Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre
Der Autor gebraucht zwar jede Menge Fremdwörter, das zeichnet das Werk nach meinem Geschmack aber noch lange nicht als literarisch bedeutsam aus. Literarisch hat es meiner Meinung nach recht wenig Anspruch.
Der Autor gebraucht zwar jede Menge Fremdwörter, das zeichnet das Werk nach meinem Geschmack aber noch lange nicht als literarisch bedeutsam aus. Literarisch hat es meiner Meinung nach recht wenig Anspruch.
Selten
erlebte ich ein Buch, in dem mir komplett alle Literaturfiguren unsympathisch
waren. Auch ihre Handlungen waren oftmals wenig authentisch und leicht zu durchschauen.
Zur
Erinnerung gebe ich nochmals den Klappentext rein:
Ein letztes Mal wollen die Jansens zusammen feiern, doch ihr Fest endet fatal. Hennings Chronik einer musterhaften Familie ist eine aberwitzige, rabenschwarze menschliche Komödie, ein Mosaik aus Hoffnung, Glück, kleinen und großen Schrecken – ein Buch des Lebens.Über Taunus und Rhön gehen sintflutartige Regenfälle nieder. Sie sind Vorboten eines Orkans, der die Familie Jansen mit aller Zerstörungskraft trifft: Weil Johanna Jansen, die 80-jährige Patriarchin, in ein Wohnstift ziehen will, möchte sie ihre Kinder noch einmal um sich versammeln. Doch der Lebensabend wird für sie zur Sonnenfinsternis: Plötzlich verschwindet ihr Lebensgefährte, und ihr ältester Sohn sieht sich von einer tödlichen Krankheit bedroht, während sein jüngerer Bruder aus der Psychiatrie flieht. Auch Johannas Tochter begibt sich auf eine Reise, die für sie und ihren untreuen Mann zur Tortur gerät, derweil ihr Enkel um die Liebe seines Lebens kämpft. Als die Jansens ein letztes Mal zusammenfinden, ziehen erneut dunkle Wolken auf. Es sind die Schatten des Kleinmuts und der Angst, der Geltungssucht und Lieblosigkeit – die Schatten einer deutschen Familie.
Besonders
klug kamen mir die Leute nicht vor. Zum Beispiel wurde ein Suizid vonseiten
einer Person künstlich initiiert, und die Frau dieser Person kam nicht mal
dahinter, dass an dem sog. Suizid etwas faul sein könnte, während mir das schnell
klar wurde und ich auch die Abläufe des sogenannten Suizidenten durchschaut hatte. Besonders seine
Frau erwies sich mir diesbezüglich als besonders dümmlich.
Des Weiteren war recht auffallend, dass die Personen sehr oft
in ihren trivialen sexuellen Handlungen beschrieben wurden. Ich weiß nicht,
weshalb ich wissen muss, dass jemand auf die Toilette muss, um seinen Darm zu
entleeren? Warum muss man geistig dabei sein, wenn der Darm entleert wird und
welches Klopapier dieser Jemand benutzt?
Eine andere verspürt gerade einen Harndrang, und um den Weg
abzukürzen, rennt sie schnell auf die Gästetoilette und sieht, dass darin noch
der Kot ihres Mannes lag, der vergessen hatte, die Spüle zu tätigen. Auch er hatte es eilig.
Sie rennt nun
schnell nach oben auf die Toilette, zog ihren Schlüpfer herunter … Man könnte daraus eine Komik machen, aber dafür war es nicht komisch
genug.
Bei einem anderen bestand der Verdacht auf Blasenkrebs,
permanente Blutspuren im Urin.
Eine andere kämpfte mit Bakterien im Unterleib.
Der Beispiele gibt es noch genügend und verweise auf das
Buch ...
Und der
Ton in dieser Familie, den ich konstant als aufbrausend, unfreundlich und
hinterhältig empfand.
In jeder
Handlung denkt ein Gesprächspartner destruktiv über den anderen. Selbst gegenüber
von Freunden.
Sollten
diese Figuren das Abbild der neuen deutschen Gesellschaft sein?
Also,
mich hat es nicht überzeugt.
Die
Themen erwiesen sich mir alle als recht gewöhnlich und alltäglich. Das Leben
ist gewöhnlich und alltäglich, das ist wohl wahr, aber es kommt darauf an, wie
man die Themen verpackt, dass sie trotzdem interessant und spannend wirken, und man Lust
bekommt, das Buch zu lesen.
Das Buch
liest sich recht locker, also, sich nicht wegen der vielen Fremdwörter
abschrecken lassen.
Tja, die Frankfurter Rundschau hat das Buch im Klappentext so hochgelobt
und da sieht man, dass man auf Werbeslogans nicht viel geben sollte.
Fazit:
Mich hat
das Buch einfach nur enttäuscht. Menschlich haben die Figuren alle durchweg
versagt.
______
Wie können die Toten wirklich tot sein, solange sie noch
durch unser Herz wandern?
(C. McCullers zitiert aus einer alten Indianerlegende).
Gelesene Bücher 2014: 29
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