Dienstag, 1. Oktober 2019

Meine literarische Reise nach Stockholm (3)

Meine literarische Reise nach Schweden von Dienstag, den 17.09.2019 bis Sonntag, den 22.09.2019


Mein dritter von fünf Reiseberichten.

Donnerstag, den 19.09.2019
Nach dem Frühstück zog ich wieder los, und das zu Fuß, obwohl ich mir am Abend zuvor gesagt hatte, diesmal mit den Öffentlichen auf meine Ziele zuzusteuern, denn immerhin hatte ich eine 24 Stunden Fahrkarte. Und obwohl mich massive Muskelkater begleiteten, hatte ich trotzdem wieder große Lust zu laufen. Denn unterwegs zeigten sich mir wunderschöne Bilder, reich an Architektur und interessante Statuen.

Ein Turm in einem Wohngebiet hat mich an Pisa erinnert, nur ist er alles andere als schräg, sondern kerzengerade. In diesem Turm wohnen Menschen auf mehreren Etagen, und mir ein Rätsel ist, wie man Möbel in die Wohnungen bekommt. Zu gerne hätte ich irgendwo geklingelt, um einen Einblick in eine dieser Wohnungen zu werfen. Wir haben in Darmstadt Häuser von Hundertwasser, und auch in diesen Wohnungen ist mir ein Rätsel, wie man Möbel hineinstellen kann. Wahrscheinlich alles unter Extraanfertigung. 




Und auch die Wohngebiete interessierten mich sehr. Ähnlich wie in Dublin fand man mitten auf einem Grundstück interessante Statuen.


Auf dem obigen Foto sieht man mehrere Wohnhäuser, rechts, links und geradeaus. In der Mitte sind diese beiden Engel-Skulpturen zu sehen. Der eine bläst in eine kleine Trompete, der andere Engel hält ein Buch in den Händen. Und oben am Dach ist ein latainischer Spruch angedruckt. 

Exercitus
Sinde Duce Corpus
Est Sine Spiritu.

Arndt Strocher hat den latinischen Spruch für mich übersetzt:


Eine Armee ohne Führer ist eine Armee ohne Geist. Frei übersetzt.

Ja, das passt aber gefallen tut mir der Spruch nicht. Ich assoziiere damit Hitler und den Nationalsozialisten. 

Was waren meine Ziele für den heutigen Tag?
Ich besuchte die Vasa. Ein gekentertes schwedisches Kriegsschiff aus dem Jahr 1628. Das Schiff ging im Stockholmer Hafen unter, während seiner ersten Fahrt, man sagt auch, als das Schiff seine Jungfernfahrt antreten sollte. Ein Verantwortlicher dieses Schiffes ließ einen Test durchführen, um die Belastbarkeit zu überprüfen, und obwohl das Schiff den Test nicht bestanden hatte, gab er grünes Licht zum Einlaufen.


Nach 333 Jahren, 1961, wurde das Schiff erfolgreich vom Meeresboden geborgen. Das Schiff wurde mit seinen Hunderten von geschnitzten Skulpturen restauriert. Es besteht zu 98% aus Originalteilen.


Das Schiff ist so groß, dass ich es nicht auf ein Foto draufbekommen konnte, deshalb besteht das Vasa Museum aus sechs Etagen. Im Erdgeschoss und in der ersten Etage konnte man das Schiff aus der Nähe bestaunen. In der zweiten Etage wurde die Werft dargestellt und es wurde aufgezeigt, wie zu der damaligen Zeit Schiffe gebaut wurden.

In jeder Etage konnte man gute Einblicke in die Vasa erhalten. Hier auf dem Faltzettel kann man gut entnehmen, was in den jeweiligen Stockwerken zu der Vasa präsentiert wurde.

Beim Bau der Vasa hatte auch eine bedeutende Frau ein Mitspracherecht, deren Namen ich wieder vergessen habe. Und überhaupt mussten Frauen häufig ihre Männer ersetzen, wenn diese auf See waren. 


Ich habe mich mehr als zwei Stunden in dem Museum aufgehalten, und doch habe ich nicht alles gesehen. Ich musste dann irgendwann raus, weil es mir zu stickig wurde. Es waren zu viele Besucher*innen zugange. Aber ich habe mir in dem Museumsshop eine DVD mit deutschem Untertitel zu der Vasa gekauft, die ich mir ansehen werde, sobald ich die Zeit dafür habe.


Auf dem nächsten Foto sieht man das Schiff in Miniatur.






Hier kann man nochmals deutlich von der Seite her die Kanonenfenster betrachten. Wie furchtbar, dass Menschen schon immer wild waren, in Massen andere Menschen zu töten. 



Und so sieht das Vasamuseum von außen aus, siehe Foto unten.






Mich hat dieses Schifffsmuseum sehr beeindruckt. Ich hatte mir daraufhin in dem Museumshop ein Buch dazu gekauft, das ich noch zu Ende lesen muss.


Mein nächtes Ziel: Gröna Lund
Mein nächstes Ziel war nach der Vasa Gröna Lund. Gröna Lund ist ein Freizeitpark mitten in Stockholm. In dem Park bekommt man jede Menge Kirmes zu sehen. Ich habe aber nicht wegen der Kirmes den Freizeitpark aufgesucht, sondern ganz allein wegen Pettersson und Findus.

Über Gröna Lund gibt es nicht so viel zu sagen, da ich kein Mensch bin, der gerne auf Kirmes geht, aber es gab zwei Aktivitäten, die mir gefallen haben. Hier, im unteren Foto, waren alle Gäste Däumlinge, zumindest hat mich das an das Märchen Der kleine Däumling von den Gebrüder Grimm erinnert. Die, die in diesen Tassen gesessen haben, und sich haben im Kreis drehen lassen, sind alles kleine Däumlinge gewesen. Das hat mir sehr gut gefallen.


Den Pettersson, den musste ich lange suchen. Ich konnte ihn erst einfach nicht finden. Ich hatte schon befürchtet, das hohe Eintrittsgeld sinnlos verschleudert zu haben. Schließlich habe ich mich durchgefragt, und stieß dann, welch eine Freude, doch auf sein Haus. 


Im unteren Foto befindet man sich im Petterssons Wohnzimmer.


Das Wohnzimmer unten aus einer anderen Perspektive.


Wie man sehen kann, ist dies Petterssons Küche.


Man durfte den Küchenschrank aufmachen.


Und hier unten eine andere Küchenperspektive. Eine schöne, farbige Sitzküche.


Pettersons Werkstatt.


Was mir neu ist; ich wusste gar nicht, dass Pettersson ein Musikzimmer besaß. Vielleicht hat man dies noch hinzugedichtet. Aber trotzdem schön gemacht.




Petterssons Schlafzimmer.




Im Garten ein schönes Spielzeug für die Kleinen.


Auf Wiedersehen, leider sind mir die beiden Figuren nicht über den Weg gelaufen. Danke trotzdem, dass ich da sein durfte. Wunderschön gemacht, wie im Bilderbuch. 


Es gab auf Gröna Lund noch andere Märchenfiguren und die waren schauspielerisch alle besetzt. Das hatte ich bei Findus und Pettersson vermisst. Dafür war aber die Kulisse eine viel schönere.

Nach dem Museum ging ich durch die Stadt spazieren, obwohl ich müde war, weil ich sehr viel gelaufen bin. Es war auch schon später Nachmittag, und ich wollte ein schwedisches Lokal aufsuchen, die hier sehr spärlich gesät sind. Als ich eines fand, wurde ich gleich an der Pforte abgefangen, dass keine Plätze frei seien. Ich hatte mich gewundert, und ich sah es kommen, dass ich Schweden verlassen werde, ohne schwedisch essen gewesen zu sein. Ein großer Verlust wäre es für mich nicht, da die Schweden ihre Mahlzeiten sehr fleischlastig zubereiten, trotzdem glaubte ich, dass sie auch vegane Gerichte auf ihren Speisekarten anbieten würden.

Ich bin also wieder zurück ins Hotel und habe dort zu Abend gegessen. Es gab wieder nur ein veganes Gericht. 

Dies war nun mein dritter Reisebericht.


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