Samstag, 22. Februar 2014

Asa Larsson / Sonnensturm (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre


Vom Hocker hat mich jetzt der Kriminalroman nicht gehauen. Habe aus einigen Rezensionen entnommen, dass nicht genug Spannung vorhanden war, andere dagegen schwärmten geradezu von dem Krimi.
Mir selbst haben die Handlungen völlig ausgereicht, mehr Aktion habe ich nicht gebraucht. Was den Sprachstil betrifft, fand ich ihn manchmal ein wenig zu übertrieben. Auch mich hat es gestört, dass die hochschwangere Kommissarin Anna-Maria Mella permanent zum Pinkeln auf die Toilette musste. Oder der Schnee, der zwischen der Türe klebte. Ich wusste bislang nicht, dass Schnee kleben kann. :)

Die kriminelle Tat fand ich schrecklich genug, als ein Pastor namens Viktor Strandgard durch einen religiösen Akt getötet und mehrmals verstümmelt wurde. Als einem Hund dasselbe Schicksal ereilte, da fragte ich mich schon, weshalb erfindet ein Mensch solche Grausamkeiten? Genügen die vielen brutalen Verbrechen in aller Welt nicht aus? Muss man noch mehr erfinden? Braucht der Mensch Gewalt und Verbrechen? Ist sonst das Leben zu eintönig? Die Szene mit dem Hund habe ich dann schließlich überflogen.

Dass ein Mensch mit einer schweren psychischen Erkrankung diesen Mord bei Mensch und Tier begang, hat mich enttäuscht, weil doch auch zu klischeehaft. Ich arbeite mit psychisch kranken Menschen und niemand, mit dem ich bisher beruflich zu tun hatte, wurde kriminell auffällig. Es gibt sie, das ist wohl wahr, aber laut Statistik sind das eher Verbrechen von Menschen, die scheinbar unauffällig sind, die sogenannten Normalos in unserer Welt, die sich sogar gehäuft in der Politik bewegen und man ihre Auffälligkeit eher als tolerant hinnimmt. Die meisten psychisch kranken Menschen sind sensible Menschen, die Gewalt gar nicht ertragen. Ich verweise auf das Buch von Manfred Lütz: Irre! Wir behandeln die Falschen.


Eines der Kriterien, damit mir ein Krimi als lesenswert erscheint, besteht darin, dass die Gewaltverbrechen nicht immer von Menschen, Angehörige einer Randgruppe, vollzogen werden.

Nein, eine echte Krimileserin wird aus mir nie werden und bin wirklich froh, dass ich nur wenige Krimibücher besitze.

Mehr fällt mir zu dem Buch nicht ein.




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Außerdem braucht jeder ein paar Schwächen, sonst ist man kein richtiger Mensch.
( Helen Simonson)


Gelesene Bücher 2014: 12
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86



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