Mittwoch, 7. August 2019

Meine literarische Reise nach Dublin (1)

Fünf Tage habe ich dort mit meiner Freundin Tanja verbracht. Vom 01. August bis 05. August 2019.

Fünf Tage werde ich retrospektivisch aufzeichnen. Jeden Tag einen.
Fünf Tage in Dublin, in einem wundervollen vier Sterne Hotel waren wir einquartiert. Ein hoch fürstliches Frühstücksbuffet zu jedem Tagesbeginn, mit sehr netter Hotelbelegschaft. Das Mespil Hotel, in der 50-60 Mespil Road, Dublin 4, in der Nähe des Zentrums der Stadt, kann ich bestens weiterempfehlen.

Ich war aufgeregt, weil ich seit 12 Jahren nicht mehr verreist bin. Ich hatte vor zwölf Jahren meinen traumatisierten Kater Momo zu mir geholt, den ich nicht zurücklassen konnte, da Momo es mit meinem Fortgehen mit einem erneuten Verlust in Verbindung gebracht hätte. Momo habe ich vor zwei Jahren einschläfern lassen, weil er an Krebs erkrankt war. Nun habe ich noch zwei Katzen, aber die beiden anderen haben kein Trauma in der Art, wie Momo es hatte. Trotzdem werde ich nicht lange wegsein, immer nur fünf bis sechs Tage, weil meine andere Katzendame meine Abwesenheit in der Art nicht kennt. Glücklicherweise gibt es eine Familie bei uns im Haus, die auch eine Katze haben, und wir uns bei Reisen gegenseitig die Haustiere betreuen. Das hatte ich viele Jahre zuvor noch nicht.

Natürlich war ich aufgeregt, weil ich so viele Jahre nicht mehr verreist bin und ich nicht wusste, ob meine Englischkenntnisse dafür noch ausreichen. Außerdem habe ich mich für Tanja verantwortlich gefühlt, da sie gar kein Englisch kann, und ich wollte für uns beide alles richtigmachen.

Den ersten Tag begannen wir in Dublin recht früh, da wir mit der Lufthansa um 7:15 Uhr von Frankfurt aus geflogen sind. Wir waren um 10:30 Uhr im Hotel. Eigentlich wollten wir beide ein eigenes Zimmer, aber diese wären für jeden jeweils 300,- € teurer geworden. Umso mehr haben wir uns dann gefreut, als wir an der Rezeption gefragt wurden, ob wir gemeinsam in einem Bett schlafen wollen oder zwei separate Betten haben wollten. Klar, dass wir uns für die zwei separaten Betten entschieden haben. Im Zimmer angekommen, fragte mich meine Freundin Tanja, welches Bett ich haben wollte, und sie überließ mir das größere.

Geht es mit uns beiden gut? Tanja ist ein ganz anderer Mensch als ich, sie hat ganz andere Hobbys als ich, denn mich hat es durch die die Musik nach Dublin verschlagen, während Tanja sonst immer in den Süden gereist ist. Mal etwas anderes, sagte sie, als sie sich meiner Reise anschließen wollte. Ja, und die Schriftsteller, auf die war ich auch neugierig. James Joyce, Oscar Wilde wollte ich besuchen. Tanja ist immer schön mitgedackelt, obwohl sie gar nichts mit Literatur am Hut hat. Doch was uns verbindet ist unser Menschenbild …

Zum Geburtstag habe ich von meiner Familie eine Fitnessuhr geschenkt bekommen, die in Irland zum vollen Einsatz gebracht wurde. Am ersten Tag in Dublin haben wir über 25000 Schritte geschafft, da wir auf die öffentlichen Verkehrsmittel verzichtet haben. Wir wollten Dublin auf eigene Faust erst mal erkunden.

Aber ganz so ziellos waren wir nicht, denn ich wollte unbedingt ein Musikgeschäft aufsuchen, um Musiknoten zu der traditionellen irischen Musik zu kaufen. Ich liebe irische Musik, vor allem auch irische Balladen.

Mithilfe meiner Navigation mit dem Handy konnten wir das Musikhaus finden, aber leider führte es nur Musikinstrumente, aber keine Musiknoten. Der Mitarbeiter schrieb mir eine Adresse zu einem anderen Musikhaus auf, wo ich Musiknoten erwerben könne. Tatsächlich haben wir dieses Geschäft mit etwas Mühe finden können und so habe ich dort im Sortiment sechs Notenbücherfinden können, die ich noch nicht in meinem Repertoire hatte. Ich war so beseelt von Glück, denn in Deutschland konnte ich keine neuen Notenbücher finden, da ich schon fast alle im Bestand hatte.

Danach war der Tag schon um, und so sind wir wieder zurück ins Hotel. Mittaggegessen hatten wir im Stadtzentrum, in einem Pub, das uns aber nicht sonderlich geschmeckt hat, da es sehr fettlastig war, und wir beschlossen haben, die nächsten Tage in ein nobles Restaurant einzukehren.

Im Hotel hatte ich keine Langeweile, denn ich hatte viele Fotos geschossen, die ich sortiert hatte, um sie meinen Freund*innen auf Facebook und auf WhatsApp zu teilen, denn viele waren neugierig, wie ich Irland erleben würde.  

Und ich hatte mich weiter kundig machen wollen, wo die Reise am nächsten Tag gehen sollte. Habe mich mit meinem Reiseführer und mithilfe des Internets informiert und vorbereitet. 

Tanja hat sich in der Zwischenzeit mit dem TV beschäftigt. Es gab aber nur ein deutsches Programm, und zwar  ARD. Sie wollte Nachrichten schauen …

Dies war unser erster Tag in Dublin. Wir waren von der Stadt so verblüfft, weil es eine so vielfältige und eine so bunte Stadt gewesen ist. Die öffentlichen Verkehrsmittel waren in Bezirke unterteilt, und so hatten Bus und Straßenbahn von Bezirk zu Bezirk eine andere Farbe. Die Häuser waren bunt, rote, gelbe, grüne Türen mit schönen Motiven als Türglocke. Da ich Farben so liebe, kommt mir dieses Bunte sehr gelegen.

Auch die Menschen waren symbolisch betrachtet bunt, sie waren locker. Die Verkehrsregeln wurden von den Passanten, obwohl überall Ampeln standen, alles andere als respektiert. Und die Autofahrer hielten an, obwohl sie grün hatten. Niemand hat gehupt. Tanja war zögerlich, ich aber habe mich den Iren angepasst, und hatte schließlich auch nicht mehr diese Art von Verkehrsregeln beachtet und bin bei Rot auf die andere Straßenseite marschiert. Gebracht hat mir das nicht viel, keine Zeitersparnis, da ich drüben auf Tanja warten musste. 


Keine Fotobeschreibung verfügbar.

Verblüfft hatte uns auch der Saint Stephen´s Green Park, der von Möwen und Menschen übervölkert war. Viele Menschen verbrachten dort ihre Pausen, nahmen im Park ihren Lunch ein, dass wir durch die Menschenmasse etwas abgeschreckt waren. 

So, morgen Abend berichte ich über den zweiten Tag unserer Reise. Den Park wollten Tanja und ich am Wochenende nochmals aufsuchen, wenn die Menschen nicht zur Arbeit müssen, und der Park sicherlich weniger Menschen bergen würde.