Donnerstag, 27. August 2015

Hermann Hesse / Unterm Rad

Klappentext
Ein Schulmeister hat lieber zehn notorische Esel als ein Genie in seiner Klasse, und genau betrachtet hat er ja recht, denn seine Aufgabe ist es nicht, extravagante Geister heranzubilden, sondern gute Lateiner, Rechner und Biedermänner. Wer aber mehr und Schwereres vom anderen leidet, der Lehrer vom Knaben oder umgekehrt, wer von beiden mehr Tyrann, mehr Quälgeist ist, und wer von beiden es ist, der dem anderen Teile seiner Seele und seines Lebens verdirbt und schändet, das kann man nicht untersuchen, ohne bitter zu werden

Autorenporträt
Das umfangreiche lyrische Werk Hermann Hesses (* Calw 1877, † Montagnola 1962) geriet über die großen Romanerfolge wie "Peter Camenzind" (1904), "Demian" (1919), "Siddhartha" (1922), "Der Steppenwolf" (1927), "Narziß und Goldmund" (1930) oder "Das Glasperlenspiel" (1943) fast ein wenig in Vergessenheit. Hermann Hesse, der 1946 für sein Gesamtwerk den Nobelpreis für Literatur erhielt, wuchs in einem pietistischen Elternhaus auf. Nach einer höchst konfliktreichen Jugend - u. a. verübte er einen Selbstmordversuch, brach die Schule und später eine Lehre ab und rebellierte gegen die von ihm empfundene Scheinheiligkeit der Gesellschaft - verarbeitete er diese Zeit auch in "Unterm Rad" (1906). Das Ringen um den eigenen Lebensweg bleibt für Hermann Hesse zeitlebens ein Thema - auch in seinen Büchern und Gedichten -, und er trifft damit oft den Nerv einer Jugend auf der Suche. Hesse, der sich im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger gemeldet hatte, wegen Untauglichkeit aber in der Kriegsgefangenenfürsorge arbeitete, wurde zum entschiedenen Pazifisten und Kriegsgegner. Privat kämpfte er gegen das Auseinanderbrechen seiner ersten Ehe mit Maria Bernoulli, diverse Schicksalsschläge und die Trennung folgten. Hesse heiratete noch zwei Mal und lebte ab 1919 bis zu seinem Tod im schweizerischen Montagnola in der Nähe von Lugano. 1954 erhielt er den Militärorden Pour le Mérite, 1955 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels - zahlreiche Preise waren ihm zuvor zuteil geworden.

Von Hermann Hesse habe ich in meinen Zwanzigern viele Bücher gelesen, die mir noch alle präsent sind, kann aber inhaltlich unmöglich des Umfanges wegen auf alle eingehen ... Ich kann gar nicht sagen, welches Buch mir am besten gefallen hat. Sie waren alle gut, aber ich würde den LeserInnen empfehlen, die bisher noch nichts von Hesse gelesen haben, mit dem Buch Narziss und Goldmund zu beginnen.

Das Buch Unterm Rad behandelt ein ähnliches Thema, nämlich ob es Sinn macht, das Leben immerzu strebend bzw. hinter staubigen Theorien zu verbringen, vor allem, wenn die ganze Jugend dafür aufgeopfert wird. Narziss und Goldmund war verglichen zu diesem Buch ein wenig poetischer geschrieben.

Mit dem Buch Unterm Rad bin ich auch fast durch und bin so auf das Ende gespannt ...

Hermann Hesse schreibt sehr einfühlsam. Er ist nicht nur ein sehr guter Autor, er wäre auch ein sehr guter Pädagoge geworden.

Ich freue mich schon auf die Buchbesprechung.


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