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Dienstag, 25. September 2018

Howard Jacobson / Shylock (1)

Ein kleiner Erlebnisbericht zur o. g. Lektüre 

Anstelle einer Buchbesprechung folgt hier ein Erlebnisbericht mit dem Buch, da ich es leider wegen mangelnden Verständnisses abbrechen musste. Aber leicht ist mir dieser Schritt nicht gefallen, habe lange mit mir und mit meinem Gewissen gerungen und gehadert. 

Hier geht es zum Klappentext und zu den Buchdaten.

Ich hatte von Anfang an Probleme mit dem Buch. Ich kam mit dem gesamten Erzählstil, bestehend aus einem Mix von Theater und Prosa, nicht richtig rein. Der ganze Stoff war mir zu trocken und zu abgehoben. Viel zu viele Dialoge und Monologe ... Nach 163 Seiten habe ich mir dann die vielen Beiträge im Bücherforum Whatchareadin angeschaut, in die ich viel zu spät dazu gestoßen bin, aber ich konnte deutlich spüren, wie sehr auch meine Lesekolleg*innen sich durch den Text gekämpft und durchgearbeitet haben. Am Ende meines kleinen Berichts verlinke ich meine Seite mit der der Leserunde.

Mit den ersten Szenen hatte ich keine Probleme mehr, die hatte ich ja oft genug wiederholt gelesen, und so konnte ich in den Beiträgen Übereinstimmungen finden, später allerdings, je mehr ich gelesen habe, desto verwirrender wurde mir die gesamte Handlung, obwohl mir schon klar wurde, welche Problematik in dem Buch behandelt wurde.

Die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus im historischen Bereich bis zur Gegenwart. Der Kampf zwischen Juden und Christen, die Auseinandersetzung mit der Identität als Jude. Die rebellischen Töchter der beiden jüdischen Protagonisten ... Diese Vorurteile, die auf beiden Seiten zwischen Christen und Juden ausgetragen werden, kommen in den Dialogen und Monologen immer wieder zur Geltung. Dies ist auch bei mir angekommen, aber ich schaffe es nicht, in die Handlung bis in die Tiefe einzudringen. Bei einer anderen Leserin, die die Originalversion von Shakespeare gelesen hatte, habe ich entnehmen können, dass Shakespeare die Judenthematik in seiner Version nur peripher behandelt hat, und so hat Jacobson seine Interpretation in eine Neufassung verwandelt.

Für das, dass das Bücherlesen für mich ein Hobby ist, kam ich mir vor, als säße ich im Deutsch-Leistungskurs und ich mich mit einem Werk quälen muss.

Obwohl mich die Thematik ein wenig an meine eigene Thematik erinnert hat, denn die beiden jüdischen Protagonisten litten darunter, dass sie weltweit mit Vorurteilen und Klischees fertig werden mussten. Da habe ich Parallelen gesehen zu meiner Herkunft, vielmehr gesagt zu der Herkunft meiner Eltern, und die vielen Klischees und Vorurteile den Italiener*innen gegenüber. Auch ich empfinde ähnlich wie die beiden Figuren Simon Strulovitch und Shylock eine gewisse Traurigkeit im Umgang mit den Italiener*innen, wenn ich die deutschen Medien und die deutsche Gesellschaft beobachte, welche stereotypische Bilder sie jahrzehntelang verinnerlicht haben, und sie diese großzügig weiterverbreiten, weil sie es nicht schaffen, sich von diesen alten Bildern zu distanzieren, dann komme ich selbst häufig auch in ein Stimmungstief ähnlich dem wie aus dem Buch, das zusätzlich noch Ohnmachtsgefühle auslöst ...

Allerdings hat mich der Autor Howard Jacobson für die Originalfassung Der Kaufmann von Venedig inspiriert, die ich unbedingt lesen möchte. Ich habe mir die Reclam Version angeschafft, und schon die ersten Seiten regen mich an, unbedingt weiter zu lesen. Anders als bei Jacobson. 

Auf den ersten Seite des Reclams wird man in eine melancholische Stimmung versetzt, und die Dialoge sind für mich hier besser zu verstehen, als die in der modernen Fassung bei Jacobson.

Aber eine Textstelle von Jacobson möchte ich gerne zitieren, weil sie mir sehr gut gefallen hat.

Shylock und seine Frau Leah, die mittlerweile verstorben ist, sind sehr literaturinteressiert und literaturkundig. Leah bat Shylock, ihm aus einem Buch vorzulesen:
>>Lese mir die Komödie über den Mann vor, der glauben gemacht wird, er sei Ungeziefer<<, sagte sie. 
>>Meinst du Die Verwandlung?<< 
>>Nein, Liebster, ich meine Mein Kampf.<< (2016, 40)

Mein Fazit?
Kein Buch für mich, und für mich war es wichtig, mich zu outen, aber ich sehr dankbar bin, dass der Verlag mir/uns das Buch als Leseexemplar zur Verfügung gestellt hat. Die schöne Karte im Buch und den Katalog fand ich großartig und sehr freundlich und ich weiß diese Zuwendung dankend sehr zu schätzend. Auch wenn ich das Buch nicht ganz geschafft habe, bleiben trotzdem an ihm meine eigenen Leseerlebnisse haften. 

Deshalb ein großes und herzliches Dankeschön an den Verlag von Knaus uns Penquin im Bloggerportal. Beim nächsten Buch wird es sicher besser.

Hier geht es zur Leserunde von Whatchareadin.
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Samstag, 8. September 2018

Joanne K. Rowling / Harry Potter und das verwunschene Kind (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre   

Mir hat dieser Band wider Erwarten sehr gut gefallen. Eine außergewöhnliche Geschichte in Theaterfassung, die einzige unter den acht Potter-Bänden, die mir dazu noch so nahegegangen ist. So viele Ereignisse, mit denen ich nicht gerechnet hatte, so viele Szenen, die unvorhersehbar waren, haben mich fasziniert. Aber es gab auch jede Menge Wiederholungen. Ich möchte nicht zu viel verraten, und so werde ich schauen, dass ich einen guten Mix zwischen Spoiler und Aufdeckung hinbekomme.

Hier geht es zum Klappentext und zu den Buchdaten.

Die Handlung
Sie knüpft dort an, wo der letzte Band geendet hat. Man bekommt es hier mit dem nicht mehr ganz so jungen Harry Potter zu tun, der seinen Weg gemacht hat und beruflich als Leiter im Zaubereiministerium tätig ist. Anfangs ist er 37 Jahre alt, später vergehen weitere Jahre und so befindet er sich im stolzen Alter von Anfang und Mitte vierzig. Harry Potter hat seine Jugendliebe Ginny Weasley geheiratet und mit ihr eine Familie gegründet. Drei Kinder, die alle den Namen bedeutender Menschen erhalten haben, gehen aus dieser Ehe hervor. Am stärksten vertreten ist hier der Sohn Albus Severin Potter. Die anderen beiden Kinder treten sehr selten auf. Außerdem bestehen zwischen Harry und Albus massive psychologische Beziehungskonflikte, obwohl sie sich vom Charakter her sehr ähneln. Ist Harry Potter tatsächlich ein Held gewesen, wie er und alle anderen behaupten? Damit hat Albus ein Identifikationsproblem und hinterfragt äußerst kritisch die Heldentaten seines Vaters …

Hermine Granger hat Ron Weasley geheiratet, und aus dieser Ehe stammt ein Mädchen namens Rose.

Draco Malfoy war mit einer Hexe verheiratet, Astoria, die nicht mehr am Leben ist. Der Witwer Malfoy besitzt zwei Kinder. Eines davon ist Scorpius. Scorpius hatte, bevor er Albus kennengelernt hat, keine Freunde und ist dadurch sehr einsam, denn es geht das Gerücht um, dass Scorpius nicht wirklich der Vater von Malfoy ist, sondern von Lord Voltemord ... Auch zwischen Scorpius und dem Vater bestehen massive psychologische Beziehungskonflikte, da Scorpius unbewusst Identitätsprobleme durch seinen Vater entwickelt, und lehnt sich gegen ihn auf. Scorpius möchte sich nicht mit den bösen Taten seines Vaters aus dessen Kindheit identifizieren. Immerhin zählte Malfoy damals durch seinen eigenen Vater zu den Todessern …

Alle diese Kinder besuchen wie einst die Eltern auch die Zauberschule auf dem Schloss Hogwarts. Zwischen Albus Potter und Scorpius Malfoy entwickelt sich eine feste Freundschaft. Zuerst begegneten sie sich im Hogwarts-Express, in einem Abteil, in dem Scorpius allein vorgefunden wurde. Albus fühlte sich schnell zu Scorpius hingezogen …

Albus ist Harrys zweites Kind und als es auf Hogwarts eingeschult wird, ist es erst mal sehr traurig, dass der Zauberhut es für das Schulhaus der Slytherin vorgesehen hat. Auch Scorpius besucht das Schulhaus der Slytherin.

Ich fragte mich anfangs, da Voldemort tot ist, aus welchen Abenteuern dieses Theaterstück bestehen könnte?

Das Abenteuer
Amos Diggory, der Vater von Cedric, der bei den Quidditchspielen, beim Trimagischen Turnier vor 25 Jahren, von Voldemort getötet wurde, klopft hilfesuchend bei Potter an und bittet ihn, den so geliebten Sohn mithilfe eines Zeitumkehrers wieder zurückzuholen. Amos versucht mit diversen Manipulationstechniken an Potters Gewissen zu rütteln, da es wegen ihm, so Amos, damals so viele Todesopfer gegeben hätte …

Obwohl Potters Gewissen angeknackst ist, erteilt er Amos eine Absage. Er wisse nicht, wie er Cedric zurückholen könne, da er über keinen Zeitumkehrer verfügen würde und wisse auch nicht, wo dieser aufzutreiben sei …

Nun stellt sich Albus heimlich zur Verfügung, Cedric zusammen mit Scorpius einen Zeitumkehrer aufzuspüren, um Amos zu helfen. Hier beginnt nun das Abenteuer, denn wenn ein Zeitumkehrer es tatsächlich schafft, Cedric wieder zurückzuholen, dann bestünde die Gefahr, dass auch Voldemort zurückkehrt …

Seit Potter den Kampf mit Voldemort gewonnen hat, seitdem lebt die Zauberwelt im Frieden. Scheint tatsächlich das Böse ausgerottet zu sein? Diesen Gedanken hegt auch Ginny, als Potters Narbe erneut anfängt zu schmerzen.

Albus und Scorpius finden tatsächlich einen Zeitumkehrer, den sie allerdings nicht richtig bedienen können und bringen sich dadurch in Lebensgefahr. Daraus zieht Potter die Konsequenzen und verbietet Albus den Kontakt zu seinem besten Freund Scorpius und greift dabei zu restriktiven autoritären Erziehungsmethoden, die so gar nicht zu Harry Potter passen, da er schon sehr bemüht ist, seinen Kindern ein guter Vater zu sein …

Die beiden Freunde wagen einen weiteren Versuch, Cedric zurückzuholen, und begeben sich erneut in Lebensgefahr. Sie machen die Bekanntschaft mit Delphi, die vorgibt, die Nichte von Amos zu sein, bis sie ihr wahres Gesicht zeigt …

Mithilfe des Zeitumkehrers und mit einem Verwandlungszauber finden zeitlich gesehen mehrere Parallelen statt. Gegenwart und Vergangenheit treffen aufeinander … Albus und Scorpius stecken in der vergangenen Zeit fest, und wissen nicht, wie sie wieder herauskommen könnten.

Das Schreibkonzept
Wie gesagt, hat die Autorin aus diesem zweiteiligen Band ein Theaterstück entworfen, das aus vier Akten und unterschiedlich vielen Szenen besteht. Man muss sich eine Theaterbühne vorstellen, auf der dieses Märchen sich abspielt. Ich konnte mir aber keine Theaterbühne vorstellen, weil mir die vielen Bilder aus den Vorgängern noch in mir behaftet gewesen sind. Ich habe gar nicht so mitbekommen, dass dies ein Theaterstück ist.

Cover und Buchtitel? 
Nun, wer ist denn das verwunschene Kind? Ist das Albus Potter oder Harry Potter? Ist Harry Potter nicht schwarzhaarig? Man bekommt in dieser Geschichte eine Wiederholung vorgesetzt, als Harry Potters Eltern vom dunklen Lord abgerichtet wurden und er das kleine Kind zu einer Vollwaisen gemacht hat. Durch den Zeitumkehrer wird Albus Potter Zeuge, als das Kind seine Eltern verloren hat und bekommt dadurch ein anderes und besseres Verständnis zu dem Selbstporträt seines Vaters. Ich finde, dass der Titel bis zum Schluss nebulös geblieben ist. Das verwunschene Kind? Das könnte sogar auch Scorpius Malfoy sein, da gemunkelt wird, er sei in Wahrheit das Kind des dunklen Lords. Da dies unklar geblieben ist, gibt es einen Punktabzug.
Das Cover an sich finde ich recht schön. 

Meine Identifikationsfigur
Scorpius Malfoy.

Meine Meinung
Erstaunlicherweise konnte ich mich diesmal richtig gut in die Szenen hineinversetzen. Was für mich ein wenig verwirrend gewirkt hat, waren die verschiedenen Rollenwechsel, die in diesem Märchen stattgefunden haben. Aber es war aushaltbar. Schön fand ich dagegen, dass auch dieser Roman/Theaterstück sich als ein richtig großer Freundschaftsroman entpuppt hat. Das fand ich so wunderbar. Dass Malfoy in seiner Kindheit ein Fiesling war, haben sich nun die Charaktere in diesem Band ein wenig ins Positive verschoben.Die Beziehung wischen ihm und Potter fand hier eine Aufwertung statt, auch dadurch, weil die Söhne unzertrennlich befreundet sind. Hier lernt man Draco neu kennen. Aus ihm ist ein liebender Vater geworden. Und Scorpius? Er ist mir richtig sympathisch, ist mir ans Herz gewachsen, da er sehr gutmütig und sensibel ist. Niemals würde er seine Freunde im Stich lassen.
Gefallen hat mir auch, dass dieser Band nicht so gewaltträchtig war wie die anderen Bände.

Mein Fazit?
Ein superschöner Fantasy Roman, den man allerdings nicht lesen sollte, ohne sich vorher mit den anderen Bänden vertraut gemacht zu haben.

Hier geht es zu einer sehr kritischen Rezension, die ich allerdings auch sehr ernst nehmen kann. Die Enttäuschung der Rezensentin ist durchaus nachzuvollziehen, wenn ich auch nicht alle Kritikpunkte mit ihr teilen kann. Nur weil sich zum Beispiel Gleichgeschlechtliche heftigst umarmen, müssen sie nicht gleich homosexuell sein.

Meine Bewertung
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
1 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
11 von 12 Punkten.

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Öffnest du dein Tintenfass der Macht
und des Glücks, so lass deine Tinte
von Edelmut und Güte fließen.

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Montag, 3. September 2018

Matt Haig / Wie man die Zeit anhält (1)

Lesen mit Tina

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Leider hat mir dieses surreale Buch nicht so gut gefallen, wie Haigs letzter Band Ich und die Menschen. Es hat mir an Tiefgang gefehlt und auch die Thematik, aus der man hätte mehr machen können, konnte mich nicht weiter fesseln. Meine Anfangseuphorie über die Zeitreise von mehreren hunderten von Jahren konnte leider nicht aufrechterhalten werden.

Hier geht es zum Klappentext und zu den Buchdaten.

Die Handlung
Die Handlung ist schnell erzählt.
Auf den ersten Seiten lernt man den Protagonisten Tom Hazard kennen, der unter einer seltenen Veranlagung leidet. Der Name dieser Veranlagung wird als Anagerie bezeichnet und ist nicht allzu sehr bekannt. Tom ist 439 Jahre alt, im besten Alter, für seine Verhältnisse noch jung, auch wenn er sich selbst als alt bezeichnet, wenn er sich mit ganz normalen Menschen vergleicht, die hier als Eintagsfliegen charakterisiert werden. Nur etwa 1000 Menschen seien universal in dieser fiktiven Welt von jener Anlage betroffen. Geboren wurde Tom 1581. Hendrich, Toms Compagnon, bzw. Toms Chef unter ihnen, stellt diverse Regeln auf, die helfen sollen, sich in der Welt zurechtzufinden, ohne aufzufallen, denn sonst bestünde die Gefahr, verfolgt zu werden. Im 16. Jahrhundert wurden solche Menschen auf dem Scheiterhaufen verbrannt oder ertränkt. In der Moderne sind es WissenschaftlerInnen, die aus diesen Menschen Versuchskaninchen machen, würden sie in der Gesellschaft auf sich aufmerksam machen.

Menschen wie Tom gehören einer Albatros-Organisation an. Eine kleine Geheimgruppe, die sich weltweit gegenseitig hilft und schützt. Diese Menschen sind strengen Regeln unterworfen. Die erste Regel lautet: Du sollst nicht lieben. Wie will man sonst den PartnerInnen klarmachen, dass sie nicht altern? Dass selbst die eigenen Kinder eines Tages älter aussehen werden als man selbst?
Eine weitere Regel lautet, alle acht Jahre die Identität und den Wohnort zu wechseln ...

Menschen mit der Anagerie-Veranlagung verfügen über ein effektives Immunsystem. Bakterien und Viren können ihnen nichts anhaben. Ebenso von der Pest und der Cholera bleiben sie verschont. Auch der Alterungsprozess setzt sich nur sehr, sehr langsam fort.

1623 lernt Tom Rose kennen, die er zur Frau nahm, mit der er ein Kind gezeugt hat, ein Mädchen, das den Namen Marion erhält. Marion erbt die Anlagen ihres Vaters und kommt damit nicht klar, da der Vater Frau und Kind verlassen musste, um die Familie durch sich nicht in Gefahr zu bringen. An den Hauswänden sind böse Beschimpfungen geschrieben und weisen auf mögliche Morddrohungen hin. Obwohl Tom seine kleine Familie verlässt, gerät Marion trotzdem auf die schiefe Bahn …

Tom fühlte sich in der Einsamkeit sehr unglücklich und nicht selten denkt er daran, sein Leben selbst zu beenden. Aber die Liebe zu Marion hält ihn am Leben, obwohl er seine Tochter viele Jahre nicht mehr gesehen hat, und macht sich auf die Suche nach ihr …

In der Gegenwart ist Tom Lehrer an einer Gesamtschule und unterrichtet Geschichte. Lebendige Geschichte, da Tom vieles selbst erlebt hat. Nur wissen das seine SchülerInnen aus der neunten Klasse nicht. Er kennt z. B. Shakespeare und andere bedeutende Persönlichkeiten.

Tom sucht immer wieder nach dem Sinn seines Lebens und sehnt sich nach Normalität.

Das Schreibkonzept
Das Buch besteht auf den 380 Seiten aus vier Teilen und aus vielen Kurzkapiteln. Das Buch hält sich an keinen chronologischen Abläufen. Die Albatros-Organisation ist in dieser magischen Welt weit verbreitet. London, Los Angeles, New-York, Paris, Australien, Sri Lanka …
Auf der ersten Seite findet man eine kurze Einleitung zu der Geschichte, bevor es mit dem ersten Teil losgeht. Man kommt gut in die Handlung rein, die Kapitel sind alle leicht lesbar. Zum Ende hin entwickelt sich dieser Roman kurzweilig zu einem Thriller.

Cover und Buchtitel?  
Das Cover ist für mich sehr ansprechend und der Buchtitel hat mich bis zur letzten Seite beschäftigt. Ich hatte schon befürchtet, die Bedeutung überlesen zu haben, als ich dann schließlich ganz am Ende, auf der sogenannten letzten Seite, fündig geworden bin. Ob mich nun der Titel überzeugt hat, darüber muss ich noch weiter nachdenken.

Identifikationsfigur
Meine Identitätsfigur ist Tom, da auch ich im Laufe meines Lebens immerzu den Sinnfragen hinterhergerast bin. Damit angefangen hatte ich schon in meiner Kindheit. Mit zwölf Jahren legte ich mich in die Badewanne, die den Sarg ersetzen sollte und so spielte ich tot sein. Ich wollte wissen, wie sich der Tod anfühlt, denn was ist der Tod, was ist das Leben? Warum gibt es uns Menschen? Warum gibt es mich? Warum führen Menschen Kriege? Gibt es einen Gott? Müsste der Himmel nicht aus allen Nähten platzen, wenn immer mehr Menschen geboren werden, um wieder zu sterben, um anschließend in den Himmel zu gelangen? Was ist das Nichts? Ist das Nichts auch eine Religion? Bei dieser letzten Frage erinnere ich mich noch genau. Da war ich zehn Jahre alt. Ich hatte wirklich alle Theorien hinterfragt, religiöse und gesellschaftliche, mit der ich aus der erwachsenen Welt behaftet wurde. Wie einsam hatte ich mich mit diesen vielen Fragen damals schon gefühlt. Und wie schwer war es für mich, diesen Fragen ohne Antworten schuldig zu bleiben?

Meine Meinung
Mir wurde das Buch zur Mitte hin, als mir schließlich die Figuren vertraut geworden sind, langweilig. Der Autor hat in bestimmten Handlungen versucht, ein wenig Action reinzubringen, ging ein wenig in die kriminalistische Haltung rein, die sich aber schnell wieder gelöst hat. Am Anfang war ich ganz von der Thematik angetan. Stellte mir sehr häufig die Frage, was ich selbst alles tun würde, hätte ich ein so langes Leben wie diese Menschen aus der Albatros-Gesellschaft. Ich glaube, ich würde sehr verschwenderisch mit der Zeit umgehen. Allerdings bin ich ein sehr langsamer Mensch, und langsame Menschen sollten mehr Lebenszeit zur Verfügung haben. Wie häufig habe ich die Welt auf den Kopf gestellt, um alle Perspektiven betrachten zu können.

Auf jeden Fall hätte ich Zeit, alle Bücher zu lesen. Aber dennoch würde ich nicht mit Tom tauschen wollen. Zu erleben, wenn die Menschen und Tiere alle sterben, mit denen man groß geworden ist, oder mit denen man das Leben geteilt hat, würde mich sehr nachdenklich und traurig stimmen. Toms Hang zur Melancholie und Schwerfälligkeit sind für mich gut nachzuvollziehen. Am besten ist, die Jahre sinnvoll zu nutzen, die man zur Verfügung hat. Es ist gut, wie es ist, nicht unsterblich zu sein. Eine Lebenserwartung von mehr als 500 Jahren betrachte ich schon fast als unsterblich. Gut, dass es solche Menschen nicht gibt.

Mein Fazit?
Es war schön, sich in diese Ideen hineinversetzt zu haben. Ein nettes Märchen. 

Meine Bewertung
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
1 Punkte: Authentizität der Geschichte, Spannung
1 Punkte: Fantasievoll ohne dass es zu kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
10 von 12 Punkten.

Tinas Buchbesprechung.
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Mittwoch, 8. August 2018

Joanne K. Rowling / Harry Potter und der Stein der Weisen (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre  

Supergut, diesen Band nochmals gelesen zu haben. Wie ich in der Buchvorstellung schon geschrieben habe, habe ich im zweiten Durchgang alle Figuren als vertraut erlebt. Eigentlich sollte man alle Bände nochmals lesen, weil einem beim zweiten Gang die wesentlichen Dinge besser ins Auge fallen. Aber so ein wahnsinnig großer Fantasy Fan bin ich nicht, um mir alle Bände ein zweites Mal über mich ergehen zu lassen.

Hier geht es zum Klappentext und zu den Buchdaten. 

Hier habe ich nochmals erfahren, wie alles begonnen hat. Wie kam Potter zu den Dursleys, die im Ligusterweg Nummer 4 wohnen? Wie hat er Ron, Hermine, Dracon, etc. kennengelernt? Wie kam Potter auf die Zauberschule? Diese und andere Fragen hatte ich nicht mehr in Erinnerung. Potter war dabei, von der Grundschule auf die High-School zu wechseln. Da seine Tante Petunia und ihre Familie alles Muggelstämmige sind, hat er hier niemals etwas mit Magie zu tun bekommen. Seine Verwandten hassen alles, was nicht in ihre Welt passt. Tante Petunia hatte zudem Potter angelogen, als es ihm darum ging, zu erfahren, wie seine Eltern ums Leben gekommen sind, als er gerade mal ein Jahr alt war. Sie erwähnte mit keiner Silbe, dass sie Opfer des bösen Lord Voldemort waren und sagte, dass die Eltern bei einem Autounfall gestorben sind. Demgegenüber hatte Potter bis zu seinem elften Lebensjahr in einer Muggelwelt gelebt und nie etwas über die Welt der Magier erfahren, bis er an seinem elften Geburtstag Post bekommt, die der Onkel versucht abzufangen. Aber die Zauberwelt lässt sich nicht täuschen … Irgendwann schafft es der Briefeschreiber, die Post an Harry zuzustellen und die Verwandtschaft vor den Kopf zu stoßen, als er persönlich erscheint, um Harry die Geburtstagskarte auszuhändigen. Hier erfährt der Junge durch den Waldhüter Hagrid dass Harry Potter eine berühmte Figur sei und dass er zaubern könne …

Und so wechselt Harry Potter von einer normalen Schule auf die Zauberschule Hogwarts. Zum ersten Mal fuhr er mit dem Hogwarts Express. Hier, am Bahnhof, war Potter unbeholfen, da er nicht wusste, wie er zu dem Zug kommen sollte, denn der Zug hielt auf dem Gleis 9 3/4, den Potter noch nicht finden konnte, da er für Muggels unsichtbar ist. Potter fehlte die Kenntnis, und doch fügte sich alles, dank der Molly Weasley, die sich ihm hilfsbereit zeigte, da sie eigene Kinder an den Gleis begleitete. Hier am Bahnhof fanden somit die ersten Begegnungen mit den Familienmitgliedern der Weasleys statt. Nur konnte man noch nicht ahnen, in welcher Beziehung die Weasleys mit Harry Potter noch weiter zu tun haben werden. 

Auf der Zauberschule Hogwarts lernt er Ron Weasley, Hermine Granger und viele andere bedeutende Zauberschüler kennen, doch zwischen diesen drei Kindern, Harry, Hermine und Ron, musste sich die Freundschaft erst entwickeln, da Hermine als Streberin galt, denn sie hatte alle Schulbücher auswendig gelernt, aber sie konnte damit weder Ron noch Harry imponieren. Aber Hermine hat bewiesen, wie wichtig ihr nicht nur auswendiggelerntes Fachwissen ist, sondern auch die Freundschaft und besteht zwischen ihnen eine schwere Lebensprüfung … Sie bekennt Potter, dass Freundschaft wichtiger sei als die Bücherschlauheit.

Harry, Ron, Hermine … kommen alle in die erste Klasse der Hogwartsschule und auch in das Haus der Ravenclaw, während der Erzfeind Draco Malfoy und seine Freunde in dem Haus der Slytherin eingeschult werden.
Erste Erfahrungen mit dem verhassten Professor Snape. Potter merkt sehr schnell, dass er die Slytherin-Schüler bevorzugt, und die Ravenclaw-Schüler schon wegen kleinster Vergehen scharf sanktioniert. Was sind die Gründe, weshalb fühlt sich Potter von ihm so sehr abgelehnt? Die Antwort dazu findet man hier in diesem Band und in den späteren Bänden nochmals.

Interessant fand ich auch die Szene, in der Ron Potter Zauberschach beibringt. Der Unterschied zwischen dem Zauberschach und dem magielosen Schach besteht darin, dass die Figuren im Zauberschach alle lebendig sind …

Harry bekommt zum Geburtstag seinen ersten Tarnumhang geschenkt … Ein Erbstück seines Vaters … Mit diesem Tarnumhang beginnen für Potter die ersten Abenteuer.

Weitere erwähnenswerte Ereignisse, ohne auf die Details einzugehen
  • Harry Potter nimmt an den Quidditch-Spielen teil, obwohl es als Erstklässler nicht erlaubt ist, auf Besen zu fliegen
  • Wie der Wildhüter Hagrid verbotenerweise zu einem Drachenei kommt
  • Die Strafe, die Harry, Hermine und Ron unter der Führung des Hausmeisters Argus Filch in den verbotenen Zauberwald führt, weil sie die strengen Hausregeln nicht eingehalten haben
  • Wie Harry Potter bei der Suche nach dem Stein der Weisen auch auf Lord Voldemort stößt und in einen schweren Kampf gerät

Cover und Buchtitel?
Fand ich beides wieder gut getroffen. Potter versucht an den Stein der Weisen zu gelangen. Eine harte Prüfung, denn um in das Zimmer zu kommen, wo der Stein aufbewahrt wird und von einem dreiköpfigen Hund bewacht wird, müssen er, Hermine und Ron erst mal mit den lebendigen Schachfiguren fertig werden. Welche Symbolik sich hinter diesem Stein verbirgt, ist dem Buch auf der Seite 240 zu entnehmen. Buchband von 1998.

Meine Meinung
Es war gut, den ersten Teil dieser Serie nochmals zu lesen. Aber mit gewissen Szenen, die sehr fantasievoll waren, habe ich mir immer noch schwergetan. Aber vielleicht kann sich das noch entwickeln, da ich vorhabe, weitere Fantasy Bücher zu lesen. Ich habe hier das neuste Werk von Marcus Walter und von Walter Moers liegen.

Mein Fazit?
Für mich sind das keine richtigen Jugendbücher gewesen. Für mich als Erwachsene hat sich das Lesen und die Ausdauer sehr gelohnt. Hätte ich Kinder, dann würde ich es wie Tina handhaben. Ich würde Potter nochmals zusammen mit meinen Kindern lesen.

Meine Bewertung
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Literaturwissenschaftliches, gut recherchiertes Buch
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
12 von 12 Punkten.
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Für den gut vorbereiteten Geist der Tod nur
das nächste große Abenteuer ist.

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Samstag, 4. August 2018

David Foenkinos / Lennon (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Ähnlich wie Charlotte hat mir auch Lennon gut gefallen. Foenkinos ist es mit seiner fiktiven Romanbiografie gelungen, das Leben des Musikers authentisch widerzugeben.

Hier geht es zum Klappentext, Autorenporträt und zu den Buchdaten. 

Die Handlung
John Lennon befindet sich gerade in einer Psychoanalyse. Auf der Couch arbeitet er sein Leben auf. Er hatte kein einfaches Leben. Seine Probleme fingen schon in seiner Kindheit an, eigentlich schon mit seiner Geburt, als die Bomben zu Beginn des Zweiten Weltkrieges fielen ... Um seine Seele zu retten, fing Lennon als Erwachsener mehrere Therapien an, darunter befanden sich auch unkonventionelle Methoden, wie z. B. indische Meditationen á la Maharishi Yogi. Er hatte vonseiten der Eltern keine Geborgenheit und auch keine Liebe erfahren, da die Eltern eigene Probleme zu wälzen hatten. Die Details hierzu sind dem Buch zu entnehmen.

Die Schwester der Mutter namens Mimi hat sich für John eingesetzt und so konnte der kleine Junge hier etwas von der Liebe erfahren, als sie das Kind zu sich nahm.

Obwohl John bei der Tante und dem Onkel ein neues Zuhause hat finden können, vermisste er vor allem seine Mutter schmerzlichst.

Lennons Lieder waren alle biografisch besetzt. Seinen gesamten Seelenschmerz hat er in die Lieder hineingelegt. Obwohl er mit seinen Songs fast die ganze Welt beherrschte, war er ein sehr einsamer Mensch. Er konsumierte Drogen, um seine inneren Wunden nicht mehr spüren zu müssen. Allerdings haben die Drogen das Gegenteil bewirkt. Sie haben ihm nicht nur Energie geraubt, sondern auch sein Ego zerstört. John Lennon war Pazifist, doch die Suche nach dem Frieden bedeutete für ihn letztendlich, den Frieden in sich selbst zu finden, da er eine zerrissene Persönlichkeit war. Durch den Verlust seiner Eltern musste John Lennon heftige Identitätskrisen durchlaufen, bis er eine Japanerin namens Yoko trifft, mit der er sich zusammentut, obwohl er mit einer anderen Frau verheiratet war und mit ihr einen gemeinsamen Sohn hatte. Lennon konnte dem Jungen kein richtiger Vater werden, da er selbst keinen richtigen Vater hatte. Sein eigener Vater benutzte ihn, instrumentalisierte ihn, wenn es zwischen den Eltern zu einem starken Zerwürfnis kam. 

Zu Yoko fühlt sich Lennon seelisch hingezogen, in ihr findet er emotional Halt, in ihr findet er eine seelische Heimat ... Zwischen Yoko und Lennon entwickelte sich aus meiner Sicht eine stark symbiotische Bindung ...

Zum Schreibkonzept
Auf der ersten Seite ist in englischer Sprache ein kleiner Textauszug aus einem Interview mit John Lennon abgedruckt. Eine Seite später beginnt das Buch mit einer Einleitung. Dann geht es mit der ersten Therapiesitzung los. Die Therapieeinheiten bestehen in diesem Buch aus 18 Sitzungen. Die Therapeutin oder der Therapeut bleibt im Hintergrund, äußert sich mit keiner Silbe, was typisch für eine Psychoanalyse ist. Lennon spricht in der Ich-Perspektive. Das Buch endet mit einem Epilog. Anschließend gibt es ein kurzes Nachwort von David Foenkinos. Das Nachwort fand ich sehr interessant, weil hier ersichtlich wird, wie der Autor Lennons Leben in seinem Buch bearbeitet hat. Das Buch ist gut lesbar, da es mit vielen kurzen Absätzen aufgebaut ist.

Cover und Buchtitel? 
Beides finde ich für mich sehr ansprechend und gut getroffen. Das Motiv fand ich gut ausgewählt. Die Brille, die Lennon erst verhasst war, gehörte zu ihm wie ein körperliches Organ …

Eine Frage, die ich mir gestellt habe, auf die es aber keine Antwort gibt
Man hört immer wieder, dass Künstler zu ihrem Stoff gelangen, wenn sie existenziell ein kompliziert, bewegtes Leben zu verwinden hatten. John Lennon hat, wie ich oben schon geschrieben habe, sein ganzes Seelenleid in seine Liedtexte gelegt. Trotz (überflüssigen) Ballast genossen seine Lieder internationale Beliebtheit. Es gibt keine Generation, die John Lennon nicht kennt. Sein musikalisches Talent hat er von seinen Eltern geerbt. Vater hat gerne gesungen, Mutter spielte Banjo, allerdings ohne berufliche, künstlerische Ambitionen verfolgt zu haben. Meine Frage wäre hierzu: Wie wäre es John Lennon mit seiner musikalischen Kunst ergangen, wenn er eine geborgene Kindheit erlebt hätte? Seine Liedtexte wären nie entstanden, denke ich mal. Die Liebe als Fundament für ein stabiles Leben, für eine stabile Partnerschaft, insgesamt für ein gesundes Seelenleben. Wenn ein Kind von seinen Eltern sich angenommen und geliebt fühlt, dann ist es auch imstande, das Chaos der Welt außerhalb des eigenen Selbst zu überstehen. Aber wie würden die Liedertexte aussehen? Oder welche Meinung hätte John Lennon dazu gehabt? Lennon sehnte sich nach einem stabilen Leben. Ich hatte häufig den Eindruck, dass ihm ein gesundes Seelenleben lieber gewesen wäre als seine Kunst. 


Meine Meinung zu dem Buch
Ich konnte mich sehr gut in das Innenleben des Beatles Sänger hineinversetzen. Ich fand nicht nur das Leben von John Lennon interessant. Spannend fand ich auch die Ereignisse, wie die Gruppe The Beatles zusammenfand und wie sie wieder auseinandergetrieben wurden. Weitere Details sind dem Buch zu entnehmen.

Mein Fazit?
Eine sehr gelungene, eine sehr empathische Romanbiografie.

Vielen Dank an den DVA-Verlag für das Leseexemplar.

Meine Bewertung
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte:Sehr gute  Recherchen
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
12 von 12 Punkten.
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Musik ist eine Weltsprache
       (Isabel Allende)

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