Eine
Buchbesprechung zur o. g. Lektüre
Das Buch hat mir
recht gut gefallen, wobei ich erst in der zweiten Hälfte die Geschichten
entdeckt habe, die in meiner Seele Anklang finden konnten. Wie ich schon in der
Buchvorstellung geschrieben habe, ist dies das zweite Buch von dem Autor, das
ich nun ausgelesen habe. Das erste Buch hatte den Titel Der Elefant, der das Glück vergaß.
108 Geschichten
und erst in der 55. Geschichte erfuhr ich den Hintergrund des Titels, was mit
der weinenden Kuh gemeint sein könnte.
Auch in diesem
Band findet man jede Menge buddhistische Weisheiten, wobei mir einige
Geschichten ein wenig übertrieben erschienen sind und nicht immer glaubwürdig
wirkten. Aber das war im letzten Band ähnlich.
Ein Beispiel: Die
Mönche bekamen recht oft vergammelte Mahlzeiten vorgesetzt. Alter, stinkiger
Fisch mit Mehlwürmern vermischt, *hüstel*. Davon bekommt man eigentlich eine
Fischvergiftung und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie
die Mägen der Mönche tatsächlich füllten, ohne dabei krank zu werden …
Einige Geschichten
brachten mich ordentlich zum Lachen … Andere stimmten mich recht nachdenklich.
Und wiederum andere teilten auf
bestimmten Gebieten mein Weltbild. Die Geschichten sind recht kurz und tragen
alle eine bestimmte Botschaft an die Leserschaft. Man findet in dem Buch zu
allen Lebensthemen schöne Erzählungen. Am meisten haben mich die aus der Rubrik Ernsten Problemen mit Mitgefühl begegnen bewegt.
In diesem Unterkapitel fand ich auch die Geschichte über die weinende Kuh, die
auf einer wahren Begebenheit beruhen würde, und die ich hier unbedingt
festhalten möchte.
Da mir alle
Nutztiere, die ins Schlachthaus kommen, unendlich leidtun, bin ich für solche
Tiergeschichten sehr empfänglich.
Ajahn Brahm
besuchte eine Haftanstalt, um den Häftlingen Meditationsunterricht zu erteilen.
Diese Haftanstalt beschäftigte seine Insassen auf einer Gefängnisfarm. Die
Häftlinge konnten sich die Aufgaben auf der Farm aussuchen, und so wollten die
meisten im Schlachthaus eingesetzt werden. Sie waren ganz versessen darauf, die
Tiere zu malträtieren, um sie anschließend zu töten. Dabei lernte Ajahn Brahm
einen potenziellen Häftling kennen, der von Kind an gewalterfahren war und der seine Gier, Gewalt anzuwenden, an den Tieren ausleben konnte. Bis dieser
Häftling eine außergewöhnliche Erfahrung machte, die sein Verhalten zu den
Tieren verändert hat. Dieser Häftling beschrieb ein Erlebnis
mit den Kühen, die ganz genau spürten, welche Qualen ihnen durch ihren Henker bevorstanden.
Die Kühe verhielten sich vor der Hinrichtung unruhig und waren erfüllt von
Todesängsten …, doch bei einer Kuh erlebte der Häftling eine völlig andere
Verhaltensart. Hier das Zitat dazu:
Der Häftling hatte
so etwas noch nie erlebt. Er war vollkommen verwirrt, konnte weder sein Gewehr
auf die Kuh richten, noch ihrem Blick ausweichen. Die Kuh schien indirekt in
sein Innerstes hineinzuschauen.
Zeit und Raum
waren für ihn verschwunden. Er konnte mir nicht sagen, wie lange die Kuh diesen
Blickkontakt aufrechterhielt, aber dann entdeckte er etwas, das ihn weitaus
mehr erschütterte. Im linken Auge der Kuh, oberhalb des unteren Augenlids,
begann sich Wasser zu sammeln. Es wurde immer mehr, und irgendwann lief das
Auge über, und das Wasser trottete heraus, rollte langsam über ihre Wange,
bildete eine glitzernde Tränenkette. Längst verschlossene Türen begannen sich
in seinem Herzen zu öffnen. Ungläubig beobachtete er, dass jetzt auch das
rechte Auge der Kuh nass wurde und sich dort so viel Wasser ansammelte, dass
bald darauf ein zweiter Tränenstrom floss.
Die Kuh weinte.
Da brach der Mann
zusammen.
Er sagte mir, dass
er sein Bolzenschussgerät auf den Boden geworfen und den Wachen fluchend zugebrüllt
hatte, dass sie mit ihm tun könnten, was sie wollten, >>ABER DIESE KUH
WIRD NICHT STERBEN!<<
Er sagte mir, dass
er jetzt Vegetarier sei.
Die Geschichte
stimmte. Andere Häftlinge der Gefängnisfarm bezeugten sie mir gegenüber. Die
Kuh, die weinte, hatte einem der gewalttätigsten Männern gezeigt, was
>>sich kümmern<< bedeutet.
Dies war für mich als
Leserin die schönste Geschichte …
Ich muss diese
Geschichte hier festhalten. Aus Liebe zu den Tieren, weil weltweit jede Sekunde
massenhaft Tiere gefoltert und unter schwersten Qualen geschlachtet werden.
Tiere sind keine Objekte. Sie sind wie wir Menschen fühlende Wesen … Sie möchten nicht getötet und sie möchten nicht gegessen werden. Und wenn dieser gewalttätige Häftling es geschafft hat, Tiere zu respektieren anstatt sie zu quälen und zu töten, er hat aufgehört, Tiere zu essen, dann könnten es andere Menschen früher oder später auch schaffen.
Ich danke dem
Autor vom Herzen für diese Geschichte, die er den LeserInnen erzählt hat. Ich
danke dem Häftling vom Herzen, der sein Erlebnis dem Autor erzählt hat. Und ich
wünsche mir, dass diese Geschichte weltweit gelesen wird, damit den Tieren
geholfen werden kann. Ich leiste meinen Beitrag, halte diese Geschichte auf meiner Blogseite fest, damit noch
andere Menschen diese lesen können.
Mein Fazit zu dem Buch?
Das Buch sprüht
geradezu von Weisheit in allen möglichen Lebenslagen, dass man
nicht anders kann, als alle Geschichten zu lesen.
Ich bin sicher,
dass dieses Buch für jeden Menschen die richtige Geschichte bereithält ...
Das Buch erhält von mir neun von zehn Punkten.
Weitere Informationen zu dem Buch:
Ich möchte mich recht herzlich für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar bei dem Lotos-Ansata-Bücherverlag, Verlagsgruppe Random House in München, bedanken.
Gebundene Ausgabe: 239 Seiten, 15,99 €
Verlag: Lotos; Auflage: 21 (April 2006)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3778781839
Verlag: Lotos; Auflage: 21 (April 2006)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3778781839
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Der
Wissende sagt es nicht,
der
Redende weiß es nicht.
(Ajahn
Brahm)
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