Donnerstag, 4. Oktober 2012

William Makepeace Thackeray (1)


Eine kurze Buchbesprechung!

Ich habe beschlossen, das Buch nicht zu Ende zu lesen, da mir die Art und Weise wie mir all diese Snobs entgegengebracht werden einfach nicht passt. Es ist kein Roman, aber auch kein Fachbuch und doch haben die Figuren alle einen Namen. In dem Buch gibt es nur Snobs und mir ist das zu viel, mich über vierhundert Seiten lang nur mit Snobs befassen zu müssen.

Ich hatte es mir eher so vorgestellt, dass ich mir selbst Gedanken machen kann zu den verschiedenen Personen aber nein, das geht nicht, da der Autor dies für mich übernommen hat. Dennoch habe ich mir ein paar Zitate rausgeschrieben, damit nicht alles umsonst war, und die ich aber auch gut fand, teilweise sind sie recht humoristisch zu lesen:

Snobs sind zu erforschen wie andere Gegenstände der Naturwissenschaften, und sie sind ein Teil des SCHönen (mit großem SCH). Sie finden sich in allen Schichten. (…) Ich habe (…) ein Auge für den Snob. (…) Versnobtheit ist wie der Tod in einem Zitat von Horaz (...). " Er klopft mit gleichem Fuß gegen armer Menschen Türen, wie er gegen Portale von Kaisern tritt."
Das halte ich für ein so schönes Zitat, weil es auch etwas Tröstliches hat. Der Tod nimmt diesen Menschen die Macht. Thackeray unterscheidet verschiedene Arten von Snobs. Adel, Barone, Kaiser, Könige... seien alle reihum versnobt und die Gesellschaft verschärft diese noch, indem sie sich erniedrigt vor Menschen, die reich an Besitztümer sind.

Der Autor bezeichnet diese Leute als Speichellecker:

Wie oben schon durch das Zitat gesagt wurde, gibt es noch zahlreiche anderer Snobs, auch in den unteren Gesellschaftsschichten... .
Es gibt relative und absolute Snobs. Mit >absolutemn< meine ich solche Personen, die überall sind, in jeglicher Gesellschaft, vom Morgen bis in die Nacht, von der Jugend bis zum Grabe, da sie von der Natur mit Versnobtheit begabt wurden - und andere, die nur unter bestimmten Umständen und Lebensverhältnissen Snobs sind.
Ob Menschen von Natur aus damit gesegnet sind, glaube ich nicht. Es sind die Lebensumstände, die diese Menschen mit solchen Charakterzügen ausstattet.

Nebenbei: Da einige Leser von dumpfer Auffassungsgabe sind, darf ich ebenso gut sagen, was die Moral dieser Geschichte ist. Dies ist die Moral: Wenn die Gesellschaft gewisse Gepflogenheiten festgelegt hat, sind die Menschen verpflichtet, dem gesellschaftlichen Gesetz zu gehorchen und sich an seine harmlosen Anweisungen zu halten.
Somit beende ich hier meine Aufzeichnung, da ich nicht weiter gelesen habe. Ich werde das Buch zu einem günstigeren Zeitpunkt wieder hervorholen und ganz auslesen. 


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„Die rechte Vernunft liegt im Herzen“ (Theodor Fontane)

Gelesene Bücher 2012: 70
Gelesene Bücher 2011: 86