Montag, 4. Juli 2022

Catalin Dorian Florescu / Der Feuerturm

                                   Ich schreibe und lese weiter, dabei In Gedenken an alle Kriegsopfer; an alle Menschen und Tiere.
Ich fordere eine ganzheitliche Bildung für Herz und Verstand!
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Klappentext                                 

Als er 1892 errichtet wird, ist der Feuerturm von Bukarest das  höchste Gebäude der Stadt. 1989, beim Aufstand gegen die kommunistische Diktatur, ist er es längst nicht mehr, aber er war Zeuge eines ereignisreichen Jahrhunderts. Victor Stoica, dessen Familie seit Generationen Feuerwehrmänner stellt und beim Turm lebt, ist der erste, der mit dieser Tradition bricht. Aber sein Leben, das von einem tückischen Verrat gebrandmarkt ist, steht doch ganz im Zeichen des Turms. Victor, Opfer der Repression, der durch die Hölle gehen musste, erlebt 1989 wider Erwarten, dass es doch möglich ist, auf Freiheit und Glück zu hoffen.

In seinem fesselnden, ein Jahrhundert umfassenden Roman erzählt Catalin Dorian Florescu von den Wechselfällen der Geschichte, von Familie und Freundschaft, Verrat und Liebe, von der Kraft der Resilienz und vom sich wandelnden, bunten und dann wieder traurigen Leben in dieser Metropole. Die erschütternden Tage von Dezember 1989 erleben wir noch einmal in ihren Anfängen mit...  Mit fünf Generationen der Stoicas und einer Fülle unvergesslicher Figuren, mit leisem Humor, unbestechlich und doch immer von Hoffnung getragen, ist «Der Feuerturm» ein großes, aufwühlendes Leseerlebnis. 
Autor*inporträt
Catalin Dorian Florescu ist 1967 in Rumänien geboren und hat seine Kindheit in der kommunistischen Diktatur verbracht. 1982 schaffte es die Familie, sich in den Westen abzusetzen. Seitdem wohnt der Autor in Zürich, wo er Psychologie studierte. Für mehrere Jahre arbeitete er im Bereich der Drogenabhängigkeit und ließ sich in Gestalttherapie ausbilden. Seit Dezember 2001 lebt er als freier Schriftsteller. Im Jahr 2019 war er als „literarischer Matrose“ auf der Donau unterwegs. Seit einem Jahr arbeitet er wieder therapeutisch. Er hat u.a. sieben Romane geschrieben – eine Auswahl: "Wunderzeit", "Zaira", "Jacob beschließt zu lieben", "Der Mann, der das Glück bringt", bis auf das Erste alle im Verlag C.H.Beck. Sein aktuellstes Werk heißt "Der Feuerturm", 2022, im gleichen Verlag. Wichtigste Literaturpreise: Schweizer Buchpreis 2011, Anna Seghers-, Josef von Eichendorff- und Andreas Gryphius-Literaturpreis. In Rumänien wurde ihm die Kavaliersmedaille für kulturelle Verdienste verliehen.

Wer etwas mehr über den Autor Catalin D. Florescu erfahren möchte, hierzu ein Youtube-Video.

Er ist ein sehr sympathischer Autor. Ich habe ihn im Februar dieses Jahres bei der digitalen Buchprämiere erlebt, in einem Livestream über den C.H.Beck Verlag, als er aus seinem obigen Buch gelesen und einem Interview durch den Verleger zur Verfügung stand. Kann auf Youtube zurückverfolgt werden.

Ähnlich wie Andrej Kurkow habe ich ihn als sehr feinfühlig wahrgenommen. Ich werde sicher noch weitere Bücher vor diesem Autor lesen. 

"Der Mann, der das Glück brachte". Möchte ich unbedingt auch noch lesen.

Meine ersten Leseeindrücke
Nach Andrej Kurkow nun der nächste anspruchsvolle historische Roman, diesmal zu den Balkanländern und deren Diktatur. Ich habe erst einhundert Seiten gelesen und bin ja jetzt durch Kurkow so manches gewöhnt und vorbereitet. Wieder ein hundertjähriger Streifzug durch die kommunistische Geschichte, in diesem Fall Bukarest von 1892 aufwärts; viel Geschichte auf knapp 360 Seiten.

Wieder sehr harte Themen, in denen die Menschen eines weiteren kommunistischen Landes politisch um ihre Existenz, um ihr Land, Territorien und gegen die Fremdherrschaft zu kämpfen hatten. 

Eine Familiendynastie, die über fünf Generationen eine Feuerwehr betreibt ...

Der Schreibstil ist stellenweise mit humoristischer Weisheit bestückt, was mir neben den vielen politischen Greueltaten sehr willkommen ist. Das liebe ich sehr 💙. 

Ein kleines Beispiel zwischen dem Icherzähler Victor Stoica und Nea Nelu. Nea Nelu beschafft amerikanische Zigaretten, Victor dazu die heimischen Streichhölzer, beides Raritäten in den 1980-er Jahren:

Beides war schwer zu finden. Aber ein wenig Klasse musste sein; wenn wir nicht einmal mehr an guten Tagen mit klarer Sicht die Türme von New-York sehen konnten, dann sollten wir, die wir uns in unseren steinernen Aquarien tot stellten, zumindest ein wenig amerikanischen Rauch inhalieren können. Auch er verursachte Krebs, der weder kommunistisch noch kapitalistisch war, sondern einfach nur tödlich. (100, 2022)
Weiter geht es später mit dem sechsten Kapitel. 

Buchdaten

  • Herausgeber ‏ : ‎ C.H.Beck; 1. Edition (17. Februar 2022)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 358 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3406781489

Hier geht es zur Verlagsseite von C.H.Beck.
Hier geht es zu meiner Buchbesprechung.

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Ich hamstere kein Speiseöl,
keine Hefe,
kein Mehl
und sonstige Lebensmittel!
Ich hamstere stattdessen:
Bücher
Musiknoten
Notizhefte
leere Tagebücher
Stifte
Musik;
obwohl ich weiß,
dass man Papier nicht essen und nicht trinken kann.
Aber die Buchstaben und die Musiknoten beruhigen mich nun mal 🙈.
Sie nähren meine Seele und meinen Geist von innen!

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Stoppt die Milliarden für die Aufrüstung!
Investiert  die Milliarden in Bildung und Menschlichkeit!
Für einen Wohlfühlort für alle!
Soldaten! Hört auf Bomben zu werfen! 
Werft Weizensamen! (Andrej Kurkow)

Soldaten; nieder mit den Waffen! (M. Gandhi)
Alle!
Nie wieder Krieg! (Käthe Kollwitz)
Kriegswillige Politiker an die Front!
Empathische Frauen und Männer an die Macht!
Solidarität mit Ukrainer*innen und allen friedliebenden
Menschen dieser Erde!
Solidarität mit russischen Kriegsgegner*innen!
Schluss mit Diskriminierungen!
Liebe für alle! Hass für keinen! (Ahmadiyya-Muslime)
Kriege entstehen aus dem Scheitern,
das Menschsein der Anderen zu verstehen.
(Dalai Lama)
Wir brauchen keinen Krieg! Krieg brauchen diejenigen, 
denen Gerechtigkeit fremd ist und die die Völker versklaven wollen.
(Andrej Kurkow)
Der Mangel an Gefühl ist das gefährlichste Gefühl von allen. (Elif Şafak)

_________________

Ein Wettrennen mit der Zeit
Fazit: Je schneller man das Leben lebt,
desto weniger Zeit kommt dabei heraus.

Neues Fazit:
Ich habe keine Zeit mehr, keine Zeit zu haben.
Es gibt zu viel zu tun! In meinem
 Tempo!

_________________
Imprecht für alle!
Impfzwang für keinen!

Partnerschaft zwischen
Wissenschaft und Intuition!

Lesen mit Herz und Verstand!
Um die Welt, Menschen und Tiere
besser zu verstehen.

Mitgefühl für alle Mitseelen / Mitgeschöpfe
Deine Probleme könnten meine Probleme sein,
und meine Probleme könnten Deine Probleme sein.
Mein Schmerz, Dein Schmerz
Dein Schmerz, mein Schmerz.
Wir sind alle fühlende Wesen.
(Den Tieren eine Stimme geben)

Klopf an dein Herz, denn dort sitzt 
das Genie!
(Alfred de Musset)

Auch Expertenwissen ist subjektiv!
(Tom Andersen / Psychiater und Syst. Therapeut)

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Gelesene Bücher 2022: 06
Gelesene Bücher 2021: 17
Gelesene Bücher 2020: 24
Gelesene Bücher 2019: 29
Gelesene Bücher 2018: 60
Gelesene Bücher 2017: 60
Gelesene Bücher 2016: 72
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86

Ich höre:
Rudolf Steiner: Wie erlang man  Erkenntnisse der höheren Welten?
Ovid - Metamorphosen
Fjodor F. Dostojewski: Der Idiot
Helene Schucmann u. William Thetford: Ein Kurs in Wundern
Spencer Wise: Im Reich der Schuhe


74 Kommentare:

Franziska hat gesagt…

Ein wunderschönes Zitat, Mira

"Beides war schwer zu finden. Aber ein wenig Klasse musste sein; wenn wir nicht einmal mehr an guten Tagen mit klarer Sicht die Türme von New-York sehen konnten, dann sollten wir, die wir uns in unseren steinernen Aquarien tot stellten, zumindest ein wenig amerikanischen Rauch inhalieren können. Auch er verursachte Krebs, der weder kommunistisch noch kapitalistisch war, sondern einfach nur tödlich."(100, 2022)

Weise und philosophisch.

Ich bin richtig neugierig auf weitere Leseeindrücke.

Viel, viel Spaß mit der Lektüre.
GlG von Franziska

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Bitte, bitte, schaut euch das Video an. Vielleicht bekommt ihr auch Lust, Bücher von dem Autor zu lesen.
Grüße, Mira

Michaela hat gesagt…

Liebe Mira,
ich schaue es mir heute Abend mit meinem Mann an.
Grüße
Michaela

Michaela hat gesagt…

Huhu, Mira,
Dankeschön für das tolle Video. Mein Mann und ich wollen ihn auch lesen, allerdings nicht den Feuerturm, noch nicht, sondern das Buch "Der Mann, der das Glück bringt". Ist erstmal leichter zum reinkommen, bevor wir uns auf eine komplexere Thematik einlassen. Hundert Jahre Geschichte wie im Feuerturm ist noch zu schwer für Leser, die bisher noch nicht viel über Rumänien gelesen haben. Florescu wirkt sehr lebendig, ist offen für Leben. Schottet sich nicht ab von anderen Menschen. Ist Suchender. Und er ist Schweizer, Mira. Er ist auch eine Mensch, der über den Heimatbegriff reflektiert und ihn wie Du nicht an Genen festmacht.
Ganz liebe Grüße auch von meinem Mann Joachim
Michaela

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Teil I
Über die Gedanken Florescus, Catalin D.

Hallo, liebe Michaela,
wie sehr hat es mich gefreut, dass Du und Dein Mann gemeinsam das Video angeschaut habt. Und danke für die Grüße von Joachim. Dann habe ich euch nicht zu viel versprochen. Ja, ich musste mir daraufhin das Video auch nochmals über mich ergehen lassen, mir Zeit nehmen, und es ein weiteres Mal auf mich wirken lassen. Was bei mir hängen geblieben ist, ist Folgendes.

Wie schon gesagt schätze ich Florescus Lebendigkeit auch so sehr. Die Lebendigkeit in Wort und Bild, in Gestik und Intellekt; alles was der Autor ausstrahlt, ist lebendig. Es schwingt alles mit, Herz und Verstand. Die Ganzheitlichkeit als Mensch und Autor; Intellekt und Empathie, was ich leider bei uns gesellschaftlich und politisch gaaanz stark vermisse. Florescu hat viel erlebt, viele existenziellen Nöte durch seine verlebte Kindheit in einer kommunistischen Diktatur Rumäniens unter der Herrschaft Ceausescu; und doch ist er durch seine Suche nicht daran zerbrochen, ist ganz Mensch geworden, er war erst 15 Jahre alt, als er mit der Familie in die Schweiz geflüchtet ist. Er war also noch nicht fertig mit dem Wachstum >Mensch<.

Ich hätte auch besser mit dem Feuerturm noch warten sollen, Michaela und mit einem früheren Werk beginnen sollen. Aber mal schauen, vielleicht zeigen mir die historischen Grundrisse Episoden auf, die mir für die weiteren Lektüren bedeutsam sein werden.

Das hast Du schön gesagt, “den Heimatbegriff nicht an Genen festmachen”. Wenn Heimat und Kultur irgendetwas mit den Genen zu tun hätten, dann müsste jeder Säugling von selbst die Sprache aus dem Land können, in dem es geboren wurde, ohne Instruktion durch Eltern und Gesellschaft. Aber wir Menschen müssen alles von Anfang an lernen.

Nachdem, was Florescu in seiner Kindheit in Rumänien erlebt hat, verliert der Heimatbegriff sein Selbstverständnis. Heimat kann tatsächlich überall sein, wenn man nur darf … Das bestimmen keine Gene ... Und jedem kann es passieren, dass er sein Land verlassen muss.

Was ist bei mir noch so hängen geblieben? “Mit Antennen den Menschen sehen …”, fand ich sehr schön. Mit Feingefühl, statt immer mit der Ratio, die uns von den Menschen wegdenken und Distanz schaffen lassen. Der Autor habe keine Angst vor Nähe ... So schön, er spricht mir aus der Seele … Mit Goethes Zitat zu ergründen, “was die Welt im Inneren zusammenhält”. Florescu geht raus aus seinem Inneren und rein in die Welt, dann wieder rein in sein Inneres … Eine Immerwährende Interaktion zwischen dem Innen und dem Außen, zwischen dem Ich und dem Wir … Das macht ihn aus meiner Sicht mit allem, was ihm zwischen Innen und Außen begegnet, so reich.

Ja, ich konnte auch Parallelen zu mir selbst finden. Florescu hat sich in seiner Jugend auch von Charles Dickens … inspirieren lassen. Das hat mich besonders gefreut.

Schreiben als eine Inkubationszeit, Themen und Menschen müssen reifen. Welch schöner Vergleich. Oder das Buch als eine Nabelschnur … . Sooo schön. Boa, ich schwelge … :).

Zum Feuerturm: Gott und Teufel - Aberglaube:
Wie man Gott und Teufel sieht und der einzige Kampf zwischen ihnen, damit geht es schon auf der ersten Seite des Romans los:

“Der Wald umschloss die kleine Stadt wie eine Faust. Ob es die Hand Gottes war oder die des Teufels, wusste niemand so genau.”(2022, 2)

Zum Schluss die Frage, ob Literatur Leben retten könne?
Ich kann die Frage hauptsächlich persönlich beantworten: Ja, das kann sie. In ihr lassen sich Seelenverwandte finden, gemeinsame Ideale, gemeinsame Themen, ein gemeinsames Welt- und Menschenbild und jede Menge Humor.. Und das schenkt sehr viel Kraft und Mut für jede Art einer Lebensphase. Dankeschön an den Autor Catalin D. Florescu und an den Moderator und Lektor Martin Hielscher, zu dem ich unbedingt im zweiten Teil im separaten Kommentar auch ein paar Sätze dazu schreiben möchte.

Beste Grüße
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Mir ist noch nicht klar, wie sich eine kommunistische Diktatur von einer westlichen unterscheidet. Ich stelle dazu mal gegenüber: Hitler, Mussolini und die Franco-Diktatur. Und ich bekomme Ideen, durch einen anderen Blick, aber er ist noch nicht ausgereift.

Nun, das werde ich sicher durch Kurkow und auch durch Florescu noch besser herausfinden können. Ich hatte zuvor diese Unterschiede noch nicht erfasst. Im Kern sind diese autokratischen Regimes allerdings aus meiner Sicht alle gleich. Kleine, feine Unterschiede gibt in den Dogmen und den politischen kulturell behafteten Zielen des jeweiligen despotischen Landes.

War es allerdings nicht Mao Tsedung, der nach dem Vorbild Hitlers regiert, nach Hitlers Leitbild seine Diktatur aufgezogen hat? Hier zählten hauptsächlich die Intellektuellen, als die Verfolgten und Unterdrückten, und dort, im Westen, hauptsächlich die Juden aber auch die Intellektuellen wurden verfolgt und ins Lager gesteckt bzw. hingerichtet. Franco wiederum ging einem ganz anderen Menschenbild nach.

Teil II
Und wie versprochen noch ein paar Zeilen zu Martin Hielcher, dem Moderatoren und Lektor. Auch er strahlte jede Menge Esprit und aber auch Feingefühl aus. Es konnte sehr gut in seinem Gesicht abgelesen werden. Sein feines, dezentes, sein leises Lächeln zeigte Charisma, es war lebendig und authentisch und dadurch persönlich, ohne Aufdringlichkeit.

Und er konnte die richtigen Fragen stellen. Ich habe die Fragen als sehr empathisch und respektvoll erlebt. Seine Zurückhaltung und seine Ruhe hat auf mich wohltuend gewirkt. Ohne Bewertung, mit Toleranz und vor allem mit viel Wertschätzung gegenüber dem Autor. So wirkte er auf mich. RESPEKTVOLL. Er hat den Autor reden lassen ohne ihn mit weiteren Fragen zu erschlagen. Schnelle Fragen und schnelle Antworten, wie dies häufig in der Gesellschaft und in den Medien zu beobachten ist. Nein, hier blieb Zeit, Zeit für das Geistige. Zeit für den Menschen. Zeit für den Autor. Zeit für sich selbst.

Sehr sympathisch. Großes, großes Dankeschön auch an Martin Hielcher und seinem gesamten Team. Ich bleibe Ihnen allen verbunden, trotz meiner Zeitnot! Heimat bedeutet nämlich auch, geistigen Raum zu finden.

Dankeschön an den Autor Catalin D. Florescu! ❤️

Ich bin stolz auf Sie alle, vor allem, dabei sein zu dürfen in Ihren literarischen Kreisen. Es ist, wie das Öffnen Ihrer Tore, die bis zu den Seelen der Leser*innen einlassen!

Danke, danke, danke ❤️

Beste Grüße
Mirella Pagnozzi

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

P. S. In meiner Kindheit existierte politisch die Pluralform von Heimat noch gar nicht und ich habe die deutsche Sprache aber ausgetrickst, in dem ich von Heimatländern gesprochen habe. Heute ist im Duden zu Heimat 'Heimaten' eingetragen. Welch eine erfreuliche Entwicklung, zumindest im DUDEN.

Das lässt hoffen, dass auch in den Köpfen und Seelen der Menschen irgendwann diese Heimaten ankommen, um jene Vielfalt an Welten entdecken zu können. Desto größer eine Welt der Mensch in sich wachsen lässt, desto mehr Platz für Leben verschiedener Lebensformen und Arten kann in sich selbst entstehen. Kein Entweder oder, sondern ein Sowohl als auch.

Mit Lebensformen sind nicht nur die der Menschen gemeint, sondern auch die der Tiere. Sie in sich zuzulassen und entdecken, wieviel Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten diese sehr intelligenten und weisen Wesen mit uns Menschen haben.

Vielfalt ist für mich ein natürlicher Prozess, während einfältige Lebensweisen eher künstlich ... erzeugte sind. Sie lassen nur 'Begrenztheiten' zu.

Jasmine hat gesagt…

Nun habt ihr mich aber auch neugierig gemacht. Ich werde mir heute Abend das Video anschauen, aber ich glaube nicht, Mira, dass ich "Der Feuerturm" lesen werde. Wie jeder weiß, bin ich an der "Pickford" gescheitert, weil ich mit so viel Geschichte auf einmal nicht umgehen und nicht verdauen konnte.

Mira, es scheint, als hättest Du einen neuen Liebling gefunden. 😀 Glückwunsch.

Sehr interessant fand ich deine Gedanken zum Moderator. Ruhm erwirbt meist nur ein Autor, ein Moderator ist meist nur eine Nebenfigur, obwohl er die Fäden in den Händen hält. Dass Du neben seiner professionellen Distanz auch Persönliches hast zücken können.

Ich melde mich!

LG, Jasmine

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Jasmine,
Du hast Glück, dass ich gerade am PC sitze, und ich Dir zeitnah antworten kann.

Zitat:
"Mira, es scheint, als hättest Du einen neuen Liebling gefunden."

Das klingt ja so, als würde ich meine Lieblinge gegeneinander ausspielen oder sie durch einen neuen ersetzen. Jasmine, so billig kommst Du mir nicht weg 😊. In der weltlichen Liebe würde man als Hure abgestempelt werden bei so vielen Liebhabern, ja, das stimmt, aber literarisch gesehen ist es wie mit der Heimat in einer Pluralform. In allen meinen Lieblingen finde ich einen Seelenverwandten, in dem man/frau sich geistig gesehen zu Hause fühlt. Autor*innen, Verlage etc. Und wer liebt seine Heimaten nicht? Seinen geistigen Bruder oder seine geistige Schwester, insgesamt die Seelenverwandtschaft, etc, Nach der neuen Form der deutschen Grammatik müssen wir uns nicht mehr entscheiden.

Und lies mal Goethes Buch "Die Seelenverwandtschaft". Die Beziehung aus der geistigen Verwandtschaft kann wesentlich tiefer ausfallen, als bei einer Blutsverwandtschaft, wo man häufig mit einer anderen Denkweise ausgestattet, wie eine Fremde betrachtet wird.

Zitat:
"Sehr interessant fand ich deine Gedanken zum Moderator. Ruhm erwirbt meist der Autor, ein Moderator ist meist nur eine Nebenfigur, obwohl er die Fäden in den Händen hält, und dem Autor zum Ruhm verhilft. Dass Du neben seiner professionellen Distanz auch Persönliches hast zücken können."

Ja, wir bilden uns nämlich ein, Persönliches verstecken zu können. Aber genau das macht uns doch menschlich auch in unserer professionellen Rolle. Menschen, denen das aber trotzdem erfolgreich gelingt, das sind Maschinen in Menschenform, mit elektrischer Energie ausgestattet. Wenn man/frau ihnen zu nahe kommt, dann erleidet man/frau einen Stromschlag ...

Hat nicht Watzlawick gesagt, es geht nicht, nicht zu kommunizieren? Das heißt, Menschen, die alles von sich verbergen, und nur ihre künstliche Rolle herauskehren, zeigen viel mehr von sich, als sie selbst ahnen. Sie können sich nicht verstecken, nur wissen sie es nicht. In ihrem Unwissen bleiben sie dennoch durchschaubar und geben dadurch unbewusst viel Persönliches von sich preis.

Ich freue mich, dass mein Funken, das Video zu verfolgen, auch zu Dir überspringen konnte.
Vielleicht noch andere? Schreibt ruhig hier darüber.

Viel Spaß Dir und ich bin neugierig.
Mira

Michaela hat gesagt…

Die Seelenverwandtschaft von Goethe habe ich auch gelesen. Ich selbst musste auch die Erfahrung machen, von Fremden besser verstanden zu werden als von meiner Herkunftsfamilie. Ich fand das Buch grandios. Kann ich wärmstens empfehlen für alle, die sich in der Familie wie ein Exot vorkommen. Als wurde man nach der Geburt versehentlich mit einem anderen Säugling vertauscht.

Liebe Mira, es ist immer wieder schön, Deinen Gedanken zu lauschen. So viele wertvolle Inputs für uns alle. Deine Gedanken gehören alle in ein Buch, Mira. Du solltest Geschichten schreiben. Mach das! Bitte, bitte!

LG
Michaela

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Michaela,

Zitat:
"Als wurde man nach der Geburt versehentlich mit einem anderen Säugling vertauscht."

Nein, in den meisten Fällen wurde man nicht vertauscht. Ich glaube eher, dass die Gene auf dem Weg der Entstehung eines neuen Menschen im sexuellen Verkehr miteinander kollidiert sind. 🤣

Das sollte ein Witz sein für Menschen, die so sehr an der Erbmasse festhalten.

Sei in den Abend gegrüßt
Mira, die sich jetzt zurückzieht 💚

Jasmine hat gesagt…

Zitat

"Du solltest Geschichten schreiben. Mach das! Bitte, bitte!"

Liebe Michaela,
da stößt Du bei Mira auf taube Ohren.

Grüße
Jasmine

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Ich verzichte der Einfachhalber wieder auf die Gendersprache, weil sie nicht natürlich ist. Ständig vergesse ich irgendwo ein Sternchen- oder neben dem 'man' die 'frau' zu setzen, wenn ich dabei bin, meine Gedanken zu übersetzen und ich schon damit genug zu tun habe.

Deshalb: In meinen Texten sind immer alle Geschlechter gemeint. Niemand soll sich ausgeschlossen fühlen.

Guten Morgen, ihr Lieben,
ich habe heute Nacht von unseren Autoren geträumt. Unsere Welt, und unsere Gesellschaft braucht Freundlichkeit, Liebe, Toleranz, Verständnis. Unsere Welt braucht jede Menge Kurkows, Florescus, jede Menge Hielschers u.v.a.m.

Raum geben für Wertschätzung, Raum geben für respektvolle Dialoge, Raum geben für Zeit und Reife, Raum geben für Zuhören, für Stille und Reflektion während eines Dialogs, u.v.m.

Schon lange hadere ich mit unserer Form von Intelligenz, die mehr schadet als sie nutzt. Sie führt Kriege, auch in Form von Kriegspartnerschaften und nimmt eiskalt und empathielos in Kauf, dass dabei kaltblütig, Kinder, Tiere und Erwachsene getötet werden ... Sie schaut weg, sie sanktioniert Minderheiten, sie zerstört eine Umwelt, sie beutet aus, kurz: sie ist unersättlich, gierig und führt uns weg von unserer Menschlichkeit.

Einen angenehmen Wochenbeginn.

LG
Mira

Anonym hat gesagt…

Interessante Beiträge

Kleine Korrektur: Es gibt im Westen auch eine Kommunistische Diktatur. Die der ehemaligen DDR.

Mich würden die Unterschiede allerdings auch interessieren.

Interessant der Gedanke, was 'Intelligenzija' alles anrichten kann. War mir noch nie so bewusst gewesen.

Cornelia hat gesagt…

Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen junge Menschen auf die Straße. Ihnen wurde bewusst, was ihre Eltern und Großeltern passiv und oder aktiv für Verbrechen mit dieser Gefühlsarmut begangen haben. Und ja, wenn man bedenkt, dass auch im Nationalsozialismus alles große Köpfe das Sagen hatten. Der Chemiker entwickelte das Gas zum Töten. Der Arzt sollte selektieren, wer arbeitsfähig war und wer gleich ermordet werden sollte, und der Jurist legitimierte das Abreden der Existenzechte. Juden durften keine Menschen mehr sein, und wurden mit Parasiten verglichen. Der Jurist legitimierte dadurch das Rauben und Töten.

Die 68er Revolte war ein Stoß dagegen, damit das nicht wieder passiert. Es war, als wären die Jungen aus einem paralysierten Schlaf erwacht. Nichts konnte mehr gut gemacht werden, aber man tat so viel, dass sich Geschichte nicht wiederholen dürfe. Es waren die Jungen, die sich schuldig gefühlt haben.

Ich spüre auch massiv diese soziale und politische Kälte in unseren Reihen. Ich frage mich, ob sich das alles wiederholen wird?

Danke für die vielen Denkanstöße. Unsere Gesellschaft benötigt nicht nur obige Autoren, sondern auch Menschen wie Sie.

Grüße von Cornelia

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

@ Anonym
Danke, danke für das Erinnern. Die kommunistische Diktatur in unserem Land hatte ich völlig ausgeblendet, unbewusst. Keine Absicht. Entschuldigung!🧡

@ Cornelia,
Danke, danke, danke für Ihr positives Feedback. 🧡 Ich habe mich an meine Gedanken gewöhnt, die aber leider häufig überhört werden.

Aber, Zitat: "Unsere Gesellschaft benötigt nicht nur obige Autoren, sondern auch Menschen wie Sie."

Liebe Cornelia, auch Ihr Beitrag ist wichtig. Jeder Mensch ist wichtig, der sich für eine wärmere und friedlichere Welt einsetzt. Auf Missstände aufmerksam machen gehört dazu. Auch Sie werden gebraucht!!!!

Herzlichen Dank für Ihren Beitrag. Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen. Danke für das Erinnern der 1968-er mit der Verknüpfung zum Nationalsozialismus.

Wir müssten komplett das Schulsystem reformieren, und Kindern neben der intellektuellen Bildung auch eine Herzensbildung zukommen lassen. Aber dazu bedarf es auch Pädagogen, die selbst diese Bildung mitbringen. Kinder sind die Zukunft. Kinder sind die Politiker von morgen ... Sie sind unser Kapital, das man nicht verschwenden darf!!!!

Ich war dabei ein Exposé dazu zu schreiben, ich bin dran. Begonnen, aber noch nicht fertig. Auch mein Schreibprojekt "Kinder stellen Kriegsfragen" ist nicht abgeschlossen.

Abends ist die Zeit zu knapp.

Beste Grüße
Mira

Cornelia hat gesagt…

Ja, liebe Mira,
ich bin nur nicht die große Schreiberin. Ich tue aber im Alltag was ich kann. Hier lese ich häufig passiv mit.

Freundliche Grüße
Cornelia

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Cornelia,
ich bekomme es von vielen geschrieben, dass sie sich nicht so gerne schriftlich ausdrücken würden, dafür umso mehr im verbalen Austausch unter Freunden. Das Schriftliche ist nicht für jeden gleich wichtig. Ich selbst schreibe lieber als reden. Wenn ich rede, dann verberge ich so vieles von mir. Schriftlich öffne ich mich leichter. Reden ist für mich wie Luftblasen in die Wolken schießen. Zu schnell verschossenes 'Luftblasenpulver'. Gedanken lösen sich auf in "Schall und Rauch".
Und so ist jeder Mensch eben anders gepolt. Ich bewundere dennoch die Redner!!!


Nachtrag zu Florescu:
Was ist es, das die Welt im Inneren zusammenhält? Florescu sucht und forscht im Innen und im Außen ... Dieser Gedanke kam mir oben noch zu kurz.

Schönen Abend euch allen
Mira

Karin Walther hat gesagt…

Liebe Mira,
nicht jedem gelingt es, Gedanken schriftlich auszudrücken.
Sie sind ein seeeehr kritischer Mensch, aber nicht auf einer abwertenden Art. Sie setzen sich ein für Kinder, Tiere und für benachteiligte erwachsene Menschen. Manche Bilder, die Sie gebrauchen, stimmen dermaßen betroffen, dass man aber, wenn man darüber erstmal nachgedacht hat, viel Wahrheit darin finden kann. Ich erlebe Sie zudem
als sehr feinfühlig und sehr reflektiert. Bei Ihnen kommen Dinge an, die viele andere erst spüren, wenn sie selbst betroffen sind.
Kinder z. B. seien unser Potenzial aber genau hier wird häufig gespart, vor allem im Bildungssektor.
Deshalb schließe ich mich Manuela an. WIR BENÖTIGEN MENSCHEN WIE SIE, der bestrebt ist nach differenzierter Wahrheit, der ein internationales Gerechtigkeitsempfinden besitzt, der vor allem feinfühlig ist und Dinge auch durch Fassaden aufbrechend auf den Punkt bringen kann. Sie hören und sehen Dinge, wo andere ( unbewusst) wegschauen und / oder weghören.

Sie schreiben anders, Sie denken anders, Sie fühlen anders, Sie nehmen anders wahr. Und das hebt Sie von der Masse ab. Sie sind keine Kopie bzw. keine Nachplapperin.

Irgendwo auf Ihrem Blog habe ich gelesen, dass Dickens Sie in Ihrer Kindheit geprägt hätte. Nicht Ihre Eltern, nicht Ihre Lehrer, sondern Charles Dickens habe Sie geprägt und in Ihrer Seele Spuren hinterlassen. Wunderbar!!!

Ich freue mich, von Ihnen weitere Artikel zu lesen. Auch ich bin hauptsächlich passive Leserin. Heute wollte ich eine Ausnahme machen. Mir war danach, nachdem Sie Manuelas Kompliment selbst abgeschwächt haben.

Freundliche Grüße
Karin Walther

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Ihr Lieben,
Danke für das Kompliment. Ich möchte allerdings daran erinnern, dass dies hier nur ein Blog ist, auf dem ernste Literatur und Ähnliches besprochen werden. Es sind nur kurze Ausschnitte von mir. Es gibt aber noch ein Leben außerhalb des Blogs, wo ich ein ganz normaler Mensch bin wie jeder andere auch mit vielen Schwächen und Stärken.

Außerdem kann ich auch lachen,viel Quatsch machen, dabei sogar richtig albern sein und häufig auch dummes Zeug labern. Viel Humor, den leider nicht jeder versteht. Ansonsten alles normal. Bitte, bitte mich nicht überbewerten.

Manchmal denke ich, es wäre gut, Urlaub einzureichen, und Politik und Gesellschaft mit den wirklich ernsten Themen mal den Rücken zu kehren und wieder Comics lesen. Nur Comics lesen und abschalten von den tristen politischen Themen. Wäre ich im wahren Leben jederzeit so überkritisch wie auf dem Blog, dann könnte ich die Welt nicht überstehen. Es gibt also noch viel Gutes, bei uns allen. Halten wir weiter daran fest, und lasst uns das von Politiker & Co nicht nehmen.

Eure Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

@ Karin Walther
Ein Postscriptum hinterher geschoben, ging vorhin einfach unter.

Dass Sie Dickens erwähnt haben, darüber habe ich mich sehr gefreut 🥰.
Dickens als sozialkritischer Gesellschaftler hat in mir nicht nur Spuren hinterlassen, sondern in meiner Seele richtige Wurzeln geschlagen.

Mir hat es in der Kindheit tatsächlich an Vorbildern gefehlt, Lebensweisen anders zu betrachten und selbst zu gestalten als die Norm es tut. Und in der Norm läuft vieles richtig, vieles aber auch nicht richtig. Das zu hinterfragen und zu differenzieren mihilfe der Literatur hat mir geholfen, mein eigenes Weltbild zu formen.

Aber sonst alles normal, aber auf meinen Dickens, meinen literarischen Vater, bin ich sehr stolz, ohne überheblich sein zu wollen.

Danke

So, und nun wieder zurück zur Ursprungsthematik.

Mit Florescu bin ich nicht weiter gekommen, habe aber am Wochenende viel Hoffnung. Und übernä. Woche habe ich Urlaub, spätestens dann werde ich ihn durch bekommen.

Außerdem würde mich noch weiter interessieren, wie weit ihr seid mit dem Video. Konnte es eure Lust wecken? Wenn ja, welche Lektüre spricht euch mehr an?

Jasmine, was ist aus Dir geworden?

Nochmalige Grüße in die Runde
Mira

Anonym hat gesagt…

" Es sind nur kurze Ausschnitte von mir. Es gibt aber noch ein Leben außerhalb des Blogs, wo ich ein ganz normaler Mensch bin wie jeder andere auch mit vielen Schwächen und Stärken.

Außerdem kann ich auch lachen,viel Quatsch machen, dabei sogar richtig albern sein und häufig auch dummes Zeug labern. Viel Humor, den leider nicht jeder versteht. Ansonsten alles normal. Bitte, bitte mich nicht überbewerten."

Und das ist gut so. Nur so bleibt dein Blick offen für das, was um uns herum passiert. Du kennst sicherlich "Die Aufzeichnungen von Malte Laurids Briggs" von Rilke. "Habe ich es schon gesagt? Ich lerne sehen - ja, ich fange an. Es geht noch schlecht. Aber ich will meine Zeit ausnutzen.
Daß es mir zum Beispiel niemals zum Bewußtsein gekommen ist, wieviel Gesichter es giebt. Es giebt eine Menge Menschen, aber noch viel mehr Gesichter, denn jeder hat mehrere" Müssen wir nicht alle sehen lernen?
Lg
Petra

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Petra,
danke für den Rilke. Ich stecke gerade in einer ziemlichen intellektuellen und politischen Krise, dass ich nicht weiß, ob ich ihn gerade ertragen kann. Alles weise Worte, die aber keine Kriege, keine von uns verursachten Naturkatastrophen, keinen Hunger durch die Profitgier in der Welt u. v. a. m. aufhalten können.

Und ich bezweifle, ob der Durchschnittsmensch bereit ist zu lernen, denn sonst könnte man uralte Klischees, uralte Vorurteile und uralte Stereotypen endlich mal ausrotten, mit denen man andere Menschen verletzt.

Verzeihe mir!

Aber Dir und nicht nur Dir nehme ich den Willen zum Lernen auf jeden Fall ab. Ich denke zu ahnen, dass Du Petra G. bist und Du für mich keinesfalls irgendein Mensch bist.

Bleib wie Du bist und Danke!

Liebe Grüße Dir
Mira

Franziska hat gesagt…

Rilke hatten wir in der Schule. Ein schönes Gedicht.

Darf ich ergänzen? Bei mir kommt das Gedicht nämlich in den Themen, die Mira beschäftigen, folgendermaßen an: Bis wir alle sehen gelernt haben, wird es diese Welt nicht mehr geben, solange wir den Menschen "mit den Augen und nicht mit dem Herzen betrachten". (Saint Exypery)

Grüße von Franziska

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

"Bis wir alle sehen gelernt haben, wird es diese Welt nicht mehr geben, solange wir den Menschen "mit den Augen und nicht mit dem Herzen betrachten". (Saint Exypery)

Danke, Franziska, jetzt passt das gut. Besser hätte ich es nicht sagen können. EMPATHISCHES Sehen würde den Weg sogar um einiges noch abkürzen.

Grüße
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Putin führt mit uns eine Form von Krieg, ohne dass sich die Nato einschalten muss. Ein strategischer Zug zwar, aber gewinnen tut niemand in diesem Krieg. Auch Putin nicht. Irgenwann muss auch er mal sterben, nicht nur seine Opfer.
Er wurde von unseren Politikern ziemlich unterschätzt. Er reibt sich die Hände und lacht sich kaputt über unsere Naivität ...

Energiewende? Schalten wir hier in Deutschland alles ab, während unsere Nachbarländer ordentlich neue Kernkraftwerke bauen, um Strom ins Ausland zu verkaufen. Wir bauen ab, woanders wird aufgestockt. Wenn es dort zu einem Atomunfall kommen sollte, nützt unser teuer erkaufter grüner Strom auch keinem mehr. Schließlich kann man die Länder nicht luftdicht voneinander abgrenzen und der verseuchten Luft befehlen, nur im eigenen Land zu bleiben.

Anonym hat gesagt…

Liebe Mirella,

ja , ich bin Petra G. Ich schreibe es demnächst so, dann ist es nicht mehr anonym für dich.


LG
Petra G.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Alles klar, Petra. Freue mich. Du bist immer willkommen.

@ all
Mich beschäftigt gerade die Frage, wie ein Politiker sterben kann, bei so viel Chaos, das er zusammen mit seinen Feinden auf der anderen Seite der Welt verursacht hat? Jeder Streit lebt von seinem Partner und ich meine damit nicht nur Herrn Putin.

Mich selbst plagen schon kleinste Fehler und versuche sie schnellstmöglich wieder gut zu machen. Und wir haben keine Morde begangen, haben anderen nichts weggenommen ... und dennoch können häufig kleinste Vergehen in einem rumoren, solange, bis diese ins Bessere umgewandelt wurden. Wie kann Putin u. a. als ein alter Herr nur sterben mit so vielen Verbrechen und veranlasste Tötungen in seiner Seele?

Hat Weisheit etwas mit der Anhäufung der Lebensjahre zu tun? Nein, hat es nicht, denn sonst könnten alle alten Politiker auch in unserem Land mit ihrer Weisheit die Welt besser machen. Wie nur? Sie nutzen ja nicht mal ihre Intelligenz, den Planeten mit anderen teilbar zu machen, ihn für alle zu einem bewohnbaren Ort zu machen.

Dabei hätten sie mit ihrer Bildung, mit ihrem Bücherwissen und mit den Geldern so viele Möglichkeiten. Welch eine Ressourcenverschwendung.

Es gibt Menschen, die froh gewesen wären, wenn sie z. B. die Möglichkeit eines Studiums gehabt hätten, um ihre Bildung aufzustocken. Die Mittel haben bei ihnen dazu nicht gereicht.

Nachdenkliche Grüße ins Wochenende
Mira

Joana hat gesagt…

Liebe Mira, ich möchte mal zitieren:
"Danke für das Kompliment. Ich möchte allerdings daran erinnern, dass dies hier nur ein Blog ist, auf dem ernste Literatur und Ähnliches besprochen werden. Es sind nur kurze Ausschnitte von mir. Es gibt aber noch ein Leben außerhalb des Blogs, wo ich ein ganz normaler Mensch bin wie jeder andere auch mit vielen Schwächen und Stärken."

Liebe Mira,
mir fällt auf, dass Du Komplimente sehr schwer annehmen kannst. Mir ist schon klar, dass Du neben dem Blog noch ein anderes Leben hast. Davon geht man aus. Und dass Du ein Mensch mit Schwächen ... bist auch. Du hast mit keinem Wort erwähnt, dass Du perfekt bist. Ich nehme Dich eher wahr, dass Du an Deinen Schwächen arbeitest. Du hattest mal geschrieben: "Nicht das Böse ist böse, sondern böse ist, wenn man nichts dagegen tut." Man merkt Dir die Themen an, die Dir am Herzen liegen. Du prangerst den einseitigen Journalismus an, der dadurch nationale und internationale Randgruppen schafft. Um nur ein Beispiel zu nennen.

"Außerdem kann ich auch lachen,viel Quatsch machen, dabei sogar richtig albern sein und häufig auch dummes Zeug labern. Viel Humor, den leider nicht jeder versteht. Ansonsten alles normal. Bitte, bitte mich nicht überbewerten."

Ach was, Mira. Ganz ehrlich, warum schreibst Du das? Das hier ist ein Blog, da passt Albernsein und Quatschmacherrei ... nicht rein. Möchtest Du Deine Artikel besser so schreiben und nebenbei noch erwähnen, dass Du gerade Tchibo-Kaffee trinkst? Oder doch keinen Tchibo, sondern lieber einen Espresso anderer Marke?, oder gerade auf dem Klo sitzt? nur um zu zeigen, dass Du wie jeder andere Mensch auch Grundbedürfnisse hast? Warum tust Du das?

Ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an. Wir brauchen Menschen wie Dich, die mit ihrem differenzierten und sensiblen Blick Missstände aufdeckt und sie klar benennt. Du bringst den Gegenpart zu der Einseitigkeit dort draußen in der Welt, außerhalb Deines Blogs und schaffst dadurch Ausgleich.

Es dürfen sich ruhig manche Journalisten mal fragen, ob 'sie' nicht etwas gegen ihren einfachen und einseitigen Blick tun könnten, die unseren Frieden im Land und anderswo dadurch nur gefährden und schaden.

Ich glaube Mira, mit Deinen Beobachtungen trittst Du einigen auf die Füße. Bitte, zweifle nicht so sehr an Dir. Es sind schon wieder die Verkehrten, die sich in einer unpassenden Art hinterfragen.

Übrigens: Menschen, die mit mehreren Kulturen und Sprachen aufwachsen, die lernen schon von klein auf, die Welt mit mehreren inneren und äußeren Augen zu sehen.

Deine Joana

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Huhu, Joana,
"mir fällt auf, dass Du Komplimente sehr schwer annehmen kannst."

Natürlich kann ich. Ich möchte nur meinen Autoren hier nicht die Bühne stehlen. 🙂 😘

"Möchtest Du Deine Artikel besser so schreiben und nebenbei noch erwähnen, dass Du gerade Tchibo-Kaffee trinkst? Oder doch keinen Tchibo, sondern lieber einen Espresso anderer Marke?, oder gerade auf dem Klo sitzt? nur um zu zeigen, dass Du wie jeder andere Mensch auch Grundbedürfnisse hast? Warum tust Du das?"

Da hast Du recht. Aber das kann ich Dir nicht richtig an Fakten erklären. Ich hatte irgendwie das Gefühl, das schreiben zu müssen. Ich musste einfach. 🤔

"Ich glaube Mira, mit Deinen Beobachtungen trittst Du einigen auf die Füße."

Es sind meistens die Falschen, die sich auf die Füße getreten fühlen. Und das möchte ich nicht. Die, die es betrifft, fühlen sich meist gar nicht angesprochen. Sie plappern und plappern und plappern und merken gar nicht, was sie plappern und wissen nicht, was sie mit ihren Worten alles anrichten. Meist auch vorgegarte Bilder über die Medien.

"Du bringst den Gegenpart zu der Einseitigkeit dort draußen in der Welt, außerhalb Deines Blogs und schaffst dadurch Ausgleich."

Mir ist mein Blog deshalb so wichtig, weil ich sonst kaum sage, was ich denke. Die Gründe sind schon bekannt, teilweise durch die Coronadramatik, die mit Lauterbach & Co noch längst nicht abgeschlossen ist.

Aber Du hast recht. Es muss darauf aufmerksam genacht werden.

"Du hast mit keinem Wort erwähnt, dass Du perfekt bist. Ich nehme Dich eher wahr, dass Du an Deinen Schwächen arbeitest."

Das tue ich tatsächlich. Individuelle Prozesse sind für Außenstehende nicht sichtbar. Würde mancher sich nicht ständig durch eine regelmäßige Introspektion selbst hinterfragen und dadurch an sich arbeiten, könnten diese Missstände erst gar nicht ins Bewusstsein dringen. Diese Halbwahrgeiten
würden stattdessen wie ein Selbstverständnis weiterverbreitet werden, wie die Mehrheit das eben macht.

"Übrigens: Menschen, die mit mehreren Kulturen und Sprachen aufwachsen, die lernen schon von klein auf, die Welt mit mehreren inneren und äußeren Augen zu sehen."

Absolut, neben den inneren und den biologischen Augen kommen noch die künstlichen Augen einer Brille hinzu, mit der manches Kind gefühlt geboren wurde. 😝


Joana, etwas weniger Moral täte auch mir gut.

Dankeschön Dir. Fühle mich sehr verstanden! 😘

So, heute lese ich endlich weiter im Buch. Nach zwei Wochen mal wieder. Ich habe mir auch einen Stammbaum angefertigt, der noch fleißig bestückt werden muss, da noch einige Namen fehlen. Aber er hilft mir schon jetzt, mich nach der Lesepause scheller wieder zu orientieren.

Schönen Sonntag euch allen
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Eigentlich müsste ich gleichzeitig mit meinem Schreibprojekt "Kinder und Kriegsfragen " weitermachen, denn diese Ungerechtigkeit dringt bis unter die Haut. Florescu löst mit seinem Buch über die Kriegsthematik gerade etwas in mir aus, ein Beispiel, das jeder lesen soll, deshalb poste ich meinen Kommentar auch hier, damit ihn noch mehr Leute zu lesen bekommen.

Marie-Strack Zimmermann bringt in ihrer Argumentation immer wieder das grauenvolle Bild der flüchtenden Ukrainer hervor. Auch bei einem syrischen Jungen. Mit unterschiedlichen Blickwinkeln.

Ein syrischer Jugendlicher fragte mich kürzlich bei seinem Erlebnisbericht: "In Deutschland würde alles nach Mode getan. Es ist jetzt modern zu spenden. Aber nur für die Ukrainer. Warum? Sogar Nachbarnleute geben Wohnungen, Essen, Trinken, Möbel für sie. Für uns hat das keiner getan." Er zitiert das Youtube Video mit Strack-Zimmermann, das er sich zusammen mit seinem Vater angeschaut hat, das er auch mir gezeigt hat.

"Wenn ich Bilder aus der Ukraine sehe, bringt es mich um den Schlaf". (Marie Strack-Zimmermann). Der Junge: "Warum bringt es sie nicht um den Schlaf bei anderen Kriegsländern?In der Ukraine sind nicht alle Städte betroffen. In Syrien ist überall Krieg. Da verlieren Familien erst recht alles, weil dort noch mehr Menschen sterben. Elf Jahre la g. etc. Kinder schlafen zwischen Trümmern. Suchen Essen auf der Straße und können dabei umgebracht werden. Überall liegen Mienen herum ... Viele Kinder haben keine Eltern mehr. Und auch viele Eltern keine Kinder. In Deutschland haben wir lange in Unterkünften gelebt. Eng. Es war schlimm".

Meine Frage an das Kind: Hast Du mal gefragt, woran das liegen könnte?

Ja, meine Lehrerin. Sie schüttelte nur die Schultern und sagte, das ist halt so. Deutschland kann nicht jedem helfen. Sie hat noch was gesagt mit Schuldausgleichen. Und dass mir auch geholfen wurde und ich dankbar sein muss.

Pause

Jugendlicher: Besteht zwischen anderen Kriegsländern und Deutschland denn keine Schuld?

...

Wenn man solchen Kindern zuhört, kann man dann einfach so tun, als hätte dieses Kind nie gesprochen? Und kann man danach als Gesprächsteilnehmerin weiter so denken und leben wie bisher?

Ich bin dem nach gegangen, ohne den Jungen darin eingeweiht zu haben , ich wollte ihn nicht noch trauriger machen, und habe einige Privathaushalte angesprochen, ob wir nicht für syrische ... Familien Spenden sammeln möchten? Bis auf zwei von zwölf Menschen zeigte sich der Rest ziemlich reserviert. Und tatsächlich kam auch hier der Standartsatz:

"Wir können nicht die ganze Welt retten."
Hier hat wieder mal das äußere Auge, die Ratio gesprochen.

Wenn man sich Werbeplakate anschaut, dann sind es immer die Kirchen, die um Spenden für Drittländer bitten. Bei den Ukrainern macht es die Bundesregierung. Ich sehe nirgends ein Kirchenblatt. Die Kirche wird sich auch ihren Teil dazu denken.

Dieses Beispiel muss ich noch besser, quasi in Schönschrift mit Verlinkung zum Video, ausarbeiten. Für meine andere Seite wird dies noch vorbereitet.

Hier war es mir nur wichtig, dieses Beispiel zu Denken zu geben. Wir leben häufig daran vorbei. Fällt uns nicht auf, weil, wie der Junge sagt, es Mode ist in einem Fall zu spenden, im anderen Fall lieber wegschauen, obwohl Kriegsleid überall dasselbe Gesicht besitzt. Unterschiedliche Faktenlage ändert nichts an dem homogenen Leid dieser Kriegskinder.

Als ein kosmopolitisch denkender Mensch sind für mich überall auf der Welt Menschen Menschen und sie alle sind mit mir/ uns verwandt.

Grüße
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Ein obdachloser Waisenjunge wird von einer gutgläubigen Frau namens Ecaterina gesucht. Ihr Sohn Darie fragt sie: "Wieso suchen wir ihn überhaupt? Vielleicht will er gar nicht gefunden werden."
"Doch, das will er, er weiß es nur nicht."
"Aber er ist gar nicht dein Sohn."
"Wer keine Eltern hat, ist das Kind aller". (116, 2022)

Nun ja, dass Ectarine gläubig ist, und dadurch das Herz am rechten Fleck hat? Nein, ganz sicher nicht, sie braucht nur ihren Gott, um ihr gutes Herz zu spüren. Es gibt viele Gläubige die nur in der Kirche Gläubige sind und nach dem Kirchgang bringen sie es fertig, über Leichen zu gehen.

Ectarine, auch kosmoplitischer Mensch, die schon ein fremdes Mädchen bei sich aufgenommen hat. Viele gläubige Menschen sind mir unsympathisch, aber diese hier scheint meine Lieblingsfigur zu werden. Sie ist so taff, schafft es sogar, sich in ihrer ganz einfachen Art gegen eine raue Männerwelt durchzusetzen.

Was sagt mir das? Man braucht kein Abitur und keine Reichtümer um ein guter Mensch zu werden. Irgendwie weiss man das ja, aber wenn ich mir Deutschland anschaue, dann glauben wir immer, die Gebildesten seien die Kompetenteren.

Das hatte ich einst auch mal gedacht, als ich mich zu meiner Zeit an die Uni mit voller Stolz eingeschrieben hatte.

Danke, danke, danke Catalin Florescu.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

1893 Bukarest, Bürgerkrieg:

"Nach jeder Plünderung, jeder Pandemie, jeder Zerstörung erwachte früher oder später Bukarest wieder und richtete sich auf, wie ein Mensch nach langer Krankheit. Die Stadt weigerte sich zugrunde zu gehen.(113)

Das ist das, was ich meine. Krisenländer kämpfen für ihr Glück. Deshalb gehen sie nicht unter. Das ist das Gute an ihnen. Sie verschwinden nicht von der Landkarte. 🙏👍

Sie haben Respekt verdient, zusammen mit allen anderen Ländern, die bei uns einen schlechten Ruf haben.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Kurzes Update:

Ein wundervolles Buch.

Kommunistische Diktatur? Westliche Diktatur? Es gibt noch jede Menge andere Diktaturen ... Was für ein interessanter historischer Roman. Geeignete Staatsform? Gibt es die überhaupt? Ja, die gibt es. Das sagt natürlich Florescu nicht, das sage ich mit dem Lesen dieses Buches. Es gibt aus meiner Sicht zu wenige geeigneten Politker, die die jeweiligen Staatsformen so ausfüllen, wie es der Name einer Staatsform auch verdient. Nicht der Sozialismus, nicht der Kommunismus, nicht die Monarchie, etc. ist gescheitert, sondern die Menschen, die für dieses Amt augewählt wurden und mit jedem Sturz glauben wir die Erlösung in eine andere Staatsform gefunden zu haben.

Durch die vielen gescheiterten Regierungsmächten Rumäniens träumen die Menschen von einer Demokratie, von Selbstbestimmung und Freiheit, von der wir uns hier in Deutschland immer mehr entfernen.

Ich finde die Verlage sollten noch mehr Balkanliteratur drucken, denn unsere Demokratie ist genauso in Gefahr, verliert auch immer mehr den Wert, für den sie gewählt wurde.

Mittlerweile, nicht nur aus meiner Sicht, ist unsere Demokratie eine Scheindemokratie und befindet sich meinen Beobachtungen zufolge in den Anfängen einer Diktatur.

Wir können jede Menge aus den Balkanländern und ihren Nachbarn lernen, um wach zu werden, um zu begreifen, dass unsere demokratischen Werte in Deutschland immer mehr verloren gehen.

Guten Abend!
Grüße Mira

Jasmine hat gesagt…

Liebe Mira,
Es klingt, als kämst Du gut voran. Ich freue mich für Dich und bin sehr neugierig auf Deine Buchbesprechung.

Es grüßt Dich
Jasmine

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Die Lösung
Wir müssen alle Kinder zu einem glücklichen Menschen heranziehen.
Jedes Kind mit dem fördern, was es an Begabung mit in die Welt bringt. Unser Schulsystem spaltet in fähige und weniger fähige Kinder und schon dies betrachte ich als grob fahrlässig.

Das kränkt eine kleine Menschenseele, weil bei den sog. unfähigen Kindern in Wirklichkeit unfähige Pädagogen am Werk waren, die es nicht fertig brachten, das Potenzial in diese Kinder zu wecken.

Mit dieser Kränkung werden Sie erwachsen ...

Oder andersherum; eine Seele wird auch dadurch verletzt, wenn ihm Potenziale hineingelegt werden, für diese das Kind nicht geschaffen ist. Potenziale, damit es später viel Geld verdienen kann, um noch mehr und noch mehr zu haben ... Geld und Vermögen werden hier per se als die Glücksgüter vermittelt.

Glückliche Kinder bedeutet, jedes Kind muss das werden dürfen, für das es in die Welt gekommen ist.

Ein im Herzen glücklicher Mensch kann nicht anders, ist frei sein von Profitgier auf der einen Seite, frei von Neid und Hass auf der anderen.

Ein glücklicher Mensch findet überall seinen Platz. Und deshalb sollen alle Menschen mit ihren Talenten glücklich aufwachsen, ohne Bewertung, damit alle überall ihren Platz finden können. Niemand bekommt das Bedürfnis, einem anderen den Platz wegnehmen zu müssen.

Bildung für Herz und Verstand. Glückliche Kinder, glückliche Politiker von morgen, die in der Lage sind, sich für das Wohl aller Menschen einzusetzen.

Ich muss unbedingt nach diesem Buch mein Exposé weiter schreiben.

Guten Tag und beste Grüße!
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Nachtrag
Das Rad der Pädagogik muss nicht neu erfunden werden. Das Wissen wird leider nicht umgesetzt, alle Kinder so zu förden, dass es für jedes Kind passt. Statt dessen werden immer wieder neue Theorien entworfen, die, solange sie die Kinder an Schulen weiterhin spalten, nicht für alle hilfreich sind.

Katharina S. hat gesagt…

Wie kann denn ein Kind wissen, was es mal werden will?

Sehr idealistische Vorstellungen

Katharina

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Katharina
"Wie kann denn ein Kind wissen, was es mal werden will?"

Ich verweise auf Goethe und seiner Pflanzenmetamorphose. Goethe, der die menschliche Seele mit einem Samenkorn verglichen hat, hat daraus die Pädagogik abgeleitet. Woher weiß der Samen einer Birke, aus dass diesem ein Baum einer Birke werden soll und keine Eiche? Oder eine Blume, die keine Birke werden kann? Alle Informationen trägt diese Pflanzen in sich. Sie wissen genug, um zu werden, was sie schon im Samen sind. Für unsere Augen nur nicht sichtbar.

Dazu verweise ich auf Rudolf Steiner und seiner ganzheitlichen Bildungsmethode.

Dazu später mehr im Exposé.

Grüße
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Ihr Lieben,
ich möchte nicht über die Schulreformen diskutieren, die längst nötig wären, um auch die Lehrer besser zu entlasten, damit es für sie möglich werden könnte, jedes einzelne Kind zu bilden und zu begleiten.

Mich hat der Roman sehr beschäftigt, was Politiker im ihrer Profitgier alles treiben, um ganze Familien dermaßen arm zu machen, sodass ein Weiterleben nur noch in einer Kloake möglich ist. Eine massive Demütigung für ein Kind, das so etwas erleben muss.

Für diese Zeilen würde man mich ins Gefängnis sperren und zu Tode foltern. Für diese Zeilen würde man mich in den kommunistischen Ländern als Volksfeind bzw. als Klassenfeind bezichtigen.

Von Seite 289-292 nimmt diese Geschichte immer mehr kafkaeske Züge an. Im Roman " Der Prozess" wird Josef K. zu Hause von der Polizei abgeholt und verhaftet, ohne dass Josef K. etwas verbrochen hat. Genauso erging es Viktor, als er 1957 als junger Student schuldlos aus dem Hörsaal berufen und abgeführt worden ist.

Das war der Hintergrund meiner Gedanken.

Lasst es euch gut gehen
Mira

Michaela hat gesagt…

Liebe Mira,
wir haben mit dem Buch auch schon begonnen. Ich lese mit meinem Mann und wir duskutieren rege darüber.
Nur dass Du weißt, dass wir dran sind.

Grüße
Michaela

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Das freut mich, Michaela.

Die Armut der Figuren war nicht mal selbst verschuldet. Sie selbst haben alles gegeben. Es waren die Mächtigen, die ihnen das Wenige, das sie besaßen, weggenommen haben.

Solche Leute dürfen nicht regieren!!!!

Sie werden aber gewählt, kaum jemand schafft es, hinter das strahlende Gesicht zu schauen, mit denen sie ihre Wahlversprechen zelebrieren ... und nach der Wahl lassen sie schelmisch ihre Hüllen fallen und zeigen ihren Wählern gekonnt den Stinkefinger 🖕🖕🖕.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Den Stammbaum habe ich fertig und bin bei sechs Generationen angelangt, wobei die mütterliche Seite der Stoica leer geblieben ist.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Tippfehler

Ihr Lieben,
es ist so schwer, auf dem Handy die vielen Kommentare zu schreiben, tippen auf dem kleinen Display. Viel zu schnell meine Tipperei, und nach dem nochmaligen Lesen vor der Freischaltung werde ich richtig betriebsblind. Mein Kopf ist so voll von Gedanken, dass sie mich von meinen Tippfehlern regelrecht ablenken und fallen mir erst nach der Freischaltung auf. Ich lösche häufig, um zu korrigieren, mache ich aber nicht immer. Ich lerne gerade, meine Fehler auszuhalten, weg vom Perfektionismus.

Daher bitte ich um Vergebung meiner Schreibfehler. Meine Finger huschen geradezu auf der Tastatur, wofür ich von anderen für das schnelle Tippen widerum bewundert werde.

Schlaft alle gut
Eure Mira, die Bücher nicht nur zum Vrrgnügen liest, sondern um mit deren Hilfe die Welt ein bisschen besser zu machen.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

@ Michaela
Habt ihr mit dem Feuerturm begonnen? Ich dachte eher ihr wolltet mit dem anderen Buch, dem Mann mit dem Glück beginnen? Ich wäre sehr neugierig auf eure Meinung.

Mira

Michaela hat gesagt…

Guten Morgen, Mira,
Wir haben uns beide Bücher bestellt. Deinen Kommentaren zufolge wollte Joachim unbedingt auch den Feuerturm lesen. Wir haben aber wie geplant erst mit dem Mann und dem Glück begonnen, um auf den Geschmack zu kommen.

Der Schreibstil passt zu Deiner Beschreibung.

GlG
Michaela

Franziska hat gesagt…

Liebe Mira,
guten Morgen,
mich stören Deine Schreibfehler nicht. Man weiß mittlerweile, dass Du eine Menge auf dem Kasten hast, und man spürt förmlich, wie Deine Gedanken nur so über die Taststur flitzen.

Sehr interessante Beiträge und auch ich freue mich auf die spätere Besprechung.

Franziska

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

"und man spürt förmlich, wie Deine Gedanken nur so über die Taststur flitzen."

@ Franziska
Wie soll ich die Taststur verstehen?
Etwa eine neue Wortkreation? 🤣🤣🤣

Was ist mit Dir? Warum benutzt Du nicht den Begriff Tastatur? Den kennt doch jeder. Aber Taststur? Wer ist stur? Die Taste? Es fehlt das 'e'.Kläre mich bitte auf. Ich lerne gerne dazu.😄

Beste Grüße
Mira

Franziska hat gesagt…

😆😆😆

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

@ Michaela
"Wir haben uns beide Bücher bestellt. Deinen Kommentaren zufolge wollte Joachim unbedingt auch den Feuerturm lesen."

Ja, super 😃. Viel Spaß euch und berichte bitte, wenn Du magst.

Mira

Michaela hat gesagt…

Liebe Mira,
"Der Mann, der das Glück bringt", hat sehr viel Tiefgang. Der Roman wird Dir gefallen. Mir ist er mit dem vielen Elend in den Erzählungen doch etwas zu heftig. Wir sind noch nicht ganz durch. Jede Menge Geschichten, die in die Geschichte führen. Also auch ein historischer Roman. Aber warum alles so traurig 😢? Mir fehlt der Lichtblick, Mira. Hoffnung. Wo ist sie, diese Hoffnung?

Bist Du schon durch mit dem Feuerturm?

Grüße
Michaela

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Zitat: "Also auch ein historischer Roman. Aber warum alles so traurig 😢? Mir fehlt der Lichtblick, Mira. Hoffnung. Wo ist sie, diese Hoffnung?!"

Huhu, Michaela,
ich habe das Buch noch nicht gelesen, würde Dir gerne auf Deine Frage antworten. Ich kann nur aus dem Feuerturm sagen: Die Bücher sind für mich Lichtblicke, weil sie das Bewusstsein schärfen können, kommt allerdings auf den Leser an, wie flexible sein Geist ist. Und die Geschichten mit den vielen Problemen, dass dieses Land nicht untergegangen ist von dermaßen viel Unterdrückung, Gewalt und Fremdbestimmung. Das sind für mich die wahren Sieger, Menschen die nicht aufgegeben haben. Im Feuerturm geht es um eine Krise, die mehr als hundert Jahre anhält. Das muss man sich mal vorstellen, welche Pein dieses Land hat ertragen müssen. 100 Jahre Krise ... Kaum vorstellbar. Und dann kann man nicht sagen, dass das Volk zu dumm war, einen geeigneten Politiker zu wählen? Nein, die Menschen sind nicht zu dumm, es fehlt einfach an geeignete und fähige Politiker. Ich habe einfach nur tiefes Mitgefühl für Menschen, die aus so einer herrschaftlichen und despotischen Regierung kommen.

Und uns Lehrmeister kann das genauso passieren. Ich weiß schon lange nicht mehr, wen ich wählen soll und ich mache mir wirklich große Sorgen um unser Land. Was ich die letzten Jahre hier politisch erlebt habe, habe ich noch nie in meinem Leben erlebt. Kannte ich nur aus Büchern. Die Vorgängerregierung empathielos und kalt und aus meiner Sicht unmenschlich wie die neue Regierung, wie sie mit Minderheiten umgehen. Ich habe wirklich die Sorge, es könnte wie in den Balkanländern werden. Unterdrückung, Kontrolle, Manipulationen, Zensur der Presse, Propaganda, Sanktionen für alle, die anders sind, und die das System hinterfragen und sich dagegen stellen.

Gerne würde ich den Glücksmann auch bald lesen, aber ich muss ihn leider vertagen, da ich zwei andere Bücher vorher rezensieren möchte.

Und danach ist mein anderer Freund Andrej Kurkow wieder dran. Es ziehen demnächst zwei Kurkows bei mir ein; der neueste Kurkow und sein Junior. Mit dem Junior meine ich das neue Kinderbuch, "Warum der Igel reich beschenkt wurde". Ich freue mich rieeeeesig. Das Kinderbuch ist für mich nicht nur ein Kinderbuch. Es hat sicher wieder politische Anteile, die richtig intelligent und herzlich sind.

Kurkow und Florescu sind für mich wie Brüder. Ich kann sie bald nicht mehr auseinander halten. Ob sie sich kennen? Wenn nicht, sie müssen sich unbedingt kennen lernen. UNBEDINGT. Und am besten mich auch noch einladen 😀. Ich bin die Seelenschwester 🧡.

Aber den Feuerturm werde ich am Wochenende auslesen. Und ihn nä. Wo. rezensieren.
Ich freue mich schon jetzt auf die Folgebände.

So, genug geschrieben.

Habt alle ein wunderschönes Wochenende

Eure Mira, der es gerade gut geht, weil sie nun bis zum 10.08. Urlaub hat.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

P. S.
Bitte, bitte hier keine Urlaubsgrüße senden.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Das nächste Buch, das ich morgen auf meinem Blog vorstellen und als nä. lesen werde, ist ein spirituelles Buch.

Neale Donald Walsch
"Ein unerwartetetes Gespräch mit Gott".

Habe die Trilogie gehört, Gespräche mit Gott.

Anonym hat gesagt…

So viel ich weiß, zählt Rumänien, Russland und die Ukraine nicht zu den Balkanländern.

"Und uns Lehrmeister kann das genauso passieren."

Was ist damit gemeint?

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

"So viel ich weiß, zählt Rumänien, Russland und die Ukraine nicht zu den Balkanländern."

Das ist wohl wahr, ich hätte vielleicht schreiben sollen, wie wenig wir von den kommunistischen Ländern wissen, wobei Rumänien, ich glaube, teilweise doch dazu gehört. Es gibt verschiedene Landkarten zu den Balkanländern.

Wie dem auch sei; trotzdem wissen wir literarisch zu wenig von den Balkanländern.

"Und uns Lehrmeistern kann das genauso passieren."
"Was ist damit gemeint?"

Wir glauben hier immer besser zu wissen, wie es richtig geht. Werten Krisenländer als unfähig und rückständig ab. Das haben diese Menschen nicht verdient. Ich glaube schon genug darüber geschrieben zu haben.

LG
Mira

Anonym hat gesagt…

Liebe Mira,
was für ein interessanter Mensch Sie sein müssen.

Wissen Ihre Mitmenschen Ihres näheren Umfeldes Sie eigentlich zu schätzen?

Es grüßt Sie
Seibel

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Liebe Seibel,


"was für ein interessanter Mensch Sie sein müssen".
Dankeschön, dabei geht es mir gar nicht darum. Ein einfaches Leben hat auch seine Vorzüge. 🙈🙉🙊

"Wissen Ihre Mitmenschen Ihres näheren Umfeldes Sie eigentlich zu schätzen?"
Sagen wir es mal so: Die Lauten und die Schnellen; ganz und gar nicht.

Die Leisen dagegen; ja, auf jeden Fall.
Beste Grüße
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Ihr Lieben,
ich bin fast durch mit dem Feuerturm.
Ich kann mich nur wiederholen. Ein verdammt wichtiges Buch, von dem wir viel lernen können, die eigene Politik besser zu begreifen.

Ich möchte in Zukunft mehr Bücher von den Balkanländern und den slawischen Ländern lesen. (Ich mag den Begriff kommunistische Länder einfach nicht mehr gebrauchen; wenn nötig nur noch im Einzelfall),

Hatte ich zuvor zu wenig mit dieser Thematik. Meine Regale sollen jetzt diese Lücke mit ausfüllen.

Ich liebe russische Literatur, und lasse mir die Liebe nicht verteufeln. Jetzt endlich lerne ich auch ukrainische und rumänische Literatur kennen.

Tagesgrüße
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

OT: Italien Neuwahlen
Berlusconi hat sich als Greis wieder zur Wahl gestellt 😭😭😭. Draghi wollte keiner mehr haben, weil er gegen den Mindestlohn war.

Wenn B., das Medienmonster, wieder gewählt wird, dann beweist es mir, dass Politiker alle möglichen legalen und illegalen Narrenfreiheiten genießen dürfen. Man verzeiht ihnen alle (kriminalistische) Vergehen. Sie dürfen Frauen sexuell missbrauchen, sie dürfen Gesetze zu den eigenen Gunsten verabschieden, sie dürfen in jeder Façon skandalisieren, ohne sich an dem schlechten Ruf zu reiben. Ohne Schamempfindung wird weiter gemacht wie bisher.

Ich dagegen geniere mich für seine Politik. 😪 Warum schämt er sich nicht? Ja, das zeugt an humoristischer Kunst, über die eigene Dummheit zu lachen, weil der Dumme nicht in der Lage ist, seine eigene Dummgeit zu bemerken.

Große Wahlversprechen, die gar nicht realisierbar sind, und die Menschen fallen (wahrscheinlich) wieder darauf rein, wenn es ums Geld geht, das ihnen versprochen wird 🤥 🤥 🤥.

Es zeigt mir, für die Politik braucht man wenig Verstand, wenig Empathie, aber jede Menge Millionen an Moneten; oder weshalb schafft B. es immer wieder, nicht nur an seine Wähler zu kommen, sondern auch an junge Frauen?

Arme Wähler und arme junge Frauen, die alle erwachsen sind, vom Alter her so was von erwachsen sind, dass sie sich eigentlich nicht bestechen lassen müssten. So groß müssen deren Nöte sein, und zu klein der Stolz, dass man für Geld (fast) alles bereit ist zu erdulden. Wie groß wird die Not im Land erst wieder werden, wenn dieser gefährliche und sexistische Schelm wieder zurückkehrt?

Geld regiert die Welt. Das stimmt wohl. Einen armen Schlucker hätte man längst zum Teufel gejagt.

Ja, man kann sich mit Geld alles unter den Menschen kaufen. Gut, dass der Tod kein Mensch ist. Denn nur er ist der einzige, der für Gerechtigkeit sorgt und sich nicht bestechen lässt. Unterschiedslos rafft er alle weg. Lässt sich nicht von den Millionen beeindrucken. Wie wertlos hier die Reichtümer auf einmal werden.

Mir tun die vielen Menschen leid, die dieses Monster nicht wählen. Ähnlich wie mit den russischen Mitmenschen werden dann alle Italiener wieder in eine Schublade gepresst.

Traurige Welt 🤔😒😔🤔

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

OT 2:

Wir werden hier in Deutschland genauso beschissen. Ständig heißt es, dass die Preise in Deutschland durch den Krieg steigen würden. Putin soll an allem schuld sein.

Nicht zu vergessen: Die Inflation begann schon vor Kriegsausbruch zu steigen. Die Spritpreise noch vor Putin, so wie sämtliche Lebensmittel.

Aber nicht überall in Europa. In den Nachbarländern konnten diese Preise nicht konstatiert werden. Auch gegenwärtig nicht, jetzt, wo tatsächlich Krieg ist.

Jasmine hat gesagt…

Liebe Mira,
warum schämst Du Dich für Berlusconi?

Da sind wir wieder bei den Medien, und zeigt, welchen starken Einfluss sie auf Menschen ausüben.

"Ja, man kann sich mit Geld alles unter den Menschen kaufen. Gut, dass der Tod kein Mensch ist. Denn nur er ist der einzige, der für Gerechtigkeit sorgt und sich nicht bestechen lässt. Unterschiedslos rafft er alle weg. Lässt sich nicht von den Millionen beeindrucken. Wie wertlos hier die Reichtümer auf einmal werden."

Liebe Mira, danke für das Bewusstmachen. Wir alle vergessen häufig unsere Sterblichkeit. Dabei relativiert sie so manches.

"Es zeigt mir, für die Politik braucht man wenig Verstand, wenig Empathie, aber jede Menge Millionen an Moneten; oder weshalb schafft B. es immer wieder, nicht nur an seine Wähler zu kommen, sondern auch an junge Frauen? (...) Geld regiert die Welt. Das stimmt wohl. Einen armen Schlucker hätte man längst zum Teufel gejagt."

Du machst mich richtig sprachlos und gleichzeitig nachdenklich. Sehr traurig diese Tatsache.

Danke für Deine so tollen Gedanken!

Grüße von Jasmine

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

"warum schämst Du Dich für Berlusconi?"

Ich hadere schon mit meinen eigenen Fehlern, weshalb ich die meisten Fehler wirklich nur einmal mache.

Liebe Jasmine,
mir sind nicht nur meine eigenen Fehltritte peinlich, sondern auch die meines Umfeldes. Berlusconi ist zwar nicht mein näheres Umfeld, aber ich trage nun mal einen italienischen Namen, und viele verbinden mich dann mit Italien, da kann ich noch so viel Weltmensch sein wie ich will. Das interessiert die wenigsten.

Ich kann's nicht anders erklären, was diese Scham als Stellvertreterin betrifft.

Wenn der Mensch sich zu wenig um seinen seelischen Wachstum bzw
um seine seelische Bewusstheit in Form einer regelmäßigen Selbstreflektion kümmert, und er nur rational unterwegs ist, passiert dann halt, dass die eigenen Schwächen an der eigenen Person zu wenig nachempfunden werden können. Man sieht sie in der Regel nur bei anderen. Unmöglich, sie bei sich selbst wahrzunehmen. Die Person schadet letztendlich damit nicht nur sich selbst, sondern, in diesem Fall politisch, häufig mit ihrer Selbstüberzogenheit und mit iher Selbstsucht auch anderen.

Grüße
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Ihr Lieben
Ich muss gestehen, es noch nicht geschafft zu haben, das Buch auszulesen. Die letzten 60 Seiten sind die heftigsten.

Was macht eine despotische Regierung mit den Menschen? Sie schafft es sogar, Familienmitglieder gegeneinander auszuspielen. Sie schafft es, Familienmitglieder und Freunde zu Feinden zu machen, damit sie vor dem Tribunal, sozusagen vor einem Willkür-Straf-Gericht gegeneinander aussagen. Juristen, die hätten locker auch Leute von der Straße sein können, ohne irgendeinen Studienabschluss. Kafka lässt hier grüßen, solange sie Freunde der Partei sind. Und es ist ganz leicht ein Freund einer Regierung zu werden.

Während des Lesens muss ich Zeile für Zeile schlucken, als würden mir nicht nur ganze Worte, sondern teilweise von ihnen losgelöst auch die Buchstaben im Halse stecken bleiben. 😔

Ich vermische sie mit meinen Tränen, die ich nach innen zu unterdrücke versuche.

Krisenländer, von denen wir eine Menge über unsere eigene Regierung lernen könnten, statt Energie zu verschwenden, über sie zu schimpfen.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Und Menschen aus dem Volk, die einfach nicht aus ihren Fehlern lernen können oder wollen, so geblendet von ihrem eigenen (religiösen oder politischen) Wahn, dass man nicht an der Frage herumkommt, was denn noch alles passieren müsse, bis der Mensch endlich mal wach wird, um zu begreifen, was er alles mit seiner Denk- und Lebensart angerichtet hat?

WAS MUSS NOCH ALLES PASSIEREN?

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Was nützt dem Legionär, der im Knast sitzt, Menschenleben auf dem Gewissen hat, und Gott unaufhörlich nur um sein eigenes Seelenheil anbetet, ohne zu erkennen, was er selbst angerichtet hat?

Gibt es keine Träume? Besitzen Menschen keine kosmopolitischen Träume? Geht es immer nur um uns selbst? Dass es nur uns gut geht? Fühlen wir uns nicht verantwortlich für den Planeten, auf dem überall Mitseelen leben? Schicken wir unsere Kinder nur in die Schule, um sie für das eigene zukünftige Glück vorzubereiten und sie dafür intellektuell zu sensibilisieren?

Fühlen wir uns zufrieden und beglückt, wenn das Gehalt stimmt, das Vermögen, weshalb auch bei vielen das Studium verholfen hat?

Reichtümer anhäufen, Familien zu gründen und sie speisen mit unseren materiellen Reichtümern, während woanders auf der Welt Menschen massakriert werden? Zu weit weg? Jeder ist seines Glückes Schmied?

Reicht uns das, unsere Lebensziele dahinein gepackt zu haben, dass es für das alleinige (Familien-)Glück reicht?

Gibt es keine Träume nach einem planetaren Frieden für alle Lebewesen?

Sind uns alle anderen egal, die durch Unrecht, Mensch oder Tier, hier ihr Leben unter qualvollen Leiden verlieren müssen?

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Durch die Bücher von Florescu und Kurkow habe ich das Gefühl, meine Gedanken befreien sich aus einem dunklen Gefängnis. Sie fliegen raus ins Licht, wollen micht mehr länger unterdrückt und eingesperrt bleiben.

Michaela hat gesagt…

Liebe Mira,

Ich bin so neidisch auf Dich ...

"Durch die Bücher von Florescu und Kurkow habe ich das Gefühl, meine Gedanken befreien sich aus einem dunklen Gefängnis. Sie fliegen raus ins Licht, wollen micht mehr länger unterdrückt und eingesperrt bleiben."

... auf die Art und Weise, wie tief Bücher Dich berühren können. Daran wird Deine Bücherliebe sichtbar. Diese Empfindungen hätte ich auch gerne beim Lesen.

Und Deine Sorache? Könnte ich nur annähernd das ausdrücken, wie Du dies mit Worten machst, würde ich hier auch viel öfter schreiben.

Worte und Buchstaben, die nicht runtergehen, weil sie im Hals stecken bleiben. Dann noch mit inneren Tränen vermischen. 😲

Genial. Ich spinne mal weiter. Die Tränen können die Worte und Buchstaben aufweichen, siehe die Tränen als einen Schatz. Damit kannst Du alles leichter runterschlucken ...

Deine Michaela

Michaela hat gesagt…

P. S. Tippfehler

Liebe Mira,
wie Du siehst, passieren auch mir die Tippfehler und hoffe, sie stören Dich nicht. Auch mir geht es so, durch das sehr kleine Display auf dem Handy.

😘

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

"Liebe Mira,
wie Du siehst, passieren auch mir die Tippfehler und hoffe, sie stören Dich nicht. Auch mir geht es so, durch das sehr kleine Display auf dem Handy."

Liebe Michaela,
ich verdiene mit meinem Blog kein Geld. Was wir hier machen, geschieht alles nebenbei. Wir grämen uns über ein paar Flüchtigkeitsfehler? Auch diese haben ein Herz, weil unbeabsichtigt aus Menschenhand geboren und weil nichts auf der Welt perfekt ist. Erst recht nicht in Zeiten der Digitalisierung.

Durch die vielen Krisen in unserem Land relativieren sich kleine Schwächen wie diese, wenn man bedenkt, dass man mit Kriegen Geld macht, dass man mit diesem Geld noch dafür sorgt, dass woanders Menschen und Tiere getötet werden, und damit meine ich nicht nur den Krieg vor unserer Haustüre, dann kommen mir diese Schwächen recht mickrig vor, was nicht heißen soll, sie nicht bestmöglich vermeiden zu wollen.

Danke noch für Deine schönen Eindrücke, Zitat:

"Und Deine Sprache? Könnte ich nur annähernd das ausdrücken, wie Du dies mit Worten machst, würde ich hier auch viel öfter schreiben."

Dazu fällt mir ein:
"Wenn ich schreibe, bin ich ganz Empfindung".
(Virginia Woolf)

Und Was mir zu Dir einfällt? Öffne nicht nur Deine Vernunft, sondern auch Deine Seele, dann wirst Du das auch können.

Lese ein Buch nicht nur mit der Vernunft, sondern auch mit der ganzen Seele, dann wird auch für Dich das Buch lebendig.

Grüße
Mira

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

P. S.
Michaela und ich haben uns heute über E-Mail verständigt, die Tippfehler stehen zu lassen, sie uns aber gegenseitig in den Zitaten zu korrigieren, sollten wir uns zitieren.

Stille Leserin hat gesagt…

Hallo,
es ist spannend, hier mitzulesen. Wegen der Tippfehler geht es mir ähnlich, wenn man zum Tippen das Handy bedient. Man bräuchte ein Touch-Pen mit einer spitzen Form. Die Tippfehler kommen meist dadurch zustande, weil die Felder zu klein für die Fingerkuppen sind. Auch der Toch-Pen ist keine schlanke Alternative.

Grämt euch also nicht!

Grüße von
Stille Leserin

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

"Man bräuchte ein Touch-Pen mit einer spitzen Form. Die Tippfehler kommen meist dadurch zustande, weil die Felder zu klein für die Fingerkuppen sind. Auch der Toch-Pen ist keine schlanke Alternative."

Dies wäre in der Tat eine geniale Erfindung. Damit würde ich mehr als 90% meiner Schreibfehler vermeiden können.

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Lieber Catalin Florescu,

Danke, danke, danke.
Was für ein interessantes Werk.

Sehr tiefgründig und sehr nachdenkenswert, sehr glaubwürdig, die Realität historisch künstlerisch in einen fiktiven Roman geformt.

Manche Szenen waren zum Schluss sehr makaber, nichts für schwache Nerven.

Nun benötige ich für die Rezension noch etwas Zeit. Ich habe hier schon viel geschrieben, mal schauen wie viel Stoff sich mir noch auftun wird.

Herzlichst
Mirella Pagnozzi