Verriss
Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre
Gestern Abend habe ich
Band zwei ausgelesen und ich habe mich damit richtig gequält. Ich habe das Buch als eine intellektuelle
Kasteiung erlebt. Dies ist die schlechteste Übersetzung, die ich in die
Finger bekommen habe. Jede Menge grammatikalische und Rechtschreibfehler. Ebenso
die Interpunktion ist mangelhaft. Dadurch kann man viele Sätze schwer
verstehen; welch eine Verschwendung. Dickens würde sich im Grab umdrehen, wenn
er dies lesen würde. Das hat er nicht verdient.
Der erste Band war
auch mangelhaft, aber nicht ganz so schlecht wie der zweite. Ich frage
mich, ob ein Übersetzungsprogramm eingesetzt wurde??? Ich kann mir beim besten
Willen nicht vorstellen, diese Fehler durch eine deutsche Muttersprachlerin
begannen zu haben. Ich habe Dickens schon in meiner Jugend angefangen zu lesen,
und ich fand die Sprache genial. Ich bin verglichen damit mehr als enttäuscht.
Lässt die Qualität nun auch in der Buchbranche nach?
Ich warne vor diesen
Exemplaren aus dem Jazzybee Verlag. Ich habe mir den Buchtitel noch von
anderen Verlagen angeschaut. Und überall, wo kein Übersetzer angegeben ist,
bekommt man es mit derselben Version wie dieser zu tun. Vorsicht! Finger weg
davon!
Manche Sätze fand ich dagegen recht lustig, wie zum Beispiel:
Als Mister Dorrit kurz darauf dem Busen
seinen Besuch abstattete, wurde er mit großer Achtung empfangen.
Und: „... wegen seiner
schwachen Haare und seines poetischen Temperaments..." aus Haare mache ich wegen seines schwachen Herzens.
Wie schaffen es solche Bücher in den Handel?
Trotz der fehlerhaften
Form konnte ich nicht aufhören zu lesen, da mir einige ProtagonistInnen vom
ersten Band ans Herz gewachsen sind und ich unbedingt wissen wollte, wie die
Handlung ausgehen wird.
Die Buchbesprechung
wird jetzt kurz ausfallen. Ich schreibe nicht so gerne über Bücher, die ich intellektuell gesehen ausgehalten habe.
Zum Schreibkonzept
Der zweite Band dieses
Romans beinhaltet vierunddreißig Kapitel. Am Ende gibt es drei Kapitel, die
alle mit Zum Ende beschriftet sind.
Der Erzähler des Romans steht hinter der Kulisse und bleibt unbekannt. Der
Sprach- und Schreibstil passt zum viktorianischen Zeitalter. Am Anfang der
Handlung wird man als Leserin mit auf Reisen der Dorrits genommen. In der Mitte
werden viele Geschäftsthemen behandelt zwischen den Bankern, den Gläubigern und
den Opfern. Man hört lange nichts von Amy Dorrit. Erst am Ende kommen gewisse
zwischenmenschliche Beziehungen erneut zusammen, auch Amy und Arthur. Manche Beziehungen
werden aufgelöst.
Wunderschöne
Illustrationen sind in den Büchern vorhanden. Sie passen wunderbar in die oben
erwähnte Zeit. Lediglich in einer Zeichnung war mir nicht klar, wer von den männlichen Personen abgebildet ist. Die beiden männlichen Wesen konnte ich nicht auseinanderhalten.
Ein paar Zeilen zum Inhalt
Im ersten Band ist die
Freilassung der Familie Dorrit aus dem Schuldengefängnis durch Arthur Clennam erwirkt
worden. In den ersten Kapiteln des zweiten Bandes befindet sich die Familie mit
anderen Reisegenossen auf Reisen nach Italien. Erst Venedig, Rom und Neapel ...
Die Familie Dorrit gehört nun
nicht mehr zu den armen Leuten und kehren zu ihrem alten gesellschaftlichen Status zurück. Es
gibt vonseiten Amy Dorrit Probleme, die große Schwierigkeiten hat, sich dem Verhaltenskodex der gehobenen Gesellschaft anzupassen, da sie im Schuldengefängnis
zur Welt gekommen und dort aufgewachsen ist … Der Vater,
William Dorrit, stellt eine Lady namens General ein, die den Kindern, vor allem
den beiden Töchtern, gehobene Verhaltensregeln beibringen soll, da die Mutter
der Kinder bei der Geburt von Amy gestorben ist … Amys soziales Engagement und
ihre Menschenliebe verliert sie nicht, als sie sich zu der gehobenen
Gesellschaft dazuzählen soll.
Demnach fühlt sich Amy
in ihrer neuen Identität nicht wirklich wohl und macht sich dadurch in der
Familie, vor allem bei den Geschwistern, unbeliebt. Die ältere und versnobte
Schwester Fanny zeigt keine Probleme, die feine Lady zu spielen. Sie entwickelt
mehr Selbstvertrauen und Charakterstärke als ihre Schwester Amy ...
Die Geschäfte laufen
wieder schlecht, diesmal bei Arthur Clennam und seiner Mutter. Mrs. Clennam
hält ihren Sohn weiterhin für unfähig und nimmt die Geschäfte selbst in die Hände, siehe Buchbesprechung zum ersten Band. Sie stellt im Haus Geschäftspartner ein, die
ihre wertvollen Papiere (Aktien) überwachen sollen. Sie merkt nicht, wie
unseriös diese Geschäftspartner arbeiten, bis sie übers Ohr gehauen wird. Über
Nacht verlieren sie und ihr Sohn das gesamte Vermögen. Arthur hat es geschafft,
die Familie Dorrit aus dem Schuldengefängnis herauszuholen; nun sitzt er selbst
in diesem Schuldenturm. Amy und Arthur fühlen sich nach wie vor zueinander
hingezogen. Nun bietet sich Amy an, ihr ganzes Vermögen an Arthur abzutreten,
damit dieser wieder freikommt … Ob Arthur dieses Angebot annimmt, und ob die beiden
zusammenbleiben, möchte ich nicht verraten.
Mir hat der Schluss gut
gefallen, denn hier sorgt Dickens für ausgleichende Gerechtigkeit …
Es ist noch viel mehr
passiert, als ich hier geschrieben habe. Kurz angedeutet; William Dorrit, dem
Vater von Amy, passiert Schreckliches; bei Fanny gibt es familiäre
Veränderungen; der Bruder geht auf Weltreisen; für Amy und Arthur läuten die
Glocken …Man bekommt psychologische Hintergründe zu Arthurs Mutter vermittelt. Darin wird deutlich, weshalb sie sich dem Sohn so kalt, reserviert und abweisend verhalten hat.
Buchcover
Vrgl. Buchbesprechung
des ersten Bandes.
Mein Fazit?
Ich habe mir überlegt, wenn ich mit allen Dickens Bänden durch bin, dann schaffe ich mir von Little Dorrit ein anderes Exemplar an, und beginne erneut von vorne zu lesen. Und die Buchverfilmung werde ich mir zusätzlich zulegen.
Mein Fazit?
Ich habe mir überlegt, wenn ich mit allen Dickens Bänden durch bin, dann schaffe ich mir von Little Dorrit ein anderes Exemplar an, und beginne erneut von vorne zu lesen. Und die Buchverfilmung werde ich mir zusätzlich zulegen.
Meine Bewertung?
Dieses Buch kann man nicht
bewerten. Ein Buch, das man vom Markt nehmen sollte. Ich bin in meinem gesamten
Leseleben noch nie in diese Situation geraten, in der ich ein Buch nicht weiterempfehlen
kann.
Weitere Informationen zu dem Buch
Hier geht es auf die Verlagsseite von Jazzybee.
Weitere Informationen zu dem Buch
- Taschenbuch: 410 Seiten, 12,99 €
- Verlag: Jazzybee Verlag (27. Januar 2015)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3849699382
Hier geht es auf die Verlagsseite von Jazzybee.
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Ich denke an jede Kleinigkeit
zwischen mir und ihr und fühle,
dass Kleinigkeiten die
Summe des Lebens ausmachen.
(Charles Dickens)
Ich denke an jede Kleinigkeit
zwischen mir und ihr und fühle,
dass Kleinigkeiten die
Summe des Lebens ausmachen.
(Charles Dickens)
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