Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre
Das Buch hat mir recht
gut gefallen. Es beinhaltet eine recht traurige Familiendramatik. Die Handlung spielt sich 1842 in Massachusetts statt.
Ich habe das Buch als einen historischen Roman aufgefasst, nachdem ich etwas in der Suchmaschine gegoogelt habe, da ich zuvor noch gar nichts über die Shaker-Klostergemeinschaft gehört habe. Das Kloster an sich wird als Die Stadt der Hoffnung bezeichnet.
Ich habe das Buch als einen historischen Roman aufgefasst, nachdem ich etwas in der Suchmaschine gegoogelt habe, da ich zuvor noch gar nichts über die Shaker-Klostergemeinschaft gehört habe. Das Kloster an sich wird als Die Stadt der Hoffnung bezeichnet.
Schwestern und Brüder gehen
getrennte Lebensformen nach, sie zelebrieren aber gemeinsam die klösterlichen Regeln und Festivitäten. Inhaltlich
unterscheidet sich diese Klostergemeinschaft nicht sonderlich von den Klöstern
hierzulande, abgesehen von ein paar wenigen Merkmalen wie z.B. den
praktizierenden göttlichen Ehrentanz ...
Sie verfolgen
asketische und zölibatäre Lebensformen, d. h. sie leben streng religiös und
fern von weltlichen Verlockungen. Die Shaker bezeichnet man als eine
amerikanische Freikirche aus dem Jahre 1736. Der Name Shaker ist abgeleitet von
dem rituellen Schütteltanz. Im Tanz
verehren die Klostermitglieder Gott.
Schütteltanz der Shaker, Radierung, ca. 1840
Gegenstand dieses
Romans ist die Darstellung der Familie Kimbell, die aus vier
Familienmitgliedern zusammengesetzt ist und auf einer recht heruntergekommenen
Farm lebt. Das Familienoberhaupt Silas Kimbell erlebe ich hier als eine Bestie,
das nicht nur die Farm heruntergewirtschaftet hat, das auch seine Tochter Polly schon im Alter von zehn Jahren angefangen hat sexuell zu missbrauchen und
seinen kleinen Sohn Ben immer wieder versucht im Wasser zu ertränken. Ein
Mensch, der besessen ist von blanker und roher Gewalt. Dass Ben noch lebt, ist
Polly zu verdanken, die ihn immer wieder von dem Vater weggezerrt hat. Die
Mutter ist selbst Opfer, und sehr eingeschränkt in ihrer Handlungsfähigkeit.
Auch sie wird von Silas körperlich massiv misshandelt. Polly sieht nur noch einen Weg, die Familie von dieser Gewalt zu befreien. Sie zündet eines
Nachts, als der Vater schon schläft, das Haus an. Der Brand wurde zusammen mit
der Mutter gut geplant und erfolgreich durchgeführt. Die Mutter und der kleine
Ben warteten in der Kutsche auf Polly.
Nach dieser Tat brennt
das Haus lichterloh und die Familie reist mit den letzten Habseligkeiten davon.
Die Kinder ahnen noch gar nicht, wohin die Reise geht. Die Mutter behält das
für sich, bis sie mitten in der Nacht das Kloster aufsucht, mit der Bitte, die
Kinder bei ihnen aufzunehmen, ohne die Gründe zu benennen … Nun beginnt ein
neues Leben für Polly und Ben im Kloster und für die Mutter außerhalb dieser Einrichtung.
Da das Kloster keine engen Banden duldet, werden gleich zu Beginn die Kinder
voneinander getrennt. Das habe ich als recht furchtbar und lieblos erlebt.
Im Kloster versucht
Polly ihre Fassade zu wahren. Sie gibt sich erfolgreich als Seherin, doch die
Klostermutter versucht hinter diese Fassade zu blicken. Sie mahnt Polly immer
wieder zur Beichte. Da Polly darauf nicht eingeht, wird die Klostermutter Polly
gegenüber immer misstrauischer …
Und Polly weiß noch
gar nicht, dass sie schwanger ist. Das bekommt eine Mitschwester raus, die mit Naturheilverfahren
arbeitet. Erst entwickelte sich zwischen der Schwester Charity und Polly eine
Freundschaft, bis Charity eines Tages bemerkt, dass Polly schwanger ist. Ab
diesem Zeitpunkt wendet sich Charity von Polly ab und bezichtigt sie als eine
Hure, die ihre Fleischeslust nicht zu
beherrschen wusste. Charity ahnte nicht, dass Polly das Kind ihres Vaters in
sich trägt.
Aus Kimbals Nachbarschaft
wird ein Branddetektiv eingeschaltet, der die Ursache dieses Brandes analysieren
soll. Er begibt sich auf die Suche nach den Familienmitgliedern …
Mehr möchte ich nun
inhaltlich nicht verraten. Nur noch ein paar Sätze zum Konzept der Autorin.
Der Roman wird in verschiedenen abwechselnden Perspektiven erzählt. Mal aus der
Sicht von Polly, dann wiederum aus der Sicht des Branddedektivs, aus der Sicht
verschiedener Schwestern … Das hat den Roman noch zusätzlich lebendig gemacht.
Buchbewertung:
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe
Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere 2 Punkte: Authentizität der Geschichte 2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt 2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
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Zwölf von zwölf Punkten.
Weitere Informationen zu dem Buch
Ich möchte mich recht herzlich für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar beim btb-Verlag bedanken.
· Taschenbuch: 416 Seiten
· Verlag: btb Verlag (10. April 2017)
· Sprache: Deutsch
· ISBN-10: 3442714826
· ISBN-13: 978-3442714827
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Gelesene Bücher 2017: 38
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86