Montag, 6. Juni 2016

Elizabeth Joy Arnold / Einundachtzig Worte (1)

Lesen mit Anne ... 


Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Phänomenal …

Ich bin keine Klappentextleserin, weil ich den Klappentext meist nur überfliege und auch ganz schnell wieder vergesse, sobald ich mich für das jeweilige Buch entschieden habe. Ich lasse mich oft von dem Cover verleiten. Ich erwartete hier eine Geschichte von Büchern über Bücher. Die Bücher tauchten in diesem Roman auch auf, aber sie waren nicht der Mittelpunkt dieser romanhaften Erzählung, auch wenn immer wieder Bücher, Lesezimmer und Bibliotheken mit in dem Kontext eingewoben waren …

Von der ersten bis zur letzten Seite fand ich den Inhalt spannend. Eine überaus interessante und gleichzeitig komplizierte Familiengeschichte, in der ich häufig den Atem anhalten musste, wenn ich langsam ungeduldig wurde, weil die Autorin die LerserInnen an der langen Leine hält … Die Handlungsstränge waren sehr raffiniert geknüpft und auch die vielen verschiedenen Erzählperspektiven haben das Ganze aus meiner Sicht noch aufgetrumpft.

Während des Lesens und gleich zu Beginn stellten sich mir jede Menge Fragen, ich stellte verschiedene Hypothesen auf, weil die Autorin sich mit der Auflösung diverser Fragen einfach viel Zeit gelassen hat. Ich habe mich in mancher Hinsicht getäuscht, doch eine Hypothese konnte bestätigt werden, aber ich werde mich hüten, Näheres dazu zu schreiben.

Anfangs dachte ich, bei den Sinclairs handle es sich um eine Sektenfamilie. Einige Textstellen ließen mich dies vermuten. Außerdem stimmte mich die Erziehung der Kinder sehr kritisch, da sie nicht einmal eine öffentliche Schule besuchen durften und von der Außenwelt komplett abgeschirmt lebten, wäre da nicht Chloe, die in die Familie eindringt und mit den Sinclair-Kindern groß wird. Chloe hat sich sehr zu diesen Kindern hingezogen gefühlt, bis sie später mit dem Jungen Nate eine partnerschaftliche Beziehung knüpft.
Die Kinder wurden von der Mutter zu Hause unterrichtet, der Vater, sehr dogmatisch religiös, führte eine ganze Kirchengemeinde. Da Chloe nicht dieser Gemeinde angehörte, versucht er, diese Beziehung zwischen ihr und seinen Kindern zu kappen …

Die Geschichte ist so komplex, dass ich gezwungen bin, mich darin kurz zu halten und schließe mit folgendem Zitat:
Die Lebensgeschichte jedes einzelnen Menschen ist trillionenmal vielschichtiger, als das mit Worten zu beschreiben ist. 
  
Mein Fazit?

Mich hat auch das Ende noch sehr nachdenklich gestimmt, und es wird mich noch einige Tage beschäftigen. Ich muss mir große Mühe geben, kein moralisches Urteil zu fällen, da jeder Mensch seine Gründe hat, weshalb er so geworden ist, wie er ist ...

Das Buch erhält von mir zehn von zehn Punkten. 


Austausch mit Anne

Auch Anne war von dem Buch sehr angetan. Sie konnte mit dem Lesen nicht mehr aufhören, wären da nicht die aufgezwungen Pausen durch diverse Alltagspflichten … Und hier geht es per Mausklick zu



 Weitere Informationen zu dem Buch 

Ich möchte mich recht herzlich für dieses schöne Rezensionsexemplar beim DIANA-Bücherverlag, Bloggerportal in München, bedanken.

  • Broschiert: 544 Seiten
  • Verlag: Diana Verlag (12. Oktober 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453358007
  • ISBN-13: 978-3453358003
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Gelesene Bücher 2016: 33
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


2 Kommentare:

Anne hat gesagt…

Ja, liebe Mira, da hast Du ein richtig gutes Händchen gehabt mit der Buchauswahl für unsere gemeinsame Runde. Eine rundherum gelungene Geschichte.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Vielen Dank, liebe Anne ...