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Donnerstag, 28. Juli 2016

Joanna Rakoff / Lieber Mr. Salinger

Klappentext
Von ihnen gibt es Hunderte: blitzgescheite junge Frauen, frisch von der Uni und mit dem festen Vorsatz, in der Welt der Bücher Fuß zu fassen. Joanna Rakoff war eine von ihnen. 1996 kommt sie nach New York, um die literarische Szene zu erobern. Doch zunächst landet sie in einer Agentur für Autoren und wird mit einem Büroalltag konfrontiert, der sie in eine längst vergangen geglaubte Zeit katapultiert. Joanna lernt erst das Staunen kennen, dann einen kauzigen Kultautor – und schließlich sich selber.

Autorenporträt
Nach ihrem Studium an renommierten amerikanischen Universitäten stürzte sich Joanna Rakoff in die Welt der Literatur. Sie arbeitete als Kritikerin für die „New York Times“, die „Los Angeles Times“ und die „Vogue“ und veröffentlichte einen Roman („A Fortunate Age“), der zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Joanna Rakoff lebt in Cambridge, Massachusetts.
Die Autorin ist mir neu und bin durch den Titel auf ihr Buch aufmerksam geworden. J. R. Salinger ist mir als Autor durch Der Fänger im Roggen bekannt.

Habe die ersten fünfzig Seiten gelesen und es gefällt mir recht gut.


Weitere Informationen zu dem Buch:

  • Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
  • Verlag: Albrecht Knaus Verlag (23. Februar 2015)
  • Sprache: Deutsch, 19,99 €
  • ISBN-10: 3813505154



Samstag, 9. Juli 2016

Joao Ricardo Pedro / Wohin der Wind uns weht

Klappentext
Mit dem Wind der Veränderung, den Portugal im Frühjahr 1974 ereilt, wendet sich auch das Schicksal der Familie Mendes. Das des Großvaters Augusto, der in seinem Dorf sehnsuchtsvoll die Briefe des Freundes aus Buenos Aires erwartet. Das seines kriegstraumatisierten Sohnes Antônio und schließlich jenes von Duarte, dem musikalischen Wunderkind, das eines Tages beschließt, dem zerstörerischen Sog der Musik für immer zu entsagen. Mithilfe eines geheimnisvollen Gemäldes und der vergilbten Briefe des Großvaters macht sich Duarte daran, die wohlgehüteten Geheimnisse der Familie Mendes zu lüften …


Autorenporträt
João Ricardo Pedro, 1973 in der Nähe von Lissabon geboren, arbeitete nach einem Ingenieursstudium einige Jahre in der Telekommunikationsbranche. Im Zuge der Wirtschaftskrise wurde er arbeitslos und erfüllte sich einen Traum, indem er zu schreiben begann. Wohin der Wind uns weht ist sein preisgekröntes Debüt, das ihm den Prémio LeYa einbrachte, eine der wichtigsten Auszeichnungen Portugals.
 Der Autor ist mir unbekannt und so freue ich mich, nun einen neuen Ausländer in meinem Blog einreihen zu dürfen. Gerade Bücher zu Portugal sind bei mir noch nicht breit gesät.
Weiteres, wenn ich mit dem Buch durch bin. 

Weitere Informationen zu dem Buch


D: 10,00 € 
A: 10,30 €
CH: 14,90 sFr
Erschienen: 08.06.2015
suhrkamp taschenbuch 4597, Broschur, 228 Seiten
ISBN: 978-3-518-46597-4
Auch als eBook erhältlich

Und im Folgenden der Link zum Buch:

http://www.suhrkamp.de/buecher/wohin_der_wind_uns_weht-joao_ricardo_pedro_46597.html


Sonntag, 19. Juni 2016

Nils Uddenberg / Die Katze, die kam, um zu bleiben

Klappentext
Dies ist die Geschichte, wie ich zu einer Katze kam, obwohl ich eigentlich beschlossen hatte, niemals irgend welche Haustiere zu halten …


Autorenporträt
Nils Uddenberg ist Professor für Psychiatrie an der Universität der schwedischen Kleinstadt Lund, wo er zusammen mit seiner Frau lebt. Das Ehepaar verreiste gerne und häufig, bis vor ein paar Jahren eine Katze in ihrem Geräteschuppen einzog und ihr Leben auf den Kopf stellte. Nach anfänglicher Skepsis beschloss Uddenberg, sich der neuen Herausforderung zu stellen.
Das Buch gefällt mir recht gut. Es ist sehr authentisch geschrieben, sowohl das Katzenleben, als auch das Leben als Katzenfreund. Ich mag keine Katzenbücher, in denen die Katzen vermenschlicht werden. Zum Glück ist das hier anders. Habe erst geschwankt, ob ich es mir zulegen soll oder nicht ... Habe also eine gute Wahl getroffen.



Weitere Informationen zu dem Buch

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Aus dem Schwedischen von Hanna Granz
Originaltitel: Gubbe och katt
Taschenbuch, Broschur, 192 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
       Mit zahlreichen s/w-Illustrationen
ISBN: 978-3-442-74917-1
        € 7,99 [D] | € 8,30 [A] | CHF 11,50* (* empfohlener Verkaufspreis)
Verlag: btb
Erschienen: 15.06.2015


Sonntag, 12. Juni 2016

Benedict Wells / Vom Ende der Einsamkeit

Klappentext
»Eine schwierige Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind: Man weiß nie, wann er zuschlagen wird.« Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.


Autorenporträt
Benedict Wells wurde 1984 in München geboren. Im Alter von sechs Jahren begann seine Reise durch drei bayerische Internate. Nach dem Abitur 2003 zog er nach Berlin. Dort entschied er sich gegen ein Studium und widmete sich dem Schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Sein vielbeachtetes Debüt ›Becks letzter Sommer‹ erschien 2008, wurde mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet und 2015 fürs Kino verfilmt. Wie bereits sein dritter Roman ›Fast genial‹ steht auch sein soeben erschienener Roman ›Vom Ende der Einsamkeit‹ auf den Bestsellerlisten. Wells wurde dafür mit dem European Union Prize for Literature (EUPL) 2016 ausgezeichnet. Er lebt in Berlin.
 Auf das Buch bin ich durch das Literaturforum Watchareadin aufmerksam geworden. Von vielen LeserInnen gelesen und positiv bewertet wurde ich schließlich neugierig. Ich lese es mit einer Partnerin zusammen. Ich habe die ersten fünfzig Seiten durch, und es gefällt mir recht gut.


Weitere Informationen zu dem Buch

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Diogenes; Auflage: 5 (24. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3257069588
ISBN-13: 978-3257069587




Donnerstag, 2. Juni 2016

Elizabeth Joy Arnold / Einundachtzig Worte


Lesen mit Anne ... 

Nun folgt zum Monatsbeginn mein altbekannter Slogan; es ist wieder soweit, Anne und ich lesen gemeinsam ein Buch. 


Klappentext
Chloe und Nate sind seit einer Ewigkeit verheiratet, als Nate eines Tages ohne Erklärung verschwindet. Alles, was er hinterlässt, ist ein kurzer Brief von einundachtzig Worten. Nate ist in ihre Heimatstadt zurückgekehrt – an jenen Ort, an dem vor vielen Jahren ihr Sohn spurlos verschwand. Ein tragischer Verlust, der Chloes und Nates Leben für immer veränderte und den auch ihr neues Leben und ihre gemeinsame Buchhandlung nicht heilen konnten. Bergen diese einundachtzig Worte die Chance für Chloe, die Vergangenheit endlich zu klären und ihre Liebe zu Nate wiederzufinden?


Autorenporträt
Elizabeth Joy Arnold, aufgewachsen in New York, studierte am Vassar College und der Universität von Princeton. Sie lebt heute mit ihrem Ehemann in Pennington, New Jersey, und arbeitet an ihrem nächsten Roman.
Die Autorin ist mir unbekannt und bin neugierig auf das Buch. Ich habe die ersten Seiten probegelesen und es gefällt mir recht gut. Mal schauen, ob sich das Interesse hält. Bin mir bei für mich neuen AutorInnen nicht immer sicher. 

Anne ist schon richtig weit, die ersten hundert Seiten hat sie schon hinter sich. Ich bin gestern noch nicht dazu gekommen, mal schauen, ob ich ein wenig aufholen kann. Aber wir lesen nicht um die Wette. 

Und hier geht es per Mausklick auf die Bücherliste von Anne und Mira


Weitere Informationen zu dem Buch 


  • Broschiert: 544 Seiten
  • Verlag: Diana Verlag (12. Oktober 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453358007
  • ISBN-13: 978-3453358003




Samstag, 28. Mai 2016

Rabih Alameddine / Eine überflüssige Frau (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich habe wieder mal so viele Klebezettelchen zwischen den Seiten haften, die ich aber nicht alle bearbeiten kann, um nicht zu viel zu verraten. Aber symbolisch zeigt es, wie viel der Autor zu dem Thema zu sagen hat ...

 Es ist intellektuell sehr tiefgründig, wenn mir auch viele Gedanken der Protagonistin Aaliya ein wenig belastend erschienen sind, auch wenn sie berechtigte Gründe für diese Gedanken hat. Aber schon der Titel Eine überflüssige Frau hat für mich etwas Schweres.

Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein.
Aaliya ist 72 Jahre alt und lebt allein in einer Wohnung in Beirut. Allein, seit sie mit Anfang zwanzig kinderlos von ihrem Mann geschieden wurde. Seitdem umgibt sie sich mit Büchern. Sie arbeitet als Buchhändlerin und übersetzt jedes Jahr eines ihrer Lieblingswerke ins Arabische. Wieder neigt sich das Jahr dem Ende zu und zum ersten Mal ist Aaliya unsicher, welches Buch sie als nächstes übersetzen soll. Sie beginnt, ihr Alter zu spüren. Erinnerungen durchziehen ihre Gedanken. An ihre Familie. An das Leben in Beirut während des Bürgerkriegs. An Hannah, ihre einzige Freundin. 
Ein Mensch, der aus einer dominant patriarchalischen Gesellschaft stammt, in der es viele von Männern geführte Bürgerkriege gibt und die Frau, die nicht den Normen ihrer Gesellschaftsordnung entspricht, da kann ich mir schon sehr gut vorstellen, wie eine Frau wie Aaliya sich fühlen muss: ungeliebt und überflüssig ...

Eine Frau, die ganz in der Welt der Bücher lebt und dort abtaucht, dass man denkt, sie benötigt keine andere Welt. Sie findet dort ihre PartnerInnen und ihre FreundInnen. Eine Frau, die die Romanfiguren besser kennt, als die Figuren aus ihrem realen Leben … Aaliya bezeichnet sich auch nicht wirklich als ein Menschenfreund … Auf Menschen bezogen, identifiziert sie sich eher mit einem Blinddarm, da der Blinddarm ein überflüssiges Anhängsel sei. Dieser und andere sind schon recht trübe Vergleiche. Mich stimmte es ein wenig traurig, dass eine Gesellschaft einen Menschen so etwas fühlen lässt. Eine Frau, die lieber mit einem Gewehr das Bett teilt, als mit einem Mann, der sich nicht mit den Bedürfnissen einer Frau auseinandersetzen möchte. Und die Frau für die Impotenz ihres Mannes verantwortlich gemacht wird. Aaliya gebraucht hier das Bild eines Moskitos mit einem schlaffen Rüssel. :-)

Recht betroffen haben mich auch die Szenen zwischen Aaliya und ihrer Mutter gemacht. Der vernichtende Umgang von Frauen mit Frauen innerhalb der Familie wird hier in den Vordergrund gerückt. Frauen, die davon überzeugt sind, dass es richtig ist, sich den Vorstellungen und Erwartungen der Männer unterzuordnen, weil sie selbst es nicht geschafft haben, sich dagegen zu stellen … Eine Mutter, die scheinbar nur ihre Söhne liebt, weil sie nicht anders zu lieben gelernt hat ... Eine Mutter, die den Kontakt zu ihrer Tochter abgebrochen hat, als die Ehe in die Brüche ging, und erst wieder auf sie zuging, als sie im hohem Alter ein Pflegefall wird, und die Söhne, die sie so sehr liebt, sie nicht mehr haben wollten …

Auch von ihrem Umfeld her wird Aaliya gemieden. Gleichgesinnte findet die Protagonistin in den Figuren ihrer Bücher. Figuren und AutorInnen, die ebenso einsam sind wie sie selbst. AutorInnen, die das Leben nicht ausgehalten haben. Sie alle begannen  einen Suizid. Sie nennt eine Reihe von bekannter AutorInnen aus der westlichen Welt.

Aaliya befasst sich mit Gedanken, inwieweit die Kunst eine Welt verändern kann? Ist die Kunst in der Lage, die Gedanken eines Menschen so zu wandeln und das Leben danach zu richten, um die Welt damit besser zu machen?
Riesen aus Literatur, Philosophie und Kunst haben mein Leben beeinflusst, aber was habe ich aus diesem Leben gemacht? Ich bleibe ein kleiner Fleck in einem tosenden Universum, das sich kaum um mich schert. Ich bin nichts weiter als Staub, ein Staubpartikel - Staub zu Staub. Ich bin ein Grashalm, auf den der Stiefel des SA-Mannes tritt. 
In Beirut wurden die Ehen arrangiert, und noch immer Bürgerkriege geführt. Wie schwer ist das Leben einer belesenen libanesischen Frau in solch einer Gesellschaft? Welche Entwicklungschancen hat sie? Immerhin genießt sie eine eigene Wohnung mit einem Lesezimmer, davon hätte Virginia Woolf aus ihrer Zeit nur träumen können, wenn ich an ihr Essay Ein eigenes Zimmer denke, aber das reicht nicht aus. Tief in ihrem Inneren sehnt sich Aaliya nach Liebe und Zugehörigkeit, aber nicht nach den vorgegebenen Maßstäben ... So wichtig, wie die Bücher ihr sind, hat sie trotzdem Angst nach ihrem Ableben mit ihnen eingeäschert zu werden ...

Viele Episoden stimmten mich dermaßen nachdenklich bis traurig, da nicht mal Aaliyas Großnichten und Großneffen jemals etwas über ihre Existenz erfahren haben … Wie kann man einen Menschen dermaßen ignorieren?

Mehr möchte ich nicht verraten.

Mein Fazit?

Ich denke, dass selbst in unserer modernen Gesellschaft es Frauen gibt, die, nicht einer Institution wie die der Ehe angebunden sind, und sogar auch partnerlos leben, recht häufig Mitleid ernten. Es gibt Frauen, die sich bewusst für so ein Leben entschieden haben und oftmals werden sie mit Fragen konfrontiert, eher mit angedeuteten Fragen, weshalb sie alleine leben, und ob sie nicht Angst hätten, alleine zu bleiben und alleine alt zu werden … Männer hegen diesen Frauen gegenüber oftmals eine schmutzige Fantasie. Eine andere partnerlose Frau bekam z. B. von ihrem Nachbarn über den Gartenzaun eine riesengroße Karotte aus dem Garten geschenkt, mit der Bemerkung, das solle ein Phallus sein. Diesen Frauen wird von diesen Männern immer ein Mangel angedichtet …

Dem Autor ist es als Mann sehr gut gelungen, sich in die Nöte einer Frau hineinzuversetzen und über sie zu schreiben. Der Roman ist in eine wunderbare, fantasievolle Sprache gepackt, ohne dass sie schnulzig wirkt, mit so vielen interessanten, kritischen und reflektierenden Ideen und Gedanken, die das Leben einer Frau wie Aaliya auf den Kopf stellt.

Ich stellte mir oft die Frage, wie viel Gesellschaft braucht ein Mensch, um in sich ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln zu können? Wie viel davon benötigt eine Frau? Aaliyas Selbstbewusstsein hat aus meiner Sicht durch die Isolation und den Rückzug mit ihren Büchern aber auch einen Riss in ihrer Persönlichkeit, in ihrer Identität …

Aber man nimmt nicht nur an dem Leben von Aaliya teil, nein, auch an dem Leben mit ihren Büchern, über die sie viele Gedanken austauscht, dazu noch viele Gedanken zu den Biografien ihrer bevorzugten AutorInnen. Jede Menge SchriftstellerInnen, die aus einer modernen Gesellschaft kommen, die dennoch in der Einsamkeit versackt sind und das Leben als unerträglich empfanden.

Es ist also nicht nur ein libanesischer, Beiruter Gesellschaftsroman, sondern auch ein Buch über Bücher.

Wegen der zahlreichen Schreibfehler erhält das Buch von mir neun von zehn Punkten.

© Mirella Pagnozzi


Weitere Informationen zu dem Buch 

Gebundene Ausgabe: 470 Seiten, 24,90 €
Verlag: Louisoder; Auflage: 1. (24. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3944153308
ISBN-13: 978-3944153308
_________
Der Geist als der einzige Ort, an dem man sich verstecken kann.
(Rabih Allemadine)

Gelesene Bücher 2016: 31
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


Dienstag, 24. Mai 2016

Rabih Alameddine / Eine überflüssige Frau

Klappentext
Aaliya ist 72 Jahre alt und lebt allein in einer Wohnung in Beirut. Allein, seit sie mit Anfang zwanzig kinderlos von ihrem Mann geschieden wurde. Seitdem umgibt sie sich mit Büchern. Sie arbeitet als Buchhändlerin und übersetzt jedes Jahr eines ihrer Lieblingswerke ins Arabische. Wieder neigt sich das Jahr dem Ende zu und zum ersten Mal ist Aaliya unsicher, welches Buch sie als nächstes übersetzen soll. Sie beginnt, ihr Alter zu spüren. Erinnerungen durchziehen ihre Gedanken. An ihre Familie. An das Leben in Beirut während des Bürgerkriegs. An Hannah, ihre einzige Freundin. 


Autorenporträt
Rabih Alameddine, geboren 1959 in Jordanien, ist eine der berühmtesten Stimmen des Nahen Ostens. Er ist der Sohn libanesischer Drusen und wuchs in Kuwait, im Libanon und in England auf. Nach seinem Studium war er zunächst als Ingenieur tätig, bevor er Maler und Schriftsteller wurde. Nach Koolaids. The Art of War (1998), I, the Divine. A Novel in First Chapters (2001) und dem internationalen Bestseller The Hakawati (2008) ist Eine überflüssige Frau sein vierter Roman und der erste, der auf Deutsch erschienen ist.
Ich habe die ersten hundert Seiten schon gelesen. Es ist sehr interssant geschrieben, über eine Frau, die nicht den gesellschaftlichen Erwartungen ihres Landes Beirut entspricht.

Ein männlicher Autor, der sich gut in die Psyche einer Frau hineinzuversetzen weiß.

Allerdings hat das Buch jede Menge Schreibfehler ...

Das Buch kam durch eine Bücherfreundin zu mir, die es schon gelesen hat. Ich wurde durch ihre Rezension darauf aufmerksam und habe mein Interesse bekundet. Und siehe da, einmal weggeguckt und schon kam das Buch bei mir an.

Ein herzliches Dankeschön an Querleserin.


Weitere Informationen zu dem Buch 


  • Gebundene Ausgabe: 470 Seiten, 24,90 €
  • Verlag: Louisoder; Auflage: 1. (24. Februar 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3944153308
  • ISBN-13: 978-3944153308







Montag, 23. Mai 2016

Lilly Lindner / Die Autobiographie der Zeit

Klappentext

Ein Roman
Lilly Lindner ist ein literarisches Ausnahmetalent unter den jungen deutschsprachigen Autorinnen. Seit sie ihr wortgewaltiges Debüt "Splitterfasernackt" vorlegte – die Verarbeitung ihrer eigenen Geschichte –, hat sie eine große Fangemeinde um sich geschart. Auf ihren zahlreichen Lesungen bewegt und erschüttert Lilly Lindner ihre Zuhörer, viele reisen ihr nach, um ihren Worten lauschen zu können. Es ist die Sprache dieser Autorin, die den Menschen unter die Haut geht. In ihrem neuen Buch erzählt Lilly Lindner die Autobiographie der Zeit – eine faszinierende Geschichte voller Weisheit, Poesie und Kraft.

Autorenporträt
Lilly Lindner wurde 1985 in Berlin geboren. Bereits mit fünfzehn begann sie autobiographische Texte und Romane zu schreiben. Ihr Debüt "Splitterfasernackt" stand monatelang auf der Bestsellerliste. Zuletzt erschienen von ihr das Jugendbuch "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" und "Winterwassertief".

Ich habe gestern Morgen mit dem Buch begonnen zu lesen und habe es noch am selben Tag ausgelesen, weshalb ich die Buchvorstellung und die Buchbesprechung auf eine Seite setze.



Eine Buchbesprechung

Das Buch klingt wie traurige Musik in meinen Ohren ... 

Die Autorin geht so verspielt mit Worten um, dass sie mich richtig erstaunen lässt ... 

Es gibt vier ProtagonistInnen in dem Roman; Kevin war der Raum, David war die Beständigkeit, Shay war der Abgund und die Icherzählerin war die Zeit.  

Alle vier waren einst ErdbewohnerInnen, bis sie vom personifizierten Tod abgeholt werden, und sie in das Universum landen. Alle vier gehören zusammen und ergänzen sich gegenseitig ... 

Die Zeit, die das Leben vermisst, das sie nicht wahrgenommen hatte, als es noch ihr gehörte ...

Nebenbei wird man noch mit kurzen Menschenschicksalen gefüttert, die psychisch recht labil sind ... 

Die Sonne, die immer rauf und unter geht, und der Mond, der der Sonne hinterherrennt. Eine gewisse Monotonie was Naturereignisse betreffen, die aber sehr wohl auf Menschen bezogen werden kann.
       Vielleicht ist Stille ein Geräusch. Und keiner kann es wahrnehmen.

Das Buch ist in Prosa geschrieben. Viele kleine Verse, manchmal nur ein Einzeiler, manchmal ein Zweizeiler auf einer Seite. Manchmal auch nur ein paar schöne Bildchen.

Was die Autorin schreibt klingt so leicht, aber die Themen sind nicht leicht, die Themen beinhalten harte und traurige Hintergründe. Manchmal geht es ein wenig ins Apokalyptische. 

Es tauchen viele Probleme auf, die unsere Gesellschaft derzeit beschäftigt. Umweltprobleme, Probleme mit Flüchtlingen, Probleme über die kritische Massentierhaltung, und Themen, die die sozialen Netzwerke betreffen, etc. 

Richtig gut hat mir als Anbeterin des Mondes folgender Vers gefallen:
Ich rettete den Mond. Er war mir nicht dankbar. Er sagte mir, ich hätte ihn doch einfach hängen lassen können. Er sei es leid, von Löchern bedeckt zu sein. 
Und so weiter ...


Mein Fazit?

Von Lilly Lindner habe ich noch zwei andere Bücher gelesen, Bevor ich falle
und Da vorne wartet die Zeit. Bevor ich falle fand ich grandios und Davor wartet die Zeit hat mir wegen der vielen Todesfälle nicht gefallen. 

Und die Themen scheinen sich auch in diesem Band zu wiederholen. Traurige Menschenschicksale, gepackt in eine wunderbare literarische Sprache, die mich sehr berührt hat, weshalb ich dem Buch zehn von zehn Punkten gebe. Auch, weil es sehr nachdenklich stimmt.


© Mirella Pagnozzi

Weitere Informationen zu dem Buch 


  • Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
  • Verlag: Droemer TB (2. Mai 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426305402
  • ISBN-13: 978-3426305409
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Gelesene Bücher 2016: 29
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86




Montag, 9. Mai 2016

Ajahn Brahm / Der Elefant, der das Glück vergaß

Buddhistische Geschichten, um Freude
in jedem Moment zu finden

Klappentext
Niemand versteht es so gut, tiefe buddhistische Weisheit auf humorvolle und unterhaltsame Art zu präsentieren, wie Ajahn Brahm. Neun Jahre nach seinem SPIEGEL-Bestseller Die Kuh, die weinte präsentiert er neue Geschichten, die alltagspraktisches Lebenswissen bieten, ohne jemals belehrend zu wirken. Dabei schöpft der weltberühmte Mönch aus eigenen Erfahrungen, Erzählungen seiner Schüler, bekannten Anekdoten und alten Märchen, denen er eine überraschende neue Wendung verleiht. Mit großer Leichtigkeit und unnachahmlichem Charme vermittelt er zeitlos gültige Weisheit, die im Innersten berührt und einen ganz neuen Blick auf das eigene Dasein schenkt. Ein Buch, das lauthals zum Lachen bringt und auch zu Tränen rührt – für alle Menschen, die auf der Suche nach einem glücklichen Leben sind.


Autorenporträt
Ajahn Brahm, geboren 1951 in London, studierte Theoretische Physik an der Universität von Cambridge und ist seit mehr als 30 Jahren buddhistischer Mönch. Neun Jahre lang lebte, studierte und meditierte er in einem thailändischen Waldkloster unter dem Ehrwürdigen Meister Ajahn Chah. Heute ist Ajahn Brahm Abt des Bodhinyana-Klosters in Westaustralien und einer der beliebtesten und bekanntesten buddhistischen Lehrer unserer Zeit. 
Ein Buch, das hier auf meinem Blog völlig aus dem Rahmen fällt ...

Der Autor ist mir unbekannt, habe aber die ersten fünfzig Seiten schon durch und mir gefallen die vielen winzigen Geschichten mittlerweile recht gut. Ausgesucht hat das Buch eine Lesepartnerin aus meiner Dienststelle. 

Elend, jegliche Probleme menschlicher Art, werden hier relativiert. Gleich die erste Seite, im Vorwort, brachte mich das Buch schon zum Lachen. Die Frage, wie man eine Banane schält, fand ich recht ulkig. Man bekommt den Tipp, den Affen nachzumachen, die den Umgang mit den Bananen besser beherrschen würden als der Mensch. ;). 

Nun habe ich keine Banane hier, um es auszutesten, hihihi ... 

Damit möchte ich aber nicht sagen, dass das Buch lustig ist. Nein, nicht unbedingt, aber es hat eine heitere Seite, wenn wir Menschen diese banalen Alltagsproblemen, die uns häufig in eine schlechte Stimmung verfrachten, von der heiteren und leichteren Seite lernen zu betrachten. 

Weitere Informationen zu dem Buch:


  • Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
  • Verlag: Lotos; Auflage: 11 (14. April 2015)
  • Sprache: Deutsch, 16,99 €
  • ISBN-10: 3778782517
  • ISBN-13: 978-3778782514



Donnerstag, 5. Mai 2016

Eve Chase / Black Rabbit Hall

Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert ... 


Klappentext
Amber Alton weiß, dass die Stunden auf Black Rabbit Hall, dem Sommersitz ihrer Familie, anders vergehen, ihren eigenen Takt haben. Es ist ruhig und idyllisch. Bis zu einem stürmischen Abend 1968. Vereint durch eine unfassbare Tragödie, müssen sich die vier Alton-Geschwister mehr denn je aufeinander verlassen. Doch schon bald wird diese Verbundenheit auf eine harte Probe gestellt. 
Jahrzehnte später fahren Lorna Smith und ihr Verlobter Jon auf der Suche nach einem Ort für ihre Hochzeitsfeier durch die wilde Landschaft Cornwalls – und stoßen auf ein altes, leicht verfallenes, aber wunderschönes Haus. Ein Haus, das Lorna nach und nach seine schönsten Geschichten und traurigsten Momente verrät ...


Autorenporträt
Eve Chase wollte schon immer über Familien schreiben – solche, die fast untergehen aber irgendwie doch überleben – und über große, alte Häuser, in denen Familiengeheimnisse und nicht erzählte Geschichten in den bröckelnden Steinmauern weiterleben. Black Rabbit Hall ist so eine Geschichte. 
Eve Chase ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Oxfordshire.
Die Autorin ist mir unbekannt und ich freue mich immer wieder, neue Gesichter im Autorenporträt kennenzulernen.  


Weitere Informationen zu dem Buch

Ich möchte mich recht herzlich für dieses zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar beim Bloggerportal, Blanvalet-Bücherverlag, bedanken.

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (29. Februar 2016)
Sprache: Deutsch, 19,99 €
ISBN-10: 3764505605
ISBN-13: 978-3764505608


Samstag, 30. April 2016

Nina Horaczek und Sebastian Wiese / Gegen Vorurteile

Wie du dich mit guten Argumenten
 gegen dumme Behauptungen wehrst 

Klappentext
Nehmen uns Ausländer die Arbeitsplätze weg? Ist die EU undemokratisch? Ist das Kopftuch ein politisches Symbol? War unter den Nazis doch nicht alles schlecht? Zu diesen Themen hat jeder eine Meinung. Zu diesen Themen haben aber auch Vorurteile Konjunktur.
Dieses Handbuch gegen Vorurteile für junge Menschen liefert objektive Fakten zu Themen wie Ausländerpolitik, Islam, EU und Nationalsozialismus. Viele praktische Beispiele, zahlreiche Statistiken und aktuelle Studien veranschaulichen die Informationen und machen sie leicht verständlich. Ein Buch für alle, die mitreden möchten!
Viele junge Menschen und Jugendliche sind oft sprachlos ob geäußerter Meinungen, haben aber objektive Daten und Fakten nicht zur Hand. Das vorliegende Handbuch soll für solche Situationen wappnen. Ob im Job, in der Schule, an der Uni, in der Familie oder im Bus: Mit guten Argumenten kann man sich und andere vor unqualifizierten Vorurteilen schützen.
Die Journalistin Nina Horaczek und der Jurist Sebastian Wiese untersuchen zahlreiche gängige Vorurteile und Geschichts- verharmlosungen auf ihren Wahrheitsgehalt. Ergebnis ihrer Recherche ist eine umfassende und vor allem objektive Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Vorurteilen, die immer wieder Überraschungen bietet.


Autorenporträt
Nina Horaczek, Politologin, Buchautorin und Politikredakteurin der Wiener Wochenzeitung "Falter". Preise u. a.: Prälat-Leopold-Ungar-Preis (2006), Publikationen u. a.: "HC Strache. Sein Aufstieg. Seine Hintermänner. Seine Feinde" (Wien 2009).
Sebastian Wiese, auf Wirtschaftsrecht spezialisierter Rechtsanwalt in Niederösterreich und promovierter Rechtsanthropologe. Rege Publikationstätigkeit in juristischen Fachmedien sowie Publikationen zu Indigenenrechten. Lehrbeauftragter an der FH St. Pölten.

Buchbesprechung

Da ich dieses Buch in meiner Politikgruppe mit Erwachsenen durchgenommen habe, finden auf dieser Seite Buchvorstellung und Buchbesprechung in einem statt. 

Dieses Buch ist einfach Klasse. Was gut für Jugendliche ist, kann Erwachsenen noch lange nicht schaden. In der Arbeit mit psychisch kranken Menschen wurden des Öfteren Fragen zum Flüchtlingsstrom und zum Fremdenhass gestellt. Entdeckt habe ich dieses Buch auf der Frankfurter Buchmesse 2015 und habe es mir schließlich gleich für meine Arbeit angeschafft. 

Das Buch ist wirklich sehr verständlich geschrieben und es geht, wie schon aus dem Klappentext hervorgeht, auf alle politischen und gesellschaftlichen Vorurteile ein, die mit Fakten und und neuesten Studien widerlegt werden. 

Wir treffen uns einmal in der Woche zu diesem Gesprächskreis, lesen ein paar Kapitel, über die im Anschluss rege diskutiert wird. 

Das Buch ist sehr gut angekommen, und ich kann es wirklich jedem empfehlen, der sich mit seinen eigenen Vorurteilen auseinandersetzen möchte. Wir alle neigen zu Vorurteilen, das ist einfach nur menschlich. Wir haben gar nicht immer die Zeit, unser Denken und unser Weltbild zu hinterfragen. Aber man sollte sich ihnen nicht ausliefern, sondern sich ihnen stellen, um an dem Abbau zu arbeiten. Dieses Buch lädt gerade dazu ein und hilft zu diesem Prozess. Es ist pädagogisch ein sehr wertvolles Buch. 

Die Zeichen auf dem Cover helfen sogar, die Vorurteile mit einem Symbol zu illustrieren. Bilder prägen sich leichter in unser Unbewusstes ein.

Es gibt nur einen Nachteil:
Das Buch ist viel zu teuer. Gerade Menschen, die nicht viel Geld haben, können sich dieses Buch überhaupt nicht leisten. Solche Bücher sind sehr wichtig, und sie sollten für jeden bezahlbar sein. Bildung muss für alle zugängig sein.


Ich habe von den TeilnehmerInnen rückgemeldet bekommen, dass es gut verständlich war und dazu noch nachdenklich gestimmt hat. 

Deshalb erhält das Buch von uns zehn von zehn Punkten.


Weitere Informationen zu dem Buch:


  • Broschiert: 192 Seiten, 17,90 €
  • Verlag: Czernin; Auflage: 1 (11. Juni 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3707604934

Weil der Weltfrieden immer bei uns selber beginnt!
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Gelesene Bücher 2016: 23
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86




Mittwoch, 27. April 2016

Janne Mommsen / Zwischen den Bäumen das Meer

Klappentext
Die Geschichte von Tom und Annkathrin. Von lustig bis traurig. Von der Ostsee bis nach Föhr. Auf einem gefrorenen See in Ostholstein zieht Annkathrin auf Schlittschuhen ihre Kreise, als ihr ein Mann auffällt, der sich offenbar ins Eiswasser stürzen will. Beim Versuch, ihn zu retten, stürzt sie schwer. Der Mann rettet nun sie. Wie immer hat ihm das Leben einen Strich durch die Rechnung gemacht.Ein paar Monate später treffen sie sich wieder und erleben zusammen einen wunderschönen Sommer. Doch Toms Schwermut ist nicht so einfach mal aus der Welt zu schaffen, und auch über ihrem Leben liegt ein dunkler Schatten. Kann es eine Zukunft für sie beide geben?


Autorenporträt
Janne Mommsen, Jahrgang 1960, hat in seinem früheren Leben als Krankenpfleger, Werftarbeiter und Traumschiffpianist gearbeitet. Inzwischen schreibt er überwiegend Drehbücher und Theaterstücke. Mommsen hat in Nordfriesland gewohnt und kehrt immer wieder dorthin zurück, um sich der Urkraft der Gezeiten auszusetzen. Passenderweise lebt die Familie seiner Frau seit Jahrhunderten auf der Insel Föhr.
Die ersten 150 Seiten habe ich schon durch. Tief beeindruckt bin ich von dem Buch allerdings nicht. Aber ich warte ab, bis ich ganz durch damit bin.

Was hat mich denn dazu gebracht, mir dieses Buch auszusuchen? Ich hatte Lust auf den Norden, auf die See und auf die Menschen, die dort leben.

Vielen herzlichen Dank an den Rowohlt-Bücherverlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar. 




Mittwoch, 20. April 2016

Brooke Davis / Noch so eine Tatsache über die Welt

Klappentext
Millie Bird ist sieben, als sie ihr erstes totes Ding findet, Rambo, ihren Hund. Von da an führt sie Buch über alles, was auf der Welt verloren geht: die Stubenfliege. Die Großmutter. Der Weihnachtsbaum. Darauf, dass sie auch ihren Dad in ihr Buch der Toten Dinge eintragenmuss, war sie überhaupt nicht vorbereitet, und auch nicht darauf, dass ihre Mom sie im Kaufhaus stehen lässt und nicht wiederkommt.Karl ist siebenundachtzig, als sein Sohn ihn ins Altersheim bringt. Hier wird er nicht bleiben, denkt Karl, als er seinem Sohn nachschaut, und kurz darauf haut er ab. Erst mal ins Kaufhaus, bis sich was Besseres findet. Dort trifft er Millie.Agatha ist zweiundachtzig und geht nicht mehr aus dem Haus, seit ihr Mann gestorben ist. Halb versteckt hinter Gardine und Efeu, sitzt sie am Küchenfenster und beschimpft die Passanten. Bis das kleine Mädchen von gegenüber zurückkommt, allein …Von Verlust und Trauer erzählt Brooke Davis in diesem berührenden Roman – und zugleich von einem Abenteuer voll furiosem Witz: Wie drei, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aufbrechen, um Millies Mutter zu suchen, und dabei zurück ins Leben und die Liebe finden.


Autorenporträt
Brooke Davis wurde in Bellbrae, Victoria (Australien) geboren. Sie studierte Creative Writing, u.a. an der University of Canberra, und arbeitete als Buchhändlerin. Schon während ihres Studiums wurde sie mit mehreren literarischen Preisen ausgezeichnet. Ihr Erstlingsroman "Noch so eine Tatsache über die Welt" erschien 2014 und wurde zum internationalen Bestseller.
Brook Davis ist mir unbekannt. Ich habe die ersten 120 Seiten gelesen und es gefällt mir recht gut. Anfangs war mir der Scheibstil ein wenig gewöhnungsbedürftig aber nun gefällt es mir, wie die Autorin ihren Stoff aufgezogen hat. Viele traurige Themen findet man darin und alles recht einsame Menschen, die sich ein wenig surreal verhalten, aber trotzdem ist das Buch recht hoffnungsvoll. Neben der schweren Themen hat das Buch trotzdem etwas Leichtes.



Dienstag, 12. April 2016

Michael Cunningham / Die Schneekönigin

Roman
Erscheinungstermin: 23. Februar 2015

Klappentext

In Hans Christian Andersens Märchen »Die Schneekönigin« zerbricht ein Zauberspiegel in tausend Scherben. Trifft ein Splitter einen Menschen im Auge, so sieht er fortan alles um sich herum nur noch hässlich und böse. Wird ein Mensch dagegen im Herzen getroffen, wird es so kalt wie Eis … Michael Cunningham spielt auf brillante Weise, voller Poesie und mit einem guten Schuss Ironie versehen, mit Motiven aus Andersens Märchen. Und während er vor dem Hintergrund eines winterlichen New York eine Welt voll Eis, Schnee und Kälte heraufbeschwört, ist sein Roman in Wahrheit eine Hymne auf den Glauben an die Liebe und das Leben.
Der New Yorker Stadtteil Bushwick liegt jenseits von Brooklyn. In dieser Gegend sind die Mieten noch einigermaßen bezahlbar, die Häuser alt und die Leute nicht ganz so schick. Hier teilen sich die Brüder Tyler und Barrett eine Wohnung mit Tylers großer Liebe Beth, die unheilbar an Krebs erkrankt ist und um die sie sich beide aufopferungsvoll kümmern. Sie sind in den sogenannten besten Jahren und können es noch nicht ganz glauben, dass sich ihre Träume niemals erfüllen werden: Tyler, ein genialer Musiker, steht immer noch ohne Band und ohne Erfolg da. Aber er wird, das nimmt er sich vor und dafür sucht er sich heimlich Inspiration beim Kokain, das ultimative Liebeslied für Beth komponieren, ja, er wird es ihr bei der geplanten Hochzeit vorsingen ... Barrett, fast Literaturwissenschaftler, fast Startup-Unternehmer, fast Lord Byron, verkauft Secondhand-Designerklamotten in Beths Laden und trauert seinem letzten Lover nach, der ihn gerade schnöde per SMS abserviert hat. Als Beth sich wider alle Erwartungen zu erholen scheint, glaubt Tyler umso mehr an die Kraft der Liebe, während der Exkatholik Barrett sich fragt, ob das merkwürdige Licht, das er eines Nachts im Central Park amwinterlichen Himmel sah, nicht doch irgendwie eine göttliche Vision gewesen sein könnte …


Autorenporträt
Michael Cunningham wurde 1952 in Cincinnati, Ohio, geboren und wuchs in Pasadena, Kalifornien, auf. Er lebt heute in New York City und Provincetown und unterrichtet Creative Writing an der Columbia University. Sein Roman "Die Stunden" wurde vielfach preisgekrönt, u. a. mit dem Pulitzerpreis und dem PEN/Faulkner-Award, und wurde in 22 Sprachen übersetzt. Die überaus erfolgreiche Verfilmung "The Hours" mit Meryl Streep, Julianne Moore und Nicole Kidman wurde mit einem Oscar ausgezeichnet. "Die Schneekönigin" ist Michael Cunninghams sechster Roman.
Von dem Autor habe ich Die Stunden gelesen. Eine Biografie zu Virginia Woolf und sie hat mir sehr gut gefallen. Mal schauen, was mir dieses Buch bringen wird. Der Titel Die Eiskönigin hat mich aus persönlichen Gründen sehr angesprochen.

Dies ist mein drittes Rezensionsexemplar und ich möchte mich recht herzlich beim Bloggerportal, -Verlag Luchterhand-  dafür bedanken.

66 Seiten habe ich bisher gelesen und ich muss sagen, ich bin schwer reingekommen. Erst in dem Kapitel 2004 konnte ich mit dem Kontext und den Figuren allmählich warm werden. Die Seiten davor, ich nehme an, dass diese als Vorspann gedacht sind, die werde ich ein weiteres Mal lesen, wenn ich mit dem Buch ganz durch bin.

Ich bin wohl ein wenig verwöhnt, da die letzten beiden Rezensionsexemplare von Jens Andersen und Noam Shpancer mich total gefesselt haben.






Samstag, 9. April 2016

Noam Shpancer / Der gute Psychologe


Ich beginne nun mit meinem zweiten Rezensionsexemplar, und ich möchte mich auch hier bei dem btb-buchverlag recht herzlich bedanken.


Klappentext
Er ist Psychologe, sein Spezialgebiet die Angst. Am Tag praktiziert er, am Abend erklärt er Studenten, was eine gute Therapie ausmacht. Als er wenig begeistert eine Nachtclubtänzerin mit Auftrittsphobie als Klientin annimmt, ahnt er nicht, wie sehr deren Probleme und Geheimnisse auf sein eigenes Leben abstrahlen werden. 


Autorenporträt
Noam Shpancer wurde 1959 in einem Kibbuz in der Nähe Jerusalems geboren. Er lebt heute in den USA, arbeitet als Professor für klinische Psychologie an der Otterbein University in Ohio und praktiziert außerdem als Therapeut. Sein erster Roman „Der gute Psychologe“ war ein internationaler Erfolg.
Vom dem Autor habe ich bisher noch kein Buch gelesen und bin immer neugierige auf neue Gesichter im Autorenporträt.
Ich habe nun die ersten hundert Seiten durch und ich finde das Buch sehr spannend, sodass es mir schwer fällt, es zu unterbrechen. Da ja nun Wochenende ist, kann ich mir größere Strecken vornehmen, ohne großartig unterbrochen zu werden. Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben.

Sonntag, 20. März 2016

Bernardo Atxaga / Der Sohn des Akkordeonspielers

Klappentext
Als Joseba nach über zwanzig Jahren seinen Jugendfreund David in Kalifornien wiedersieht, müssen die beiden sich erst an ihre gemeinsame Vergangenheit herantasten - zu viele offene Fragen stehen zwischen ihnen, zuviel Verheimlichtes, Unausgesprochenes. Als ehemalige Mitglieder der baskischen Untergrundorganisation haben sie zwar Abstand gewonnen zu ihren Verstrickungen von damals, doch lasten quälende Schuldgefühle auf ihnen - Schuldgefühle angesichts eines Verrats, von dem sie beide wissen, daß er notwendig war. Wie war es dazu gekommen, daß sie, die jugendlichen Freunde und späteren Studenten, in den Bannkreis der militanten baskischen Idee gerieten? Sie müssen ins reine kommen mit ihrer Vergangenheit, die sie auseinandergetrieben hat und die erst im Angesicht von Davids nahem Tod ihre Macht über sie verliert. Es ist eine beklemmende, zunehmend dramatische Geschichte, und Atxaga erzählt sie ebenso eindringlich wie differenziert. Denn hinter dem Gewissenskonflikt, den David und Joseba durchmachen müssen, liegt die ganz andere Geschichte ihrer unwiderruflichen Entfernung aus dem, was ein ländliches Paradies sein könnte. Wie konnte es geschehen, daß aus den musisch begabten, zweifelnden Jugendlichen, die sie waren, militante Aktivisten der ETA wurden? Daß der eine dafür seine erste große Liebe verriet; daß der andere in ein zwielichtiges Verhältnis zu all seinen ehemaligen Freunden geriet? Welchen menschlichen Preis mußten sie zahlen? Und wer, vor allem, hat damals im Jahr 1976 das Kommando verraten, dem sie beide angehörten?

 Autorenporträt
Bernardo Atxaga, 1951 in Asteasu, Gipuskoa, geboren, ist seit seinem Roman Obabakoak der bekannteste und bedeutenste baskische Autor. Für seinen Roman der Sohn des Akkordeonspielers erhielt er den renommierten spanischen Kritikerpreis.
Der Autor ist mir unbekannt. Habe ein paar Seiten gelesen und schon auf den ersten Seiten sprudelte das Buch nur so vor mich hin. Sehr schöne Gedanken, die teilweise sogar personifiziert wurden. Ich hätte gleich mit dem Schreiben loslegen können. Hielt mich aber dann doch zurück. Hebe es mir für später auf.




Montag, 14. März 2016

Joachim Meyerhoff / Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke

Alle Toten fliegen hoch

Teil 3

Klappentext
Die Kindheit auf dem Gelände einer riesigen Psychiatrie und das Austauschjahr in Amerika liegen hinter ihm, die Schulzeit hat er überstanden, als vor dem Antritt des Zivildienstes das Unerwartete geschieht: Joachim wird auf der Schauspielschule in München angenommen und zieht zu seinen Großeltern in die großbürgerliche Villa in Nymphenburg. Er wird zum Wanderer zwischen den Welten. Seine Großmutter war selbst Schauspielerin und ist eine schillernde Diva, sein Großvater ist emeritierter Philosophieprofessor, eine strenge und ehrwürdige Erscheinung. Ihre Tage sind durch abenteuerliche Rituale strukturiert, bei denen Alkohol eine wesentliche Rolle spielt. Tagsüber wird Joachim an der Schauspielschule systematisch in seine Einzelteile zerlegt, abends ertränkt er seine Verwirrung auf dem opulenten Sofa in Rotwein und anderen Getränken. Aus dem Kontrast zwischen großelterlichem Irrsinn und ausbildungsbedingtem Ich-Zerfall entstehen die den Erzähler völlig überfordernden Ereignisse – und gleichzeitig entgeht ihm nicht, dass auch die Großeltern gegen eine große Leere ankämpfen, während er auf der Bühne sein Innerstes nach außen kehren soll und dabei oft grandios versagt. Joachim Meyerhoff hat seine Kunst, Komik und Tragik miteinander zu verbinden, noch verfeinert. Sein Held nimmt sich und seine Umwelt immer genauer wahr und erkennt überall Risse, Sprünge, Lücken.



Autorenporträt
Joachim Meyerhoff, geboren 1967 in Homburg/Saar, aufgewachsen in Schleswig, ist seit 2005 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. In seinem sechsteiligen Zyklus Alle Toten fliegen hoch trat er als Erzähler auf die Bühne und wurde zum Theatertreffen 2009 eingeladen. 2007 wurde er zum Schauspieler des Jahres gewählt. Für seinen Debütroman wurde er mit dem Franz-Tumler-Literaturpreis 2011 und dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. Weitere Titel bei Kiepenheuer & Witsch: Alle Toten fliegen hoch. Amerika, Roman, 2011, KiWi 1277, 2013, Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war, Roman, 2013, KiWi 1383, 2015.
Dieses Buch, so wie die beiden letzten Bände, lese ich zusammen mit einer Lesepartnerin, einer Klientin von mir, die sich den Autor ausgesucht hat, damals BD 1, wir haben die weiteren beiden Bände noch drangehängt.

Die ersten 150 Seiten habe ich schon durch und bin morgen gespannt, was meine Lesepartnerin zu dem Buch sagen wird. Unsere Eindrücke waren bisher immer recht ähnlich. Ich hatte mit BD 2 meine Probleme, als der Hund eingeschläfert wurde, das Einschläfern lief aus unserer Sicht doch eher auf einen Mord aus, weil die Hundebesitzer so unfähig waren, den Hund zu begleiten... Ich habe das Buch dann schließlich an dieser Stelle zugeklappt, und die letzten fünfzig Seiten ignoriert. Man geht so nicht mit Tieren um, selbst in der krankesten Stunde nicht, das war sehr würdelos. Der Hund war ein Familienmitglied ... Das wühlt mich immer noch sehr auf  und der Autor hat aus diesem Grunde bei mir Sympathiepunkte einbüßen müssen. ...

Das vorliegende Buch finde ich interessant, was die Ausbildung an dieser Schauspielschule betrifft. Joachim schafft es nicht mal, Szenen zu improvisieren, die Probezeit schafft er grad so und danach tun sich die Lehrer sehr schwer mit ihm, sodass ich mir die Frage stelle, weshalb er sich so quält? Übrigens, auch er stellt sich diese Frage. Ich finde nicht, dass seine Begabung dafür ausreicht. Seine Großmutter hatte in ihren Werkjahren an dieser Schauspielschule unterrichtet. Sicher haben die Pädagoginnen und Pädagogen darauf Rücksicht genommen und ihn bevorzugt aufgenommen. Aber sie haben ihren Kampf mit ihm als Schauspielschüler.

In jedem Band sterben Familienmitglieder, weshalb die Bände nicht umsonst mit  Alle Toten fliegen hoch unterbetitelt sind.
Nun bin ich vorbereitet, rechne damit, dass jemand von den Großeltern sterben wird.

So, diese waren meine ersten Eindrücke. Weitere folgen nach Beendigung dieses Buches ...