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Samstag, 21. September 2013

Wilhelm von Sternenburg / Als wäre alles das letzte Mal

Erich Maria Remarque. Eine Biographie


Klappentext

Erich Maria Remarque hat mit seinen Romanen, ähnlich wie Emile Zola, ein gewaltiges Sittengemälde seiner Zeit geschaffen, einer Epoche, die durch Krieg, Terror, Vertreibung, Gewalt und Lüge beherrscht war und in der menschliche Werte und Qualitäten, Liebe und Freundschaft, stets bedroht blieben. Remarques Leben war geprägt von den politischen Umständen, aber auch von Reichtum, zahllosen Affairen – z.B. mit Marlene Dietrich, Greta Garbo, Elisabeth Bergner – und vom Alkohol. 


Der renommierte Publizist und Buchautor Wilhelm von Sternburg hat die erste umfassende Biographie dieses Autors vorgelegt, dessen Bücher Millionenauflagen erreicht haben und vielfach verfilmt wurden und über dessen schillerndes, ebenso mondänes wie schwieriges, engagiertes wie zerrissenes Leben dennoch so genau und kenntnisreich bislang nie Auskunft gegeben wurde. Sternburgs Biographie, brillant und anschaulich geschrieben, verknüpft das Lebensbild Remarques mit der Werk- und Zeitgeschichte, wobei der Autor auf viele bislang nicht breit zugängliche Materialien, wie Briefe und Tagebücher, zurückgreifen konnte.


Autorenportrait
Wilhelm von Sternburg, Jahrgang 1939, war über dreißig Jahre lang Journalist für verschiedene Zeitungen sowie für Rundfunk und Fernsehen, u.a. Chefredakteur Fernsehen des_ Hessischen Rundfunks_. Seit 1993 arbeitet er als freier Schriftsteller und Publizist. Sternburg hat u. a. Biographien über Konrad Adenauer, Lion Feuchtwanger, Carl von Ossietzky, Arnold Zweig und Erich Maria Remarque veröffentlicht sowie weitere Titel zu historischen und kulturellen Themen.

Remarque zählt zu meinen Lieblingsschriftsteller und habe schon einiges von ihm gelesen..


Sonntag, 11. August 2013

Stefanie Zweig / Nirgendwo war Heimat


Klappentext
»Ich bin fest entschlossen zu vergessen, wer ich war, was ich gelernt habe und was ich kann«, schreibt Walter Zweig am 3. Januar 1938 seiner Frau Jettel. »Ich verspreche Dir, ich werde keine Chance ungenutzt lassen, um Fuß zu fassen in einem Land, von dem ich im Augenblick nur weiß, dass die Menschen dort schwarz sind.« Als Jettel diesen Brief liest, ist sie in Breslau und in Todesangst, ihr Mann unterwegs nach Mombasa. Im letztmöglichen Moment gelingt es ihm, seine Frau und seine fünfjährige Tochter Steffi nach Kenia zu holen. Stefanie Zweig hat die Menschen, die Farben, die Düfte und Tiere, die ihre Kindheit zu einem Erlebnis machten, nie vergessen können, aber auch nicht die Härte, Hoffnungslosigkeit und Not, die das Leben ihrer Eltern belasteten. Die Großeltern und Tanten, die nicht rechtzeitig aus Deutschland fliehen konnten, hat sie nie wiedergesehen. Tortz aller Verfolgung kehrt Walter Zweig 1947 in das Land zurück, das er immer noch als Heimat empfindet. Er wird in Frankfurt am Main zum Richter berufen und ein Jahr später Rechtsanwalt. Es ist die Zeit von Trümmern, Hunger und Not, aber auch von Hilfsbereitschaft, Hoffnung und Träumen. Steffi ist nach einem Jahr in Frankfurt so unterernährt, dass sie in die die Schweiz geschickt wird. Ihre Gasteltern, deren Kunstsinn und Bilder bestimmen ihr Leben ebenso wie in ihrer Kindheit die Farm am Fuße des Mount Kenya. Ihrem Vater hat sie, der Liebe wegen, nie gestanden, dass ihr Herz in Afrika geblieben ist. In einem bewegenden Epilog schildert Stefanie Zweig die Zeit von 1948 bis heute. Sie erzählt mit Humor, Distanz und Leidenschaft von Liebe und Schmerz, vom Journalismus, der für sie berufliche Erfüllung wurde, von späten Erfolgen und frühen Erkenntnissen, von den Rosen und Dornen des Lebens.


Autorenportrait
 Stefanie Zweig wurde 1932 in Leobschütz (Oberschlesien) geboren. Im Jahr 1938 zwang die Verfolgung der Nationalsozialisten die jüdische Familie zur Flucht. Sie emigrierte nach Kenia. Dort wurde der Vater, ein Jurist, ein schlecht bezahlter Angestellter auf einer Farm im Hochland. Seine Tochter hat Kenia nie vergessen können und sie ist, wann immer sie konnte, in das Land ihrer Liebe zurückgekehrt. Im Jahre 1947 ging die Familie nach Deutschland zurück. Stefanie Zweig hat dreißig Jahre lang das Feuilleton einer Frankfurter Tageszeitung geleitet. Für ihre Jugendbücher erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Ferner hat sie es ein ganzes Leben lang nicht lassen können, sich mit den Absonderlichkeiten des Alltags zu beschäftigen. Für die in Frankfurt unvergessene Abendpost-Nachtausgabe schrieb sie jahrzehntelang Glossen und Kolumnen, die Frankfurter Neue Presse setzt diese heitere Tradition fort. Dort erscheint jeden Samstag unter dem Titel „Meine Welt“ eine Kolumne von Stefanie Zweig.
Stefanie Zweigs Romane standen wochenlang auf den Bestsellerlisten und erreichten eine Gesamtauflage von über 7 Millionen Exemplaren und wurden in fünfzehn Sprachen übersetzt. „Nirgendwo in Afrika“ wurde von der preisgekrönten Regisseurin Caroline Link fürs Kino verfilmt. Der Film gewann 2002 sowohl den Bayerischen als auch den Deutschen Filmpreis, und bekam 2003 den „Oscar“ für den besten ausländischen Film verliehen.
Mit dem Buch habe ich gestern begonnen zu lesen.

Die Autorin ist mir durch andere Werke von ihr vertraut.

Gelesen habe ich:

Das Haus in der Rothschildallee                                              
Die Kinder in der Rothschildallee          
Heimkehr in die Rotschildallee                                                
Irgendwo in Deutschland  

Mir haben alle Bücher von ihr gut gefallen.

Das obige Buch, bestehend aus der Korrespondent der Familie Zweig, lese ich auch mit großem Interesse, obwohl sich vieles durch die anderen gelesenen Werke schon wiederholt aber dadurch, dass hier sämtliche Briefe abgedruckt sind, die die Familie Zweig durch ihr Exil in Afrika an Freunden und Familie verfasst hatte, sind die Gefühle, Ängste und die Gedanken der damaligen Menschen noch authentischer geschrieben.. Ein reger Briefwechsel, den ich gerne verfolge.

Mitunter sind den Briefen noch schöne Fotografien der dreiköpfigen Zweig-Familie mit abgedruckt.


Dienstag, 30. Juli 2013

Erwin Strittmatter / Der Laden II


Klappentext:

In der Souterrainwohnung der Pensionseltern sehnt sich Esau Matt die Woche über nach seinem Niederlausitzer Heidedorf. Der ewige Familienstreit um den Laden kommt in seinen Träumen nicht vor. Nun gehört Esau nicht richtig zu Bossdom und nicht richtig zu Grodk - bis das Motorrad kommt, mit dem er in die verlottertste Zeit seines Lebens hineinbraust. 

"Es gibt keine Zeit, in der nichts geschieht, denn geschähe nichts, gäbe es keine Zeit, aber beim Erzählen wird die Chronologie zum Mistbeet für Langeweile. Ich will euch nicht langweilen und verzichte auf Chronologie. Ich durchforsche jene meiner Erlebnisse, die mir zu erklären scheinen, wer ich bin. Wenn ihr meint, daß ich das eine oder andere meiner Erlebnisse überbewerte, daß mein Bericht darüber euch nichts gibt, wie die moderne Redewendung lautet, so blättert weiter." Erwin Strittmatter


"Es gibt Zeit, in der nichts geschieht, denn geschähe nichts, gäbe es keine Zeit"


Autorenportrait

Erwin Strittmatter wurde 1912 als Sohn eines Bäckers und Kleinbauern in Spremberg geboren. Er beendete das Realgymnasium mit 17 Jahren, arbeitete als Bäckergeselle, Kellner, Chauffeur, Tierwärter und Hilfsarbeiter. 1941 wurde er zum Polizei-Reserve-Bataillon 325 einberufen, das später zum Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18 umgebildet und 1943 in SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18 umbenannt wurde, ohne Teil der SS zu sein. Bis Sommer 1944 war er Bataillons-Schreiber, danach wurde er zur Film- und Bildstelle der Ordnungspolizei nach Berlin-Spandau versetzt. Bei Verlegung der Dienststelle setzte er sich mit gefälschten Papieren nach Böhmen ab. Ab 1945 arbeitete er erneute als Bäcker, war daneben Volkskorrespondent einer Zeitung und seit 1947 Amtsvorsteher in sieben Gemeinden, später Zeitungsredakteur in Senftenberg. Seit 1954 lebte er als freier Schriftsteller in Schulzenhof bei Gransee. Er starb am 31. Januar 1994.

BD I zu dem Buch habe ich gelesen und ich bin von dem Schreibstil des Autors recht angetan. BD II begeistert mich ebenso.

Dienstag, 23. Juli 2013

Hanns-Josef Ortheil / Das Kind, das nicht fragte

Klappentext
An einem Frühlingstag im April landet Benjamin Merz mit dem Flugzeug in Catania. Merz ist Ethnologe, und er möchte die Lebensgewohnheiten der Menschen in Mandlica, einer kleinen Stadt an der Südküste Siziliens, erkunden. Er freut sich auf das Frage- und Antwortspiel, auf das er sich gründlich vorbereitet, damit er mit den Einheimischen ins Gespräch kommt. Allerdings muss er große Hemmungen überwinden, um diese Gespräche auch tatsächlich zu führen. Denn Benjamin Merz ist zwar ein kluger Ethnologe, aber ihm fällt es ungeheuer schwer, das zu tun, worauf seine ganze Arbeit aufbaut: Fragen zu stellen. Und das hat seinen Grund. Aufgewachsen ist Benjamin Merz mit vier weitaus älteren Brüdern. Seine Kinderjahre verbrachte er in einer aufgezwungenen Spracharmut. Seine älteren Brüder gaben in der Familie den Ton an, und er als Nachkömmling war schon häufig alleine damit überfordert, zu verstehen, worüber gesprochen wurde. Selbst einfachste Verständnisfragen traute er sich dann nicht zu stellen, und später musste er sich das Fragen mühsam antrainieren. Dafür kann er aber ausgezeichnet zuhören. Und diese Fähigkeit macht ihn in Mandlica, der Stadt der Dolci, zu einem begehrten Gesprächspartner – insbesondere bei den Frauen. Sie beginnen ihm Familiengeheimnisse und verborgenste Liebeswünsche anzuvertrauen … Mit dem Roman »Das Kind, das nicht fragte« schreibt Hanns-Josef Ortheil an dem großen autobiographischen Selbsterforschungsprojekt seiner Kinder- und Jugendjahre weiter. Nach »Die Erfindung des Lebens« und »Die Moselreise« setzt sich der Autor auch in diesem Roman mit dem großen Themenkomplex des Zusammenhangs von Verstummen und Sprechen, Fragen und Selbstfindung auseinander.
Autorenportrait
Hanns-Josef Ortheil wurde 1951 in Köln geboren. Er ist Schriftsteller, Pianist und Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Seit vielen Jahren gehört er zu den bedeutendsten deutschen Autoren der Gegenwart. Sein Werk ist mit vielen Preisen ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem Brandenburger Literaturpreis, dem Thomas-Mann-Preis, dem Georg-K.-Glaser Preis, dem Koblenzer Literaturpreis, dem Nicolas Born-Preis und jüngst dem Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis. Seine Romane wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt.

Gelesen habe ich von dem Autor: Die Erfindung des Lebens


Sonntag, 16. Juni 2013

Sarah Quigley / Der Dirigent



Klappentext
Im Sommer 1941 verlassen die deutschen Soldaten klammheimlich Leningrad. Eine Katastrophe naht: Die Stadt wird belagert, soll dem Erdboden gleichgemacht werden. Der Großteil der Künstler und Kulturschaffenden wird evakuiert. Bis auf Dmitri Schostakowitsch, den wohl berühmtesten russischen Komponisten. Er bleibt, um seine Stadt zu verteidigen. Doch ein anderer wird zum eigentlichen Helden: Karl Eliasberg, Dirigent eines zweitklassigen Radioorchesters. Hungernd und im Angesicht des Todes führt Eliasberg mit seinem Orchester Schostakowitschs »Siebte Symphonie« auf. – Ein hochmusikalischer, bewegender Roman über zwei beseelte wie getriebene Männer, die der Kälte einen humanen Klang abringen.
Die Symphonie des WintersEs ist eine Zeit, in der alle Musik gefriert. Doch im Kopf eines Mannes entsteht eine Symphonie, die den Menschen im belagerten Leningrad Mut und Hoffnung geben kann. Allerdings bedarf es eines todesmutigen Dirigenten, damit das Werk erklingen kann. Ein ergreifender Roman über den Sieg der Kunst über die Barbarei.


Autorenportrait
Die Schriftstellerin und Kritikerin Sarah Quigley, geb. 1967 in Neuseeland, promovierte in Literatur an der University of Oxford. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten und Gedichte, wofür sie zahlreiche hochkarätige Auszeichnungen erhielt. »Der Dirigent« ist ihr vierter Roman und ihr erstes Buch auf Deutsch. Seit 2000 lebt und arbeitet sie in Berlin.

Ich mag Musik sehr, speile selbst ein Instrument, allerdings eher dilettantisch. Habe aber immer viel, von frühster Jugend auf ,Musik konsumiert, oder viel mehr genossen. Bin immer ganz in sie innerlich aufgegangen. Sie war meine Traumwelt. Schaue mir gerne Muiskfilme an und lese gerne darüber.
Auf der hinteren Innenseite des Buches ist auch eine CD mit eingefügt, mit vier Kompositionen von Dimitri Schostakowitsch, den ich auch sehr mag.

Nach den ersten gelesenen fünfzig Seiten liest sich das Buch wie eine Biografie. Bin neugierig, wie es weitergehen wird.

Samstag, 8. Juni 2013

Petra Reski / Ein Land so weit



Klappentext
Als Kind hat Petra Reski die sentimentalen Geschichten, die ihre Familie über Ostpreußen erzählte, nicht mehr hören können. Doch dann führt sie der Zufall in das Heimatdorf ihres Vaters. In den Bewohnern des Dorfes findet sie ihre Großeltern wieder. Die Erzählungen vom Leben und Überleben verbinden sich mit der Geschichte ihrer Familie. Und der lang vergessene Klang der Sprache ruft Erinnerungen an die Kindheit wach. Eine sehr persönliche Annäherung an das Thema Heimat. Und eine ungewöhnliche Familiengeschichte, wunderbar witzig und melancholisch erzählt wie ein großer Roman ... 

Autorenportrait
Petra Reski wurde 1958 im Ruhrgebiet geboren. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Redakteurin beim Stern und bei Cosmopolitan, bevor sie sich 1991 als freie Autorin in Venedig niederließ. Seither ist sie für Zeitschriften wie GEO, Amica, Brigitte, Zeit und Merian sowie für den Rundfunk tätig.

DIe ersten fünfzig Seiten habe ich gelesen und so wahnsinnig gut gefällt mir das Buch nicht. Da es aber nur 350 Seiten hat, werde ich wohl durchhalten... .

Montag, 22. April 2013

Erwin Strittmatter / Der Laden I



Klappentext
Ein folgenschwerer Tag ist jener 15. Juni 1919 für Esau Matt: Die Familie zieht um, von einem Niederlausitzer Heidedorf in ein anderes, nach Bossdom. "Brod-, Weissbäckerei, auch Colonialwarenhandlung" steht über dem Laden, den die Eltern mit nichts als Geborgtem erworben haben. Von nun an wird Esau Bäckersch Esau sein und bleiben, und der Laden wird tyrannisch in den Familienfrieden eingreifen. 
"Seit mein Buch Der Laden erschien, wird in meiner Heimat nachgeforscht: Wer ist wer? Und man kommt dabei zu falschen Schlüssen und behauptet, ich hätte diesem und jenem und solchen etwas angedichtet, was sie nicht getan haben. Und sie bestehen darauf, daß sie die im Roman vorkommenden Leute erkennen, vor allem sich selber. Und es kommen Leserbriefe, in denen angefragt wird, wieviel Prozent von dem, was ich aufschrieb, auf Wahrheit beruht, und wieviel Prozent erdichtet, um nicht zu sagen erlogen, sind. Ich antworte diesen Lesern hiermit: Wahrlich, ich sage euch, dieses Buch da und dieses Buch hier enthalten neunzig Prozent Wahrheit und zehn Prozent Erlogenes. Ich sage absichtlich Erlogenes, weil jene Leser den Unterschied zwischen Dichtung und Lüge nicht anerkennen." Erwin Strittmatter

Autorenportrait
Erwin Strittmatter wurde 1912 als Sohn eines Bäckers und Kleinbauern in Spremberg geboren. Er beendete das Realgymnasium mit 17 Jahren, arbeitete als Bäckergeselle, Kellner, Chauffeur, Tierwärter und Hilfsarbeiter. 1941 wurde er zum Polizei-Reserve-Bataillon 325 einberufen, das später zum Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18 umgebildet und 1943 in SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18 umbenannt wurde, ohne Teil der SS zu sein. Bis Sommer 1944 war er Bataillons-Schreiber, danach wurde er zur Film- und Bildstelle der Ordnungspolizei nach Berlin-Spandau versetzt. Bei Verlegung der Dienststelle setzte er sich mit gefälschten Papieren nach Böhmen ab. Ab 1945 arbeitete er erneute als Bäcker, war daneben Volkskorrespondent einer Zeitung und seit 1947 Amtsvorsteher in sieben Gemeinden, später Zeitungsredakteur in Senftenberg. Seit 1954 lebte er als freier Schriftsteller in Schulzenhof bei Gransee. Er starb am 31. Januar 1994.
Ich beginne heute mit der Trilogie Der Laden. Lese die Bände aber nicht hintereinander, weil ich immer mal wieder Abstand von einem Band zum nächsten benötige.

Erwin Strittmatter als Autor war mir bisweilen kein Begriff. Entdeckt habe ich ihn bei Jokers.  Ein paar Seiten habe ich schon gelesen und es gefällt mir ganz gut. Es hat ziemlich viel Humor.

Da spricht ein Betrunkener zum Vollmond, dass dieser nur alle vier Wochen voll sei, während er, der Trinker, jeden Abend :). .

Das Buch ist so schön geschrieben, aus der Perspektive eines kleinen Schuljungen erzählt... . Humor. Schwarzer Humor. Kindlicher Humor. Alles vertreten. Ich liebe es.









Montag, 18. März 2013

Jenny Williams / Mehr Leben als eins (1)

Eine Biographie zu Hans Fallada

Eine von zwei Buchbesprechungen

Eine super tolle Biographie. Rudolf Ditzen, alias Hans Fallada, kommt recht authentisch rüber. Die irische Autorin Jenny Williams hat super gut recherchiert.
Rudolf Ditzen hatte von Jugend an ein sehr bewegtes Leben, das für die Eltern schwer nachvollziehbar war. Der Vater, Jurist von Beruf, wünschte sich nichts anderes, als dass sein Sohn in seine Fußstapfen tritt, doch der Sohn weigerte sich vehement. Rudolf ging seinen eigenen Weg durchs Leben...  und was ich so imponierend fand, ist, dass die Eltern, die von der Autorin als recht autoritär beschrieben wird, doch zu ihrem Sohn standen, wenn auch auf ihre Weise, und nicht den Kontakt zu ihm abgebrochen hatten... . Weiteres folgt später... .

Erstaunlicherweise besitzen gerade die Bücher mehr autobiographisches Material, von denen man es nicht erwartet hätte, und die, die als eine Autobiographie deklariert sind, sind total verfälscht. Das Buch Kleiner Mann was nun? z.B. ist stark autobiographisch gefärbt und das Buch "Damals bei uns daheim" eher Fiktion.
Ich möchte mir unbedingt den Film besorgen >Kleiner Mann was nun?<

Ich ahnte es sowieso, dass viele Bücher eingier AutorInnen ihre Erlebnisse in ihre fiktiven Bücher packen.
Erich Maria Remarque gehört auch dazu... . Freue mich, meine Beobachtung bestätigt bekommen zu haben.

Und ich habe auf meine Frage, wieso Rudolf Ditzen so stark in der Welt der Kleinbürger, der Bauern und der Proletarier behaftet war, was sich ja auch in der Sprache kenntlich macht, wo er doch von Haus aus der höheren Gesellschaftsschicht abstammt, da sein Vater, Jurist von Beruf, und dadurch eine hohe Autorität innerhalb der Gesellschaft inne hatte, so konnte ich nun durch das Buch eine Antwort finden. Dazu später mehr.

Interessant zu lesen ist bei Rudolf Ditzen, dass die Frau oft als das starke Geschlecht und der Mann als das schwache Geschlecht hervor geht. Recht deutlich wird dies in dem Buch "Kleiner Mann was nun?"

Rudolf Ditzen war nicht nur ein großer Schreiber, sondern auch ein großer Leser. Er war mit Ernst Rowohlt befreundet, der seine Bücher publiziert hatte. Im Nationalsozialismus ging das nicht mehr, Rowohlt bekam die Druckrechte von den Nationalsozialisten abgesprochen. Ernst Rowohlt emigrierte nach Brasilien ins Exil.

R. D. hatte viele, viele Bücher geschenkt bekommen, einige hunderte, die meisten von dem Rowohlt Verlag. Zum Schluss war ihm das Lesen nicht mehr so wichtig, ihm stand die Büchersammlung mehr im Vordergrund. Dabei musste ich an mich und an Anne denken, da wir uns immer wieder von neuem vornehmen, keine weiteren Bücher mehr zu kaufen, solange der große SuB (Stapel ungelesener Bücher) nicht abgearbeitet ist. Was spricht denn gegen das Sammeln? Andere sammeln Bierdeckel, Briefmarken, Knöpfe... und wir sammeln eben Bücher.
R. D. besaß eine Bibliothek von mehr als 4000 Büchern.

Da ich jetzt schon so viel ohne Zitate geschrieben habe, lege ich zu dem Buch eine zweite Buchbesprechung an.
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 „Musik ist eine Weltsprache“
         (Isabel Allende)

Gelesene Bücher 2013: 19
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86







Donnerstag, 14. März 2013

Jenny Williams / Hans Fallada ...

... mehr Leben als eins - Biographie



Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; 
Auflage: 2 (25. Juli 2011)
ISBN-10: 3746670896




Klappentext
»Die ausgewogenste Biographie Hans Falladas.« NZZ Angesichts des Sensationserfolgs von Falladas letztem Roman »Jeder stirbt für sich allein« lohnt ein erneuerter Blick auf den Autor: Spannend und eindrucksvoll erschließt Jenny Williams Schicksal und Werk dieses Schriftstellers, der viele Leben auf einmal lebte – als Trinker, Morphinist, Gefängnisinsasse, liebevoller Familienvater und manischer Schreiber. »Immer wieder haben spätere Forscher versucht, das Schicksal von Rudolf Ditzen, wie der Autor eigentlich hieß, in den Büchern von Hans Fallada zu entdecken. Noch nie aber ist das so überzeugend gelungen wie in der Biographie der irischen Germanistin Jenny Williams.« FAZ

Autorenportrait im Klappentext
Jenny Williams, in Nordirland geboren, studierte an der Queen's University of Belfast Germanistik. Nach mehreren Jahren Hochschultätigkeit an der University of Ulster zog sie 1987 nach Dublin und arbeitet seitdem an der Dublin City University. Seit Juni 2001 ist sie dort Associate Professor mit Schwerpunkt Übersetzungswissenschaft, und seit September 2008 leitet sie das Forschungszentrum für Text- und Übersetzungswissenschaft. Jenny Williams hat zahlreiche Aufsätze zu Hans Fallada verfasst und 2009 gemeinsam mit Sabine Lange „Hans Fallada: In meinem fremden Land. Gefängnistagebuch 1944“ im Aufbau Verlag herausgegeben. »Williams ist eine Liebhaberin Ditzens und beleuchtet kritisch, wie er mit und um das Leben als Mann und Schriftsteller kämpfte, seinen Erfolg erringt und ihm gerecht zu werden versucht. Sie will sein vernachlässigtes Ansehen ins rechte Licht rücken - und das gelingt ihr vorbildlich!« Südkurier über: »Mehr Leben als eins. Hans Fallada«  Nicht nur Jenny Williams ist eine große Fallada Liebhaberin. Auch ich bin es und mir ist es völlig egal, dass die Literaturwissenschaftler seine Bücher nicht wirklich zur hohen Literatur einstufen. Hans Fallada hat ein großes Herz, was Menschlichkeit betrifft. Er hat eine sehr gute Beobachtungsgabe und er schafft es, diese mit einfachen Worten zu beschreiben. Mittlerweile scheint es so langsam einen Fallada Wandel zu geben, indem er neu entdeckt und weltweit "vermarktet" wird.
 Ich freue mich sehr auf das Buch und habe das Ziel, alle Fallada Bücher zu lesen, so nach und nach!

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 „Wo viel Liebe ist, kann sich das Böse nicht verbreiten“ 
         (Aus der Zauberflöte, Mozart)

Gelesene Bücher 2013: 19
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86






Donnerstag, 17. Januar 2013

A. P. John Lahutski / Wolkengänger


Verlag: Kiepenheuer, 2010

 348 Seiten, gebunden

ISBN-10: 3378011084

Ein Restseller von 19,90 € auf 4,95 € reduziert






Klappentext

Er hatte keine Chance. Bis er aufstand. Und lief. Die ergreifende Geschichte eines Waisenjungen, dem niemand eine Chance geben will und der dennoch seinen Weg ins Leben findet. Als Wanja auf die Welt kommt, prognostizieren die Ärzte, dass er nie würde laufen können. Ihm droht ein Leben in den unmenschlichen Verhältnissen russischer Fürsorgeanstalten. Doch durch seinen Mut, seine Intelligenz und seinen unbändigen Willen entkommt er diesem Schicksal.Wanja kommt als Sohn einer Alkoholikerin verfrüht und mit nur einem Kilo Gewicht zur Welt. Als die Ärzte prognostizieren, dass er nie würde laufen können, gibt die ohnehin überforderte Mutter ihn in ein Waisenhaus. Da das russische Fürsorgesystem keinen Unterschied zwischen körperlichen und geistigen Behinderungen macht, überlässt man Wanja in einer Gruppe "hoffnungsloser Fälle" sich selbst. Es herrscht Mangel an allem: menschlicher Wärme, Kleidung, Nahrung, Spielzeug. In Gitterbetten angebunden, werden die Kinder mit Medikamenten ruhiggestellt. Doch Wanja geling es, sich selbst das Sprechen beizubringen und eine Gruppe ausländischer Hilfskräfte auf sich aufmerksam zu machen. Sie erkennen bald, dass viele der Kinder mit der richtigen Betreuung ein normales Leben führen könnten, und beschließen zu helfen. Doch die Rechtslage ist komplex und die russischen Behörden gleichgültig. Erst nach langwierigen Bemühungen gelingt es, Wanjas Adoption zu ermöglichen. Heute führt er als John Lahutsky ein völlig normales Leben - und er hat öaufen gelernt. Nur einen Wunsch hat der einstige Waisenjunge noch: das Ende der russischen Heime, in denen noch heute Tausende Kinder unter zum Teil unmenschlichen Bedingungen leben müssen.


Autorenportrait

John Lahutsky lebt heute bei seiner Adoptivmutter Paula Lahutsky, einer Schulpsychologin, in Pennsylvania, USA, und besucht die High School.»Es ist zuvorderst die Authentizität mit der Philps und Lahutsky ihre Leser aufrütteln. ... Dokumentarisch belegt das Buch Schicksale von Kindern, denen mit einfachen Mitteln ein erträgliches Leben hätte geschenkt werden können.« Freie Presse über: »Wolkengänger«







Mittwoch, 2. Januar 2013

Irvin D. Yalom / Das Spinoza - Problem




Klappentext
Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.

Autorenportrait
Irvin D. Yalom wurde 1931 als Sohn russischer Einwanderer in Washington, D.C. geboren. Er gilt als einer der einflussreichsten Psychoanalytiker in den USA und ist vielfach ausgezeichnet. Seine Fachbücher gelten als Klassiker. Seine Romane wurden international zu Bestsellern und zeigen, dass die Psychoanalyse Stoff für die schönsten und aufregendsten Geschichten bietet, wenn man sie nur zu erzählen weiß.

 Ich habe von Irvin Yalom alle Bücher gelesen, mit Ausnahme des vorliegenden, das erst kürzlich herausgekommen ist.

Alle seine Bücher haben mich gefesselt, so auch dieses Buch, aus dem ich fünfzig Seiten gelesen habe. Er schreibt viel aus seiner psychoanalytischen Praxis, aber mit einer großen literarischen, schriftstellerischen Begabung. Alles andere als trockene Theorien. Ich liebe ihn... .

Und ich bin nach Abschluss eines jedem von ihm gelesenen Buches immer mit ein bißchen mehr Wissen herausggangen... .
Er hat zu verschiedenen psychiatrischen Krankheitsbilder geschrieben, wie z.B. über die Persönlichkeitsstörung Borderline, und er hat zu verschiedenen Berühmtheiten Biografien, wie z.B. Als Nietsche weinte, verfasst, mit dem Schwerpunkt der psychischen Erkrankung.


Donnerstag, 13. Dezember 2012

Ernest Hemingway - Paris / Ein Fest fürs Leben







Klappentext



Als Hemingway 1956 nach Paris zurückkehrte, ließ er sich aus dem Keller des Hotels Ritz seine alten Koffer bringen.
Sie enthielten Tagebücher und Aufzeichnungen aus den Zwanzigern, seiner Zeit als Auslandskorrespondent.
Hemingway nahm sich diese frühen Notizen vor und formte daraus den Roman seiner Pariser Jahre. Für ihn war es eine glückliche, prägende Zeit, als er an der Seine angelte, bescheidene Gewinne beim Pferderennen in Champagner umsetzte, mit Gertrude Stein, James Joyce, Ezra Pound und F. Scott Fitzgerald zusammentraf.
Hemingways letztes Buch führt zu seinen Anfängen zurück: Es ist eine Feier des Lebens und des Schreibens, ein Erinnerungsbuch voll jugendlicher Kraft und melancholischem Humor, das nun, neu übersetzt, erstmals in der vom Autor hinterlassenen Fassung vorliegt.

Autorenportrait im Klappentext

Am 21. Juli 1899 als Sohn eines Arztes in Oak Park/Illinois geboren, verließ vorzeitig die High School und wurde Reporter bei einer Lokalzeitung in Kansas City. 1921 lernte er in Chicago den Dichter Sherwood Anderson kennen, der sein literarischer Lehrmeister wurde. Nachdem er in den 1920er Jahren überwiegend in Paris, später in Florida und auf Kuba lebte, nahm er auf Seiten der Republikaner am Spanischen Bürgerkrieg teil. Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg. 
Seine Reportagen, Kurzgeschichten und Romane verarbeiten meist eigene Erfahrungen und Ereignisse seiner Zeit. 1954 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Hemingway schied nach schwerer Krankheit am 2. Juli 1961 freiwillig aus dem Leben.

Von oder über Hemingway habe ich gelesen:


Der alte Mann und das Meer
Papa Hemingway von A. E. Hotcher

Gestern Abend habe ich ein paar Seiten gelesen und es erinnerte mich selbst an meine Reisen nach Paris, Insgesamt bin ich fünf Mal schon in Paris gewesen. Auch hatte ich viele Gräber von Dichtern und Schriftstellern besucht. Heute zieht es mich nicht mehr dort hin.







Freitag, 16. November 2012

Daniel Kehlmann / Die Vermessung der Welt

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre 


Das Buch, das ich letztes Wochenende ausgelesen habe, hat mir recht gut gefallen. Leider bin ich krank geworden, so dass ich fast eine ganze Woche aus gesundheitlichen Gründen nicht dazu gekommen bin, mir meine Gedanken zu dem Buch aufzuschreiben..

Das Buch liest sich recht gut, an manchen Stellen humoristisch. Erzählt wird im Wechsel über das Leben Gauß` und Humboldts, erst auf den ca. letzten einhundertfünfzig Seiten kommen beide Wissenschaftler zusammen, die sich mir als zwei Gegensätze erweisen.

Gauß, Mathematiker und Astronom, ist jemand, der der Wissenschaft den höchsten Respekt zollt, während er die Beschäftigung anderer Fakultäten für vertane Zeit hält. Er betrachtet die Welt von seiner Studierstube aus, in der er alles, was er unter die Lupe nimmt, in Zahlen und Statistiken verwandelt.
Doch dazu später mehr.

Interessant fand ich die Kindheit von den Humboldts. Alexanders Bruder, der ältere, hatte ihn nicht grad liebevoll behandelt, gewisse Handlungen grenzten schon an Mobbing.
Die Kinder waren Halbwaisen und die Mutter wandte sich bei Erziehungsfragen ausschließlich an den großen Johann Wolfgang von Goethe.

Alexander von Humboldt wurde in Berlin 1769 geboren. Zwanzig Jahre später als Goethe.
Goethe, der Multitalent, galt damals sogar auch als Erziehungsberater.

Ein Multitalent war aber auch Alexanders Bruder, der im Alter von dreizehn Jahren schon zwei Fremdsprachen beherrschte und mit siebzehn sieben. Darunter befanden sich auch Sprachen aus dem nichteuropäischen Raum. (Im Studium studierte er auch Sinologie) und war hauptsächlich der Sprachen und Dichtung zugewandt.
In Berlin eröffnete der Bruder später die Humboldt-Universität.

Alexander von Humboldt selbst war bekannt für seine Expeditionen in den Tropen, bereiste die Welt, und bestieg die höchsten Berge. (Mit einem Sextanten ausgerüstet, um jeden Stein, jeden Felsen, Pflanze etc. auszumessen. Kann ich mir bildlich sehr gut vorstellen).
Frau von Humboldt konnte sich mit ihren beiden Söhnen glücklich schätzen, die eine große Bereicherung waren für die Familie Humboldt.
Alexander von Humboldt zeigte schon recht früh großes botanisches Interesse und erwähnte einem Bekannten gegenüber, dass er nun wissen würde, womit er sich befassen wolle. Und zwar mit dem Leben.
Daraufhin die Reaktion des Bekannten, die mich zum Schmunzeln brachte:

Das könne er nicht billigen, (…). Man habe auf der Welt andere Aufgaben, als einfach nur da zu sein. Leben allein, das sei kein Inhalt einer Existenz.

Der große Mathematiker ging als erwachsener Mann auch keine Eheschließung und auch keine sonstige Bindungen mit Frauen ein, denn

Man heirate nur, wenn man nichts Wesentliches im Leben vorhabe.

Wenn ich zwischen diesen beiden Männern wählen müsste, Gauß oder Humboldt, so würde ich mich für Humboldt entscheiden. Er zeigte großes menschliches Verständnis und Interesse. Ich erlebte ihn beim Lesen als sehr tolerant, und als recht tierlieb.
In Neuspanien verfolgte er mit, als Menschen versteigert wurden. Humboldt kaufte drei Sklaven und entließ sie daraufhin in die Freiheit.
Sklavenhandel empfand er mit eines der widerlichsten Wissenschaften, die ein Mensch nur begehen konnte. Er war seiner Zeit schon sehr weit voraus.
Auf seinen Reisen in den Tropen bekommt er es mit nackten und bemalten Menschen zu tun.
Daraufhin trifft er einen kastilischen Adligen mit seiner Frau und Tochter. Humboldt wundert sich über seine Lebens- und Wohnart und fragt, wo er denn kein Haus habe? Dieser antwortete ihm, dass die Welt sein Haus sei.

Und nun folgt erneut eine Stelle, die mich so sehr zum Schmunzeln brachte:

Humboldt verbeugte sich vor seiner  nackten Frau und seiner nackten Tochter und wusste nicht, wo er hinsehen sollte.

Ein paar Seiten später nimmt man teil an der Verwunderung Humboldts, dass er nicht wusste, dass Frauen an so vielen Körperstellen so stark behaart seien. (grins).
Seine Erkenntnisse und Betrachtungsweisen zu den Pflanzen aus den Tropen haben mich auch sehr fasziniert und ich diesen Gedanken hier auch festhalten möchte, da ich die Pflanzen so noch gar nicht betrachtet hatte. Der Erzähler gibt diese wieder:

Pflanzen besäßen keine Innerlichkeit, nichts verstecktes, alles an ihnen sei außen. Ausgesetzt und wenig geschützt, an die Erde und deren Bedingungen gefesselt, lebten sie doch und überdauerten. Vegetation, das sei die offen liegende, die in stumme Reglosigkeit aufgefaltete Spielart des Lebens. Insekten hingegen und Tiere und Menschen seien geschützt und gepanzert. Die konstante Temperatur ihres Inneren setzen sie in Stand, wechselnde Bedingungen zu ertragen. Wer ein Tier ansehe, wissen noch nichts, während das Gewächs dem Blick sein Wesen offenbare.

Humboldt spricht von seinen Theorien als befände er sich in Meditation:

So steigerte das Leben durch Stadien wachsender Verbergung seiner Organisation, bis es jenen Sprung mache, den man getrost den weitestmöglichen nennen könne: den Blitzschlag der Vernunft. Hin zu ihm findet keine Entwicklung in Graden statt. Die zweitgrößte Beleidigung des Menschen sei die Sklaverei. Die größte jedoch die Idee, er stamme vom Affen ab. 

Ein Gedanke, an den ich mich gewöhnen muss, von einem Wissenschaftler zu hören, dass es ein Irrtum sei, dass der Mensch von einem Affen abstamme.
Humboldt zeigte sich optimistisch, was die Zukunft betrifft, bezogen auf die Welt, die, wenn alle Rätsel des Lebens durch die Wissenschaft gelöst wären, der kosmische Mensch Einheit und Frieden erfahren werde, frei von Ängsten, Kriegen und Ausbeutung. (Leider haben wir diesen Zustand heute, nach mehr als zweihundert Jahren, noch lange nicht erreicht).
Im nächsten Zitat wird sein Optimismus auch in der Überwindung des Todes deutlich:

Die Wissenschaft werde ein Zeitalter der Wohlfahrt herbeiführen, und wer könne wissen, ob sie nicht eines Tages sogar das Problem des Todes lösen werde.

Gefallen hat mir der Begrifft Zeitalter der Wohlfahrt, der ja so falsch gar nicht ist, allerdings trifft er mehr in Ländern zu, die weniger von Armut und Kriegen betroffen sind.

Ich wende mich nun dem Mathematiker und Astronomen Carl Friedrich Gauß zu, der 1777 in Braunschweig geboren wurde. Er war demnach acht  Jahre jünger als Alexander von Humboldt und hoffe am Schluss nochmals eine Verbindung zu beiden  Persönlichkeiten herstellen zu können.
Gauß war ein recht ehrgeiziger Schüler, wenn auch seine Leistungen nicht zu den besten zählten. Doch ein Lehrer sah ihm seine Begabungen an. Es war ausgerechnet ein Lehrer, der nicht über eine abgeschlossene  Lehrerausbildung verfügte. Doch gerade dieser Lehrer hatte ein richtiges Gespür und setze sich für den Jungen ein, ein Gymnasium zu besuchen..
Obwohl Gauß die Mathematik nicht so beherrschte wie er sollte, erkannte er aber das Prinzip und die dahinterliegende Bedeutung der Zahlen. Interessant fand ich auch die Vorstellung, dass, wann Gauß immer unter Stress stand, er sich einige Primzahlen aufsagte. Er kannte über hundert Primzahlen.
Verglichen zu Humboldt ging Gauß eine Paarverbindung ein und vermählte sich mit Johanna. Die Hochzeitsnacht glückte allerdings nicht, da der denkende Kopf sich zu sehr mit Zahlen beschäftigte. Erst benötigte Gauß viel Mühe und Anstrengung, seine Vermählte von den vielen Kleidern und Schnüren zu befreien. Ich fand die Szene so rührend, vor allem auch danach, nachdem er seine Frau aus den Kleidern herausgepellt hatte, folgte die Bettszene, dass ich auch diese unbedingt niederschreiben möchte, obwohl mich solche privaten Belange im Allgemeinen wenig interessieren, doch bei Büchern mache ich  mal eine Ausnahme:

Als er seine Hand über ihre Brust zum Bauch und dann, er entschied sich, es zu wagen, obwohl ihm war, als müsse er sich dafür entschuldigen, weiterhin abwandern ließ, tauchte die Mondscheibe bleich und geschlagen zwischen den Vorhängen auf, und er schämte sich, dass ihm ausgerechnet in diesem Moment klar wurde, wie man Messfehler der Planetenbahnen approximativ korrigieren konnte. Er hätte es gern notiert, aber jetzt kroch ihre Hand an seinem Rücken abwärts. So habe sie es sich nicht vorgestellt, sagte sie mit einer Mischung aus Schrecken und Neugier, so lebendig, als wäre ein drittes Wesen mit ihnen. Er wälzte sich auf sie, und weil er fühlte, dass sie erschrak, wartete er einen Moment, dann schlang sie ihre Beine um seinen Körper, doch er bat um Verzeihung, stand auf, stolperte zum Tisch, tauchte die Feder ein und schrieb (eine Formel), ohne Licht zu machen.

Kurze Zeit darauf gründete er eine Familie, es wurde ein Kind nach dem anderen geboren. Auch wenn er nicht gerade glücklich war mit der Familie, da, besonders der männliche Nachwuchs, nicht in Vaters Fußstapfen treten konnte. Gauß wünschte sich einen Sohn, mit dem er sich hätte wissenschaftlich austauschen können. Besonders Eugen machte ihm zu schaffen, der dichterische Fähigkeiten besaß. Dichtkunst sei keine Wissenschaft… .
Gauß ist zwar eine Größe auf seine Art, ausgestattet mit hoher Intelligenz, und doch ist er in meinen Augen nicht intelligent genug, um andere Begabungen als gleichwertig gelten zu lassen.

Ihm selbst habe Literatur ja nie viel gesagt. Bücher ohne Zahlen beunruhigten ihn. Im Theater habe er sich stets gelangweilt.

Dichter und Schriftsteller verglich Gauß eher mit Eseln, die es nie zu etwas bringen würden. Diese Leute erbten vielleicht ein wenig Geld und einen guten Namen, aber keine Intelligenz.
Als Gauß Professor wurde, stellte er so hohe Anforderungen, dass seine Studenten, mit einer einzigen Ausnahme, durch sämtliche Prüfungen durchgefallen sind.

Von allen Menschen, die er getroffen hatte, waren seine Studenten die dümmsten. Er sprach so langsam, dass er den Beginn des Satzes vergessen hatte, bevor er am Schluss war. Es nützte nichts. Er sparte alles Schwierige aus und beließ es bei den Anfangsgründen. Sie verstanden nicht. Am liebsten hätte er geweint. Er fragte sich, ob die Beschränkten ein spezielles Idiom hatten, dass man lernen konnte wie eine Fremdsprache. Er gestikuliert mit beiden Händen, zeigt auf seinen Mund und formte die Laute überdeutlich, als hätte er es mit Taubstummen zu tun.

Auch wenn dies eine trauriges Szene ist, so musste ich über diese doch in mich hinein lachen, aber mehr über den Professor Gauß, der mir wie eine lächerliche Figur vor Augen trat.
Von den menschlichen Leiden bleiben auch hohe Köpfe nicht verschont. Gauß bekommt höllische Zahnschmerzen und begibt sich in die Hände seines Barbiers, um sich den Zahn behandeln zu lassen. In der darauffolgenden Nacht nahmen die Schmerzen noch weiter zu, und Gauß stellte entsetzt fest, dass der Barbier den falschen Zahn gezogen hatte. Als Gauß sich am nächsten Morgen wieder dorthin wendete, gab der Barbier folgendes von sich:

Das komme vor, sagte der Barbier fröhlich. Schmerz strahle weit aus, aber die Natur sei klug, und der Mensch habe Zähne in Mengen (grins).

Gauß wünschte sich, hundert Jahre später geboren zu sein, denn bis dorthin wäre die Forschung schon recht fortgeschritten und man wisse, wie man Krankheiten behandeln müsse:

Zum Glück waren die Straßen frühmorgens noch leer. So sehe  niemand, wie er immer wieder stehen blieb, den Kopf gegen Hausmauern lehnte und schluchzte. Er hätte seine Seele dafür gegeben, in hundert Jahren zu leben, wenn es Mittel gegen den Schmerz geben würde und Ärzte, die diesen Namen verdienten. Dabei war es gar nicht schwer: Man brauchte bloß die Nerven am richtigen Ort zu betäuben, am besten mit kleinen Dosen von Gift. Das Curare musste besser erforscht werden!

Wie ich schon oben im Text erwähnte, kommen Gauß und Humboldt zusammen. Gemeinsam nehmen sie an einer nächtlichen Sitzung teil, die sich mit Geistheilung beschäftigt. Dem Buch ist ein ganzes Kapitel über Geister gewidmet. Man erfährt, dass Humboldt selbst schon mit Geistern Erfahrungen gemacht habe, aber man erfährt nicht, woraus sie bestanden. Humboldt zeigt sich empört darüber, wie diese Séance abgehalten wird:

Solch einem Medium gehöre das Handwerk gelegt, sagte Humboldt. So nähere man sich den Toten nicht. Ungebührlich sei es, dreist und vulgär! Er sei mit Geistern aufgewachsen und wisse, wie man sich ihnen gegenüber benehme.

Humboldt ist nicht der erste, der Geister gesehen hat, auch Goethe machte diese Erfahrung. Dennoch hätte es mich interessiert, in welcher Form Humboldt diese erlebte.
Ich komme nun zum Ende, und möchte nur noch einen Punkt einbringen, der die Verbindung zu beiden Wissenschaftlern schafft. Humboldt und Gauß, beide mittlerweile gealterte Wesen, vergleichen ihr Leben. Während der eine raus in die Welt ging, um die Welt zu messen und erfahrbar zu machen, blieb der andere drin, und stellte vom Zimmer aus seine Nachforschungen an. Beide fragen sich nun, was Wissenschaft sei, und wie man sie am besten betreibe? Dabei spiegeln sich beide gegenseitig mit versteckter Kritik ihre Lebensweise:

Projekte, schnaubte Gauß. Gerede, Pläne, Intrigen. Palaver mit den Fäusten und hundert Akademien, bis man irgendwo ein Barometer aufstellen dürfe. Das sei nicht Wissenschaft.
Ach, rief Humboldt, was sei Wissenschaft denn dann?
Ein Mann allein am Schreibtisch. Ein Blatt Papier vor sich, allenfalls noch ein Fernrohr, vor dem Fenster der klare Himmel. Wenn dieser Mann nicht aufgebe, bevor er verstehe. Das sei vielleicht Wissenschaft.
Und wenn dieser Man sich auf Reisen mache?
Gauß zuckte die Schultern. Was sich in der Ferne verstecke, in Löchern, Vulkanen oder Bergwerken, sei Zufall und unwichtig. Die Welt werde so nicht klarer.
Dieser Man am Schreibtisch, sagte Humboldt, brauche natürlich eine fürsorgliche Frau, die ihm die Füße wärme und Essen koche, sowie folgsame Kinder, die seine Instrumente putzten, und Eltern, die ihn wie ein Kind versorgten. Und ein sicheres Haus mit gutem Dach gegen den Regen. Und eine Mütze, damit ihm nie die Ohren schmerzten.

Mich hat diese Konversation auch recht amüsiert.

Humboldt reflektiert später nochmals sein Leben und tauscht sich mit einem anderen Wissenschaftler aus, so ist er es, der verglichen mit Gauß an Weisheit gewonnen hat. Dazu bringe ich nun  ein Abschlusszitat:

Fakten und Zahlen, sagte er mit unsicherer Stimme, die könnten einen vielleicht retten. Bedenke zum Beispiel, dass sie dreiundzwanzig Wochen unterwegs gewesen seien, vierzehntausendfünfhundert Werft zurückgelegt und sechshundertachtundvierzig Poststationen aufgesucht hätten und, er zögerte, zwölftausendzweihundertvierundzwanzig Pferde benutzt, so ordne sich die Wirrnis zu Begreiflichkeit, und man fasste Mut. Aber während sie die ersten Vororte Berlins vorbeiflogen und Humboldt sich vorstellte, wie Gauß eben jetzt durch ein Teleskop auf Himmelskörper sah, deren Bahnen er in einfachen Formeln fassen konnte, hätte er auf einmal nicht mehr sagen können, wer von ihnen weit herum gekommen war und wer immer zu Hause geblieben.

Natürlich gibt es noch mehr aus dem Buch zu holen, z.B. galt Humbldt als Verräter seiner Nation, da er Paris als seine Heimat begriff und nicht Berlin und auch nicht  Preußen.
Und  dass er einen stark verwilderten Hund aufgenommen hatte, den er sehr liebte, habe ich auch nicht erwähnt, u.a.m… .

Da ich dem Autor, Daniel Kehlmann, diese wunderbaren Zitate zu verdanken habe, die auch recht authentisch auf mich wirken, so gehe ich davon aus, dass Kehlmann gründlich über diese beiden Mathematikern recherchiert hat. Wie sonst hätte er ein solches Buch zu solch großen Berühmtheiten schreiben können?
Der ganze Aufbau des Buches ist ihm gut gelungen, und keineswegs trocken geschrieben, so dass auch NichtmathematikerInnen gut in das Leben dieser beiden Menschen hineinfinden können. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es jedem weiter empfehlen.
Schon auf den ersten Seiten wird deutlich, wie schwer es Gauß fällt, sich zu einer wissenschaftlichen Veranstaltung zu begeben, die fern von seinem Wohnort stattfinden soll.

Ich bin eine Nichtmathematikerin, nach Gauß trotz Studium eine Eselin (grins), und hätte Kehlmann das Buch nicht so interessant geschrieben, so wäre mir Gauß völlig unbekannt geblieben. Alexander von Humboldt wäre für mich nicht mehr als ein Mathematiker von vielen anderen Mathematikern. Alexander von Humboldt, der die Universität in Berlin gegründet hat. Ha, Irrtum, spätestens jetzt ist dieses Missverständnis aufgeklärt worden, wie ich oben schon auf den ersten Seiten erwähnt habe.

Alexander von Humboldt hat nun durch das Lesen dieses Buches für mich ein Gesicht erhalten.

__________________
„Musik ist eine Weltsprache“
         (Isabel Allende)

Gelesene Bücher 2012: 83
Gelesene Bücher 2011: 86

Montag, 29. Oktober 2012

Philippe Pozzo Di Borgo / Ziemlich beste Freunde



  • Gebundene Ausgabe
  • Verlag: Hanser Berlin; Auflage: 15 (16. März 2012)
  • 350 Seiten, 14,90 €
  • ISBN-10: 3446240446


Klappentext

Der bewegende Roman von Philippe Pozzo di Borgo, Ziemlich beste Freunde, handelt von zwei Männern, die unterschiedlicher kaum sein könnten: dem nach einem Fallschirmsprung querschnittsgelähmten Geschäftsführer der Firma Champagnes Pommery, Philippe Pozzo di Borgo, und dem Ex-Sträfling Abdel Yasmin Sellou.
Sellou bewirbt sich bei Pozzo di Borgo als Intensivpfleger, um eine Unterschrift für das Sozialamt zu bekommen – und wird engagiert. Die lebensfrohe, mitleidslose Art des Ex-Sträflings gefällt dem Querschnittsgelähmten, der durch seinen Pfleger neue Lebensfreude gewinnt. Die beiden gehen zusammen durch dick und dünn – und erleben lustige wie auch dramatische Ereignisse. Eine Geschichte, die als kitschig bezeichnet werden könnte, wenn sie nicht das Leben selbst geschrieben hätte.

Das Buch steht schon lange auf meiner Liste, habe es aber immer wieder aufgeschoben, doch jetzt, heute habe ich es mir feste vorgenommen. Empfohlen wurde mir das Buch von einer Literaturfreundin B. Q.
Wer ist Philippe Pozzo Di Borno? Ich konnte nirgends ein Autorenportrait ausfindig machen, weder im Klappentext noch online. Ich gehe mal davon aus, dass der Autor keine weiteren Bücher verfassen, und es bei diesem einen Roman bleiben wird... .

Es gibt noch eine Erweiterung zu diesem Buch und zwar aus der Sicht des Pflegers geschrieben. Auch dieser Band liegt nun endlich auf meiner momentanen SuB-Liste.


Montag, 22. Oktober 2012

Alissa Walser / Am Anfang war die Nacht Musik


  • Taschenbuch: 288 Seiten
  • Verlag: Piper Taschenbuch (1. April 2012)
  • Miniformat gebunden: 10,00 €
  • ISBN-10: 3492273874

Klappentext

Wien, 1777. Franz Anton Mesmer, der wohl berühmteste Arzt seiner Zeit, soll das Wunderkind Maria Theresia Paradis heilen, eine blinde Pianistin und Sängerin. In ihrer hochmusikalischen Sprache nimmt Alissa Walser uns mit auf eine einzigartige literarische Reise. Ein Roman von bestrickender Schönheit über Krankheit und Gesundheit, über Musik und Wissenschaft, über die fünf Sinne, über Männer und Frauen oder ganz einfach über das Menschsein. 



Autorenportrait im Klappentext

Alissa Walser, geboren 1961, studierte in New York und Wien Malerei. Seit 1987 lebt sie als Übersetzerin und Malerin in Frankfurt am Main. Für ihre Erzählung »Geschenkt« wurden ihr 1992 der Ingeborg-Bachmann-Preis und der Bettina-von-Arnim-Preis verliehen. 1994 erschien ihr Buch »Dies ist nicht meine ganze Geschichte«, im Frühjahr 2000 folgte der Erzählband »Die kleinere Hälfte der Welt«. Als Übersetzerin hat Alissa Walser außerdem die Tagebücher von Sylvia Plath sowie Theaterstücke unter anderem von Joyce Carol Oates, Edward Albee, Marsha Norman und Christopher Hampton ins Deutsche übertragen. 2009 erhielt sie für Ihre Übersetzung der Gedichte Sylvia Plaths den Paul-Scheerbart-Preis. Ihre eigenen Erzählungen wurden in englischer Übersetzung unter anderem in literarischen Zeitungen wie Open City und Grand Street veröffentlicht. Nach ihrem Roman »Am Anfang war die Nacht Musik«, für den sie den Spycher-Literaturpreis-Leuk 2010 erhalten hat, erschien zuletzt ihr Erzählungsband »Immer ich«.

Entdeckt habe ich das Buch in der Bahnhofsbuchhandlung in Frankfurt Main, die super gut sortiert ist. Die Autorin ist mir unbekannt.



Freitag, 19. Oktober 2012

Hans Fallada / Der Trinker


  • Taschenbuch: 291 Seiten
  • Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 2 (23. Mai 2011)
  • 9,99 €
  • ISBN-10: 3746627915




Klappentext
Untergang eines KleinbürgersIn gut zwei Wochen, bis zum 21. September 1944, schrieb Fallada seinen persönlichsten Roman nieder. Zu der Zeit lebte er auf richterlichen Beschluss für dreieinhalb Monate in der Strelitzer Landesanstalt. Vorangegangen war ein Streit mit seiner geschiedenen Frau, bei dem Fallada einen ungezielten Schuss aus seinem Terzerol abgab. „Solange ich schreibe, vergesse ich die Gitter vor dem Fenster“, teilte er seiner Mutter in einem Brief mit. Umgeben von kranken Kriminellen, Wärtern und Pflegern, selten ungestört, schrieb Fallada nicht nur den Roman, sondern noch fünf Erzählungen und seine Sicht auf die Nazizeit nieder. Um das Manuskript zu schützen, tarnte er es durch Unleserlichkeit: fertige, eng beschriebene Manuskriptblätter stellte er auf den Kopf und schrieb in den Zwischenräumen zurück. Mitunter wiederholte er den Vorgang, so dass die Seiten wie mit einer Geheimschrift bedeckt erschienen. In monatelanger Entzifferungsarbeit wurde der Roman nach Falladas Tod im Aufbau-Verlag rekonstruiert. In dieser Fassung erschien er als Lizenzausgabe 1950 im Rowohlt-Verlag, 1953 im Aufbau-Verlag.


Autorenportrait
RUDOLF DITZEN alias HANS FALLADA (1893–1947), zwischen 1915 und 1925 Rendant auf Rittergütern, Hofinspektor, Buchhalter, zwischen 1928 und 1931 Adressenschreiber, Annoncensammler, Verlagsangestellter, 1920 Roman-Debüt mit "Der junge Goedeschal“. Der vielfach übersetzte Roman "Kleiner Mann – was nun?" (1932) machte Fallada weltberühmt. Sein letztes Buch, „Jeder stirbt für sich allein“ (1947), avancierte rund sechzig Jahre nach Erscheinen zum internationalen Bestseller. Weitere Werke u. a.: »Bauern, Bonzen und Bomben« (1931), »Wer einmal aus dem Blechnapf frißt« (1934), »Wolf unter Wölfen« (1937), »Der eiserne Gustav« (1938). 
»Alles in meinem Leben endet in einem Buch.«
Mit dem letzten Zitat fühle ich mich in meiner Beobachtung bestätigt, dass alle Falladas Bücher starke autobiografische Züge aufwiesen. Nur bei den Kinderbüchern möchte ich mir kein Urteil erlauben.

Von Fallada habe ich einige Bücher gelesen und viele aber auch noch nicht. Der Aufbau Verlag hat Fallada wieder neu entdeckt, indem er nach und nach immer mehr Fallada - Bücher aufgelegt hat. Einige Bücher hatte ich vor einem Jahr noch nicht bekommen, mittlerweile, wie mir dies aus der Bestellliste im aufbau Verlag deutlich geworden ist, sind sie wieder zu erwerben. Na, dann werde ich meine Fallada-Liste noch weiter ergänzen.


Freitag, 12. Oktober 2012

Anchee Min / Madame Mao




Gebundene Ausgabe: 347 Seiten

Verlag: Scherz (2002)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3502104719





Klappentext



Im Gedächtnis vieler Menschen ist sie die weißknöchrige Teufelin, ehrgeizig, unversöhnlich und grausam. Wer Madame Mao wirklich war, bleibt Phantasie und Geheimnis. Dieser Roman erzählt auf unvergleichlich brillante Weise die Geschichte einer Frau, die wie keine andere in China eine ganze Generation geprägt hat und zu den faszinierendsten Frauen des 20. Jahrhunderts gehört. Anchee Min blickt tief in Madame Maos Seele und verleiht einer überaus talentierten, leidenschaftlichen, zornigen Frau eine Stimme.»Liebesgeschichte und politisches Epos zugleich. Die Geschichte der Madame Mao, einer stolzen Schönheit, die zur mächtigsten, meist gefürchteten und schließlich geächteten Frau in China wurde.« (ELLE) 

 Das Buch habe ich bei Oxfam für 3,50 € entdeckt und musste es unbedingt mitnehmen. Viel habe ich schon gelesen über den Diktator Mao Zedong, und seine Kulturrevolution in China aber noch gar nichts über seine langjährige Frau. Ich habe den Prolog schon mal gelesen und ich finde es interessant  dass Maos Frau 38 Jahre lang gebraucht hat, bis sie ihn durchschaut hatte. Eigentlich erst nach seinem Tod.


Madam Mao, die gerade im Gefängnis sitzt, und der das Todesurteil wiederholt hinausgeschoben wurde mit der Hoffnung, sie werde über ihre Straftat Reue zeigen. Sie bat stattdessen ihre Tochter darum, eine Biografie über ihr Leben zu schreiben, um der Öffentlichkeit zu zeigen, wer sie wirklich war und wie sie die Lügen ihres Mannes noch durchschauen konnte. Doch die Tochter, die ihre Mutter als Feindin sieht, verweigerte sich.

Es hat sich jemand anderes gefunden, Anchee Min, die diese Aufgabe übernahm. 

Das wird nun meine neue Wochenendlektüre. Ich habe zwar am Wochenende ausnahmsweise wenig Zeit zum lesen, habe aber dafür bis Dienstag Abend Zeit, das Buch durchzubekommen. 



Donnerstag, 4. Oktober 2012

Valentin Senger / Kaiserhofstraße 12




Klappentext
 Es sind die dreißiger Jahre: In der Kaiserhofstraße in Frankfurt am Main leben Schauspieler, Transvestiten, Freudenmädchen, Burschenschaftler – und die Familie Senger. Als Kommunisten und Juden mussten sie aus dem zaristischen Russland fliehen und haben hier ein neues Zuhause gefunden – bis Adolf Hitler 1933 die Macht ergreift. Valentin Sengers Mutter Olga erkennt früh den Ernst der Lage: Mit gefälschten Papieren verschleiert sie die Spuren ihrer Herkunft ...

Autorenportrait
Valentin Senger, geboren 1918 in Frankfurt am Main, arbeitete nach einer Lehre zum Technischen Zeichner als Konstrukteur. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er Journalist und arbeitete zunächst für die Sozialistische Volkszeitung, später für den Hessischen Rundfunk. Valentin Senger starb 1997 in Frankfurt am Main.

Den Autor kenne ich nicht. Das Buch habe ich gebraucht von meiner Nachbarin geschenkt bekommen, da sie keine Bücher hordet, und schon keine Taschenbücher.
Ich habe es gerne entgegengenommen und freue mich auf das Lesen. 


Montag, 17. September 2012

Michael Cunningham / Die Stunden


Verlag: Btb 2012
Sonderausg.Seitenzahl: 313
Gebunden Kleinformat 9,99 €
ISBN-13: 9783442744398
Klappentext
Ein Tag im Leben dreier Frauen: Clarissa Vaughan im New York der neunziger Jahre bereitet eine Party für ihren Jugendfreund vor; von ihm hat sie den Spitznamen »Mrs. Dalloway«, weil sie ihn an die Heldin in Virginia Woolfs gleichnamigem Roman erinnert. Laura Brown, Hausfrau und Mutter in einem Vorort von Los Angeles im Jahr 1949, entflieht ihrem Alltag und liest »Mrs. Dalloway«. Und schließlich Virginia Woolf in Richmond im Jahr 1929; sie vermisst die Großstadt London, obwohl sie weiß, dass das Leben auf dem Land ihrer angeschlagenen Gesundheit guttut, und sie ringt um den ersten Satz ihres Romans »Mrs. Dalloway«. Ein überwältigend schöner und bewegender Roman über Freundschaft und Liebe, über die Suche nach Anerkennung und Lebensglück. Ausgezeichnet mit dem Pulitzerpreis.

Autorenportrait im Klappentext

 Michael Cunningham wurde 1952 in Chinchinnati, Ohio, geboren und lebt heute in New York City und Provincetown. Sein Roman Die Stunden wurde unter anderem mit dem Pulitzerpreis und dem PEN / Faulkner Award ausgezeichnet und in 22 Sprachen übersetzt.

Mir geht es hauptsächlich um Virginia Wollf, weshalb ich im Label, s. u. auch England  als Land angegeben habe, da der Autor Amerikaner ist und er über eine Engländerin schreibt.

Ich hatte gestern Abend ein Probelesen und freue mich sehr auf weitere Seiten.


Sonntag, 16. September 2012

A.E. Hotchner / Papa Hemingway

  Do. 13.09.2012, 20:13
Broschiert: 412 Seiten
Verlag: Econ Tb. (1999)
gebraucht, 1966

Diese Biografie ist aktuell nicht neu aufgelegt worden, weshalb wir auf diese ältere Ausgabe zurückgreifen mussten. Ich finde das sehr, sehr schade, dass das Buch nicht neu aufgelegt wird. Das Buch habe ich von meiner Literaturfreundin Anne geschenkt bekommen, und sie war es, die es nun für die kommende Wochenendlektüre aus meinem kleinen SuB ausgsucht hat.
Ich habe schon die ersten zwanzig Seiten durch und es liest sich von der ersten Seite an recht spannend. 
Von Hemingway habe ich gelesen Der alte Mann und das Meer. Mehr leider nicht. Dafür befasse ich mich nun mit seinem Leben und bin gespannt, welche Eindrücke er mir hinterlässt und ob ich Lust bekomme mehr von ihm zu lesen.

Klappentext
Ernest Hemingway und A. E. Hotchner waren die engsten Freunde und Vertraute. Zwischen 1948 und 1961 verbrachten sie viel Zeit zusammen: Sie reisten von New-York nach Paris und nach Spanien. Sie gingen  gemeinsam fischen und jagen, sie besuchten Stierkämpfe oder erholten sich auf Hemingways kubanischer Finka. 


Über den Autor im Klappentext

A. E. Roger lebt als freier Autor zeitweise in Westport, Connecticut, und Manhattan. Neben Biografien schreibt er Theaterstücke, Romane und Drehbücher.

Über Wikipedia konnte ich noch in Erfahrung bringen, dass Hotchner 1920 geboren ist. Sollte er noch leben, dann müsste er jetzt zweiundneunzig Jahre alt sein.