Eine Buchbesprechung zur
o. g. Lektüre
Dies ist einer der besten Krimis, den ich bisher
gelesen habe. Wobei ich ja keine klassische Krimileserin bin. Ich habe also
nicht so viel Ahnung davon. Denn ich glaube, für einen richtigen Krimileser ist
dieser hier nicht wirklich glaubwürdig, denn auch mich stimmte er ein wenig
kritisch. Da wird jemand des Mordes beschuldigt, ohne dass tatsächlich ausreichende
Beweise dafür vorliegen, während die wahren Täter frei herumlaufen und weiter
ihr Unwesen treiben. Dies erklärt vielleicht auch, weshalb die Juristerei in
England hier im Buch äußerst kritisch betrachtet wird. Sie halten einen unschuldigen Menschen namens Steve
Mitchell fest, weil der Mord zu einem anderen Menschen mit den Instrumenten begangen
wurde, die Mitchell gehörten … Wie dumm kann ein Mörder sein, der seine Spuren am
Tatort nicht verwischt? Dies stimmte mich gleich zu Beginn des Buches kritisch,
denn Mitchell wirkte auf mich alles andere als dumm und so wusste ich sofort,
dass er unmöglich der Mörder sein konnte. Doch das Gericht sah das anders, da Mitchell
und der Ermordete zu Lebzeiten noch dazu Erzfeinde waren. Aber auch das beweist noch lange keinen
Mord ...
Aber trotzdem hat mir der
Krimi gefallen und er bekommt von mir gleich vorneweg zehn von zehn Punkten. Er
war bis zum Schluss spannend und der Erzählstil wirkte auf mich recht
authentisch.
Zur Erinnerung gebe ich
erneut den Klappentext rein:
Geoffrey Mason ist erleichtert, als sein Mandant – ein brutaler Schläger – hinter Gitter kommt. Doch Freiheit und Strafe liegen nur einen Richterspruch voneinander entfernt: Als das Gericht das Urteil revidiert, wird das Verhältnis zwischen Anwalt und Klient zum Albtraum ... »Schuldig«, befinden die Geschworenen. Und das Gericht folgt dem Urteil der Jury. Selbst der Verteidiger, Geoffrey Mason, hat dem nichts hinzuzufügen. Insgeheim findet er sogar, dass die acht Jahre Gefängnisstrafe zu wenig sind, denn der jugendliche Schläger hat eine ganze Familie auf dem Gewissen. Es ärgert ihn, dass er die Verteidigung dieses Jungen überhaupt übernommen hat. Und noch etwas ärgert ihn: Wegen dieses Prozesses am Old Bailey verpasst er das Amateurrennen in Cheltenham. Bei dem er gute Chancen gehabt hätte, zu siegen. Auf dem Turf vergisst Anwalt Mason jeweils alles, was mit Strafrecht zu tun hat. Umso mehr erschrickt er, als gerade dort, wo er Zerstreuung sucht, ein Verbrechen geschieht – und er noch dazu selbst bedroht wird.
Da man aus Krimis nicht so viel verraten darf, halte
ich mich kurz. Wie aus dem Klappentext hervorgeht, wird der junge Anwalt Geoffrey
Mason von dem wahren Mörder namens Julian Trent bedroht, der wiederum Komplizen
haben musste …
Auf mich wirkten die vielen Verbrechen wie eine
organisierte Kriminalität …
Julian Trent und seine Freunde und Verwandten zerstörten Menschenleben auf Schritt und Tritt, indem sie anständigen Leuten Gewalt antaten und sie dazu brachten, Dinge zu tun, die sie normalerweise nie tun würden; sie beugen das Recht, wie es ihnen passte, und alle anderen konnten sehen, wo sie blieben-auch ich.
Mason bekam immer wieder Anrufe von Anonymus mit
folgendem Wortlaut:
BRAVER KLEINER ANWALT,
ICH BEOBACHTE SIE AM MITTWOCH IN OXFORD. HOLEN SIE MITCHELL NICHT GEGEN KAUTION RAUS. SCHÖN DEN FALL VERLIEREN, SONST WIRD JEMAND VERLETZT.
Mason spürte am eigenen Leib recht schnell, dass Julian Trent und Co
seine Drohungen sehr wohl wahr zu machen wussten ...
Mehr verrate ich nicht.
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Auch nach der schwärzesten Nacht geht
immer wieder die Sonne auf.
(Agatha Christie)
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