Montag, 5. November 2018

Clemens Ettenauer und Johanna Bergmayr u. a. / Vegane Cartoons

Vegane CartoonsKlappentext
Können Vegetarier auch Wurstfinger haben? Gibt es neben Paniertem Salat noch andere fleischlose Leckereien in Dorfwirtshäusern? Und stimmt es, dass Gott eine Karotte ist? Diese und mehr Fragen rund um das vegane Leben werden in dem Buch beantwortet.
Mit komischen Bildern von Ari Plikat, Dorthe Landschulz, Michael Holtschulte, Nicolas Mahler, Rudi Hurzlmeier, Til Mette, Oliver Ottitsch und vielen mehr.

Herausgeber
Clemens Ettenauer, Johanna Bergmayr (Hg.): Vegane Cartoons
64 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-902980-19-9.

Die Namen der zahlreichen Cartoonisten sind dem Buch zu entnehmen. 


Eine Buchbesprechung
Und wieder ein gelungenes, intelligentes Buch rund um die Themenwelt zwischen Veganismus, Vegetarismus, Fleischkonsum,  u.v.m.

Schon das Bild auf dem Cover finde ich urig.

Noch weitere 57 Cartoons folgen im Inneren des Buches. Hier werden alle Genossen, zwei und vierbeinig, ein wenig auf den Arm genommen und dabei wird spielerisch mit der Sprache umgegangen.

Folgende Cartoons haben mich besonders inspiriert:

Seite 7: Eine im See badende Frau, die sich vor ihrem Mann, der am Ufer sitzt, rechtfertigt, dass sie vegan baden würde, auch wenn in dem Wasser Tiere schwimmen würden.

Seite 8: Eine Frau, die ihrer schmollenden Katze veganes Futter vorsetzt, und behauptet ganz frech, dass dieses Futter gesund sei …

Seite 12: Zwei Männer auf der Tofu-Insel, die besorgt aus der Miene schauen, weil es auf dieser Insel nur Tofu zu essen gibt …

Seite 13: Bericht aus der Bild Zeitung: Vegetarier, die Tofu essen, werden seit Jahren verarscht, denn Tofu wurde nicht aus der Pflanze gewonnen, sondern aus dem Fleisch des bälzigen Tofu Tierchen … 

Seite 14: Ein Ehepaar in einem Restaurant: Der Ehemann bekennt seiner Frau, dass sie niemals Kinder bekommen werde, da er ab sofort vegan leben werde und bereit sei, auf seine Eier zu verzichten. 

Seite 15: Zwei Schweine auf einer mickrigen Insel, die aus einer Palme und aus einer männlichen menschlichen Person besteht. Der Mann guckt sitzend dumm aus der Wäsche, während das eine Schwein das andere Schwein tröstet, da es sich nicht fürchten müsse, der Mann sei Veganer.

Seite 17: Ein Zwerg in einem Ordnungswahn: Er versucht die krausige Petersilie glatt zu bügeln.

Seite 18: Dieses Cartoon ist der Knüller: Ein Wolf betrachtet in seinen Pfoten eine große Karotte und überlegt: Vegetarier sterben gesünder.

Seite 19: Eine Fleischfressende Pflanze namens Bob ist Vegetarier geworden. Zwei Sonnenblumen fürchten sich nun vor ihm.

Seite 23: In einem Restaurant bekennt eine Frau ihrem Gegenüber, dass sie kein Fleisch mehr essen würde und auch keine Eier. Das männliche Gegenüber fragt sie ganz dumm, wie sie denn nun das Schnitzel panieren würde? (Passt wunderbar, da viele Menschen das Schnitzel nicht mit einem geschlachteten Tier in Verbindung bringen).

Seite 30: Ein Fuchs kommt um die Ecke und denkt laut, dass er jetzt Lust habe auf eine Gänsekeule. Um die Ecke kommt eine Gans mit einer Keule, um sie dem Fuchs über den Kopf zu schlagen.

Seite 31: Ein Mann beim Friseur, der ihn bittet, die Koteletten nicht abzurasieren, da er Vegetarier geworden sei.

Seite 32: Hier bekommt man es nicht mit anonymen Alkoholiker*innen zu tun, sondern mit anonymen Vegetarier*innen und darunter befindet sich ein Fleischer mit einer blutigen Schürze, die nur eine Farce sein soll. 

Seite 35: McDonald, der total auf Vegan umgestellt ist. Aus meiner Sicht ist und bleibt dies nur ein Witz. Ein großes Herz für Tiere hat McD. nicht.

Seite 37: Ein männlicher Gast in einem Restaurant bestellt eine Schlachtplatte, bittet aber den Kellner, die Platte vegetarisch aussehen zu lassen.

Seite 47: 100% vegane Abenteuerliteratur wie z. B. Robinson Tofu, Das Bildnis des Earl Grey, Herr der Zwiebelringe, u. a. m.

Seite 51: Das Schlachtverhalten von zwei Fleichkonsoment*innen, die vor einem Schweinestall stehen, während der Mann sagt, er würde trotzdem Fleisch essen, auch wenn er es selbst schlachten müsste; die Frau dagegen würde kein Fleisch mehr essen, aber nur noch schlachten wollen.

Und die vielen anderen Cartoons, die ich nicht erwähnt habe, sind auch alle klasse, aber ich musste eine Auswahl treffen, um nicht alles verraten zu wollen.

Die Cartoons treffen absolut den Kern dieser neuen Realität in unserer Gesellschaft, zwischen Fleischkonsument*in, Vegetarier*in und Veganer*in. Und witzig, die Tiere, fleischfressende und pflanzenfressende, mit in diese Problematiken einbezogen zu haben, wird versucht, diese aus deren Sicht etwas satirisch zu beschreiben.

Da wir nun auf Weihnachten zusteuern, denke ich, dass diese Cartoons ideale Buchgeschenke sind für Menschen, die selber sich in dieser Entwicklung befinden, ihr Essverhalten zu hinterfragen; oder für hartgesottene Fleischkonsument*innen, sie mit diesem Buch doch noch zum Nachdenken anzuregen, oder sie aber auch nur mit viel Witz und mit viel Humor zum Lachen zu bringen.

Und für alle Menschen, die nicht so gerne Bücher lesen. Auch in diesem Fall ein ideales Weihnachtsgeschenk. 

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt, intelligente Ideen,
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
Zwölf von zwölf Punkten.

 Hier geht es zur Verlagsseite von Holzbaum.

Vielen Dank an den Holzbaum - Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.
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Gelesene Bücher 2018: 47
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