Posts mit dem Label AutorInnen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label AutorInnen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 14. April 2013

Landgericht / Ursula Krechel (1)

Eine von zwei Buchbesprechungen zur o. g. Lektüre


Das Buch habe ich soeben ausgelesen und es hat mich zum Schluss hin richtig betroffen gestimmt, obwohl es recht sachlich geschrieben ist. Keine Dramatik, obwohl ausreichend Gründe zur Dramatik vorhanden wären. In einer Zeit wie dieser, konnte man sich einfach keine Sentimentalität  leisten und man war gezwungen, streng rational zu handeln, sonst wäre man an den Entscheidungen und den Handlungen regelrecht zerbrochen. Oftmals liest sich das Buch wie eine Dokumentation aber nicht emotionslos. Mich wird das Buch noch eine Weile beschäftigen.

Die Autorin hat souverän recherchiert und ihre Recherchen hat sie recht authentisch wiedergegeben und sie erhält von mir zehn von zehn Punkten. Ich habe vor, mir noch weitere Werke von Krechel anzuschauen, und evtl. zu lesen.

Was mich immer wieder erstaunt, ist,  wie viel belletristische Literatur es zum Nationalsozialismus schon gibt und wie viel neu geschrieben wird. Aber besser Bücher schreiben, Bücher schreiben, Bücher schreiben, als zu verstummen.

Es gab mehrere Punkte, die mich zum Staunen gebracht haben, obwohl mir die Erkenntnisse dazu nicht neu sind.
Erstaunlich, dass Zeitgenossen zu der damaligen Zeit den Hitlerwahn nicht begreifen konnten und glaubten nicht zu wissen, dass es Nazi-Opfer, Nazi-Verbrechen gab. Menschen, die gezwungen waren, das Land zu verlassen, wenn sie überleben wollten, war für viele Deutschen nicht nachvollziehbar. Und wenn Menschen ins Exil flüchteten und nach Kriegsende wieder nach Deutschland reemigrierten, dann wurden viele ähnlich wie Deserteure bezeichnet, die zu feige gewesen wären, in den Krieg zu ziehen.

Erstaunlich, wenn man die eigenen Kinder wegschicken muss, es waren meist Kinder gut situierter Familien, um deren Leben zu retten. Kinder, die äußerlich wohlgenährt und gut gekleidet in England ankamen, hatte man dort erst die Nöte dieser Kinder aus Deutschland nicht wirklich abgenommen.

In diesem Buch geht es um die Familie Kornitzer, Richard und Claire und deren beiden Kinder Georg(e) und Selina. Beide Kinder wurden nach England geschickt, um ihr Leben zu schützen. In England gab es die Quäker, eine Organisation, die verfolgte Kinder aufnahm, und sie schützte.

Richard Kornitzer, Jurist von Beruf, Richter im Zivilrecht, ist auf dem Papier Jude, seine Frau Claire ist Protestantin. Richard K. emigrierte nach Kuba ins Exil, seine Frau Claire sollte nachkommen, aber das Nachreisen durch verschärfte Gesetze misslang und so wurde auch das Ehepaar auseinandegerissen und entfremdet. Durch die Nürnberger Gesetze galt Claire als unrein, und wurde von der Gestapo während eines Verhörs gefoltert.

In Kuba, ein ziemlich korruptes Land Mittelamerikas,  galt Kornitzer als Deutscher und die Deutschen wurden wegen ihrer Präzision in der Arbeit gern gesehen... . Er musste für das Visum nicht nur viel Geld hinlegen, nein, er musste auch Patente nahweisen und an Kuba weiterreichen.

Die Familie Kornitzer war zehn lange Jahre getrennt und hatten sich auseinandergelebt, als der Krieg schließlich vorbei war. Die Kinder, die in einer englischen Pflegefamilie lebten und groß geworden sind, konnten ihre Eltern nicht mehr als Eltern ansehen, zu lange ist es her, als sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Sie begriffen die Nöte nicht, dass die Eltern gezwungen waren, das Leben ihrer Kinder in die Auswanderung zu geben, um sie zu retten. Der Sohn George, das ältere Kind, nahm mit 18 Jahren die englische Staatsbürgerschaft an, und wollte mit Deutschland und dem Nationalsozialismus nichts zu tun haben. Zu grauenvoll waren für die Kinder die Verbrechen. Grauenvoll, dass die Eltern sie in ein fremdes Land schickten und sie dort alleine ließen. Es müssen viele Jahre vergehen, bis die Kinder die Reife erlangen , um das elterliche Verhalten zu begreifen.

Richard Kornitzer hat durch seine Frau wieder zurück nach Deutschland gefunden. Claire hatte beim Roten Kreuz eine Vermisstenanzeige aufgegeben.

Nach dem Krieg beantragte Kornitzer bei der Wiedergutmachungsbehörde Schmerzensgeld in Form von Wiedergutmachung, das vielen Juden, die als Nazi-Opfern gelten, zustand. Bei den Behörden sei man allerdings der Meinung, dass ein Drittel der Antragsteller Betrüger seien, so dass der Antrag in vielen Fällen abgelehnt wurde. Kornitzer wurde zwar nicht als Betrüger hingestellt, aber seine Beweggründe auf Antragstellung wurden relativiert, so dass der Antrag erstmal nicht bearbeitet werden konnte. Wenn solche Menschen wie Kornitzer kein Anrecht auf Wiedergutmachung haben, wer denn sonst sollte dieses Schmerzensgeld erhalten?

Wie viele Bücher müssen noch geschrieben werden, um das Unglaubliche, das Unfassbare endlich zu verstehen?

Da ich nun schon soviel von meinen Eindrücken geschrieben habe, ohne meine Zitate einzufügen, werde ich zu dem Buch noch eine zweite Buchbesprechung anschließen.

_________

Manchmal muss die Wahrheit erfunden werden
(Siegfried Lenz)

Gelesene Bücher 2013: 26
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86






Montag, 8. April 2013

Ursula Krechel / Landgericht


  • Buch bei amazon.de:
  • Gebundene Ausgabe: 492 Seiten
  • Verlag: Jung und Jung; Auflage: 1 (18. Oktober 2012)
  • Sprache: Deutsch, 29,92 €
  • ISBN-10: 3990270249




Klappentext
Was muss einer fürchten, was darf einer hoffen, der 1947 aus dem Exil nach Deutschland zurückkehrt? Nach ihrem gefeierten, 2008 erschienenen Buch "Shanghai fern von wo" geht Ursula Krechel mit ihrem neuen großen Roman "Landgericht" noch einmal auf Spurensuche. Die deutsche Nachkriegszeit, die zwischen Depression und Aufbruch schwankt, ist der Hintergrund der fast parabelhaft tragischen Geschichte von einem, der nicht mehr ankommt. Richard Kornitzer ist Richter von Beruf und ein Charakter von Kohlhaasschen Dimensionen. Die Nazizeit mit ihren absurden und tödlichen Regeln zieht sich als Riss durch sein Leben. Danach ist nichts mehr wie vorher, die kleine Familie zwischen dem Bodensee, Mainz und England versprengt, und die Heimat beinahe fremder als das in magisches Licht getauchte Exil in Havanna. Ursula Krechels Roman lässt Dokumentarisches und Fiktives ineinander übergehen, beim Finden und Erfinden gewinnt eine Zeit atmosphärische Konturen, in der die Vergangenheit schwer auf den
Zukunftshoffnungen lastet. Mit sprachlicher Behutsamkeit und einer insistierenden Zuneigung lässt "Landgericht" den Figuren späte Gerechtigkeit widerfahren. "Landgericht", der Roman mit dem doppeldeutigen Titel, handelt von einer deutschen Familie, und er erzählt zugleich mit großer Wucht von den Gründungsjahren einer Republik. 


Autorenportrait im Klappentext

 Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten. Sie debütierte 1974 mit dem Theaterstück "Erika", das in sechs Sprachen übersetzt wurde. Erste Lyrikveröffentlichungen 1977, danach erschienen Gedichtbände, Prosa, Hörspiele und Essays.
Veröffentlichungen u. a."Erika", Theaterstück, 1974 "Selbsterfahrung und Fremdbestimmung", Essay, 1975 "Nach Mainz!", Gedichte, 1977 "Verwundbar wie in den besten Zeiten" Gedichte, 1979 "Zweite Natur", Szenen eines Romans, 1981 "Vom Feuer lernen", Gedichte, 1985 "Kakaoblau. Gedichte für Erwachsende", 1989 "Die Freunde des Wetterleuchtens", Prosa, 1990 "Technik des Erwachens", Gedichte,1992 "Mit dem Körper des Vaters spielen", Essays, 1992 "Sizilianer des Gefühls", Erzählung, 1993 "Landläufiges Wunder", Gedichte, 1995 "Verbeugungen vor der Luft", Gedichte, 1999.

Auf das Buch bin ich durch den Literatursender hr2 gestoßen, der das Buch nach der Veröffentlichung vorgestellt hatte, und mein Interesse dadurch geweckt wurde. Als ich es mir gekauft habe, legte ich es auf meinen großen Stapel ungelesener Bücher (SuB), bis ich schließlich mit meiner Bücherfreundin Ute über das Buch ins Gespräch kam, die es noch vor mir gelesen hat und meine Erwartungen zu dem Buch noch mehr bestätigte,so fühlte ich mich durch sie angespornt, und habe das Buch auf meinen kleinen SuB verlegt, und es ist jetzt dran, gelesen zu werden.

Die ersten Seiten haben mich nicht enttäuscht und glaube auch nicht, dass es mich noch enttäuschen könnte. Bis jetzt entspricht es meinem Geschmack.

Im Klappentext ist auch ein kleines Foto der Autorin beigefügt, und das Foto wirkt auf mich recht sympathisch. 



Carson McCullers / Das Herz ist ein einsamer Jäger (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Das Buch habe ich gestern Abend zu Ende gelesen, und bleibe bei meiner anfänglichen Meinung, dass es aus meiner Sicht seine zehn von zehn Punkten verdient hat.

Das Buch ist sehr facettenreich geschrieben, was auch für die Differenziertheit der verschiedenen Subjekten und Charaktere der Figuren spricht. Die literarische Sprache fand ich auch sehr angenehm, zudem noch fantasie- und humorvoll.

Das Buch behandelt Themen wie die Weltwirtschaftskrise, Rassismus in Amerika in den 1930er Jahre, Einsamkeit, Tod und Gewaltverbrechen. Die Geschichte spielt im Staat Georgia.

Ich habe viel angestrichen, werde aber nur wenig rausschreiben, aufgrund dessen, weil das Buch so vielseitig ist, möchte ich die Textstellen nicht zu sehr aus ihren Zusammenhängen herausschneiden. 

Das Buch beginnt zwei taubstumme Männer zu beschreiben, Sirus Antonapoulus und John Singer, beide sind durch das gemeinsame Schicksal ihrer körperlichen Behinderung stark verbunden und sie eine enge Freundschaft pflegen, bis eines Tages der Vetter von Antonapoulus ihn in ein Heim einweisen läßt, weit von dem Staat Georgia entfernt. John Singer bleibt seinem Freund treu, und bringt einige Strapazen auf sich, Sirus regelmäßig alle paar Monate zu besuchen. Den weiteren Verlauf dieser Freundschaft ist dem Buch zu entnehmen.

In dem Buch lebt nicht nur ein Protagonist. Neben John Singer gibt es noch die vierzehnjährige Mick Kelly, ein recht intelligentes, verträumtes und musikbegabtes Mädchen, das sich dringend ein Klavier wünscht, im Stillen Stücke komponiert, doch durch tragische familiäre Umstände bleibt dieser Wunsch unerfüllt.

Ihr geht ein Musikstück von Mozart durch den Kopf und summt die Melodie nach. Der Freund Harry erkundigt sich, was sie da singen würde? 
"Ein Stück von einem, der Mozart heißt."
"Klingt wie ein deutscher Name."
"Wird wohl auch einer sein:"
"Faschist?"
"Was?"
"Ich meine, ist dieser Mozart ein Faschist oder ein Nazi?" Mick überlegt eine Weilchen: "Nein. Die sind was Neues und Mozart ist schon eine ganze Weile tot." 
Mick fühlt sich ganz besonders zu John Singer hingezogen. Sie empfindet für ihn eine geheime innere Liebe, die stärker ist als die Liebe zu ihrem Vater.
Auch hier findet die Beziehung eine Wende und sorgt für Überraschung… .

Dann gibt es noch den schwarzen Dr. Copeland, Mediziner von Beruf, und ziemlich enttäuscht und frustriert darüber ist, dass die Schwarzen weiterhin diskriminiert werden, sowohl politisch als auch gesellschaftlich, obwohl sich die Gesetzeslage zu ihren Gunsten verändert hat. 

Gefallen hat mir eine Szene zwischen den schwarzen Dr. Copeland und seiner erwachsenen Tochter Portia. Dr. Copeland bezeichnet selbst alle Schwarzen als Neger, als Portia sich darüber aufregt:
"Die ganze Zeit benutzt du dieses Wort - >Neger< , (…). Das ist so ein Wort, das die Leute verletzt. Sogar das alte einfache> Nigger< ist besser als dieses Wort. Höfliche Leute  ,-ganz gleich, welcher Hautfarbe - sagen immer > Farbige<."
Ich finde, dass die Autorin verglichen mit anderen AutorInnen ihrer Zeit voraus war. Die kritische Auseinandersetzung mit diesen Begriffen wie Neger / Nigger habe ich vor allem bei Mark Twain vermisst, den ich oftmals für rassistisch hielt. Immerhin rechnete er den Weißen aus, wie viel Geld man bei der Haltung von Sklaven einsparen könnte. 
Bin froh zu lesen, dass es andere AutorInnen gab, die sich mit diesen Begriffen kritisch auseinandergesetzt haben. Dann gilt nämlich das Argument nicht mehr, dass zu jener Zeit es üblich war, diese Begriffe zu gebrauchen. In Mark Twains Büchern wimmelt es geradezu von der Bezeichnung > Neger<. Mark Twain ist ein Zeitgenosse von Carsen McCullers.
Selbst meine Generation gebraucht noch immer den Begriff >Negerküsse<… , >Negerlippen<, >Neger<. 
"Jeder hat seine Gefühle - ,völlig egal wer-, und keiner geht gern in ein Haus, wo er weiß, dass seine Gefühle verletzt werden." (127)

Jake Blount ist der alkoholsüchtige Weltverbesserer, der fest an seine Wahrheit glaubt, und überzeugt davon ist, dass, wenn alle Menschen die Wahrheit wüssten, so gäbe es Gleichheit, Brüderlichkeit und Freiheit für alle.

Dann gibt es noch Biff Barron, der ein Café betreibt und ein großes Herz für Kinder und behinderte Menschen hat.

Diese Menschen haben alle eines gemeinsam. Sie sind innerlich extrem einsam und alle fühlen sich mehr oder weniger zu John Singer hingezogen.

John Singer ist jemand, dem man sein ganzes Herz ausschütten kann, ohne darüber zu tratschen. Wie ist ein Tratsch über einen Taubstummen denn auch möglich?

Schon auf den ersten Seiten musste ich ein wenig über gewisse Textstellen schmunzeln, als John Singer ein Kärtchen mit sich herumträgt, auf dem sein Name und darunter seine Behinderung markiert ist:
Ich bin taubstumm, kann aber von den Lippen ablesen. Bitte nicht schreien.  (91)
John Singer ist ein sehr sensibler Mensch, der über seine Seele hört, wie man mit ihm spricht. Nicht über die Akustik.

Worte haben auch im Stillen Potenzial… .

Dasselbe, dass der Mensch auch ohne Worte trotzdem in der Lage ist zu streiten, trifft man nicht nur bei Taubstummen, (122).

John Singer bekommt einmal mit, als der betrunkene Jake Blount sich über ihn lustig macht.
Er wusste, dass der Betrunkene sich über ihn lustig machte. Aber selbst da hatte er seine Würde bewahrt.(138)
Ich habe mich gefragt, wie das möglich ist, die Würde zu bewahren, wenn andere sich über einen hermachen? Ich denke eher, dass John Singer den betrunkenen Jake nicht wirklich ernst genommen hat, und seine Anmache nicht an sich herangelassen hat, und zu ihm Distanz wahrte.
Schön finde ich allerdings später die Entwicklung dieser Beziehung, gehe aber nicht näher darauf ein. 

Der Nationalsozialismus in Europa, speziell aber in Deutschland, weckte in Amerika großes Aufsehen und die Amerikaner verurteilten alle Deutschen zu Naziverbrecher. In der gleichen Zeit wurden in Amerika die Schwarzen weiterhin schwer misshandelt, noch immer ihren Menschenrechten beraubt. Im Grunde begannen sie das selbe Verbrechen den Schwarzen, wie die Nazis in Deutschland den Juden gegenüber. Sie aberkannten den Schwarzen das Recht, Mensch zu sein. Nichts anderes tat Hitler mit den Juden. Noch heute beschimpfen viele AmerikanerInnen die Deutschen als Nazis. Wie kann ein Mensch, in diesem Fall der Durchschnitts - Amerikaner, nur so blauäugig sein, moralisch über andere Länder herzufallen?
Die Nazis berauben die Juden ihrer Rechte, ihres Geldes und ihrer Kultur. Bei den Negern hier ist das schon immer so gewesen. Und wenn man ihnen nicht in tragischer Weise - wie in Deutschland - ihr Hab und Gut in großem Maßstab gestohlen hat, so liegt das allein daran, dass die Neger von Anfang an keinerlei Reichtum erwerben durften. (487f)
Es hat eine lange Entwicklung gebraucht, bis der schwarze Mensch die selben Rechte gesetzlich zugesprochen bekam wie die Rechte der Weißen.

Beeindruckt war ich von einer anderen Figur, Willi, der Sohn vom Doktor, der zu Unrecht ins Gefängnis gesteckt und dort körperlich so schwer misshandelt wurde, dass er an den Folgen litt und ihm seine Füße amputiert werden mussten:
"Ich habe das Gefühl, als wenn meine Füße immer noch weh tun. Ich hab so schreckliche Schmerzen in den Zehen. Da unten, wo meine Füße sein sollten, wenn sie noch an meinen B-B-Beinen wären. Nicht da, wo meine Füße jetzt sind. Das ist so schwer zu verstehen. Meine Füße tun mir immer so schrecklich weh, und ich weiß nicht, wo sie sind. Sie haben sie mir nicht wieder gegeben. Dies sind g-g-ganz woanders. Über hundert Meilen fort." (471)
Der idealistische Jake Bouton sei der Meinung, wie oben schon erwähnt, dass, um das Elend in Amerika zu stoppen, ginge nur über die Wahrheitsfindung. Er kann nicht verstehen, dass Amerika, das als das reichste Land der Welt bezeichnet wird, darin noch immer so viele Menschen hungern müssen. Die Reichen seien nur reich, weil die Armen von ihnen ausgebeutet werden würden. Er stellt sich die Frage, wie man eine ganze Gesellschaft zu Wissenden macht?
Die einzige Lösung ist, dass die Menschen wissend werden. Wenn sie erstmal die Wahrheit kennen, kann man sie nicht länger unterdrücken. Wenn nur die Hälfte aller Menschen die Wahrheit kennt, ist der Kampf schon gewonnen. (…) Wir müssen die Menschen zu Geschöpfen mit sozialem Bewusstsein erziehen, zu Menschen, die in einer geordneten, kontrollierten Gesellschaft leben, in der sie nicht gezwungen sind, Unrecht zu tun, um überleben zu können. (490 / 496).
An dieser Stelle mache ich nun Schluss. Im Folgenden noch mein Fazit:

Es wird immer Menschen geben, die von einer Regierung politisch oder gesellschaftlich ausgegrenzt werden, umso mehr muss man sich mit diesen benachteiligten Gruppen solidarisieren, ein Zeichen setzen und zu ihnen halten.

Der Autorin ist es gelungen, die Probleme in dem Buch authentisch wiederzugeben. 
_________
 „Wo viel Liebe ist, kann sich das Böse nicht entfalten“
         (Aus „Die Zauberflöte“, Mozart)

Gelesene Bücher 2013: 25
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86








Freitag, 5. April 2013

Carson McCullers / Das Herz ist ein einsamer Jäger

  • Taschenbuch: 588 Seiten
  • Verlag: Diogenes Verlag; Auflage: 20., Aufl. (1974)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3257201435



Klappentext
Der Roman spielt im Staat Georgia, in einer häßlichen heißen Innenstadt. Es ist die Geschichte eines begabten Mädchens, Mick Kelly, und ihres gewaltsamen Kampfes gegen eine unnachgiebige und harte Umgebung. Carson McCullers' mitleidiges Engagement gilt den einsamen Sonderlingen und Außenseitern, die sich um den taubstummen John Singer scharen, um ihm ihr Herz auszuschütten. 

Autorenportrait
Carson McCullers, geboren 1917 in Columbus (Georgia), gestorben 1967 in Nyack (New York), dort begraben. McCullers wollte eigentlich Pianistin werden. Mit 500 Dollar fuhr sie 18-jährig alleine nach New York, um an der renommierten Juilliard-Musikschule zu studieren. Das Geld verschwand auf mysteriöse Weise, doch sie blieb in New York, arbeitete als Sekretärin, Kellnerin, Barpianistin und beschloss, Schriftstellerin zu werden. Der Erfolg ihres Erstlings, ›Das Herz ist ein einsamer Jäger‹, machte die 23-Jährige zum literarischen ›Wunderkind‹. Mit 23 erlitt sie den ersten von drei Schlaganfällen, ihr Leben wurde bestimmt durch die Krankheit, der sie ihr Werk abrang, und durch Einsamkeit, besonders nach dem Selbstmord ihres Mannes 1953.

Die Autorin ist mir unbekannt und entdeckt habe ich sie über ein Literaturforum, in dem das Buch von mehreren Leserinnen gelesen wurde und sie alle von dem Inhalt sehr angetan waren.
Ich habe gestern mit dem Buch begonnen und mir gefällt es sehr, sehr gut. Habe schon schöne Textstellen mir angestrichen und freue mich, sie später aufzuschreiben.

Ich selbst habe nun meine ersten 150 Seiten durch, und das Buch verdient jetzt schon seine zehn von zehn Punkten.



Donnerstag, 4. April 2013

Erich Kästner / Fabian (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Das Buch habe ich gestern Abend zu Ende gelesen und es hat mir sehr gut gefallen. Ich bin in Kästner ganz aufgegangen. Kästner ist für mich ein Teil seiner Literaturfigur was die Charakterzüge betreffen, und der sich Jakob Fabian nennt. 

Auf jeder Seite gab es etwas anzustreichen. Viele Textstellen sind mit Witz geschrieben. In den Witzen steckt eine großes Potenzial an Absurdität. Die Zeit, aus der Kästner schrieb, Weihmacher Republik bis hin zum Nationalsozialismus, waren viele Handlungen im politischen und gesellschaftlichen System größenteils absurd, mit der Logik einfach nicht zu erklären. Wie kann man sonst eine solche Zeit verstehen und ertragen wenn nicht mit Humor?

Jakob Fabian, knapp über 30, zündet sich in einer Kneipe sitzend eilig eine Zigarette an und rief den Kellner:
"Womit kann ich dienen?" fragte er. 
"Antworten Sie mir auf meine Frage." 
" Bitte schön."
"Soll ich hingehen oder nicht?"
" Wohin meinen der Herr?"
" Sie sollen nicht fragen. Sie sollen antworten. Soll ich hingehen oder nicht?" Der Kellner kratzte sich unsicher hinter den Ohren. Dann trat er von einem Plattfuß auf den andern und meinte verlegen: "Das Beste wird sein, Sie gehen nicht hin. Sicher ist sicher, mein Herr".
Fabian nickte. "Gut. Ich werde hingehen. Zahlen."
" Aber ich habe Ihnen doch abgeraten?"
" Deshalb geh ich ja hin! Bitte zahlen"
" Wenn ich zugeraten hätte, wären Sie nicht gegangen?"
" Dann auch. Bitte zahlen!"
" Das verstehe ich nicht", erklärte der Kellner ärgerlich."Warum haben Sie mich dann überhaupt gefragt?"
"Wenn ich das wüsste", antwortete Fabian. (11f)
Ich stehe auf diese Form von Humor.

Fabian verarscht total den Kleinbürger und den Spießer seiner Zeit. Brachte mich oft zum lachen, obwohl es recht ernst gemeint war.

In dem Buch steckt nicht nur eine große Portion Humor, nein, sondern auch viel Menschlichkeit, wofür Kästner eigentlich auch bekannt ist. In dem Buch ergreift er Partei für die Mitglieder einer Randgesellschaft. Ein Obdachloser, ehemals Bankangestellter, betritt die Kneipe, wird aber von dem Kneipenbesitzer sofort aufgefordert wieder zu gehen. Jakob Fabian setzt sich für ihn ein, und sorgt dafür, dass er bleibt.

Fabian lädt ihn an seinen Tisch ein. Daraufhin der Obdachlose:
"Das geht nicht! Man wird mich vom Tisch wegholen und mich hinausschmeißen."
"Das wird man nicht tun! Nehmen Sie sich zusammen! Bloß, weil Ihr Jackett geflickt ist und weil Ihnen der Magen knurrt, wagen Sie nicht, richtig auf dem Stuhl zu sitzen. Sie sind ja selber mitschuldig, dass man Sie nirgends durch die Tür lässt. (…)" Was sind Sie von Beruf?"
"Bankangestellter, wenn ich mich recht entsinne. Im Gefängnis war ich auch schon. Gott, man sieht sich eben um. Das einzige, was ich noch nicht erlebt habe, ist der Selbstmord. Aber das lässt sich nachholen". Der Mann saß auf der Stuhlkante und hielt die Hände zitternd vor den Westenausschnitt, um das dreckige Hemd zu verbergen. (28)
Das einzige, was ich noch nicht erlebt habe, ist der Selbstmord. Makaber.

Zu dieser Zeit konnte jeder Mensch von heute auf morgen arbeitslos werden.

Fabian bekommt ein Zwischenspiel in einem Kaufhaus mit, indem ein kleines Mädchen beim Diebstahl erwischt wird und der Abteilungschef das Kind zum Direkter zerren wollte. Fabian setzt sich auch hier ein, hier für das Kind, und er sich bei ihm erkundigt, weshalb es den Aschenbecher gestohlen habe und erfährt dabei, dass der Aschenbecher das Geburtstagsgeschenk für den Vater sein sollte. Es ging hin und her, dem Abteilungsleiter war es angeblich sehr wichtig, das Kind dem Direkter vorzustellen… Schließlich setzte sich Fabian durch und kaufte den Aschenbecher und schenkte ihn dem Mädchen. Ein echter Pädagoge.

Kästner bricht in dem Buch auch sämtliche Tabus. Ein Beispiel von mehreren ist die Kinderprostitution:
Ein älterer Herr fand in dem Zimmer, das er zu Vergnügungszwecken betrat, zwar, wie er erwartet hatte, ein 16 jähriges entkleidetes Mädchen vor, aber es war leider seine Tochter, und das hatte er nicht erwartet…
Auf Seite 107 fasst Kästner alle Probleme dieser Zeit zusammen:
"Soweit diese riesige Stadt Berlin aus Stein besteht, ist sie fast noch wie einst. Hinsichtlich der Bewohner gleicht  sie  längst einem Irrenhaus. Im Osten residiert das Verbrechen, im Zentrum die Gaunerei, im Norden das Elend, im Westen die Unzucht, und in allen Himmelsrichtungen wohnt der Untergang."
" Und was kommt nach dem Untergang?"
Fabian pflückte einen kleinen Zweig, der über ein Gitter hing, und gab zur Antwort: "Ich fürchte, die Dummheit." (107)
Das Zitat könnte ich noch weiter in die Länge ziehen. Breche es aber ab, und verweise auf das Buch.

Fabian ereilt dasselbe Schicksal wie vielen seiner Zeitgenossen. Er verliert seinen Job, wird arbeitslos und der Kollege, der bleiben durfte, hatte das Glück, dass er weniger qualifiziert war und dadurch auch weniger verdiente und er nur deshalb den Job behielt. Absurd ist dazu noch, dass sich viele Arbeitslose schuldig fühlen, und die Schuld eher bei sich suchen, statt im System. Sie schämen sich in der Gesellschaft, so auch Fabian, der seiner Mutter erst den Verlust seines Arbeitsplatzes verheimlichte, obwohl sich die Mutter ihm gegenüber immer recht gütig verhielt. Sie ist keine Person, vor der man Angst haben müsste. Die Mutter besuchte ihn eines Tages, blieb über Nacht und Fabian tat am nächsten Morgen so, als würde er zur Arbeit gehen. Er verließ das Haus wie jeden Morgen auch… . Interessante Szene.

Fabian trifft eines Tages seinen alten Schuldirektor, der sich erkundigte, was sein ehemaliger Schüler beruflich so mache:
"Arbeitslos?" fragte der Direktor streng." Ich hatte mehr von ihnen erwartet."
Fabian lachte. „Die Gerechten müssen viel leiden", erklärte er.
"Hätten Sie nur damals ihr Staatsexamen gemacht", sagte der Direktor. " Dann stünden Sie jetzt nicht ohne Beruf da." (…)" 
"Auch wenn ich ihn ausübte. Ich kann Ihnen verraten, dass die Menschheit mit Ausnahme der Pastoren und Pädagogen nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht. Der Kompass ist kaputt, aber hier, in diesem Haus, merkt das niemand. Ihr fahrt nach wie vor in eurem Lift rauf und runter, von der Sexta bis zur Prima, wozu braucht ihr  einen Kompass?"
Der Direktor schob die Hände unter die Flügel seines Gehrocks und sagte: "Ich bin entsetzt. Es gäbe keine Aufgabe für Sie? Gehen Sie und bilden Sie Ihren Charakter, junger Mensch! Wozu haben wir Geschichte geschrieben? Wozu haben wir die Klassiker gelesen? Runden Sie Ihre Persönlichkeit ab!" (233f)
Geschichte geschrieben, Klassiker gelesen, zeigt, wie viel der Direktor von seiner Bildung, die er anderen herangetragen hat, in seinem Leben wirklich umgesetzt hat? So gut wie gar nicht.

Am Schluss des Buches, vielmehr im beigefügten Anhang, entnehme ich ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit und das Recht auf Leben.
Im Dialog mit dem Direktor seines neuen Arbeitgebers, der erfährt, dass Fabian noch einem Nebenberuf nachgeht, regiert dieser völlig entsetzt:
"Sie, Sie haben einen Nebenberuf? Dachte ich mir doch! Was tun Sie denn?"
"Ich lebe", sagte Fabian.
"Leben nennen Sie das?" Schrie der Direktor." In Tanzsälen treiben Sie sich rum! Leben nennen Sie das? Sie haben ja keinen Respekt vorm Leben!"
„Nur vor meinem Leben nicht, mein Herr!" rief Fabian und schlug ärgerlich auf den Tisch."Aber das verstehen Sie nicht, und das geht Sie nichts an! Es besitzt nicht jeder die Geschmacklosigkeit, die Tippfräuleins über den Schreibtisch zu legen. Verstehen Sie das?" (259f)
Ich mache nun hier Schluss, habe viele Textstellen unerwähnt gelassen, um nicht zu viel aus dem Urprungstext herauszuschneiden. Wer sich von dem Inhalt angesprochen fühlt, so verweise ich diese auf das Buch.
__________
 „Wo viel Liebe ist, kann sich das Böse nicht verbreiten“
         (Aus der Zauberflöte, Mozart)

Gelesene Bücher 2013: 24
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86






Montag, 1. April 2013

Erich Kästner / Fabian

Die Geschichte eines Moralisten



  • Taschenbuch: 264 Seiten
  • Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag; Auflage: Jubiläums-Edition. (1. Oktober 2011)
  • Miniformat, gebunden, 10,00 €
  • ISBN-10: 3423195215


Klappentext
Berlin zu Beginn der 30er Jahre: Jakob Fabian streift durch seine Stadt. In möblierten Zimmern, Bars und gewissen Etablissements mit den dazugehörigen Damen entdeckt er die Liebe und die Verlogenheit der Menschen. Am Beispiel des arbeitslosen Germanisten Fabian beschreibt Erich Kästner bissig und schonungslos den Untergang der Weimarer Republik und ihrer politischen und gesellschaftlichen Ideale. Die Welt steht kopf, moralische Normen haben ihre Gültigkeit verloren, politische Extreme befehden einander - und inmitten dieses Durcheinanders steht Fabian, der Moralist, als Beobachter und studiert das Leben. 

Autorenportrait im Klappentext
Erich Kästner wurde 1899 in Dresden geboren und starb 1974 in München. Der Schriftsteller, Satiriker, Dramatiker und nicht zuletzt Autor der berühmten Kinderklassiker ›Das doppelte Lottchen‹, ›Das fliegende Klassenzimmer‹, ›Pünktchen und Anton‹, ›Emil und die Detektive‹ und ›Die Konferenz der Tiere‹ wurde mit zahlreichen Preisen bedacht (u.a. mit dem Büchner-Preis und der Hans-Christian Andersen-Medaille).
»Erich Kästner war ein wehmütiger Satiriker und ein augenzwinkernder Skeptiker. Er war Deutschlands hoffnungsvollster Pessimist und der deutschen Literatur positivster Negationsrat. War er ein Schulmeister? Aber ja doch, nur eben Deutschlands amüsantester und geistreichster. Er war ein Prediger, der stolz die Narrenkappe trug.« Marcel Reich-Ranicki
Erich Kästner zählt neben Atrid Lindgren u.a.. zu meinen beliebtesten KinderbuchautorInnen, wobei mir Kästner auch durch seine Gedichte, die mit scharfer Messerspitze geschrieben sind, bekannt ist. Wage mich nun an die obige Satire.

Schon auf den ersten Seiten geht es recht absurd und komikhaft zu, so dass ich mir kaum das Lachen verkneifen konnte.

Mikkel Birkegaard / Die Bibliothek der Schatten (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Hinweis: Wer das Buch auch lesen möchte, sie oder den bitte ich, diese Buchbesprechung auszulassen.

Das Buch habe ich gestern Abend zu Ende gelesen. Zu Beginn der Lektüre, bei der Vorstellung der handelnden Personen, worunter sich auch ein Italiener befindet, habe ich mich ganz besonders über die Beschreibung dieser Person amüsiert.

Klein, schwarzhaarig und dunkelhäutig. So werden die Italiener in dem Buch beschrieben. In Nebensätzen wurde dieses Bild generalisiert und auf alle ItalienerInnen übertragen. Ich wundere mich über meine vielen großen und blonden Verwandten, deren Haut im Sommer sonnengebräunt, im Winter wieder blass ist. 

Wie einseitig das Menschenbild doch auch vieler AutorInnen ist. Würden die Menschen in Wirklichkeit Menschen erfinden, dann wäre die Welt wirklich recht unbunt. Die Natur ist wesentlich kreativer und flexibler, in dem sie viele bunte Menschen, Pflanzen, Tiere und Gesteine hervorbringt, smilie  :). Erfunden werden die Person ja in den Büchern der AutorInnen und sagt viel über ihr eigenes Welt- und Menschenbild aus.

Der Protagonist dieser Handlung ist ein Italiener namens Luca Campelli, der eine Dänin geheiratet hat und aus der Ehe ein Sohn hervorgeht mit dem Namen Jon Campelli und von Beruf Anwalt ist. Das Schauspiel findet erst in Dänemark statt, in der Hauptstadt Kopenhagen, und endet in Ägypten, in Alexandria, wo einst in der Antike die erste Bibliothek errichtet wurde.

Wie aus dem Klappentext hervorgeht, s. Post unten, betreibt Luca Campelli mit voller Seele ein Antiquariat und erlebt zusammen mit den Büchern und FreundInnen recht außergewöhnliche und mysteriöse Ereignisse kriminalistischer Art mit Hilfe von magischen Kräften. Der Roman behandelt im Kern die Bekämpfung von Schattenorganisationen in Bezug zu Büchern, ganz besonders zu Lucas Libri. 

Als ich das Buch gekauft hatte, habe ich nicht so sehr auf den Klappentext geachtet. Ich mag Bücher, in denen es um Bücher geht und war mir sicher, dass es das richtige Buch für mich ist… Nun, während des Lesens wurden meine Erwartungen ein wenig enttäuscht, weil sich das Buch als ein Thriller herausstellte. Krimis und Thriller zählen nicht zu meinen bevorzugten Genres. ebenso Fantasiebücher, die sich oftmals genauso als gewaltträchtig erweisen.

Dennoch war ich gestern froh, dass ich es geschafft habe, das Buch auszulesen. Zwischendrin dachte ich immer mal wieder an einen künstlich hervorgerufenen Cut. Da ich aber in diesem Jahr schon zwei Bücher abgebrochen habe, man bedenke, dass das Jahr noch jung ist, wollte ich nicht noch ein drittes abbrechen und habe mich durch das Buch tapfer geschlagen, ganz unabhängig davon, wie brutal verschiedene Szenen waren..

Eine kleine Konversation hat sich mit meiner Bücherfreundin Anne in unserer Literaturgruppe ergeben, die im Gegensatz zu mir das Buch voller Leidenschaft gelesen hat. Anne ist aber auch eine begeisterte und erfahrene Krimileserin.

Mit Annes Zustimmung kopiere ich unser kleines Gespräch hier in meinen Blog hinein.

Anne: Mir hatte das Buch sehr gefallen, obwohl es ein Thriller war. Die ich ja auch nicht gerne lese.

Mira: Was ist denn jetzt der Unterschied zwischen einem Thriller und einem Krimi?

Anne: Ob es offiziell einen gibt, weiß ich nicht. Ich finde Thriller blutiger und nervenaufreibender als die normalen Krimis.

Mira: Ja, hier ist in der Tat viel Blut geflossen. Und das oft über Gedankenübetragungen zu dem gelesenen Buch. Insbesondere erwies sich mir das Buch als recht  mystisch und konnte mich schwer hineinfinden. Praktiken wie schwarze und weiße Magie, Gehirnwäsche und geistige Manipulationen ist mir teils bekannt und teils auch irgendwie fremd und beängstigend. Und außerdem habe ich den ganzen Aufwand nicht kapiert, weshalb so ein großes Opfer um Lucas Libri  gemacht wurde? 

Anne: Ich hatte mal diese Sätze im Forum geschrieben: "Dieses Buch war das reinste Lesevergnügen. Während mich ja am Anfang die vielen schönen Passagen über das Lesen und die Bücher begeistert haben, hat mich dann die Geschichte voll gepackt, in der diese Passagen nicht mehr so oft vorgekommen sind. Aber "das Buch" spielt immer eine Rolle, so dass ich mich beim Lesen äußerst wohl gefühlt habe.
Mikkel Birkegaard spielt hier mit einer Möglichkeit, Menschen zu beeinflussen, über die ich gar nicht tiefer nachdenken möchte. Obwohl es sich wunderbar anhört, wenn diese Fähigkeiten nur zum Guten verwendet werden würde. Aber wo Licht ist, ist bekanntermaßen auch Schatten.

Ich habe das Buch im August 2012 gelesen, so an Details kann ich mich nicht mehr richtig erinnern.

Mira: Ja, diese Textstellen, in der die Liebe zu den Büchern demonstriert wird, ist mir auch aufgefallen aber ich fand sie jetzt nicht sooo besonders. Eigentlich normal für einen Bibliothekaren oder für Menschen, die Bücher für Schätze halten. Allerdings hätte ich schon im Titel hellhörig werden müssen. Manchmal lese ich den Klappentext nicht so genau, weil ich nicht im Vorfeld so viel mit Informationen vollgestopft werden möchte.
Des Weiteren teilt Luca die LeserInnen in zwei Modellen ein: Die einen, das waren die echten LeserInnen, die in den Büchern aufgehen und sich mitten im Geschehen befinden und die anderen, das waren die oberflächlichen LeserInnen, die sich nicht so sehr auf ein Buch einlassen können.
Die oberflächlichen LeserInnen waren nicht in der Lage, alle Facetten wie z.B. Farben, Bilder und Personen sich so authentisch vorzustellen als seien sie echt. Das hat mir auch gut gefallen. Nun hat ja in der Handlung das Gute gesiegt und die Sekte bzw. die Schattenorganisation konnte aus dem Verkehr gezogen werden. Und der Sieg war auch nur dadurch zu erringen, weil Jon, Lucas Sohn, sich auf das Buch voll und ganz einlassen konnte, sowie auch seine Freundin Katherina, die eigentlich Legasthenikerin und trotzdem eine Bibliophile ist.

Was dieses Buch betrifft, so zähle ich mich gerne zu den oberflächlichen LeserInnen. Diese Art, Menschen mit Büchern im Denken und Fühlen zu beeinflussen, hat mich eher abgeschreckt. Und am Ende fragt man sich; für was der ganze Wirbel? Für was wurden Menschen ermordet? Nur um zu zeigen, dass der Mensch geistig und seelisch manipulierbar und beeinflussbar ist? Dann lese ich darüber lieber empirische Studien oder Romane, die auf Wirklichkeiten beruhen… .
_____________
Wo viel Liebe ist, kann sich das Böse nicht entfalten“
         (Aus der Zauberflöte, Mozart)

Gelesene Bücher 2013: 23
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Mittwoch, 27. März 2013

Mikkel Birkegaard / Die Bibliothek der Schatten


  • Taschenbuch: 512 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag (16. Mai 2011)
  • Sprache: Deutsch, 9,99 €
  • ISBN-10: 3442469287


Klappentext
Dass Bücher mehr vermögen, als nur Geschichten zu erzählen, war Luca Campelli schon lange bewusst. Als er an diesem Abend in seinem Antiquariat zu lesen beginnt, spürt er ihre magische Kraft - wenig später ist er tot. Sein Sohn Jon tritt das Erbe nur widerwillig an, als er Unglaubliches erfährt: Luca Campelli war der Kopf einer geheimen Gesellschaft, die die Macht der Bücher zu nutzen weiß, und er hat sich gefährliche Feinde gemacht .. 

Autorenportrait
Mikkel Birkegaards Roman »Die Bibliothek der Schatten« wurde in Dänemark gleich nach Erscheinen zum Bestseller. Die Übersetzungsrechte wurden bis jetzt in 17 Länder verkauft, und die Filmrechte erwarb die renommierte Produktionsfirma Nordisk Film. Dabei hatte der Computerprogrammierer nicht einmal einen Agenten und hat sein Manuskript unverlangt an mehrere Verlagshäuser geschickt. Schnell sicherte sich daraufhin der dänische Verlag Aschehoug die Weltrechte an dem vielversprechenden Debüt. Mikkel Birkegaard lebt in Kopenhagen, wo er bereits an seinem nächsten Roman arbeitet.
Das Buch hat mir Anne aus meinem großen SuB zum lesen ausgesucht. Ich kannte den Autor vorher nicht, wurde durch Anne darauf aufmerksam, die es schon gelesen hat.
Man hat es hier mit vielen Biblophilen zu tun, alles Büchernarren wie wir das auch sind. Liest sich aber ein wenig wie ein Krimi... .  


Dienstag, 26. März 2013

Umberto Eco / Der Friedhof in Prag (1)


Das ist ein Buch, das muss ich lesen, wenn ich Zeit habe. Nicht nach der Arbeit und nicht an einem kurzen Wochenende, wenn ich oft zu müde bin. Ich brech´s wieder ab.
Außerdem kenne ich mich mit der italienischen Geschichte, mit Ausnahme des Faschismus, zu wenig aus. 

Auf den ersten achtzig Seiten entnehme ich auch in diesem Band, dass sich der Autor gegen die Kirche, gegen die ganze Institution, gegen den ganzen Staat Kirche wendet, (Vatikan/ Päpste, Bischöfe, Priester). Er kreidet deren Verlogenheit und Habgier an.

Insgesamt wirken die ersten hundert Seiten wieder recht düster, ähnlich wie in seinem Debutroman Der Name der Rose.

Schade. Ich hätte es gerne gelesen. Ich hebe es auf, und versuche zu einem etwas günstigeren Zeitpunkt, nehme es aber aus dem hiesigen kleinen SuB wieder raus. 

Das Zitat, siehe unten,  nehme ich aber mit und lasse es in der Signatur stehen, bis ein anderes zum Auswechseln kommt. 



27.03.2013, Nachtrag
Nachdem ich eine Nacht drübergeschlafen habe, und mir doch auch viel vom Inhalt hängengeblieben ist, habe ich beschlossen, das Buch einfach zu vertagen. und lese es, wenn ich Urlaub habe und ich abends nicht zu müde dafür bin. In dem Buch tauchen viele Personen und Nationen auf, und jede Nation wird mit ihren Schattenseiten konfrontiert. Sonnenseiten gibt es keine. Die Russen und ihre Kommunisten, die Deutschen und die Österreicher als die Schleimer, die Juden, vor allem die Juden schneiden recht schlecht ab und natürlich auch die katholische Kirche. Und die Italiener hätten mich am meisten interessiert.  Das Land Italien; dessen einzige stabile Regierung der Vatikan sei. Das hat mir gut gefallen. Nicht, weil das so tatsächlich ist, sondern weil mir das zuvor so gar nicht bewusst war. 

___________
wenn jemand schlecht über ein anderes Volk spricht,
dass er sein eigenes für überlegen hält.
 (Umberto Eco)







Umberto Eco / Der Friedhof in Prag


  • Broschiert: 528 Seiten
  • Verlag: Weltbild (2012)
  • 15,99 €
  • ISBN-10: 3863654374

Klappentext
Der Italiener Simon Simonini lebt in Paris, und er erlebt eine dunkle Geschichte: geheime Militärpapiere, die der jüdische Hauptmann Dreyfus angeblich an die deutsche Botschaft verkauft, piemontesische, französische und preußische Geheimdienste, die noch geheimere Pläne schmieden, Freimaurer, Jesuiten und Revolutionäre – und am Ende tauchen zum ersten Mal die Protokolle der Weisen von Zion auf, ein gefälschtes "Dokument" für die "jüdische Weltverschwörung ", das fatale Folgen haben wird. Umberto Eco erzählt eine Geschichte des 19. Jahrhunderts – eine Geschichte, die tief in die Vergangenheit eindringt und doch immer auch von unserer Gegenwart erzählt.

Autorenportrait im Klappentext
Umberto Eco, geboren 1932 in Alessandria, lebt heute in Mailand. Er studierte Pädagogik und Philosophie und promovierte 1954 an der Universität Turin. Anschließend arbeitete er beim Italienischen Fernsehen und war als freier Dozent für Ästhetik und visuelle Kommunikation in Turin, Mailand und Florenz tätig. Seit 1971 unterrichtet er Semiotik in Bologna. Eco erhielt neben zahlreichen Auszeichnungen den "Premio Strega" (1981) und wurde 1988 zum Ehrendoktor der Pariser Sorbonne ernannt.Er verfasste zahlreiche Schriften zur Theorie und Praxis der Zeichen, der Literatur, der Kunst und nicht zuletzt der Ästhetik des Mittelalters. Seine Romane "Der Name der Rose" und "Das Foucaultsche Pendel" sind Welterfolge geworden.2011 wurde Umberto Eco mit dem "Premio Pavese" ausgezeichnet.

Seinen Debüt-Roman Der Name der Rose hatte ich versucht zu lesen, als er rauskam. In den späten 1980er Jahren. Ich konnte gar nichts mit dem Buch anfangen, selbst der Film war mir nicht zuträglich. Erst heute konnte ich Worte dafür finden, woran das gelegen haben konnte.  Die Welt, die der Autor beschreibt, ist recht düster und ausschließlich von schlechten Menschen besetzt. Auch das Mittelalter ist eine Zeit, die so gar nicht an mich herangehen will. In dem vorliegenden Buch reicht das Buch auch bis in das Mittelalter hinein.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Buch bis zum Schluss durchhalten werde. Ich habe mir das Buch nur zugelegt, weil ich durch einen Bekannten auf das Buch neugierig gemacht wurde. Mal sehen, wie weit ich komme. Die literarische Sprache ist sehr schön, diese alleine wäre für mich schon ein Grund, das Buch nur der literarischen Sprache auszulesen. Auch mit vielen philophischen Gedanken ist die Sprache untermalt. Das gefällt mir sehr gut.

___________

wenn jemand schlecht über ein anderes Volk spricht,
dass er sein eigenes für überlegen hält.
 (Umberto Eco)


Dora Heldt / Ausgeliebt (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre


Das Buch konnte ich gestern Abend noch zu Ende lesen, so seicht ist es geschrieben.
Es folgen nun ein paar Gedanken, die auch schnell hingeschrieben sind, so flach ist das Buch. Aber solche Bücher muss es auch geben. Bin sogar sicher, dass sie außerdem die Verkaufszahlen nach oben drücken. Nun gehöre ich aber nicht zu den Frauen, die solche Bücher lesen.

Mein Verdacht hatte sich nämlich bestätigt. Es ist schon recht lange her, dass ich so ein Buch gelesen habe, das mir so gar nichts gibt.
Weisheiten sind mir in dem Buch recht dünn gesät, nur oberflächliches Gelaber und der Sprachjargon ist eher salopp.

Auf den ersten Seiten des Buches erfährt man, dass die Protagonistin des Buches viele Strapazen für sie Körperpflege auf sich nimmt, um als die IDEALFRAU hervorzugehen:

Ich hatte geduscht, meine Beine epiliert, meine Augenbrauen gezupft, meine Haare gefönt, und war geschminkt.

Hinten, auf dem Buchrücken, ein kleiner Kommentar von Für Sie. Passt, so finde ich zu dem Zitat. Beine epiliert Augenbrauen gezupft, stelle ich mir sehr schmerzvoll vor und zeigt eine Menge von dem Charakter dieser Frau..., Viel Wert auf Äußerlichkeiten legen. Wert, anderen um jeden Preis zu gefallen.

Aber diese Strapazen brachte der Protagonisten auch keinen Superman ins Haus. Im Gegenteil, ihr Scheinsuperman hat sie von jetzt auf gleich wegen einer anderen Frau verlassen. Augenbrauen zupfen, Beine epilieren, hat sich nicht wirklich gelohnt.
Ich war nah dran, auch dieses Buch abzubrechen. Ich habe das Gefühl. die Revue der Frau in Händen zu halten, was den literarischen Anspruch betrifft.

Es geht um eine 40jährige Frau, die zehn Jahre mit ihrem Typen verheiratet war, nachdem sie von ihm verlassen wurde. Jetzt, neu gestylt, graue Strähne weggefärbt, zehn Jahre jünger aussehend und nun mit Hilfe ihrer Freundinnen sich so schnell wie möglich einen neuen Typen angeln.
Einen Date hat sie mit ihrem Sandkastenfreund Jens,oben auf Sylt, Vater- und Mutterland, Jens, der auch unglücklich verheiratet ist, er aber es nur bei diesem einen Date belassen möchte, während sie sich bei dem Date so sehr anstrengt, faltenfrei zu lächeln.

Natürlich ist ihr Mann Bernd in den Augen der Freundinnen und ihrer Eltern das größte A-Loch. Solche Begriffe wie Arsch tauchen wiederholt in dem Buch auf. Und die Protagonistin namens Christine soll das große Opfer sein. Das sagt das Buch natürlich nicht, geht aber deutlich hervor. Es gibt niemanden in dem Buch, die Christine den Tipp gibt, über den Eheverlust nachzudenken, den Sinn herausfinden, in sich etwas verändern. Nein, stattdessen wird nur über Bernd abgelästert. Das sicher dazugehört, aber nicht nur… .

Diese Frauen finden ihren Selbstwert erst mit einem Mann an ihrer Seite. Die Ewigpupertierenden, das ist, was mir dazu einfällt... . Ich bin froh, dass mein Bekanntenkreis frei von solchen Tussen ist.

Wenn Frauen denken, dass Männer ihre Bedürfnisse erfüllen sollen, dann kann das ja nichts werden. Die Heldin des Romans ist noch gar nicht geschieden und hat sich aber neu verliebt. Irgendwie ist ihr jeder Mann recht, hauptsache nicht mehr alleine sein. Ihre Probleme bzw. den Partnerverlust kompensiert sie mitunter auch über den Kaufrausch. Über 7000 € hat sie verbraten. Ihr Finger, der einen Brillantring von mehr als 2000 € gekostet hat, hat jetzt wieder Selbstbewusstsein, da der Brillantring den Ehering ersetzen sollte. Wie kann ein Finger Selbstbewusstsein haben? Sie glaubt nun ihre Probleme durch den Kaufrausch überwunden zu haben, was ausdrücken soll, sie habe sich nun ein neues Leben eingerichtet und komme gut ohne ihren Gemahl aus. Was machen nur die Frauen, die keine 7000 € zum Ausgeben haben, wenn ihre Männer sie verlassen? Seelenarbeit erfordert kein materielles Vermögen. Und Attraktiv kann man auch mit grauen Haaren sein… . Es kommt auf die innere Schönheit… .

Mit Jens gab es einmal Sex, zu mehr konnte Jens sich nicht einlassen. Dann Richard, der in der zweiten Ehe verheiratet ist und er Christine von vornherein klarstellt, dass er sich kein zweites Mal scheiden lässt, weil die erste Scheidung so schmerzvoll war. Dennoch lässt sich Christine darauf ein, Richards  Frau für zwischendurch zu sein. Alles recht, hauptsache Partner, der ihr Selbstbewusstsein und ihr Ansehen nicht nur wieder zurückgibt, sondern es auch stärkt. Immerhin „streichelt er ihre Seele“, 275 und er machte sie  schön, 248. Was für ein Kitsch und wie naiv sie doch mit vierzig Jahren doch ist ist. Irgendwie amüsiere ich mich.

Christine, die auf mich wie eine Dreizehnjährige wirkt, ist sauer auf ihre Freundin, die ihr den Mann ausgespannt hat. Und nun ist sie es, die einer anderen Frau den Mann wegnimmt, würde sich Richard darauf einlassen.

Seelenarbeit gibt es keine in dem Buch. Trauer darf auch nicht sein, wird weggeredet und verdeckt. Die Fassade wird neu aufgefrischt. Zum ersten Mal lese ich von einer Creme, eine prophylaktische Creme gegen Altersflecken. Ich hatte recht mit meinem frühen Eindruck, das Buch mit billigen Frauenzeitschriften in Verbindung zu bringen. Ich habe doch ein Gespür für Literatur.

Ich habe das Buch nicht abgebrochen, weil ich nicht wieder ein Buch abbrechen wollte, nachdem Harry Potter nicht mein Freund werden konnte. . Das wäre in diesem Jahr mein drittes abgebrochenes Buch gewesen. In Zukunft nehme ich aber darauf keine Rücksicht mehr. In Besitz von knapp dreihundert ungelesen Büchern zu sein, sollte man Unschöne abbrechen, denn sonst warten die wirklich guten Bücher zu lange drauf, gelesen zu werden. Bücher, die der Revue der Frau ähneln werden sofort abgebrochen, ein Cut gleich zu Beginn.

Das Buch hat weder Tiefgang, noch hat es Humor noch ist es sprachlich - literarisch anspruchsvoll und so gebe ich dem Buch drei von zehn Punkten. Natürlich werden  in dem Buch versucht die  Probleme  mit Witz  hinzunehmen, aber aus meiner Sicht eher auf eine künstliche und billige Art und Weise.

__________
 „Wo viel Liebe ist, kann sich das Böse nicht verbreiten“
         (Aus der Zauberflöte, Mozart)

Gelesene Bücher 2013: 22
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Montag, 25. März 2013

Dora Heldt / Ausgeliebt



Jubiläumsedition

Flexcover, 8,00 €

280 Seiten, Gebunden-Leinen

ISBN 978-3-423-19507-2

April 2011 






Klappentext
Wenn man mit fast vierzig und nach zehn Jahren Ehe plötzlich von seinem Mann verlassen wird, dann ist das ein Schock. Wenn man aber auch noch per Telefon verlassen wird, während man gerade nichtsahnend Hugh Grant dabei zusieht, wie er der Liebe seines Lebens hinterherhechtet, dann ist das eine Katastrophe.


 Autorenportrait im Klappentext

Dora Heldt, 1961 auf Sylt geboren, ist gelernte Buchhändlerin, seit 1992 als Verlagsvertreterin unterwegs und lebt heute in Hamburg. Mit ihren spritzig-unterhaltenden Romanen hat sie sämtliche Bestsellerlisten erobert. ›Urlaub mit Papa‹ (dtv 21143) und ›Tante Inge haut ab‹ (dtv 21209) wurden fürs ZDF verfilmt.

Mich hat das Cover oben total angesprochen. Ein recht edles Buch, ein Miniband, mit Leinen und gebunden. Habe aber soeben gesehen, dass es noch zwei andere Buchausgaben zu dem Titel gibt:


und:



Wäre mir nun eines dieser beiden Cover in die Finger geraten, dann hätte es mich gar nicht angesprochen. Sieht recht seicht aus, mit wenig literarischem Anspruch.
Und so liest sich das Buch auch. Habe die ersten dreißig Seiten gestern Abend noch gelesen.

Das Buch liest sich wie ein Selbsterfahrungsbuch. Bin mir jetzt schon sicher, dass ich mir von der Autorin keine Folgebände anschaffen werde.


Sonntag, 24. März 2013

Joanne K. Rowling / Harry Potter (1)

Neuer Eintrag, 12.03.2018

Ich gebe Harry Potter eine neue Chance. Ich habe vor, alle sieben Bände zu lesen, und mache dadurch ein Leseprojekt daraus. Vielleicht spornt es mich durch das Projekt noch mehr an, durchzuhalten.  Außerdem haben mir meine Lesefreundinnen Mut gemacht und mir versichert, dass die folgenden Bände keinesfalls mehr kindlich, unreif wirken würden. 
Die Buchbesprechungen, siehe unten, ist schon älter, ich lasse sie aber stehen. 

___________________

und der Stein der Weisen 

Ich musste das Buch wieder abbrechen, spare mir die letzten 130 Seiten. 


Das Buch ist nicht wirklich meine Welt.



Anfangs hatte es mir ganz gut gefallen. Wäre das Leben doch auch nur so geschaffen, ausgleichende Gerechtigkeit gegen Fieslinge. 
Und doch konnte ich  nicht versprechen, ob ich alle sieben Bände durchgehalten hätte. Mir wäre es ähnlich ergangen wie Anne, dass einige Bände über mich hinwegfliegen würden. Andererseits war ich auf die Erfahrung neugierig, zu wissen, wer oder was Harry Potter ist. Ein wenig Allgemeinbildung zu Kultbüchern. Ein Klassiker der neueren Zeit.
Doch meine Neugier ist soweit mit BD 1 gestillt. 

Leider konnte ich auf den weiteren mehr als hundert Seiten mein Interesse weder steigern noch halten. Ich meine, das ist ein Buch für Kinder ab zehn Jahren. Vieles, was Kinder lustig finden, finde ich eher langweilig. Ich kann mir das nicht sieben Bände lang antun. Ich habe nichts gegen Kinderbücher aber diese Art, in der es hauptsächlich um Magie und Zauberei geht, entzieht sich mir jegliches Verständnis. 

Ich weiß, dass das ein Buch ist, das von vielen Erwachsenen auch gelesen wird. Leider gehöre ich nicht dazu... . 

__________
 „Wo viel Liebe ist, kann sich das Böse nicht verbreiten“ 
         (Aus der Zauberflöte, Mozart)

Gelesene Bücher 2013: 21
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86



Donnerstag, 21. März 2013

Joanne K. Rowling / Harry Potter


Und der Stein der Weisen


  • Gebundene Ausgabe: 336 Seiten, gebunden
  • Verlag: Carlsen Verlag GmbH; 
  • Auflage: 62 (Juli 1998), 15,90 €
  • ISBN-10: 3551551677



Klappentext
Wenn man noch nicht mal elf ist, eine Vollwaise und bei hartherzigen neureichen Verwandten im Besenschrank unter der Treppe leben muss, hat einen das Leben schon ziemlich gebeutelt. Das findet Harry Potter auch, und trotz allem hat er sich eine unerschütterliche Zuversicht bewahrt, die eigentlich durch nichts begründet ist. Doch dann, an seinem elften Geburtstag, wird Harry in das Internat Hogwarts beordert, der Schule für Hexerei und Zauberei, wo er nicht nur Fächer wie Zaubertrankkunde und Verwandlungsunterricht hat, sondern auch erfährt, dass er selbst eine Berühmtheit ist...

 Autorenportrait
Die Autorin, Joanne K. Rowling, geboren 1965, studierte Französisch und Altphilologie, arbeitete als assistant teacher in Paris und war als Recherche-Assistentin für Amnesty International tätig.Ende der achtziger Jahre verdiente sie sich als "die schlechteste Sekretärin aller Zeiten" (Rowling über Rowling) ihren Lebensunterhalt.1990 erfindet sie während einer Zugfahrt die Welt der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei. Die Figuren und der Plot stehen ihr "ausgeformt" vorm inneren Auge.Rowling schreibt am ersten Harry Potter-Buch und schließt das Manuskript 1995 ab. Sie schickt es an verschiedene Verlage, doch erst der Literaturagent Christopher Little findet einen Verlag (Bloomsbury), der "Harry Potter and the Philosopher's Stone" 1997 in Großbritannien veröffentlicht. In Deutschland erscheint der erste Band "Harr Potter und der Stein der Weisen" im Jahr 1998.

Leselust auf Harry Potter habe ich durch andere Leserinnen erworben. Ich habe vor vielen Jahren den Film im Kino gesehen und er hatte mir gar nicht gefallen und seit dem wollte ich von Harry Potter nichts mehr wissen. Nun ist es die reine Neugier auf das Buch, die den Kauf dieser Bücher veranlasst hat. Von sieben Bänden habe ich derzeit drei. Wenn sie mir nicht gefallen, dann stoppe ich. Aber Bücher sind meistens sowieso schöner als Filme.
Mal schauen. 

Noelle Chátelet / Die letzte Lektion (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Nachdem ich das Buch von Jenny Williams zu Ende gelesen, und darüber geschrieben habe, hatte ich das Bedürfnis nach Fantasie. Die Themen zu Rudolf Ditzen waren schon recht brisant, tief bewegend aber nicht uninteressant. Dadurch allerdings, dass meine Woche ziemlich vollgepackt war, hatte ich mich dann doch für eine andere Lektüre entschieden, und das Fantasy-Buch aufs Wochenende zu vertagen, weil ich mich auf diese außergewöhnliche Bilderwelt mit Zauber und Imaginationen in Ruhe einlassen wollte... .

Deshalb habe ich mit dem obigen Buch begonnen, weil es nicht so dick war und merkte aber recht schnell, dass das Thema auch wieder recht erdrückend war und bin demgegenüber nicht wirklich aufgeschlossen gewesen, und war nah dran, das Buch wieder abzubrechen. Ich konnte aber irgendwann wieder die Kurve kriegen. Aber auch nur, weil das Buch recht dünn war, mehr als diese 150 Seiten hätte ich sicher nicht gepackt. Vieles an Gedanken hatte sich auch wiederholt. Dicker hätte das Buch nicht werden dürfen, man hätte mich damit ermüdet... .

Das Buch ist mehr zwischen Tochter und Mutter in einer reflektierenden, monologischen Art geschrieben und aus der Ich-Perspektive der Tochter erzählt, die viele Dialoge mit der alternden Mutter geistig neu Revue passieren lässt... .

Es geht um eine 92jährige Frau, die in jüngeren Jahren beschlossen hat, ihr Leben selbst zu beenden und hat dafür auch ein bestimmtes Datum vorgesehen. Die Tochter musste das Versprechen geben, dies zu respektieren, damit die Mutter selbstbestimmt aus dem Leben gehen konnte. Der Zeitpunkt rückt immer näher und die Tochter, mittlerweile Anfang sechzig, leidet darunter, dass sich ihre Mutter bald das Leben nehmen wird.

Für sie ist die Auseinandersetzung mit dem Tod ihrer Mutter wie eine Lektion, die letzte Lektion sozusagen, erfahrend, als würde sie wieder die Schulbank drücken, vergleicht den Lernprozess, dem sie ausgesetzt ist, mit einer Schule.

Ich finde die Textstelle zur Mutter manchmal ein wenig symbiotisch, wo ich denke, dass ein Mensch mit 92 Jahren doch ein Recht hat, sterben zu dürfen. Die Mutter spricht recht gelassen über ihren Tod, frei von Ängsten und Zwängen. Mir hat dazu das folgende Zitat sehr gut gefallen, weil ich es aus dieser Perspektive bisher noch gar nicht betrachtet hatte, was mein Nachdenken über den Tod und meinen gestorbenen Körper betrifft. Es geht darum, den Körper nach dem Ableben den wilden Tieren zum Fraß zu geben, um den Kreislauf des Lebens zu fördern:
Das Problem, dass du möglicherweise von deiner Reise nicht zurückkommen würdest, hast du ohne Umschweife und nicht ohne Humor durch ein außergewöhnliches Ansinnen gelöst, das geradezu legendär bleibt. Du hast den kühnen reichlich ausgefallenen Wunsch geäußert, man solle dich, falls dein Leben dort zu Ende gehe, den Krokodilen im Niger oder einem anderen Fluss zum Opfer bringen, um so den Kreislauf der Natur zu fördern. 32
Immer wieder erinnert die Mutter die Tochter an ihre Abmachung, bis sich die Tochter schließlich genervt zeigt und die Mutter darauf reagiert:
Aber mein Schatz, das tue ich doch nicht aus Grausamkeit, ganz im Gegenteil! Das tue ich, damit du dich daran gewöhnt, damit du dich mit dem Gedanken an meinen Tod vertraut machst. Der Tod, weißt du, lässt sich durchaus zähmen!… 38f
Den Tod zu zähmen, fand ich auch ein interessanter Gedanke, der mir gut gefallen hat. Ich denke, das ist der alten Dame auch gelungen, da sie sich schon lange mit dem Tod auseinandergesetzt hatte.

Die Tochter empfindet so viel Liebe zu der Mutter, dass es mir ein wenig zu eng ist, ja, schon fast symbiotisch. Die Tochter erinnert sich, als sie ihre Mutter angebetet hatte, und sie dabei ausgelacht wurde, als sie davon einer Freundin erzählt hatte. Die Mutter fragt nun:

"Was hat denn deine Freundin geantwortet?" 
"Sie hat gesagt: man betet nur Gott an!" Ich höre noch dein Lachen. Höre noch deine belustigte Antwort, während du mich im Wind, der unsere beiden Körper schüttelt, fester in den Arm nimmst: "Deine Freundin hat schon recht. Dass du mich liebst, genügt mir, mein Schatz." 41
Dass du mich liebst, genügt mir. Fand ich auch sehr schön, dass die Mutter dafür Worte hat finden können und dass die Tochter der Mutter diese Liebe spüren ließ. Allerdings hatte die Tochter schon als kleines Kind immer Verlustängste in der Form, ihre Mutter könne sterben. Diese Verlustangst ist auch haften geblieben bis ins hohe Alter und erinnert sich dabei auch an ihre Geburt:
Ich frage mich, ob du für mich nicht wirklich in dem Augenblick zu sterben begonnen hast, als dieser Geburtsschrei ertönte, indem er meine als Echo meiner Geburt widerhallte. Ich sage >wirklich< im Sinn von > tatsächlich< , denn in der Fantasie habe ich dich schon so oft tot  vor mir gesehen! Meine Kindheit ist erfüllt von gespenstischen Vorstellung deines Todes, die auf meine abgöttliche Liebe und die damit verbundene Angst zurückgeht, dich zu verlieren… 58
Diese Gefühle sind vielen Menschen bekannt, von mir selbst kenne ich die Ursache, während es bei der Ich-Erzählerin nicht gut rüberkommt, weshalb das Kind aus  diesen Ängsten nicht herausgewachsen ist.

Nun komme ich an Textstellen, die mir ein wenig zu symbiotisch sind:
Du hast deinen Platz in mir gefunden. Du hast dich in mir ganz klein gemacht. So stelle ich es mir zumindest vor, wie ich dich sehr organisch - ebenso organisch, wie meine Angst es war - integriert habe, kaum dass du fort warst, kaum dass du dem Leben den Rücken gekehrt hat.Ein gerechter Ausgleich ... Von nun an trage ich dich in mir wie ein Kind. Das ist dein Platz als Tote, ein Platz, den ich mir für den Rest meines Lebens für dich ausgesucht habe. Näher geht es kaum, nicht wahr?Mir ist klar, wie seltsam und auch wie naiv diese Worte klingen. Ich, deine Tochter, sage dir, dass ich dich in mir trage, sowie du mich in dir getragen hast, und noch dazu mit der glücklichen Gewissheit, dass ich dich nicht verlieren werde. Wir werden immer eins sein, nie mehr zwei, endlich vereint ohne Furcht vor einer Trennung, da ich dich nie zur Welt bringen werde. Du bist für immer in mir. 60f
Die Mutter als Tote verinnerlichen? Organisch? Ich finde das Zitat sehr ausdrucksstark aber es löst in mir recht beklemmende Gefühle aus.

Die Tochter sowie auch deren Geschwister mussten lernen zu akzeptieren, dass die Mutter selbst ihren Tod bestimmt. In Würde sterben statt in Unwürde leben, das ist das Lebensmotto der Mutter, während die Tochter diese Art von Tod sie wie eine Strafe begreift:

"Du wolltest, dass die Strafe keine Strafe, sondern im Gegenteil ein Geschenk sein sollte, dass uns eben aus diesem Grund der Kummer erspart blieb. 
" Ich will nicht, dass ihr Kummer habt!" Und daher hast du dir gewünscht, dass deine Kinder deinen freiwilligen Abschied vom Leben als letzten Liebesbeweis betrachten sollten. (…)". 63
Einen lieben Menschen gehen zu lassen und dies lernen als letzten Liebesbeweis zu betrachten, finde ich ein sehr schöner Gedanke. Auf den folgenden Seiten erfährt man, als die Mutter ihre Kinder zu beruhigen versucht in der Betrachtung darin, dass der Tod zum Leben gehöre und der Tod das Natürlichste von der Welt sei. Ja, sachlich gesehen ist das so, jeder weiß von dem Naturgesetz, dennoch erfahrt man dies emotional ein wenig anders. Um diese Reife zu erlangen, wie sie die Mutter erlangt hat, bedeutet es auch, nicht aufzuhören über den eigenen Tod nachzudenken.
Um das >jetzt< zu akzeptieren, musste ich darauf verzichten, dich mit meinen Augen zu betrachten, und bemühte mich stattdessen, dich mit deinen Augen zu sehen. Meine Augen seien zu großzügig, zu nachsichtig, hast du gesagt. Sie wollten nicht sehen, was du sagst: wie verbraucht und > klapprig < du warst, wie gebrechlich, so dass ich dich nicht mehr zurückhalten konnte. 63f
Einen Menschen, mit den Augen seines Gegenüber zu sehen, um ihn besser verstehen zu können, kenne ich auch aus meiner Berufspraxis. Wenn das jeder tun würde, auch im Privaten, hätten wir viel mehr Frieden auf der Welt.
Deine Gebrechlichkeit! Wie sehr hat sie dich gequält! Wie lange hast du mir schon ihre traurige Wirklichkeit anvertraut! Ich fand es im übrigen normal, dieses Wissen mit dir zu teilen, denn wir hatten uns beide verändert, Du und ich, und nie aufgehört, gemeinsam den Wandel, den wir unterworfen waren, zu verfolgen, so wie es unter Frauen manchmal vorkommt, aber wir taten es noch gewissenhafter, weil du meine Mutter warst und ich deine Tochter, gleichermaßen deine Verlängerungen, dein Abbild. 64
Die Verlängerung, ihr Abbild fand ich ein wenig zu nah, zu eng. Der Mensch hat ein Recht auf die eigene Persönlichkeit.

Dass der Tod in der Gesellschaft tabuisiert wird, geht auch aus dieser Lektüre hervor. Die Mutter, die erklärt, weshalb sie den Tod vorzieht, findet zum Schluss mehr oder weniger Verständnis bei der Tochter, aber gleichzeigt auch Verständnis von der Gesellschaft erwarten? Geht das?

"Der Entschluss, die Augen zu schließen und deinem Leben ein Ende zu setzen, hieß Belohnung. Der Wunsch zu sterben war nicht unwürdig, der Wunsch dazubleiben dagegen, so müde, wie du warst, wäre es gewesen. Schwierig, das den Leuten später zu erklären:
"Aber warum hat sich Ihre Mutter denn das Leben genommen? War sie krank?"
"Nein. Sie war müde." 
Unverständnis. "Müde? War das vielleicht ein Grund zu sterben?" 112
Ich finde, dass das Buch schon sehr zum Nachdenken anregt, auch wenn mir diese Beziehung zwischen Mutter und Tochter ein wenig zu eng ist. Dennoch betrachte ich das Buch als ein Plädoyer für die aktive Sterbebegleitung.

Das Buch bekommt von mir acht von zehn Punkten.
__________
 „Wo viel Liebe ist, kann sich das Böse nicht entfalten“
         (Aus der Zauberflöte, Mozart)

Gelesene Bücher 2013: 20
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86