Eine Romanbiografie
Lesen mit Tina
Eine Buchbesprechung
zur o. g. Lektüre
Das Buch ist sehr
vielversprechend. Es bietet ungeheuer viel Stoff zum Nachdenken und zum Weiterspinnen und
es besteht auf jeden Fall hoher Gesprächsbedarf.
Das Buch schreit
regelrecht nach Menschlichkeit. Es zeigt, wie der hochintelligente Protagonist William
James Sidis sich nach einem ganz gewöhnlichen Leben sehnt, und von der sensationsgierigen
Presse so richtig gemobbt wird. Aber bevor es dazu kommt, bevor man in das
Leben des William James Sidis' gerät, wird man erst mal mit dem Leben beider
Elternteile vertraut gemacht.
Zur Erinnerung gebe
ich erneut den Klappentext rein:
Boston, 1910. Der elfjährige William James Sidis wird von der amerikanischen Presse als »Wunderjunge von Harvard« gefeiert. Sein Vater Boris, ein bekannter Psychologe mit dem brennenden Ehrgeiz, die Welt durch Bildung zu verbessern, triumphiert. Er hat William von Geburt an mit einem speziellen Lernprogramm trainiert. Durch Anwendung der Sidis-Methode könnten alle Kinder die gleichen Fähigkeiten entwickeln wie sein Sohn, behauptet er. Doch als William erwachsen wird, bricht er mit seinen Eltern und seiner Vergangenheit. Er weigert sich, seine Intelligenz einer Gesellschaft zur Verfügung zu stellen, die von Ausbeutung, Profitsucht und Militärgewalt beherrscht wird. Stattdessen versucht er, sein Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten – mit aller Konsequenz.
Während des Lesens stellten sich mir als Leserin jede Menge Fragen, die
später, fast am Ende des Buches, größtenteils auch beantwortet werden.
Zu Beginn lernen wir den Vater des Helden kennen, der, noch keine
zwanzig Jahre alt, seine Heimat aus politischen Gründen verlässt, und emigriert
nach Amerika. Boris Sidis spricht mehr als zwanzig Muttersprachen und ist ein
geistiges Multitalent. Man glaubt, dass es kaum eine Wissenschaft gibt, die er
nicht beherrscht. Als ein ukrainischer Immigrant wird er in seiner Wahlheimat
mit vielen Vorurteilen und mit Rassismus konfrontiert. Man sieht ihm seine Bildung
nicht an … Schnell macht Boris die Erfahrung, dass man in Amerika, in dem Land
der unbegrenzten Möglichkeiten, vielen Grenzen ausgesetzt ist. Von Amerika recht
schnell desillusioniert muss er sich trotzdem durchschlagen, wenn er nicht
wieder zurück in die Heimat will, dort, wo es sich noch schlimmer als in Amerika leben lässt.
In der Ukraine wurde er ins Gefängnis gesperrt, nur weil er seinen Landsleuten
Unterricht erteilt hatte …
Dann lernen wir Sarah kennen. Auch Sarah ist ein außergewöhnlicher
Mensch. Sie kommt aus einer kinderreichen ukrainischen Familie. Die Mutter
hatte 15 Kinder geboren. Sarah ist das älteste Kind, sodass sie im Alter von
zwei Jahren lernen musste, für sich selbst zu sorgen, da die Mutter keine Zeit
für sie hatte. Man muss sich vorstellen, dass sich die Kleine am Abend sogar
selbst ins Bett gebracht hat. Zudem musste Sarah als die ältere Tochter im
Haushalt und in der Verpflegung ihrer Geschwister wie eine Mutter mithelfen. Für
keine familiäre Arbeit war sie zu jung. Sie hatte keine Zeit, eine Schule zu
besuchen. Sie besaß nicht einmal ein Abschlusszeugnis von der Grundschule. Als
sie größer wird, muss sie sogar eine externe Arbeit antreten, um das Einkommen
des Vaters mitaufzustocken. Eines Tages wandert der Vater zusammen mit
Sarah nach Amerika aus, und nach und nach wird die Familie nachgezogen.
Hier lernt Sarah Boris kennen, zwei außergewöhnliche Menschen mit
außergewöhnlichen Leistungen und beide vermählen sich. Boris wirkt sehr unsympathisch,
empathielos und hat wenig Geduld mit seinen Mitmenschen. Er stellt sich wahrheitsliebend gegen jegliche
gesellschaftliche Normen und eckt damit überall an. …
Sarah macht trotz der bürokratischen Hürde ihre Schulabschlüsse an
Abendschulen in Amerika nach, Dank Boris, der ihr das Lernen beibringt.
Sarah schafft es bis zu einem Medizinstudium und erwirbt im Anschluss daran sogar
noch ihren Doktor. Sarah und Boris bekommen beide ihr erstes Kind. Das Kind William James wird geboren, an dem die Eltern ihr Erziehungsexperiment durchführen und nennen es die Sidis-Erziehungsmethode, mit dem Leitbild, dem Kind das Lernen als Spiel erfahrbar zu machen. Sie erzielen mit ihrem Erziehungsexperiment große Erfolge. Der Junge
bringt schon im Säuglingsalter außergewöhnlichen Leistungen zustande. Mit acht Jahren
denkt er schon ans Bücherschreiben. Er sucht nach einem wissenschaftlichen
Thema, über das noch keiner vor ihm geforscht hat. Von dem Vater bekommt er zum
Geburtstag ein Mikroskop geschenkt und so wendet sich William den Ameisen zu, die er in
einer Streichholzschachtel sammelt, in der Hoffnung, eine unentdeckte Art zu
finden, die er als Formica sidisi bezeichnen würde ...
Die Eltern fühlen sich bestätigt und verfolgen das Ziel, mit ihren Erziehungsmethoden an die Öffentlichkeit zu gehen, um sämtliche Bildungseinrichtungen
komplett zu reformieren, denn aus allen Kindern mit einer durchschnittlichen
Intelligenz sollten Hochbegabte herangebildet werden. Die Sidis fordern alle Lehrer
auf, das Beste aus ihren Schülern hervorzulocken. Sie hegten tatsächlich Ziele,
dass alle öffentliche Bildungsanstalten in Sidis-Kindergärten, in Sidis-Schulen,
in Sidis-Universitäten umgewandelt werden ... Wenn alle Menschen Genies wären, erst
dann könne man die Menschheit vor der Sklaverei des Kapitalismus befreien. Auch
müsse dann niemand mehr niedrige Arbeiten verrichten, das würden alles Maschinen
übernehmen, und der Mensch wäre in der Lage, seine gesamte Lebenszeit bis zum
Lebensende sinnvoll zu gestalten. Eine Welt besser machen, in dem alle Menschen
auf einer Stufe stehen würden. Es gäbe keine Armen mehr, und keine Reichen, die die
Armen ausbeuten … Und auch der Weltfrieden wäre sichergestellt, denn die Menschheit würde aufhören, sich durch Indoktrination beeinflussen und beirren zu lassen. Niemand würde noch in den Krieg ziehen wollen.
Diese politischen und philosophischen Ideen fand ich sehr lesenswert.
Und doch hat man sich als Leserin gefragt, wo denn die Herzensbildung bleibt? Werden
dem Kind auch soziale Kompetenzen beigebracht? Kann das Kind in seinem
Einzelstatus überhaupt gesellschaftlich bestehen? Bleibt die Kindheit nicht auf
der Strecke? Als William James im Säuglingsalter viel schreit, zeigt sich der
Vater ungeduldig, plärrt seine Frau an; stell das ab, stell das ab. Das
hat mich geschockt …
Ich muss schon sagen, mir war William James sympathischer als der
Vater, am Ende konnte ich sogar die Mutter nicht mehr ausstehen und ich hatte
totales Verständnis für William, der nicht nur bei den Medien auf Missachtung
stößt, unter seinen Altersgenossen war er auch vielen Neidern ausgesetzt … William
entwickelte sich als Erwachsener zu einem radikalen Pazifisten ... Auch sein
Sprachjargon ist hochtrabend, verwendet keine einfachen Worte. Im Hörsaal
versucht er die weiblichen Studenten von seiner Vorlesung rauszuschmeißen mit der Begründung, die
männlichen Studenten hätten nur eines im Kopf, sie würden nur ans Koitieren
denken, das halte vom Unterricht ab. Dass darüber jeder lacht, und seine Abmahnung
von den StudentInnen ins Lächerliche gezogen wird, ist für mich als Leserin gut
vorstellbar gewesen, denn so spricht kein Mensch, außer William …
William gehört keiner Kirche an, wählt trotzdem eine zölibatäre Lebensform,
aus dem Grund, dass Beziehungen nur vom Eigentlichen ablenken würden. Dass die
Welt auf die Fortpflanzung zur Erhalt der Menschenrasse angewiesen ist, darüber
schien sich William keine Gedanken gemacht zu haben ...
Im späteren erwachsenen Alter flüchtet William vor seinen Verfolgern
und gerät in eine große Selbstfindungsstörung. Er versucht in die soziale und
gesellschaftliche Isolation abzutauchen und gerät auch mit den Eltern in eine schwere Krise und bricht den Kontakt zu ihnen ab …
… denn schon früh wird William von den Medien erfasst und viel zu jung
kommt er ins Rampenlicht. Sensationsgierige Journalisten liefern in ihren
Zeitungen ein recht abfälliges und triviales und polemisches Bild von William ab. Man muss sich einen elfjährigen Jungen vorstellen,
der wie ein Erwachsener mit einer Kinderstimme oben auf dem Podest steht, und wissenschaftliche
Vorträge hält, mit 16 Jahren an der Uni doziert. Mit neun Jahren schon seine
ersten unveröffentlichten Bücher geschrieben hat …
William James geht gerichtlich vor, und klagt die Zeitung New York Times an wegen Verletzung der Privatsphäre und wegen Rufmord. Ich habe richtig mit William gebangt, und ihm einen Sieg gegönnt. Halte mich hierzu weiter bedeckt.
Was ich nicht erwähnt habe, ist, dass es noch eine viel jüngere Schwester von William gibt, die aber aus Zeitnot eine ganz gewöhnliche Erziehung erhält ...
William James geht gerichtlich vor, und klagt die Zeitung New York Times an wegen Verletzung der Privatsphäre und wegen Rufmord. Ich habe richtig mit William gebangt, und ihm einen Sieg gegönnt. Halte mich hierzu weiter bedeckt.
Was ich nicht erwähnt habe, ist, dass es noch eine viel jüngere Schwester von William gibt, die aber aus Zeitnot eine ganz gewöhnliche Erziehung erhält ...
Mehr möchte ich nun nicht verraten. Ich kann nur jedem raten, das Buch
nicht alleine zu lesen, sondern mit jemandem zusammen, damit man die
Möglichkeit hat, auch über den Inhalt zu diskutieren.
Mein Fazit?
Ich persönlich zweifle an der Sidis-Erziehungsmethode. Wie kann
man von einem Fall auf alle schließen? Für mich ist William definitiv ein
Einzelfall, der aus einem hochbegabten Elternhaus stammt, dem es leicht fällt
zu lernen, wobei mir auch bewusst ist, dass an normalen Schulen viele Kinder
mit einer überdurchschnittlichen Intelligenz sitzen, die auffällig werden, weil
sie nicht richtig gefördert werden, und sie sich stattdessen im Unterricht
langweilen. Im schlimmsten Fall landen viele Hochbegabte sogar in
Sonderschulen. Trotzdem scheint mir diese außergewöhnliche Lernmethode sehr
einseitig und zu kopflastig. Aber wer weiß, vielleicht bringt das Buch die Pädagogen zum Nachdenken, vor
allem erst mal an den Universitäten, wo dort das eine oder andere weiter
erforscht werden kann, ohne die Herzensbildung zu vernachlässigen, wobei an den Universitäten schon viel getan wird, aber es scheitert oftmals an der Umsetzung in der pädagogischen Praxis. Reformpädagogen hat es schon immer gegeben, ohne dass sie Einfluss nehmen an den gewöhnlichen öffentlichen Schulen. Angewendet wird diese Praxis an Privatschulen, die sich nicht jeder leisten kann, aber ursprünglich für Kinder aus der unteren Schicht entwickelt wurden (Montessori, Steiner, Binet etc.) Und so landen
immer noch viel zu viele Kinder aus den Unterschichten auf Sonder- oder
Hauptschulen, selbst wenn es heute mehr Abiturienten gibt, als vergleichsweise
noch vor vierzig Jahren. In dieser Hinsicht bin ich mit den Sdis einer Meinung; jedes Kind sollte bestmöglich gefördert werden, denn jedes Kind bringt Stärken
mit. Ein Reichtum, von dem nicht nur Kinder profitieren, sondern später sogar die gesamte Gesellschaft. Mit unserem Schulsystem produziert der Staat aus meiner Sicht weiterhin Versager, die im Erwerbsalter auf Grundsicherung angewiesen sind. Alle Kinder zu fördern wäre viel billiger, als die Leistung einer Grundsicherung, die sich Sozialhilfe nennt.
Tolles Buch, superrecherchiert, sehr authentisch geschrieben, sehr
schöne Sprache.
Da Tina und ich den Autor schon auf der Buchmesse gesehen und gehört haben, habe ich nun keine Lust, alles nochmals zu wiederholen, weshalb ich noch einmal auf meine Notizen von der Buchmesse´17 verweise.
Hier der Link, der zu meinen Notizen führt. Bitte auf der Seite bis zu der Lesung von Zehrer runterscrollen.
Mit Tina findet noch ein Telefongespräch zu dem Buch statt, das ich dann später hier nachtragen werde.
Telefongespräch mit Tina, Mo. 30.10.2017, 18:10 Uhr
War wieder mal schön, mit Tina telefoniert zu haben. Wir waren nicht gerade unterschiedlicher Meinung, da wir doch ähnliche Beobachtungen, Fragen und Gedanken entwickelt haben, die ich jetzt hier nicht wiederholen muss. Wir haben uns fast täglich Sprachnachrichten geschickt, kurze Gedanken aufgesprochen ... Neben dem Schriftlichen nochmal die Möglichkeit zu haben, sich auch mündlich auszutauschen, finde ich eine riesen Bereicherung. Interessant fand ich, dass Tina auch mit William so Mitleid entwickelt hatte, wo uns doch der Vater des Jungen, Boris, so furchtbar unsympathisch war, obwohl wir die Ansichten der Gesellschaft gegenüber nicht falsch fanden, sie waren nur zu radikal. Eine etwas absurde Lebensweise. Einerseits setzt sich Boris für Menschlichkeit für alle Menschen ein und merkt aber nicht, mit welcher Unmenschlichkeit er seine Ideale vertritt. Tina hat noch die Frage aufgeworfen, ob William ein Asperger-Autist gewesen ist. Aus meiner Sicht mag er Symptome haben, aber er ist kein Asp. Autist gewesen, da die Eltern das Kind zu einem Sonderling gemacht haben, der durch seine Lebensweise von anderen isoliert wurde. Das war sicher nicht die Absicht der Eltern. Bis zum Schluss war ihnen nicht einmal bewusst, dass sie den größten Beitrag dazu geleistet haben, dass William ein sehr unglücklicher Mensch geworden ist.
Damit ihr auch Tinas Ansichten nachlesen könnt, verweise ich hier auf ihre Besprechung.
Meine Bewertung zu dem Buch?
Da Tina und ich den Autor schon auf der Buchmesse gesehen und gehört haben, habe ich nun keine Lust, alles nochmals zu wiederholen, weshalb ich noch einmal auf meine Notizen von der Buchmesse´17 verweise.
Hier der Link, der zu meinen Notizen führt. Bitte auf der Seite bis zu der Lesung von Zehrer runterscrollen.
Mit Tina findet noch ein Telefongespräch zu dem Buch statt, das ich dann später hier nachtragen werde.
Telefongespräch mit Tina, Mo. 30.10.2017, 18:10 Uhr
War wieder mal schön, mit Tina telefoniert zu haben. Wir waren nicht gerade unterschiedlicher Meinung, da wir doch ähnliche Beobachtungen, Fragen und Gedanken entwickelt haben, die ich jetzt hier nicht wiederholen muss. Wir haben uns fast täglich Sprachnachrichten geschickt, kurze Gedanken aufgesprochen ... Neben dem Schriftlichen nochmal die Möglichkeit zu haben, sich auch mündlich auszutauschen, finde ich eine riesen Bereicherung. Interessant fand ich, dass Tina auch mit William so Mitleid entwickelt hatte, wo uns doch der Vater des Jungen, Boris, so furchtbar unsympathisch war, obwohl wir die Ansichten der Gesellschaft gegenüber nicht falsch fanden, sie waren nur zu radikal. Eine etwas absurde Lebensweise. Einerseits setzt sich Boris für Menschlichkeit für alle Menschen ein und merkt aber nicht, mit welcher Unmenschlichkeit er seine Ideale vertritt. Tina hat noch die Frage aufgeworfen, ob William ein Asperger-Autist gewesen ist. Aus meiner Sicht mag er Symptome haben, aber er ist kein Asp. Autist gewesen, da die Eltern das Kind zu einem Sonderling gemacht haben, der durch seine Lebensweise von anderen isoliert wurde. Das war sicher nicht die Absicht der Eltern. Bis zum Schluss war ihnen nicht einmal bewusst, dass sie den größten Beitrag dazu geleistet haben, dass William ein sehr unglücklicher Mensch geworden ist.
Damit ihr auch Tinas Ansichten nachlesen könnt, verweise ich hier auf ihre Besprechung.
Meine Bewertung zu dem Buch?
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe
Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere 2 Punkte: Authentizität der Geschichte 2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt 2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
|
Zwölf von zwölf Punkten.
Weitere Informationen zu dem Buch
· Gebundene Ausgabe: 656 Seiten
· Verlag: Diogenes; Auflage: 2 (23. August
2017)
· Sprache: Deutsch, 25,00 €
· ISBN-10: 3257069987
___________
Die Überheblichkeit ist die engste Freundin von der Ignoranz,
man trifft die beiden stets gemeinsam an.
man trifft die beiden stets gemeinsam an.
(Klaus C. Zehrer)
Gelesene Bücher 2017: 48
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
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