Donnerstag, 30. September 2021

Louise Brown / Was bleibt wenn wir sterben - Erfahrungen einer Trauerrednerin

Klappentext 

Nach dem Tod ihrer Eltern versucht die Journalistin Louise Brown der Endlichkeit des Lebens etwas Sinnstiftendes abzugewinnen. Sie wird Trauerrednerin und Zeugin dessen, was von uns bleibt. Dies verändert nicht nur ihre Einstellung zum Tod, sondern auch ihre Haltung zum Leben. Louise Brown schenkt uns unvergessliche Bilder, die daran erinnern, was uns als Menschen ausmacht. Ein tröstendes und befreiendes Buch, das Mut macht, das Leben auf die Dinge auszurichten, die von Bedeutung sind.

Autor*inporträt

Als Trauerrednerin hat Louise Brown zwei wichtige Aufgaben: Zuhören und Erzählen. Zuhören darf sie den Hinterbliebenen, die im Trauergespräch vom Leben der Verstorbenen berichten. An der Trauerfeier erzählt sie dann deren Geschichte und verleiht damit diesem schwierigen Moment des Abschiednehmens menschliche Wärme und Trost. Louise Brown erkennt, dass man durch die Beschäftigung mit dem Tod viel fürs Leben lernen kann und es nicht die großen Errungenschaften sind, sondern Wesenszüge wie Humor, Mut, Zärtlichkeit und Widerstandsfähigkeit, die bleiben, wenn ein Mensch geht. Ein Buch voller Wärme und Menschlichkeit, das Raum schafft, über die eigene Endlichkeit nachzudenken und mit ihr Frieden zu schließen.

Meine ersten Leseeindrücke
Interessante Thematik. Ich werde das Buch am Wochenende lesen, um mich auch auf die Diogenes – Talk – Runde vorzubereiten, auf die ich mich wieder sehr freue. 
Ich habe mittlerweile 125 Seiten gelesen. Es ist ein wundervolles, tiefsinniges und ein erkenntnisreiches Buch, das einem die Einsamkeit im Falle eines Verlustes ein wenig zu nehmen weiß. Wenn ich wieder einen Verlust zu verwinden habe, dann weiß ich schon jetzt, dass ich mir dieses Buch als Begleitung vornehmen werde. 

Auf jeden Fall zeigt mir die Autorin, dass die Details über unsere Mitseelen, diese in ihrer Spezifizität wahrnehmen und benennen, sehr wichtig sind, weil sie sich von anderen unterscheiden und für die spätere Erinnerung bedeutsam sind. Wir sind eher objektiv orientiert, alles muss schnell, kurz, sachlich und rasterhaft beschrieben werden, damit diese wie Schablonen auf alle passen aber das ist letztendlich nicht wirklich erfüllend. 

Viele wichtige Themen behandelt die Autorin in ihrem Buch. Ich spare mir meine Gedanken für die spätere Buchbesprechung auf.

Auf jeden Fall ist dies ein tabubrechendes Buch, für mich aber nichts Neues, da  mich der Tod als Kind schon immer fasziniert hat. Früh schon stellte ich mir Fragen nach dem Woher und dem Wohin? Früh stellte ich mir fragen nach dem Warum?

Mir ist dadurch meine Endlichkeit bewusst und habe gelernt, bewusst durchs Leben zu gehen. Ich benötige keine Haarfärbemittel und auch kein Make Up, keine sonstigen Anti-Aging Präparate, um den Alterungsprozess zu kaschieren. Und so bewusst wie ich lebe, so bewusst möchte ich eines Tages auch sterben. 

Das heißt aber nicht, dass es nicht wehtut, wenn andere sterben. Aber auch ein Trauerschmerz kann bis zur Verarbeitung ein bewusst lebender Prozess sein. 

Buchdaten

·       Herausgeber ‏ : ‎ Diogenes; 1. Edition (29. September 2021)

·       Sprache ‏ : ‎ Deutsch

·       Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 256 Seiten

·       ISBN-10 ‏ : ‎ 3257071760

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Gelesene Bücher 2021: 09
Gelesene Bücher 2020: 24
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Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
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Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
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Ich höre: Sten Nadolny /Weitlings Sommerfrische
Marcel Proust: Der geimnisvolle Briefeschreiber
Leo Tolstoi: Wo Liebe ist, da ist auch Gott
Marcel Proust: In Swanns Welt
Rachel Joyce: Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
Sy Montgomery: Rendezvous mit einem Oktopus

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