Sonntag, 5. Januar 2020

Ian McEwan / Die Kakerlake

Klappentext  
Jim Sams hat eine Verwandlung durchgemacht. In seinem früheren Leben wurde er entweder ignoriert oder gehasst, doch jetzt ist er auf einmal der mächtigste Mann Großbritanniens – und seine Mission ist es, den Willen des Volkes in die Tat umzusetzen. Er ist wild entschlossen, sich von nichts und niemandem aufhalten zu lassen: weder von der Opposition noch von den Abweichlern in seiner eigenen Partei. Und erst recht nicht von den Regeln der parlamentarischen Demokratie. Ian McEwan verneigt sich vor Kafka, um eine Welt zu beschreiben, die kopfsteht. »Als Jim Sams, klug, doch beileibe nicht tiefgründig, an diesem Morgen aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in eine ungeheure Kreatur verwandelt.«Eben noch eine Kakerlake, die im Westminster-Palast mit unzähligen Artgenossen hinter der Täfelung gelebt hat, ist Jim nun als Mensch aufgewacht. Und zwar nicht irgendein Mensch: der britische Premierminister.Auch wenn das Leben mit zwei statt sechs Beinen am Anfang seltsam ist, weiß Jim relativ schnell, wie man sich in Downing Street Nr. 10 und in der britischen Politik zurechtfindet. Und er weiß auch, dass er eine Mission hat: Er muss den Willen des Volkes durchsetzen. Koste es, was es wolle.


Autorenporträt
Ian McEwan, geboren 1948 in Aldershot (Hampshire), lebt bei London. 1998 erhielt er den Booker-Preis und 1999 den Shakespeare-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung. Seit seinem Welterfolg ›Abbitte‹ ist jeder seiner Romane ein Bestseller, zahlreiche sind verfilmt worden. Ian McEwan ist Mitglied der Royal Society of Literature, der Royal Society of Arts und der American Academy of Arts and Sciences. Im Mai 2019 erst erschien sein erfolgreicher Roman ›Maschinen wie ich‹.
Meine ersten Leseeindrücke
Mich haben die ersten Seiten natürlich an Kafkas Gregor Samsa erinnert, nur dass bei McEwan der Käfer es schafft, sich vom Rücken wieder zurückzurollen, und begibt sich raus in die Welt, erst orientierungslos, dann doch eher von seinen Instinkten geleitet, rannte er auf eine Gruppe von mehreren Fotografen zu, lief in ein offenes Haus, die Treppen hoch, immer in der Angst, von Menschenschuhen zerquetscht zu werden, als er die Treppen hoch krabbelte, als er sich im Zimmer des Premierministers befand und das Gespräch mit seinem Berater belauschte …

Diese Erzählung ist eine Polit-Satire zur Brexit – Thematik. Mir ist diese Thematik sehr willkommen, endlich mal eine kritische Stimme zu den Engländer*innen und deren EU-Austritt. Ich bin erstaunt, dass Brüssel und hier in Deutschland die Merkel das Spiel mitspielen, dieses Hin- und Her ... würde sich ein südliches EU-Land so verhalten, hätte es schon längst Prügel einsacken müssen und sie hätten den Ruf als Antieuropäer weg. Was Bitteschön sind die Engländer*innen, die hauptsächlich den Austritt avancieren, auch, weil sie Angst vor einer Flüchtlingswelle haben? Die bösen Flüchtlinge. Was haben einst die Engländer mit den Indern gemacht? 




Ich bin auf diese Novelle gespannt, besonders auch, weil sie nicht so gut bei den Leser*innen abgeschnitten hat, und ich neugierig auf meine eigene Leseerfahrung bin.

Mit dem Anfang tat ich mir etwas schwer. Bin nicht so leicht rein gekommen.

Weitere Informationen zu dem Buch

·         Gebundene Ausgabe: 112 Seiten
·         Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (27. November 2019)
·         Sprache: Deutsch, 19,-€
·         ISBN-10: 3257071329

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