Samstag, 22. Februar 2014

Asa Larsson / Sonnensturm (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre


Vom Hocker hat mich jetzt der Kriminalroman nicht gehauen. Habe aus einigen Rezensionen entnommen, dass nicht genug Spannung vorhanden war, andere dagegen schwärmten geradezu von dem Krimi.
Mir selbst haben die Handlungen völlig ausgereicht, mehr Aktion habe ich nicht gebraucht. Was den Sprachstil betrifft, fand ich ihn manchmal ein wenig zu übertrieben. Auch mich hat es gestört, dass die hochschwangere Kommissarin Anna-Maria Mella permanent zum Pinkeln auf die Toilette musste. Oder der Schnee, der zwischen der Türe klebte. Ich wusste bislang nicht, dass Schnee kleben kann. :)

Die kriminelle Tat fand ich schrecklich genug, als ein Pastor namens Viktor Strandgard durch einen religiösen Akt getötet und mehrmals verstümmelt wurde. Als einem Hund dasselbe Schicksal ereilte, da fragte ich mich schon, weshalb erfindet ein Mensch solche Grausamkeiten? Genügen die vielen brutalen Verbrechen in aller Welt nicht aus? Muss man noch mehr erfinden? Braucht der Mensch Gewalt und Verbrechen? Ist sonst das Leben zu eintönig? Die Szene mit dem Hund habe ich dann schließlich überflogen.

Dass ein Mensch mit einer schweren psychischen Erkrankung diesen Mord bei Mensch und Tier begang, hat mich enttäuscht, weil doch auch zu klischeehaft. Ich arbeite mit psychisch kranken Menschen und niemand, mit dem ich bisher beruflich zu tun hatte, wurde kriminell auffällig. Es gibt sie, das ist wohl wahr, aber laut Statistik sind das eher Verbrechen von Menschen, die scheinbar unauffällig sind, die sogenannten Normalos in unserer Welt, die sich sogar gehäuft in der Politik bewegen und man ihre Auffälligkeit eher als tolerant hinnimmt. Die meisten psychisch kranken Menschen sind sensible Menschen, die Gewalt gar nicht ertragen. Ich verweise auf das Buch von Manfred Lütz: Irre! Wir behandeln die Falschen.


Eines der Kriterien, damit mir ein Krimi als lesenswert erscheint, besteht darin, dass die Gewaltverbrechen nicht immer von Menschen, Angehörige einer Randgruppe, vollzogen werden.

Nein, eine echte Krimileserin wird aus mir nie werden und bin wirklich froh, dass ich nur wenige Krimibücher besitze.

Mehr fällt mir zu dem Buch nicht ein.




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Außerdem braucht jeder ein paar Schwächen, sonst ist man kein richtiger Mensch.
( Helen Simonson)


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Freitag, 21. Februar 2014

Asa Larsson / Sonnensturm

Klappentext
Zwischen Schnee und Eis und ewiger Nacht geschieht ein schreckliches Verbrechen: Viktor Stråndgard liegt tot in der Kirche vor dem Altar, brutal ermordet. Die hochschwangere Kriminalinspektorin Anna-Maria Mella nimmt die Ermittlungen auf. Und auch die Anwältin Rebecka Martinsson, eine alte Freundin des Toten, kehrt kurz entschlossen in ihre ehemalige Heimat zurück, um Viktors Schwester beizustehen. Sie ahnt nicht, dass auch ihr die Vergangenheit gefährlich werden kann ...


Autorenportrait
Åsa Larsson, 1966 geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Kiruna. Sie arbeitete als Steueranwältin, bis sie beschloss, Autorin zu werden. Mit ihrem ersten Krimi »Sonnensturm« machte sie in Schweden sofort Furore (ausgezeichnet als bestes Krimi-Debüt). Inzwischen gibt es bereits vier Bücher mit den beiden sympathischen Ermittlerinnen Rebecka Martinsson und Anna-Maria Mella. Åsa Larsson lebt mit ihren beiden Kindern in Südschweden, in der Nähe von Gripsholm.

Auch wenn auf dem Cover ein anderer Buchtitel gedruckt steht, steht auf meinem Band mit dem selben Cover Sonnensturm und lt. Klappentext ist identisch mit dem Inhalt des Buches.

Ich habe das Buch nun fast durch und es gefällt mir ganz gut, wenn mir auch die Protagonistin nicht wirklich anziehend erscheint von ihrem Auftreten her. Ich habe noch einen Band von der Autorin im Regal stehen und irgendwie scheinen sich die Themen zwischen diesem und dem anderen Band Weiße Nacht doch wieder zu ähneln. Ich weiß nicht, ob ich Lust habe, mich nochmal mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Nun lese ich erstmal dieses Buch zu Ende und bilde mir danach meine Meinung.


Fred Hatfield / Nördlich der Sonne (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Das Trapperbuch hat mir sehr gut gefallen. Unangenehm waren mir lediglich die vielen Tiertötungen.

Anfangs hatte es mich ein wenig an Defoes Buch Robinson Crusoe erinnert. Nur anfangs, dann kam die Wende. Fred Hatfield lebte keineswegs viel alleine in seinen Wäldern. Auch wurde er über ein Flugzeug seines Freundes mit Lebensmitteln u. a. beliefert. Also, doch kein Defoe - Buch. Hatfield ergriff aus eigenem Antrieb sein Abenteuer in den Wäldern Alaskas.

Im Folgenden noch einmal der Klappentext:
Hatfield, ein Jäger und Fallensteller, war auch ein Poet - der letzte echte Trapper Alaskas. Keine Geländewagen oder Motorschlitten standen für ihn bereit, dafür Skier und Packschlitten, Schneeschuhe und Mokassins. Er lebte allein, litt manchmal unter der Einsamkeit, verdiente mühsam sein Lebensunterhalt - eine elende und oft auch grausame Plackerei.
Hatfield tötete nicht nur, um zu überleben, nein, er tötete auch nur des Felles wegen, mit denen er Geschäfte machte.  

Ansonsten war mir Hatfield recht sympathisch. Wie sonst überall auf der Welt, wo Eingeborene leben, werden sie auch in Alaska diskriminiert. Hier sind es die Eskimos, die aus der nordamerikanischen Gesellschaft ausgeschlossen werden. Hatfield setzte sich für diese Menschen ein.

Vor allem Frauen und Mädchen sind besonders schutzbedürftig.
Jeder Familienvater achtete darauf, dass seine Frau und die Töchter das Haus hüteten. Es war alles andere als angenehm. Hier ging es darum, die Seinen zu beschützen, und binnen Kurzem begriff ich, worauf es ankam. Meine Freunde waren größtenteils Eingeborene, und ich hatte größte Hochachtung vor ihnen und wollte ihnen unter allen Umständen beistehen. (66 f)
Interessant fand ich auch die vielen Erfahrungen mit den Wildtieren, vor allem aber den Bären und den Vielfraßen.

Ich wäre nie auf die Idee gekommen, Tiere als böse zu bezeichnen. Kannte sonst auch keinen Menschen, der dies glaubte. Hatfield macht hier die Ausnahme:
Vielfraße und Grizzly behelligen einander grundsätzlich nicht. Beide sind ekelhaft, bösartig und gemein. Beide töten aus Lust und Laune, und beide haben offenbar größten Respekt voreinander.In diesem Land war der Grizzly wieder König. Kein guter König, sondern ein unberechenbares, grausames Tier und zudem eines der mächtigsten auf Erden. Die Männchen fühlen sich nach der Paarung für nichts mehr verantwortlich. Ich habe gesehen, wie ein männlicher kürzlich ein Junges umgebracht und angefressen hat, sein eigenes. Für ihn war das bloß ein Opfer, das er töten könnte. Denn die Bären töten aus Lust. Nicht nur der Nahrung wegen, sondern zum Vergnügen. Ich habe gelesen, dass es drei Grundregeln gibt, die man in einer Grizzlygegend immer einhalten sollte. Störe niemals einen Bären beim Fressen. Schrecke einen Bären nicht auf. Gerate niemals zwischen ein Weibchen und seine Jungen. Meiner Meinung nach müsste es eine vierte Regel geben. Denn die erste und die allerwichtigste sollte man nie vergessen: Rechne stets damit, dass ein Grizzly angreift. Sie brauchen nicht den geringsten Anlass. Es hängt einfach nur von ihrer Laune ab. (173)
Sowohl Grizzly als auch der Vielfraß sind bösartig und grausam, aber ich nehme an, dass sie dazu bestimmt sind. Zum ersten und einzigen Mal in meinem Leben empfand ich ein Hauch Mitgefühl mit ihnen. (178)
Hm, weiß nicht so recht, ob ich das glauben soll. Ich lasse es einfach mal so stehen.

Hatfield findet seine große Liebe im Krankenhaus, indem er vom Blinddarm befreit wird. Er verliebt sich in ein junges 19- jähriges Mädchen namens Ann, das sich in der Krankenpflegeausbildung befindet. Auf beiden Seiten ist es Liebe auf den ersten Blick und beide heiraten ziemlich schnell. Das Mädchen zieht mit Fred durch die Wälder.

Ich freute mich über die Szene mit dem schwarzen Fuchs. Fred hatte noch nie zuvor einen Fuchs mit schwarzem Fell gesehen und will das Tier erlegen. Er bittet seine Frau, ihm das Gewehr zu reichen, doch Ann zieht nicht mit:
„Das mach ich nicht." Sie flüsterte nicht einmal, sagte es laut und deutlich. Der Fuchs huschte davon und verschwand im Strauchwerk. Ich drehte mich zu ihr um." Ann, ist dir klar, dass da gerade hundertfünfzig Dollar ins Gebüsch gehüpft sind?"„Ist mir egal. So was Schönes lass´ ich dich nicht einfach umbringen." Sie hatte sich immer noch nicht damit abgefunden, dass ich Pelztiere töten musste, wenn ich ihr Fell erbeuten wollte. Das konnte sie nie. Sie wirkte ernst und entschieden. Sie hatte ein wunderbar weiches Herz, und unwillkürlich musste ich lächeln. (176)
Das waren jetzt ein paar wenige Auszüge. Ich fühlte mich durch den Erzählstil des Autors gut in Alaska hineinversetzt. In dem Buch wird man allerdings ständig Zeuge eines getöteten Tieres. Es dreht sich hauptsächlich darum.

Für Tierfreunde keine wirklich leichte Lektüre.

Das mit dem bösen Bären werde ich noch eruieren, ob Hatfields Theorie auch von Fachleuten geteilt wird. 
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Es gibt in unserer Seele Ding, an denen wir mehr hängen, als wir selbst wissen.
(Marcel Proust)

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Montag, 17. Februar 2014

Fred Hatfield / Nördlich der Sonne

Allein in den Wäldern Alaskas


Klappentext
Hatfield, ein Jäger und Fallensteller, war auch ein Poet - der letzte echte Trapper Alaskas. Keine Geländewagen oder Motorschlitten standen für ihn bereit, dafür Skier und Packschlitten, Schneeschuhe und Mokassins. Er lebte allein, litt manchmal unter der Einsamkeit, verdiente mühsam sein Lebensunterhalt - eine elende und oft auch grausame Plackerei.


Autorenportrait
Fred Hatfield, geb. 1910, kam 1933 in Alaska an, einem Land, das viel zu bieten hatte. Hatfield fand, was er gesucht hatte. Die harten, langen Winter verbrachte er allein, später mit Frau und Kindern in der Wildnis. In den kurzen SOmmern schlug er sich als Berufsfischer durch. Im ALter von 80 Jahren schrieb er seine Erinnerungen nieder. Entstanden ist der authentische Lebensbericht des letzten >> echten Trappers<<.



Sonntag, 16. Februar 2014

Jerome K. Jerome / Drei Männer in einem Boot (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Es war eine recht humoristische Lektüre. Hat mir gut gefallen. Kann ich jedem empfehlen, die / der mal etwas Lustiges mit Anspruch lesen möchte. Intelligent und pfiffig.

Es gibt drei Protagonisten mit einer Nebenfigur. Die Nebenfigur ist der Hund, ein Terrier, mit dem Namen Montmorency. Die anderen drei, das sind der Ich – Erzähler J., Georg und William - Samuel- Harris. Sie begeben sich zu viert auf eine Bootsfahrt, die über einen längeren Zeitraum andauert. Allerdings halten sich die Reisenden nicht nur auf dem Boot auf.

Man muss natürlich die lustigen Episoden am Stück lesen, damit sie  nicht aus dem Kontext so rausgerissen werden. Aus diesem Grund werde ich nur ein paar Beispiele aufführen.

Das Trio ist gerade genervt, von der vielen Ruderei und überlegt sich eine Technik, die nicht so anstrengend sein soll:

Georg sagte: „Fahren wir die Themse aufwärts!" Wir würden dann, sagte er, frische Luft, Bewegung und Ruhe haben; der beständige Wechsel der Szene würde unseren Geist beschäftigen (so viel Harris davon besitzt, mit eingeschlossen), und die angestrengte gute Arbeit würde uns guten Appetit und gesunden Schlaf machen. Harris meinte, er denke nicht, dass Georg sich irgendwie noch anzustrengen brauche, um noch schläfriger, als er ohnehin schon sei, zu werden; das könnte sogar gefährlich für ihn werden. Er meinte, er könne nicht einsehen, wie Georg noch mehr schlafen möchte, da doch jeden Tag, im Sommer wie im Winter, nur 24 Stunden dafür verfügbar seien; wenn er aber noch mehr schlafen wolle, könne er sich nur gleich zum Sterben niederlegen, dann erspare er Kost und Wohnung. (19f)
Diese drei Männer wirken ein wenig unbeholfen. Für uns LeserInnen mag dies lustig sein, aber als Betroffene weniger. Wie sie versucht hatten, das Boot in Fahrt zu bringen, musste ich Tränen lachen.

Was wir ja alle kennen, sind Wettervorhersagen. Wir richten uns oft nach den Prognosen zum morgigen Tag.
Auch die drei Reisenden folgen den Prophezeiungen:
Es ist meine unmaßgebliche Meinung, dass unter allen verrückten, widerwärtigen Bosheiten, von welchen die Menschheit geplagt wird, dieser Humbug mit den Wetterprophezeiungen eine der niederträchtigsten ist. Da wird gerade für heute das Wetter angekündigt, das den Tag zuvor herrschte, das gerade Gegenteil von dem, was in Wahrheit eintrifft. Ich erinnere mich, dass mir letzten Herbst einmal ein Feiertag total verdorben wurde, weil ich auf die Wetterprophezeiungen in unserer Zeitung Rücksicht genommen hatte. >>Heftige Regengüsse nebst Gewitter für heute zu erwarten<<, hieß es an jenem Tag, und somit gaben wir unser beabsichtigtes Picknick auf, blieben den ganzen Tag über zu Hause und warteten auf den Regen. Währenddessen zog Jung und Alt zu Fuß und zu Wagen in heiterster Stimmung an unserer Wohnung vorüber, und den ganzen Tag über lachte der schönste Sonnenschein und kein Wölkchen zeigte sich am Himmel.„Ah!", riefen wir schadenfroh aus, als wir sie unten vorbeiziehen sahen, "wie werden die heute eingeweicht werden." Und wir lachten in uns hinein bei dem Gedanken, wie nass sie werden würden, kehrten zum Kamin zurück, schürten das Feuer, holten uns Unterhaltungsbücher und ordneten unsere Seekräuter und Muschelsammlung. Gegen Mittag aber, als die Sonne immer noch so recht hell ins Zimmer strahlte, wurde die Wärme unerträglich, und wir fragten uns, wann denn wohl jetzt heftige Regengüsse und gelegentlichen Gewitter eintreffen würden?„Oh, die werden am Nachmittag kommen, ihr werdet schon sehen", sagten wir zueinander. "Oh, wie werden die guten Leutchen nass werden. Das gibt einen Hauptspaß!"Um ein Uhr kam unsere Wirtin und fragte, ob wir denn heute nicht ausgingen, da es doch so wunderschönes Wetter sei.„Nein, nein!", gaben wir ihr mit bedeutungsvollem Kichern zur Antwort," wir nicht! Wir haben keine Lust, eingeweicht zu werden."Und als der Nachmittag nahezu vorüber und noch immer kein Anzeichen von dem prophezeiten Regen zu bemerken war, da versuchten wir uns gegenseitig mit dem Gedanken zu trösten, dass das Gewitter auf einmal hereinbrechen würde, gerade wenn die Leute den Heimweg angetreten hätten, nirgends Schutz finden könnten und somit erst recht in die Patsche kommen würden. Aber es fiel kein Regen; der Tag blieb wunderschön, und eine prächtige sternklare Nacht folgte ihm. Den anderen Morgen war zu lesen, dass das Wetter heute warm, schön und beständig sein werde; wir bekleideten uns demgemäß mit unseren leichtesten Anzügen und Dingen aus; eine halbe Stunde später fing es an zu gießen wie mit Kübeln und ein schneidend kalter Wind fing an zu blasen, und beides hielt den ganzen Tag über an, sodass wir abends, mit Erkältung und Rheumatismus behaftet, nach Hause zurückkehrten und schleunigst ins Bett krochen. (57ff)
Ein weiteres Zitat: Jeder kennt das sicher selbst auch von sich, dass einem immer das gefällt, was man nicht hat, bzw. man besitzt, was man nicht braucht. Den Freunden geht es hier nicht anders. Sie befinden sich auf Besuch, bei einem, der Schnitzereien in seiner Wohnung hält, obwohl er sie nicht braucht, sie aber trotzdem besitzt. Die Theorie dazu des Ich - Erzählers J.:
Geschnitztes Eichenholz ist jedenfalls recht hübsch zum Ansehen, wenn man ein paar sehenswerte Stücke besitzt; aber für solche, die keinen Geschmack daran finden, ist es ohne Zweifel drückend, ganz und gar in Eichenholz zu leben. Es käme ihnen vor, als ob sie in einer Kirche wohnen sollten. Das Traurige in seinem Fall war, dass einer, der sich nichts aus Eichenschnitzereien machte, diesen damit skizzierten Salon besitzen sollte, während Leute, die darauf aus sind, enorme Summen dafür bezahlen müssen. Das scheint auf dieser Welt die Regel zu sein. Jedermann hat, was er nicht braucht, und was er braucht, haben andere Leute. Verheiratete haben Weiber und scheinen keine nötig zu haben. Junggesellen härmen sich, weil sie keine bekommen können. Arme Leute, die kaum für sich selbst den Lebensunterhalt erschwingen können, haben sechs bis acht Kindermäuler zu stopfen. Reiche alte Leute haben keine Seele, der sie ihren Reichtum vermachen könnten, und sterben kinderlos. (70)
Und ein wenig religiös können diese Freunde sein, wenn auch ein wenig im Scherzhaften? Denn immer wieder geraten sie mit ihrem Boot in Nöten:
Da kommt die Nacht und legt wie eine liebende Mutter ihre Hand auf unser fieberndes Haupt, richtet unser tränenfeuchtes Antlitz empor gegen das ihre und lächelt uns an; und obwohl sie nicht zu uns spricht, wissen wir doch, was sie uns sagen möchte; wir drücken unsere glühenden Wangen an ihren Busen, und dann schwindet aller Schmerz. Ja! Oftmals ist unsere Pein wirklich tief, nicht bloß in der Einbildung; da stehen wir dann wohl stumm, weil wir keine Worte mehr dafür haben, sondern nur schmerzliche Seufzer. Aber die Nacht hat ein Herz von Mitleid gegen ihre Kinder; sie kann uns unser Weh nicht wegnehmen, aber sie nimmt unsere zuckende Hand in die ihre. Dann schwindet die kleine Welt um uns her in weiter Ferne und wird immer kleiner; in ihren Armen eingelullt übergibt sie uns für einen Augenblick einer höheren Gewalt, als die Ihrige ist, und in dem wunderbaren Licht dieser Himmelsgewalt liegt das ganze Menschenleben wie ein offenes Buch vor uns; wir wissen dann, dass Pein und Sorge nur Engel sind, von Gott gesandt. Nur diejenigen, die die Dornenkronen des Leidens getragen haben, können dieses wunderbare Licht schauen; (131 f)
Dies sollten nur ein paar Beispiele sein. Das Buch ist voll mit lustigen Anekdoten gestreut.

Keine billigen Witze, aber echter Humor mit literarischem Anspruch auf hohem Niveau, weshalb das Buch von mir zehn von zehn Punkten erhält. Ein ganz klein wenig hat mich das Buch an Mark Twains Werk Tom Sawyers Abenteuer erinnert. Ähnlicher Humor.
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Es gibt in unserer Seele Dinge, an denen wir mehr hängen, als wir selbst wissen.
(Marcel Proust)

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Samstag, 15. Februar 2014

Jerome K. Jerome / Drei Männer in einem Boot


Klappentext
Gemeinsam mit seinen hypochondrischen Freunden George und Harris und einem reichlich nervösen Terrier namens Montmorency geht der nicht minder hypochondrische Ich-Erzähler J. auf große Fahrt: Eine Bootstour führt das seltsame Quartett themseaufwärts über Kingston bis nach Oxford. Doch schon die ersten Bewährungsproben in Mutters freier Natur stellen die Männer samt Hund vor unlösbare Aufgaben und bald jagt eine urkomische Episode die nächste.


Autorenportrait
Jerome Klapka Jerome (1859 -  1927), geboren in der mittelenglischen Grafschaft Staffordshire,arbeitete zunächst bei der Eisenbahn, dann als Reporter und Schauspieler. Er war Mitherausgeber des "Idler" und verfaßte populäre humoristische Erzählungen.

Mir ist sowohl das Buch als auch der Autor unbekannt. Es ist ein sehr seichtes Buch und für meine momentane Situation, ich hatte eine sehr anstrengende Woche, genau das richtige.

Habe die ersten Seiten ausgekostet, und es ist wirklich sehr humoristisch geschrieben.





Donnerstag, 13. Februar 2014

Marcel Proust / Die Flüchtige / Auf der Suche nach der verlorenen Zeit BD 6 (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre


Band sechs ließ sich leichter lesen als die vorherigen Bände. Trotzdem, Marcel Proust wird mir immer unsympathischer. Ich wage mich an meine Interpretation heran. Ich belege meine Gedanken an Textauszügen... . 
Proust ist hier wieder der Ich-Erzähler, der von sich, seinem Leben und von seinen Mitmenschen spricht. Er ist fremdsprachenkundig und kunstinteressiert. Fiktiver Marcel und realer Marcel lässt sich für mich schwer auseinanderhalten.

Marcel steckt seine Nase in die Angelegenheiten anderer Leute. Das hat mich ein wenig angewidert. Zudem kommt er mir ein wenig neurotisch vor, wie sehr er die Charaktere anderer Leute gedanklich zerlegt. Aus meiner Sicht eher negativ gefärbt.

Meist nimmt Marcel eher eine negative Haltung zu Menschen ein, Es fließen Reflexionen über Reflexionen, als schaffe er die Subjekte in seinem Geist neu:
Dinge und Personen begannen für mich erst zu existieren, wenn sie in meiner Einbildungskraft eine individuelle Existenz annahmen. Es mochte Tausende von anderen geben, die ihnen glichen, diese einzelnen vertraten für mich alle übrigen. (146)
Marcels Umgang mit seiner Geliebten stimmt mich besonders kritisch. Und das ist das Hauptthema dieses Buchbandes.

Seine Geliebte Albertine hat ihn verlassen. Da das Buch den Titel Die Flüchtige trägt, kam mir Albertine als eine Person vor, die vor Problemen flieht, weil sie zu heiß zu werden scheinen. Marcel zeigt sich geschockt über die Trennung und nimmt in seiner Verarbeitung eine ambivalente Haltung ein.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Frau, die dem Liebenden Leiden bereitet, stets lieb und umgänglich mit jemanden gewesen ist, der sich nichts aus ihr macht, (…). (38)

Als Marcel die traurige Depesche erhalten hatte, schickt er seinen Freund Saint-Loup, Albertine aufzusuchen, um die Gründe der Trennung ausfindig zu machen, aber auch, um Albertine zurückzuholen.
Warum schickte er seinen Freund? Warum geht er nicht selbst?, habe ich mich als Leserin gefragt. Und dasselbe hatte auch Albertine gedacht, die recht schnell das Spiel durchschaute und nicht zu ihm zurückkehrte, sondern ihm ein Telegramm hat zukommen lassen, die ihren Ärger über Saint-Loup und Marcel bekundet hatte.
Lieber Freund, Sie haben Ihren Freund Saint – Loup zu meiner Tante geschickt, was unsinnig war. Mein lieber Freund, wenn Sie mich brauchen, warum haben Sie nicht direkt an mich geschrieben? Ich wäre nur zu glücklich gewesen, zu Ihnen zurückzukehren. Bitte unterlassen Sie künftig solche absurden Schritte. (58)
Marcel ist enttäuscht und vor lauter Enttäuschung begibt er sich auf die Straße und wendet sich einem kleinen Mädchen aus der Nachbarschaft zu, nimmt zu ihr Kontakt auf und fragt, ob sie mit ihm nach Hause kommen möchte. Das kleine Mädchen nickt und geht mit ihm mit. Zu Hause nimmt er das kleine Kind auf seinen Schoß, wiegt es, doch recht schnell hat er genug von ihm, setzt es ab, drückt dem Kind einen hohen Geldschein in die Hand und schickte es wieder zurück nach Hause.

Das fand ich auch eine recht merkwürdige Szene, selbst wenn Marcel keine bösen Absichten hegte, außer, dass er das Mädchen für seine egoistischen Zwecke benutzte. Noch dazu, dass er das Kind dafür bezahlte. Zu Recht brachten die Eltern des Mädchens diesen Vorgang zur Anzeige wegen Verführung von Minderjährigen.
Von nun an würde es mir also für immer unmöglich sein, ein kleines Mädchen zu mir zu holen als Tröstung für meinen Kummer, wollte ich mich nicht vor ihren Augen der Schande aussetzen, dass ein Inspektor auftauchte und sie in mir einen Missetäter sehen mussten. Im gleichen Augenblick wurde mir klar, wie viel mehr man für gewisse Träume lebt, als man selber meint, denn diese Unmöglichkeit, jemals ein kleines Mädchen auf den Knien zu wiegen, schien meinem Leben für immer allen Wert zu nehmen; (48)
Eine weitere für mich sehr fragliche Szene: Marcel schreibt Albertine einen bitterbösen Brief, in dem er ihr ausdrückt, dass er froh sei, dass die Bindung nun gelöst sei und dass sie gar nicht zu ihm passen würde. Weitere Details habe ich schlicht vergessen, weil mir der Brief eine potenzielle Verlogenheit darstellte. Der Zweck dieses Briefes: Albertine durch die Ablehnung wieder an sich zu binden. Indirekt ist Marcel  scheinbar der Meinung, dass Frauen nur über Härte und Ablehnung zur Liebe fähig seien. Aus meiner Sicht hat Marcel es auch gut drauf, Menschen zu manipulieren.

Über die Reaktion von Albertine war ich erstaunt. Tatsächlich antwortete sie höflich und wohlwollend auf Marcels Brief.

Nun folgen noch andere Szenen, die ich abartig fand. Marcel beauftragte mehrere Personen, die Albertine beschatten sollten. Ich gehe auf eine dieser Personen ein. Eine Dame einer Badeanstalt: Und  von ihr erfuhr Marcel, dass Albertine sich von anderen Frauen hat sexuell betören und befriedigen lassen. Albertine wurde demnach als eine Frau beschrieben, die für andere Frauen sexuelles Interesse zeigte. Marcel betrachtete dies als Grund für die Auflösung der Bindung.
Monsieur,  
Monsieur wird mir bitte verzeihen, dass ich nicht eher an Monsieur geschrieben habe. Die Person, die ich im Auftrag von Monsieur aufsuchen sollte, hatte sich für zwei Tage von hier entfernt, und da ich bestrebt bin, das Vertrauen zu rechtfertigen, das Monsieur in mich gesetzt hat, wollte ich nicht mit leeren Händen wieder kommen. Ich habe nun soeben mit der Person gesprochen, die sich gut an (Mlle. A) erinnert. (…) Nachdem, was sie sagt, steht die Sache, die Monsieur vermutete, ohne jeden Zweifel fest. Zunächst einmal hat sie selbst sich jedes Mal um Mlle. A. gekümmert, wenn diese sich in die Bäder begab. Mlle. A kam sehr oft für ihre Dusche zusammen mit einer großen Frau, die älter war als sie, immer in Grau gekleidet ging, und der Badefrau, ohne dass diese ihren Namen wusste, gut bekannt war, weil sie sie oft dabei beobachtet hatte, wie sie nach jungen Mädchen Ausschau hielt. Die Frau kümmerte sich aber um andere gar nicht mehr, seitdem sie die Bekanntschaft von (Mlle. A.) gemacht hatte. Sie und Mlle. A schlossen sich immer in der Kabine ein, sie hielten sich sehr lange dort auf, und die Dame in Grau gab der Person, mit der ich gesprochen habe, mindestens zehn Francs Trinkgeld. Sie können sich ja denken, sagte diese Person zu mir, dass sie dort nicht den Rosenkranz gebetet haben, sonst hätten sie mir ja wohl keine zehn Francs gegeben. Mlle. A. kam manchmal auch mit einer Frau, die eine sehr dunkle Hautfarbe hatte und ein Lorgnon trug. Aber meist erschien (Mlle. A) mit anderen Mädchen, die jünger waren als sie selbst, besonders einer sehr Rothaarigen. (…) Weiter habe ich Monsieur nichts Interessantes zu melden. (149f)
Das Zitat geht meiner Meinung nach auf Vermutungen aus und beruht nicht auf Tatsachen … . Beweist null sexuellen Kontakt zu anderen Frauen.

Marcels Reaktion:
Da ich aus diesem wortlosen und berechneten Eintreffen Albertines mit der Frau in Grau das Rendezvous herauslas, das sie vereinbart hatten, jene Übereinkunft, in einem Duschkabinett es miteinander zu treiben, was Erfahrung in der Verderbtheit sowie die wohlverborgene Organisation eines ausgemachten Doppellebens voraussetzte, und da mir diese Bilder die schreckliche Kunde von Albertines Schuldhaftigkeit überbrachten, hatten sie mir zweifellos gerade deshalb unvermittelt einen physischen Schmerz zugefügt, mit dem sie untrennbar verbunden bleiben würden. (152f) 
Homosexualität ist schon im ersten Band Thema gewesen, hauptsächlich aber im vierten Band, Sodom und Gomorrha, wird das Thema anhand der Figuren noch eingehender behandelt.

Von Freundschaft hält Marcel auch nicht viel:
Die Bande zwischen einem anderen und uns existieren nur in unserem Denken. Wenn das Gedächtnis nachlässt, lockern sie sich, und ungeachtet der Illusion, der wir gern erliegen würden und mit der wir aus Liebe, aus Freundschaft, aus Höflichkeit, aus Achtung, aus Pflichtgefühl die anderen betrügen, sind wir im Leben allein. Der Mensch ist das Wesen, das nicht aus sich heraus kann, das die anderen nur in sich selbst kennt und das genügt, wenn er das Gegenteil behauptet. (54f.)
Ein wenig scheint ja etwas dran zu sein.

Eine letzte Szene soll nun noch folgen, bevor ich meine Buchbesprechung beende:

Marcel reist mit seiner Mutter und mit guten Bekannten nach Venedig. Sie kehren in ein nobles Hotel ein, und er  wird eines Tages Zeuge einer Konversation zwischen den italienischen Hotelbediensteten, die sich in ihrer Muttersprache über diese französischen Gäste ärgerten, da die Gäste zum einen nicht vornehm genug für ihr Hotel seien und zum anderen sie sich nicht an die Hausregeln halten könnten und diese das Personal immerfort mit Sonderwünschen konfrontieren würden. Sie ahnen nicht, dass Marcel der italienischen Sprache mächtig ist und sie verstand. Marcel ist zutiefst verletzt und enttäuscht und äußert sich am Ende der Reise schließlich abfällig zu Venedig und deren billigen Kunst- und Bauwerken. Venedig sei eine verlogene Stadt.

Mich hat diese Szene sehr betroffen gestimmt und ich großes Mitgefühl für Marcel empfunden habe. In der Tat eine peinliche und verletzende Begebenheit.


Mein Fazit:

Auch wenn ich keine Proustianerin mehr werde, bin ich trotzdem interessiert, die anderen drei Bände auch noch zu lesen, allerdings zeitversetzt, da ich nicht über so eine so große Ausdauer verfüge, wie Proust sie selbst hat. Man muss viel Zeit haben, man muss geistig und seelisch gut drauf sein, wenn man sich mit seinen Werken beschäftigen möchte. Seine subjektiven, psychologischen und introvertierten Gedanken zu seinem Welt- und Menschenbild sind mir nicht immer nachvollziehbar.

Wie es mit Marcel und Albertine weiter geht, lasse ich offen und verweise auf die Lektüre.

Mir fehlen noch die Bände vier, fünf und sieben. Den vierten Band hatte ich abgebrochen, den ich aber zu einer anderen Zeit erneut aufgreifen werde.
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Es gibt in unserer Seele Dinge, an denen wir mehr hängen, als wir selbst wissen.
(Marcel Proust)

Gelesene Bücher 2014: 09
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Sonntag, 9. Februar 2014

Marcel Proust / Die Flüchtige/ Auf der Suche nach der verlorenen Zeit BD 6

Klappentext
»Um neun Uhr ist sie fort«, heißt es am Ende der Gefangenen, und »Mademoiselle Albertine ist fort«, klingt es wie ein Echo zu Beginn der Flüchtigen, des sechsten Bandes der Recherche. War Marcel Albertines eben noch überdrüssig gewesen, sucht er nun die Entflohene mit allen Mitteln zurückzugewinnen, doch vergebens: Ihr Versöhnungsbrief wird von dem Telegramm überholt, in dem ihm ihr Tod mitgeteilt wird.

Autorenporträt
Marcel Proust wurde am 10. Juli 1871 in Auteuil geboren und starb am 18. November 1922 in Paris. Sein siebenbändiges Romanwerk „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ ist zu einem Mythos der Moderne geworden.Eine Asthmaerkrankung beeinträchtigte schon früh Prousts Gesundheit. Noch während des Studiums und einer kurzen Tätigkeit an der Bibliothek Mazarine widmete er sich seinen schriftstellerischen Arbeiten und einem – nur vermeintlich müßigen - Salonleben. Es erschienen Beiträge für Zeitschriften und die Übersetzungen zweier Bücher von John Ruskin. Nach dem Tod der über alles geliebten Mutter 1905, der ihn in eine tiefe Krise stürzte, machte Proust die Arbeit an seinem Roman zum einzigen Inhalt seiner Existenz. Sein hermetisch abgeschlossenes, mit Korkplatten ausgelegtes Arbeits- und Schlafzimmer ist legendär. „In Swanns Welt“, der erste Band von Prousts opus magnum, erschien 1913 auf Kosten des Autors im Verlag Grasset. Für den zweiten Band, „Im Schatten junger Mädchenblüte“, wurde Proust 1919 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Die letzten Bände der „Suche nach der verlorenen Zeit“ wurden nach dem Tod des Autors von seinem Bruder herausgegeben.
Von Marcel Proust habe ich drei Bände gelesen, BD 1 - BD 3. BD 4 hatte ich nach mehr als einhundert Seiten  wieder abgebrochen, habe aber alle meine kleinen Lesezeichen auf den Seiten gelassen. Die Bände sind  recht mühsam zu lesen und habe mir vorgenommen, die dickeren Bücher nur noch während meiner Urlaubszeit zu lesen. Marcel Proust schreibt seeehr ausdauernd und seeehr reflektiert. Die Bücher erfordern von den Leser/innen viel Zeit. Auf die Reihenfolge kommt es mir nun nicht mehr an. Zumindest mache ich eine Ausnahme zwischen BD vier und BD sechs. In meiner nächsten Urlaubszeit nehme ich mir den vierten Band (Sodom und Gomorrha) erneut vor. Liegt einige Zeit zurück aber ich kann mich jetzt noch ziemlich gut an den Inhalt erinnern. Werde demnach schnell wieder rein kommen.

Es sind insgesamt sieben Bände mit dem Oberthema Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.

Hier die Bände, die ich gelesen habe:

Unterwegs zu Swann                                                                
Im Schatten junger Mädchenblüte                                          
Guermantes    

Nachtrag vom 10.02.2014

Die Einhaltung der Reihenfolge der Buchbände ist wichtig. Zumindest vom ersten bis zum dritten Band. Im sechsten Band, der von mir vorgeschoben wurde, treten alle Personen wieder auf, mit denen ich in den Bänden davor zu tun hatte. Des Weiteren bezieht sich Proust erneut zu gewissen Szenen, die mir aus den vorherigen Bänden vertraut sind (das Warten auf den Gutenachtkuss der Mutter, Swanns Krankheitsausbruch, Tod der Großmutter, Homosexualität, u.a.m.).

Buchbesprechungen zu den Werken tauchen hier im Blog nicht auf. Gelesen hatte ich die Bücher noch vor meiner Zeit mit der Beschäftigung eines Literaturblogs.

Durch meine gestern abgeschlossene Lektüre des Autors Edmund de Waal Der Hase mit den Bernsteinaugen wurde ich stark inspiriert, mir erneut Proust vorzunehmen. Ich fand in dem Buch von de Waal folgendes Zitat:
Proust, ein Neuling, noch nicht ganz ein Freund, kam nun regelmäßig zu Besuch, er schlürfte Charles´ hochfliegende Konversation auf, die Art, wie er seine neuen Kostbarkeiten arrangierte, seine umfassenden Beziehungen. Charles kannte Proust mit seinem gesellschaftlichen Heißhunger gut genug, um ihm zu raten, dass man nach einem Dinner um Mitternacht aufbricht, da die Gastgeber meist schon gerne zu Bett gehen würden. Wegen einer längst vergessenen Kränkung nannte ihn der nebenan wohnende Ignaz (Ephrussi) >>Proustaillon << -eine recht passende Bezeichnung für diese Schmetterlingsexistenz, die von einem gesellschaftlichen Anlass zum nächsten flatterte. 
Ich finde das Zitat sehr treffend.

Die ersten fünfzig Seiten habe ich durch und nehme an Prousts Liebeskummer teil, sehr ambivalent in seiner Verarbeitung, als seine Geliebte ihn, mitgeteilt durch einen Brief, verlassen hatte. Es sind interessante Szenen zu verfolgen, welche Einstellung Proust zu Frauen hat und wie er mit ihnen umgeht.

So, nun ziehe ich mich wieder zum Lesen zurück.



Samstag, 8. Februar 2014

Edmund de Waal / Der Hase mit den Bernsteinaugen (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Nun kann ich mir zu dem Buch selbst eine Meinung bilden und vergleiche meine Leseerfahrung mit den verschiedenen Rezensionen, die ich dazu gelesen habe.

Ich finde, dass jede/r Rezensent/in recht hat. Das Buch ist wirklich recht kühl geschrieben, es liest sich keineswegs wie ein echter Familienroman. Im Vordergrund steht die Kunst (Gemälde, Bildhauerei, Netsuke …) Für Kunstinteressierte sicher eine spannende Lektüre. Wer aber einen Familienroman á la Thomas Mann erwartet, die / der wird regelrecht enttäuscht. Das Buch liest sich eher wie ein Sachbuch. Wahrscheinlich, weil der Autor selbst Künstler ist und dazu noch Professor für Keramik, in der die Literatursprache eher in wissenschaftlicher Form gewählt ist. 

Der Autor begibt sich auf Spurensuche. Von seinem alternden Vater bekommt er einen Batzen Unterlagen zu seiner Herkunftfamilie, die, wie ich im Klappentext schon geschrieben habe, weit zurück bis ins 18. Jahrhundert reicht.

Ich selbst konnte mit den Familienmitgliedern nicht wirklich warm werden, dadurch, dass der Autor über diese eher erzählt hat, ohne sie gekannt zu haben. Er bedient sich der Briefe, eines ungedruckten Romans, Gemälde, doch hauptsächlich geht es um die japanische Kunstform Netsuke.

Die Familie, um die es geht, nennt sich Ephrussi, jüdischer Herkunft, mehr als wohlhabend, und die auch den Schrecken des Nationalsozialismus in Österreich erlitten hat.

Berichtet wurde auch von vielen Bekanntschaften wichtiger Künstler des Impressionismus wie z. B. Manet, Renoir, sowie auch Schriftsteller, zu denen Marcel Proust zählte. Auch Marcel Proust war ein großer Kunstliebhaber, was sich aus seinen Werken Auf der Suche nach der verlorenen Zeit herauslesen lässt, deshalb wundert es mich nicht, dass er auch zu diesen Kreisen zählte.

Zu Marcel Proust gibt es vonseiten Charles Ephrussi (1849 – 1905) Folgendes zu lesen:
Proust, ein Neuling, noch nicht ganz ein Freund, kam nun regelmäßig zu Besuch, er schlürfte Charles´ hochfliegende Konversation auf, die Art, wie er seine neuen Kostbarkeiten arrangierte, seine umfassenden Beziehungen. Charles kannte Proust mit seinem gesellschaftlichen Heißhunger gut genug, um ihm zu raten, dass man nach einem Dinner um Mitternacht aufbricht, da die Gastgeber meist schon gerne zu Bett gehen würden. Wegen einer längst vergessenen Kränkung nannte ihn der nebenan wohnende Ignaz (Ephrussi) >>Proustaillon << -eine recht passende Bezeichnung für diese Schmetterlingsexistenz, die von einem gesellschaftlichen Anlass zum nächsten flatterte. (111) 
Das fand ich ein so schönes Bild, hat mich total inspiriert und absolut passend zu Proust, sodass dieser meine nächste zu lesende Lektüre sein wird… .

Kann man ein noch höheres Glück als dieses im Leben erwarten, Bekanntschaft mit solchen interessanten Persönlichkeiten zu machen? Die Ephrussi hatten dieses Glück. Sicher war es auch das Vermögen, das ihnen die Türen zu allen ganz besonderen Lebensbereichen öffnete. Sie konnten es sich leisten, selbst auszuwählen… .

Mich hat eine weitere Szene auch berührt:

Es geht um Gemälde von Manet und Charles Ephrussi kaufte ihm ein Gemälde ab, das er großzügig honorierte:
(Das Gemälde) zeigt zwanzig Spargelstangen, mit Stroh zusammengebunden. Manet wollte  achthundert Francs dafür, eine beträchtliche Summe, doch der begeisterte Charles sandte ihm tausend. Eine Woche später erhielt Charles ein kleines, mit einem schlichten signiertes Bild. Darauf war eine einzelne, auf einem Tisch liegende Spargelstange zu sehen; in der beigefügten Notiz stand: „Die ist wohl aus dem Bund gerutscht. (97) 
Das hat mich schon alles recht interessiert, obwohl ich mich nicht zu den Kenner/innen von Kunstobjekten zähle.

Charles war zudem ein großer Sammler von Netsuken. Er schaffte sich für die Sammlung extra eine Vitrine an, in der er 264 Teile ausstellte und aufbewahrte. Hauptsächlich waren es Figuren aus der Tierwelt. Später, als der Nationalsozialismus in Österreich ausbrach, betrachtete man die Tiere eher als menschliche Wesen:
Wölfe, Panther, Leopard und Tiger sind Menschen gegenüber diesen Raubtieren in Menschengestalt … (160).
Das Thema Nationalsozialismus möchte ich hier nicht weiter vertiefen, habe schon zu viel dazu gelesen und verweise auf das Buch.
Aus dem Land der Dichter und Denker ist ein Land der Richter und Henker geworden.
Nicht, dass mich das Thema nicht interessiert hat, ganz im Gegenteil, ich habe es mit Interesse verfolgt. Es nimmt im Buch zu Recht auch einen großen Raum der Familie ein. Aber alles, was darin nationalsozialistisch beschrieben wurde, waren dieselben grausamen Bilder, die man von Deutschland her kennt. Es war lediglich der Kaiser Karl, der die Juden vor den Antisemiten verteidigte:
Kaiser Karl erhält in der jüdischen Presse begeisterten Zuspruch. Die Juden, heißt es in Blochs Wochenschrift, seien nicht nur die treuesten Unterstützer seines Reiches, sondern die einzigen bedingungslosen Österreicher. (229)
Mein Fazit zu dem Buch: Es ist recht interessant und man fragt sich aber schon, was hat der Autor denn gesucht? Den Ursprung dieser Miniaturfiguren oder die Spuren zu seinen Vorfahren? Er hat sich selbst diese Frage auch gestellt, ohne eine Antwort gefunden zu haben. Aber das Ende des Buches bestimmt nun doch die Netsuke. Die Netsuke haben den Nationalsozialismus dank des Hausmädchens Anna überlebt und leben in ihrer Zeit weiter bis in die nächsten Generationen und ich schließe mit einem Zitat, geschrieben aus der Sicht des Autors, zu dem die Netsuke gelangt sind:
Ich lege einige Netsuke in die Vitrine hinein - den Wolf, die Mispel, den Hasen mit den Bernsteinaugen, noch ein Dutzend - -und als ich wieder hinsehe, haben sie sich bewegt. Eine zum Schlafen zusammengerollte Ratte ist nach vorne gerutscht. Ich öffne die Glastür und nehme sie heraus. Stecke sie in die Tasche, lege dem Hund die Leine an und gehe zur Arbeit. Ich muss töpfern.Ein neuer Anfang für die Netsuke.
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Außerdem braucht jeder ein paar Schwächen, sonst ist man kein richtiger Mensch.
( Helen Simonson)

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Dienstag, 4. Februar 2014

Edmund de Waal / Der Hase mit den Bernsteinaugen

Klappentext
Edmund de Waal, Nachkomme der jüdischen Familie Ephrussi, erzählt darin von 264 Netsuke, kostbare Miniatur-Schnitzereien aus Japan, die er von seinem Großonkel geerbt hat. Und von der außergewöhnlichen Geschichte seiner Familie, die vom Paris der Belle Époque ins Wien des Fin de siècle und vom Tokio der 1950er Jahre über Odessa nach London führt. Ein wunderbares Erinnerungsbuch, das von Publikum und Presse gefeiert wurde und Monate auf den Bestsellerlisten stand. In dieser limitierten, farbig bebilderten und bibliophil ausgestatteten Geschenkausgabe wird die Welt von Edmund de Waals Vorfahren nun zu neuem Leben erweckt.

Autorenporträt
Edmund de Waal wurde 1964 in Nottingham geboren und studierte in Cambridge. Er ist Professor für Keramik an der University of Westminster und stellte u.a. im Victoria and Albert Museum und in der Tate Britain aus. Er lebt in London.
Das Buch sieht von seiner ganzen Aufmachung ein wenig kompliziert aus. Es beschreibt eine Familienchronik mehrerer Generationen vom 18 Jhr. bis hin zur Gegenwart. Aber auf der inneren Umschlagseite ist ein Stammbaum aufgemalt und beginnt mit dem Patriarchen Charles Joachim Emphrussi, geboren 1793 in Berdytschiw (Ukraine)  und gestorben 1864 in Wien.  

Demzufolge habe ich ein paar Rezis gelesen und wie immer gibt es unterschiedliche Meinungen und Bewertungen. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als das Buch selbst zu lesen und mir meine eigene Meinung zu bilden.



Montag, 3. Februar 2014

Agatha Christie / Die Kleptomanin

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Ich habe den Krimi soeben ausgelesen. Wie alle anderen Werke von Agatha Christie hat sich auch dieser Band recht locker gelesen. Einfache Sprache und der Inhalt nicht blutrünstig. Wobei mir diesmal zu viele Morde erfolgt sind. Und der Anlass dieser Morde kam mir nicht wirklich seriös vor. Ein wenig nichtig.

Zur Erinnerung noch einmal der Klappentext:
Ein Hercule-Poirot-Roman der Queen of Crime Agatha Christie. Wenn eine sonst unfehlbare Sekretärin in einem Brief drei Tippfehler macht, ist das mehr als eine Fehlleistung. Wenn ihr Chef aus diesem Versagen richtige Rückschlüsse zieht, ist das mehr als eine Meisterleistung. Und wenn er dabei keinen einzigen Denkfehler macht, ist das phänomenal. Aber es handelt sich auch um den Meisterdetektiv Hercule Poirot!
Orientexpress war von den drei Krimis der beste, den ich von der Autorin gelesen habe. Der Klappentext gibt allerdings über den Tathergang dieses Krimis nicht viel her. Die drei Tippfehler, die Poirots Sekretärin Miss Lemon machte, gaben wohl Anlass, sich als Detektiv in ein Studentenwohnheim Londons zu begeben, in dem auf mysteriöse Weise wertvolle und weniger wertvolle Gegenstände verschwinden. In dem Wohnheim arbeitet Miss Lemons Schwester Mrs Hubbard als Leiterin. Was es allerdings mit den drei Schreibfehlern auf sich hat, weiß ich nicht. Vielleicht ist Miss Lemon ein wenig über die Arbeit ihrer Schwester im Wohnheim involviert und dadurch ein wenig besorgt und abgelenkt von ihrer Arbeit gewesen. Miss Lemon ist   sonst immer korrekt und perfektionistisch in ihrer Arbeit. Miss Lemon erzählt daraufhin, als ihr Chef verwunderlich die Tippfehler moniert, von den sonderbaren Begebenheiten im Studentenwohnheim. Als Poirot sich in das Wohnheim begibt, war noch kein Mensch ermordet worden. Erst im Verlauf des Geschehens wurden in kurzen Zeitabständen drei Menschen getötet. Nun schaltet sich auch die Polizei ein...

 Mehr möchte ich nicht schreiben, denn sonst verrät man zu viel. Außerdem sind die Bücher der Autorin so einfach und so klar geschrieben, dass man nicht viel darüber schreiben möchte.

Im Anhang habe ich entnehmen können, dass der Originaltitel eher ein Kinderreim war, Hickory, Dickory, Dock. Der Titel hatte absolut nichts mit dem Inhalt des Buches gemein. A. Ch. war es wichtig, einprägsame Titel zu finden. Erst die Amerikaner änderten den Titel 1955 ab: Hickory, Dickory, Death.

In Deutschland erschien das Buch 1958 und erhielt den o. g. Buchtitel. Den fand ich aber auch nicht sooo passend, aber noch besser als der Kinderreim.

In meinem Bücherregal habe ich noch einige ungelesene Bände stehen und bin neugierig, welche Leseerfahrungen ich mit ihnen noch machen werde. 
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Außerdem braucht jeder ein paar Schwächen, sonst ist man kein richtiger Mensch.
( Helen Simonson)

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Sonntag, 2. Februar 2014

Agatha Christie \ Die Kleptomanin

Klappentext
Ein Hercule-Poirot-Roman der Queen of Crime Agatha ChristieWenn eine sonst unfehlbare Sekretärin in einem Brief drei Tippfehler macht, ist das mehr als eine Fehlleistung. Wenn ihr Chef aus diesem Versagen richtige Rückschlüsse zieht, ist das mehr als eine Meisterleistung. Und wenn er dabei keinen einzigen Denkfehler macht, ist das phänomenal. Aber es handelt sich auch um den Meisterdetektiv Hercule Poirot!

Autorenporträt
Agatha Christie schuf den modernen britischen Kriminalroman. Sie schrieb 68 Krimis, zahlreiche Kurzgeschichten, zwanzig Theaterstücke, eine Autobiographie, einen Gedichtband und – unter ihrem Pseudonym Mary Westmacott – sechs Romanzen. Sie gilt als die meistgelesene Schriftstellerin überhaupt. Die »Queen of Crime« verband ihre Lebenserfahrungen mit Phantasie, psychologischem Feinsinn, skurrilem Humor und Ironie. 1971 in den Adelsstand erhoben, starb sie im Alter von 85 Jahren am 12. Januar 1976.
Das ist jetzt das dritte Buch, das ich von der Autorin lese. Das Angenehme: Die Bücher sind recht schlicht und vom kriminalistischen Standpunkt soft geschrieben. Eine Wohltat, wenn die letzte Lektüre ein wenig anstrengend war.

1. Der Wachsblumenstrauß
2. Mord im Orientexpress

Habe meine ersten einhundert Seiten schon durch und es gefällt mir recht gut.



Freitag, 31. Januar 2014

Paulo Scott / Unwirkliche Bewohner (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Es gibt viele Buchtitel, da weiß man nicht mal nach dem Ende der Lektüre, was die Autor/innen damit gemeint haben. Bei dem vorliegenden Buch ist das nicht so. Man weiß ziemlich schnell, wer die Unwirklichen Bewohner sind. Das Buch fand ich ein wenig traurig und für manche Menschen Brasiliens ein wenig perspektivlos. Nimmt oftmals ein tragisches Ende, aber nicht nur für die Minderheit der Bewohner des Landes. Das Buch ist kein echter Liebesroman. Zumindest geht es hier nicht nur um Romanzen zweier Menschen. Der Protagonist, wer ist das eigentlich? Es gibt mehrere. Zu Beginn des Buches lernt man zwei junge Leute kennen. Es sind der junge Brasilianer Paulo, 21 Jahre alt und eine Indianerin, 14 Jahre alt, namens Maína. Beide lernen sich auf der Straße kennen, Maína als Tramperin, und Paulo, der Autofahrer, der sozial eingestellt ist, hält an und lädt das Mädchen zum Mitfahren ein. Maína bekommt Angst und rennt weg. Paulo lässt das Auto stehen und rennt hinterher... . Ich möchte nicht zu viel verraten. Das Buch zeigt viele politische Aspekte auf, was ich damit gemeint habe, dass es keine reine Liebesgeschichte ist. Ich fand das Buch nicht immer leicht zu lesen, und einige Metaphern fand ich nicht gut gewählt. Vor allem im Kleingedruckten der Dialog zwischen dem Subjekt und Spektrum. Für mich eine recht ungewöhnliche Schreibweise.

Trotzdem war es für mich interessant zu lesen, da ich bisher noch nichts zu Brasilien gelesen habe. Ein wenig konnte ich in die politische und soziale Problematik mit Randgruppen Brasiliens schauen. 

Paulo ist so sozial eingestellt, dass er Maínas Großfamilie ein Holzbungalow zu bauen beabsichtigt, doch Maína lehnt ab, mit der Begründung, das sei Sache der Regierung. Doch schließlich setzt sich Paulo durch und baut. Später wird Paulo auf dem Camp von der Polizei angehalten, da er sich mit dem Bauobjekt strafbar gemacht hat, mit der Begründung, sich keine Baugenehmigung vom Amt hat ausstellen lassen. Er wusste, dass er sie nicht bekommen hätte. Paulo wehrt sich und wird tätlich angegriffen. Das hat schwerwiegende Folgen, die sich auf die junge Beziehung auswirken.

Paulos Freund Leo bezeichnet die Beziehung mit Maína als ein Kapitalverbrechen. Nicht nur, weil sie jung ist, nein, auch weil sie Indianerin ist.

Wenn ein Indianerkind mit den brasiliansichen Kindern zusammen die Schule besucht, was selten vorkommt, Maína war zum Teil auch Analphabetin, dann bekam es vom Lehrkörper deutlich zu spüren, dass es Glück habe, zusammen mit weißen Kindern alphabetisiert zu werden.
Maína z.B. verstand die Welt der Brasilianer nicht:
Ich kann die Welt, in der ihr lebt, einfach nicht verstehen und habe noch immer nicht entdeckt, durch welche Tür man sie betritt.
Ein schönes Bild, so finde ich.

Man ist sich noch nicht einig darüber; soll man Indianer/innen zivilisieren oder sie in ihrem Ursprung und in ihrer Wildheit belassen? Letzteres hieße auch, keine Schulbildung, und keine Partizipation am modernen Leben und keine Teilhabe an einer modernen Gesellschaft. Die Indianer /innen werden in Wirklichkeit von den Weißen verfolgt und dezimiert... . Sie leben auf ihren Camps von den Weißen getrennt.

Eine andere junge protagonistische männliche indianische Figur namens Donato, 18 Jahre alt, verwandt in der nächsten Generation mit Paulo und Maína, macht als Abiturient die Erfahrung, dass es doch mit dem Blick auf die Zukunft förderlich ist, eine Schule zu besuchen, weil dadurch die Lebensqualität deutlich ansteigt, und dass es Vorteile für sie bringt, ein selbstbestimmtes Leben in der Moderne zu führen. Raus aus der Armut und weg aus der Abhängigkeit durch die Regierung. Sie lehnt sich gegen Lehrer/innen auf, die die Meinung vertreten, Indianer/innen müssten nicht gebildet werden.
Was deutlich wird, ist, das Bedürfnis, mehr Respekt den verschiedenen Kulturen entgegenzubringen.

Fazit: Es geht wieder mal um Rassismus und um Menschenrechte. Es gibt weltweit kein Land, in dem Minderheiten und Randgruppen nicht diskriminiert und rassistisch verfolgt werden. Rassismus hat so viele Gesichter, wobei die Grundform überall dieselbe ist. Viele Menschen müssen noch lernen, dass es bei Menschen nur eine Rasse gibt, und die ist bunt.

Ich mache nun hier Schluss und habe vor, mir aus dem Wagenbach Verlag noch weitere Literatur aus Brasilien zukommen zu lassen.

Nachtrag:
Ich habe mich darüber gefreut, dass der Autor Paulo Scott am Mo., den 03.02.2014 meine Seite besucht hat, und er meine Rezension auf Twitter geretweetet hat. 
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Außerdem braucht jeder ein paar Schwächen, sonst ist man kein richtiger Mensch. 
( Helen Simonson)

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Dienstag, 28. Januar 2014

Paulo Scott / Unwirkliche Bewohner


Klappentext
Paulo Scott erzählt die Geschichte einer unmöglichen Liebe zwischen den Kulturen, die dennoch bleibende Spuren hinterlässt – und er beschwört das Erbe der indianischen Ahnen, der unwirklichen Bewohner Brasiliens.


Autorenporträt
Paulo Scott, geboren 1966 in Porto Alegre, hat vor Unwirkliche Bewohner bereits einen Roman, zwei Erzählsammlungen und einen Gedichtband veröffentlicht. Er lebt und arbeitet in Rio de Janeiro.


Das Buch habe ich auf der letzten Buchmesse Frankfurt Main erworben. Gastland war Brasilien.
Ich habe die ersten fünfzig Seiten gelesen und es ist eine wirklich interessante Lektüre. Das Cover allerdings spricht mich gar nicht an.


Sonntag, 26. Januar 2014

Helen Simonson / Mrs. Alis unpassende Leidenschaft (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Obwohl ich eigentlich keine Liebesbücher mag, muss man manchmal eine Ausnahme machen, weil das Buch für mich eine Ausnahme ist, in der Form, wie die Autorin ihre Themen darin aufgezogen hat.

In dem Buch geht es eher um die reifere Liebe zweier Menschen im Alter zwischen Ende fünfzig und Ende sechzig.

Aber es ist keine reine Liebesstory. Hier geht es viel um Interkulturalität zwischen Pakistan und England, aber auch zwischen England und England. Simonson ist es wahnsinnig gut gelungen, ihre Herkunftskultur England kritisch zu beleuchten. Ich finde das nur fair, indem man nicht nur über die fremde Kultur sich kritisch auslässt, und die eigene Kultur nebeneinandergestellt als die perfektere idealisiert. Diese Herangehensweise über die Sichtweise zu anderen menschlichen und kulturellen Lebensarten können sich viele AutorInnen aus den nördlichen Länderregionen eine Scheibe von Simonson abschneiden. 

Es geht hier viel um den Rassismus in England. Auch um anders lebende Menschen, wie z. B. alleinerziehende Mütter sind ebenso der englischen Gesellschaft Diskriminierungen und Ablehnungen ausgesetzt. Auch vor Kindern wird kein Halt gemacht. Damit zeigt mir die Autorin, dass jedes Land seine eigenen Traditionen hegt und alles verurteilt, was anders zu leben versucht.

Eigentlich sollte die Protagonistin Mrs. Ali sein, deren Eltern aus Pakistan kamen, und sie in England aufgewachsen ist. Obwohl sie eine englische Identität hat und einen ausländischen Namen trägt, wird sie nie als Britin anerkannt. Schon allein ihre Hautfarbe erlebt sie wie ein Stigma. Mir ist sie sehr sympathisch, nicht nur, weil sie belesen ist, nein, weil sie in ihrer Art etwas Besonderes ist. Sie zeigt einfach Verständnis für menschliche Schwächen. Mrs. Ali ist Witwe. Sie war einst mit einem Pakistaner verheiratet. Sie ist ein Mensch, der mehrere Kulturen zu leben weiß und beide zu schätzen gelernt hat, auch wenn im Hintergrund noch die Familie im Spiel ist, die ein Auge auf sie wirft, trotz ihres reifen Alters. Es geht viel um die Ehre des Familienlebens. Trotzdem lebt Mrs. Ali ein selbstbewusstes Leben… . Sie besitzt einen Lebensmittelladen.

Aber für mich ist der Major die eigentliche Hauptfigur. Auch er ist Witwer, mit dem Namen nennt er sich Ernest Pettigrew. Er kämpft ganz schön mit Vorurteilen. Als er Mrs. Ali näher kennenlernt, zeigt er sich erstaunt über ihren Hang zu Büchern. Aus seiner Sicht passte das nicht zusammen; einen Laden zu führen und sich für Bücher zu interessieren… . Und den pakistanischen Hintergrund? Erst später im Buch muss er bekennen, dass es Zeiten gab, als der Orient von seiner Kultur her fortschrittlicher war als England. In dieser Zeit, so der Major, wären die Engländer noch den Schafen nachgelaufen. War ja bei den Griechen und den Römern nicht anders gewesen. Diese Kulturkreise, die heute abgeflacht sind, genossen eine Weltmacht zu unterschiedlichen Epochen. Nun sind es die Westeuropäer, die sich in der Weltmacht befinden. Alles scheint sich um den Erdball einmal zu drehen… .Und doch muss der Major die Erfahrung machen, dass zwischen ihm und Mrs. Ali viele Gemeinsamkeiten bestehen.

Simonson bricht auch Tabus, indem sie detailgetreu den Toten vor sich sieht, den Toten in seinem Verwesungsprozess. Es betrifft Ernests jüngeren Bruder Bertie. Der Major befindet sich in der Trauerphase und findet in der Gesellschaft kaum Verständnis, als er das Bedürfnis zeigte, über den verstorbenen Bruder zu reden. Alles recht oberflächliche und floskelhafte Reaktionen.
Wäre nicht Mrs. Ali vorbeigekommen - und wieder empfand er leichten Groll darüber, dass sie es nicht getan hätte; ihn mit oberflächlichen Redensarten zurückzuweisen, sie hätte ihn verstanden. Mrs. Ali, da war er sich ganz sicher, hätte ihn von Berti erzählen lassen. Nicht von der Leiche, die sich bereits in der Erde zu verflüssigen begann, sondern von Berti, wie er gewesen war.

Der Major trat in den leeren Garten hinaus, um die Sonne auf dem Gesicht zu spüren. Er schloss die Augen und atmete ganz langsam, um den Stoß abzudämpfen, den ihm das innere Bild von Berti versetzte, Berti in der Erde, kalte, grünliche Haut, die sich nach und nach in etwas Geleeartiges verwandelte. (51)
Auch der Major ist ein belesener Mensch und findet den Austausch über Literatur gerade in der Ladenbesitzerin Mrs. Ali.

Aufgefallen ist mir auch der Sohn des Majors, Roger heißt er und ist 28 Jahre alt und von Beruf Banker. Auch Roger ist geplagt von vielen Vorurteilen. Er diskriminiert nicht nur Menschen mit einem fremdländischen Namen (232), ausgenommen sind die AmerikanerInnen, nein, er diskriminiert auch alte Menschen, zu denen auch sein Vater zählt. Eigentlich ist Roger eine peinliche Kreatur, der nichts anders im Sinne hat, ausschließlich seinen eigenen Bedürfnissen und Zielen nachzugehen. Den Vater, der noch fit auf den Beinen ist, behandelt er wie ein Kind, das ständig Unterstützung bedarf. Auch hier behandelt die Autorin ein Thema, das zwischen den Generationen liegt. Alter konfrontiert mit Jung… . Gegensätze… . Roger behandelt Menschen nur nach Kosten-Nutzen-Faktor. Er ist total materiell eingestellt und sein Vater wundert sich über mangelnde ideelle – menschliche Werte und hadert mit sich, ob er seinen Sohn so emotionsarm erzogen habe… . Roger wundert sich über die vielen Bücher seines Vaters:
"Mein Sohn ist der Meinung, ich sollte das meiste davon wegwerfen. (…) Seiner Ansicht nach brauche ich eine freie Wand für ein Entertainment Center und einen großen Fernseher."
Roger war schon mehr als einmal mit dem Vorschlag angekommen, er solle seine Büchersammlung verkleinern, um das Zimmer moderner einzurichten, und hatte angeboten, ihm einen raumfüllenden Fernsehapparat zu schenken, damit er abends etwas zu tun habe."Wahrscheinlich ist es einfach so, dass die jüngere Generation versuchen muss, die Führung zu übernehmen und das Leben der älteren zu bestimmen", sagte Mrs. Ali."Seit mein Neffe bei mir wohnt, habe ich kein eigenes Leben mehr.
(…)"Mit dem Telefon stöbern sie einen sogar im eigenen Haus zu jeder Tages-und Nachtzeit auf", sagte der Major. "Ich glaube, mein Sohn will mein Leben organisieren, weil es einfacher ist, als sein eigenes. Es gibt ihm das Gefühl, etwas unter Kontrolle zu haben in einer Welt, die noch nicht bereit ist, ihm Verantwortung zu übertragen." (149f)
Und so ist es auch. Roger kommt mit seinem eigenen Leben nicht klar. Siehe Weiteres im Buch.

Interessant fand ich die politischen Aspekte, die die Autorin in ihrem Roman mit eingebaut hat. Eigentlich sind es die Engländer gewesen, die in der Geschichte nach Indien eingebrochen sind, und ihnen die Kultur raubten. Indien musste um seine verlorene Unabhängigkeit kämpfen, politisch, gesellschaftlich und kulturell. Ich denke hierbei an Gandhi, der gegen die zweihundertjährige koloniale Ausbeutung kämpfte. Für den arroganten Engländer ist er es gewesen, der den Inder die Unabhängigkeit schenkte… .

Weshalb mir der Major so interessant erscheint, wohl deshalb, weil er sich seiner Schwäche durch den Kontakt mit Mrs. Ali bewusst wurde.

Das Ende hat mir auch gut gefallen, da es zwischen den Figuren Entwicklungen gab, aber nicht in allem ein Happy End. Ich spreche auch von Figuren, die ich hier nicht erwähnt habe.

Um nicht zu viel vorwegzunehmen, lest einfach selbst, wenn ich eure Neugierde wecken konnte. Es ist kein Buch für nur Senioren, nein, es ist ein Buch für alle Menschen, Jung und Alt.

Nun habe ich über die Liebesbeziehung zwischen dem Major und Mrs. Ali so gar nichts geschrieben. Lest einfach selbst.


Mein Fazit:

Mir hat das Buch gezeigt, dass der Mensch in jedem Alter wichtige Lern- und Lebensphasen vollbringen kann. Das liegt an jedem selbst. Man kann aber auch sich als alternder Mensch auf die alten Tage ausruhen und warten, bis der Tod ihn erlöst. 

Das Buch erhält von mir zehn von zehn Punkten. Der literarische Stil hat mir gut gefallen. Auch der Schreibstil war recht fantasievoll und die Perspektiven der Figuren nicht in Schwarz – Weiß Facetten gekleidet.
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Außerdem braucht jeder ein paar Schwächen, sonst ist man kein richtiger Mensch. 
(Helen Simonson)

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Dienstag, 21. Januar 2014

Helen Simonson / Mrs. Alis unpassende Leidenschaft

Klappentext
Ernest Pettigrew, ob seiner militärischen Vergangenheit von allen nur ‚Major’ genannt, ist Brite durch und durch und pflegt Probleme jedweder Art mit einer guten Tasse Tee zu behandeln. Als der Witwer nun auch noch den Tod seines Bruders zu betrauern hat, rückt sein zurückgezogenes Leben ins Zentrum des dörflichen Interesses – wie unpassend, dass er sich gerade jetzt mit der pakistanischen Ladenbesitzerin Mrs. Ali anfreundet.

Autorenporträt
Helen Simonson ist in East Sussex/England geboren und aufgewachsen. Nach dem Abschluss an der London School of Economics hat sie lange in der Werbung gearbeitet. "Mrs. Alis unpassende Leidenschaft" ist ihr erster Roman, den sie in den wenigen Stunden, die ihr als Hausfrau und Mutter blieben, schrieb. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Washington, D.C.

Das Buch habe ich bei Jokers entdeckt und mich hat das Cover total angesprochen. Die Autorin ist mir ansonsten unbekannt.

Das Buch ist mittlerweile auch als Taschenbuch erhältlich.

Montag, 20. Januar 2014

J. R. R. Tolkien / Der Herr der Ringe BD I

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Ich habe nun BD 1 durch und ich hatte mehr Weisheit erwartet.
Da ich die Verfilmung schon mehrmals gesehen habe, bleibt es nicht aus, dass ich das Buch mit dem Film vergleiche.

Frodo ist ja eine Waise, und von Bilbo Beutlin adoptiert. Ein Vetter von Bilbo. Wurde im Film nie erwähnt. Und im Buch wird Frodo auch als ein Fünfzigjähriger beschrieben. Im Film blieb er einfach nur ein Jüngling.

Auch weiß ich nun, aus welcher Sippschaft der kleine Gnom Smeagol stammt. Er war mit den Hobbits verwandt, lebte in einer größeren Familie, deren Familienoberhaupt seine Großmutter war, die das Sagen hatte. Smeagol war in seiner Familie nie wirklich beliebt. Durch die stille Macht des Ringes veränderte Smeagol noch mehr sein Verhalten negativ; er log und stahl, sodass er sich noch unbeliebter machte, bis dass die Großmutter ihn aus der Sippschaft verbannte. Dies wurde im Film nicht gezeigt, nur die Episode mit seinem besten Freund Déagol, der eigentliche Finder des Ringes, den Smeagol sich durch Gewalt an sich gerissen hatte. Durch das Verbannen aus seiner Horde flüchtete er in die Einsamkeit, tief unten in die Grotten, weg vom Mond- und Sonnenlicht, die er nicht mehr vertrug.

Bis hier hin habe ich noch gerne gelesen. Später, als die Kämpfe losgingen, fand ich das Buch wieder langweilig und quälte mich durch die Buchseiten. Ich denke nicht, dass ich BD II und III noch lesen werde.

Mir gefällt der Film ganz gut. Nach drei Stunden pro Film ist wieder alles vorbei, während ich mit dem Buch sehr lange gebraucht habe.

Es gibt ein paar wenige Abweichungen vom Buch zum Film aber im Großen und Ganzen ist der Film recht nah am Buch gedreht worden.

Ich lasse das alles ein wenig sacken und entscheide nach ein paar Wochen, ob ich die Folgebände mir noch antun werde. Aber ich glaube eher nicht.

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Ein Narr kann mehr fragen, als ein Weiser beantworten könnte
( Margriet de Moor)

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Dienstag, 7. Januar 2014

J. R. R. Tolkien / Der Herr der Ringe BD 1


Klappentext

In der neu durchgesehenen Übersetzung von Margaret Carroux
- Neuausgabe in rotem Leinen- in aufwendiger Ausstattung- enthält alle drei Teile des »Herrn der Ringe«, samt Anhängen und Register- auf dem neuesten Stand der Tolkienforschung
»Der Herr der Ringe« in zwei Sätzen: Einem jungen Hobbit namens Frodo wird ein Ring anvertraut, von dem eine dunkle Macht ausgeht. Frodo macht sich mit seinen Freunden auf eine abenteuerliche Reise, um das von der zerstörerischen Kraft des Rings bedrohte Auenland zu retten.
Aus dem Englischen von Margaret Carroux, Gedichtübertragungen von E.-M. von Freymann (Orig.: The Lord of the Rings)5. Aufl. dieser Ausgabe 2013, 1295 Seiten, Einbändige Ausgabe, Leinen mit Schutzumschlag, Fadenheftung, farbiger Vorsatz, Rundumfarbschnitt, zweifarbig gedruckt, neun farbig gestaltete Zwischentitel, zwei Karten, zwei Lesebändchen, Anhänge, Register


Autorenporträt
John Ronald Reuel Tolkien wurde am 3. Januar 1892 in Bloemfontein (Südafrika) geboren und wuchs in England auf. Von 1925 an war er Professor für englische Philologie in Oxford und erwarb sich schon bald großes Ansehen als einer der angesehensten Philologen weit über die Grenzen Englands hinaus....

Lt. veschiedener Hobbit - Kenner ist die vorliegende Ausgabe die best übersetzte und entspricht eher dem Original.

Während die beiden unteren Ausgaben, gebundene Trilogie links oder Taschenbuch Trilogie rechts, in eine moderne Sprache verpackt wurden, ist von vielen Kennern abgelehnt worden. Z. B. der Begriff Chef würde nicht reinpassen, erinnert eher an eine Geschäftswelt, während Meister der bessere Ausdruck sei und in die Zeit dieses Märchens passen würde.





Leider besitze ich die obere linke Ausgabe. Das Geld hätte ich mir echt sparen können. Habe vor einem Jahr einfach drauf los gekauft, im blinden Vertrauen. Das würde ich heute nicht mehr machen. Beim Bücherkauf habe ich nun immer mein Smartphone dabei, und kann vor Ort mir verschiedene Rezis durchlesen, wenn ich mir bei einem Buch nicht sicher sein sollte.

Und hier eine Rezension dazu:

http://www.amazon.de/product-reviews/3608938281/ref=cm_cr_dp_hist_one?ie=UTF8&filterBy=addOneStar&showViewpoints=0

Nun scheine ich an den richtigen Band geraten zu sein, werde aber nicht alle drei Teile gemeinsam lesen, sondern in Abständen.
Das Buch sieht wirklich wie eine Bibel aus, und ist ähnlich einer Bibel aufgebaut. Auch die Buchseiten sind seeehr dünn. Was mir allerdings nicht gefällt, ist; mir ist das Buch zu rot. Nicht nur der Einband ist rot, sondern auch die Ränder der Buchseiten haben die gleiche Farbe. Erinnert eher an einen Kasten. Aber das ist Geschmacksache. 

Bin gerade im Prolog, nach dem ich das Vorwort gelesen habe, und ich muss sagen, lesend hat das Buch tatsächlich eine Besonderheit verglichen zum Film. Ich hoffe allerdings, dass ich die vielen zukünftigen Kämpfe aushalten werde.

Mal schauen.