Mittwoch, 10.10.2018
Es gastiert Georgien
Hörspielbox im ARD-Forum
Später haben wir, Monerl, Petrissa und ich, in der Hörspielbox mit verteilten Rollen an einem Hörspiel zu dem Märchen Rumpelstilzchen teilgenommen. Monerl war das Rumpelstilzchen, Petrissa die Erzählerin und ich war Rumpelstilzchens Tochter.
Folgende Bücher möchte ich hier vorstellen:
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Donnerstag, den 11.10.2018
Es gastiert Georgien
Mein erster Tag auf der
diesjährigen Frankfurter Buchmesse 2018.
Heute Morgen bin ich mit einem
fertigen Messeplan in der Tasche vom Frankfurter Hauptbahnhof ganz relaxt zur
Buchmesse marschiert, da die erste Lesung, die ich mir herausgesucht habe, erst
um 10:30 Uhr begann. Bedauerlicherweise fanden zwei Lesungen zur selben Zeit
statt, und so hatte ich gleich zu Beginn schon Entscheidungsschwierigkeiten. Am
Ende hat dann meine Bloggerfreundin Monerl für mich die Entscheidung getroffen.
Folgende Autorinnen haben
gelesen:
Nino Haratischwili und
Ekaterine Togonitze.
Die Entscheidung fiel auf Nino
Haratischwili, s. o. re., die über ihr neues Buch Die Katze und der General gesprochen hat. Dieses Buch
besitze ich selbst noch nicht, habe aber Das achte Leben in
meinem Bestand, das ich noch lesen muss. Monerl und ich wollen es zusammen
lesen.
Das Buch von E. Togonitze Einsame
Schwestern habe ich schon gelesen. Ich hätte nur gerne die Autorin
persönlich erlebt.
10:30 Uhr Nino Haratischwilli spricht über verschiedene Identitäten, die ein Mensch haben könne. Sie selbst
sei in Georgien groß geworden, sei aber trans- und multikulturell unterwegs.
Sie spricht über Georgiens Nachbarland Tschetschenien. Sie spricht über Kriege
und Kriegsverbrecher, und darüber, wie man mit der Schuld umgeht. Die Autorin
klagt nicht an, da jeder Täter auch eine Kindheit hatte und er nicht als Bestie
auf die Welt gekommen sei. Ihren Roman habe sie daher aus der Täterperspektive
geschrieben. Der Roman würde sehr viele Fragen aufwerfen, aber viele Fragen
würden bis zum Schluss Antworten schuldig bleiben.
Selbst nach Beendigung eines
Krieges sei der Krieg nicht zu Ende, da er noch über viele spätere Generationen
nachwirken würde.
Die
Katze und der General werfen einen differenzierten Blick auf
Kultur und Land.
·
Nino Haratischwilli schreibt nicht chronologisch.
·
Der Roman behandelt eine wahre Geschichte.
·
Ein Roman über die Sowjetunion und den Verfall.
·
Behandelt die Kindheit der Täter, recherchiert
aus welchen Elternhäusern die Täter kommen. Wie werden Menschen zu dem, was sie geworden sind?
·
Der Autorin war es wichtig, die Täter nicht als
Monster abzustempeln mit dem Ziel, dass sich die Leser*innen nicht von diesen
Täterfiguren distanzieren, sie sollen sich mit ihnen auseinadersetzen. Nino Haratischwilli beschreibt die Täterbiografien; charakteristisch; Tristes und Werteverlust.
·
Die Katze steht für eine Generation mit
besseren Chancen.
·
Der General, dessen Schuld gesühnt wird durch
Eigenjustiz, weil er seine Sinnhaftigkeit verliert.
·
Alle Figuren im Buch verfolgen eigene
Interessen.
·
Drang nach Gerechtigkeit.
·
Autorin will nicht werten und auch nicht
moralisieren.
·
Sie wirft die Frage nach Entscheidungsfreiheit auf.
Hat der Mensch überhaupt eine Wahl?
·
Ein Versuch, sich den Fragen zu nähern.
·
Für diesen Roman ist die Autorin nach Marokko
gereist.
·
Die Gewalt in dem Buch, Tschetschenien, könne
sich überall auf der Welt abspielen.
·
Die Literatur könne eine Form von Gerechtigkeit
herstellen.
·
Was bedeutet für die Autorin Gerechtigkeit? Sie
glaubt an die juristische Gerechtigkeit.
·
Ein Kriegsverbrecher könne keinen Frieden
erlangen.
Ein sehr interessantes Interview, das mich
zu dem Buch gelockt hat, weil ich es unbedingt lesen muss. Ob es was für mich
taugt, wird sich dann zeigen, da ich nicht nur gute Stimmen zu dem Buch vernommen habe. Man muss selbst die Erfahrung machen, um sich eine Meinung zu
bilden.
Danach ging ich noch etwas durch die Hallen und geriet im Fantasybereich für Kinder.
Danach ging ich noch etwas durch die Hallen und geriet im Fantasybereich für Kinder.
Hörspielbox im ARD-Forum
Später haben wir, Monerl, Petrissa und ich, in der Hörspielbox mit verteilten Rollen an einem Hörspiel zu dem Märchen Rumpelstilzchen teilgenommen. Monerl war das Rumpelstilzchen, Petrissa die Erzählerin und ich war Rumpelstilzchens Tochter.
Hier geht es zu dem Hörspiel.
Danach sind wir essen
gegangen, draußen auf dem Messegelände. Es gab viel Auswahl. Für jeden Geschmack war etwas dabei.
Durch Monerl durfte ich auch Christina Amberg, siehe rechts, kennenlernen. Mädels,
schön euch kennengelernt zu haben. Ihr habt mich alle sehr bereichert.
Erneut sind wir durch die Hallen geschlendert
und haben an verschiedenen Glücksspielen teilgenommen. An einem
Literatursexstand habe ich als einzige einen Sexstrumpf gewonnen 😈.
16:00 Uhr
Manfred Spitzer: Die
Smartphone Epidemie
Ich bin hier später dazugestoßen.
·
Smartphone würde süchtig machen und die
Entwicklung eines Kindes hemmen.
·
Smartphone Konsum müsse stärker kontrolliert
werden.
Smartphones führen bei
unkontrolliertem Konsum zu Einsamkeit, Isolation, Depression und
Kurzsichtigkeit.
Laut einer Studie würden Kinder
durch Smartphones nicht intelligenter, sondern eher dümmer werden.
Manfred Spitzer ist von Beruf
Psychiater. Er weiß, was er sagt.
Bärbel Schäfer ist hier Moderatorin gewesen.
Bärbel Schäfer ist hier Moderatorin gewesen.
Kurz vor Schluss sind Petrissa
und ich noch in eine andere Veranstaltung geraten, von der ich im Vorbeigehen noch einen Satz
aufschnappen konnte.
Das Böse am Bösen ist, wenn man nichts dagegen tut.
Was böse ist, kann man, so
finde ich, leicht definieren. Böse ist für mich, wenn man sich und/oder anderen
Menschen in irgendeiner Form schadet.
Ich spitzte immer meine Ohren,
um viele schöne Gedanken einzufangen, um sie später mit nach Hause tragen zu können. Ich kam mir wie eine
Gedankenjägerin vor, um nur nichts zu verpassen. 😜
Der Referent sprach über das
Böse im Menschen, über deren Abgründe.
Gegen 17:00 Uhr bin ich nach Hause gefahren und wollte mich am Abend noch auf den morgigen Messetag vorbereiten. Als ich die Messehallen verlassen hatte, und ich wieder draußen war, kam mir die Welt so banal vor, so trivial.
Ich habe so viele Menschen kennengelernt ...
Gegen 17:00 Uhr bin ich nach Hause gefahren und wollte mich am Abend noch auf den morgigen Messetag vorbereiten. Als ich die Messehallen verlassen hatte, und ich wieder draußen war, kam mir die Welt so banal vor, so trivial.
Ich habe so viele Menschen kennengelernt ...
Wie war mein Tag heute? Ich habe beides erlebt, Schönes und weniger Schönes. Ich habe viele Bücherbloggerinnen getroffen. Einige kenne ich nur virtuell. Mit Ausnahme von Monerl, mit der ich mich privat schon mal getroffen habe, da sie in der Nähe von Darmstadt wohnt, und so lernte ich durch sie die anderen Buchbloggerinnen heute kennen. Trotzdem waren sie mir alle vertraut. Petrissa ging es ähnlich. Auch sie sagte, sie habe das Gefühl, mich länger zu kennen. Das fand ich ein schönes Erlebnis.
Petrissa Bach, Christina Amber und Marlene Radtke habe ich heute ganz real kennenlernen dürfen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Von Marlene habe ich einen Button bekommen mit der Aufschrift Bücherblogger gegen rechts.
Das Schlechte zum Schluss? Nein, ich sage es schon jetzt, nicht erst, wenn die Buchmesse vorbei ist; ich habe leider einige Veranstaltungen zu Autor*innen verpasst. Zum einen, weil ich mich bei den Freundinnen festgequatscht hatte und ich es nicht geschafft habe, rechtzeitig zu der Lesung zu kommen, und musste sie schließlich ausfallen lassen. Zum anderen habe ich immer wieder Entscheidungsschwierigkeiten gehabt. Bloggerinnen anzutreffen, die ich virtuell kenne, waren mir genauso wichtig, wie das Antreffen für mich bedeutender Autor*innen. Verpasst habe ich aber auch Lesungen, weil ich die Buchmessenapp nicht ganz richtig benutzt hatte. Erst zu Hause ist mir eingefallen, dass ich Autor*innen, die ich unbedingt sehen wollte, verpasst habe. Min Jin Lee, deren Buch ich gerade mit der Leserunde auf Whatchareadin lese, hätte ich so gerne gehört, was sie zu ihrem Buch Ein einfaches Leben zu sagen hatte. Darüber war ich sehr, sehr traurig, sie verpasst zu haben. Nächstes Mal weiß ich es besser, wie ich die App noch präziser nutzen kann. Das ist das erste Mal, dass ich mit der Buchmessenapp unterwegs war. Sie war mir eine große Hilfe, habe durch sie viele für mich interessante Autor*innen und Veranstaltungen auffinden können. Ich möchte sie nicht mehr missen. In den nächsten Tage werde ich die App besser nutzen können. Monerl und Petrissa haben es in diesem Jahr anders gemacht, um Stress zu vermeiden. Sie sind mal ohne Messeplan vertreten gewesen.
Ich fühlte mich auf dem Messegelände schon richtig heimisch. Alle Hallen und Foren konnte ich schnell erreichen. Kein Herumirren mehr und von dem großen Messegelände her lassen sich alle Hallen gut erreichen, ohne sich auf den Rolltreppen quetschen zu müssen …
Dies war nun mein erster Messetag in diesem Jahr.
Nochmals am Diogenesstand mit Monerl, Petrissa, Marlene und mit mir.
Dies war nun mein erster Messetag in diesem Jahr.
Nochmals am Diogenesstand mit Monerl, Petrissa, Marlene und mit mir.
Folgende Bücher möchte ich hier vorstellen:
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Donnerstag, den 11.10.2018
Mein zweiter Messetag
Heute mit Tina und ihren Kindern, 11 und
14 Jahre alt. Mit dabei waren noch zwei Freundinnen der Kinder. Ich hatte heute
keinen Messeplan dabei, habe mich ganz nach Tina orientiert, da sie wegen eines
langen Anfahrtsweg nur diesen einen Tag auf der Buchmesse verbringen konnte.
Um 11:00 Uhr gingen wir zu Inger-Maria
Mahlke, die zu ihrem neuen Roman Archipel einige Gedanken
im Interview geäußert hat. Die Autorin ist mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden.
Dieses Buch wollen Tina und ich uns noch anschaffen und gemeinsam lesen.
· Die Handlung spielt sich in Teneriffa ab. Drei Familien erzählen rückwärts.
· Keine Autobiografie, da die Autorin Autobiografien misstraut, da sie zu
sehr logisch aufeinander aufbauen würden. Der Biograf mache alles glatt, Dinge
würden weggelassen werden.
· Auf die Frage, wie sie zu ihrem Lesestoff kam und was oder wer zuerst da
gewesen sei? Zuerst wäre die Insel da gewesen, die Figuren hätten sich während
des Schreibprozesses entwickelt.
· Das Thema arbeitete in ihr. Sie begann mit einem Satz, dann mehrere, bis
ganze Szenen entstanden seien.
· Die Insel sei ein wenig biografisch, da die Mutter, in Deutschland geboren, auf der Insel leben würde, der Autorin würde es dort gut gefallen.
· An der Insel arbeiten, etwas besser machen wollen? Das wolle sie nicht. Sie
möchte ihr Verhältnis zur Insel nicht zerstören, sie wolle die Insel so sein
lassen, wie sie ist.
· Was seien die Recherchen zum Buch gewesen? Über viele verschiedene Fotografien.
· Die Insel selbst würde von der Lebensweise her anarchistisch geprägt sein, aber die Autorin würde die dort lebenden Menschen und
deren Lebensweisen lieben.
· Ihre Figuren würden nicht aus realen Figuren stammen. Reale Figuren wären für sie eine Form des Übergriffes.
· Wie viel Wirklichkeit steckt in dem Roman? Und bleiben die Figuren nach dem
Schreiben des Buches lebendig? Nach dem Roman würden die Figuren alle sterben.
Die Autorin erleide
dadurch den Figuren gegenüber eine Trauerphase.
· Was passiert, wenn man Buchpreisträgerin wird? Es würde innerlich
unglaublich viel passieren, sie wolle aber nicht darüber nachdenken.
· Wie sieht der Buchpreis aus? Kein Pokal, eine Urkunde.
Im Anschluss an das Interview hat die
Autorin zehn Minuten aus ihrem Buch gelesen.
Anselm Grün im Yogi - Agora - Zelt
Geschwisterbande - eine ganz besondere Beziehung.
Geschwisterbande - eine ganz besondere Beziehung.
Anselm Grün hat hier sein neues Buch Geschwisterbande vorgestellt und darüber
gesprochen. Ein psychologisches und biblisches Ratgeberbuch. Eine Geschwisterbande stellt eine ganz besondere Beziehung dar.
· Komplizierte Geschwisterverhältnisse sollen stärker hinterfragt werden und
sich im anderen Geschwisterkind spiegeln können. Anselm Grün ist selbst Bruder
von sechs Geschwistern. Seine Mutter habe sich nie in die
Geschwisterrivalitäten eingemischt. Sie habe die Probleme untereinander selbst
klären lassen.
· Geschwister nicht in Theorien pressen, wie z. B. Sandwichkind u. a., da
jedes Kind anders ist.
· Jedes Geschwisterkind hat Stärken, auch wenn diese Stärken auf den ersten
Blick negativ auffallen.
· Bezieht sich auf eine biblische Geschichte, wie Die Rückkehr des verlorenen
Sohnes. Statt Bestrafung erntet der Zurückgekehrte Liebe. Das andere
Geschwisterkind reagiert darauf eifersüchtig und fragt seinen Vater, weshalb er
seinen Bruder noch belohnen würde?
Viele Theorien, über die Anselm Grün
gesprochen hat, waren mir nicht neu, da ich schon recht viele Bücher von ihm
gelesen habe, weshalb ich aufgehört habe, mir Notizen zu machen. Kein Buch für
mich, aber ein ideales Buch zum verschenken.
Anschließend sind wir etwas essen
gegangen.
Danach ging es weiter mit vielen Autor*innen vom Diogenes Verlag im Pavillon. Hier hatte ich die Gelegenheit, den Verleger Philipp Kell kennenzulernen, der ein ganz großes Herz für seine Autor*innen zu haben scheint. Sehr lobenswert und menschlich ist seine Herangehensweise,
Autor*innen zu fördern. Nein, hier werden die Autor*innen nicht gleich
abgeschmettert, wenn das Manuskript nicht sofort positiv auffallen würde. Er
hilft seinen Autor*innen, was in ihnen sprudelt, rauszulassen. Kells
Lieblingsberuf ist Verleger zu sein. Das merkt man ihm auch an, weil der
Diogenes tatsächlich viele wunderbare Autor*innen im System hat.
Folgende Autor*innen saßen in der
Gesprächsrunde:
Katrin Engberg
Mick Herron
Chris Kraus
Anne Reinecke
Benedict Wells
Anne Reinecke und Benedict Wells sind
mir vertraute Autor*innen. Andere wie Katrin Engberg und Chris Kraus müssen es
noch werden. Habe mir die Bücher dieser Autor*innen angeschafft. Mick Herron
wurde auf Whatchareadin in einer Leserunde gelesen und heiß diskutiert, hat
mich aber nicht angesprochen, obwohl der Autor, so im Nachhinein, auch recht
sympathisch auf mich gewirkt hat. Vielleicht gebe ich ihm später nochmals eine
Chance.
Ich konnte mir hier im Gesprächskreis wegen der vielfältigen Flut an Informationen nicht alles notieren.
Mick Herron sagt, Schreiben sei die witzigste Art
zu leben. Autor von Slow Horses.
Katrin Engberg, Krokodilwächter, Krimiautorin, sagt, dass es ihr
ungeheuer Spaß machen würde, Figuren zu quälen und zu töten. Plötzlich sind irgendwelche Figuren da und
ziehen bei mir ein. Auf die Frage, ob die Autorin einen Schnellkurs in
Spionage gemacht habe? Der Autorin sei es wichtig, die Figuren authentisch
wiederzugeben. Die Recherchen seien mit viel Fantasie gesegnet.
Anne Reinecke, von der wir in der Leserunde Leinsee, ihr Debütroman, gelesen haben und wir alle von dem Buch angetan waren.
Ihre Grundidee
zu diesem Buch war eine Liebesgeschichte, die Figuren hatte sie schon fertig im Kopf.
Die unangenehmen Figuren lässt die Autorin nach dem Roman in sich sterben, während die guten in ihr
weiterleben. Leinsee sei nicht autobiografisch besetzt. Ihre Figuren seien
nicht an realen Personen angelehnt.
Anfangs wusste Reinecke nicht, wie sie ihren
Unterhalt neben dem Schreiben finanzieren sollte? Sie suchte sich einen leicht zu bewältigen Job, der zu keinen Frustrationserlebnissen führen
würde. Vormittags sei sie Stadtführerin, nachmittags würde sie schreiben. Sie
könne nicht den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen und nur schreiben.
Benedict Wells wirkte wie sonst auch auf der Buchmesse sehr sympathisch. Er sprach ein
wenig über sein neues Buch, Die Wahrheit über das Lügen, das diesmal aus Kurzgeschichten bestückt ist. Den Titel finde ich genial.
Wells wirkte sehr zurückhaltend und bescheiden. Als er von seinem Verleger
gelobt wurde, wie weit seine Bücher mittlerweile geografisch reichen, war er
zwar gerührt, blieb aber trotzdem zurückhaltend, als sei es das
Selbstverständlichste, Bücher in aller Welt zu vertreiben. Meine Sympathie zu
Wells ist nach wie vor ungetrübt vorhanden. Ich bin auf seine Kurzgeschichten
gespannt.
Chris Kraus
Chris Kraus
Zu Chris Kraus habe ich ein paar Zeilen weiter unten, im Bloggertreffen von
Diogenes geschrieben.
Nach dieser Autor*innen -Gesprächsrunde
habe ich mich auf den Heimweg gemacht. Tina war auch mit ihren Kindern
aufgebrochen. Es war ein langer Tag und wir haben viel gesehen und viel gehört,
viel bewundert, auch wenn ich mir nicht alles gemerkt und aufgeschrieben habe.
____________________Freitag, den 12.10.2018
Mein dritter Messetag. Auch heute bin ich mit
einem Messeplan ausgestattet. Viele Veranstaltungen, an denen ich interessiert
war, liefen parallel und wie an den anderen Tagen auch hatte ich
Entscheidungsschwierigkeiten. Begonnen hatte ich heute im Yogi-Agora-Zelt mit
einer Tasse Tee, da das für mich interessante Interview erst um elf Uhr begann.
11:00 Uhr bis 11:30 Uhr
Blaues Sofa
Blaues Sofa
Adolf Muschg spricht über sein neues Buch Rückkehr nach Fukushima
Nach dem Interview erhielt Muschg eine Signierstunde, an der ich nicht teilnehmen konnte, da ich unbedingt Jonas
Jonasson und Juli Zeh erleben wollte, sodass ich diese Veranstaltung mit Muschg
nicht bis zum Schluss verfolgen konnte. Aber das Buch habe ich mir angeschafft,
und bin neugierig darauf.
In diesem Buch geht es um die
Schamkultur Japans. Viele Überlebende empfinden den Nichtüberlebenden gegenüber
eine tiefe Scham. Die Japaner würden mit den eigenen Gefühlen strenger umgehen
als mit der Obrigkeit.
Fukushima Tourismus: Es soll wieder mehr
Touristen angelockt werden. Es gibt Touristen, die die Todeszone erkunden …
Ein Appell, zur kontaminierten Erde
zurückzukehren? Diese Antwort werde ich sicher in Muschgs Buch finden.
11:30 Uhr bis 12:00 Uhr
Jonas Jonasson im ARD-Forum
Spricht über seinen Fortsetzungsroman Der Hundertjährige, der zurückkam, um die
Welt zu retten
Die Frage, weshalb der Autor einen
Fortsetzungsroman geschrieben habe? Im ersten Roman würden die Probleme des 20.
Jahrhunderts behandelt und korrigiert werden. Im zweiten werden die Probleme
des 21. Jahrhunderts behandelt.
Für den Autor sei Schreiben wie eine
Busreise und was die Figuren schaffen, findet zwischen den Bushaltestellen
statt. Jonasson müsse stark auf die inneren Figuren achten und auf deren
Stimmen hören.
Jonasson hat angekündet, dass es noch
weitere Fortsetzungen geben werde.
Jonasson habe allerdings nicht vor, die
deutsche Politik zu verändern. Nach diesem Interview würde ich Jonasson eine zweite Chance geben, da ich nun besser die Hintergründe kenne.
12:00 Uhr bis 12:30 Uhr
Juli Zeh
Juli Zeh spricht über ihr neustes Buch Neujahr.
· Die Autorin sei eine Essayistin und sie habe für ihren ersten Roman 18
Jahre benötigt.
· Die Handlung im neuen Buch spiele sich auf den Ferienort Lanzarote ab.
· Eine moderne deutsche Familie, deren Leben nicht mehr schicksalsgebunden
sei.
· Juli Zeh identifiziert sich mit einem Betonmischer.
· Wie typisch seien die Geschlechterrollen? Die Autorin würde
gleichberechtigt ihren Familienalltag ausleben. Der Alltag im Buch würde sich
wie ein Albtraum entwickeln.
· Die Schattenseiten seien noch nicht in unser Bewusstsein eingedrungen.
· Keine Sinnstifter mehr vorhanden.
· Die Männer haben es im Buch besonders schwer.
Auch dieses Buch habe ich mir angeschafft, weil ich der Meinung bin, dass
die Geschlechterrollen noch immer klassisch verteilt sind und so möchte ich wissen, wie die Autorin diese Thematik mit ihren Figuren besetzt und behandelt.
13:00 Uhr längere Pause, Begegnung mit Bloggerfreundinnen Monerl, Petrissa, Marlene, Connie, Christina. Großer und vielfältiger Austausch über die Buchmesse, über Autor*innen, über Verlage und über das Bloggen ...
... und sind anschließend durch die Hallen geschlendert.
Viele schöne Globen durften
wir bewundern.
Auf Potters Zimmer, s. u. sind wir gestoßen.
Diese junge Frau könnte Hermine Granger sein. Sie war so nett und hat sich zur Verfügung gestellt.
15:00 Uhr Bloggertreffen – Diogenes
15:00 Uhr Bloggertreffen – Diogenes
Hier habe ich die Pressereferentin Susanne Bühler, re. auf dem Foto, kennengelernt, die auch
uns Blogger*innen betreut. Zwei Autor*innen sind hier aufgetreten, die ich
eigentlich schon an anderer Stelle gesehen und gehört habe. Das konnte ich
vorher nicht wissen. Nun beide Autor*innen zweimal erlebt zu haben, war eine wiederholte Bereicherung.
Katrin Engelberg
· Kommt aus einer akademischen Familie und ist dadurch mit vielen Büchern
aufgewachsen.
· Später wollte sie aber keine Akademikerin werden und wollte nur Sachen
machen, die ihr Spaß machten. Sie musste viel ausprobieren.
· Erst als sie mit dem Schreiben begonnen hatte, bekam sie das Gefühl,
endlich eine Jacke zu tragen, die ihr passte (was für ein schönes Bild).
· Sie überlegte sich, wie sie mit dem Schreiben ihren Lebensunterhalt
bestreiten könne? Sie beschäftigte sich mit dem Tanzen, der Choreografie.
· In ihrem Kopf lebten Schauspieler. Sie könne die Figuren nicht
kontrollieren, denn sie hätten selbst jede Menge zu sagen.
· Die Autorin kommt aus Kopenhagen, wo sie geboren wurde und aufgewachsen ist.
In Dänemark seien die Sommertage ewig lang, im Winter sehr kurz, 9:00 Uhr hell
und um 14:00 Uhr wieder dunkel. Das Klima prägt die dort lebenden Menschen,
melancholische Stimmung.
· Die Figur in ihrem neuen Buch Krokodilwächter namens Anette Werner wird als harter Typ beschrieben, während die
männliche Figur Sven Werner eher eine sanfte, weiche Figur sei. (Kommt mir
langsam wie ein Klischee vor. Kürzlich das Buch eines anderen Nordländers,
eines Finnen, gelesen. Auch in diesem Buch ist der Mann als verweichlicht und
die Frau als hart aufgetreten. Ich glaube nicht, dass dort alle Männer gleich
sind, und Frauen noch viel weniger. Das kann mir keiner erzählen. Wie
langweilig wären die Menschen nur …)
· Die Autorin hegt mit ihrem Buch den Anspruch, nicht nur zu unterhalten und
Spannung erzeugen. Wichtiger sei ihr, mit Herzblut zu schreiben, dabei authentisch
zu bleiben und sie hoffe, dass die Leser*innen es spüren würden.
· Die Autorin gibt uns allen den Tipp, in uns zu horchen, da jeder Mensch
kreativ sei und man solle das festhalten, was einen innerlich treiben würde.
Lernen, auf die innere Stimme zu hören.
· Eine Bloggerin, die das Buch schon gelesen hatte, fragte nach der Szene mit
dem Kronleuchter. Diese Szene sei an einem realen Ereignis angelehnt, und sie
den Eindruck bekam, dass hier unbedingt jemand getötet werden müsse.
Dieses Buch wollte ich auch unbedingt lesen. Die Autorin war mir sehr
sympathisch.
Danach haben wir Bücher verschiedener Autor*innen vorgestellt bekommen, die nächstes Jahr neue Werke herausbringen werden. Das
waren sehr viele, dass ich mir nicht alles notieren konnte.
Ian McEwans neuer Roman über die künstliche Intelligenz, der Fragen aufwirft, ob
Maschinen denken und Gefühle entwickeln können?
Raffaella Romagnolo / Bella Ciao
Interessant für mein Leseprojekt Italien. Ich habe die Autorin leider nicht
im Diogenes Verlag finden können, auch online nicht. Wahrscheinlich findet man sie erst nächstes Jahr bei Diogenes, wenn das Buch draußen ist.
Jörg Fauser
Habe vor, mich auch mit ihm zu befassen. Ist uns nahegelegt worden.
Ingrid Noll
Die Grande Dame der Krimiliteratur. Neues Buch Halali 2017 herausgebracht. Kommt mit ihrem neuen Buch zur Leipziger Buchmesse 2019.
· Schreibt stark autobiografisch.
· Kommt aus einer Täterfamilie, da der Großvater als Sturmbannführer bei der
SS war. Liest aus seinem Buch Sommerfrauen Winterfrauen
Durch dieses Bloggertreffen habe ich auch
Connie Ruoff kennengelernt. Auch eine sehr nette Buchbloggerin, deren Blog ich noch
mit meinem verlinken möchte.
Dies war der dritte Tag auf der
Buchmesse. Hat mir richtig Spaß gemacht. Es war schön, an den Veranstaltungen
teilgenommen zu haben. Es war aber auch schön, sich mit den Bloggerfreundinnen
auf dem Messegelände mit vielen tollen Gesprächen aufgehalten zu haben.
Buchmesse für alle? Kann sich der
Eintritt wirklich jeder leisten? Wie barrierefrei ist die Buchmesse tatsächlich auch für ärmere Menschen?
Auf dem Nachhauseweg von der Messe bis
zum Frankfurter Hauptbahnhof bin ich von einer fremden Frau angehalten worden,
die mich fragte, ob sie mein Messeticket haben könne? Es war 17:45 Uhr. Es hat
mich etwas stutzig und traurig gestimmt, dass nicht jeder die Buchmesse besuchen kann,
weil sich das nicht jeder leisten kann. Ich musste sie höflich abweisen, da
mein Ticket durch die Akkreditierung personalisiert und nicht übertragbar war.
Zu Hause angekommen, war ich wie
berauscht. Auf meinem Lesesessel ließ ich gedanklich nochmals den gesamten
Messebesuch über mich ergehen. Was für schöne Gedanken und Gefühle sich mir
innerlich noch aufgetan haben.
_________________________
Vierter Messetag; Sonntag, 14.10.2018
Mein vierter Messetag, Sonntag,
den 14.10.2018
Dies war von meinen vier
Messetagen mein anstrengendster Tag. Was mir besonders aufgefallen ist, fehlten
heute am Darmstädter Hauptbahnhof die vielen jungen Leute, die sich für die
Buchmesse kostümiert haben …
Wie sonst auch, bin ich um 10:00
Uhr dort gewesen. Ich wollte heute keine Vorträge hören, sondern mich auf
Entdeckungsreisen begeben. Ich hatte mir für den heutigen Tag auch keinen
Messeplan erstellt. Und so besuchte ich gleich zu Beginn eine Halle, die
ich bisher noch nie betreten hatte. In dieser Halle waren fast keine Bücher ausgestellt,
sondern viele Artikel aus dem asiatischen Raum. Das Genre bewegte sich in dem
Bereich der Fantasy. Viele Kostümierungen, viele Fantasiefiguren, viele
Internetspiele, so gar nichts für mich, weshalb ich die Halle nach einer kurzen
und überschaubaren Runde wieder verlassen habe.
Aber danach habe ich junge Leute
in ihrer Verkleidung getroffen. Ich fragte, ob ich sie knipsen dürfte und ob
ich das Foto auf meinen Blog setzen könne? Kein Problem, sie freuten sich auch,
dass sie positiv aufgefallen sind. Auch auf dem Messeplatz gab es nicht mehr so
viele narrative Figuren, die angeblich aus den Buchseiten
herausgefallen sind. 😆
Ich habe mich erneut ins
ARD-Forum begeben. Nur mal oberflächlich das Programm angeschaut, ob nicht doch
eine Lesung oder ein Interview zu einem interessanten Thema/Autor*in angesagt
ist. Anschließend ging ich erneut in das Agora-Yogi-Zelt, da ich mir ein Tee-Paket
kaufen wollte. Da diese ausverkauft waren, bekam ich dieses Paket nicht mehr in
der Geschenkbox, sondern in eine Korbtasche gelegt. Zwei Packungen Yogi-Tee
meiner Wahl und eine sehr schöne Teetasse.
Danach bin ich wieder in die Halle 3.0. Von
dem Messeplatz ziemlich gut zu erreichen. Ich ging zu dem Diogenes Stand, und
kaufte mir jede Menge Bücher von Autor*innen, die auf der Buchmesse vertreten
waren und denen ich lauschen durfte. Noch immer bin ich von diesem Verlag sehr
angetan. Es fehlen aber noch Bücher, die ich mir anschaffen werde.
Mit schweren Büchern in meinem Rucksack zog
ich weiter und blieb an dem Comic-Stand stehen. Donald-Duck & Co feiert bei mir im Wohnzimmer ein Comeback und bin so stolz, diese Comics wieder aufleben lassen zu können. Jedes Jahr auf der Buchmesse kaufe
ich mir mindestens einen dicken Comic.
Mehrmals besuchte ich auch die vielen Stände vom Bloggerportal und habe mich auch hier berieseln lassen und mir viele Bücher notiert habe und eines sogar eingekauft.
Mehrmals besuchte ich auch die vielen Stände vom Bloggerportal und habe mich auch hier berieseln lassen und mir viele Bücher notiert habe und eines sogar eingekauft.
Ein paar Kinderbücher habe ich antiquarisch erworben. Es gibt Bücher, über die ich mich besonders gefreut habe. Das Buch, Die Sprache der Tiere, von Karsten Brensing, ein Naturwissenschaftler, sorgt für neues Futter meines Leseprojekts Den Tieren eine Stimme geben. Man findet immer mehr Autoren, die sich mit dieser Thematik befassen. Früher meinte man immer, dass diese Themen esoterisch besetzt seien. Dies mag bei dem einen oder anderen Buch auch so sein, aber nicht bei allen. Karsten Brensing, Peter Wohlleben, David Precht sind alles Autoren, die keine Esoteriker sind. Ich verfüge selbst über viele Erfahrungen mit Tierkommunikation, die ich in diesen und in anderen Büchern bestätigt bekommen habe. Man wird ja schnell für naiv gehalten bei Menschen, für die es diese Welt nicht gibt, und sie stets anzweifeln. Dadurch, dass Tiere sehr wohl fühlende und denkende Wesen seien, fordert Karsten Brensing die Rechte der Tiere ein.
Das Reportmagazin GEO hat einen Artikel dazu geschrieben, den ich hier verlinken möchte. Hier heißt es: Wir müssen Tiere vermenschlichen.
Danach bin ich vor einem anderen, schönen Spruch stehen geblieben.
Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie.
Erich Kästner hat mich auch gelockt und angehalten an dem Atrium Verlagsstand. So viele Bücher, die ich von Kästner noch gar nicht gelesen habe. Viele Kinderbücher, die ich vergessen hatte, aber auch viele Bücher für Erwachsene. Wo soll man nur anfangen zu lesen? Man möchte jedem guten Autor gerecht werden, und kann es nicht, weil es so viele sind. Derzeit lese ich eine Autobiografie von ihm. In einer Leserunde bei mir auf der Dienststelle.
Der rechten Szene bin ich hier nicht begegnet, dafür aber Menschen, die sich für die Brüderlichkeit aller Menschen einsetzten. Junge Leute in blauen Kostümen, die für Europa die europäische Nationalhymne von dem deutschen Komponisten Beethoven Alle Menschen werden Brüder sangen. Das fand ich sehr schön. Verschiedene
Verlage haben sich gegen rechts gestellt und Buttons vergeben. Auch der
Kinderbuchverlag wie Oetinger war vertreten.
Gastland 2019: Norwegen
Auf Wiedersehen Georgien.
Das Reportmagazin GEO hat einen Artikel dazu geschrieben, den ich hier verlinken möchte. Hier heißt es: Wir müssen Tiere vermenschlichen.
Danach bin ich durch die Halle 3.1 gegangen. Puh, so
langsam ging mir echt die Puste aus und fing an, genervt zu sein, weil es
einfach zu voll war.
Wo kommen alle
diese Besucher*innen her? Heißt das nicht, dass hierzulande nicht genügend
Menschen lesen würden? Das sah aber gar nicht danach aus. Eine
Menschenansammlung, die die hohen Eintrittsgelder und die viele Zeit in Kauf
nimmt? Keine Nichtleser*in würde sich in dieses Gedränge mischen.
Und wieder ging
ich zurück an den Diogenes-Stand in Halle 3.0, da mir eingefallen ist, dass ich
ein Buch erwerben wollte, das von einer italienischen Autorin geschrieben
wurde. Ich wusste den Namen nicht mehr, und hatte auch meine Notizen nicht
dabei. An dem Stand fand ich nun von den ausgestellten Büchern keine
italienische Autorin. Gerade habe ich mein Notizheft vor mir liegen. Die
Autorin heißt Raffaella Romagnolo. Von Beruf ist sie Lehrerin und
Schriftstellerin ... Ich habe mal etwas im Netz über die Autorin recherchiert.
Sie kommt aus Piemont. Im Nachhinein hatte ich vergessen, dass Romagnolo erst 2019 ihr Buch in Deutschland / Schweiz verlegen wird. Aber von dem Autor Jörg Fauser gibt es schon Bücher, nur am Stand konnte ich noch keinen Fauser finden. Als ich den
Stand wieder verlassen hatte, hörte ich meinen Namen rufen und dachte, dass
eine Bloggerin mich gesehen hatte und so schaute ich, wo der Ruf herkam. Eine
junge Frau neben mir reagierte darauf, und so wunderte ich mich; niemand, die
ich kannte. Kann ich mich so verhört haben? Ich versuchte, unauffällig einen
Blick auf die Messekarte zu werfen, die um dem Hals der jungen Frau
lag. Die andere junge Frau, die meinen Namen gerufen hatte, bemerkte
meinen Blick und fragte mich, warum ich so schauen würde? Das war mir
unangenehm, fühlte mich ertappt, und so wusste ich nicht, wie ich mich aus
dieser peinlichen Affäre rausbringen konnte. Und so entschied ich mich für die
Wahrheit. Dass ich meinen Namen rufen hörte. Die beiden jungen Frauen wurden
dann ganz freundlich und lachten, denn tatsächlich ist die eine junge Dame eine
Namensvetterin von mir. Wir haben beide unsere Karten verglichen, nur dass sie
mit einem L geschrieben wird.
So wie ich ist auch sie gebürtige Deutsche, aber ihre Eltern kommen aus dem
ehemaligen Jugoslawien. Dort wird der Name
nur mit einem L geschrieben, da es in dem Land unüblich sei, Doppelkonsonanten
zu verwenden.
Mirela ist auch
Rezensentin, allerdings ist sie von Kassettenbox.de, und
führt ein sogenanntes Hörspielblog. Sie hat sich meine
Blogadresse aufgeschrieben. Auch weil sie lesen möchte, was ich über sie
schreiben werde. Ein Hörspielblog finde ich auch nicht uninteressant. Werde
mich mit der Seite mal befassen, aber nicht, weil ich scharf auf
Rezensionsexemplare bin, sondern aus purer Neugier und Interesse in eigener
Sache. Und mal schauen, ob ich Mirela wieder finden kann, da ich es
versäumt hatte, mir ihre Blogadresse geben zu lassen.
Danach bin ich zu verschiedenen Ständen gegangen, die mich
angesprochen haben. Meist waren es Bilder, Poster oder Sprüche, die mich
zurückgerufen hatten. Da wir meist alle über das Wetter schimpfen, erst recht,
wenn es regnet, habe ich dazu ein schönes Cover eines Kinderbuches finden
können.
Danach bin ich vor einem anderen, schönen Spruch stehen geblieben.
Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie.
Erich Kästner hat mich auch gelockt und angehalten an dem Atrium Verlagsstand. So viele Bücher, die ich von Kästner noch gar nicht gelesen habe. Viele Kinderbücher, die ich vergessen hatte, aber auch viele Bücher für Erwachsene. Wo soll man nur anfangen zu lesen? Man möchte jedem guten Autor gerecht werden, und kann es nicht, weil es so viele sind. Derzeit lese ich eine Autobiografie von ihm. In einer Leserunde bei mir auf der Dienststelle.
Die Welt kann gar nicht so schlecht
sein, sie hat uns schließlich Erich Kästner geschenkt.
Auch wenn ich keine Leserin von Dora Heldt bin, musste ich an ihrem Stand,
an dem sie ihre Bücher signiert hat, stehen bleiben. Ich wollte nur erleben, wie sie real auf mich wirkt.
An einer Wand waren Plakate angebracht, auch gegen rechts, eine
Erinnerungskultur. Verschiedene nationalsozialistische Porträts. Die sog. deutsche Banane fand ich witzig und
trifft voll den Kern.
Den roten Button hat eine Buchbloggerin namens Marlene entworfen
und hergestellt und sie auf der Buchmesse verteilt.
Nicht nur eine politische Wand gab es zu sehen, sondern auch eine
kreative Malwand, auf der verschiedene Buntstifte getestet werden
konnten.
Danach wollte ich nochmals das Gastland besuchen. Beim ersten Durchgang vor ein paar Tagen konnte ich den Besuch nicht vertiefen, weil ich wenig fand, was mich angesprochen hat. Doch auch beim zweiten Durchlauf fand ich wenig Ansprechendes und habe dieses Mal gar nichts abfotografiert. Aber ich genoss das georgische Nationalessen Auberginenauflauf. Und ich habe mich reichlich mit georgischer Literatur eingedeckt, da ich nicht wirklich viel aus diesem Land kenne.
Danach, um 15:15 Uhr, hatte ich genug. Ich konnte nicht mehr. Diese
Menschenansammlung wurde mir zu viel, ich musste heim. Und somit konnte ich den
vierten und den letzten Messetag gut abschließen. Ich bin jetzt dabei, das
alles in mir noch sacken zu lassen. Insgesamt waren es alles sehr schöne
Messetage.
Alle Autor*innen, die ich gesehen und gehört habe, waren mir sympathisch, ebenso auch die Moderator*innen. Monerl erzählte mir und Petrissa über ein enttäuschendendes persönliches Erlebnis mit Rafik Schami auf der Buchmesse. Ihr Erlebnis bestätigt meine Erfahrung, die ich mit Rafik Schamis Buch Sofia machen musste. Sehr überheblich und sehr abfällig manchen Ländern gegenüber. Neee, um Schami werde ich zukünftig sowohl literarisch als auch an anderen Orten einen großen Bogen machen, sollte er mir Mal begegnen.
Alle Autor*innen, die ich gesehen und gehört habe, waren mir sympathisch, ebenso auch die Moderator*innen. Monerl erzählte mir und Petrissa über ein enttäuschendendes persönliches Erlebnis mit Rafik Schami auf der Buchmesse. Ihr Erlebnis bestätigt meine Erfahrung, die ich mit Rafik Schamis Buch Sofia machen musste. Sehr überheblich und sehr abfällig manchen Ländern gegenüber. Neee, um Schami werde ich zukünftig sowohl literarisch als auch an anderen Orten einen großen Bogen machen, sollte er mir Mal begegnen.
Auf Wiedersehen Georgien, bis zum nächsten Jahr vom 16.10.19 bis
20.10.19. Ich freue mich immer wieder aufs Neue, wenn ein Jahr zügig verstreichen wird.
Gastland 2019: Norwegen
Auf Wiedersehen Georgien.
მშვიდობით
mshvidobit
Nachtrag
Nach dem nun ein paar Tage seit der Buchmesse verstrichen sind,
und ich am Nachbereiten bin, zehre ich noch immer an den Impressionen. Und ich würde doch jeder Zeit wieder sonntags die
Buchmesse besuchen 😍.
Nein, die Lust kann mir so schnell doch keiner nehmen. Ich würde dann eher den Samstag ausfallen lassen.
20.10.2018
Nein, die Lust kann mir so schnell doch keiner nehmen. Ich würde dann eher den Samstag ausfallen lassen.
20.10.2018
Auf der Buchmesse habe ich mich nicht nur von den Büchern
berieseln lassen, sondern auch von den Globen der Marke Colubus, s. o. Ich musste mir einen
Columbus-Globus bei der Buchhandlung bestellen lassen. Einen Tag später war er
schon da. Bei Amazon wäre es nicht so schnell gegangen. Hier mein neues
Möbelstück, das mich mit dem Finger darauf auf Reisen schickt.: