Lesen mit Tina
Meine Meinung
Eine Buchbesprechung
zur o. g. Lektüre
Ein Buch für alle
Frauen ab der zweiten Lebenshälfte …
Mir und Tina hat
das Buch gefallen. Man konnte sich gut in die Thematik reinfinden und sich in
die Figuren hineinversetzen. Und trotzdem fällt es mir schwer, über dieses Buch
zu schreiben. Ich quäle mich seit gestern mit dieser Rezension. Vielleicht
liegt es daran, weil der Klappentext schon recht ausführlich ist und ich nicht nochmals alles wiederholen möchte …
Hier geht es zum Klappentext und zu den Buchdaten.
Die Handlung
Die Protagonistin Johanna Märtin, 52 Jahre alt, durchleidet gerade eine
Midlifecrisis. Sie macht Bekanntschaft mit einer sehr alten russischen Dame namens Natalja Timofejwna, 90 Jahre alt, und die in Mexiko lebt. Natalja macht Johanna Mut, auf ihr Herz zu hören, und lädt sie nach Mexiko ein. Johanna nimmt die
Einladung nach langer Überlegung an, obwohl ihr Mann Achim stutzig wird, dass sie
eine so lange Reise ohne ihn alleine in Angriff nehmen möchte. Johanna befand sich sonst immer mit Achim auf Reisen und jedes Mal war er es, der die Führung übernommen hatte ... Achim traut Johanna diese Reise alleine nicht wirklich zu …
Achim und Johanna sind beides Akademiker und haben Germanistik studiert. Verheiratet
sind sie seit dreißig Jahren. Sie haben eine gemeinsame erwachsene
Tochter namens Laura, die ihr eigenes Leben lebt ...
Johanna findet auf der Autobahn einen angebundenen Hund, die ihn zu sich
nimmt und ihm den Namen Bredow gibt. Es entsteht eine Liebe zwischen
diesen beiden, die Ihr Mann Achim eifersüchtig stimmt und bezeichnet die Beziehung
zwischen Johanna und Bredow als obszön, als sie sich von ihm liebkosen lässt ...
Durch die Aktivitäten mit und durch den Hund erlangt Johanna ihre
Freiheit wieder zurück. Mit der Zeit ist der Alltag mit Achim eintönig und einsilbig
geworden.
Sie lernt den russischen Galeristen Igor kennen, der russische Künste
ausstellt. Durch Igor machte sie Bekanntschaft mit Natalia, wenn erst mal nur aus den
Beschreibungen, und später während des Austauschs via E-Mail. Doch nicht nur
auf den Hund ist Achim eifersüchtig, sondern auch auf Igor. Johanna mag Igor
nicht besonders gerne, hält ihn für arrogant, aber sie fühlt sich von ihm als
Frau trotz ihres Alters geachtet. Für ihren Mann ist Johanna sexuell nicht mehr
anziehend genug, und so fühlt sie sich eher wie ein altes Möbelstück … Dies macht Johanna zu schaffen, verstärkt, als sie erfährt, dass Achim eine Affäre mit einer jungen Frau eingegangen ist ...
Johanna reflektiert ihr Leben pro- und retrospektivisch ...
Sie schafft es, alleine nach Mexiko zu fliegen und es gelingt ihr, den Hund zurückzulassen und ihn, ohne es zu wollen, erneut der Angst aussetzt, wieder verlassen zu werden. Achim wird den Hund nicht betreuen können und so sucht Johanna ihm für die Zeit ihrer Abwesebheit eine andere liebevolle Hand …
Das Schreibkonzept
Auf den 218 Seiten ist die Handlung nicht in Kapiteln gegliedert, aber in
Absätzen. Es gibt einen Erzähler und ein paar schriftliche Korrespondenzen zwischen Natalja
und Johanna.
Cover und Buchtitel?
Ich dachte erst, dass die Dame auf der Abbildung die Abbildung von
Johanna ist, aber ich habe mich getäuscht. Trotzdem ist das Cover gut gelungen. Ebenso der Buchtitel; was ist schon Glück? Wird von Johanna immer wieder kritisch infrage gestellt.
Identifikationsfigur
Keine
Meine Meinung
Viele Gedanken habe ich mit Tina schon ausgetauscht, und wir waren uns
immer einig in unseren Beobachtungen. Auch wenn ich mich gefreut habe, dass sich Johanna für die lange Reise entschlossen hat, hat mir Bredow sehr leid getan. Ich hätte es nicht geschafft, mich aufgrund eines möglichen Ausbruchs einer Retraumatisierung von dem armen Hund zu trennen.
Mein Fazit?
Ich habe mich etwas geärgert, wie sehr man versucht, die Lebensenergie einer Frau zu bremsen, die nicht mehr so
jung ist, während der Mann, selbst zwar auch altert,
sich aber jung genug fühlt, sich eine junge Frau zu suchen ...
Mein Fazit zu dem Buch ist; das Leben leben, solange man noch gesund ist und sich keinerlei Einschränkungen auferlegen lassen. Weder von der Gesellschaft noch von dem Ehegatten. Und jede Erfahrung, die der Mensch macht, sollte immer lebenswert sein, unabhängig davon, wie alt Frau ist.
Mein Fazit zu dem Buch ist; das Leben leben, solange man noch gesund ist und sich keinerlei Einschränkungen auferlegen lassen. Weder von der Gesellschaft noch von dem Ehegatten. Und jede Erfahrung, die der Mensch macht, sollte immer lebenswert sein, unabhängig davon, wie alt Frau ist.
Hier geht es zu Tinas Buchbesprechung, die immer die richtigen Worte findet, die Erlebnisse eines Buches zu beschreiben.
Meine Bewertung
2 Punkte:
Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere 2 Punkte: Authentizität der Geschichte 2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt 2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und
Titel stimmen mit dem Inhalt überein
|
12 von 12 Punkten.
___________
Der Mensch muss dankbar sein
für jedes Erlebnis, zur Not auch für jedes schlechte.
(Monika Maron)
Der Mensch muss dankbar sein
für jedes Erlebnis, zur Not auch für jedes schlechte.
(Monika Maron)
Gelesene Bücher 2018: 40
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Gelesene Bücher 2015: 72
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Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86
3 Kommentare:
Liebe Mira,
du hast so ein schönes Bild für deine Rezension ausgewählt, das spricht mich direkt an. Deinen Gedanken zu dem Roman kann ich nur zustimmen, ich hätte den Hund auch nicht zurücklassen können! Es hat Spaß gemacht, mit dir dieses Buch zu lesen und ich freue mich schon auf unsere neue Lektüre.
Ganz liebe Grüße
Tina
Jetzt habt ihr mich aber richtig neugierig auf dieses Buch gemacht!
LG
Liebe Tina,
für die Themen, die die Autorin in ihrem Buch bearbeitet hat, gab es sehr viele symbolische Bildchen, die gepasst hätten, sowie auch deins mit den Kleeblättern. Wer die Wahl hat hat die Qual. Ich habe mich dann für den Hund entschieden, weil im Radio jede Woche mehrmals Warnhinweise zu freilaufenden Hunden auf der Autobahn gemeldet werden, und die Autofahrer*innen angehalten werden, vorsichtig zu fahren. Mir tun die Hunde dermaßen leid und fühle mich so ohnmächtig, diese Hunde nicht retten zu können. Die Autorin hat sicher auch ihre Gründe gehabt, den verlassenen Hund auf der Autobahn in ihrem Buch zu thematisieren.
Liebe Sabine,
ja, greife nur zu, Tina und ich sind beide sehr gespannt auf deine Meinung.
Liebe Grüße, Mira
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