Montag, 24. September 2012

Gaston Leroux / Das Phantom der Oper (1)


Eine kurze Buchbesprechung der o. g. Lektüre

Das Buch, das ich soeben mit ein wenig Verzögerung durchbekommen habe, hat mir recht gut gefallen. Ich wollte es gestern Abend abschließen.

Mich hat der Inhalt ein wenig an den Glöckner erinnert, nur ist dieser viel schauriger. Ich weiß nicht, was ich zu dem Buch sagen kann. Es hat mir gefallen, aber die tiefere Bedeutung ist mir noch verschleiert  geblieben. Das Buch liest sich wie ein Märchen.

Was mir zu der tieferen Bedeutung einfalle könnte, wäre, dass ein menschliches Wesen, das nicht über viel körperliche Schönheit verfügt, trotzdem ein Herz und Gefühle hat. Auch das Phantom war in seinem Inneren ein fühlendes Wesen und hatte ein gutes Herz. Die Gesellschaft, zuallererst die Eltern, machten schließlich erst richtig das, was er geworden ist. Ein Wesen, das man der Gesellschaft nicht zumuten kann... .

Ähnlich wie beim Glöckner so hat auch diese schaurige Person, das Phantom namens Eric, sich in ein hübsches junges Mädchen verliebt und sie in seinen Fängen gehalten. Er trägt eine Maske, um sein skeletthaftes Gesicht zu verdecken. Eric hält sich in den untereren Gängen auf, man bekommt den Eindruck, er stammt aus der Unterwelt, aus dem Reich der Toten.

Das Phantom wurde in Rouen geboren, seine Eltern erschraken bei seiner Geburt. Sein Vater war Bauunternehmer und schämte sich für den Anblick seines Sohnes. Als Eric alt genug war, verließ er sein Elternhaus, da seine schreckliche Visage die Eltern immer mehr erschreckte und ihn verabscheuten. Er zog durch die Gegenden, wurde von Zirkusleuten aufgenommen und in die Arena gesteckt, wo er als lebenden Leichnam" auftrat, bis er schließlich ganz von der weltlichen Bühne verschwand, und sich nur noch in den Nächten an die Oberfläche drängt..

Das Buch beginnt mir einem Vorwort, aus dem die Pariser Oper hervorgeht, im Jahre 1877  und das Phantom vorgestellt wurde. Der Erzähler berichtete von dem Phantom, das es wirklich gegeben haben soll, auch wenn manche es als Schalartarnerie abtaten.

Das Phantom hatte viel Macht. Es besetzte auch die fünfte Loge in der Oper und setzte sich für die Gerechtigkeit ein.... . z.B. die Logenschließerin, die durch die beiden Theaterdirektoren schlecht bezahlt wird, bekommt ein sattes Gehalt, das sie dem Phantom zu verdanken hat.

Verliebt hat sich das Phantom in die hübsche Christine Daaé, die Opernsängeririn ist und die Grechtenstimme erhalten hat aus dem Faust. Zwischen Christine und dem Gretschen weisen aus meiner Sicht Parallelen auf... .

Christines wahrer Gefährte ist allerdings ihr Jugendfreund Raoul, die sich von Kindesbeinen an kannten und sie sich die ewige Liebe versprochen hatten. Später, im erwachsenen Alter, machte das Phantom  die Liebe zwischen den beiden jungen Leuten erst unmöglich. Das Märchen wird immer schauriger.

Raoul tut alles, um seine Geliebte aus der Unterwelt zu befreien, wobei er erst Schwierigkeiten hatte, an Dämonen und Geister zu glauben und tat dies anfangs als Aberglaube ab. Christine musste das Geheimnis mit dem Phantom für sich behalten und zeigte sich Raoul gegenüber abweisend, um ihn nicht zu gefährden. Raoul lässt nicht locker... , bis er in dieses Geheimnis eingeweiht wird, und beschließt, das Phantom zu suchen, um es zu töten... .

Ich mache hier Schluss und bin neugierig auf das Musical und auf die Verfilmung. Beide Produktionen habe ich mir heute bestellt.

____________________________________


„Die rechte Vernunft liegt im Herzen“ (Theodor Fontane)

Gelesene Bücher 2012: 68
Gelesene Bücher 2011: 86