Samstag, 16. Mai 2015

Sara Gruen / Wasser für die Elefanten (1)

Eine von zwei Buchbesprechungen zur o. g. Lektüre

Das Buch habe ich heute Morgen noch vor dem Frühstück beenden können. Es hat mir sehr, sehr gut gefallen.

Dem Anhang konnte entnommen werden, dass die Autorin über ihren Stoff sehr gut recherchiert hat. Jede Menge (Fach) -Bücher über das Zirkusleben hat sie gelesen und so hat sie ihre Leseerfahrung in ihr Buch mit einfließen lassen. Einiges an konkreten Ereignissen hat sie mit in ihrem Roman übernommen, wie z. B. die Szene eines Dompteurs, der einen Elefanten mit einer brennenden Zigarette gefüttert hat. Demnach ist nicht alles reine Fiktion. Aber hier in diesem Buch rächt sich alles. Hier gibt es so etwas wie eine ausgleichende Gerechtigkeit. Von der ersten bis zur letzten Seite hat mich die Autorin mit ihrem Buch gefangen gehalten.

Wer wissen möchte, was sich hinter den Kulissen eines Zirkus' verbirgt, die oder der sollte dieses Buch lesen. Eines steht fest; ich war noch nie in einem Zirkus und werde für den Rest meines Lebens auch kein Zirkus besuchen wollen. Schon als Kind konnte ich mich nicht für den Zirkus begeistern und bin froh darüber, den ganzen Schwindel nicht mit meinem Eintrittsgeld unterstützt zu haben. Hauptsächlich wegen der grausamen Behandlung der Tiere, aber nicht nur ... Bis dato wusste ich nicht, was ein Elefantenhaken ist. Nun weiß ich es und gebe zwei Bilder aus Wikipedia hier mit rein:

 Jaipur 1870

verschiedene Ankus


Die Elefanten wurden nicht nur mit den Elefantenhaken dressiert, nein, auch Elektroschocks wurden eingesetzt, um die Tiere auf schnellstmöglichem Weg gefügig zu machen. Diese Theorie deckt sich mit dem Inhalt dieses Buches. Ich habe ein wenig im Internet recherchiert und habe einige Artikel zu der Elefantendressur zu lesen bekommen:


Die Dressur von Wildtieren 
Glauben Sie nicht an das Märchen von der sanften Dressur. In Wirklichkeit geht es hart zu hinter den Kulissen eines Zirkuszeltes. Immer wieder gelingt es, Aufnahmen von den üblichen, von Gewalt geprägten Trainingsmethoden zu machen. Wildtiere lassen sich nicht ohne Zwang und Gewalt dressieren. Sie tun es, weil ihr Wille im Vorfeld bereits mittels Gewalt gebrochen wurde und weil sie permanent befürchten müssen, bestraft zu werden. Die ständigen Begleiter von Wildtiertrainern im Zirkus sind nicht etwa Rucksäcke voller Belohnungshappen, sondern Geräte, um den Tieren Schmerzen zuzufügen. Tagtäglich wird die Rangordnung neu definiert und hierbei kommen zum Einsatz: der Elefantenhaken mit seiner metallenen Spitze (damit wird den Tieren in ihre empfindliche Haut gestochen, um ihnen Schmerzen zuzufügen), Peitschen, Knüppel oder Elektroschocker. http://www.peta.de/wildtierdressur.

Bitte schaut euch auf der Peta-Seite auch das Video an.

 Ganz besonders hat mir gefallen, dass die Autorin ein so großes Herz für Tiere zu haben scheint, nein, nicht nur für Tiere, auch für Menschen und sie mit Hilfe ihrer Sensibilität die Nöte für die Tiere und den Menschen hat aufgreifen und in ihr Buch verarbeiten können.

Die Verfilmung dazu habe ich nicht gesehen. Möchte ich auch nicht sehen. Das Buch war schon heftig genug. Merkwürdig, dass Steven King das Buch als ein Riesenspaß deklariert hat.
Als Geschichte ist dieses farbenprächtige und rasant erzählte Schicksal eines zur der Depressionszeit nicht zu schlagen. Helden, Schurken, Romantik, wilde Tiere! Ein Riesenspaß von der ersten Seite an.( Steven King im Klappentext)
Unter Spaß verstehe ich etwas ganz anderes.
Trotzdem bin ich froh, das Buch gelesen zu haben, auch wenn es mich sehr traurig gestimmt hat. Aber das ist Realität und von dem Wegschauen wird keine Welt besser.

 Dieses Buch wurde von einem mir unbekannten deutschen Verlag erst abgelehnt, bis Rowohlt durch den Film darauf aufmerksam wurde und dieses auch auf den eutschen Büchermarkt veröffentlichte. Finde ich total interessant zu wissen, wie es ein Buch in die Welt hinaus geschafft hat. In Amerika war die Autorin schon längst bekannt.

Wasser für die Elefanten ist das dritte Buch, das Sara Gruen geschrieben hat.

Das Buch erhält von mir zehn von zehn Punkten.

Mausklick zur zweiten Buchbesprechung

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Alleinsein hat nichts damit zu tun, wie viele Menschen um dich herum sind.
(J.R. Moehringer)

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