Eine Buchbesprechung zur
o. g. Lektüre
Selten schaffe ich es, nach
einem langen Arbeitstag hundert Seiten am Stück zu lesen. Bei diesem Buch war
dies eine Leichtigkeit. Ich hatte es schon nach zwei Tagen durch. Es ist in
einer sehr saloppen, seichten Sprache geschrieben, die ich eigentlich so gar
nicht gewöhnt bin.
Oftmals war mir die Sprache
sogar ein wenig zu trivial, und manchmal zu sentimental. Verschiedene Tiere im Wald, die
zum Beispiel zwischen den Stämmen
hindurch huschten, und jede Neuigkeit weitertrugen. Brrrr. Da rollen sich
mir die Fußnägel hoch.
Zur Erinnerung gebe ich erneut
den Klappentext rein:
Die Geschichte von Tom und Annkathrin. Von lustig bis traurig. Von der Ostsee bis nach Föhr. Auf einem gefrorenen See in Ostholstein zieht Annkathrin auf Schlittschuhen ihre Kreise, als ihr ein Mann auffällt, der sich offenbar ins Eiswasser stürzen will. Beim Versuch, ihn zu retten, stürzt sie schwer. Der Mann rettet nun sie. Wie immer hat ihm das Leben einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ein paar Monate später treffen sie sich wieder und erleben zusammen einen wunderschönen Sommer. Doch Toms Schwermut ist nicht so einfach mal aus der Welt zu schaffen, und auch über ihrem Leben liegt ein dunkler Schatten. Kann es eine Zukunft für sie beide geben.
Auch die Themen, die darin
behandelt wurden, teilweise sehr schwermütige Themen, waren nach meinem Geschmack
sehr oberflächlich dargestellt. Probleme wurden immer recht schnell gelöst ...
Leider hielt das Buch für mich
keine Überraschungen bereit. Alles war für mich so leicht vorherzusehen, obwohl
sich der Autor bemüht hat, seine Inhalte spannend aufzuziehen, wie man das ganz
besonders am Schluss sehen kann.
Auch sein Witz berührte mich
nicht. Das war nicht meine Art von Humor. Ein Beispiel:
Annkathrin befindet sich in
einem ungemütlichen Gespräch mit den Bankern, die ihre Eltern gut kannten und
die Banker dies nochmals zum Ausdruck brachten. Daraufhin Annkathrins Gedanken:
Noch einen Satz über meine Eltern, dann grille ich dich.
Muss man das lustig finden?
Mein
Fazit?
Das Buch wirkte auf mich sehr
realitätsfern und wenig authentisch, auch was das Auftreten der Figuren
betrifft …
Daher weiß ich schon jetzt,
dass ich mir keine Bücher mehr von Mommsen zulegen werde. Für mich war er ein
absoluter Fehlgriff.
Und trotzdem habe ich heute auf
meiner Dienststelle eine Leserin finden können, für die dieser Schreibstil
genau der richtige ist. Ich hatte das Buch dabei, es vorgestellt, ein wenig darüber berichtet, und die Leserin wurde
daraufhin neugierig. Sie hat sich Autor und Buchtitel notiert, und wird sich
das Buch unbedingt zulegen.
Und so soll es auch sein, finde
ich. Jede Autorin und jeder Autor finden genau die Leserinnen und Leser, die zu ihnen
passen.
Dazu fällt mir Kurt Tucholsky
ein, dessen Zitat gestern auf unserer Facebook-Literaturseite herumkursierte:
Der Leser hat´s gut: Er kann sich seine Schriftsteller aussuchen.
Weitere Informationen zu dem Buch:
Ich möchte mich nochmals recht herzlich für dieses zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar beim Rowohlt-Bücherverlag bedanken.
Ich möchte mich nochmals recht herzlich für dieses zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar beim Rowohlt-Bücherverlag bedanken.
Broschiert: 272 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Verlag;
Auflage: Originalausgabe (26. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499271311
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