Donnerstag, 7. Februar 2019

Paolo Cognetti / Sofia trägt immer schwarz

Klappentext    

Der neue Bestseller des internationalen Erfolgsautors von »Acht Berge«
Sofia Muratore wäre so gern glücklich und trägt doch immer Schwarz. Sie hat zwei ungleiche Augen und fühlt sich wie ein »Luftballon hinter Gittern«. Mit zehn Jahren rasiert sie sich aus Protest die Haare, mit sechzehn hat sie von allem genug. Sie erträgt die Krisen der Eltern nicht, will Schauspielerin werden, wird aber nur magersüchtig. Sie zieht von Mailand nach Rom und dann nach New York. Sie verliebt sich, taucht ein in das Leben anderer und verflüchtigt sich sofort wieder wie Gas. Überhaupt ist Sofia immer auf der Flucht, vor ihren Freunden, Liebhabern, den Eltern und sich selbst – in der Hoffnung, anderswo endlich zur Ruhe zu kommen. 

Autorenporträt
Paolo Cognetti, 1978 in Mailand geboren, verbringt die Sommermonate am liebsten in seiner Hütte im Aostatal auf 2000 Metern Höhe. Er hat Mathematik studiert, einen Abschluss an der Filmhochschule gemacht und Dokumentarfilme produziert, bevor er sich ganz dem Schreiben zuwandte. Auf Italienisch sind von ihm schon Erzählbände und zwei Romane veröffentlicht worden. »Acht Berge« erhielt u.a. den renommiertesten italienischen Literaturpreis, den Premio Strega, erscheint in 40 Ländern und hat sich weltweit rund 700.000 mal verkauft.

Meine ersten Leseeindrücke

Ich habe erst 27 Seiten gelesen und ich glaube, dass mich dieses Werk nicht so fesseln wird, wie Cognettis Vorgänger Acht Berge. So ein wenig langweile ich mich, vor allem, wenn immer wieder über die Religion gesprochen wird. Wieso tauchen in italienischen Büchern immer dieselben Themen auf? Katholizismus, Aberglaube, Armut ... Themen, über die gerne schrieben wird, und über die immer wieder gerne gelesen wird. In Deutschland gibt es auch recht viele Gläubige und viele Kirchgänger*innen, nur wenige deutsche Auto*innen schreiben darüber. Viele Familien sind auch in Deutschland arm und leben unter dem Existenzminimum, und auch darüber schreibt kaum jemand ...

Aber gut, vielleicht ist es noch zu früh für ein spätes Urteil. Und wenn keine Wandlung stattfinden wird, dann lese ich trotzdem weiter, da das Buch nicht besonders dick ist. Es ist aushaltbar.

Weitere Informationen zu dem Buch

·         Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
·         Verlag: Penguin Verlag (24. September 2018)
·         Sprache: Deutsch, 18,00 €
·         ISBN-10: 9783328600275

Hier geht es zu der Verlagsseite von Penguin.

Hier geht es zur Buchbesprechung. 



Sonntag, 3. Februar 2019

Kent Haruf / Abendrot (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre  
  
Seit dem letzten Sonntag bin ich mit dem Buch durch. Aus Zeitmangel habe ich meine Rezension noch nicht schreiben können. Ich musste mir durch den Stress eine kleine Auszeit nehmen. Aber ich hatte den ganzen letzten Sonntag gelesen, sodass ich es zeitig ausgelesen hatte ...

… denn es hat mich dermaßen fasziniert, hat mich gefangen genommen,  sodass ich unbedingt wissen wollte, welche Entwicklung diese Geschichte samt ihren Figuren bis zum Schluss eingeschlagen hat. Einige Persönlichkeiten sind mir durch die ersten beiden Bände vertraut gewesen, andere wiederum sind neu hinzugekommen.

In diesem Buchband werden mehrere Familien behandelt, die in ihrer Lebenswelt problematisch und konfliktbehaftet aufgefallen sind. Auch die innere und äußere Einsamkeit spielt hier bei vielen, bei Jung und Alt, eine große Rolle. Oftmals hat man hier den Eindruck, dass die Kinder seelisch stärker sind als die Erwachsenen, obwohl man ihnen die unbeschwerte Kindheit genommen hat. Die Auswirkung der verlorenen Kindheit bekommen sie aus meiner Sicht häufig erst später, wenn sie erwachsen sind, zu spüren.

Da wir dieses wunderbare Buch in der Leserunde auf Whatchareadin gelesen haben, werde ich mich hier kurzhalten.

Hier geht es zum Klappentext, zum Autorenporträt, zu meinen ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Die Handlung
Ich beginne mal mit der mir bekannten Personengruppe, mit der Wahlfamilie:

Victoria Roubideaux und die McPheron-Brüder
Das sind die auf der Farm lebenden McPheron-Brüder, Harold und Raymond. Victoria Roubideaux und ihr Kleinkind Katie lebten noch bei ihnen. Die beiden Brüder haben sich sehr liebevoll um Victoria und Katie gekümmert. Victoria musste allerdings mit ihrer Tochter die Zelte abbrechen, um in Fort Collins ihr Studium anzutreten. Durch ein schweres Unglück eines der Brüder kommt Victoria mit ihrer Tochter wieder zurück auf die Farm, um für den zurückgebliebenen Bruder zu sorgen. Dieser tragische Unfall hat auch uns Leser*innen schwer getroffen. (Um die Spannung nicht zu nehmen, halte ich mich bedeckt, welcher McPheron verunglückt ist). Die beiden Brüder lebten von der Gesellschaft zurückgezogen und hatten nur einander. Seit dem 14. Lebensjahr lebten sie elternlos auf dieser Farm. Die Mutter verstarb recht früh, der Vater ist unbekannt. Eine eigene Familie haben beide Brüder nie gegründet ... 

Zur Erinnerung
... Bis ein junges Mädchen namens Victoria, vermittelt durch eine Bezugsperson, bei ihnen auftaucht. Die Brüder nahmen das Mädchen bei sich auf und gaben ihr bei ihnen ein neues Zuhause. Da die junge Victoria, damals noch schulpflichtig, schwanger war, wurde sie von der eigenen Mutter verstoßen und von den fremden alten Männern aber aufgenommen … 

Die sozialschwache Familie Wallace
Betty und Luther Wallace leben mit ihren beiden Kindern Richie und Joy Rae in einem Wohnwagen und werden regelmäßig von der Sozialarbeiterin Rose Tyler betreut. Beide Eltern sind kognitiv eingeschränkt und besonders Luther wirkt sehr naiv. Da die Familie nicht selbst für ihren Unterhalt aufkommen kann, bekommt sie vom Sozialamt Essensmarken ausgestellt. Die Eltern haben schon ein Kind an eine Pflegefamilie verloren. Das älteste Mädchen namens Donna wurde den Eltern aus der Familie genommen, da hier eine Kindeswohlgefährdung vorgelegen hat. Besonders die Mutter, die unter massiven psychosomatischen Beschwerden leidet, vermisst ihre Tochter schmerzlichst und sie versucht immer wieder, Kontakt zu ihr aufzunehmen, obwohl sie die Erlaubnis dazu nicht hat ...

Eines Tages taucht Bettys Onkel auf, ein Versager auf allen Ebenen, verliert einen Job nach dem anderen, hat keinen festen Wohnsitz und säuft Alkohol was das Zeug hält und nistet sich in dem schon beengten Wohnwagen ein, und lebt auf den Kosten dieser armen Familie. Der Onkel ist zudem gewalttätig und gefährdet die Existenz von Richie und Joy Rae …

Familie Kephart
Der elfjährige Dj lebt bei seinem Großvater Walter Kephart. Auch Dj verlor seine Mutter recht früh, sodass er seitdem bei dem Großvater lebt, was Dj zu schätzen weiß. Er übernimmt sämtliche Verantwortung für den kränklichen Großvater, der rau wirkt und niemals ein liebes Wort für den Jungen übrighat. Neben der Schule schmeißt Dj den Haushalt, kocht, putzt und geht anderen Nebenjobs nach. Auch hier erlebt das Kind keine unbeschwerte Kindheit.

Familie Wells
Die mittlerweile alleinerziehende Mary Wells wurde von ihrem Mann verlassen, der in den hohen Norden gezogen ist. Mary hofft, dass ihr Mann wieder zurückkommt. Sie leidet psychisch massiv unter dem Verlust ihres Mannes. Eine neue Beziehung mit einem anderen Mann zog sie noch weiter in die Tiefe, da auch diese zum Scheitern verurteilt war …  Die beiden Mädchen Dena und Emma sind dadurch häufig auf sich allein gestellt …

Dies sind für mich die wichtigsten Figuren, wobei andere, die ich nun nicht erwähnt habe, auch bedeutend sind, siehe Diskussion aus der Leserunde.
 
Cover und Buchtitel
Gefällt mir gut, das Cover sieht wie ein Gemälde aus. Auf dem Bild könnte die Ranch von den McPheron-Brüdern abgebildet sein. Über den Buchtitel muss ich noch ein wenig nachdenken.

Zum Schreibkonzept
Eine Widmung auf der ersten Seite und ein religiöser Dichtvers auf der folgenden, geschrieben von Henry F. Lyte, der mir sehr gut gefallen hat. Hier bittet jemand um den Beistand Gottes für die Hilflosen. Passt wunderbar zu dem Buch.
Das Buch ist auf den 416 Seiten in vier Teilen gegliedert. Die Anzahl der Kapitel sind fortlaufend, insgesamt 46. Auf der letzten Seite befindet sich eine Danksagung.

Meine Meinung
Wie die beiden anderen Bände fand ich auch den vorliegenden sehr authentisch und sehr empathisch geschrieben. Kent Haruf schafft es immer wieder, sich seelisch und mental in seine Figuren hineinzufühlen und für sie zu sprechen. Er verurteilt niemand, er beschreibt die Dinge und die Menschen so wie sie sind. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn man hier den Eindruck gewinnen kann, dass es zu viele Verlierer*innen gibt, so muss ich sagen, Nein, das tut es nicht, es gibt bei vielen der Figuren positive Wandlungen, die so wohltuend sind, weil der Autor auch an das Gute im Menschen glauben lässt. Demnach ist es auch ein Buch über Freundschaft.

Mein Fazit
Ein Autor, den ich gerne bei mir auf meinem Blog stehen habe. Leider ist Kent Haruf nicht mehr am Leben. Neue Bücher kann er daher keine mehr schreiben. Insgesamt aber hat er sechs Bücher geschrieben, drei davon sind im Diogenes Verlag erschienen, und ich hoffe, dass der Verlag die anderen drei Bände auch noch vom Amerikanischen ins Deutsche übersetzen wird. Dadurch, dass man schlecht aufhören kann zu lesen, hat dieses und die beiden anderen Bücher Lied der Weite und Unsere Seelen bei Nacht, absolutes Suchtpotenzial. 

Meine Bewertung
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Sehr gute Übersetzung
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover, Titel und Klappentext stimmen mit dem Inhalt überein
12 von 12 Punkten

Hier geht es zur Leserunde von Whatchareadin.

Vielen Dank an den Diogenes Verlag für das Bereitstellen des Leseexemplars und auch an Whatchareadin ein großes Dankeschön für das Auswählen dieses wunderbaren Buches.
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Vertraue auf dein Herz.
Denn dann gehst du niemals allein.
(Temple Grandin)

Gelesene Bücher 2019: 05
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


Sonntag, 27. Januar 2019

Kent Haruf / Abendrot

Klappentext  
Aus dem Amerikanischen von pociaoHolt, eine Kleinstadt im Herzen Colorados. Zwei alte Viehzüchter müssen den Wegzug ihrer Ziehtochter verkraften. Ein Ehepaar kämpft in seinem verwahrlosten Trailer um ein Stückchen Würde und um seine Kinder. Ein elfjähriger Junge kümmert sich rührend um seinen kranken Großvater. So hart das Schicksal auch zuschlägt – die Menschen in Holt sind entschlossen, dem Leben einen Sinn abzutrotzen. Und begegnen einander dabei neu.

Autorenporträt
Kent Haruf, geboren 1943 in Colorado, war ein amerikanischer Schriftsteller. Alle seine sechs Romane spielen in der fiktiven Kleinstadt Holt im US-Bundesstaat Colorado. Er wurde unter anderem mit dem Whiting Foundation Writers’ Award, dem Wallace Stegner Award und dem Mountains & Plains Booksellers Award ausgezeichnet. Sein letzter Roman, ›Unsere Seelen bei Nacht‹, wurde zum Bestseller und mit Jane Fonda und Robert Redford in den Hauptrollen verfilmt. Haruf starb 2014.

Meine ersten Leseeindrücke

Wow, alle drei Haruf-Bände sind brillant. Ich kann mit dem Lesen einfach nicht aufhören. Ein wunderbares Buch. Ich befinde mich derzeit auf der Seite 251.

Zwar sind die Themen, mit denen die Figuren behaftet sind, recht schwermütig, aber sie sind so authentisch beschrieben, dass man nicht anders kann, als mit viel Interesse weiterzulesen, und zu hoffen, dass das Ende Licht in diese Dunkelheit bringen wird.


Der dritte Band von Kent Haruf, die von oben bis unten aufeinander aufbauen.

  • Unsere Seelen bei Nacht
  • Lied der Weite
  • Abendrot

Weitere Informationen zu dem Buch

·         Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
·         Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (23. Januar 2019)
·         Sprache: Deutsch
·         ISBN-10: 3257070454

Hier geht es zu der Verlagsseite von Diogenes.

Hier geht es zur Buchbesprechung.



Mittwoch, 23. Januar 2019

Rosemarie Marschner / Das Bücherzimmer (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre  

Gleich vorneweg gesagt, wow was für ein Buch. Supergut geschrieben, die Thematik ist zwar eine ernste, aber historisch gesehen sehr gut recherchiert, sehr gut in eine literarische Sprache gepackt, es gibt sehr empathische Figurenbeschreibungen mit differenzierten Charakteren. Ich habe die ganze Geschichte sehr authentisch erlebt. Von der ersten bis zur letzten Seite hat die Autorin mich und Tina gepackt. Dies ist das erste Werk von Rosemarie Marschner, das ich gelesen habe. Ich werde mir diesen Namen unbedingt merken.

Den Nationalsozialismus mal aus der Perspektive der Österreicher betrachtet, immerhin ist Adolf Hitler Linzer, fand ich hoch interessant. Außerdem noch spannend waren die komplizierten verstrickten Familienbiografien und das Einzelschicksal eines jungen Mädchens. Auch wenn dieses Buch als ein Frauenbuch deklariert ist, möchte ich sagen, dass dies kein Schnulz-Liebesromanbuch ist. Es ist ein Buch über starke Frauen, aber auch ein Buch über starke gesellschaftliche Zwänge, wo man Frauen, die nicht der Norm entsprechen, ihre Existenzberechtigung nimmt …

Hier geht es zum Klappentext, zum Autor*inporträt, zu meinen ersten Leseeindrücken und zu den Buchdaten.

Die Handlung
Mira Zweisam hat 1918 ein uneheliches Kind namens Marie auf die Welt gebracht. Dadurch ist Mira von der Dorfgemeinschaft abgeschnitten, da sie Schande über sie gebracht habe. Mira wird ausgegrenzt, sodass sie zusammen mit ihrem Kind ein einsames Leben fristet. Es gibt nur einen Angehörigen, es ist der Bruder von Mira, der Kontakt zu ihr und der Marie hält. Auch ist er der Vormund von Marie. Er entscheidet über Maries Zukunft.

Marie wächst auf dem Land auf. In der Schule ist sie Musterschülerin. Der Lehrer setzt sich für das Kind ein, damit sie nach der Schulpflicht eine höhere Schule besuchen kann. Sowohl die Mutter als auch der Vormund lehnen ab, denn mit Marie sind andere Pläne vorgesehen.

Mit 14 Jahren wird Marie fortgeschickt, und man weiß als Leserin noch gar nicht wohin. Man erfährt, wie Marie von der Mutter an den Bahnhof begleitet wird und ohne große Abschiedszeremonien geht die Mutter wieder zurück nach Hause. Schwer trägt sie den inneren Abschiedsschmerz, den sie der Tochter nicht zeigen möchte, um ihr die Trennung zu erleichtern. Marie ist nun auf sich selbst gestellt. Mit einer fremden Adresse in der Hand fährt sie nach Linz, um dort die adlige Familie Horbach in der Villa aufzusuchen. Bei dieser Familie wird sie als Dienstmädchen eingestellt werden ... Marie steht am Tor der Horbachs, und man wollte ihr erst nicht aufmachen, da man sie mit einer Bettlerin verwechselt hat …

Marie lernt die gleichaltrige Elvira kennen, das einzige Kind der Horbachs. Elvira besucht eine Privatschule. Marie würde alles geben, selbst auch noch eine Schule besuchen zu dürfen. Elvira verhält sich ihr gegenüber überheblich und behandelt sie von oben herab, schikaniert sie vor ihren Freund*innen, vor dem Geschwisterpaar Ohnesorg, die sich allerdings recht einfühlsam Marie gegenüber verhalten und weisen Elvira in ihre Schranken ….
Am Beispiel von Elvira hatte Marie beobachtet, dass ein Leben, selbst ein ganz junges, eine klar festgelegte Linie haben konnte. Von Elvira wurde erwartet, dass sie ihre Schule abschloss und dann eine passende Ehe ansteuerte. Künftige Bewerber zeigten sich bereits. Sie würde heiraten und dann das gleiche Leben führen wie ihre Mutter. Ein Leben, das zumindest gesichert und behaglich war. (2012, 47)
Nach einem behaglichen Leben träumte auch Marie. Auch sie hatte Bewerber. Sogar einen, der wirklich zu ihr gepasst hätte, wenn das Schicksal sie zusammen geführt hätte. Zusätzlich hat sich in Marie ein junger Bäcker verliebt, der ihr später mit seinem Motorrad bis aufs Land folgt, als sie von jetzt auf gleich ihre Zelte bei den Horbachs abbrechen musste …

In dem Haushalt ist Amelie eingestellt, die für das Kochen und für die Wäsche zuständig ist. Amelie ist Maries Vorgesetzte, und erlebt durch sie verschiedene nachdenkenswerte Ereignisse.

Die Horbachs geben jeden Mittwochnachmittag eine Gesellschaft. Marie bekommt frei, weil die feine Dame Beate Horbach Marie nicht dabeihaben möchte. Sie weiß nicht sehr viel mit der freien Zeit anzufangen, mit diesen vielen Stunden draußen umzugehen. Sie kommt sich als Landmädchen in der großen Stadt verloren vor. Sie trauert um ihr Zuhause, sehnt sich nach der Mutter und nach deren Zärtlichkeiten zurück. Sie gerät immer wieder in eine Identitätskrise, und bekommt die Nachteile, die sie in der Gesellschaft als ein uneheliches Kind einzustecken hat, deutlich zu spüren. Marie schaut anderen zu, was sie in ihrer Freizeit treiben, wo sie ausgeschlossen ist, wie z. B. vom Tennisspiel oder vom Besuch der öffentlichen Badeanstalten. Als Dienstmädchen stehen ihr Aktivitäten dieser und anderer Arten nicht zu.

Nicht nur, dass sie ein Bauernkind ist. Sie fühlt sich auch schuldig, ein Bastardkind zu sein, denn als solches wird sie häufig bezeichnet.

Elviras Großvater, ein emeritierter Notar, der sich häufig in seiner Bibliothek verkriecht, entdeckt in Marie eine literarische Begabung. Marie findet in dem Haus eine große Bücherstube und ist von den vielen Büchern recht angetan. Es stellt sich schnell heraus, dass Marie lesen kann, und auch an den Zeitungen interessiert ist …

Der Notar engagiert Marie zu seiner Vorleserin. Durch seine Mithilfe schafft sie es, dass Marie auf seinen Namen einen Bibliotheksausweis ausgestellt bekommt und, sodass sie sich aus der Stadtbücherei Bücher ausleihen konnte ... Es entsteht zwischen dem Notar und Marie eine stillschweigende Bindung. Jeden Nachmittag sollte Marie dem Notar in der Bücherstube vorlesen. Jeden Tag empfand Marie so viel Vorfreude auf diese eine einzige Lesestunde …

Eines Tages holt der Onkel Marie wieder nach Hause, da die Mutter durch eine schwere Erkrankung im Sterben liegt. Die Anstellung bei den Horbachs wird gekündigt.

Nach dem Tod der Mutter fühlt sich Marie alleine auf der Welt. Einsam und verlassen … Der Bäckerjunge Franz Janus schafft es, Marie für sich zu gewinnen. Die Nöte, nirgendwo richtig dazuzugehören, treibt Marie in die Arme dieses jungen Mannes ...

Nachdem der Vormund mit Franzens Eltern alles Notwendige geklärt hat, zieht Marie mit der Familie Janus nach St. Peter, ein Vorort von Linz. Der Familie wurde Maries Herkunft verschwiegen ... Nun hat Marie endlich eine Familie, in der sie dazugehört, doch der Schein trügt. Sie wird von der Schwiegermutter schwer ausgenutzt und zieht einen Keil zwischen diesen beiden Jungvermählten, der sich über mehrere Jahre hinzieht … Imma Janus ist von Hitler angetan und erwirbt einen Parteiausweis und weiß sehr genau ihre politischen Vorteile gegen Marie auszuspielen ...

Welche Szene hat mir gar nicht gefallen?
Ich fand viele Szenen sehr traurig, aber sie haben zu den Ereignissen dazugehört. Allerdings hat mich diese adlige Familie angewidert. Gerade die vornehmen Damen von alt bis jung wissen oftmals nicht ihre Zeit sinnvoll zu nutzen. Beate Horbach, Elviras Mutter, musste sich oft vom Nichtstun erholen. Ihr Job bestand lediglich daraus, die feine Dame zu spielen. Schlimm fand ich, dass die ältere Hauswirtschafterin Amelie sehr krank wurde, und sie die Horbachs ohne Vorwarnung verlassen hat. Man hat sie tot in einem Fluss gefunden, zusammen mit den vielen Kochbüchern der Beate Horbach. Amelie brauchte diese schweren Bücher, die sie alle in ihren Koffer gelegt hatte, sie eine Schnur um den Koffer, und diese wiederum um die Füße gebunden hatte, damit der Koffer sie bei dem Sturz von der Brücke in die Tiefe reißen konnte. Sie hat einen Suizid begannen, und niemand außer Marie trauerte um Amelie. Beate Horbach schimpfte über sie, da sie ihre Kochbücher gestohlen hätte. Könnte man Tote anzeigen, dann hätte sie die gestohlenen Bücher zur Anzeige gebracht. Auch Amelie hatte keine Angehörigen auf der Welt. Deshalb fand ich auch ihr Schicksal sehr traurig.
Es gibt noch viele andere Szenen, die im Umgang mit anderen Figuren grausam waren …

Zur politischen Lage
Auch in Österreich feierte Hitler seine Verehrer aber viele erkannten, dass es ein Fehler war, sich in Hitlers Politik zu begeben. Außerdem wurden nicht nur Juden aus ihren Häusern vertrieben. Es gab viele Österreicher, die ähnlich wie die Juden Land und Haus abgesprochen bekommen haben. Weitere Details sind dem Buch zu entnehmen.

Welche Szene hat mir besonders gut gefallen?
Mir hat gefallen, dass Susanne Ohnesorg Marie die Freundschaft angeboten hatte, obwohl Elvira sie schikaniert hatte.

Welche Figuren waren für mich Sympathieträger?
Marie und Mira Zweisam.

Welche Figur war mir antipathisch?
Emmi Janus.

Meine Identfikationsfigur
Marie Einsam.

Cover und Buchtitel
Hat mich beides angesprochen.

Zum Schreibkonzept
Auf den 414 Seiten ist dieses Buch in drei Büchern unterteilt. Und jedes Buch beginnt erneut mit dem ersten Kapitel … Zu Beginn der Lektüre bekommt man einen Prolog zu lesen, aber ohne dass es mit einem Prolog betitelt wurde. Hier ist Marie eine alte Frau, die ein Testament an ihren Neffen Thomas hinterlassen hat, der nun auf ihren Spuren wandelt. Mit dem ersten Kapitel lernen wir Maries Kindheit und Jugend kennen, später Marie als eine junge Erwachsene. Ganz zum Schluss findet man eine Anknüpfung zur alten Marie aus dem Prolog. Ich habe allerdings bei so vielen Kapiteln ein Inhaltsverzeichnis vermisst. Im Austausch mit Tina war es ein wenig mühsam, da sie das Buch auf einen eReader gelesen hat, und dort keine Seitenzahlen angegeben wurden. Tina war hundert Seiten weiter als ich, was sich erst später herausgestellt hat. Ich hatte keine Ahnung, auf welcher Seite sich ihr Kapitel befand. Nach vielem Rumgeblättere habe ich es schließlich aufgegeben zu suchen. Wir haben uns schließlich dann erst ausgetauscht, nach dem wir beide mit dem Buch durch waren.

Meine Meinung
Vorsicht Spoiler
Was mich und Tina ein wenig gewundert hat, ist, dass Marie einen Enkel besaß, wir aber nicht wissen, wer ihr Kind war? Dem Kontext erschließend hat Marie nach ihrer Scheidung nicht neu geheiratet, obwohl sie einen jungen Mann kennengelernt hat, zu dem sie sich diesmal hingezogen gefühlt hat.

Mein Fazit
Auch wenn wir jetzt nicht wissen, woher dieser Enkel stammt, und die Autorin uns eigentlich eine Antwort schuldig bleibt, kann ich mit dieser Lücke trotzdem leben, weil alles andere den Stoff aufgewertet hat. Sie muss ihre Gründe gehabt haben. Ein superspannendes Buch, das von mir trotz dieser Lücke die volle Punktzahl erhält.

Meine Bewertung
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte, sehr gut recherchiert.
2 Punkte: Sehr gute Übersetzung
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover, Titel und Klappentext stimmen mit dem Inhalt überein
12 von 12 Punkten

Hier geht es zu Tinas Buchbesprechung.

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Vertraue auf dein Herz.
Denn dann gehst du niemals allein.
(Temple Grandin)

Gelesene Bücher 2019: 04
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86



Sonntag, 20. Januar 2019

Rosemarie Marschner / Das Bücherzimmer

Lesen mit Tina  

Klappentext
Ein anrührendes und überzeugendes Frauenbild vor dem Hintergrund einer widrigen Zeit.Einem unehelichen Kind stehen nicht alle Türen offen in der österreichischen Provinz. Die vierzehnjährige Marie muss froh sein, dass sie Dienstmädchen in der großen Stadt Linz werden darf. Aber am leichten Leben der Stadtmenschen, die ihre Tage mit Zeitunglesen, Tennisspielen und Reisen zubringen, darf das Mädchen nicht teilhaben.  Ihr Leben ist von harter Arbeit und strengen Regeln geprägt, die von der betagten Haushälterin eisern durchgesetzt werden. Nur ganz allmählich eröffnen sich Freiräume, nur ganz allmählich zeigen die »gnädige Frau« und der »gnädige Herr« auch einmal menschliche Züge. 

Autorenporträt
Rosemarie Marschner, geboren 1944 in Wels (Oberösterreich), lebt als freie Journalistin und Schriftstellerin in Düsseldorf. Sie hat mehrere Romane veröffentlicht, darunter ›Das Bücherzimmer‹, das von Lesern und Kritikern gleichermaßen begeistert aufgenommen wurde.

Meine ersten Leseeindrücke

Mir gefällt das Buch sehr gut. Auch Tina ist davon angetan. Spannend und flüssig geschrieben. Ich habe derzeit 200 Seiten gelesen, knapp die Hälfte habe ich durch. Ein historischer Roman über das Leben und das Schicksal einer jungen Frau und deren gesellschaftliche Stellung und über die Auswirkungen des Bürgerkriegs und die des Zweiten Weltkriegs in Österreich.


Weitere Informationen zu dem Buch

·            Taschenbuch: 414 Seiten
·         Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Januar 2011)
·         Sprache: Deutsch, 9,90 €
·         ISBN-10: 3423253118

Hier geht es zum dtv-Verlag.



Freitag, 18. Januar 2019

Mein Jahresrückblick 2018

Nun möchte ich auch meinen Jahresrückblick auf meinem Blog festhalten. Auch im Jahr 2018 habe ich verglichen zu den Vorjahren gerade Mal 60 Bücher gelesen, etwa ein Buch in der Woche. Neben dem Lesen gibt es noch viele andere Leben, die man nicht versetzen kann, auch wenn man als Bibliomanin noch so viel Liebe für die Bücher hegt.


Trotzdem möchte ich mich nicht beklagen. Bin froh, dass ich immerhin jede Woche ein Buch geschafft habe.  

Ein wenig Statistik
Insgesamt habe ich in diesem Jahr 20900 Seiten gelesen. Dies ist das zweite Jahr, in dem ich auch die Seitenzahlen mitaufgeschrieben und zusammenaddiert habe. Mit 212 Seiten Abstand von 2017 und 2018  ist nicht besonders viel. 2011 bis 2016 hatte ich deutlich mehr Bücher geschafft.

03 Bücher habe ich abgebrochen.
35 Bücher haben von mir die Höchstpunktzahl erhalten.
05 Bücher konnte ich nicht bewerten.

Am schlechtesten haben bei mir abgeschnitten
  • Charles Dickens, Klein Dorrit BD 1 und  2 (Ganz schlechte und fehlerhafte Übersetzung, konnte ich nicht bewerten)
  • Nickolas Butler, Die Herzen der Männer, 6 Punkte (ein sehr klischeehaftes Männerbild)
  • Jojo Moyes, Eine Handvoll Worte, 6 Punkte (ein sehr klischeehaftes Frauenbild)
  • Rafik Schami: Sofia oder der Anfang aller Geschichten, 5 Punkte (Sehr stereotypisch und klischeehaft, jede Menge Vorurteile, seichte Sprache)
  • Paul Auster, Stadt aus Glas (Habe ich ausgelesen, es aber nicht bewerten können. Mir hat es an Struktur gefehlt).

Wie man sehen kann, reagiere ich auf Klischees sehr empfindlich. Daran erkenne ich häufig, wie gut ein*e Autor*in über den Stoff, über den geschrieben wird, recherchiert hat. Glücklicherweise gibt es sehr viele Autor*innen, die sehr gut ohne diese Klischees in ihrer Schreibarbeit auskommen.

Abgebrochen habe ich
  • Rebecca Hunt, Everland
  • Howard Jacobson, Shylock
  • Inger Maria Mahlke, Archipel

Was waren meine Highlights im Jahr 2018?
  • Bernhard Schlink; Olga
  • Benedict Wells; Fast genial
  • Kent Haruf; Unsere Seelen bei Nacht und Lied der Weite
  • Patrick Süskind; Der Kontrabass
  • Anne Reinecke; Leinsee
  • Celeste Ng; Kleine Feuer überall
  • Helmut Böttiger; Wir sagen uns Dunkles
  • David Foenkinos; Charlotte und Lennon
  • Clemens Ettenauer; Bärige Cartoons und Vegane Cartoons
  • Erich Hackl: Am Seil
  • Min Jin Lee; Ein einfaches Leben
  • Paolo Cognetti; Acht Berge
  • Erich Kästner; Als ich ein kleiner Junge war
  • Wendy Hilling; Mein Leben in seinen Pfoten
  • Astrid Lindgren; Die Brüder Löwenherz
  • Matteo Righetto: Das Fell des Bären
  • Ari Folman und David Polonsky; Das Tagebuch der Anne Frank
  • Vera Buck; Das Buch der vergessenen Artisten
  •  Primo Levi; Ist das ein Mensch?
  • Karsten Brensing; Die Sprache der Tiere
  • Juli Zeh; Neujahr

Besucherzahlen
Durch die neuen Datenschutzverordnungen seit Mai 2018 hat sich auf unseren Blogs einiges verändert, sodass ich ein paar Funktionen  rausgenommen habe, was ich zwar schade finde, aber bevor ich hier gegen irgendwelche Regeln verstoße, werde ich damit leben müssen. Ich habe dadurch ein paar Leser*innen verloren, weil auch nicht mehr so gerne kommentiert wird. Trotzdem habe ich am Tag noch immer zwischen 200 und 300 Besucher*innen. Darüber freue ich mich. Mal schauen, was uns Buchbloger*innen 2019 auf Blogspot bringen wird.

Wenn man aus diesen o. g. Gründen Gäste verliert, so stimmt mich dies traurig, aber ich bin auch nicht abhängig davon, denn im Vordergrund steht die Freude am Schreiben und am Lesen. Ich liebe meinem Literaturblog so wie er ist.


Folgende Leseprojekte habe ich fortgesetzt
  • Ian McEwan 
  • Benedict Wells 

Mein Harry Potter – Leseprojekt habe ich erfüllen können. Ich habe alle Bände gelesen, auch das Theaterstück. Ja, es war schön, diese Bücher zu lesen, sodass ich vorhabe, 2019 mit ein paar Fantasybüchern fortzusetzen. Auf meinem Stapel liegen Walter Moers Prinzessin Insomnia und von Markus Walter Beatrice, Rückkehr ins Buchland. Mit Tina habe ich mich total gut über die Potter Bände austauschen können.
Ich habe es aber nicht geschafft, mir die Potter-Filme anzuschauen, strebe ich auch nicht an, obwohl ich mir nach den gelesenen Bänden die Filme gekauft hatte.


Welche Leseprojekte habe ich 2019 vor?
  • Haruki Murakami
  • Charles Dickens
  • Ian McEwan
  • Erich Kästner
  • John Irving

Weitere bestehende Leseprojekte fortsetzen:
  • Itaienische Autor*innen
  • Den Tieren eine Stimme geben

Lesen mit dem Bücherforum Whatchareadin
Im ersten Halbjahr 2019 bin ich stark auf Whatchareadin eingebunden. Mal schauen, ob ich das zeitlich packe. Wahrscheinlich kommen meine eigenen Bücher ein wenig zu kurz. Vielleicht im zweiten Halbjahr mit der Leserunde etwas kürzertreten. Aber es ist ein tolles Forum, die ausgewählten Bücher sind meistens top, sehr lesenswert. Durch dieses Forum habe ich viele tolle Schriftsteller*innen und Lesefreundinnen wie Sabine und Tina kennengelernt. Ich lade jede*n Bücherftreund*in dazu ein, das Forum zu besuchen. Es gibt vieles zu entdecken. Das ist das erste Forum, in dem ich so viele Jahre schon Mitglied bin. Aus Zeitgründen schaffe ich es nicht immer, mich dort stärker zu beteiligen.

Folgende Bücher lese ich im ersten Halbjahr 2019 auf Whatchareadin. Mal schauen, ob ich dieses Terminpaket schaffe einzuhalten. Berichten werde ich dann nächstes Jahr im Januar 2020. Die fettgedruckten Bücher sind schon gelesen.
  • Verena Buck: Das Buch der vergessenen Artisten (Dezember/Januar)
  • Dörte Hansen: Mittagsstunde (8.1.2019)
  • Kent Haruf: Abendrot (23.1.)
  • Markus Zusak: Nichts weniger als ein Wunder (4.2.) (abgebrochen nach 70 Seiten)
  • Han Kang: Deine kalten Hände (15.2)
  • Daniela Krien: Die Liebe im Ernstfall (27.2.)
  • Nicoletta Gianpietro: Niemand weiß, dass du hier bist (9.3.)
  • Fatima Farheen Mirza: Worauf wir hoffen (15.3.)
  • Charles Lewinsky: Der Stotterer (27.3.)
  • Lukas Hartmann: Der Sänger (24.4.)
  • Ian McEwan: Maschinen wie ich (22.5.)
  • Tracy Barone: Thanksgiving (1.6.)
  • Gary Shteyngart: Willkommen in Lake Sucess (11.6.)

Treffen mit Lesefreundin Christina Sauer
Tina war 2018 zwei Mal in Darmstadt und einmal haben wir uns auf der Frankfurter Buchmesse getroffen. Sie kommt immer vom Saarland angereist. Immer wieder schön, Lesefreun*Innen zu haben. Noch nie sind uns Buchthemen ausgegangen. Im Januar 2018 haben wir gemeinsam das Goethe Haus in Frankfurt Main besichtigt.

Und wir lesen weiterhin jeden Monat ein gemeinsames Buch, zusätzlich lesen wir beide noch in der Leserunde von Whatchareadin.

Treffen mit Lesefreundin Monika Abbas
Mit Monerl hatten wir auch drei Treffen geschafft. Einmal im September bei mir zu Hause bei Kaffee und Kuchen, ein weiteres Mal auf der Buchmesse über mehrere Tage und ein drittes Mal im Dezember im Café Extrablatt, in dem wir ausgiebigst über mehrere Stunden ganz gemächlich gefrühstückt hatten und anschließend sind wir auf den Darmstädter Weihnachtsmarkt, wo wir beide uns kunstvolle Ringe gekauft hatten. Immer wenn ich den Ring aus meiner Schatulle nehme, muss ich an diese Begegnung mit Monerl denken. Danach sind wir in die Gutenberg Buchhandlung, haben dort die Mitgliedschaft beantragt und ein Buch mitgehen lassen, das wir dieses Jahr gemeinsam lesen werden von Lucy Fricke; Töchter. Auch mit Monerl gingen unsere Buchbesprechungen nicht aus.

Ina Degenaar habe ich leider auf der Buchmesse verpasst. Aber wir sind mit unseren Blogs und auf facebook verbunden. Mit Renie bin ich noch auf Whatchareadin zugange, wo sie zusammen mit Helmut und mit Sabine St. das Forum moderiert. 

Die Freundschaft mit Sabine St. konnte auch 2018 vertieft werden. Auch haben wir gemeinsam in der Leserunde gelesen. Ende Januar 2019 Treffen mit Sabine, Tina und mit mir in Heidelberg. Freue mich schon. Die erste Verabredung zu dritt.

Neue Buchbloggerinnen
  • Erika Mager von LitblogKoeb
  • Petrissa Bach von Hundertmorgenwald
  • Connie Ruoff von Connies Schreibblock

Meine Art, Rezensionen zu schreiben
Ich hatte mich immer wieder gefragt, welche Art von Buchbesprechungen ich schreiben möchte? Dabei beobachtete ich die meiner Bloggerkolleg*innen und stellte dabei zwei Versionen fest. Die eher professionellen Rezis sprechen um den heißen Brei, gehen wenig auf den Inhalt ein, mit Ausnahme der Gespräche und Interviews auf der Buchmesse, die mehr über den Inhalt reden. Die andere Art von Buchbesprechungen sind die, die stark auf den Inhalt eingehen, und ich mich gefragt habe, welcher Kategorie ich angehören möchte? Ich habe mich für die zweite Art entschieden. Ich habe es gerne etwas persönlicher, weshalb ich über den Inhalt spreche, damit ich später nachlesen kann, was mich an einem Buch gereizt, gefesselt oder abgestoßen hat. Deshalb werde ich meine Art wie bisher beibehalten. Trotzdem bin ich bemüht, darauf zu achten, nicht zu viel zu verraten. Außerdem habe ich meine Besprechungen gegliedert und so kann jeder gewisse Gliederungspunkte einfach runterscrollen, wenn man über bestimmte Fragestellungen nicht im Voraus aufgeklärt werden möchte. Von Monerl weiß ich, dass sie meine Rezension erst liest, wenn sie das Buch selbst gelesen hat, ansonsten scrollt sie runter zu meiner Punktetabelle, um zu sehen, wieviele Punkte ich vergeben habe.

Von anderen weiß ich, dass sie Lust auf ein Buch erst bekommen, wenn die Rezensionen auf den Inhalt eingehen. Also, was sagt mir das? Es gibt kein Richtig und kein Falsch und so mache ich weiter wie bisher, solange ich in den Besprechungen nicht mein eigenes Leben ausschütte. Manchmal ist man schon dazu verleitet, wenn die Identitätsfigur Parallelen zu einem selbst aufweist. Ich habe vereinzelt solche Rezis gelesen, wo das Leben der Leserin über das Leben der Figuren in den Vordergrund gestellt wurde. Solche Art von Rezis lehne ich ab ...  


Frankfurter Buchmesse 2018
Über die Frankfurter Buchmesse habe ich auf meinem Blog schon einen recht ausführlichen Bericht geschrieben. Eines möchte ich trotzdem noch einmal wiederholen, dass ich mich total gefreut habe, Susanne Bühler, Pressereferentin beim Diogenes Verlag, kennengelernt zu haben, die auch uns Blogger*innen betreut. Gefreut habe ich mich über Benedict Wells und die vielen neuen Autor*innen, wie zum Beispiel Chris Kraus und Katrin Engberg, und ich an ihren Lesungen teilnehmen konnte. Alle erwähnten Autor*innen sind beim Diogenes Verlag ansässig. Und hier, beim Diogenes Bloggertreffen bin ich auch Connie Ruoff das erste Mal begegnet.  

Welche Veränderungen gibt es bei mir in Darmstadt?
In meinem Darmstädter Stadtteil, der Bessungen heißt, wurde im Herbst 2018 ein Antiquariat an der Linie drei in der Ludwigshöhstraße eröffnet. Früher befand sich in diesen Räumen ein weniger attraktives Obst- und Gemüsegeschäft mit einer sehr unfreundlichen Bedienung. Mich wundert es nicht, dass die Kunden hier weggeblieben sind und das Geschäft schließen musste ... Und aus diesem Geschäft ist ein wunderschönes Antiquariat entstanden. Wirklich wunderschön. Ich kann gar nicht glauben, dass hier vorher ein Gemüseladen stand. Der Antiquar hat wirklich Zauberhände. Jeden Morgen, wenn ich mich auf dem Weg zur Arbeit befinde, drücke ich an dem Schaufenster die Nase platt. Ich wünsche dem Antiquar Stefan Jähning von Herzen viel Erfolg mit seinem neuen Büchergeschäft. Bei Gelegenheit würde ich gerne ein Foto schießen und es auf meinem Blog reinstellen. 

So, das war´s erstmal zu meinem Bücherblogjahr 2018 ohne irgendwelchen Schnick Schnack, da es auf Blogspot sehr anstrengend und zeitaufwendig ist, Bilder oder Fotos reinzustellen, ohne dass das Layout dadurch verzerrt wird. Wer Blogspot kennt, weiß, wie eigen dieses Programm arbeitet.
  
Ich wünsche allen meinen Freund*innen, den Verlagen und meinen Besucher*innen ein schönes und friedliches buchiges Jahr 2019. 

Eure Mir(ell)a aus Darmstadt