Dienstag, 16. April 2019

Lucy Fricke / Töchter

Klappentext   
Martha und Betty kennen sich seit zwanzig Jahren. Jetzt fahren sie gemeinsam in die Schweiz, aber eher unfreiwillig. Marthas Vater sitzt auf der Rückbank und raucht und trinkt, obwohl – oder gerade weil – er todkrank ist. Was als eine finale Fahrt beginnt, ist vielmehr der Auftakt zu einem Roadtrip, der seinesgleichen sucht. Denn auch Bettys Vater, der viel zu früh aus ihrem Leben verschwand, wird zu einer weiteren Station in der Fahrt zweier Frauen, die zusammenhalten und nur schwer aufzuhalten sind. Eine groteske Reise Richtung Süden, durch die Schweiz, Italien, bis nach Griechenland, immer tiefer hinein in die Abgründe der eigenen Geschichte.

Autorenporträt
Lucy Fricke, 1974 in Hamburg geboren, wurde für ihre Arbeiten mehrfach ausgezeichnet; zuletzt war sie Stipendiatin der Deutschen Akademie Rom und im Ledig House, New York. Nach «Durst ist schlimmer als Heimweh», «Ich habe Freunde mitgebracht » und «Takeshis Haut» ist «Töchter» ihr vierter Roman. Für ihn erhielt sie den Bayerischen Buchpreis 2018. Seit 2010 veranstaltet Lucy Fricke HAM.LIT, das erste Hamburger Festival für junge Literatur und Musik. Sie lebt in Berlin.

Meine ersten Leseeindrücke
Ich bin sehr von dem Buch enttäuscht. Meine Ausgabe ist von Büchergilde, und ich dachte, dass Büchergilde nur anspruchsvolle Bücher rausbringt.
Das Buch ist sehr seicht geschrieben, sehr diskriminierend, sehr rassistisch Italiener*innen gegenüber. Sehr stereotypisch. Das Buch lebt von Projektionen.

Eigentlich wollte ich keine Bücher mehr von deutschen Autor*innen lesen, die über Italien schreiben. 

Aber dieses Buch habe ich geschenkt bekommen und ich habe den Klappentext vorher nicht gelesen, sonst hätte ich das Buch nicht angenommen. 

Ich musste es nach 127 Seiten wieder abbrechen. Und wieder hadere ich mit den Buchpreisen. Diese Autorin hat zu ihrem Werk auch noch den bayrischen Buchpreis gewonnen. Das kann ich nicht verstehen. Die Menschen aus Rom hat sie alle als stinkend beschrieben. Das war nun das i-Tüpfelchen, wo ich schon seit gestern mit mir gerungen habe, es abzubrechen. Ich werde Zitate in meiner Buchbesprechung einbringen und näher meine Einwände erörtern. Deshalb folgt eine Rezension erst in den nächsten Tagen. Der italienische Macho muss von vielen deutschen Autor*innen immer wieder neu erfunden werden, sonst können diese Autor*innen angeblich, so scheint mir, ihren Stoff nicht füllen.

Man muss nicht nach Italien fahren, um verlorene Väter aufzuspüren. Auch hierzulande gehen Familien auseinander. Statt über die Familienprobleme im eigenen Land zu schreiben, bedienen sich diese Art von Autor*innen Menschen anderer Länder. Und weil das alleine nicht ausreicht, wird noch mit alten Klischees dick aufgetragen.


Weitere Informationen zu dem Buch

Bayerischer Buchpreis 2018

Verlag Büchergilde Gutenberg, Leinen mit Schutzumschlag, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen, 240 Seiten, Umschlaggestaltung von Katja Holst
Preis für Mitglieder 18,00 €

Hier geht es zur Buchbesprechung.

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