Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre
Das
Buch konnte ich gestern Abend noch zu Ende lesen, so seicht ist es geschrieben.
Es
folgen nun ein paar Gedanken, die auch schnell hingeschrieben sind, so flach
ist das Buch. Aber solche Bücher muss es auch geben. Bin sogar sicher, dass sie
außerdem die Verkaufszahlen nach oben drücken. Nun gehöre ich aber nicht zu den
Frauen, die solche Bücher lesen.
Mein Verdacht hatte sich nämlich
bestätigt. Es ist schon recht lange her, dass ich so ein Buch
gelesen habe, das mir so gar nichts gibt.
Weisheiten sind mir in dem
Buch recht dünn gesät, nur oberflächliches Gelaber und der Sprachjargon ist
eher salopp.
Auf den ersten Seiten des
Buches erfährt man, dass die Protagonistin des Buches viele Strapazen für sie
Körperpflege auf sich nimmt, um als die IDEALFRAU hervorzugehen:
Ich hatte
geduscht, meine Beine epiliert, meine Augenbrauen gezupft, meine Haare gefönt,
und war geschminkt.
Hinten, auf dem Buchrücken, ein kleiner Kommentar von Für Sie. Passt, so finde ich zu dem
Zitat. Beine epiliert Augenbrauen gezupft, stelle ich mir sehr schmerzvoll vor
und zeigt eine Menge von dem Charakter dieser Frau..., Viel Wert auf
Äußerlichkeiten legen. Wert, anderen um jeden Preis zu gefallen.
Aber diese Strapazen brachte der Protagonisten auch keinen Superman ins Haus. Im Gegenteil, ihr Scheinsuperman hat sie von jetzt auf gleich wegen einer anderen Frau verlassen. Augenbrauen zupfen, Beine epilieren, hat sich nicht wirklich gelohnt.
Aber diese Strapazen brachte der Protagonisten auch keinen Superman ins Haus. Im Gegenteil, ihr Scheinsuperman hat sie von jetzt auf gleich wegen einer anderen Frau verlassen. Augenbrauen zupfen, Beine epilieren, hat sich nicht wirklich gelohnt.
Ich war nah dran, auch dieses
Buch abzubrechen. Ich habe das Gefühl. die Revue
der Frau in Händen zu halten, was den literarischen Anspruch betrifft.
Es geht um eine 40jährige
Frau, die zehn Jahre mit ihrem Typen verheiratet war, nachdem sie von ihm verlassen
wurde. Jetzt, neu gestylt, graue Strähne weggefärbt, zehn Jahre jünger
aussehend und nun mit Hilfe ihrer Freundinnen sich so schnell wie möglich einen
neuen Typen angeln.
Einen Date hat sie mit ihrem Sandkastenfreund Jens,oben auf Sylt, Vater- und Mutterland, Jens, der auch unglücklich verheiratet ist, er aber es nur bei diesem einen Date belassen möchte, während sie sich bei dem Date so sehr anstrengt, faltenfrei zu lächeln.
Einen Date hat sie mit ihrem Sandkastenfreund Jens,oben auf Sylt, Vater- und Mutterland, Jens, der auch unglücklich verheiratet ist, er aber es nur bei diesem einen Date belassen möchte, während sie sich bei dem Date so sehr anstrengt, faltenfrei zu lächeln.
Natürlich ist ihr Mann Bernd
in den Augen der Freundinnen und ihrer Eltern das größte A-Loch. Solche
Begriffe wie Arsch tauchen wiederholt in dem Buch auf. Und die Protagonistin
namens Christine soll das große Opfer sein. Das sagt das Buch natürlich nicht,
geht aber deutlich hervor. Es gibt niemanden in dem Buch, die Christine den
Tipp gibt, über den Eheverlust nachzudenken, den Sinn herausfinden, in sich
etwas verändern. Nein, stattdessen wird nur über Bernd abgelästert. Das sicher
dazugehört, aber nicht nur… .
Diese Frauen finden ihren
Selbstwert erst mit einem Mann an ihrer Seite. Die Ewigpupertierenden, das ist,
was mir dazu einfällt... . Ich bin froh, dass mein Bekanntenkreis frei von
solchen Tussen ist.
Wenn Frauen denken, dass
Männer ihre Bedürfnisse erfüllen sollen, dann kann das ja nichts werden. Die
Heldin des Romans ist noch gar nicht geschieden und hat sich aber neu verliebt.
Irgendwie ist ihr jeder Mann recht, hauptsache nicht mehr alleine sein. Ihre
Probleme bzw. den Partnerverlust kompensiert sie mitunter auch über den
Kaufrausch. Über 7000 € hat sie verbraten. Ihr Finger, der einen
Brillantring von mehr als 2000 € gekostet hat, hat jetzt wieder
Selbstbewusstsein, da der Brillantring den Ehering ersetzen sollte. Wie kann
ein Finger Selbstbewusstsein haben? Sie glaubt nun ihre Probleme durch den
Kaufrausch überwunden zu haben, was ausdrücken soll, sie habe sich nun ein
neues Leben eingerichtet und komme gut ohne ihren Gemahl aus. Was machen nur
die Frauen, die keine 7000 € zum Ausgeben haben, wenn ihre Männer sie
verlassen? Seelenarbeit erfordert kein materielles Vermögen. Und Attraktiv kann
man auch mit grauen Haaren sein… . Es kommt auf die innere Schönheit… .
Mit Jens gab es einmal
Sex, zu mehr konnte Jens sich nicht einlassen. Dann Richard, der in der zweiten
Ehe verheiratet ist und er Christine von vornherein klarstellt, dass er sich
kein zweites Mal scheiden lässt, weil die erste Scheidung so schmerzvoll war. Dennoch
lässt sich Christine darauf ein, Richards Frau für zwischendurch zu sein. Alles recht,
hauptsache Partner, der ihr Selbstbewusstsein und ihr Ansehen nicht nur wieder
zurückgibt, sondern es auch stärkt. Immerhin „streichelt er ihre Seele“, 275
und er machte sie schön, 248. Was für
ein Kitsch und wie naiv sie doch mit vierzig Jahren doch ist ist. Irgendwie
amüsiere ich mich.
Christine, die auf mich
wie eine Dreizehnjährige wirkt, ist sauer auf ihre Freundin, die ihr den Mann
ausgespannt hat. Und nun ist sie es, die einer anderen Frau den Mann wegnimmt,
würde sich Richard darauf einlassen.
Seelenarbeit gibt es keine
in dem Buch. Trauer darf auch nicht sein, wird weggeredet und verdeckt. Die
Fassade wird neu aufgefrischt. Zum ersten Mal lese ich von einer Creme, eine
prophylaktische Creme gegen Altersflecken. Ich hatte recht mit meinem frühen
Eindruck, das Buch mit billigen Frauenzeitschriften in Verbindung zu bringen.
Ich habe doch ein Gespür für Literatur.
Ich habe das Buch nicht
abgebrochen, weil ich nicht wieder ein Buch abbrechen wollte, nachdem Harry
Potter nicht mein Freund werden konnte. . Das wäre in diesem Jahr mein drittes
abgebrochenes Buch gewesen. In Zukunft nehme ich aber darauf keine Rücksicht
mehr. In Besitz von knapp dreihundert ungelesen Büchern zu sein, sollte man
Unschöne abbrechen, denn sonst warten die wirklich guten Bücher zu lange drauf,
gelesen zu werden. Bücher, die der Revue
der Frau ähneln werden sofort abgebrochen, ein Cut gleich zu Beginn.
Das Buch hat weder
Tiefgang, noch hat es Humor noch ist es sprachlich - literarisch anspruchsvoll
und so gebe ich dem Buch drei von zehn Punkten. Natürlich werden in dem Buch versucht die Probleme mit Witz
hinzunehmen, aber aus meiner Sicht eher auf eine künstliche und billige Art und Weise.
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„Wo viel Liebe ist, kann sich das Böse nicht
verbreiten“
(Aus der Zauberflöte, Mozart)
Gelesene Bücher 2013: 22
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86