ich ihn mit philosophischen Floskeln, dass die Oma doch nun ein langes Leben gehabt habe ...

Dass man eine Mitseele aber trotzdem vermisst, unabhängig vom Alter, das weiß ich mittlerweile und bedauere meine juvenile kaltschnäuzige Bemerkung immens, trotz der Jahre, die seit dem vergangen sind.

Diskrepanzen von außen
Ich selbst habe eine Form gefunden, mit der Trauer umzugehen, denn ich wollte mich niemals trauernd der Gesellschaft aufdrängen, die nichts davon wissen wollte, und machte viel mit mir alleine aus. Tränen liefen mir nur im stillen Kämmerlein. Einige Erfahrungen allerdings habe ich bei der Autorin im Buch wiederfinden können. Als mein eigener Vater gestorben ist, und ich mich auf der Arbeit nach zwei Monaten seines Todes krankmelden musste, meinte eine Kollegin, wieso mir denn der Tod noch so viel ausmachen würde? Es sei doch nun reichlich Zeit vergangen ...
 Ich weiß mich nicht mehr zu entsinnen, was ich darauf erwidert hatte. Das war ihre Interpretation, da ich den Grund meiner Erkrankung noch nicht einmal erwähnt hatte.

Zur selben Zeit fragte mich eine andere Bekannte nach dem Befinden meines Vaters, und ich antwortete, dass er nicht mehr leben würde. Sie war ganz erstaunt und inspizierte mich von oben bis unten und meinte, dass man mir die Trauer nicht ansehen würde. Was sollte ich nun darauf erwidern? Das war das andere Extrem.

Die Details sind wichtig und nicht nur nebensächlich
Was mir persönlich ganz wichtig ist, sind die Details bei Mensch und Tier, weil diese es sind, die uns an sie erinnern lassen, wenn sie den Planeten vor uns verlassen.

Manchmal ist das, was in einem Gespräch über einen Verstorbenen erzählt wird, wie aus einem Roman: Eine Figur oder Situation wird Umrissen, und den Rest darf man sich ausmalen. Oft fehlten die Details, weil sie von den Verstorbenen zu Lebzeiten nicht preisgegeben wurden. Weil man als Angehöriger nicht danach gefragt hat. Weil wir zu selten unseren Eltern, Großeltern oder Geschwistern die Frage stellen, die nach deren Tod in uns brennen. Warum hast du das getan? Was macht dich glücklich? Wie waren deine Lebensträume? Wovor hattest du Angst? (77)

Ich selbst beschränke das nicht nur auf Angehörige. Es ist bei jeder Mitseele schön, sich an Details zu erinnern.

Was hat mir besonders gefallen?
Ich finde leider die Textstelle nicht mehr. Dass es Bestattungen gibt, in denen zur Lärmdämpfung Stroh auf den Sarg geworfen wird, statt schwere Erdklumpen.

Was hat mir nicht gefallen?

In Corona  - Zeiten Abschied zu nehmen ist für die Familie noch schwerer, als es das ohnehin ist. Wenn ich sehe, wie die Familienmitglieder bei den Trauerfeiern mit dem vorgeschriebenen Abstand voneinander entfernt sitzen, erscheinen mir diese Meter wie Gräben. Und es bricht mir das Herz, wenn ich in einem Trauergespräch dem lieben Witwer gegenübersitze, der seine krebskranke Frau, die drei Wochen im Krankenhaus lag, aufgrund der Ansteckungsgefahr nicht mehr besuchen durfte. Kurz nachdem ihm dann doch noch ein Besuch ermöglicht wurde, starb sie. (249)
Hat mich sehr traurig und betroffen gestimmt, wie unmenschlich, empathielos und undifferenziert Gesetze verabschiedet werden.

Cover und Buchtitel 

Hat mir beides sehr gut gefallen. Das Diogenesbuch hat hierbei die Farbe von weiß zu grün gewechselt. Steht das Grün für die Hoffnung und für das Leben über die Natur und der Photosynthese? Und die Vögel, Tauben?, für Frieden und Freiheit?

Zum Schreibkonzept
Der Schreibstil ist prosaisch und sachlich zugleich, und gleichzeitig empathisch, menschlich und verständnisvoll.

Auf den 251 Seiten ist das Buch in drei Teilen gegliedert. Es beginnt mit einer Einleitung und endet mit einem Interview zwischen der Autorin Louise Brown und der Verlagsmitarbeiterin Kerstin Beaujean.  

Meine Meinung
Das ganze Buch trägt meine Meinung in sich. Sowohl von den Kenntnissen als auch in persönlicher Hinsicht.

Vorsoge: Den eigenen Tod vorbereiten 
Ich selbst habe schon für meinen eigenen Tod vorgesorgt, beim Bestatter meines Vertrauens. Ich möchte eines Tages leise und friedlich gehen, d. h. ohne große Zeremonien, ohne große Trauerfeier, ohne Todesanzeige. Verabschiedung nur im engsten Kreise. Ich wollte noch nie im Mittelpunkt stehen und möchte es danach auch nicht. Deshalb alles in Stille und Ruhe selbst unter den Anwesenden. Nur ruhige, besinnliche Musik darf laufen. Denn die Musik ist es, die über eine universale Sprache, über einen Code verfügt, der alles und jeden verbindet; den gesamten Kosmos; Zwischen Himmel und Erde; Tier, Pflanze, Mensch ... . Den Studien zufolge verstehen auch die Pflanzen musische Rhythmen. 

Eine Teilnehmerliste der Besucher*innen ist noch in Arbeit. Es wird auch kein Grab von mir geben. Meine Asche wird in der Schweiz verstreut, weil es dort legal ist. Hier in Deutschland leider nicht. Aber die Schweiz ist doch ein wunderschöner Ort mit ihren Alpen, den Weidetieren und den Seen. Bin doch sowieso ein Weltmensch. Und wer mich zu Lebzeiten nicht verstehen konnte oder wollte, der würde es an meinem Grab erst recht nicht können. Deshalb verzichte ich gerne auf leeres und affektiertes Gefasel, wie ich dies so häufig bei anderen vor mir erlebt habe, und ich so manchesmal dabei Gänsehaut bekam. Außerdem solidarisiere ich mich mit meinen tierischen FreundInnen, deren Körper nach dem Tod auch ohne Klimbim und ohne Tam-Tam entsorgt wird. 

Mein Fazit
Ein sehr lesenswertes Lebe- und Trauerbuch, das ich jedem ans Herz legen möchte. Nicht nur Betroffenen.

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Durch die Anfrage vom Diogenes – Verlag.

Zu der Zoomrunde vom 5.10.21
Es war sehr eindrucksvoll, die Autorin persönlich kennenzulernen, nach dem man ihr kürzlich erschienenes Buch gelesen hat. Ich habe mir jede Menge Notizen gemacht, aber ich werde nicht alles hier reinsetzen.

Louise Brown von Haus aus Journalistin
Die Autorin ist studierte Journalistin, wobei ihr Jugendtraum Kinderärztin gewesen sei. Da sie aber kein Blut sehen könne, musste sie von diesem Berufswunsch absehen. Den Journalistenberuf ergriff sie, weil sie es liebte, gesellschaftliche und politische Dinge zu erfragen und zu erforschen.

Wie kam die Autorin zu dem Berufswechsel von einer Journalistin zu einer Trauerrednerin?
Den Einstieg fand sie als Quereinsteigerin. Sie reichte ihre Bewerbung bei einem Bestattungsunternehmen ein. In diesem Beruf sei es ihr möglich, das Handwerk einer Journalistin –  den Menschen etwas zurückgeben zu wollen – anwenden zu können.

Der Berufsalltag einer Trauerredner*in:  
Der Gesprächsinhalt würde meistens 30 Minuten über den Tod und zwei bis drei Stunden über das Leben umfassen .

Wie entstand dieses Buch?
Den Anstoß zu diesem bekam sie von ihren Eltern. Der Vorgang einer Trauer habe denselben Platz wie die Liebe im Herzen.
Sie wünscht sich, dass das Buch den Menschen Kraft und Mut macht, sich mit der Trauer zu befassen.

Ziel
Offen über dieses Thema sprechen, damit würde man auch anderen helfen, sich dafür zu öffnen.
Über den Tod und die Trauer zu sprechen betrachtet die Autorin nicht als ein Tabu, es würden lediglich Räume fehlen, sich darüber auszutauschen. Wer eigene Trauergeschichten erzählt, würde andere ermutigen, selbst über ihre Trauer zu erzählen. Der Wunsch, natürlich sein zu dürfen, so wie man ist.

Fazit / Der Wunsch der Autorin 

Ein Lebensbuch – Wenn meine Kinder meine Umarmungen dann noch spüren können, wenn ich nicht mehr da bin.

Meine Bewertung

Sachbuch

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck und Verständlichkeit im Prosastil
2 Punkte: Sehr gute Umsetzung der Thematik
2 Punkte: Sehr gute aufklärerische, empathische und differenzierte Verarbeitung
2 Punkte: Logischer Aufbau, Struktur und Gliederung vorhanden
2 Punkte: Anregung zur Vertiefung, zum weiteren Erforschen und zur Erkundung
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

12 von 12 Punkte

Herzlichen Dank an den Diogenes Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar und für die tolle Zoom  - Talkrunde mit Louise Brown und der Moderation. 

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Gelesene Bücher 2021: 10
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre: Sten Nadolny /Weitlings Sommerfrische
Marcel Proust: Der geimnisvolle Briefeschreiber
Leo Tolstoi: Wo Liebe ist, da ist auch Gott
Marcel Proust: In Swanns Welt
Rachel Joyce: Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
Sy Montgomery: Rendezvous mit einem Oktopus

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Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)

 

Sonntag, 29. August 2021

Stefanie vor Schulte / Junge mit schwarzem Hahn (1)

Bildquelle: Pixabay

“Es wäre schön,
wenn die Fähigkeit, 
sich in andere hineinzuversetzen, 
nicht verloren ginge.” (2021, 229)

Ein wunderbares, märchenhaftes Buch mit deutlichen Bezügen zur realen Welt, die die Leser*in zwar fiktiv in eine andere Epoche zu führen scheint, für mich schon fast mittelalterlich; eine Handlung von Krieg, Armut, Gewalt, Aberglauben und jede Menge skurriler Figuren, doch wenn diese als Symbole betrachtet werden, konnte eine besondere Affinität zur Gegenwart hergestellt werden. Dadurch habe ich das Buch als zeitlos empfunden. 

Mich hat diese Geschichte durch die Tiefe der Sprache von der ersten bis zur letzten Seite dermaßen bewegt, dass ich diesen Martin ungewollt mit in meine nächtlichen Träume genommen habe und es sehr bedauere, mich beim Schreiben dieser Buchbesprechung zurücknehmen zu müssen, weil meine Erlebnisse wieder andere sind als die der Anderen. Die Figuren dringen, so lebendig wie sie sind, in meinen Verstand und in meine Seele ein, und ich kann nichts dagegen tun. Auf einmal sind sie in mir drin, die sich so schnell nicht mehr aus mir herausbewegen lassen, bis ich mich lange genug mit ihnen beschäftigt habe und sie von selbst wieder verschwinden.

Ich habe die Buchbesprechung in zwei Abschnitten geteilt, zwar nicht numerisch, nur mit einem Trennstrich markiert, weil ich im zweiten Abschnitt noch eine kleine Diskussion anschließen möchte. Fragen über Fragen, die sich mir gesamtgesellschaftlich durch das Buch noch aufgetan haben. 

Hier geht es zum Klappentext, zum Autorenporträt, zu den ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Die Handlung
Die Protagonisten dieser Handlung sind der elfjährige Martin und sein schwarzer sprechender Hahn, der namenlos ist. Der Hahn wurde Martin in die Wiege gelegt und begleitet ihn als Freund, Helfer und vor allem als Führer auf seinem schwierigen Lebensweg.

In deinem Leben gibt es Unerklärliches, damit du zum Erklärlichen gelangst. (53)
Martin ist allein, mittellos, hat weder Eltern noch Geschwister. Doch als er noch Familie hatte, wurde er so schlecht behandelt, dass er der Meinung war, dass er ohne Familie besser dran wäre.

Es ist kein Kind der Liebe. Es ist aus Hunger und Kälte gemacht. (12)

Martin lebt in seinem Dorf, weg von seiner Familie, weg von seinem grausamen Vater, der alle seine Geschwister und die Mutter getötet hat. Die Welt wirkt hier recht düster, dunkel und trostlos. Die Menschen wenden sich von ihm ab, sind ihm gegenüber misstrauisch, weil Martin anders ist. Seine kluge und sanftmütige Art lässt die Menschen skeptisch werden. Dazu sind die meisten noch abergläubig und meiden Martin auch wegen seines schwarzen Hahns.

Den (Hahn) hat der Junge immer dabei. Auf der Schulter hocken. Oder im Schoss sitzen. Verborgen unter dem Hemd. Wenn das Vieh schläft, sieht es aus wie ein alter Mann, und alle im Dorf sagen, es wäre der Teufel. (6)

Eine besondere Beziehung sucht Martin in dem Maler, der neu in das Dorf kommt, um für die Kirche ein Altarbild anzufertigen. Martin schließt sich dem Maler an, als er schließlich weiterzieht, um nach neuen künstlerischen Aufträgen zu suchen. Im Gegensatz zu den anderen Menschen nimmt der Maler Martin und seinen tierischen Freund bei sich auf. Er bietet Martin dadurch einen gewissen Familien- und Heimersatz. Er scheint der einzige Mensch zu sein, der Martin versteht.

Wie sie einander Wärme geben, indem sie gackern und witzeln, sich das Maul zerreißen, sich miteinander wohlfühlen, wie Säue im Schlamm. Der Maler kennt diese Frauen, die schneller als ein Wiesel zu den Nachbarn rennen, um über andere zu lästern, sich lustig zu machen, über jemanden, der ihnen nicht passt, weil er allein schon durch seine Existenz, wie der Junge, ihre ganze schweinchenhafte Zufriedenheit in Frage stellt. Anmaßend sind sie. Sie lügen und schummeln. Eigentlich sind sie dumm, aber auf eine ungute Art pfiffig. Wie soll das Kind überleben, wie soll die Moral bestehen, zwischen diesen selbstgefälligen Männern und den giftigen Frauen? (60)
Doch auch der Maler hat seine Schwächen, vor allem mit dem Alkohol, und dadurch Martins Vertrauen auf die Probe stellt, bedingt auch als der Hunger des Malers die Existenz des Hahns gefährdet.

Und da weiß Martin, dass er den Maler eines Tages verlassen muss. Und es tut ihm weh. Der Maler schnarcht und schläft seinen Rausch aus, während Martin noch lange in die Nacht starrt und nun erkennt, dass erst die Liebe zu jemanden den Weg zu Schmerz und Angst ermöglicht. (88)

Auf der Reise mit dem Maler lernt Martin einen Reiter kennen, der Kinder stiehlt und sie an einen anderen mysteriösen Ort bringt. Martin möchte eines der Kinder retten. Brüskiert fällt der Maler ihm in den Rücken, und versucht es ihm auszureden. Allerdings lässt Martin sich von seinem Vorhaben nicht abbringen:

Ein gerettetes Leben ist alle Leben. (90)
Doch auch eine Liebesgeschichte spielt sich hier ab. Martin verliebt sich in ein schlagfertiges und selbstbewusstes hübsches Mädchen. Franzi, die so arm ist, dass sie trotz ihres jugendlichen Alters in einer Kneipe arbeiten muss, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Doch Martin spürt auch die Verletzlichkeit dieses Mädchens, die in ihrer Schönheit begründet liegt.

Sie ist 14, zieht sich das Tuch um die Schultern. Der Wind weht ihr das Haar in die Augen. Sie ist sehr schön, und die Männer bekommen Lust, ihr wehzutun. (7)

Welche Szene hat mir nicht gefallen?
Das waren jede Menge Szenen. Die Figuren habe ich größtenteils als dermaßen skurril erlebt, dementsprechend skurril waren auch deren Lebensweisen und deren Handlungen. Zusammengefasst waren das Szenen verschiedenster Figuren, die dermaßen abgestumpft in ihrer düsteren Lebenswelt gelebt haben, ohne jemals den Versuch unternommen zu haben, etwas daran zu verändern. Düsternis ist hier nicht eingegrenzt in Armut und Mittellosigkeit. Auch die gut Betuchten stellten leidliche und bemitleidenswerte Existenzen dar.

Welche Szene hat mir besonders gut gefallen?
Ganz klar hat mir die Szene gefallen, in der Martin es gelungen ist, die Fürstin in ihrem Schloss auszutricksen, um die geraubten Kinder zu retten.

Welche Figur war für mich eine Sympathieträgerin?
Martin, der schwarze Hahn, Franzi und der Maler, weil sie die eigentlichen Licht- und Hoffnungsträger darstellen.

Welche Figur war mir antipathisch?
Das Trio Henning, Seidel und Sattler, die zu eingefahren und zu träge waren, aus ihrem Leben etwas zu machen. Sie lassen sich lieber vom Skatspielen im Gasthaus ablenken und mit einem Schlüssel in der Hosentasche begraben.

Dazu noch die Fürstin. Die nach außen hin angeblich alles für ein glückliches Leben besaß; Macht, Prestige, Vermögen und ironisch gesagt; geklaute Kinder. Sie lässt sich die Reinheit in ihren Hallen bringen, weil sie seelisch selbst dermaßen unrein ist, dass man dies schon fast riechen kann. (Das meine ich ernst. Ich konnte die Fürstin riechen), während sie alle äußeren Tugenden erfüllt, ist sie innerlich ein mickriger Mensch geblieben, der irgendwann in der Entwicklung stehen geblieben ist, weil er aus meiner Sicht alle Energien in die Besitztümer und in die Macht investiert hat. Nach außen hin gewachsen, nach innen hin geschrumpft.

Meine Identifikationsfigur
Behalte ich dieses Mal für mich.

Cover und Buchtitel 
Den Buchtitel und das Cover fand ich gut und künstlerisch gelungen und ansprechend.
Der Blumenkranz auf Martins Kopf und die Blumen im Hintergrund, sehe ich hier ein Herz?, drücken etwas Weiches und Liebliches aus. Die blauen Kleider? Für mich ist Blau eine spirituelle Farbe, die für Seelentiefe steht …

Allerdings habe ich auf dem Cover den schwarzen Hahn vermisst. Auf der Schulter des Jungen wäre er gut platziert, und so komplettiere ich das Bild für mich innerlich im Stillen. 

Korrektur: Dank meiner Bloggerkollegin Petra Gleibs weiß ich nun, weshalb der schwarze Hahn auf dem Cover fehlt. Das Cover entspricht dem Gemälde von Pablo Picasso Der Junge mit der Pfeife. Ich hatte es irgendwie versäumt,  mir alle Klappentexthinweise, auch die etwas versteckten, in Augenschein zu nehmen, denn der Verlag selbst hat darauf verwiesen. Weiteres ist in den letzten Kommentaren dieser Seite zu finden. 

Auch habe ich gesehen, dass ich vergessen habe, meine Tabelle mit der Bewertung einzupflegen. Das hole ich nach, wenn ich am Rechner sitze. Aber auf jeden Fall hätte das Cover wegen des fehlendes Hahns keineswegs Punkte verloren. Dennoch lasse ich den Hahn in meiner Vorstellung auf der Schulter des Jungen sitzen.  

Zum Schreibkonzept
Die Handlung spielt sich auf 227 Seiten ab und ist in 31 Kapiteln gesplittet. Im Anschluss ist ein dreiseitiges Interview mit der Autorin abgedruckt.
Der Schreibstil; die Sätze sind manchmal recht kurz gewählt, dafür aber wie Pfeilspitzen sehr treffsicher. 

Meine Meinung
Ich habe mir am Ende die symbolische Frage gestellt, welcher Menschentyp in der Lage wäre, eine Welt von dem Bösen zu retten? Antwort? Das sind Menschen mit reinem Herzen, zu denen auch Martin zählt. Dabei musste ich an die Trilogie Herr der Ringe denken. Auch hier war es der junge Frodo Beutlin, der als einziger dazu befähigt wurde, diesen gefährlichen Ring, der dunkle Mächte anzieht, zu zerstören, während sein alter Onkel Bilbo Beutlin ihn ewig lang im Geheimen bei sich trug. Die dunklen Mächte, die an diesem Ring energetisch behaftet waren, schreckten ihn nicht ab, nicht mal dann, als Mittelerde schließlich bedroht wird. Doch auch Frodo kämpfte am Ende noch mit den Mächten dieses Ringes, hatte Schwierigkeiten, ihn in die ewige Verdammnis des Höllenfeuers zu werfen.

Zurück zu Martin. Er hatte ein schweres Leben, seine Herkunft war von schweren Schicksalsschlägen geprägt. Dennoch ist Martin ein Mensch geblieben, der die Reinheit seiner Seele nicht verloren hat. Er ist sensibel, mitfühlend und setzt sich für andere Menschen ein, in dem er z. B. gestohlene Kinder rettet, um sie den Eltern zurückzubringen. Er hat nichts, wovon der Mensch glaubt besitzen zu müssen, um ein glückliches Leben führen zu können. In seiner ganz bescheidenen Art ist Martin dennoch ein junger Mensch, der sehr viel besaß.

Martin sind die Menschen nicht gleichgültig. Er besitzt jede Menge Beobachtungsgabe, Feinfühligkeit, Weisheit und inneres Wissen, um mithilfe seines tierischen Freundes die Probleme anzugehen, anstatt wegzuschauen, während die Erwachsenen größtenteils abgestumpft sind. Sie nehmen die Ungerechtigkeit und die Nöte in der Welt in nur einer recht destruktiven Form wahr, dichten ihren eigenen Reim darauf und bringen dadurch noch mehr Dunkelheit in die Dunkelheit.

Was hat mir neben der Rettung der Kinder ganz besonders gefallen?
Die Ausgänge zwischen Martin, dem Maler und dem Hahn. Ich hatte während des Lesens schon sehr um die Existenz des Hahnes gebangt ... Und bin so glücklich über die Ausgänge, dass sich meine Hypothesen hierbei nicht erfüllt haben.

Von den Erwachsenen war der Maler der Einzige, der sein Verhalten kritisch dem Jungen und dem Hahn gegenüber durch schwierige Momente hinterfragen konnte und daraus auch konstruktive Konsequenzen hat ziehen können. Das hat ihn mir richtig sympathisch werden lassen.

Die Botschaft: Wir sind unseren Schwächen nicht hilflos ausgeliefert
Dazu habe ich die Botschaft vernommen: Dass wir Menschen unseren Charakterschwächen nicht hilflos ausgeliefert sind. Man kann an ihnen arbeiten und diese in Stärke umwandeln, um zu mitfühlenden Wesen zu werden, wie uns dies der Maler vorgelebt hat.

An der Fürstin wurde für mich deutlich, wie armselig ihre Reichtümer, ihre Macht und ihr Prestige nur waren. Sie selbst war nicht mal glücklich, sie musste Kinder stehlen lassen, Kinder, die in der Seele rein sind und sie aus meiner Sicht dadurch die Aufgaben hatten, das Leben der Fürstin zu erhellen. Ihre weltlichen Werte sind nicht wirklich die Dinge, auf die es im Leben ankommt. Sie sind nur solange wichtig, solange man sich innerlich nicht verliert und im selben Zug Mensch bleibt. Aber geht das? Sich mit großem äußeren Prunk schmücken und gleichzeitig bescheiden bleiben?

Die Parallele zur Gegenwart?
Auch wenn der Mensch heute nicht mehr diese existenziellen Nöte erleiden muss, ist er deshalb kein besserer Mensch. Heute streiten Menschen z. B. um Bagatellen. Meine Parallele, die ich sehe, ist, um nochmals auf das Anfangszitat dieser Besprechung einzugehen: Die Unfähigkeit, sich durch die Empathielosigkeit in andere Menschen und (Kulturen) hineinzuversetzen, sind häufig Streitthemen, die ich in der Gesellschaft und in den Medien beobachte. Die eigene Kultur und die eigenen Schwächen werden z. B. zu wenig hinterfragt, während die einer fremden Person und deren Herkunftskultur umso kritischer angegangen werden. 

Kinder wegsperren in der aktuellen Corona-Politik
Kinder stehlen und wegsperren sehe ich als eine Parallele in unserer Zeit bezogen auf die Corona-Politik durch die Politiker, die im Namen der Pandemie absurde Gesetze verabschieden. 

Oder Menschen, die Macht haben und noch mehr Macht haben wollen und noch mehr und noch mehr, und man nur eines bei ihnen wachsen sieht, ist deren Narzissmus, und innerlich entwickeln sie eine Seele wie die der Fürstin in diesem Buch.

Oder der Gaukler: Was gaukelt er uns vor? Dabei denke ich an die vielen suchtmachenden Computerspiele, die die Menschen von realen Problemen ablenken. Süffisante Politiker, die versuchen, uns manipulative Sichtweisen aufzudrängen ... Schließlich verwandelt sich der Gaukler in einen Henker ... Sich eine falsche Welt vorgaukeln zu lassen, kann am Ende sogar zum Verhängnis werden.

Diese sollten nur ein paar Beispiele darstellen ... 

Überwindung des Aberglaubens?
Obwohl wir längst das Mittelalter überwunden haben, existiert unbewusst noch immer dieser Aberglaube schwarzen Tieren gegenüber. Lt. Tierschutz in Tierheimen und anderswo werden schwarze Tiere nur sehr schwer vermittelt. Da müssen wir nicht über den Aberglauben anderer Länder reden, nein, hier vor unserer Haustüre kämpfen schwarze Tiere ums Überleben.

Kurzer Bezug zur Online-Talkrunde /  Gedanken der Autorin, von denen ich nur ein paar mir hierfür herausschreiben werde
Ich erinnere mich an die Online-Talkrunde vom Donnerstagabend: Martin bleibt menschlich in unmenschlichen Zeiten. Er habe einen Hang dazu, mit Schicksalsschlägen positiv umzugehen.

Erwachsene würden ihre Haltung nicht mehr überdenken. Sie glauben, mit ihrer Entwicklung abgeschlossen zu haben und haben aufgehört, ihr eigenes Verhalten zu hinterfragen.

Mein Fazit
Mich hat das Buch total fasziniert. Schade, dass ich mich aus persönlichen Gründen zurücknehmen muss. Ich kann gar nicht verstehen, dass manche mit dem Schreibstil der Autorin nicht klargekommen sind oder erst später damit warm werden konnten, wenn man dies aus den Rezensionen anderer Internet-Seiten herausliest. Mich haben die Worte der Autorin von Anfang an dermaßen ergriffen, dass sie sofort wie ein Fluidum in meine Seele geflossen sind und im Stillen weitergewirkt haben.

Summa summarum
Martin bringt den Menschen die Würde zurück!!!!
Dadurch war das Buch für mich ein Licht- und Hoffnungsträger, da es Mut macht, trotz harter Schicksalsschläge ein guter Mensch zu bleiben bzw. zu werden, was aber nicht heißt, makellos durchs Leben ziehen zu müssen.

Daher. Tolles Buch. Tolle Sprache. Tolle Figuren. Tolle Botschaft.

Wie ist das Buch zu mir gekommen?
Durch den Verlag bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden.

Meine Bewertung

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck, Fantasievoll
2 Punkte: Differenzierte, facettenreiche Charaktere 
2 Punkte: Authentizität der Geschichte;
2 Punkte: Erzähl-und Schreibstruktur, Gliederung: Ungebunden
2 Punkt: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein.

12 von 12 Punkten plus 2 Highlight Punkte. / 14 Pkt.

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Telefongespräch mit Bücherfreundin Anne

Mit Anne konnte ich völlig ungeschminkt über die Erfahrungen, die mich mit diesem Buch verbunden hatten, reden. Wir haben uns über die darin beschriebene Problematik menschlicher und gesellschaftlicher Art ausgetauscht und Bezüge zur aktuellen Lage hergestellt. Dazu noch die tolle Sprache, indem ich ihr manches Zitat einfach nur vorlesen musste. Ein besonderes Erlebnis teilte ich ihr mit:

Eine wichtige und persönliche Erfahrung mit meinem eigenen Haustier durch dieses Buch / Ein Erlebnis, das einem Wunder gleicht
Ich hätte richtig Lust, mit der Autorin unter vier Augen über dieses Buch zu sprechen. Über dieses Wunder, das ich innerlich bezogen auf mein eigenes Tier über die Tierkommunikation habe erfahren können, über das ich nicht hier, sondern an anderer Stelle im Blog allerdings noch schreiben werde, wo es thematisch noch besser passt.

Menschliche Probleme nur in der literarischen Welt sichtbar?
Wir nehmen literarisch menschliche Probleme auf, im Buch sind sie uns wichtig, intellektualisieren darüber, decken uns noch mit Fremdwörtern ein, um sophisticated zu sein ... , während diese im realen Leben eher als zu persönlich, zu profan, zu trivial abgestempelt werden, sobald man versucht, auf diese aufmerksam zu machen, und dazu, wenn es noch Einzelschicksale sind. Wie entstehen diese Diskrepanzen vielerorts unter den Intellektuellen? Damit müssen nicht unbedingt die eigenen Probleme gemeint sein, sondern die, die man selbst in einer Gesellschaft sozial-politisch beobachten und ansprechen möchte, so stößt man häufig auf taube Ohren und wird mit Totschlagargumenten abgespeist.

Wir lesen meist unkritisch über sozial- und gesellschaftliche Probleme anderer Länder, und atmen unbewusst erleichtert auf, dass man nicht zu dieser zurückgebliebenen Personengruppe gehört, weil es in den eigenen Reihen fortschrittlich zuzugehen scheint. Und genau das ist nicht mein Stil des Lesens und des Umgangs. Diese stark wertenden Betrachtungsweisen maße ich mir nicht an, sie anderen aufzustülpen. Und dabei tun Menschen anderer Nationen auch nichts anderes, was wir hier tun. Uns in ein System einfügen und angepasst leben, um dazuzugehören.

Jeder Mensch kann nur mit dem klarkommen, was er bei seiner Geburt in die Wiege gelegt bekommen hat, um daraus das Bestmögliche zu machen. 

Erlaubt sind hierbei häufig nur die Themen, die aus der Presse vorgegeben sind, und diese Themen sind schon von den Journalist*innen sehr selektiert und gefiltert bearbeitet. Und das genau sind die Gründe, die mich langweilen und geistig träge stimmen lassen. Man hört überall nur noch dasselbe und über die gleichen Themen reden, und die Argumente sind auch immer die gleichen. Selbst in Bücherforen beobachtet man dieses Verhalten zunehmend. 

Einige andere, aus der nicht lesenden Bevölkerung, reden lieber in belehrender, sittenstrenger Form über die Schwächen ihrer Mitmenschen, über die anderer Länder, eigene sind schwer aushaltbar. Abweichende Gedanken und Meinungen werden verprellt. Die möchte niemand hören, und dabei merken viele nicht mal, wie abgedroschen ihre Worte klingen, weil sie nur nachgeplappert und aus ihren Mündern kommend eigentlich schon völlig verbraucht sind, ohne darüber mal selbst nachgedacht zu haben. Viele lassen denken, und benutzen Gedanken, Ideen anderer wie die der Politiker, der Zeitungen, die schnell produzierend in die Gesellschaft hineingeworfen wurden ... Abstand von der eigenen Sichtweise und den eigenen Maßstäben zu nehmen und versuchen, die Dinge aus der Sicht des anderen zu verstehen, das geht nicht immer mehr verloren, ich glaube, es ist schon verloren gegangen und hoffe, dass diese Fähigkeit zu uns zurückfinden wird. Das bedeutet, sich z. B. auch in einen Kriminellen oder in einen Attentäter hineinversetzen zu können, um zu verstehen, was diesen Menschen zu einem Kriminellen bzw. zu einem Attentäter gemacht hat.

Dankeschön
Ich danke der Autorin Stefanie vor Schulte für diese so wunderbare Lektüre und für das Interview und wünsche ihr von Herzen den Buchpreis für das beste Romandebüt. Die Daumen sind hierbei ganz feste gedrückt.

Ich danke dem Diogenes-Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar und für die Einladung zur tollen Online-Talk-Runde, die ich als sehr aufschlussreich erleben durfte. Gerne hätte ich mehr darüber geschrieben, aber jetzt ist bei mir die Luft raus. Doch die Talk-Runde hat mir geholfen, eigene Worte für diese Besprechung zu finden. Es war gut, damit gewartet-  und nicht gleich nach dem Lesen mit dem Schreiben losgelegt zu haben.  

Ich danke Anne-Marit Strandborg für das tolle Gespräch. 


Hierbei kann ich folgende Bücher empfehlen:
Im Grunde gut, von Rutger Bregmann (Mein Fazit hierzu: Nicht nur im höheren Westen unserer Weltkarte leben gute Menschen ...).
Ian McEwan: Die Kakerlake (Mein Fazit hierzu: Nicht nur im unteren Westen und anderswo unserer Weltkarte laborieren manipulative und korrupte Politiker ...).

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Gelesene Bücher 2021: 08
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Auditive Bücher: Sten Nadolny /Weitlings Sommerfrische
Aljoscha Long u. a. / Mit dem Herzen siehst du mehr
Leo Tolstoi: Wo Liebe ist, da ist auch Gott
Marcel Proust: Der geimnisvolle Briefeschreiber
Amélie Nothomb: Klopf an dein Herz
Marcel Proust: In Swanns Welt

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Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)