Mittwoch, 22. August 2012

Markus Zusak / Die Bücherdiebin (2)


 Zweite Buchbesprechung der o. g. Lektüre

  (bis S. 260)

Ich möchte nun noch zwei Szenen festhalten, zu denen ich gestern Abend nicht mehr gekommen bin. Die Hubermanns halten einen Juden namens Max bei sich versteckt. Der Sohn eines besten Freundes von Hans Hubermann aus dem ersten Weltkrieg. 

Der Kamerad brachte ihm das Spiel auf dem Akkordeon bei, und die Musik schweißte sie noch mehr zusammen. Doch der Kamerad fiel im Krieg. Hans Hubermann suchte seine Familie auf, auch, um ihr das Akkordeon zu übergeben, aber die Frau des Gefallenen überließ ihm das Instrument. Hans Hubermann gab der Familie seine Adresse mit der Bitte, sich an ihn wenden zu dürfen, sollten sie mal in Bedrängnis geraten.

Zwanzig Jahre später stand schließlich der damals zweijährige Sohn Max nun als ein erwachsener Mann vor der Haustüre Hubermanns, um Schutz zu suchen. Max´Familie wurde von der Gestapo längst inhaftiert und die Mutter konnte ihm gerade noch schnell genug die Adresse Hubermanns in seine Brusttasche stecken.

Um sich nicht noch mehr zu gefährden, musste Liesel, die Bücherdiebin, alle ihre kleinen Schätze, drei gestohlene Bücher und zwei von ihren Pflegeeltern geschenkten Bücher verbrennen lassen.

Die kleine Liesel weinte dermaßen herzzerbrechend, dass sogar auch mir die Tränen mitflossen, da ich die Bücherliebe sehr gut aus eigener Erfahrung heraus kenne... .
Aber ich glaube, es ist zu dieser kleinen Bücherverbrennung nun doch nicht mehr gekommen, da, weitere Seiten später, Hans Hubermann Liesel weiterhin aus ihren Büchern vorlas... . 

Nächste Szene: Liesel feiert ihren zwölften Geburtstag, und Max zeigt sich etwas verstimmt darüber, dass er kein Geschenk für seine kleine Freundin hatte. Zwischen ihnen beiden ist so etwas wie eine kleine Freundschaft entstanden. Max  konnte nicht aus seinem Versteck raus, lebte im Keller und besaß kein Geld. Er war in Besitz eines einzigen Buches. Das Buch von Hitler Mein Kampf.  Er riss aus dem Buch einige Seiten heraus, die er mit Farbe weiß pinselte und malte schöne Zeichnungen hinein, und schrieb dazu den passenden Buchtext. Eine kleine Autobiografie über die  Freundschaft von Max und Liesel. Dieses Büchelchen ist auch im Buch mitabgedruckt und es ist nach meinem Geschmack zu urteilen ein sehr schönes geglücktes kleines Werk, womit er nachträglich Liesel überaus positiv überraschen konnte.

Was sich nicht alles aus Mein Kampf machen lässt? Man kann es lesen, oder etwas Neues aus dem Buch kreieren.
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„Die rechte Vernunft liegt im Herzen“ (Theodor Fontane)

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