Montag, 11. November 2013

Julia von Droste / Die Seidenrose

Klappentext

New York 1907: Im Kosmetiksalon ihrer Tante Antonietta erlebt die junge Waise Mirella Rossi die faszinierende Welt des Luxus und der Schönheit. Als Antonietta unerwartet stirbt, hinterlässt sie ihrer Nichte jedoch ein dunkles Geheimnis. Mirella steht vor dem Nichts. Aber sie lässt sich nicht entmutigen und baut sich gegen viele Widerstände ihr eigenes Kosmetikunternehmen auf. Doch dann entpuppt sich Antoniettas ehemaliger Angestellter als bitterer Feind. Unterstützt von ihrer großen Liebe, dem Rennpferdetrainer Nick, nimmt Mirella den Kampf um ihr Lebensglück auf. Eine Geschichte von tiefer Freundschaft, der Kraft der Liebe, und der unerschöpflichen Quelle der Phantasie.


Autorenporträt

Julia von Droste wuchs in Westfalen auf und lebt heute in der grünen Parklandschaft des Münsterlandes. Elizabeth Arden und Helena Rubinstein, die beiden großen Pionierinnen der modernen Kosmetik, brachten sie auf die Idee zu diesem Buch.

Ich kenne die beiden Kosmetikerinnen überhaupt nicht. Der Verlag scheint wohl die Bekanntschaft dieser beiden Schönheitsdamen vorauszusetzen.
Auf das Buch selbst bin ich durch meine Literaurfreundin Anne gestoßen, die es mir auch als Geschenk zugeschickt hatte, da ich großes Interesse bekundet hatte.
Interessiert hat mich die Thematik, wie italienische EmigrantInnen es schafften, nach Amerika auswandern, um sich dort eine neue Existenz zu gründen.



In diesem Buch werden die ItalienrerInnen mit einem olivgrünen-braunen Teint beschrieben. Ich habe Probleme, mir so eine Hautfarbe vorzustellen. Grünhäutige ItalienerInnen? In Venedig, aus der die Protagonistin Mirella herkommt, wachsen nicht einmal Oliven. Ich frage mich bei deutschen AutorInnen immer wieder, wieso sie die SüdländerInnen immer als dunkelhaarig und dunkelhäutig darstellen müssen? Es zeigt den Grad ihrer Erfindung, der selten mit der Realität übereinstimmt. Die Kinder werden mit weißer Hautfarbe geboren, wie andere EuropäerInnen auch. Und wenn deren Haut dunkel erscheint, dann einfach, weil die Haut durch die vielen Sonnenmonate schlicht und ergreifend sonnengebräunt ist. Eine klimatische statt eine genetische Erscheinung.

Manchmal denke ich, dass sich die Deutschen in den Medien so eine Menschenbeschreibung wünschen, in der die Nordeuropäer als hell und die Südeuropäer als dunkel erscheinen, um sie gegeneinander abzugrenzen. Schwarz / weiß, mehr gibt es da nicht. Die Natur ist viel kreativer, sie ist bunt, und keineswegs so eintönig.

Ich hoffe, dass mich das Buch trotzdem motivieren wird, es weiter zu lesen. Ich mag einfach keine klischeehaften und stereotypen Menschenbeschreibungen... .

Was mir aber an dem Buch bisher positiv aufgefallen ist, ist, dass die ItalienerInnen nicht abgewertet werden, wie man dies auch oft in vielen deutschsprachigen Büchern liest. Sie werden hier nicht als faul, sondern als recht fleißig beschrieben... . Und trotzdem konnte die Armut nicht bekämpft werden, was schließlich eine Auswanderung zur Folge hatte.





1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Liebe Mirella,
erst einmal möchten wir uns für deine wohlwollende Besprechung unseres Buches bedanken. Inzwischen veröffentlichen wir nicht mehr unter dem Namen Julia von Droste, den uns unser damaliger Verlag zuteilte, sondern unter Julia Drosten. Unter diesem Namen ist "Die Seidenrose" z. Zt. als Ebook erhältlich. Ebenso auch unsere anderen Romane "Das Revuemädchen", "Die Löwin von Mogador" oder "Die Honigprinzessin". Wenn du Interesse an einem dieser Bücher hast, um es zu rezensieren, melde dich bitte.
Der olivbraune Teint ist sicher ein Klischee für Italienerinnen, aber da ein Leser sich immer ein inneres Bild von einer Figur macht, wäre er/sie sicher irritiert, von einer z.B. rothaarigen Italienerin. Wir finden, das ein paar Klischees auch zum Genre des Unterhaltungsromans gehören. Dass der Teint genetisch bedingt ist, haben wir nirgends geschrieben und würden es auch nicht tun. Mirella ist ein Bauernkind. Sie kommt NICHT aus Venedig, sondern aus der Nähe von Venedig. Olivbraun als Bezeichnung für die Färbung eines Teints ist uns als Ausdruck geläufig. Er bezeichnet eine Abstufung in den vielen Tönen zwischen weiß und schwarz und wird häufig für eine Beschreibung von Menschen aus romanischen Ländern benutzt.
Wir finden auch nicht, dass wir allzu viele Klischees benutzt haben. Es geht in dem Buch auch um Karrierefrauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das ist wohl kein Klischee.
Wir merken, dass du sehr ärgerlich über diese Beschreibung einer Italienerin bist. Aber wir Deutschen werden immer noch oft im Ausland mit Nazis gleichgesetzt. Wir fragen uns, was da wohl schlimmer oder verletzender ist.
Elisabeth Arden und Helena Rubinstein waren herausragende, wenn nicht die herausragendsten Pionierinnen der Kosmetik. Legendär war auch ihr lebenslanger Konkurrenzkampf. Produkte unter dem Markennamen Elisabeth Arden oder Helena Rubinstein finden sich eigentlich in jeder Parfümerie.
Generell möchten wir noch sagen, dass es uns nicht darum ging einen Auswandererroman oder einen Roman über Italienerinnen zu schreiben, sondern einen über den Beginn der modernen Kosmetik und wie Frauen daran mitwirkten. Durch die Wahl des Namens Mirella für unsere Hauptperson sind wir auf die Idee gekommen, sie zur Italienerin zu machen. Aber sie hätte auch jede andere Nationalität haben können.
Rassistische Äußerungen in unseren Büchern liegen uns vollkommen fern, und wir hoffen auch, dass wir diese nicht unterstellt bekommen.
Dennoch freuen wir uns, dass du unseren Roman trotz anfänglicher Bedenken ganz gelesen hast.
Wir veröffentlichen diesen Beitrag unter der Rubrik Anonym, weil die anderen Auswahlmöglichkeiten nicht passen.
Viele Grüße
Julia und Horst Drosten