Klappentext
Aus den Berliner Nachkriegswirren ins junge Israel – Michael Degen schreibt seine dramatische Lebensgeschichte fort.
Ganz auf sich allein gestellt, bricht der 17-jährige Michael Degen 1949 nach Israel auf, um seinen Bruder zu suchen. Er hatte zehn Jahre zuvor aus Deutschland fliehen können, während Michael die Nazizeit mit seiner Mutter im Berliner Untergrund überlebte. Ein verwirrendes Land empfängt ihn, und er muss seinen ganzen Mut aufbringen, um sich durchzuschlagen. Schließlich stößt er auf eine Spur... Packend und sehr persönlich erzählt Degen von seinen Erlebnissen in dieser fremden Heimat, den Menschen, denen er begegnet ist, seiner ersten Liebe und davon, wie es ihm gelang, den Rest seiner Familie aufzuspüren.
Autorenporträt
Michael Degen, 1932 in Chemnitz geboren, Schauspieler und Schriftsteller, überlebte den Nationalsozialismus mit seiner Mutter im Berliner Untergrund. Nach dem Krieg absolvierte er eine Ausbildung am Deutschen Theater in Berlin. Er trat an allen großen deutschsprachigen Bühnen auf und arbeitete mit Regisseuren wie Ingmar Bergman, Peter Zadek und George Tabori zusammen. Seine Autobiographie «Nicht alle waren Mörder» (1999) wurde zum Bestseller, es folgten deren zweiter Teil, «Mein heiliges Land» (2007), und der Roman «Familienbande» (2011) über Michael Mann, den jüngsten Sohn der Familie Mann.
Von
Michael Degen habe ich Familienbande und Der traurige Prinz gelesen. Beide Bücher haben
mir recht gut gefallen.
Mein
heiliges Land ist auch sehr gut geschrieben. Man kommt schnell in Degens
Geschichte rein und dies ist mal eine ganz andere Art von Literatur, was den Nationalsozialismus betrifft. Hier findet ein Perspektivenwechsel statt. Man guckt nicht auf das Nazideutschland, sondern auf Israel und seine Methoden, mit Menschen umzugehen, die anders denken. Den Titel, Mein heiliges Land, habe
ich ein wenig ironisch aufgefasst, wie ich dies auf den ersten Seiten bestätigt
bekommen habe. In Israel angekommen, wird der junge Michael Degen von den Beamten dermaßen hart
angepackt, dass ich mich fragen musste, welcher Unterschied zwischen den Nazis
und den israelischen Beamten bestehen würde?
Ich bin gespannt; vielleicht erfahre ich noch eine Wende. Ich befinde mich ja noch ganz am Anfang. Und ob man Israel tatsächlich als ein sog. heiliges Land bezeichnen kann, das werde ich ja dann sehen. Áber das glaube ich eher nicht, wenn man bedenkt, wie lange die Israelis schon Kriege gegen die Araber führen.
Aber das ist ja von Degen sicher so gewollt, diesen ironischen Titel, der die Leserschaft zum Nachdenken anregen möchte.
Aber das ist ja von Degen sicher so gewollt, diesen ironischen Titel, der die Leserschaft zum Nachdenken anregen möchte.
Weitere Informationen zu dem Buch:
Ich möchte mich recht herzlich beim Rowohlt-Bücherverlag für dieses schöne Rezensionsexemplar bedanken.
- Taschenbuch: 320 SeitenVerlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 3 (2. Mai 2008)Sprache: DeutschISBN-10: 3499621843ISBN-13: 978-3499621840