Sonntag, 4. Juni 2017

Cecilia Ahern / Der Ghostwriter (1)

Lesen mit Anne


Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Die etwas andere Cecilia Ahern. Ein Buch über Bücher … Das Buch liest sich sehr leicht. Man kommt dadurch gut in die Handlungen rein.

Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
Herman Banks hat es vom armen Farmersjungen zum Multimillionär gebracht. Nur ein Wunsch treibt ihn noch um: Er möchte ein Buch schreiben, den großen, vollendeten Roman – und bezieht deshalb mit seiner jungen Frau das abgelegene Anwesen eines verstorbenen Autors in Südengland. Doch statt Inspiration zu finden, gerät Herman in eine mächtige Schreibblockade. Bis er im Zimmer mit der Kollektion alter Schreibmaschinen etwas Unheimliches vorfindet …

Der New-Yorker Herman Banks erleidet eine schwere Ehekrise, da seine junge Frau Amber fremdgeht. Obwohl sie Herman liebt, aber sie fühlt sich in dieser Ehe sehr einsam. Herman verbringt sehr viel Zeit mit seinem Beruf. Von einem Farmersjungen hat er es auch sehr weit gebracht, indem er zu einem Multimillionär aufsteigt. Doch Herman will von seinem Beruf eine Pause einlegen, da er die feste Absicht hat, ein Buch zu schreiben, das sich leicht vermarkten lässt. Er kauft sich ein sehr altes Haus in England, und zieht mit seiner Frau dort hin, so lange, bis das Buch fertig ist. Amber hat durch den Seitensprung ein schlechtes Gewissen und begleitet Herman nach England. Doch Herman kann ihr einfach nicht verzeihen, und straft sie mit einer Beziehungsdynamik, die man als recht eisig bezeichnen kann.

Eisig verhält sich Herman auch seiner Herkunftsfamilie gegenüber. Sein Vater stirbt an den Folgen eines Krebsleidens. Er ignoriert die Anrufe seiner Geschwister und die seiner Mutter …

Ein schier unsympathischer Typ dieser Herman.

Hermann schafft es nicht, nur eine einzige Zeile auf das Schreibpapier zu bringen …

In dem alten Haus passieren zudem noch ominöse Dinge. Es verschwinden so nach und nach wertvolle Objekte. Mit jedem Gegenstand, der verschwindet, entsteht eine Buchseite. Man hat es mit diesem Ghostwriter zu tun, der unsichtbar bleibt. Im Laufe des Geschehens wird das Haus immer leerer, dafür wächst der Stapel auf dem Schreibtisch. Amber bekommt Angst, während Herman Gefallen daran findet, denn das Buch scheint nun Form anzunehmen. Die Autorin lässt uns Leserinnen an der Geschichte teilnehmen. Man bekommt es demnach hier also auch mit einer Parallelgeschichte zu tun. Es geht um einen Mörder, der seine Frau umgebracht hat …

Hat diese Geschichte vielleicht etwas mit Herman und Amber zu tun? Irgendwann verschwindet auch Amber ganz plötzlich. Und das Verschwinden hört auch nicht mit Amber auf ... Anne und ich sind uns einig, dass es etwas mit dem Ghostwriter zu tun haben muss.

Mehr möchte ich nun nicht verraten.

Mein Fazit zu dem Buch?

Niemand weiß, wer dieser anonyme Ghostwriter ist. Weder die Figuren in dem Buch, noch die Leserinnen. Auch die Polizei kann diesen Spuk nicht aufklären. Anne und ich haben uns gefragt, was die Autorin mit diesem Buch beabsichtigen wollte? Viele Fragen entstehen am Ende des Buches. Es gibt aber keine Antworten. Ist es eine Spukgeschichte? Ist der Ghostwriter ein Geist? Denn die Dinge verschwinden nicht erst, wenn Herman und seine Frau das Haus verlassen  ...  Vieles schneidet die Autorin in der Geschichte an, ohne etwas geklärt zu haben. Ich vermute mal, sie wollte eine künstliche Spannung erzeugen, die ihr so gar nicht gelungen ist. Wirkt eher das Gegenteil, es wirkt vielmehr konzeptlos. Die Figuren wirken auf uns auch nicht überzeugend, sondern eher abgeflacht.

Wenn mir ein Buch nicht besonders gut gefällt, färbt sich das auf meine Buchbesprechung ab. Dann habe ich nicht so viel Lust, mich damit auch noch schriftlich zu befassen. Solche Bücher empfinde ich eher als unnötige Zeitfresser.

1 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
0 Punkte: Differenzierte Charaktere
0 Punkte: Authentizität der Geschichte
1 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

Sechs von zwölf Punkten.


Telefongespräch mit Anne

Gestern Abend habe ich Anne eine kurze Sprachnachricht zukommen lassen, dass ich mit dem Buch durch sei und es mich nicht wirklich berührt haben würde. Es habe mich nicht wirklich überzeugen können. Irgendwie war ich nach dieser Novelle richtig ausgehungert und teilte dies auch Anne mit, dass ich nun Lust hätte, ein anständiges Buch zu lesen. Etwas Handfestes. Ein Buch, in dem alles stimmig sei. Der Plot, die Figuren, eine natürliche Spannung, Authentizität, Humor, Tiefgang …
Anne antwortete mir, dass sie sich das vorstellen könne. Anne ist ein Fan in dem Genre Bücher über Bücher. Ich war davon überzeugt, dass sie mehr aus dem Buch herausziehen würde als ich es tat. Umso erstaunter war ich heute Morgen über ihren Anruf. Anne war nun auch mit dem Buch durch und sie hat meine Eindrücke geteilt. Ihre Sicht zu dem Buch ist hier zu entnehmen, Anne, die ein paar Details mehr als ich preisgegeben hat. .

Weitere Informationen zu dem Buch

·         Taschenbuch: 160 Seiten, 8,99 €
·         Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (26. November 2015)
·         Sprache: Deutsch
·         ISBN-10: 3596196051

Und hier geht es auf die Verlagsseite. 

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