Montag, 21. Mai 2018

Joanne K. Rowling / Harry Potter und der Orden des Phönix (2)

Zweite von zwei Buchbesprechung zur o. g. Lektüre  

Ich habe es geschafft, den dicksten Potter auszulesen. Der fünfte Band, den fand ich bisher am anspruchsvollsten. Und leider war das auch der traurigste Band. Man hat hier des Öfteren Potter in seinen schwersten Lebenskrisen erlebt, und ich mit ihm getrauert habe, als er seine wichtigste Bezugsperson an Lord Voldemort verloren hat.

Jede Menge Zettelchen kleben zwischen den Buchseiten, und ich werde diesmal meine Buchbesprechung ein wenig ausweiten, damit ich in Zukunft, nach einer gewissen Zeit, mich mental immer wieder in das Geschehen einbringen kann. Wem die Buchbesprechung zu ausführlich ist, der kann einzelne Unterpunkte einfach querlesen oder überspringen. Dies ist der Vorteil an einer strukturierten Buchbesprechung. Man kann sich die Punkte aussuchen, die man lesen oder überspringen möchte. Trotzdem versuche ich mich auch an einem bedeckten Schreibstil zu halten. Wenn ich die Besprechung mit Hilfe von Unterpunkten gliedere, wird es mir helfen, nicht zu viel von den verschiedenen Handlungen zu verraten.

Sehr viel Stoff bietet das Buch, dass ich schauen muss, was ich hier einbringen werde.

Die Handlung
Wie geht es nun weiter mit der Geschichte in dieser zweiten Buchbesprechung?
Harry Potter bekommt einen Wachtraum, in dem er sieht, wie Mr Weasley von einer Schlange tätlich angegriffen wird und ihn lebensgefährlich verletzt. Potter warnt seine Freunde, niemand möchte ihm so recht glauben, aber tatsächlich, Mr Weasley befindet sich wegen eines Schlangenbisses in der Klinik. Das Abstruse an diesem Traum ist, dass Potter glaubt, dass er die Schlange gewesen sei und er habe Mr Weasley angegriffen und ihn töten wollen. Dahinter würde Lord Voldemort stecken. Potter glaubt, von Voldemort besessen zu sein und fühlt sich in seiner Haut nicht mehr wohl und hat Angst, er könnte von ihm ausgespäht werden. Potter kann nicht mehr richtig schlafen, aus Angst, Voldemort könnte im Schlaf erneut von ihm Besitz ergreifen. Er vertraut sich Sirius und dem Schulleiter an. Der Schulleiter Dumbledor verordnet ihm zum eigenen Schutz Einzelunterricht im Okklumentik bei Prof. Snape. Okklumentik ist eine Kunst, sich vor Wahrträume, wie Potter sie erlebt hat, zu schützen. Die magische Verteidigung des Geistes gegen das Eindringen von außen. Ausgerechnet Prof Severus Snape soll Potter unterrichten, der seinen Schüler partout nicht ausstehen kann. Potter kommt nicht sehr weit mit seinem Unterricht. Es fällt ihm schwer, das Gelernte umzusetzen. Ein Grund mehr für Snape, den Jungen runterzumachen.

Neuer Lehrer Firenze
Die Schule bekommt einen neuen Lehrer, den der Wildhüter Hagrid angeschafft hat. Einen Zentauren namens Firenze, den ich als schülerzugewandt erlebt habe. Allerdings wird dieser Zentaur von seiner Herde verstoßen, da er nun den Menschen dienen würde …  Ein glatter Verrat, die Herde versteht nicht, weshalb Firenze sein Wissen an Menschen weitergibt. Sie fühlen sich von ihm sogar entehrt … Die Zentauren werden es später mit der Lehrerin Umbridge zu tun bekommen ...

Prof Dolores Umbridge
Treibt auf der Schule weiterhin ihr Unwesen.
Sie schafft es, Prof Sybill Trelawney angeblich wegen des schlechten Unterrichts von der Schule zu verweisen.
Die Schülerin Marietta hat den Geheimclub DA verraten, sodass Potter verhört wird. Es droht ihm ein dauerhafter Schulverweis.
Der Schulleiter nimmt den Geheimclub DA auf seine Kappe, daraufhin verliert er seinen Posten als Schulleiter und Prof Umbridge rückt nach, sie wird die neue Schulleiterin. Dumbledore soll nach Askaban geschickt und vor Gericht gestellt werden.

Prof Severus Snape
Noch immer fies Potter gegenüber. Doch später wird klar, weshalb er es in so einer destruktiven Weise auf Potter abgesehen hat. Snape wird aus dem Büro gerufen, als er Potter Okklumentikunterricht erteilt. Er rennt raus, Potter bleibt unerlaubt im Büro und wagt einen Blick ins Denkarium. Dort sieht Potter seine Eltern, Albus Dumbledore, Black Sirius, Remus Lupin und Severus Snape, als sie selbst fünfzehnjährige SchülerInnen auf der Hogwarts waren. Snape war ein unbeliebter Schüler, der den Spitznamen Schniefelus erhalten hatte. Vor allem von dem arroganten James Potter wird er hochgezogen. Das kann Snape nicht vergessen und rächt sich an den Sohn Harry. Harry Potter wird nachdenklich und bekommt Mitleid mit Snape. Er wendet sich an seinen Paten, und möchte wissen, ob sein Vater tatsächlich ein so arroganter Fiesling gewesen sei … Aber Prof Snape rettet Potter auch vor Umbridge, die von ihm das selbsthergestellte Serum namens Veritae haben wollte, um damit herauszufinden, ob Potter bei ihrem Verhör die Wahrheit sagt. Snape gab an, kein Serum mehr auf Vorrat zu haben …

Prof Minerva McGonagall
Habe ich als sehr angenehm erlebt. Bei der Berufsberatung bzw. bei der Punkteverteilung setzt sie sich für Potter ein, während Umbridge Potters Leistung ins Negative zieht, ihn für untauglich hält. Potter will Auror werden. Im Beisein von Dolores Umbridge sagt Minerva McGonagall, dass sie Harry helfen würde, ein Auror zu werden. Eine sehr angenehme Szene.
Auch am Ende sorgt diese Minerva McGonagall für Gerechtigkeit allen Gryfindors-SchülerInnen gegenüber, als sechs der SchülerInnen sich dem Kampf gegen Voldemort im Zauberministerium gestellt hatten.
McGonagall ist selbst verletzlich, wird durch Umbridges miese Zaubereien angegriffen und ins Hospital gebracht.

Zwillinge Fred und Georg Weasley
Erfinden ein Pulver für die SchülerInnen, da sie der Meinung sind, dass sie alle an einer Umbrigitis 😈 leiden würden. Prof Umbridge kann die Zwillinge nicht aus der Schule werfen, da sie freiwillig ihren Abgang machen.  Sie verlassen die Schule ohne Abschluss und eröffnen einen Zauberladen mit Schabernack-Zauber-Artikeln. Ich fand diese Szene recht lustig.

Black Sirius
Hält sich weiterhin versteckt. Immer wenn Potter eine Aussprache gesucht hat, musste er es über den Zauberkamin mit einem Flohpulver machen. Das Flohpulver verhilft ZauberInnen, zu reisen. Wirft man eine Prise von dem Pulver ins Feuer, leuchtet es grün auf, und man kann durch den Kamin treten. Potter machte dies in Umbridges Kamin ...
Er erhält wieder einen Traum, diesmal würde sich Sirius in Gefahr befinden. Er ist stark beunruhigt, erzählt seinen FreundInnen Ron und Hermine und möchte ihm schnellstens zur Hilfe eilen. Sie versuchen Umbridge aus dem Büro zu locken, damit Harry den Kamin benutzen kann, um Kontakt mit Sirius aufzunehmen. Hermine steht draußen und hält Wache. Umbridge war diesmal schneller. Sie erwischt Potter am Kamin, die Wache wurde ausgetrickst … Beide SchülerInnen, Potter und Hermine, werden ausgefragt, mit wem Potter Kontakt aufgenommen habe. Hermine ist schlau und findet einen Weg, sie aus dieser kritischen Situation herauszufinden und führt Dolores Umbridge mit einer Lügengeschichte in den verbotenen Wald zu den Zentauren ...
Die SchülerInnen Ron, Hermine, Neville, Ginny, Luna und Potter machen sich mit Hilfe der Thestralen auf den Weg ins Zauberereiministerium nach London, um Sirius aus der Patsche zu helfen. Hier findet nun ein schwerer Kampf statt … In dem Zaubereiministerium wird Potter mit der Prophezeiung konfrontiert, die in einer Glaskugel gehalten wird.

Ist Potters Zukunft vorhersehbar? Ist sein Tod vorhersehbar? War der Tod seiner Eltern vorhersehbar? Voldemort hatte versucht, Harry als Kind aufgrund einer Prophezeiung zu töten.
  
Zum Scheibkonzept
Wie in den anderen Bänden, allerdings wird in diesem Band erst durch das Ende der Verlauf der Geschichte richtig rund. Ich habe das Ende wie einen geschliffenen Diamanten erlebt. Alles fügt sich zusammen.

Cover und Buchtitel?
Das Buchcover vorne; das könnte der magische Raum der Wünsche sein, in dem Potter 25 SchulkameradInnen bestimmte Zauberübungen beibringt, wie z. B. den eigenen Patronus finden und ihn zielbewusst zum Einsatz bringen. Potters Patronus ist der silberne Hirsch gewesen, der ihm am Anfang dieser Geschichte im Kampf gegen die Dementoren zu Hilfe kam.
Das Buchcover auf der Rückseite; das könnte die Schlange sein, die Mr Weasley lebensgefährlich bedroht hat.
Der Buchtitel, der erschloss sich mir auch erst am Ende. In dem Orden des Phönix befinden sich alle Mitglieder, die gegen Lord Voldemort kämpfen. Auch Prof Snape gehört diesem Orden an.

Ungeklärte Fragen
Wie kam Prof Severus Snape zu seinem Spitznamen  Schniefelus? Ich kann mich einfach nicht mehr erinnern, weshalb Snape diesen Spitznamen erhalten hat. Sicher kann meine Bücherfreundin Tina hier aushelfen.
Nachtrag: Ich habe eine Antwort von Tina bekommen. Ich kürze sie aber ab. Snape hat den Spitznamen erhalten, aufgrund seiner ungepflegten Erscheinung. Auf der ersten Zugfahrt hätte seine Nase getropft, daher der Schniefelus. 

Meine Meinung
Gelungenes Märchen, gelungene Fantasygeschichte. Allerdings finde ich sie für Zwölfjährige inhaltlich etwas zu schwer und zu düster. Sehr traurig fand ich den Verlust um Black Sirius. Die einzige Person, die eng mit Potters Eltern gelebt hatte, ist nun auch nicht mehr vorhanden. Dagegen angenehm fand ich, wie Umbridge ins Verderben gestürzt wird ... Schön fand ich den Zusammenhalt der fünf SchülerInnen Potter gegenüber.
Am Ende sind nun alle Gefahren überstanden, die Prüfungen geschrieben und mit Bravour abgeschlossen, sodass die SchülerInnen wieder für die großen Ferien zurück nach Hause fahren. Eine traurige Zeit für den jungen Harry? Potter ist nicht allein; die ganze Gemeinde steht während der Sommerferien hinter ihm, sollte er von der Verwandtschaft wieder diskriminiert werden. Das wurde den Dursleys sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Na, da bin ich gespannt, ob sie sich im sechsten Band besser benehmen konnten.

Mein Fazit?
In der ersten Buchbesprechung hatte ich ein paar Lücken in meinem Kopf, da ich z. B. das Verhalten von Tante Petunia nicht ganz nachvollziehen konnte, als es darum ging, den Neffen durch den Onkel auf die Straße zu setzen. Sie wusste es zu verhindern. Wovor hatte sie Angst, ihren Neffen auszusetzen? Am Ende kommt die Auflösung. Es war der Schulleiter Albus Dumbledore, der der Tante einen Heuler geschickt hatte, um sie an ihre Pflichten zu erinnern ...

Zur Lesestruktur
Mir hat das gutgetan, die Geschichte zur Mitte hin aufzuteilen, sie in zwei Zeitabständen zu lesen und werde es nun mit allen voluminösen Büchern so handhaben. Es nimmt mir den Druck, zu lange an einem Buch zu lesen, und andere Bücher sonst so lange warten müssen, bis sie dran sind. Vor allem die Rezensionsexemplare, die man gerne sehr zeitnah durchnehmen möchte.

Meine Bewertung
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
 Zwölf von zwölf Punkten.

Und hier geht es zur ersten Buchbesprechung dieses Bandes.
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Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten
oder freundlich sein sollst,
wähle die Freundlichkeit.
(Dr. Wayne D. Dyer)

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