Fünf Tage habe ich dort mit meiner Freundin
Tanja verbracht. Vom 01. August bis 05. August 2019.
Fünf
Tage werde ich retrospektivisch aufzeichnen. Jeden Tag einen.
Fünf Tage in Dublin, in einem wundervollen vier
Sterne Hotel waren wir einquartiert. Ein hoch fürstliches Frühstücksbuffet zu jedem
Tagesbeginn, mit sehr netter Hotelbelegschaft. Das Mespil Hotel, in der 50-60 Mespil Road, Dublin 4,
in der Nähe des Zentrums der Stadt, kann ich bestens weiterempfehlen.
Ich
war aufgeregt, weil ich seit 12 Jahren nicht mehr verreist bin. Ich hatte vor
zwölf Jahren meinen traumatisierten Kater Momo zu mir geholt, den ich nicht
zurücklassen konnte, da Momo es mit meinem Fortgehen mit einem erneuten Verlust
in Verbindung gebracht hätte. Momo habe ich vor zwei Jahren einschläfern
lassen, weil er an Krebs erkrankt war. Nun habe ich noch zwei Katzen, aber die
beiden anderen haben kein Trauma in der Art, wie Momo es hatte. Trotzdem werde
ich nicht lange wegsein, immer nur fünf bis sechs Tage, weil meine andere
Katzendame meine Abwesenheit in der Art nicht kennt. Glücklicherweise gibt es eine
Familie bei uns im Haus, die auch eine Katze haben, und wir uns bei Reisen gegenseitig
die Haustiere betreuen. Das hatte ich viele Jahre zuvor noch nicht.
Natürlich
war ich aufgeregt, weil ich so viele Jahre nicht mehr verreist bin und ich
nicht wusste, ob meine Englischkenntnisse dafür noch ausreichen. Außerdem habe ich
mich für Tanja verantwortlich gefühlt, da sie gar kein Englisch kann, und ich
wollte für uns beide alles richtigmachen.
Den
ersten Tag begannen wir in Dublin recht früh, da wir mit der Lufthansa um 7:15
Uhr von Frankfurt aus geflogen sind. Wir waren um 10:30 Uhr im Hotel. Eigentlich wollten wir
beide ein eigenes Zimmer, aber diese wären für jeden jeweils 300,- € teurer
geworden. Umso mehr haben wir uns dann gefreut, als wir an der Rezeption gefragt
wurden, ob wir gemeinsam in einem Bett schlafen wollen oder zwei separate
Betten haben wollten. Klar, dass wir uns für die zwei separaten Betten
entschieden haben. Im Zimmer angekommen, fragte mich meine Freundin Tanja,
welches Bett ich haben wollte, und sie überließ mir das größere.
Geht
es mit uns beiden gut? Tanja ist ein ganz anderer Mensch als ich, sie hat ganz
andere Hobbys als ich, denn mich hat es durch die die Musik nach Dublin
verschlagen, während Tanja sonst immer in den Süden gereist ist. Mal etwas anderes, sagte sie, als sie
sich meiner Reise anschließen wollte. Ja, und die Schriftsteller, auf die war
ich auch neugierig. James Joyce, Oscar Wilde wollte ich besuchen. Tanja ist
immer schön mitgedackelt, obwohl sie
gar nichts mit Literatur am Hut hat. Doch was uns verbindet ist unser
Menschenbild …
Zum
Geburtstag habe ich von meiner Familie eine Fitnessuhr geschenkt bekommen, die
in Irland zum vollen Einsatz gebracht wurde. Am ersten Tag in Dublin haben wir
über 25000 Schritte geschafft, da wir auf die öffentlichen Verkehrsmittel
verzichtet haben. Wir wollten Dublin auf eigene Faust erst mal erkunden.
Aber
ganz so ziellos waren wir nicht, denn ich wollte unbedingt ein Musikgeschäft
aufsuchen, um Musiknoten zu der traditionellen irischen Musik zu kaufen.
Ich liebe irische Musik, vor allem auch irische Balladen.
Mithilfe
meiner Navigation mit dem Handy konnten wir das Musikhaus finden, aber leider führte es nur Musikinstrumente, aber keine Musiknoten. Der Mitarbeiter schrieb mir
eine Adresse zu einem anderen Musikhaus auf, wo ich Musiknoten erwerben könne.
Tatsächlich haben wir dieses Geschäft mit etwas Mühe finden können und so habe ich
dort im Sortiment sechs Notenbücherfinden können, die ich noch nicht in meinem Repertoire
hatte. Ich war so beseelt von Glück, denn in Deutschland konnte ich keine neuen
Notenbücher finden, da ich schon fast alle im Bestand hatte.
Danach
war der Tag schon um, und so sind wir wieder zurück ins Hotel. Mittaggegessen
hatten wir im Stadtzentrum, in einem Pub, das uns aber nicht sonderlich
geschmeckt hat, da es sehr fettlastig war, und wir beschlossen haben, die nächsten
Tage in ein nobles Restaurant einzukehren.
Im
Hotel hatte ich keine Langeweile, denn ich hatte viele Fotos geschossen, die
ich sortiert hatte, um sie meinen Freund*innen auf Facebook und auf WhatsApp zu
teilen, denn viele waren neugierig, wie ich Irland erleben würde.
Und
ich hatte mich weiter kundig machen wollen, wo die Reise am nächsten Tag gehen
sollte. Habe mich mit meinem Reiseführer und mithilfe des Internets informiert und vorbereitet.
Tanja
hat sich in der Zwischenzeit mit dem TV beschäftigt. Es gab aber nur ein deutsches
Programm, und zwar ARD. Sie wollte Nachrichten schauen …
Dies
war unser erster Tag in Dublin. Wir waren von der Stadt so verblüfft, weil es
eine so vielfältige und eine so bunte Stadt gewesen ist. Die öffentlichen
Verkehrsmittel waren in Bezirke unterteilt, und so hatten Bus und Straßenbahn von Bezirk zu Bezirk eine andere Farbe. Die Häuser waren bunt, rote, gelbe,
grüne Türen mit schönen Motiven als Türglocke. Da ich Farben so liebe, kommt mir dieses Bunte sehr gelegen.
Auch
die Menschen waren symbolisch betrachtet bunt, sie waren locker. Die
Verkehrsregeln wurden von den Passanten, obwohl überall Ampeln standen, alles
andere als respektiert. Und die Autofahrer hielten an, obwohl sie grün hatten.
Niemand hat gehupt. Tanja war zögerlich, ich aber habe mich den Iren angepasst,
und hatte schließlich auch nicht mehr diese Art von Verkehrsregeln beachtet und bin bei Rot auf die andere Straßenseite marschiert. Gebracht hat mir das nicht viel, keine Zeitersparnis, da ich drüben auf Tanja warten musste.
Verblüfft hatte uns auch der Saint Stephen´s Green Park, der von Möwen und Menschen übervölkert war. Viele Menschen verbrachten dort ihre Pausen, nahmen im Park ihren Lunch ein, dass wir durch die Menschenmasse etwas abgeschreckt waren.
Verblüfft hatte uns auch der Saint Stephen´s Green Park, der von Möwen und Menschen übervölkert war. Viele Menschen verbrachten dort ihre Pausen, nahmen im Park ihren Lunch ein, dass wir durch die Menschenmasse etwas abgeschreckt waren.
So,
morgen Abend berichte ich über den zweiten Tag unserer Reise. Den Park wollten Tanja und ich am Wochenende nochmals aufsuchen, wenn die Menschen nicht zur Arbeit müssen, und der Park sicherlich weniger Menschen bergen würde.