Montag, 21. Mai 2018

Joanne K. Rowling / Harry Potter und der Orden des Phönix (2)

Zweite von zwei Buchbesprechung zur o. g. Lektüre  

Ich habe es geschafft, den dicksten Potter auszulesen. Der fünfte Band, den fand ich bisher am anspruchsvollsten. Und leider war das auch der traurigste Band. Man hat hier des Öfteren Potter in seinen schwersten Lebenskrisen erlebt, und ich mit ihm getrauert habe, als er seine wichtigste Bezugsperson an Lord Voldemort verloren hat.

Jede Menge Zettelchen kleben zwischen den Buchseiten, und ich werde diesmal meine Buchbesprechung ein wenig ausweiten, damit ich in Zukunft, nach einer gewissen Zeit, mich mental immer wieder in das Geschehen einbringen kann. Wem die Buchbesprechung zu ausführlich ist, der kann einzelne Unterpunkte einfach querlesen oder überspringen. Dies ist der Vorteil an einer strukturierten Buchbesprechung. Man kann sich die Punkte aussuchen, die man lesen oder überspringen möchte. Trotzdem versuche ich mich auch an einem bedeckten Schreibstil zu halten. Wenn ich die Besprechung mit Hilfe von Unterpunkten gliedere, wird es mir helfen, nicht zu viel von den verschiedenen Handlungen zu verraten.

Sehr viel Stoff bietet das Buch, dass ich schauen muss, was ich hier einbringen werde.

Die Handlung
Wie geht es nun weiter mit der Geschichte in dieser zweiten Buchbesprechung?
Harry Potter bekommt einen Wachtraum, in dem er sieht, wie Mr Weasley von einer Schlange tätlich angegriffen wird und ihn lebensgefährlich verletzt. Potter warnt seine Freunde, niemand möchte ihm so recht glauben, aber tatsächlich, Mr Weasley befindet sich wegen eines Schlangenbisses in der Klinik. Das Abstruse an diesem Traum ist, dass Potter glaubt, dass er die Schlange gewesen sei und er habe Mr Weasley angegriffen und ihn töten wollen. Dahinter würde Lord Voldemort stecken. Potter glaubt, von Voldemort besessen zu sein und fühlt sich in seiner Haut nicht mehr wohl und hat Angst, er könnte von ihm ausgespäht werden. Potter kann nicht mehr richtig schlafen, aus Angst, Voldemort könnte im Schlaf erneut von ihm Besitz ergreifen. Er vertraut sich Sirius und dem Schulleiter an. Der Schulleiter Dumbledor verordnet ihm zum eigenen Schutz Einzelunterricht im Okklumentik bei Prof. Snape. Okklumentik ist eine Kunst, sich vor Wahrträume, wie Potter sie erlebt hat, zu schützen. Die magische Verteidigung des Geistes gegen das Eindringen von außen. Ausgerechnet Prof Severus Snape soll Potter unterrichten, der seinen Schüler partout nicht ausstehen kann. Potter kommt nicht sehr weit mit seinem Unterricht. Es fällt ihm schwer, das Gelernte umzusetzen. Ein Grund mehr für Snape, den Jungen runterzumachen.

Neuer Lehrer Firenze
Die Schule bekommt einen neuen Lehrer, den der Wildhüter Hagrid angeschafft hat. Einen Zentauren namens Firenze, den ich als schülerzugewandt erlebt habe. Allerdings wird dieser Zentaur von seiner Herde verstoßen, da er nun den Menschen dienen würde …  Ein glatter Verrat, die Herde versteht nicht, weshalb Firenze sein Wissen an Menschen weitergibt. Sie fühlen sich von ihm sogar entehrt … Die Zentauren werden es später mit der Lehrerin Umbridge zu tun bekommen ...

Prof Dolores Umbridge
Treibt auf der Schule weiterhin ihr Unwesen.
Sie schafft es, Prof Sybill Trelawney angeblich wegen des schlechten Unterrichts von der Schule zu verweisen.
Die Schülerin Marietta hat den Geheimclub DA verraten, sodass Potter verhört wird. Es droht ihm ein dauerhafter Schulverweis.
Der Schulleiter nimmt den Geheimclub DA auf seine Kappe, daraufhin verliert er seinen Posten als Schulleiter und Prof Umbridge rückt nach, sie wird die neue Schulleiterin. Dumbledore soll nach Askaban geschickt und vor Gericht gestellt werden.

Prof Severus Snape
Noch immer fies Potter gegenüber. Doch später wird klar, weshalb er es in so einer destruktiven Weise auf Potter abgesehen hat. Snape wird aus dem Büro gerufen, als er Potter Okklumentikunterricht erteilt. Er rennt raus, Potter bleibt unerlaubt im Büro und wagt einen Blick ins Denkarium. Dort sieht Potter seine Eltern, Albus Dumbledore, Black Sirius, Remus Lupin und Severus Snape, als sie selbst fünfzehnjährige SchülerInnen auf der Hogwarts waren. Snape war ein unbeliebter Schüler, der den Spitznamen Schniefelus erhalten hatte. Vor allem von dem arroganten James Potter wird er hochgezogen. Das kann Snape nicht vergessen und rächt sich an den Sohn Harry. Harry Potter wird nachdenklich und bekommt Mitleid mit Snape. Er wendet sich an seinen Paten, und möchte wissen, ob sein Vater tatsächlich ein so arroganter Fiesling gewesen sei … Aber Prof Snape rettet Potter auch vor Umbridge, die von ihm das selbsthergestellte Serum namens Veritae haben wollte, um damit herauszufinden, ob Potter bei ihrem Verhör die Wahrheit sagt. Snape gab an, kein Serum mehr auf Vorrat zu haben …

Prof Minerva McGonagall
Habe ich als sehr angenehm erlebt. Bei der Berufsberatung bzw. bei der Punkteverteilung setzt sie sich für Potter ein, während Umbridge Potters Leistung ins Negative zieht, ihn für untauglich hält. Potter will Auror werden. Im Beisein von Dolores Umbridge sagt Minerva McGonagall, dass sie Harry helfen würde, ein Auror zu werden. Eine sehr angenehme Szene.
Auch am Ende sorgt diese Minerva McGonagall für Gerechtigkeit allen Gryfindors-SchülerInnen gegenüber, als sechs der SchülerInnen sich dem Kampf gegen Voldemort im Zauberministerium gestellt hatten.
McGonagall ist selbst verletzlich, wird durch Umbridges miese Zaubereien angegriffen und ins Hospital gebracht.

Zwillinge Fred und Georg Weasley
Erfinden ein Pulver für die SchülerInnen, da sie der Meinung sind, dass sie alle an einer Umbrigitis 😈 leiden würden. Prof Umbridge kann die Zwillinge nicht aus der Schule werfen, da sie freiwillig ihren Abgang machen.  Sie verlassen die Schule ohne Abschluss und eröffnen einen Zauberladen mit Schabernack-Zauber-Artikeln. Ich fand diese Szene recht lustig.

Black Sirius
Hält sich weiterhin versteckt. Immer wenn Potter eine Aussprache gesucht hat, musste er es über den Zauberkamin mit einem Flohpulver machen. Das Flohpulver verhilft ZauberInnen, zu reisen. Wirft man eine Prise von dem Pulver ins Feuer, leuchtet es grün auf, und man kann durch den Kamin treten. Potter machte dies in Umbridges Kamin ...
Er erhält wieder einen Traum, diesmal würde sich Sirius in Gefahr befinden. Er ist stark beunruhigt, erzählt seinen FreundInnen Ron und Hermine und möchte ihm schnellstens zur Hilfe eilen. Sie versuchen Umbridge aus dem Büro zu locken, damit Harry den Kamin benutzen kann, um Kontakt mit Sirius aufzunehmen. Hermine steht draußen und hält Wache. Umbridge war diesmal schneller. Sie erwischt Potter am Kamin, die Wache wurde ausgetrickst … Beide SchülerInnen, Potter und Hermine, werden ausgefragt, mit wem Potter Kontakt aufgenommen habe. Hermine ist schlau und findet einen Weg, sie aus dieser kritischen Situation herauszufinden und führt Dolores Umbridge mit einer Lügengeschichte in den verbotenen Wald zu den Zentauren ...
Die SchülerInnen Ron, Hermine, Neville, Ginny, Luna und Potter machen sich mit Hilfe der Thestralen auf den Weg ins Zauberereiministerium nach London, um Sirius aus der Patsche zu helfen. Hier findet nun ein schwerer Kampf statt … In dem Zaubereiministerium wird Potter mit der Prophezeiung konfrontiert, die in einer Glaskugel gehalten wird.

Ist Potters Zukunft vorhersehbar? Ist sein Tod vorhersehbar? War der Tod seiner Eltern vorhersehbar? Voldemort hatte versucht, Harry als Kind aufgrund einer Prophezeiung zu töten.
  
Zum Scheibkonzept
Wie in den anderen Bänden, allerdings wird in diesem Band erst durch das Ende der Verlauf der Geschichte richtig rund. Ich habe das Ende wie einen geschliffenen Diamanten erlebt. Alles fügt sich zusammen.

Cover und Buchtitel?
Das Buchcover vorne; das könnte der magische Raum der Wünsche sein, in dem Potter 25 SchulkameradInnen bestimmte Zauberübungen beibringt, wie z. B. den eigenen Patronus finden und ihn zielbewusst zum Einsatz bringen. Potters Patronus ist der silberne Hirsch gewesen, der ihm am Anfang dieser Geschichte im Kampf gegen die Dementoren zu Hilfe kam.
Das Buchcover auf der Rückseite; das könnte die Schlange sein, die Mr Weasley lebensgefährlich bedroht hat.
Der Buchtitel, der erschloss sich mir auch erst am Ende. In dem Orden des Phönix befinden sich alle Mitglieder, die gegen Lord Voldemort kämpfen. Auch Prof Snape gehört diesem Orden an.

Ungeklärte Fragen
Wie kam Prof Severus Snape zu seinem Spitznamen  Schniefelus? Ich kann mich einfach nicht mehr erinnern, weshalb Snape diesen Spitznamen erhalten hat. Sicher kann meine Bücherfreundin Tina hier aushelfen.
Nachtrag: Ich habe eine Antwort von Tina bekommen. Ich kürze sie aber ab. Snape hat den Spitznamen erhalten, aufgrund seiner ungepflegten Erscheinung. Auf der ersten Zugfahrt hätte seine Nase getropft, daher der Schniefelus. 

Meine Meinung
Gelungenes Märchen, gelungene Fantasygeschichte. Allerdings finde ich sie für Zwölfjährige inhaltlich etwas zu schwer und zu düster. Sehr traurig fand ich den Verlust um Black Sirius. Die einzige Person, die eng mit Potters Eltern gelebt hatte, ist nun auch nicht mehr vorhanden. Dagegen angenehm fand ich, wie Umbridge ins Verderben gestürzt wird ... Schön fand ich den Zusammenhalt der fünf SchülerInnen Potter gegenüber.
Am Ende sind nun alle Gefahren überstanden, die Prüfungen geschrieben und mit Bravour abgeschlossen, sodass die SchülerInnen wieder für die großen Ferien zurück nach Hause fahren. Eine traurige Zeit für den jungen Harry? Potter ist nicht allein; die ganze Gemeinde steht während der Sommerferien hinter ihm, sollte er von der Verwandtschaft wieder diskriminiert werden. Das wurde den Dursleys sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Na, da bin ich gespannt, ob sie sich im sechsten Band besser benehmen konnten.

Mein Fazit?
In der ersten Buchbesprechung hatte ich ein paar Lücken in meinem Kopf, da ich z. B. das Verhalten von Tante Petunia nicht ganz nachvollziehen konnte, als es darum ging, den Neffen durch den Onkel auf die Straße zu setzen. Sie wusste es zu verhindern. Wovor hatte sie Angst, ihren Neffen auszusetzen? Am Ende kommt die Auflösung. Es war der Schulleiter Albus Dumbledore, der der Tante einen Heuler geschickt hatte, um sie an ihre Pflichten zu erinnern ...

Zur Lesestruktur
Mir hat das gutgetan, die Geschichte zur Mitte hin aufzuteilen, sie in zwei Zeitabständen zu lesen und werde es nun mit allen voluminösen Büchern so handhaben. Es nimmt mir den Druck, zu lange an einem Buch zu lesen, und andere Bücher sonst so lange warten müssen, bis sie dran sind. Vor allem die Rezensionsexemplare, die man gerne sehr zeitnah durchnehmen möchte.

Meine Bewertung
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
 Zwölf von zwölf Punkten.

Und hier geht es zur ersten Buchbesprechung dieses Bandes.
___________
Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten
oder freundlich sein sollst,
wähle die Freundlichkeit.
(Dr. Wayne D. Dyer)

Gelesene Bücher 2018: 21
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
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Gelesene Bücher 2012: 94
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Montag, 14. Mai 2018

Fuminori Nakamura / Die Maske (1)

Die MaskeEine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre   

Ich bin durch mit dem Thriller. Nun bin ich doch noch auf meine Kosten gekommen. Mir hat das Buch gut gefallen, aber ich würde es kein zweites Mal lesen, da ich keine Krimi/Thriller-Leserin bin.

Die Handlung
Es geht um den elfjährigen Jungen namens Fumihiro Kuki, dessen Mutter nach seiner Geburt gestorben ist. Fumihiro wird in eine reiche Familie geboren, die politisch und gesellschaftlich sehr mächtig ist. Fumihiro hat noch fünf Geschwister, die alle wesentlich älter sind als er. Es gibt Brüder, die vom Altersunterschied seine Väter hätten sein können. Brüder, die er noch nie gesehen hat. Der eigentliche Vater namens Shozo Kuki zeugte mit über 60 Jahren noch ein Kind mit einer bestimmten Intention, ein Geschwür in die Welt zu setzen. Dieses Kind, Fumihiro, soll zu einem Geschwür heranwachsen. Es bekommt keine Liebe und keine Achtung zugeteilt. Diese Art von Erziehung folgt einer Familientradition, und bedeutet, die Welt ins Unglück zu stürzen. Der Vater von Fumihiro, am 18.05.1915 geboren, wurde selbst zwecks eines Geschwürs gezeugt. 
Ein Kind, das eine negative Kraft sein und überall Unglück säen sollte. Es sollte Menschen das Leben zur Hölle machen, sodass sie am Ende glaubten, das Leben hätte keinen Sinn. Und die Saat fiel auf fruchtbaren Boden. Auf dem Sterbebett (…) hätte sich der alte Mann nicht mehr vor dem Tod gefürchtet. Er sei zuversichtlich gewesen, dass die vom Geschwür unglücklich befallenen Menschen ihrerseits Unglück verbreiten, und sich immer mehr Geschwüre bilden würden, wie endlos überquellender Schaum. (2018,10f)

Der Alptraum von der Hölle sollte für Fumihiro mit 14 Jahren beginnen. Er bekommt eine wunderschöne Adoptivschwester namens Kaori, die im selben Alter ist wie er. Der Vater hat Pläne mit diesem Mädchen. Er will die beiden Kinder voneinander abhängig machen. 

Diese Kinder fühlen sich mit der Zeit sexuell zueinander hingezogen und so beginnen sie im pubertären Alter erste sexuelle Spiele. Auch dies gehört zu den Plänen des Vaters. Eines Tages, als Kaori geschlechtsreif wird, vergewaltigt der Vater das Mädchen erst passiv, dann später aktiv. Passiv bedeutet, Kaori musste sich vor dem alten Mann ausziehen und sich in Pose geben ...

Hier beginnt die Hölle für beide Kinder, aus der Fumihiro ausbrechen möchte. Er will seinen Vater rächen und hegt Tötungsabsichten. Mittlerweile befindet er sich kurz vor seinem 14. Geburtstag, und die Hölle hat mit diesen Missbräuchen schon begonnen. Kairo zieht sich von dem Jungen zurück, sie versucht auf ihre Weise, mit den sexuellen Missbräuchen fertig zu werden ...  
Fumihiro setzt sein Tötungsdelikt um. Er sperrt den Vater in den Keller ein, doch auch dies zählt zu dem Plan des Vaters. Er scheint alles vorkalkuliert zu haben. Auch diesen Mord. Der Vater wusste, dass er von dem kleinen Sohn getötet wird. Er hätte es verhindern können, was er nicht tat. Im Gegenteil. In der Tasche trug der Vater noch Gift mit sich, falls der Tod durch Hunger und Durst nicht schnell genug eintreffen würde.

Vater tot, doch im Hintergrund werden weiter die Fäden gesponnen. Die Familie Kuki ist eine Dynastie, die so viel Macht hat, dass man sie schwer zu fassen bekommt. Mit dem passiven Mord an dem Vater wird der Junge seines Lebens nicht mehr froh. Er leidet unter Alpträumen und wird immer wieder in den Sog dieser destruktiven Mächte gezogen. Er verliert Kaori aus den Augen …

Als Fumihiro erwachsen ist, möchte er aus dieser Familiendynastie ausbrechen und sucht einen plastischen Chirurgen auf, der ihm operativ kunstvoll ein neues Gesicht zaubert. Und somit beginnt Fumihiro ein Leben mit einer fremden Identität namens Shintani.

Im Laufe der Jahre wird er erneut mit Kaori und mit dem Bösen konfrontiert. Trotz neuer Identität wird Fumihiro sein Geschwür nicht los, und wird von einem der älteren Brüder, die einen Detektiven auf ihn gesetzt haben, gezwungen, ihnen Kaori auszuliefern, obwohl er noch immer den Beschützerinstikt Kaori gegenüber hat. Das Böse gegenüber seiner Familie? Oder gegenüber Kaori?

Am Ende des Buches erfährt man zusammen mit Fumihiro, weshalb sein Vater war, wie er war.

Mehr möchte ich nicht verraten.

Zum Schreibkonzept
Auf den 347 Seiten hat man es mit vier Teilen zu tun, die in mehreren Kapiteln unterteilt sind. Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich ab. Der Protagonist Fumihiro Kuki ist der Icherzähler. Man kommt gut in die Geschichte rein, da sie flüssig geschrieben ist.

Meine Meinung
Mich wundert, dass der kleine Fumihiro an dieser Lieblosigkeit nicht schon als Kind verzweifelt ist. Der Vater ließ dem Kind nicht einmal Körperkontakt zukommen. Fumihiro erinnerte sich nur an einen Körperkontakt mit seinem Vater, als er zwei Jahre alt war. Er spielte auf dem Boden, als der Vater ihn mit dem Fuß zur Seite getreten hat, als wäre das Kind irgendein Insekt. Wie konnte dieses Kind so ganz ohne Liebe überleben? Villeicht sind es die Dienstboten gewesen, die ihm die Liebe schenkten.

Ich erinnere mich an eine psychologische Studie mit Säuglingen. Ein Säugling davon wurde gepflegt und gestillt und anschließend schlafen gelegt. Es fand kein weiterer Kontakt statt. Ein anderer Säugling bekam die gleiche Behandlung, es wurde aber getragen, und körperlich und verbal geliebkost. Während dieser Säugling durch die Pflege und die Liebe am Leben blieb, starb der andere Säugling an der Lieblosigkeit.
Mich hat das Buch aus diesem Grund nicht richtig überzeugen können. Auch der Vater, der von einem Kind sich in den Keller hat einschließen lassen, fand ich merkwürdig.

Das Böse und dieses Geschwür, das sind Metaphern. Auf den folgenden Seiten wird dies deutlich, wie sich Gewalt in der Welt breitmacht. Wie schnell Menschen sich untereinander bekriegen und wie schnell Länder gegeneinander Kriege führen. Diese Metapher fand ich schön, trifft auch voll den Kern. Länder sind politisch verstritten, Journalisten machen Schlagzeilen, teilen die Welt in Gut und Böse ein, und nur wenige durchschauen dies.
Warum konnte die simplifizierte Logik vom sogenannten >Krieg gegen den Terror< sich ungeachtet aller Kritik durchsetzen und zum alles dominierenden Thema werden? Warum ändert sich die Beliebtheit eines Politikers nur aufgrund von Fernsehbildern? Warum wurde in Japan das kaltherzige Wort >Eigenverantwortung< plötzlich so beliebt, als im Irak drei Japaner verschleppt und als Geiseln gehalten wurden? Warum reagiert die Öffentlichkeit so stark auf plakative Bilder, statt sich mit der komplexen Realität der Ereignisse auseinanderzusetzen? 
Die Antwort ist einfach: Weil die Leute beschäftigt sind. Natürlich gibt es auch andere Gründe. Aber dies ist der Hauptgrund. Sie sind beschäftigt mit ihrem Alltag, ihren Sorgen, ihrer Arbeit, ihrer Suche nach dem Glück. (…) Wer macht sich die Mühe, die Wahrheit hinter all den Nachrichten zu ergründen, mit denen wir täglich gefüttert werden? Wenn ein vermeintlicher Verbrecher als Monster bezeichnet wird, wer hat das Herz zu fragen, ob das >Monster< in Wahrheit nicht vielleicht ein unschuldiger Mensch ist? (…)
Stell dir vor, eine Rakete würde auf Japan abgefeuert werden. Die öffentliche Meinung würde sich schlagartig ändern, die pazifistische Verfassung von einem Tag auf den anderen ihre Gültigkeit verlieren. Mit der Zahl der Toten und dem Leid der Familien, über die pausenlos berichtet wird, steigert sich sowohl das Mitgefühl gegenüber den Opfern als auch der Hass gegenüber dem Feind im Norden ins Unendliche. Wenn Menschen glauben, die haben einen guten Grund, dann bricht es aus ihnen heraus wie aus einem Vulkan, maßlos, hemmungslos, als wäre es ihr heiliges Recht, mit tausendfacher Gewalt zu antworten. Das ist der grundlegende Mechanismus, nach dem Kriege funktionieren. (283f)

Dies ist ein langes Zitat, aber ich musste es herausschreiben, weil es zu unserer derzeitigen kritischen politischen Weltlage passt. Und auch damit ich nicht alleine bin, mit diesen Ansichten. Mir ist bewusst, dass die Medien uns mit Schwarz/Weiß-Bildern vollstopfen, die Welt in Gut und Böse einteilen. Und ich besitze auch kein Nationalbewusstsein. Mitleid habe ich mit allen Menschen dieser Erde, die durch Kriege u. a.  Böses erfahren, nicht erst, wenn Menschen meines sogenannten Landes angegriffen werden.

Cover und Buchtitel
Das Cover und den Buchtitel finde ich wunderschön. Ist der Vogel ein Aasfresser?

Mein Fazit?
Ganz klar, ein lesenswertes Buch. Vor allem für KrimileserInnen.

Meine Bewertung?
2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
1 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Titel stimmen mit dem Inhalt überein
Elf von zwölf Punkten

Weitere Informationen zu dem Buch

Ein großes Dankeschön an den Verlag für das Leseexemplar.

·         Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
·         Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (28. Februar 2018)
·         Sprache: Deutsch
·         ISBN-10: 3257070217

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 Gelesene Bücher2018: 20
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


Sonntag, 13. Mai 2018

Fuminori Nakamura / Die Maske

Die MaskeKlappentext
Aus dem Japanischen von Thomas EggenbergDie mächtige japanische Kuki-Familie folgt einer menschenverachtenden Tradition: der jeweils jüngste Sohn wird dazu erzogen, das Böse über die Menschheit zu bringen. Und so erhält Fumihiro eine Ausbildung, deren Ziel Zerstörung und Unglück ist, so viel ein einzelner Mensch nur vermag. Doch er hat andere Pläne: Fumihiro liebt das Waisenmädchen Kaori und will sie beschützen – und damit wird sein eigener Vater zu seinem schlimmsten Feind.Fumihiro Kuki ist elf Jahre alt, als sein Vater ihn zu sich ins Arbeitszimmer ruft und ihm erklärt: »Ich habe dich gezeugt, damit du ein Geschwür für diese Welt bist.« Der mächtige Clan der Kuki folgt seit Jahrhunderten einer misanthropischen Tradition, bei der ein Patriarch am Ende seines Lebens noch ein Kind zeugt, das so viel Übel in die Welt bringen soll, wie es einem Einzelnen nur möglich ist. Grund dafür ist schlichte Hybris der Mächtigen: Wenn ich sterben muss, soll alles mit mir vergehen. 
Doch Fumihiro hat ganz andere Pläne: Er will ein anständiger Mann werden, damit er das Waisenmädchen Kaori heiraten kann. Im Rausch seiner ersten großen Liebe geht dem Jungen erst spät auf, dass sein Vater das Mädchen missbraucht. Fumihiro beschließt, den Vater zu töten, in einem geheimen Raum tief unten im Keller kommt es zum Eklat und zu einem Handgemenge, der alte Mann stürzt, Fumihiro verrammelt die Tür und geht. 
Doch obwohl der Vater, der für Fumihiro sein Leben lang nichts als Schrecken bedeutete, nun nicht mehr ist, kann er sich nicht von ihm freimachen. Zu schwer wiegen Schuldgefühle und Gewissensbisse. Einzig die Liebe zu Kaori bedeutet ihm noch etwas. Doch Kaori verschwindet, und Fumihiro gerät immer mehr in die Schusslinie und Machenschaften der Mafia, der sein Familienclan angehört. 
Fuminori Nakamuras zweiter Roman bei Diogenes ist ein hoch spannender, literarischer Thriller, der den Leser in einem Sog über die Seiten jagt.

Autorenporträt
Fuminori Nakamura, 1977 in Tokai geboren, lebt in Tokio. Er studierte Öffentliche Verwaltung und Staatsverwaltung an der Universität Fukushima. 2003 erschien sein Debüt ›Ju‹ (»Pistole«). Inzwischen hat er in Japan über ein Dutzend Romane veröffentlicht, die in viele Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. ›Die Maske‹ kommt 2018 in Japan ins Kino.
Auszeichnungen
  •  ›Kenzaburo-Oe-Preis‹ für ›Der Dieb‹ , 2010
Leseprobe
Die ersten hundert Seiten fand ich recht spannend, wenn auch ein wenig düster. Mittlerweile, auf der 203. Seite angelangt, bin ich nicht mehr überzeugt. Die Thematik spricht mich nicht weiter an. Mal schauen, wie sich der Stoff noch weiter entwickeln wird. Vielleicht liegt das an dem Genre. Ich lese nicht so gerne Krimis bzw. Thriller. 

Weitere Informationen zu dem Buch

·         Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
·         Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (28. Februar 2018)
·         Sprache: Deutsch
·         ISBN-10: 3257070217




Donnerstag, 10. Mai 2018

Joanne K. Rowling / Harry Potter und der Orden des Phönix (1)

Eine von zwei Buchbesprechungen zur o. g. Lektüre

Die erste Hälfte des Buches habe ich durch, das heißt, dass ich 515 Seiten geschafft habe. Ich werde jetzt eine Buchbesprechung schreiben, etwas darüber, was sich auf diesen Seiten ereignet hat, und wie meine Leseeindrücke waren. Und wenn ich die zweite Hälfte gelesen habe, schreibe ich eine zweite Buchbesprechung.
Ich schreibe ein wenig detailliert, damit ich in der Lage sein werde, mich in Zukunft erneut in diese Fantasywelt hineinzuversetzen.

Meine Leseplanung sieht vor, morgen mit einem Rezensionsexemplar von dem Diogenesverlag zu beginnen, das ich am Wochenende auslesen möchte, und ich zum Wochenstart mir weiter den Potter vornehmen werde.

Eine merkwürdige Erfahrung habe ich nach dem Lesen machen müssen, als ich versucht habe, die Rezension zu schreiben. Ich stand vor einem leeren Blatt und wusste nicht, wie ich es füllen sollte, um was es in diesem Band ging? Nur der Anfang war mir noch präsent. Was war passiert? Ich war blockiert, da mir das Buch zu düster war. Ich scheine über gut funktionierende Verdrängungsmechanismen zu verfügen. Als ich schließlich meine Klebezettelchen zwischen den Buchseiten bearbeiten wollte, fiel mir der Inhalt wieder ein. Es ist also kein echtes Vergessen gewesen ... Die Buchbesprechung war gerettet, welch eine Freude.

Die Handlung
Sie beginnt klassisch. Es sind Sommerferien, die
Harry Potter leider bei den Dursleys verbringen muss. Doch etwas ist diesmal anders. Man nimmt teil am Kampf mit den Dementoren, als Potter sich draußen aufhält und von ihnen angegriffen wird. Diesmal ist der Vetter Dudley dabei, der von den Dementoren existentiell bedroht wird. Dudley wird tätlich angegriffen, dass er sein Bewusstsein verliert. Potter schafft es mit seinen Zauberkünsten, mit Hilfe eines Patronus, Dudleys und sein eigenes Leben zu retten. Zu Hause wird Potter zur Rechenschaft gezogen, weshalb Dudley körperlich und seelisch so zugerichtet sei. Dudley macht Potter verantwortlich, sodass Dudleys Vater endgültig die Nase von Harry voll hat und ihn hochkant rausschmeßt. Zurück ins Waisenhaus? In letzter Minute verhindert Potters Tante Petunia den Rauswurf, denn was könnten sonst die Nachbarn denken?, in Wirklichkeit hat sie Angst vor Lord Voldemort bzw. vor seinen Wächter, den Dementoren, da sie von einer Eule einen Brief erhalten hat, in dem sie aufgefordert wurde, ihren Neffen weiterhin bei ihrer Familie wohnen zu lassen … So wird Potter wie ein Häftling auf sein Zimmer bugsiert, das er nicht mehr verlassen kann, solange noch Ferien sind. Das Zimmer wird abgesperrt.

Potter ist wütend auf seine Freunde, wütend auf Black Sirius, weil keine Hilfe kommt, obwohl er eilend seine Eule hilferufend zu ihnen schickt …

Wie man im Vorfeld ahnen kann, dass die Hilfe, wenn zwar spät, doch noch kommen wird und so erfährt er bei der Familie Weasley, was los war, weshalb sie sich zurückgehalten haben. Potter scheint untröstlich zu sein und verfällt den FreundInnen gegenüber wiederholt in Wutausbrüchen, die man in dieser Art von ihm nicht kennt ...

Da Zaubern während der Ferien für minderjährige ZauberschülerInnen verboten ist, wurde Potter vor Gericht, dem Zaubereiministerium, gestellt. Es droht ein Schulverweis. Das absolute Aus für Potter, denn das würde für ihn bedeuten, dass er bis zu seiner Volljährigkeit bei seinen Verwandten leben müsste …

Man bekommt es hier am Rande etwas von dem Phönixorden zu tun, der im zweiten Teil sicherlich stärker thematisiert wird. Der Phönixorden ist eine Geheimgesellschaft, die von dem Schulleiter Dumbledore gegründet und geleitet wird. Darin befinden sich alle Mitglieder, die gegen Lord Voldemort gekämpft haben.

Auf den folgenden Seiten, S. 137ff, erfährt man etwas über die Familie von Black Sirius, der in der Gesellschaft als böse und gefährlich gilt, der aus Askaban geflohen ist. Wer wirklich Sirius ist, ist schon im dritten Band erläutert.

An der Zauberschule gibt es Veränderungen. Die mittlerweile fünfzehnjährigen SchülerInnen Ron, Hermine und Harry besuchen die fünfte Klasse. In der fünften Klasse werden erstmals Vertrauensschüler gewählt. Allerdings geht die Wahl nicht von den SchülerInnen aus. Stattdessen werden sie von der Schulleitung ernannt. Ein ehrenhafter Status für die SchülerInnen, denen diese Rolle zugesprochen wird. Ron und Hermine werden als Vertrauensschüler des Hauses Gryffindor ernannt. Und Draco Malfoy aus dem Haus Slytherin. Die Besonderheit an VertrauensschülerInnen ist, sie sind befugt, anderen SchülerInnen für deren Fehlverhalten Strafarbeiten zu erteilen. Interessant zu lesen, wie junge Menschen mit Macht, die ihnen verliehen wurde, umzugehen gedenken …

Besonders Draco Malfoy ergötzt sich in seiner Rolle als Vertrauensschüler. Mehrfach ermahnt er Harry und drohte ihm mit Strafarbeiten.

Eine weitere Bewandtnis der fünften Klasse: Anhäufung der ZAGs, die für die spätere schulische und berufliche Laufbahn entscheidend sind. Die Anzahl der ZAGs sind bedeutend, welche UTZ-Kurse die SchülerInnen später in den beiden Oberklassen belegen können.   

Auf Seite 241ff gibt es eine interessante Szene eines sprechenden Hutes, der sehr weise zu sein scheint.

Er charakterisiert in Prosa-Versform die vier Häuser der Hogwartsschule.

Die Hogwartsschule wird von dem sprechenden Hut als die beste Zauberschule der Welt besungen. Aus den Versen sind die Probleme zu entnehmen, die in den vier Häusern entstanden sind.

Kurz zusammengefasst, damit ich diese später nachlesen kann:

Haus Slytherin; besuchen SchülerInnen, die eher dunkle Werte vertreten, wie z.B. List, und sind über ihre Herkunft stolz …

Haus Gryffindor; besuchen SchülerInnen mit besonderen Begabungen …

Haus Hufflepuff; fleißige SchülerInnen, die mit besonderen Tugenden gesegnet sind, wie z. B. Loyalität, Treue, Gerechtigkeit anderen gegenüber ...

Haus Ravenclaw; SchülerInnen mit einer ausgeprägten Intelligenz …

Die Namen der Häuser stammen aus den Namen der Zauberer und Hexen, die diese Häuser gegründet haben.

Alle vier Häuser waren einst Freunde und sind mittlerweile miteinander verstritten …

Der sprechende Hut weist die Stärken und Schwächen dieser vier Häuser auf.

Wenn Krisen anstehen, spricht der Zauberhut Warnungen aus und plädiert für Zusammenhalt und innere Stärke … Er möchte die Häuser untereinander wieder befreunden. Ich glaube, dass diese Ziele im letzten Band erlangt werden.

Großinquisitorin Dolores Umbridge
Die SchülerInnen der fünften Klasse bekommen eine neue Lehrerin namens Dolores Umbridge, Großinquisitorin und Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Sie ersetzt den falschen Mad Eye Moody, der im vierten Band dieses Fach unterrichtet hatte. Eine strenge und ungerechte Lehrerin mit einem hohen Konfliktpotential, die Potter das Leben auf der Schule äußerst schwer macht. Außerdem wendet sie gegen den Jungen destruktive Zauberkräfte an, die gewaltträchtig sind. Hier scheint das Jugendschutzgesetz eigene Regeln zu vertreten. Nicht nur, dass Potter in ihrem Büro viele Abende nachzusitzen hatte, auch die Uhrzeiten finde ich astronomisch. Von 17:00 Uhr bis 0:00 Uhr behielt sie Potter bei sich im Zimmer. Zigmal musste er einen Satz auf Pergamentpapier schreiben: Ich soll keine Lügen erzählen. Gewaltvolle schmerzhafte Szenen, da die Tinte aus seinem Blut stammt, erscheinen die Buchstaben auf seiner Hand als Wunde. 

Nein, Potter erzählt keine Lügen, nur wer die Wahrheit nicht verträgt, für die Potter einsteht, macht aus ihnen Unwahrheiten …

Dolores Umbridge wurde vom Ministerium zur Großinquisitorin ernannt, das böse Folgen für alle DozentInnen dieser Schule haben wird, da sie deren Unterricht überprüft und Lebensweisen mancher Personen infrage stellt … Eine düstere Figur.

Mit Dolores Umbridge hatte Snape einen echten Konkurrenten bekommen, die beide mit Potter ihre Schwierigkeiten haben. Sie ertragen es nicht, dass Potter über Zauberfähigkeiten verfügt, auf die sie neidvoll herabschauen. Außerdem werden unbewusst die eigenen Kompetenzen dieser beiden DozentInnen auf nonverbaler Ebene hinterfragt.

Die SchülerInnen haben es bei Umbridge schwer, da der Unterricht als fade und langweilig empfunden wird. Sie müssen sich mit trockenen Theorien auseinandersetzen, auf praktische Übungen verzichtet die Lehrerin. Hermine hat die Idee, besondere Zauberkünste von Potter beigebracht zu bekommen und somit gründen die SchülerInnen einen Geheimklub, der mit dem Kürzel DA-Dumbledores Armee bezeichnet wird. Umbridge bekommt am Rande durch einen Verrat über dieses Vorhaben mit, verbietet daraufhin Vereine und Klubs, und so müssen 25 SchülerInnen einen Raum finden, der für Fremde nicht auffindbar ist. Hier hilft Potters Hauself Dobby, der ihn zum Raum der Wünsche führt. Ein magischer Ort, der für andere unsichtbar ist.

Hagrid taucht wieder auf, der lange verschwunden war. Er hatte Rivalitätskämpfe mit dem Riesen Karkus zu verwinden … Riesen, die zum Lord Voldemorts Clan gehören.

Zum Schreibkonzept
Klassisch. Siehe Vorgänger

Schreibstil
Siehe Vorgänger

Meine Meinung
Ich finde den fünften Band sehr anspruchsvoll, aber auch sehr düster. Ich bin froh über die Lesepause, weil ich dieses Dunkle in dieser Intensität nicht vertrage. Es zieht mich runter. Hier bekomme ich das Gefühl, dass die dunklen Kräfte überwiegen. aPotter bekommt es in diesem Schuljahr verdammt schwergemacht. Trotzdem bin ich gespannt, wie es weitergehen wird. Mit manchen Figuren tue ich mir weiterhin schwer. Ich habe keine Ahnung, wie ich mir einen Todesser vorzustellen habe.

Ungeklärte Fragen
Erst mal keine.

Cover und Buchtitel?
Kann ich noch nicht einordnen. Die Abbildung könnte der ominöse Ort sein, an dem die SchülerInnen von Potter gelehrt bekommen, sich mit seinen Zauberkünsten dem Bösen zu strotzen.

Meine Identifikationsfigur
Ich habe mich in Potter wiedergefunden. Ich war auch keine besonders gute Schülerin, trotzdem hatte ich jede Menge Begabungen, die man versucht hatte, mir auszureden. Auch in meiner Verwandtschaft gab es Menschen, die nicht besonders förderlich für mich waren.

Manchmal habe ich mich auch in dem fiesen Draco Malfoy gesehen, denn auch ich machte es phasenweise manchen SchülerInnen schwer, wenn sie von den LehrerInnen alles so leicht in den Schoß gelegt bekommen haben, während meine Begabungen den Bach hinunterfielen.

Ich habe Tina nach ihrer Identifikationsfigur befragt. Sie nannte mir die Namen zweier Figuren, ohne sie mir näher zu beschreiben. Beschreiben möchte ich nur die Figur einer Schülerin, in der Tina sich spiegeln konnte, ohne den Namen dieser Figur zu verraten. Diese Schülerin ist eine gutherzige Persönlichkeit, die mit ihrem Ehrgeisz stets die Bestnoten ihrer Klasse erreicht, und trotzdem immer menschlich und kameradschaftlich geblieben ist. Ja, das kann ich mir auch bei Tina sehr gut vorstellen.

Mein Fazit?
Ich finde diesen Band besonders schwer, und so frage ich mich, wie junge Leute dieses Buch lesen? Ich habe mich mit Tina ausgetauscht, und auch sie konnte es bestätigen, dass er zu schwer sei für Zwölfjährige. Trotzdem lesen es die Kinder. Wahrscheinlich haben sie ihre eigene Art, mit der Welt Potters innerlich umzugehen. Aber ich schreibe die Buchbesprechung hauptsächlich für mich und für andere Erwachsenen, die sich wie ich mit Fantasy Büchern schwertun.

Eine kleine Anmerkung von Tina, die einen Harry-Potter-Gesprächskreis mit jungen Leuten begleitet, ich zitiere:
Beim HP-Abend ist mir aufgefallen, dass die Kinder zwar die Bücher lesen, aber nicht hinter alles blicken. Ich kann an der Stelle nicht so viel verraten, aber vieles ist ihnen nicht bewusst. Sie verstehen die oberflächliche Handlung, aber nicht, was dahinter steht.
Tina ist eine richtige HP-Expertin. Sie hat alle sieben Bände zweimal für sich, einmal ihrer älteren Tochter, und ein viertes Mal hat sie die Bände der jüngeren Tochter vorgelesen. Hut ab. 

Ich werde diese Bücher auf jreden Fall nur eineinziges Mal lesen. Dann mache ich für immer einen Cut und schaue mir nur noch die Filme an, um beide Medien miteinander vergleichen zu können.

Meine Bewertung
Folgt erst in der zweiten Buchbesprechung.

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Gelesene Bücher 2018: 19
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86