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Sonntag, 20. Mai 2012

Einleitung zu meinen Buchbesprechungen


 


Die Geburten


Ich liebe Bücher, wie ich mein Leben liebe … 

Ich gehöre zu den LeserInnen, die sich der literarischen Welt des Schöpfers so weit anzupassen wissen, als wäre sie echt, und diese betritt wie ein neugeborenes Kind, und alles, sowohl das Gute als auch das Böse, als gegeben hinnimmt. Ich gehe mit meinen Gedanken in das Buch hinein und nehme von innen heraus an dem Geschehen teil ... Was ich aber gar nicht mag, das sind Klischees und Stereotypen. Ich schätze besonders AutorInnen, die mit einer differenzierten Beobachtungsgabe gesegnet sind. In dieser Hinsicht bin ich eine kritische Leserin.

Ich lese aber nicht mit einem messerscharfen Schwert, wie das viele LiteraturwissenschaftlerInnen tun, und ich seziere auch diese Welt nicht, als läge eine riesige Leiche vor mir. Das ist auch nicht meine Aufgabe. Das überlasse ich den Experten, die dafür bezahlt werden ...

Wenn ich mich für ein Buch nach dem Probelesen entschieden habe, dann gehe ich ganz in die neuen Geschehnisse ein. Es ist wie eine neue Geburt und zum Schluss erlebe ich es wie ein Hinauswachsen mit vielen neuen, unterschiedlichen Erfahrungen, indem ich mir diese erst fremde Welt vertraut gemacht habe. Demgegenüber habe ich schon recht viele geistige Geburten durchlebt und eine Vielfalt an geistigen Erlebnissen …  


Oftmals, wenn ich mich zu einem Buch nicht entschließen kann, eines von so vielen noch ungelesenen Büchern, so schließe ich meine Augen, sehe die vielen Bücher vor mir und erlebe es wie ein Kopfsprung in der Vielfalt der Bücherwelten. 

Und nun habe ich gestern ein Hemingway-Zitat gefunden, das wunderbar zu meiner Leseform passt, die manche LiteraturwissenschaftlerInnen als naiv bezeichnen, und das ich hier noch einfügen möchte:
Alle guten Bücher haben eines gemeinsam: Sie sind wahrheitsgetreuer, als wenn es wirklich passiert wäre, und nachdem man eines gelesen hat, hat man das Gefühl, dass das alles passiert ist, und dann besitzt man es für alle Zeit: das Glück und das Unglück, das Gute und das Böse, die Ekstase und den Kummer, das Essen, den Wein, die Betten, die Menschen und das Wetter. (E. Hemingway, aus Papa Hemingway - Hotchner)
Ich schreibe über die gelesenen Bücher in Form von Tagebuchfragmenten, damit ich die Szenen festhalten kann, die für mich bedeutend sind. 

Ein wenig Objektivität ist aber auch mir wichtig. Ich achte auf den Tiefgang der Handlungen und Gedanken, auf Humor und auf Charaktere, wie schon gesagt, die differenziert beschrieben werden. Wenn mindestens diese drei Kriterien in einem Buch vorhanden sind, dann ist es, unabhängig davon, ob mir das Buch gefällt oder nicht gefällt, ein gut geschriebenes Buch. 

Ich stelle erst das Buch vor in Form von Cover, Klappentext und Autorenporträt (Buchvorstellung). Die Buchbesprechung findet im darauffolgenden Posting statt. 

Meine Buchbesprechungen fallen nicht kurz aus, da ich Zitate liebe, die ich mit in meine Texte einbauen werde.  

Ich bin zu meiner Freude schon von mehreren AutorInnen angeschrieben worden, auch von einem Südamerikaner, die sich mit mir via E-Mail über meine Buchbesprechungen zu ihren geschriebenen Büchern ausgetauscht haben. War bisher immer eine interessante und bereichernde Erfahrung. Ohne meinen Blog im Internet hätte ich niemals deren Bekanntschaft gemacht.

Herkunftsländer

Ich gebe die Länder an, aus denen die AutorInnen kommen, aber auch die Länder, die in den Büchern hauptsächlich eine Rolle spielen. Es ist nicht immer eine Landsmännin, die darin erwähnt ist. Und sollten AutorInnen Eltern haben, die beide aus unterschiedlichen Ländern kommen, so gebe ich auch diese an.

Also nicht wundern. 


Mit meinen Buchbesprechungen und den vielen Zitaten habe ich immer das Gefühl, ich lese der Welt aus den Büchern vor. 


                                                                                Darmstadt,  09.05.2016

Es gibt eine kleine Änderung. Da es bei mir zwölf von zwölf Punkten auf ein Buch geben kann, habe ich mich gefragt, wie diese zwölf Punkte aufgeteilt werden könnten, und habe mir folgende Aufteilung überlegt:

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Buchtitel passen zum Inhalt
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Insgesamt zwölf Punkte


Viel Spaß beim Stöbern. 

Mirella Pagnozzi