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Montag, 21. Mai 2018

Joanne K. Rowling / Harry Potter und der Orden des Phönix (2)

Zweite von zwei Buchbesprechung zur o. g. Lektüre  

Ich habe es geschafft, den dicksten Potter auszulesen. Der fünfte Band, den fand ich bisher am anspruchsvollsten. Und leider war das auch der traurigste Band. Man hat hier des Öfteren Potter in seinen schwersten Lebenskrisen erlebt, und ich mit ihm getrauert habe, als er seine wichtigste Bezugsperson an Lord Voldemort verloren hat.

Jede Menge Zettelchen kleben zwischen den Buchseiten, und ich werde diesmal meine Buchbesprechung ein wenig ausweiten, damit ich in Zukunft, nach einer gewissen Zeit, mich mental immer wieder in das Geschehen einbringen kann. Wem die Buchbesprechung zu ausführlich ist, der kann einzelne Unterpunkte einfach querlesen oder überspringen. Dies ist der Vorteil an einer strukturierten Buchbesprechung. Man kann sich die Punkte aussuchen, die man lesen oder überspringen möchte. Trotzdem versuche ich mich auch an einem bedeckten Schreibstil zu halten. Wenn ich die Besprechung mit Hilfe von Unterpunkten gliedere, wird es mir helfen, nicht zu viel von den verschiedenen Handlungen zu verraten.

Sehr viel Stoff bietet das Buch, dass ich schauen muss, was ich hier einbringen werde.

Die Handlung
Wie geht es nun weiter mit der Geschichte in dieser zweiten Buchbesprechung?
Harry Potter bekommt einen Wachtraum, in dem er sieht, wie Mr Weasley von einer Schlange tätlich angegriffen wird und ihn lebensgefährlich verletzt. Potter warnt seine Freunde, niemand möchte ihm so recht glauben, aber tatsächlich, Mr Weasley befindet sich wegen eines Schlangenbisses in der Klinik. Das Abstruse an diesem Traum ist, dass Potter glaubt, dass er die Schlange gewesen sei und er habe Mr Weasley angegriffen und ihn töten wollen. Dahinter würde Lord Voldemort stecken. Potter glaubt, von Voldemort besessen zu sein und fühlt sich in seiner Haut nicht mehr wohl und hat Angst, er könnte von ihm ausgespäht werden. Potter kann nicht mehr richtig schlafen, aus Angst, Voldemort könnte im Schlaf erneut von ihm Besitz ergreifen. Er vertraut sich Sirius und dem Schulleiter an. Der Schulleiter Dumbledor verordnet ihm zum eigenen Schutz Einzelunterricht im Okklumentik bei Prof. Snape. Okklumentik ist eine Kunst, sich vor Wahrträume, wie Potter sie erlebt hat, zu schützen. Die magische Verteidigung des Geistes gegen das Eindringen von außen. Ausgerechnet Prof Severus Snape soll Potter unterrichten, der seinen Schüler partout nicht ausstehen kann. Potter kommt nicht sehr weit mit seinem Unterricht. Es fällt ihm schwer, das Gelernte umzusetzen. Ein Grund mehr für Snape, den Jungen runterzumachen.

Neuer Lehrer Firenze
Die Schule bekommt einen neuen Lehrer, den der Wildhüter Hagrid angeschafft hat. Einen Zentauren namens Firenze, den ich als schülerzugewandt erlebt habe. Allerdings wird dieser Zentaur von seiner Herde verstoßen, da er nun den Menschen dienen würde …  Ein glatter Verrat, die Herde versteht nicht, weshalb Firenze sein Wissen an Menschen weitergibt. Sie fühlen sich von ihm sogar entehrt … Die Zentauren werden es später mit der Lehrerin Umbridge zu tun bekommen ...

Prof Dolores Umbridge
Treibt auf der Schule weiterhin ihr Unwesen.
Sie schafft es, Prof Sybill Trelawney angeblich wegen des schlechten Unterrichts von der Schule zu verweisen.
Die Schülerin Marietta hat den Geheimclub DA verraten, sodass Potter verhört wird. Es droht ihm ein dauerhafter Schulverweis.
Der Schulleiter nimmt den Geheimclub DA auf seine Kappe, daraufhin verliert er seinen Posten als Schulleiter und Prof Umbridge rückt nach, sie wird die neue Schulleiterin. Dumbledore soll nach Askaban geschickt und vor Gericht gestellt werden.

Prof Severus Snape
Noch immer fies Potter gegenüber. Doch später wird klar, weshalb er es in so einer destruktiven Weise auf Potter abgesehen hat. Snape wird aus dem Büro gerufen, als er Potter Okklumentikunterricht erteilt. Er rennt raus, Potter bleibt unerlaubt im Büro und wagt einen Blick ins Denkarium. Dort sieht Potter seine Eltern, Albus Dumbledore, Black Sirius, Remus Lupin und Severus Snape, als sie selbst fünfzehnjährige SchülerInnen auf der Hogwarts waren. Snape war ein unbeliebter Schüler, der den Spitznamen Schniefelus erhalten hatte. Vor allem von dem arroganten James Potter wird er hochgezogen. Das kann Snape nicht vergessen und rächt sich an den Sohn Harry. Harry Potter wird nachdenklich und bekommt Mitleid mit Snape. Er wendet sich an seinen Paten, und möchte wissen, ob sein Vater tatsächlich ein so arroganter Fiesling gewesen sei … Aber Prof Snape rettet Potter auch vor Umbridge, die von ihm das selbsthergestellte Serum namens Veritae haben wollte, um damit herauszufinden, ob Potter bei ihrem Verhör die Wahrheit sagt. Snape gab an, kein Serum mehr auf Vorrat zu haben …

Prof Minerva McGonagall
Habe ich als sehr angenehm erlebt. Bei der Berufsberatung bzw. bei der Punkteverteilung setzt sie sich für Potter ein, während Umbridge Potters Leistung ins Negative zieht, ihn für untauglich hält. Potter will Auror werden. Im Beisein von Dolores Umbridge sagt Minerva McGonagall, dass sie Harry helfen würde, ein Auror zu werden. Eine sehr angenehme Szene.
Auch am Ende sorgt diese Minerva McGonagall für Gerechtigkeit allen Gryfindors-SchülerInnen gegenüber, als sechs der SchülerInnen sich dem Kampf gegen Voldemort im Zauberministerium gestellt hatten.
McGonagall ist selbst verletzlich, wird durch Umbridges miese Zaubereien angegriffen und ins Hospital gebracht.

Zwillinge Fred und Georg Weasley
Erfinden ein Pulver für die SchülerInnen, da sie der Meinung sind, dass sie alle an einer Umbrigitis 😈 leiden würden. Prof Umbridge kann die Zwillinge nicht aus der Schule werfen, da sie freiwillig ihren Abgang machen.  Sie verlassen die Schule ohne Abschluss und eröffnen einen Zauberladen mit Schabernack-Zauber-Artikeln. Ich fand diese Szene recht lustig.

Black Sirius
Hält sich weiterhin versteckt. Immer wenn Potter eine Aussprache gesucht hat, musste er es über den Zauberkamin mit einem Flohpulver machen. Das Flohpulver verhilft ZauberInnen, zu reisen. Wirft man eine Prise von dem Pulver ins Feuer, leuchtet es grün auf, und man kann durch den Kamin treten. Potter machte dies in Umbridges Kamin ...
Er erhält wieder einen Traum, diesmal würde sich Sirius in Gefahr befinden. Er ist stark beunruhigt, erzählt seinen FreundInnen Ron und Hermine und möchte ihm schnellstens zur Hilfe eilen. Sie versuchen Umbridge aus dem Büro zu locken, damit Harry den Kamin benutzen kann, um Kontakt mit Sirius aufzunehmen. Hermine steht draußen und hält Wache. Umbridge war diesmal schneller. Sie erwischt Potter am Kamin, die Wache wurde ausgetrickst … Beide SchülerInnen, Potter und Hermine, werden ausgefragt, mit wem Potter Kontakt aufgenommen habe. Hermine ist schlau und findet einen Weg, sie aus dieser kritischen Situation herauszufinden und führt Dolores Umbridge mit einer Lügengeschichte in den verbotenen Wald zu den Zentauren ...
Die SchülerInnen Ron, Hermine, Neville, Ginny, Luna und Potter machen sich mit Hilfe der Thestralen auf den Weg ins Zauberereiministerium nach London, um Sirius aus der Patsche zu helfen. Hier findet nun ein schwerer Kampf statt … In dem Zaubereiministerium wird Potter mit der Prophezeiung konfrontiert, die in einer Glaskugel gehalten wird.

Ist Potters Zukunft vorhersehbar? Ist sein Tod vorhersehbar? War der Tod seiner Eltern vorhersehbar? Voldemort hatte versucht, Harry als Kind aufgrund einer Prophezeiung zu töten.
  
Zum Scheibkonzept
Wie in den anderen Bänden, allerdings wird in diesem Band erst durch das Ende der Verlauf der Geschichte richtig rund. Ich habe das Ende wie einen geschliffenen Diamanten erlebt. Alles fügt sich zusammen.

Cover und Buchtitel?
Das Buchcover vorne; das könnte der magische Raum der Wünsche sein, in dem Potter 25 SchulkameradInnen bestimmte Zauberübungen beibringt, wie z. B. den eigenen Patronus finden und ihn zielbewusst zum Einsatz bringen. Potters Patronus ist der silberne Hirsch gewesen, der ihm am Anfang dieser Geschichte im Kampf gegen die Dementoren zu Hilfe kam.
Das Buchcover auf der Rückseite; das könnte die Schlange sein, die Mr Weasley lebensgefährlich bedroht hat.
Der Buchtitel, der erschloss sich mir auch erst am Ende. In dem Orden des Phönix befinden sich alle Mitglieder, die gegen Lord Voldemort kämpfen. Auch Prof Snape gehört diesem Orden an.

Ungeklärte Fragen
Wie kam Prof Severus Snape zu seinem Spitznamen  Schniefelus? Ich kann mich einfach nicht mehr erinnern, weshalb Snape diesen Spitznamen erhalten hat. Sicher kann meine Bücherfreundin Tina hier aushelfen.
Nachtrag: Ich habe eine Antwort von Tina bekommen. Ich kürze sie aber ab. Snape hat den Spitznamen erhalten, aufgrund seiner ungepflegten Erscheinung. Auf der ersten Zugfahrt hätte seine Nase getropft, daher der Schniefelus. 

Meine Meinung
Gelungenes Märchen, gelungene Fantasygeschichte. Allerdings finde ich sie für Zwölfjährige inhaltlich etwas zu schwer und zu düster. Sehr traurig fand ich den Verlust um Black Sirius. Die einzige Person, die eng mit Potters Eltern gelebt hatte, ist nun auch nicht mehr vorhanden. Dagegen angenehm fand ich, wie Umbridge ins Verderben gestürzt wird ... Schön fand ich den Zusammenhalt der fünf SchülerInnen Potter gegenüber.
Am Ende sind nun alle Gefahren überstanden, die Prüfungen geschrieben und mit Bravour abgeschlossen, sodass die SchülerInnen wieder für die großen Ferien zurück nach Hause fahren. Eine traurige Zeit für den jungen Harry? Potter ist nicht allein; die ganze Gemeinde steht während der Sommerferien hinter ihm, sollte er von der Verwandtschaft wieder diskriminiert werden. Das wurde den Dursleys sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Na, da bin ich gespannt, ob sie sich im sechsten Band besser benehmen konnten.

Mein Fazit?
In der ersten Buchbesprechung hatte ich ein paar Lücken in meinem Kopf, da ich z. B. das Verhalten von Tante Petunia nicht ganz nachvollziehen konnte, als es darum ging, den Neffen durch den Onkel auf die Straße zu setzen. Sie wusste es zu verhindern. Wovor hatte sie Angst, ihren Neffen auszusetzen? Am Ende kommt die Auflösung. Es war der Schulleiter Albus Dumbledore, der der Tante einen Heuler geschickt hatte, um sie an ihre Pflichten zu erinnern ...

Zur Lesestruktur
Mir hat das gutgetan, die Geschichte zur Mitte hin aufzuteilen, sie in zwei Zeitabständen zu lesen und werde es nun mit allen voluminösen Büchern so handhaben. Es nimmt mir den Druck, zu lange an einem Buch zu lesen, und andere Bücher sonst so lange warten müssen, bis sie dran sind. Vor allem die Rezensionsexemplare, die man gerne sehr zeitnah durchnehmen möchte.

Meine Bewertung
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
 Zwölf von zwölf Punkten.

Und hier geht es zur ersten Buchbesprechung dieses Bandes.
___________
Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten
oder freundlich sein sollst,
wähle die Freundlichkeit.
(Dr. Wayne D. Dyer)

Gelesene Bücher 2018: 21
Gelesene Bücher 2016: 72
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Gelesene Bücher 2011: 86




Montag, 19. März 2018

Joanne K. Rowling / Harry Potter und der Gefangene von Askaban (1)

Harry Potter und der Gefangene von AskabanEine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Einerseits habe ich das Bedürfnis, über das Buch zu schreiben, andererseits ist es bei den Fantasyromanen ähnlich wie bei Krimis, man muss sich sehr gewählt ausdrücken, um nicht zu viel zu verraten. Ich versuche, nach Möglichkeit angedeutet zu schreiben. Alles lässt sich allerdings bei einer Buchbesprechung nicht vermeiden.

Von den drei Potterbänden fand ich den dritten Band am besten. Dennoch finde ich es nach wie vor schwierig, diese Fantasybilder sich vorzustellen. Doch diesmal war mir die Potterwelt vertrauter. Viele bekannte Figuren treten auf und neue kommen hinzu. Mit jedem Band wird mir die Welt der Hexen und Zauberer größer.

Die Handlung
Die Geschichte beginnt klassisch: Potter befindet sich bei seinen Verwandten Dursley; Onkel Vernon, Tante Petunia und seinem Vetter Dudley, da gerade noch Sommerferien sind. Wie in den letzten beiden Bänden wird auch in diesem Band Potter schlecht behandelt, sodass der dreizehnjährige Harry es kaum abwarten kann, zurück in die Schule zu gehen. Wann hört man das schon, dass SchülerInnen sich auf die Schule freuen? Die SchülerInnen hier besuchen keine gewöhnliche Schule, keine Schule, in die gewöhnliche Menschen gehen, gewöhnliche Menschen, die man als Muggles bezeichnet. Obwohl der Leistungsdruck in der Zauberschule enorm hoch ist, ist Potter sehr gerne dort. Man merkt deutlich, dass er sich von Jahr zu Jahr weiterentwickelt und reifer wird. Deshalb bin ich jetzt auf den Folgeband gespannt, den ich dann Anfang April lesen werde.

Bei den Dursleys wurde Potter wieder sanktioniert, da er den Tante Magda – Test nicht bestanden hat. Tante Magda, die Schwester von Onkel Vernon, kann richtig fies sein, als sie Potter auf die Palme bringt, indem sie über seine toten Eltern hergezogen und ihn persönlich massivst beleidigt hat. Potter bringt Tante Magda mit Zaubertricks zum Schweigen. 

Doch da waren Potters treue Freunde, die ihn aus der Patsche halfen. Das war nicht das einzig Gute, was die Freunde für Potter getan haben. Sie haben auch an seinen Geburtstag gedacht, während die Dursleys nicht einsehen, weshalb man an Potters Geburtstag denken sollte. Nicht einmal Glückwünsche bekommt er …

Eigentlich wollte Potter Tante Magda den Vorschriften nach mit Höflichkeitsfloskeln gegenübertreten, weil er unbedingt die Unterschrift seines Onkels gebraucht hat, um nach den Ferien mit seinen Schulkameraden nach Hogsmead zu dürfen. Dies ist der einzige Ort Englands, der frei von Muggels ist. An diesem Ort bekommen die ZauberschülerInnen wunderbare Eindrücke und schöne Sachen für die Zauberwelt und jede Menge Süßigkeiten. Nach dem Desaster mit Tante Magda bekommt Potter die Unterschrift nicht ...

Ich lasse es offen, ob Potter es schafft, ohne Unterschrift diesen magischen Ort zu besuchen, oder, ob er es schafft, eine DozentIn zu gewinnen, die sich für ihn einsetzt ... Oder, ob er akzeptiert, dass er Hogsmead erst im nächsten Schuljahr besuchen darf.

Schon im ersten Teil erfährt man, wer Sirius Black ist. Angeblich eine böse Figur, die ein Gefährt von Lord Voldemort ist. Sirius Black ist als Gefangener aus Askaban geflohen und wird von den schrecklichen Dementoren, die Wächter von Askaban, gejagt. Potter ist in Gefahr, die Schulen sind auf höchste Alarmstufe gestellt, um die jungen Menschen zu schützen. Selbst Muggles wissen wer Sirius Blck ist und fürchten ihn ...

Im Mittelteil geht es hauptsächlich um spannende schulische Belange, Probleme mit bestimmten DozentInnen, wie z.B. Professor Snape, der versucht Harry, Ron und Hermine im Unterricht zu mobben ...

Die Musterschülerin Hermine Granger belegt zeitgleich mehrere Fächer, sodass sich ihre beiden Freunde Harry und Ron wundern, wie sie dies fertigbringt? Mir war klar, dass ein unbekannter Zauber dahintersteckt, und so folgt die Aufklärung fast am Ende der Geschichte ...

Im Mittelteil geht Panik um, denn Sirius Black scheint es nun geschafft zu haben, in Hogwarts einzudringen, obwohl man verschiedene Passwörter gebrauchen musste, um rein zu kommen. Wer hat die Passwörter freigegeben? Diese Frage stellen sich ProfessorInnen, SchülerInnen und man selbst als Leserin ...

Im letzten Teil wird es richtig spannend. Hier will Potter den Tod seiner Eltern rächen. Außerdem soll eine Hinrichtung durchgeführt werden ... Und hier erfährt man, wer Sirius Black ist. Hier erfährt man, wer Potters Eltern in Schwierigkeiten gebracht  und den Tod herbeigeführt hat ….

Für einen Augenblick dachte ich, dass Potters Eltern verzaubert wurden, und nicht tot sind, da nämlich Peter Pettigrew, ein Animagus, wieder auferstanden ist, in der Form, indem der Zauber seine Wirkung verloren hat. Peter konnte sich in eine Ratte verwandeln ... Peter Pettigrew ist eine fragwürdige Figur, die auch den Tod von Potters Eltern mitzuverantworten hat …
Interessant fand ich zudem die Zeitreise mit einem Zeitumkehrer, ein Stundenglas ... Im letzten Teil klären sich alle Rätsel auf, die sich in diesem Buch ergeben haben.

Meine Meinung
Die Wiederkehr der Eltern hätte ich Potter gerne gewünscht, damit er die Dursleys endgültig los sein würde. Nein, falsche Hoffnungen habe ich mir gemacht, doch ganz falsch war mein Gedanke nicht, wenn es in der Frage um den Vormund geht. Nun muss ich meine Lippen versiegeln, bevor ich dazu noch mehr ausquatschen werde.

Cover und Buchtitel?
Das Cover fand ich nicht so ausdrucksstark wie das der anderen beiden Bände. Der Buchtitel, ja, ich fragte mich anfangs schon, welche Figur sich dahinter verbirgt, wer die oder der Gefangene sein könnte? Den Buchtitel fand ich gut getroffen; er hätte noch spezieller dem Cover angepasst werden müssen. 

Mein Fazit?
Ich muss Monerl und Tina zustimmen. Es wird allmählich besser mit den Potter Büchern. Trotzdem tue ich mir schwer damit, mir bestimmte Szenen vorzustellen, wenn sie potentiert im Milieu der Fantasy abdriften. Fliegende Besen kann ich mir noch gut vorstellen, und Hunde mit drei Köpfen, und diese Animagi, und die Dementoren, die einem die Seele aussaugen können, wenn sie einen erwischen, sind auch gut vorstellbare Figuren, aber Szenen wie sich in den Honigtopf treten, um eine bestimmte Welt zu begehen und sie wieder zu verlassen, das ist too much for me. Ich bin eben eine Muggle, 😊 Aber vom Theoretischen her kann man gut folgen. Die Hintergründe finde ich gut verständlich und bin auf den vierten Band gespannt.

Meine Bewertung?
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt fast überein

12 von 12 Punkten

Weitere Informationen zu dem Buch:

·         Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
·         Verlag: Carlsen; Auflage: 44 (21. August 1999)
·         Sprache: Deutsch, 17,99 €
·         ISBN-10: 3551551693
·         Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 - 12 Jahre

Und hier geht es auf die Verlagsseite von Carlsen. 
______________________________
Trau nie etwas, das selbst denken kann,
wenn du nicht sehen kannst,
wo es sein Hirn hat.
(Aus Harry Potter 2000, BD 3, S. 203)

Gelesene Bücher 2018: 12
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Montag, 5. Februar 2018

Joanne K. Rowling / Harry Potter und die Kammer des Schreckens (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Ich habe den zweiten Potter gestern Abend ausgelesen und nun sitze ich hier und weiß nicht so recht, was ich schreiben soll. Es ist mühevoll, sich über einen Stoff auszulassen, der so schwer in meinem Kopf hängen geblieben ist. Mit den Bildern konnte ich wenig anfangen. Ich schreibe trotzdem etwas auf, damit ich den Text nach ein paar Jahren wieder abrufen kann, um mich in diese Gefühle, wie ich sie gerade empfinde, zurückdenken kann.

Irgendwann hatte ich beim Lesen eine Flaute, aber ich habe mich wieder eingekriegt. Der Potter kommt einige Jahrzehnte zu spät zu mir. Ich hätte ihn als Kind lesen sollen, nur existierte er damals noch nicht. Er musste erst noch geboren werden. Ich war als Kind eine absolute Fantasieleserin. Ich hatte damals mehr in Fantasiewelten als in der realen Welt gelebt.

Und was sind die Gründe, dass ich den Potter doch noch lesen möchte?
Weil ich den Ehrgeiz besitze zu erfahren, wer diese Figur ist, nach der so viele lechzen. Ist immerhin ein Kultbuch.

Um mich etwas mit Fantasie einzuüben, habe ich mir im Dezember letzten Jahres zwei Fantasiefilme angeschaut, und danach konnte ich noch nicht mal sagen, um was es da eigentlich ging.

Auf die Frage hin, was man aus den Potter Büchern lernen kann? 
Sicherlich kann Harry Potter uns keine Zauberkünste beibringen, etc. die Unterscheidung von guten und schlechten Freundschaften, die Überwindung vom Bösen ins Gute, etc. Nichts Außergewöhnliches, denn in jedem einfachen Film und in jedem Buch sind diese Themen enthalten. Auch in den realen Filmen und im realen Leben … Vielleicht stocke ich etwas meine literarische Bildung auf, wenn ich ungefähr weiß, was die Potter Welt so alles verbirgt.

Ein paar Worte zu meiner Lesestruktur
Ich habe mir auf meinem Handy gleich zu Beginn die Namen der Figuren aufgeschrieben, damit ich sie nach vier Wochen, wenn ich mir den dritten Band vornehme, noch alle weiß. Währenddessen habe ich die Namen in Gruppen aufgeteilt. Potters Freunde, Potters Feinde, Professoren in deren unterschiedlichen Funktionen, (Polter)-Geister, Monster/Bestien, Muggels, Potters Schulkameraden der zweiten Klasse und die Familien verschiedener Figuren nicht zu vergessen. Und ich habe mich zusätzlich mit einem Harry Potter Lexikon eingedeckt, siehe Cover links. 

Ich kann kein Buch weiterlesen, wenn mir die Figuren entfallen sind. Nicht alle Namen wie die von Potter sind leicht zu merken. Vor allem die Namen von den Professoren sind schon gewöhnungsbedürftig. Und nicht nur die. Außerdem werden die Professoren nicht nach Geschlecht bezeichnet. Es gibt keine Professorin. Die Professorinnen haben hier die männliche Bezeichnung.

Um was geht es denn nun? 
Der Zauberlehrling Harry Potter verbringt seine Sommerferien bei seiner Verwandtschaft, die ihn stiefmütterlich behandelt. Aber wo soll er hin? Seine Eltern sind von dem bösen Lord Voldemort getötet worden, als er noch ein Säugling war. Eigentlich hätte Potter auch sterben sollen, aber das ist dem bösen Magier nicht gelungen, weshalb Potter als Narbe ein Blitzzeichen auf seiner Stirn trägt …

Seitdem lebt er bei den Dursleys, Onkel Vernon, Tante Petunia und dessen Vetter Dudley. Potter freut sich immer wieder auf das neue Schuljahr, um von seiner Verwandtschaft, die nicht nur böse ist, sondern auch gar nichts von Magie versteht, loszukommen. Potter wird dort von dem Onkel wegen einer peinlichen Situation in seinem Zimmer eingesperrt. Es hat sich ein Hauself namens Dobby eingenistet, der Potters Familie in eine peinliche Situation bringt und der Familie damit den guten Ruf schadet, als sie Besuch gehobener Leute bekamen. Der Onkel schließt den Jungen aus Strafe in sein Zimmer ein und droht, ihn von der Schule zu nehmen. Es ist nämlich den Schülern verboten, außerhalb der Schule zu zaubern. In der Nacht kommt Hilfe, Potters Freund Ron versucht ihn zusammen mit seinen Brüdern zu befreien. In letzter Minute bekommt der Onkel den Fluchtversuch aus dem Fenster mit und will mit aller Macht, den Neffen von der Flucht zurückhalten. Doch Ron und seine Brüder waren stärker. Diese Szene fand ich sehr schön, als alle vier in einem fliegenden Ford Angilia davonschwebten.

Die Schüler sind wieder alle zurück an der Hogarts, die Schule für Hexerei und Zauberei. Doch irgendwas ist dort gleich zu Beginn faul. Es geschehen mysteriöse Dinge, wo man versucht, Harry Potter von der Schule fernzuhalten ...

Die Katze des Hausmeisters Filch namens Norries wird versteinert, und niemand weiß von wem. Hausmeister Filch verdächtigt Potter …

Hermine Granger, die zu Potters Freunden zählt, und die beste Schülerin der zweiten Klasse, wird zweimal verhext. Einmal sogar lebensbedrohlich …

Potter hört als einziger Stimmen aus den Wänden, auch Morde finden statt. Ich dachte erst, dass die maulende Myrte dahintersteckt, als man eine Schülerin entführt hat …

Über ein Tagebuch gelingt es Potter, in die Kammer des Schreckens einzudringen, um das mysteriöse Rätsel zu lösen, ob diese Kammer tatsächlich vorhanden und ob sie offen ist. Es muss herausgefunden werden, wer die Schülerin aus der ersten Klasse namens Cinny Weasley entführt hat, und evtl. getötet? In der Kammer des Schreckens wird Potter mit der mächtigsten Spinne namens Aragog konfrontiert. Aragog tut Potter nichts, da Potter ein Freund von dem Wildhüter ist, aber die vielen anderen Spinnen waren für ihn eine Bedrohung. Es finden diverse Kämpfe statt, und man weiß ja schon im Vorfeld, dass Potter die Kämpfe alle gewinnen wird, da ja noch fünf weitere Potter-Bände existieren.

In der Kammer des Schreckens lernt Potter einen Tom Riddle kennen, Riddle, von dem das mysteriöse Tagebuch stammt und der vor mehr als fünfzig Jahren selbst Schüler auf der Hogwarts war, machte damals eine negative Verwandlung durch …  Riddle gibt sich als der Mörder Potters Eltern aus, und er sich somit als Lord Voldemort herauskristallisiert. Er möchte von Potter wissen, weshalb es ihm damals nicht gelungen sei, ihn zusammen mit seinen Eltern zu töten …

In dem zweiten Band lernte ich die ganzen DozentInnen kennen, auch den feigen Professor Lockhart, der eigentlich sich aufmachen sollte, die entführte Schülerin Ginni Weasley zu finden. Niemand weiß, ob sie noch lebt …

Das Buchcover
Anfangs wusste ich nicht, was die Abbildungen zu bedeuten haben. Die Motive auf dem Buchcover erschließen sich mir nach dem Lesen des Buches. Der Raum darauf scheint die Kammer des Schreckens zu sein. Der Vogel, der aus der Asche wiedergeboren wird, auch Phönix genannt, hilft Potter, die Kämpfe vor allem mit Tom Riddle zu überstehen. Tom Riddle wird die große menschenähnliche Gestalt sein. Die Gefahren durch die Schlangen konnte Potter überwinden, indem er deren Schlangensprache, auch Parselsprache genannt, beherrschte. Ich vermisse hier nur noch die große Spinne Aragog. 

Mein Fazit?
Obwohl bei mir vieles gar nicht hängen geblieben ist, weil ich mich schwer in diese Bilder hineinversetzen konnte, möchte ich trotzdem weiterlesen. Etwas bleibt ja doch auch immer haften. Ich habe noch fünf Bände vor mir. Aber ich hege nicht den Anspruch, ein Potterfan zu werden. Ich weiß schon jetzt, dass mir dies nicht gelingen wird. Aber es ist schön zu wissen, wie die Figuren alle heißen und in welcher Funktion sie agieren. Ich kenne so viele, die von Harry Potter angetan sind, dass ich schon fast neidisch darauf bin. Aber was soll´s. Dafür habe ich andere Lieblinge, die auch nicht jeder kennt, obwohl die AutorInnen zu den Klassikern zählen. Man kann nicht in allen Genres gut sein.
Und hier eine Rezension zu Band 2.

Meine Bewertung?
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

Zwölf von zwölf Punkten.
__________
Gelesene Bücher 2018: 06
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
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Sonntag, 28. Januar 2018

Markus Zusak / Der Joker (1)

Lesen mit Tina 


Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Ich bin durch mit dem Buch. Ich habe mich mit meiner Meinung stark zurückgehalten, da ich mich noch nicht richtig dazu entschließen konnte. Nach dem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, möchte ich meine Sichtweise kundtun, die erneut von Tinas abweicht.

Für mich es ist ok, unterschiedliche Ansichten zu haben. Es zeigt, dass jeder seine eigenen Erfahrungen machen muss. 

Ich hatte mich bemüht, das Buch nicht mit Der Bücherdiebin zu vergleichen, doch nun kann ich nicht anders. Mir hat die Bücherdiebin viel besser gefallen ... Die Figuren in dem Joker waren mir nicht authentisch genug, wie ich sie in der Bücherdiebin erlebt hatte.

Meine innere Ambivalenz

Ich konnte definitiv mit diesem Buch nicht viel anfangen. Auch das Medium Spielkarten, die im Briefkasten des Protagonisten lagen, war mir fremd, obwohl die Botschaft deutlich war … Außerdem mag ich persönlich Spielkarten nicht. Das Buch hatte surreale Züge ...

Den Menschen, auch fremden, etwas Gutes zu tun, sie mit Zivilcourage ein wenig von der Schwere ihres Lebens zu befreien, fand ich gut, und hat mich an den französischen Spielfilm Die fabelhafte Welt der Amelie erinnert, siehe unten ...

Doch dreiviertel des Buches wurden die Probleme mit roher Gewalt behandelt. Die Konflikte mit Gewalt aus der Welt zu schaffen, fand ich schwach, erst recht, weil dies ein Jugendbuch ist. Dass sich am Ende alles aufgelöst hat, fand ich wiederum gut.

Die Figuren kamen mir recht unreif vor. Vor allem Ed schien auf mich zeitweise eine unreife und komische Figur zu sein, obwohl er durchaus mit schwarzem Humor sein Leben reflektiert.

Manchmal hat Zusak viel zu dick aufgetragen. Zu viel Gewalt, zu viele Probleme, zu viel Pathos, zu viel Naivität.

Ein paar Fakten zum Inhalt

Ed, 19 Jahre alt, der aus einem sozial schwachen Elternhaus kommt, hat es noch nicht weit gebracht. Keine Berufsausbildung, ist Taxifahrer und lebt mit seinem alten Hund namens Türsteher in einer Hütte nahe am Waldrand. Ed leidet darunter, dass er in einem geringen sozialen Status steckt, obwohl er jung genug ist, beruflich noch etwas aus sich zu machen. Aber wie soll er eine Berufsausbildung finanzieren, wenn die Stipendien nur an hoch entwickelten jungen Menschen verliehen werden?

Eds Vater war Alkoholiker. Er soll aus der Sicht des Sohnes eine sanftmütige Seele gehabt haben, wäre der Alkohol nicht gewesen, mit dem er sich totgesoffen hat …

Eds Mutter ist eine richtige Kratzbürste ihrem Sohn gegenüber. Von Mutterliebe ist hier keine Spur, da Ed sie vom Auftreten her an seinen Vater erinnert … Sie wendet sich nur an ihren Sohn, wenn sie von ihm etwas benötigt ...

Ed, der Superheld

Ed besitzt Gerechtigkeitsempfinden, leidet mit, wenn auf anderen Unrecht verübt wird.

Er schafft es, mit Hilfe der Polizei einen unfähigen Bankräuber hinter Gitter zu bringen …

Er kümmert sich um eine einsame alte Dame, die demenzielle Verhaltensweisen an den Tag legt. Sie ist Witwe, und sie scheint vergessen zu haben, dass ihr Mann Jimmy tot ist. Ed besucht die alte Dame fast täglich und übernimmt die Rolle ihres verstorbenen Mannes.

Er macht nicht nur diese alte Frau glücklich. Er lässt auch Kinderherzen höherschlagen, in dem er für außergewöhnliche Weihnachtsdekorationen für die leuchtende Außenfassade am Haus sorgt …

Im anderen Fall kauft Ed einer Mutter ein Waffeleis, da diese Mutter häufig nur den Kindern ein Eis schenkt, aber nie sich selbst.

Doch Ed hat eigene Probleme, und die erfordern genauso viel Aufmerksamkeit. Durch die letzte Spielkarte wird er gezwungen, sich um sie zu kümmern. Seine Liebe zu Audrey zum Beispiel, die erst nicht erwidert wurde …

Weitere Beispiele sind dem Buch zu entnehmen.


Mein Fazit?

Es gibt eine Chemie zwischen Menschen, also gibt es auch eine Chemie zwischen einem Buch und den Lesern. Es gibt eine Chemie zwischen den Figuren und den Lesern. Deshalb, die Chemie zwischen mir und Ed hat einfach nicht gestimmt.

Die Wortwahl fand ich gut, Zusak spielt mit der Sprache. Ich fand ihn sehr ausdrucksstark.

Vergleiche mit dem Amelie-Film / Parallelen zwischen dem Buch und dem Film

Ich gebe noch einen Filmlink von Die fabelhafte Welt der Amelie mit rein. Amelie lässt auch Menschenherzen höherschlagen, aber mit weniger Pathos und mit viel Sensibilität und mit wenig Gewalt, denn auch Amelie rächt unfaires Verhalten auf ihre ulkige aber intelligente Art und Weise ... Amelie kümmert sich im Versteckten um einsame Menschen, ganz selbstlos, macht ihnen eine Freude, ohne dass diese Menschen wissen, wer sich hinter dem Glücksbringer verbirgt. Auch Amelie ist einsam, auch Amelie ist verliebt … Auch der Film wirkt etwas Komikhaft, aber er ist authentisch.
Man kann nicht anders, als Amelie ins Herz zu schließen, während ich für Ed diese Sympathie definitiv nicht aufbringen kann. 

   Youtube; Die Fabelhafte Welt der Amelie

Telefongespräch mit Tina, siehe unten.

Und hier geht es zu Tinas Buchbesprechung.

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
1 Punkte: Differenzierte Charaktere
1 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein

Zehn von zwölf Punkten.

Weitere Informationen zu dem Buch

·         Taschenbuch: 448 Seiten, 8,99 €
·         Verlag: cbj (10. November 2014)
·         ISBN-10: 3570402975
·         Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre

Und hier geht es auf die Verlagsseite von cbj.
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Nachtrag: Telefongespräch mit Tina

Heute, 29.01.2018, um 17:00 Uhr fand unser Telefongespräch zwischen Tina und mir statt. Unsere Eindrücke waren recht ähnlich, aber es gab auch Abweichungen, was, auch aus Tinas Sicht, völlig normal sei …

Tina konnte für Ed mehr Sympathie abgewinnen, als ich es tat. Da Tina als Gymnasiallehrerin täglich mit jungen Menschen zu tun hat, konnte sie sich leichter in Ed und seiner Crew hineinfühlen. Null-Bock-Jugendliche, die es in jeder besten Schule zu finden gibt. Da mir solche Vergleiche fehlen, es sei denn, ich erinnere mich an die eigene Schulzeit, was ich nicht gerne tue, hat Tina natürlich recht. Trotzdem, wenn ich Ed mit Amelie vergleiche, die sich auch im jugendlichen Alter befand, so ist es mir viel leichter gefallen, mich in Amelie hineinzuversetzen …

Was uns beiden aufgefallen ist, war der unvollendete Schluss. Wer ist denn nun die Person gewesen, die dem Ed die Karten in den Briefkasten geworfen hat? Gut, dass Tina das angesprochen hat, denn ich hatte schon befürchtet, etwas überlesen zu haben. Aber nein, diese Person blieb namenlos. Dies ist das, was ich anfangs als surreal bezeichnet habe. Diese Person, die es gut mit Ed meint, die ihm hilft, nicht nur für andere Menschen Gutes zu tun, sondern auch für sich selbst, scheint nicht in der realen Welt zu existieren … Hat der Autor unsauber gearbeitet, oder ist es Absicht, dass diese ominöse Gestalt für uns Leserinnen fremd bleibt?

Was Zusaks Buch zur Bücherdiebin betrifft, waren wir uns beide einig, dass die Bücherdiebin weitaus besser abgeschnitten hat. Jugendliche würden aber eher mit dem Joker mehr anfangen können, vom Verhalten und vom Sprachjargon her. Kurze Sätze, eine weniger gewählte Sprache, andere Symbolik. Diesen Gedanken hatte ich erst auch, dass das vorliegende Buch ein Jugendbuch sei, und ich es eher aus der Warte einer Erwachsenen gelesen habe, doch dann ist mir eingefallen, dass die Bücherdiebin schließlich auch ein Jugendbuch sei, und trotzdem in einer gehobeneren Sprache verfasst wurde, sodass ich diese Gedanken wieder verworfen hatte.

Das Buch mit Amelie zu vergleichen fand Tina passend.

Nächstes Mal lesen Tina und ich von Rebecca Hunt Everland.

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