Donnerstag, 23. November 2017

Haruki Murakami / Mister Aufziehvogel

Lesen mit Tina

Klappentext
In Japan nennen ihn konservative Kritiker und Schriftstellerkollegen "batakusai - nach Butter stinkender Wessi", die anderen halten ihn für den Literaturnobelpreisträger der Zukunft. Haruki Murakami polarisiert mit seinen Geschichten und Romanen. Wie seine Helden entzieht er sich der anonymen Masse. Seine Romanfiguren werden in der japanischen Gesellschaft, in der angepasstes Verhalten von existentieller Bedeutung ist, als einsame Wölfe gebrandmarkt. Der 30-jährige Toru Okada in "Mister Aufziehvogel" steigt aus einer Anwaltskanzlei aus und gerät bei der Suche nach seinem Kater mitten in Tokio in eine Traumwelt, in der ihn erotische Verlockungen, aber auch bösartige Intrigen erwarten. Der Brunnen, der Toru den Einstieg in die geheimnisvolle Unterwelt gewährt, ist Zugang zu Vergangenem und Verdrängtem.

Autorenporträt
Haruki Murakami wurde 1949 in Kyoto, Japan geboren und wuchs in Kobe auf. Nach abgeschlossenem Studium verließ er 1975 die Waseda-Universität in Tokio, wo er anschließend sieben Jahre lang Eigentümer einer kleinen Jazz-Bar war.Sein erster Roman, „Wenn der Wind singt“ (1979), brachte ihm den Gunzou-Förderpreis ein. Zusammen mit „Pinball, 1973“ (1980, beide erschienen nur in Japan) und „Wilde Schafsjagd“ (1982, dt. 1991), für den er mit dem Norma-Förderpreis ausgezeichnet wurde, bildet dieser Roman die sogenannte „Trilogie der Ratte“.Zu Murakamis weiteren Veröffentlichungen zählen „Hard-Boiled Wonderland und das Ende der Welt“ (1984, dt. 1995), „Naokos Lächeln“ (1987, dt. 2001), „Tanz mit dem Schafsmann“ (1988, dt. 2002), „Gefährliche Geliebte“ (1992, dt. 2000), „Der Elefant verschwindet“ (1993, dt. 1995) und „Wie ich eines Tages im April das 100%ige Mädchen sah“ (dt. 1996).Von 1991 an lebten Murakami und seine Ehefrau vier Jahre lang in den USA, wo er in Princeton lehrte und den Roman „Mister Aufziehvogel“ verfasste (1994–95, dt. 1998), für den er den Yomiuri-Literaturpreis erhielt. Nach dem Erdbeben von Hanshin und dem Gas-Attentat auf die Tokioter U-Bahn von 1995 kehrte Murakami nach Japan zurück, wo er zunächst Opfer des Attentats und schließlich auch Mitglieder der Aum-Shinrikyo-Sekte interviewte. Die Interviews erschienen in Japan in zwei Bänden; der zweite, „The Place that was promised“ (1998), wurde mit dem Preis der Kuwabara Takeo-Akademie ausgezeichnet. Eine Auswahl aus beiden Büchern wurde 2002 als deutschsprachige Ausgabe unter dem Titel „Untergrundkrieg“ veröffentlicht. Von Haruki Murakami erschienen seitdem „Sputnik Sweetheart“ (1999, dt. 2002), „Nach dem Beben“ (1997, dt. 2003), „Kafka am Strand“ (2002, dt. 2004), die Kurzgeschichtensammlung „Blinde Weide, schlafende Frau“ (dt. 2006), der Roman „Afterdark“ (dt. 2005) und das Sachbuch „Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede" (dt. 2007), die „1Q84“-Trilogie (2010–2011), die von Kat Menschik illustrierten Erzählungen „Schlaf“, „Die Bäckereiüberfälle“ und „Die unheimliche Bibliothek“ (2009–2013) sowie die Neuübersetzung von Murakamis Durchbruchsroman „Gefährliche Geliebte“ unter dem neuen Titel „Südlich der Grenze, westlich der Sonne“ (2013). Zuletzt erschienen der Roman „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ (2014), der die „Spiegel“-Bestsellerliste anführte, und die Erzählungen „Von Männern, die keine Frauen haben“ (2014). Da Haruki Murakami nach langem Zögern seine Einwilligung gab, werden im Jahr 2015 endlich auch die beiden ersten Romane in deutscher Übersetzung veröffentlicht, die in einem Band vorliegen („Wenn der Wind singt/Pinball 1973“).Zu den Preisen, die Murakami in jüngerer Zeit erhielt, gehören der Frank O’Connor Internationale Kurzgeschichtenpreis (Irland, 2006), der Franz-Kafka-Preis (Tschechien, 2006), der Asahi-Preis (Japan, 2006), der Jerusalem-Preis (2009) und der „Welt“-Literaturpreis (2014). Zudem hat Murakami Werke diverser amerikanischer Autoren ins Japanische übertragen, darunter Bücher von F. Scott Fitzgerald, Raymond Carver, John Irving und Raymond Chandler. Seine eigenen Werke wurden bislang in mehr als vierzig Sprachen übersetzt.

Von Murakami habe ich ein Leseprojekt laufen, siehe Label rechts Leseprojekte AutorInnen.

Dies ist nun mein zwölftes Buch, das ich von dem Autor lese.  


Weitere Informationen zu dem Buch

  • Gebundene Ausgabe: 684 Seiten
  • Verlag: DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG; Auflage: 2 (1. April 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 383214479X


2 Kommentare:

monerl hat gesagt…

Liebe Mira,

ich bin sehr auf dieses Leseprojekt gespannt! Ich habe vor vielen Jahren "Gefährliche Geliebte" gelesen und zum Schluss hin fehlte mir der runde Abschluss. Das Buch lies mich etwas enttäuscht zurück. Dann hatte ich es mit "1Q84-Buch 1 und 2" versucht und kurz vor Ende entnervt abgebrochen. Die Geschichte ging einfach nicht vorwärts. Und eine Auflösung der aufgebauten Spannung und der Geheimnisse schien nicht in Sicht! „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ steht noch auf meiner Leseliste. Wenn mich das nicht überzeugen kann, muss ich diesen Autor wohl für mich aufgeben. Deshalb werde ich deine Meinung zu "Mister Aufziehvogel" gespannt verfolgen!

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende,
GlG vom monerl

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Hallo, liebe Monerl,
Murakami ist nicht der Geschmack vieler LeserInnen. Es gibt so viele andere gute AutorInnen. Er pflegt als ein ausländischer Autor eben eine andere Schreibkultur mit viele Metaphern geschmückt. Mir gefällt den darin vorkommente Magische Realismus. IQ84 finde ich grandios. Ich habe einfach nur Glück, dass mir sein Schreibstil zusagt.
Das vorliegende Buch finde ich auch noch gut. Kann sich aber noch wandeln.
Ich grüße dich herzlich, Mira